massnahmen - Landeskriminalamt Baden-Württemberg
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ENTWICKLUNG DER JUGENDKRIMINALITÄT<br />
1 ENTWICKLUNG DER JUGENDKRIMINALITÄT UND JUGENDGEFÄHRDUNG IM HELLFELD<br />
ENTWICKLUNG DER TATVERDÄCHTIGENZAHLEN<br />
Die Anzahl der Tatverdächtigen (TV) der Unter-21-Jährigen (Jungtäter) ist im Jahr 2010 um 2,9 %<br />
bzw. 1.924 auf 63.952 TV zurückgegangen. Sie ist in nahezu allen jugendtypischen Delikten rück-<br />
läufig (Diebstahl insgesamt - 364 TV oder - 1,5 %, Gewaltkriminalität - 418 TV oder - 4,8 %, Körper-<br />
verletzung - 530 TV oder - 3,5 %, Sachbeschädigung - 885 TV oder - 10,8 %, Betrug - 143 TV oder<br />
- 1,3 %). Beim Betrug war im Vorjahr noch ein Anstieg um 946 TV oder 9,6 % zu verzeichnen. Bei<br />
Raubdelikten wird dagegen wie im Vorjahr eine Steigerung verbucht und zwar um 116 TV oder 9,1 %<br />
(Vorjahr: + 10,3 %). Die höchste Steigerung mit 17,3 % wird im Regierungsbezirk Karlsruhe ausgewie-<br />
sen (Regierungsbezirk Stuttgart ohne Stadt Stuttgart: + 16,3 %, Landeshauptstadt Stuttgart: + 10,6 %,<br />
Regierungsbezirk Tübingen: keine Veränderung, Regierungsbezirk Freiburg: - 4,9 %).<br />
Im Zehnjahresvergleich sind die Tatverdächtigenzahlen der Unter-21-Jährigen wie im Vorjahr rück-<br />
läufig (- 7.763 TV oder - 10,8 %). Dies ist insbesondere auf den Rückgang bei den Kindern um<br />
5.270 TV oder 31,7 % zurückzuführen. Während im Vorjahr im Zehnjahresvergleich bei den Jugend-<br />
lichen (+ 2,9 %) und den Heranwachsenden (+ 3,7 %) noch Steigerungen ausgewiesen wurden,<br />
sind die Zahlen im Berichtsjahr im Vergleich zu 2001 rückläufig und zwar bei den Jugendlichen um<br />
1.895 TV oder 6,2 % und bei den Heranwachsenden um 598 TV oder 2,5 %.<br />
Während im Zehnjahresvergleich die Tatverdächtigenzahlen für Jungtäter bei Sachbeschädigung<br />
(- 9,4 %), Raubdelikten (- 11,2 %), Diebstahlsdelikten (-21,8 %) und Brandstiftung (- 33,0 %) rückläu-<br />
fig sind, wird bei Körperverletzung mit 20,6 % eine deutliche Steigerung verbucht (gefährliche und<br />
schwere Körperverletzung: + 4,3 %, einfache Körperverletzung: + 45,7 %).<br />
Insgesamt fällt auf, dass die Tatverdächtigenzahl der Jungtäter bei solchen Delikten, die im Zehn-<br />
jahresvergleich rückläufig sind, gegenüber dem Vorjahr eher stagniert bzw. ansteigt (z. B. Diebstahl<br />
insgesamt, Rauschgiftkriminalität). Dagegen ist die Zahl bei im Zehnjahresvergleich mit steigender<br />
Tendenz ausgewiesenen Delikten im Vorjahresvergleich rückläufig (z. B. Erschleichen von Leistungen,<br />
(vorsätzliche leichte) Körperverletzung). Inwieweit sich hier Trendwenden anbahnen, bedarf der<br />
Beobachtung.<br />
Der Anteil der weiblichen unter 21-jährigen TV hat sich seit dem Jahr 2001 von 24,1 % auf 26,7 %<br />
im Jahr 2010 erhöht. Beim Diebstahl ist dieser Anteil mit 33,6 % deutlich höher, bei jugendspezifi-<br />
schen Gewaltdelikten dagegen niedriger: Sachbeschädigung 10,0 %, einfache Körperverletzung 18,7 %,<br />
gefährliche und schwere Körperverletzung 13,4 %, Raubdelikte 5,9 % und Gewaltkriminalität 12,3 %.<br />
JUGENDKRIMINALITÄT UND JUGENDGEFÄHRDUNG 5