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Mobile Zeiten - Ärzteversorgung Westfalen-Lippe

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risiko- unD prognoseBericht<br />

fehlender Transparenz für eine faire Bewertung geführt. Dieser<br />

Zustand hat sich normalisiert. Rückkehrende Risikobereitschaft<br />

der Investoren und eine deutlich entspannte Liquiditätssituation<br />

haben zu einer starken Preiserholung und zu einer<br />

verbesserten Marktpreisbildung geführt. 2010 waren keine bestandsgefährdenden<br />

Entwicklungen zu erkennen. Auf Basis<br />

des externen Risikomanagements erscheint das aktuelle Risiko-<br />

Return-Verhältnis angemessen, die Zielsetzung einer Rendite<br />

von 6 Prozent zu erreichen. Allerdings werden aktuell aufgrund<br />

der Ereignisse in Japan wieder steigende Risiken im Fondsbereich<br />

gesehen, besonders bei den Anlagen in Asien.<br />

1.2 Beurteilung der Risikotragfähigkeit<br />

des Versorgungswerkes<br />

Das Hauptziel der ÄVWL besteht in der dauerhaften Erfüllbarkeit<br />

der versicherungstechnischen Verpflichtungen. Bei der Beurteilung<br />

der Risikotragfähigkeit wird daher insbesondere darauf abgestellt,<br />

ob der Rechnungszins für das jeweilige Geschäftsjahr<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht werden kann. Der quantitativen<br />

Risikosteuerung liegt daher vornehmlich eine GuV-<br />

Perspektive zugrunde.<br />

Zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit werden dem Gesamt-Risikobudget<br />

die Risiken der drei Risikokategorien der Arbeitsgemeinschaft<br />

Berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV)<br />

Risiken des Versicherungsbetriebes, Risiken Mitglieder- und<br />

Rentenbestand sowie Risiken der Vermögensanlage gegenübergestellt.<br />

Das Gesamt-Risikobudget ermittelt sich aus der Summe<br />

aus drei verschiedenen Risikodeckungsmassen:<br />

1. versicherungstechnisches (Plan-)Ergebnis, analog zur<br />

GuV-Ermittlung unter Berücksichtigung der Kapitalanlage<br />

(Verlustobergrenze I) zuzüglich<br />

2. (realisierbare) stille Reserven der Aktiva und Passiva sowie<br />

offen ausgewiesene Rücklagen der Passivseite der Bilanz<br />

(Verlustobergrenze II) zuzüglich<br />

3. vom Aufsichtsausschuss bereitgestelltes Risikokapital<br />

(Verlustobergrenze III)<br />

Genau wie bei der Ermittlung des Risikobudgets wird auch bei der<br />

Ermittlung der Risiken nicht nur auf die Aktivseite, sondern auch<br />

auf die Passivseite der Bilanz abgestellt. Insbesondere die Simulation<br />

der Zuführung zur Deckungsrückstellung bei veränderten<br />

versicherungsmathematischen Annahmen ist hier zu nennen.<br />

Durch Gegenüberstellung von Risiken und Gesamt-Risikobudget<br />

wird ein Limitauslastungsgrad ermittelt, der gemäß einer Ampellogik<br />

unterschiedliche Handlungsmaßnahmen und Berichtspflichten<br />

gegenüber den Organen Aufsichts- und Verwaltungsausschuss<br />

auslöst.<br />

Die Überrendite aus dem Kapitalanlagebereich sowie insbesondere<br />

die hohe Beitragsproduktivität führten zu einem versicherungstechnischen<br />

Ergebnis, das es erlaubt, sowohl die laufenden<br />

Renten und die Rentenanwartschaften aus der Grundversorgung<br />

um 1 Prozent zu dynamisieren, als auch der Sicherheitsrücklage<br />

rund 40,5 Millionen Euro zuzuführen. Die gesamte Sicherheitsrücklage<br />

steigt zum Ende des Jahres 2010 somit auf 2,4 Prozent<br />

der Deckungsrückstellung an. Unter zusätzlicher Berücksichtigung<br />

der gemäß Risikohandbuch anzurechnenden stillen Reserven<br />

im Bereich der Kapitalanlage ergibt sich eine Quote von circa<br />

6,9 Prozent der Deckungsrückstellung. Damit ist die Risikotragfähigkeit<br />

der ÄVWL gegeben.<br />

1.3 Risikomanagement, Risikostrategie<br />

Die Einhaltung der gesetzlichen, aufsichtsrechtlichen sowie<br />

satzungsmäßigen Grundsätze und Regelungen ist durch eine<br />

qualifizierte Führung der Geschäfte hinsichtlich des Kapitalanlagemanagements,<br />

der versicherungstechnischen Sachverhalte<br />

sowie einer angemessenen Organisation (Aufbauorganisation<br />

und Prozesse) sicherzustellen. In diesem Zusammenhang sind<br />

die Kapitalanlagen der ÄVWL unter Berücksichtigung der Art<br />

der betriebenen Geschäfte sowie der Unternehmensstruktur<br />

so anzulegen, dass möglichst große Sicherheit und Rentabilität<br />

bei jederzeitiger Liquidität unter Wahrung einer angemessenen<br />

Mischung und Streuung erreicht werden können. Des Weiteren<br />

ist durch die Beobachtung und Sammlung aktueller Informationen<br />

zum Beitragszahler- und Rentenbestand der ÄVWL einer<br />

negativen Veränderung der versicherungstechnischen Grundlagen<br />

der Passivseite vorzubeugen. Risiken des Versicherungsbetriebs<br />

sind nur in einer dem Unternehmenszweck angemessenen<br />

Art und Weise einzugehen und durch überprüfbare Regelungen,<br />

zum Beispiel in den Themenbereichen Personal, IT und<br />

Recht zu steuern.<br />

Der Risikomanagementprozess beinhaltet alle Aktivitäten<br />

zum strukturierten Umgang mit Risiken unter dem Primat der<br />

langfristigen Sicherstellung angemessener Vorsorgeleistungen<br />

an die Mitglieder der ÄVWL und deren Familienangehörige.<br />

Zentrales Element des Risikomanagementsystems bildet ein<br />

jährlich revolvierender Regelkreislauf, bestehend aus Risikoplanung<br />

und -steuerung. Die Risikoplanung ist Bestandteil des<br />

jährlichen Planungsprozesses, in dem quantitative und qualitative<br />

Zielvorgaben für die einzelnen Risikopositionen der ÄVWL<br />

festgelegt werden. Im Rahmen der Risikosteuerung ist zwischen<br />

der quantitativen und qualitativen Steuerung zu unterscheiden.<br />

Während die qualitative Risikosteuerung die Bewertung, Überwachung<br />

und Steuerung aller wesentlichen Risiken auf Basis<br />

von Expertenschätzungen durch die jeweils festgelegten Risikoverantwortlichen<br />

meint, beinhaltet die quantitative Risiko

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