1 Dr. Gernot Sittner Zentrum Seniorenstudium Kunst, Kultur ...
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– dafür, dass das Zeitungssterben, das ja schon seit Jahrzehnten zu<br />
beobachten ist, eines nicht mehr fernen Tages schließlich zum Tod<br />
der ganzen Gattung führen wird, aber auch<br />
– dafür, dass die Zeitung letzten Endes so robust ist, dass sie sich sogar<br />
in Zeiten des Internets behaupten wird.<br />
Einige Indikatoren pro Zeitung, für deren Überleben, gibt es also durchaus,<br />
zum Beispiel den jüngsten Bericht der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse:<br />
„Die regelmäßige Zeitungslektüre ist für knapp drei von vier<br />
Deutschen unverzichtbar. Den Erhebungen der aktuellen Media-<br />
Analyse zufolge lesen 51,7 Millionen, das heißt 73,3 Prozent der<br />
Deutschen jede Ausgabe einer täglich und/oder einer wöchentlich<br />
erscheinenden Zeitung. Der größte Teil davon entfällt auf die<br />
Tageszeitungen: Mehr als zwei <strong>Dr</strong>ittel (69,6 Prozent) sind tägliche<br />
Zeitungsleser. Die regionalen Abonnementzeitungen weisen eine<br />
Reichweite von 56,9 Prozent auf, die Reichweite der<br />
Kaufzeitungen liegt stabil bei 21 Prozent und die überregionalen<br />
Zeitungen erreichen 5,5 Prozent. Etwa jeder Fünfte liest eine<br />
Sonntagszeitung (17,4 Prozent), die Wochenzeitungen erreichen<br />
Woche für Woche 2,3 Prozent der Bevölkerung. Die Leserstruktur<br />
der Zeitungen entspricht weitgehend der allgemeinen<br />
Bevölkerungsstruktur. Damit sind die Zeitungen das Printmedium,<br />
das universell auf breiteste Bevölkerungsschichten zugeschnitten<br />
ist, und – angesichts der zunehmenden Aufsplitterung der<br />
elektronischen Medien – das wohl einzige Kommunikationsforum,<br />
das die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen gleichzeitig<br />
erreicht: Junge und ältere Menschen, Männer und Frauen, höher<br />
und niedriger Gebildete, Einkommensstärkere und<br />
Einkommensschwächere. Eine wichtige und zahlenmäßig<br />
beträchtliche Gruppe von Zeitungsnutzern wird oft übersehen oder<br />
gar verleugnet: die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Immer<br />
wieder ist zu hören und zu lesen, dass junge Leute ,nicht mehr<br />
Zeitung lesen’. Tatsächlich erzielen die deutschen Zeitungen aber<br />
selbst in der jüngsten untersuchten Altersgruppe der 14- bis 19-<br />
Jährigen eine Reichweite von 47,1 Prozent. Bei den jungen<br />
Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren beträgt die Reichweite<br />
58,3 Prozent. Richtig ist, dass Zeitungen von Menschen im<br />
mittleren oder höheren Alter noch stärker genutzt werden als von<br />
den Jüngeren. Von den 30- bis 49-Jährigen lesen im Durchschnitt<br />
knapp drei Viertel regelmäßig Zeitung, von den über 50-Jährigen<br />
über 80 Prozent. Ihren höchsten Wert erreicht die Zeitungsnutzung<br />
bei den 60- bis 69-Jährigen – einer in der Regel kaufkräftigen und<br />
aktiven Zielgruppe mit viel Freizeit und vielen Interessen.“<br />
Die Reichweite von Zeitungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
liegt übrigens nach Japan, Portugal und den skandinavischen Ländern in<br />
einem OECD-Vergleich noch immer an der Spitze. In Frankreich sind es nur<br />
44, in Großbritannien, von dem man bisher immer meinte, es sei „das“<br />
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