13.03.2013 Aufrufe

Ausgabe 3 / August 2005 - Sikkens GmbH

Ausgabe 3 / August 2005 - Sikkens GmbH

Ausgabe 3 / August 2005 - Sikkens GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

trieb kommt. „In einem<br />

fremden Betrieb kann er seine<br />

tatsächlichen Führungsqualitäten<br />

testen und weiß, dass die Mannschaft<br />

ihm nicht nur folgt, weil der<br />

Senior seine Finger noch mit im<br />

Spiel hat“, weist Reinhard Badura<br />

auf mögliche Fallstricke hin.<br />

Wichtig: ein partnerschaftliches Verhältnis<br />

Holger Tutsch, Karosserie-<br />

und Fahrzeugbaumeister,<br />

ist gerade<br />

dabei, den elterlichen<br />

Lackier- und Karosseriebaubetrieb<br />

zu übernehmen. Im<br />

Moment führt er das von Großvater<br />

Kurt 1961 gegründete<br />

Unternehmen noch gemeinsam<br />

mit Vater Günter und Mutter<br />

Elfi. Der Generationenwechsel<br />

soll sich bei den Tutschs Schritt<br />

für Schritt vollziehen.<br />

„Ich möchte schön langsam in<br />

meine neue Aufgabe hineinwachsen<br />

und mir so die langjährige Erfahrung<br />

meines Vaters aneignen“,<br />

begründet Sohn Holger den gewählten<br />

Weg. In den nächsten<br />

vier Jahren wird er zum alleinigen<br />

Geschäftsführer aufsteigen. Vater<br />

Günter zieht sich in dieser Zeit<br />

nach und nach aus dem Geschäftsleben<br />

zurück und überträgt<br />

seinem Sohn schon jetzt<br />

immer mehr Aufgaben und Verantwortung.<br />

„In der Regel sieht es<br />

so aus, dass ich die Arbeit mache<br />

und er mir dabei zuschaut, mir<br />

Tipps gibt und Vorschläge macht“,<br />

beschreibt Holger Tutsch das Arbeitsverhältnis.<br />

„Toll ist, dass mein<br />

Vater mich dabei von Anfang an<br />

als gleichwertigen Partner behandelt<br />

hat“, freut er sich. Seinen<br />

Abschließend rät er allen jetzigen<br />

Inhabern, sich frühzeitig Gedanken<br />

zu machen, was sie mit ihrer<br />

Zeit und ihrem Leben nach der<br />

Betriebsübergabe anfangen wollen.<br />

Dieser Schritt ist nicht von<br />

heute auf morgen zu bewältigen,<br />

sondern muss ebenso gewissen-<br />

Vater beschreibt er<br />

dabei nicht nur als<br />

äußerst geduldig<br />

und verständnisvoll:<br />

„Er lässt mich auch<br />

Dinge ausprobieren,<br />

die er selbst so nicht<br />

gemacht hätte, wie<br />

zum Beispiel die<br />

Schaltung des <strong>Sikkens</strong><br />

Werbespots im<br />

regionalen Kino.“<br />

Wichtig ist seiner<br />

Meinung nach, dass<br />

er auch seine eigenen<br />

Erfahrungen machen kann.<br />

„So kommen wir gemeinsam immer<br />

auf ein gutes Ergebnis.“<br />

A propos Ergebnis: Die Zeit,<br />

die die Übernahme in Anspruch<br />

nimmt, ist im Hause Tutsch zunächst<br />

einmal zweitrangig. Im<br />

Vordergrund steht die erfolgreiche<br />

Übergabe des Betriebs.<br />

Alle sind sich einig, dass es<br />

keinen Sinn macht, ins kalte<br />

Wasser geworfen zu werden. Dass<br />

er immer jemanden zum Fragen<br />

hat, möchte Holger Tutsch zum<br />

jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall<br />

missen. Denn zuweilen ist die<br />

neue Rolle als Geschäftsführer<br />

doch noch etwas ungewohnt<br />

für den Jungunternehmer. „Man<br />

muss sehr viel Verantwortungs-<br />

haft vorbereitet werden wie die<br />

Übergabe selbst. „Nicht nur die<br />

wirtschaftliche, auch die private<br />

Seite des Ausstiegs aus dem Unternehmerdasein<br />

will geplant sein,<br />

damit die Geschäftsübergabe<br />

nicht im Chaos endet“, so die Erfahrung<br />

des Betriebsberaters. ■<br />

Immer im partnerschaftlichen Dialog:<br />

Vater Günter und Sohn Holger Tutsch.<br />

bewusstsein haben und sich im<br />

Klaren darüber sein, dass jede<br />

Entscheidung ihre Folgen hat.“<br />

Besonders bemerkenswert findet<br />

er, dass sein Vater keinerlei Probleme<br />

damit hat, seine Führungsposition<br />

an ihn abzugeben: „Er<br />

kann loslassen und traut mir<br />

etwas zu. Das ist für mich das<br />

Allerbeste!“ Sein Tipp an alle, die<br />

vor einem ähnlichen Übergabeprozess<br />

stehen: „Man muss das<br />

partnerschaftlich angehen. Es darf<br />

nicht jeder seinen Kopf durchsetzen<br />

wollen. Denn aus der<br />

vorhandenen Erfahrung kann<br />

man nur gewinnen und sie für<br />

die eigene Zukunft nutzen.“ ■<br />

SIKKENS aktuell 3/<strong>2005</strong><br />

Service 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!