Ausgabe 3 / August 2005 - Sikkens GmbH
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Service<br />
Erfolgreiche Regelung der Unternehmensnachfolge<br />
– Fallbeispiele und Experten-Tipps<br />
Erfolg versprechend: ein gesunder Betrieb<br />
Reinhard Badura ist<br />
seit vielen Jahren als<br />
Betriebsberater für<br />
<strong>Sikkens</strong> unterwegs. In dieser<br />
Funktion hat er schon zahlreiche<br />
Unternehmensübernahmen bei<br />
<strong>Sikkens</strong> Partnerbetrieben miterlebt.<br />
Von seinen Erfahrungen<br />
aus diesen meist sehr individuellen<br />
Prozessen erzählt er in<br />
der vorliegenden <strong>Ausgabe</strong> von<br />
„<strong>Sikkens</strong> aktuell“. Gleichzeitig<br />
gibt er Tipps für alle, die die<br />
Übergabe oder Übernahme<br />
noch vor sich haben.<br />
An sich ist eine Betriebsübergabe<br />
ein ganz normales Geschäft, findet<br />
Reinhard Badura. „Dieses Geschäft<br />
muss wirtschaftlich betrachtet<br />
und hinterleuchtet werden.<br />
Das heißt, man muss dafür<br />
sorgen, dass die Ware gut ist und<br />
der Preis stimmt“, führt er aus.<br />
„Steuerliche und gesetzliche Bestimmungen<br />
können hier zunächst<br />
einmal in den Hintergrund<br />
gerückt werden. Viel wichtiger ist,<br />
dass für beide Parteien eine Winwin-Situation<br />
entsteht“, ist er<br />
32 SIKKENS aktuell 3/<strong>2005</strong><br />
überzeugt. „Nur so kann die geplante<br />
Übergabe zum Erfolg<br />
führen.“<br />
Das Problem ist, nach Ansicht<br />
von Reinhard Badura, dass es<br />
mehr Betriebe gibt, die einen<br />
Nachfolger suchen als umgekehrt.<br />
Es gibt also ein Überangebot.<br />
Das zweite Problem ist,<br />
dass die Abgebenden ihren Betrieb<br />
verkaufen wollen und es nur<br />
wenig Nachfolgewillige gibt, die<br />
die Preisvorstellungen realisieren<br />
können. Vor diesem Hintergrund<br />
muss von beiden Seiten aus nach<br />
umsetzbaren Lösungen gesucht<br />
werden.<br />
„Die Situation des Abgebenden<br />
ist auf jeden Fall schwieriger als<br />
die des Übernehmenden“, so<br />
die Einschätzung von Reinhard<br />
Badura. Er begründet dies<br />
folgendermaßen: Ist der Abgebende<br />
für die Sicherung der eigenen<br />
Rente abhängig vom Weiterbestehen<br />
des Betriebs, bedeutet<br />
das für ihn, dass er auch<br />
nach der Übergabe noch weiterhin<br />
das Risiko trägt. Er muss<br />
im Vorfeld sicherstellen, dass der<br />
Nachfolger den Vertrag erfüllen<br />
kann und das Unternehmen nicht<br />
in eine Pleite führt. „Er muss sich<br />
also zwei Dinge fragen: Traue ich<br />
dem zu, meinen Betrieb zu füh-<br />
ren? Und wie kann ich ihm das erleichtern?“,<br />
präzisiert er.<br />
Letzteres können die Senioren<br />
ganz klar beeinflussen: „Der<br />
Abgebende muss dafür sorgen,<br />
dass sein Betrieb bis zum letzten<br />
Tag gut läuft und einwandfrei da<br />
steht. Je besser das Unternehmen<br />
bis zum Schluss geführt<br />
wird, umso größer ist die Sicherheit,<br />
das die Übergabe erfolgreich<br />
abgeschlossen werden<br />
kann“, betont Badura. Die Erfahrung<br />
lehrt ihn aber, dass viele<br />
die Dinge schleifen lassen, wenn<br />
sie ans Aussteigen denken. „Das<br />
ist genau der falsche Weg, denn<br />
damit legen sie ihren Nachfolgern<br />
Steine in den Weg, die diese<br />
unter Umständen zu Fall<br />
bringen.“<br />
Nicht nur im Übergabeprozess ist<br />
die richtige innere Einstellung<br />
entscheidend, findet der <strong>Sikkens</strong><br />
Betriebsberater: „Unternehmer<br />
sein ist grundsätzlich eine Frage<br />
der Mentalität.“ Dies sollte auch<br />
Unternehmer sein ist grundsätzlich<br />
eine Frage der Mentalität<br />
bei der Wahl des richtigen Nachfolgers<br />
bedacht werden. Er spricht<br />
sich deshalb auch dafür aus, dass<br />
der Junior im Familienbetrieb seine<br />
Erfahrung möglichst in einem anderen<br />
Betrieb machen sollte und<br />
erst zur Übernahme wieder zurück<br />
in den elterlichen Be-