massnahmen - Landeskriminalamt Baden-Württemberg

JUGENDORIENTIERTE PRÄVENTION BEIM LKA BW
MASSNAHMEN
Die Bereiche Jugendgefährdung und Jugendschutz, Umgang mit Alkohol und anderen Drogen,
die Nutzung neuer Medien und der damit verbundenen Gefahren für junge Menschen, sowie Pro-
jekte und Maßnahmen zur Eindämmung von Gewalt bildeten die Schwerpunkte der präventiven
Arbeit der Zentralstelle Prävention des LKA BW.
Themen und Probleme von Jugendlichen auf einer Bühne schauspielerisch aufzugreifen und dabei
die Zuschauer dann noch zu Mitspielern zu machen, die den Verlauf des Stückes nach eigenen
Vorstellungen gestalten, quasi Regie führen können, das ist das Konzept des theaterpädagogischen
Präventionsprojekts gegen Gewalt und Drogen. Die Theatergruppe WILDE BÜHNE hat mit
finanzieller Förderung und Koordination durch das LKA BW auch im vergangenen Jahr wieder
tausende junge Menschen bei ihren Aufführungen in Schulen erreicht. Polizeiliche Jugendsachbe-
arbeiter begleiten diese Veranstaltungen und sind so Ansprechpartner für Fragen aus und Dis-
kussionen mit dem Publikum. Die Nachfrage von Schulen aus dem ganzen Land übersteigt die Zahl
der förderfähigen Veranstaltungen bei Weitem. Die positive Resonanz auf dieses Angebot der
Polizei gab den Ausschlag, die Fördermittel zu erhöhen und im Jahr 2010 erstmals 50 Theaterauf-
führungen zu realisieren. Außerdem wurde auch die Theatergruppe „Duo Q-rage“ mit ihrem Stück
„Total vernetzt – und alles klar?“ in das Förderprojekt aufgenommen, bei dem es um die Nutzung
der neuen Medien durch junge Menschen geht und um ihre Medienkompetenz, mit der sie hier
drohenden Gefahren begegnen können.
Aggressives und gewalttätiges Verhalten von Kindern und Jugendlichen ist immer noch aktuelle
Herausforderung für unsere Gesellschaft, die besonders erschüttert wird, wenn Medien in unserem
Land wieder einmal über Fälle extrem rücksichtloser und brutaler Gewaltausübung junger Täter
gegen Mitbürger berichten. Die jugendorientierte Prävention des LKA BW wirkte in einer Projekt-
gruppe zur Überarbeitung der Handreichung „Herausforderung Gewalt“ mit, die vom Programm
Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) herausgegeben und 2011 er-
scheinen wird.
Diese Handreichung will Pädagogen Hilfestellungen zum Umgang mit aggressivem Verhalten von
Jugendlichen im Schulalltag geben und die Vermittlung von Normen und Werten in der schulischen
Erziehung unterstützen. Um die Eindämmung von Gewalt im öffentlichen Raum ging es bei dem
Arbeitsauftrag einer bundesweiten Projektgruppe unter Beteiligung der jugendorientierten Präven-
tion, die dazu eine Konzeption erarbeitete. Mit medienpädagogischer Besprechung eines Films sollen
dabei insbesondere im Tätigkeitsfeld der Mobilen Jugendarbeit gewaltgeneigte Jugendliche ange-
sprochen und in ihrem Verhalten beeinflusst werden. Die Konzeption bedarf zu ihrer bundesweiten
Umsetzung noch der Beschlussfassung in den zuständigen Gremien.
JUGENDKRIMINALITÄT UND JUGENDGEFÄHRDUNG 23