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2.9.3 Kapitalbedarf und Finanzierung<br />
Aus der Liquiditätsplanung geht zwar hervor, wie viel Kapital<br />
zu welchem Zeitpunkt benötigt wird, nicht jedoch, aus welchen<br />
Quellen es stammt. Hier sollen Sie die einzelnen Finanzierungsposten<br />
den geeigneten Kapitalgebern zuordnen –<br />
angefangen bei den Kosten für Entwicklung, Investitionen,<br />
Anlauf der Produktion und Aufbau des Lagers oder Erstellung<br />
der Dienstleistung bis hin zur Liquiditätsreserve. Wählen Sie<br />
aus der Vielzahl der Finanzierungsquellen (Wagniskapitalgeber,<br />
öffentliche Institutionen und Existenzförderprogramme,<br />
Unternehmen, Privatpersonen, Banken etc.) die für Ihr Un-<br />
Leitfragen Kapitalbedarf und Finanzierung<br />
Phase 2<br />
Der Businessplan | Seite 29<br />
ternehmen „richtige Mischung“ aus. Ihren kurzfristigen Finanzbedarf<br />
können Sie über Kontokorrent- oder Lieferantenkredite<br />
decken. Für die langfristige Finanzierung eignen sich<br />
nichthaftende (Fremdmittel) und haftende Finanzmittel<br />
(Eigenkapital). Nichthaftende Mittel sind öffentliche Mittel,<br />
z. B. der Unternehmerkredit der KfW-Mittelstandsbank,<br />
Bankdarlehen und Privatdarlehen. Zu den haftenden Mitteln<br />
zählen Bareinlagen, Sacheinlagen, Beteiligungen (auch am<br />
stimmberechtigten Kapital) und Eigenkapitalhilfen.<br />
Wie hoch ist der sich aus der Investitions- und Liquiditätsplanung ergebende Finanzbedarf Ihres Unternehmens?<br />
Welche Finanzierungsquellen stehen Ihnen dabei zur Verfügung? Erläutern Sie nach Möglichkeit Ihre Präferenz für eine Eigenkapital-<br />
bzw. Fremdkapitalfinanzierung.<br />
Welche Zins- und Tilgungsleistungen ergeben sich aus der Finanzierung? Erstellen Sie einen Zins- und Tilgungsplan für die ersten<br />
fünf Jahre.<br />
Zeigen Sie bei einer Finanzierung durch Eigenkapital/Beteiligungskapital eine mögliche Exit-Strategie für den Investor auf.<br />
2.10 Der Anhang<br />
Im Anhang des Businessplans sind ergänzende Informationen<br />
wie Tabellen, Organigramme, Datenmaterial, wichtige Nebenrechnungen<br />
und Patente gut aufgehoben. Achten Sie<br />
darauf, dass der Anhang übersichtlich bleibt und nicht <strong>zum</strong><br />
„Datenfriedhof“ anwächst. Auch hier sollten Sie sich auf<br />
wesentliche Daten beschränken. Reichen Sie keine Originale,<br />
sondern Kopien ein. Die Unterlagen sollten für sich sprechen.<br />
Denken Sie daran, im Businessplan kurz auf betreffende<br />
Stellen im Anhang zu verweisen. Gibt es diese Querverweise<br />
nicht, werden Anhänge mit wichtigen Informationen<br />
häufig nicht wahrgenommen. Stellen Sie eine Liste aller<br />
Unterlagen, die sich im Anhang befinden, voran. Anhänge<br />
werden nummeriert, aber nicht mit fortlaufenden Seitenzahlen<br />
versehen. Unterlagen, die in den Anhang gehören, sind<br />
beispielsweise der Gesellschaftsvertrag, Handelsregistereintragungen,<br />
Grundbuchauszüge, Lizenzschriften, Patentunterlagen,<br />
Genehmigungen, Referenzen, Gutachten,<br />
Produktinformationen und Imagebroschüren. Die tabellarischen<br />
Lebensläufe der Teammitglieder gehören unbedingt an<br />
den Anfang des Anhangs, damit der Leser einen Eindruck von<br />
Ihren Vorkenntnissen und Qualifikationen bekommen.