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KLAUSUR Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie SS 10

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K L A U S U R<br />

<strong>Spezielle</strong><br />

<strong>und</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong><br />

<strong>SS</strong> <strong>10</strong><br />

Zeit: 120 min


Hinweise<br />

• Lesen Sie alle Aufgaben sorgfälltig durch,<br />

• wählen Sie aus jedem Themengebiet eine Aufgabe aus <strong>und</strong> löse Sie diese.<br />

• Achten Sie darauf, dass Sie alle Lösungswege ausreichend kommentieren.<br />

• Viel Erfolg!<br />

Astronomische Daten<br />

Gravitationskonstante G D 6; 673 <strong>10</strong><br />

11 m3<br />

ks 2<br />

1. Erde<br />

Masse m ♁ D 5; 977 <strong>10</strong> 24 kg<br />

mittlerer Radius r ♁ D 6368 km<br />

mittlerer Bahnradius Nr D 1; 496 <strong>10</strong> 8 km<br />

2. Sonne<br />

Masse mˇ D 1; 98 <strong>10</strong> 30 kg<br />

Radius rˇ D 6; 96 km<br />

3. Himmelskörper des Sonnessystems<br />

(relative Angaben bezogen auf die Erde)<br />

Körper Bahnradius Umlaufzeit Masse Radius g in m<br />

s 2<br />

Sonne ˇ <strong>10</strong>9 275<br />

Merkur 0,387 0,241 0,055 0,383 3,70<br />

Venus ♀ 0,723 0,615 0,815 0,950 8,87<br />

Erde ♁ 1 1 1 1 9,81<br />

Mars ♂ 1,52 1,88 0,<strong>10</strong>7 0,533 3,73<br />

Jupiter 5,20 11,86 318 11,2 24,9<br />

Saturn 9,54 29,5 95,2 9,41 11,1<br />

Uranus 19,2 84,0 14,6 4,1 9,0<br />

Neptun 30,1 164,8 17,2 3,8 11,4<br />

Pluto 39,8 247,7 3 <strong>10</strong> 3 0,18 0,6<br />

Erdmond 60,3 r ♁ 7; 42 <strong>10</strong> 2 1; 23 <strong>10</strong> 2 0,273 1,63


1. Lorentz-Tranformation<br />

Themengebiet I: <strong>Spezielle</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong><br />

Durch Kernumwandlung werden in einem Versuch 6 He-Kerne erzeugt, diese werden beschleunigt, <strong>und</strong><br />

treten dann in Form eines gepulsten Strahls aus einer Blende. Nach der Blende fliegen sie mit der Geschwindigkeit<br />

v D 0; 6 c geradlinig weiter. Die Bewegung der Kerne wird im Laborsystem S.x; t/ sowie in<br />

einem mit dem ersten Puls mitbewegten System S 0 .x 0 ; t 0 / beschrieben. Die Ortsachsen der beiden Systeme<br />

sind gleich gerichtet <strong>und</strong> fallen zusammen.<br />

Der erste Puls durchläuft die Blende .x D x 0 D 0/ zum Zeitpunkt t D t 0 D 0.<br />

a) Zeichnen Sie ein Minkowski-Diagramm für das S-System mit der Weltlinie des ersten He-Kern-<br />

Pulses. Führen Sie das Diagramm in den folgenden Teilaufgaben fort.<br />

[Für die Zeichnung: DIN A4 Querformat; t-Achse: 2 cm 1; 0 <strong>10</strong> 8 s; x-Achse: 2 cm 3 m]<br />

(2 Punkte)<br />

b) Die Halbwertszeit des 6 He beträgt T D 805 ms. Berechnen Sie, in welcher Entfernung von der Blende<br />

(S-System) noch 99,9 % der ausgesandten Teilchen unzerfallen ankommen. (2 Punkte)<br />

Die Teilchenpulse werden im zeitlichen Abstand t D 1; 0 <strong>10</strong> 8 s ausgesandt.<br />

c) Tragen Sie die Weltlinien der nächsten beiden Teilchenpulse in das Minkowski-Diagramm aus Teilaufgabe<br />

1 a ein. Berechnen Sie sodann, welcher zeitliche Abstand t 0 dem Austreten der einzelnen Pulse<br />

aus der Blende von einem Beobachter im S 0 -System zugeordnet wird. Begründen Sie Ihren Ansatz.<br />

(3 Punkte)<br />

d) Zeichnen Sie eine Zeitachse .t 0 D 0/ <strong>und</strong> die Ortsachse .x 0 D 0/ des S 0 -Systems in das Minkowski-<br />

Diagramm ein, <strong>und</strong> eichen Sie die beiden Achsen. Erläutern Sie kurz Ihr Vorgehen. (2 Punkte)<br />

e) Erläutern Sie, wie im Minkowski-Diagramm der in Teilaufgabe 1 a zu bestimmende zeitliche Abstand<br />

t 0 bestimmt werden könnte, <strong>und</strong> tragen Sie diese Linie ein. (2 Punkte)<br />

Ein 6 He-Kern des ersten Pulses zerfällt zum Zeitpunkt t 0 D 3; 0 <strong>10</strong> 8 s unter ˇ -Emission, wobei das<br />

ausgesandte Elektron mit der Geschwindigkeit u 0 vom Betrag c<br />

3 relativ zum 6 He-Kern entgegen dessen<br />

Flugrichtung ausgesandt wird.<br />

f) Zeichnen Sie ohne Benutzung der Formel zur Geschwindigkeitsaddition die Weltlinie dieses bewegten<br />

Elektrons in das Minkowski-Diagramm ein. Berechnen Sie sodann die Geschwindigkeit u<br />

des Elektrons relativ zum Laborsystem S <strong>und</strong> bestimmen Sie zeichnerisch, wo <strong>und</strong> wann im S-<br />

System die Kollision dieses ˇ -Teilchens mit dem nachfolgenden Puls stattfindet.<br />

1<br />

(3 Punkte)


Durch den Beschuß eines Targets mit den 6 He-Kernen entstehen Nuklide, die einem ˇ C -Zerfall unterliegen.<br />

Sie emittieren Positronen, die im S-System die Gesamtenergie W D 5; 2 MeV haben.<br />

Ein Elektron der S-Geschwindigkeit u D c<br />

3<br />

(in positiver x-Richtung) kollidiert mit einem solchen Po-<br />

sitron, das sich in negativer x-Richtung bewegt. Die beiden Stoßpartner zerstrahlen in zwei verschiedene<br />

-Quanten. Das eine -Quant fliege in positiver, das andere in negativer x-Richtung.<br />

g) Berechnen Sie für jedes -Quant die Energie im S-System. Begründen Sie sodann, dass bei dieser<br />

Umwandlung mindestens zwei -Quanten entstehen müssen. (6 Punkte)<br />

2<br />

(20 Punkte)


2. Relativistische Kinematik<br />

Ein Teilchen mit Ruhemasse m0 <strong>und</strong> Eigenzeit bewege sich mit einer Geschwindigkeit jEuj < c relativ<br />

gegen das Inertialsystem S.t; Ex/. Mit dem Teilchen sei das System S 0 . ; Ex 0 / fest verb<strong>und</strong>en. Die Achsen der<br />

beiden Systeme seien gleich orientert. Die verallgemeinerte Newtonsche Bewegungsgleichung ist<br />

F D dp<br />

d<br />

mit p D .E=c; Ep/ <strong>und</strong> E als der relativistischen Energie des Teilchens.<br />

a) Zeigen Sie durch Rechnung, dass die 0-Komponente der Kraft durch F 0 D c<br />

;<br />

dE<br />

dt<br />

gegeben ist.<br />

Für Teilchen, die zusäztlich eine Ladung q tragen, lautet die kovariante Form der Lorentz-Kraft<br />

F D q<br />

c<br />

@ .u A /<br />

dA<br />

d<br />

mit A D .V; EA/<br />

(1 Punkt)<br />

als dem Viererpotential, V.Ex; t/ dem elektrischen Potential, der Vierergeschwindigkeit u D dx<br />

d ,<br />

j P 3<br />

iD1 ui j D const:, <strong>und</strong> @ D @<br />

@x<br />

D . @<br />

@.ct/ ; Er/.<br />

b) Berechnen Sie zunächst das Skalarprodukt u A . Bestätigen Sie sodann, dass sich die 0-Komponente<br />

der Lorentz-Kraft F darstellen läßt als<br />

dE<br />

dt D qEu E;<br />

verwenden Sie an geeigneter Stelle die Maxwell-Gleichung: ED 1 @ EA<br />

c @t<br />

grad V .<br />

ŒTeilergebnis: u A D .cV Eu EA/ (4 Punkte)<br />

Das Teilchen wird auf die Geschwindigkeit u0 beschleunigt. Nach Durchlaufen einer bestimmten Strecke<br />

s zerfällt es in zwei Teilchen mit den Massen m1 <strong>und</strong> m2.<br />

c) Berechnen Sie die kinetische Energie, die das Teilchen mindestens haben muss, damit seine<br />

Geschwindigkeit größer als 80% der Lichtgeschwindigkeit ist.<br />

Betrachten Sie nun den Zerfall des Teilchens in seinem Ruhesystem.<br />

(2 Punkte)<br />

d) Geben Sie die Erhaltungsgrößen für den Teilchenzerfall an. Berechnen Sie sodann die relativistischen<br />

der beiden Teilchen im Ruhesystem des zerfallenden Teilchens.<br />

Energien E 0 1 <strong>und</strong> E0 2<br />

Teilergebnis: .p 0 1 /2 c 2 D c 4 m 2 0 Cm2 1 m2 2<br />

2m0<br />

2<br />

m 2 1<br />

(8 Punkte)<br />

Betrachten Sie nun den Zerfall des Teilchens im ruhenden Laborsystem. Die Komponenten der Impulse<br />

im Laborsystem Ep1 <strong>und</strong> Ep2 können jeweils zerlegt werden in einen Anteil parallel (k) <strong>und</strong> senkrecht (?)<br />

bezüglich des Teilchenimpulses Ep0.<br />

3


e) Erläutern Sie, dass für die Energie <strong>und</strong> Impulskomponten der Zerfallsteilchen im Laborsystem<br />

Ei D E 0<br />

i C ˇ Ep0 ikc <strong>und</strong> Epi;k D Ep 0 ˇ<br />

ik C<br />

c E0<br />

i ; i D 1; 2 ;<br />

gilt. (2 Punkte)<br />

Abschließend wird der Spezialfall untersucht, dass eines der beiden Zerfallsteilchen im Laborsystem stehen<br />

bleibt. Der Impuls Epm den das zerfallende Teilchen dazu haben muss, wird als magischer Impuls bezeichnet.<br />

f) Berechnen Sie den magischen Impuls Epm des zerfallenden Teilchens, wenn das Teilchen 1 im Laborsystem<br />

stehen bleiben soll. Verwenden Sie dazu Ihre bisherigen Ergebnisse.<br />

4<br />

(3 Punkte)<br />

(20 Punkte)


3. Wurmloch, Morris-Thorne Metrik<br />

Themengebiet II: <strong>Allgemeine</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong><br />

In der 1986 erschienenen Novelle Contact des US-amerikanischen Astrophysikers C. E. Sagan werden<br />

Menschen durch eine Reihe von Wurmlöchern transportiert. Als akademisches Beispiel eines durchfahrbaren<br />

Wurmlochs werde die von Morris <strong>und</strong> Thorne 1988 im Am. J. Phys. (56):395–412, veröffentlichte<br />

Metrik<br />

8<br />

1 < t < 1 ;<br />

(3.1) ds 2 D c 2 dt 2 C dl 2 C .b 2<br />

0 C l2 /.d 2 C sin 2 d 2 / ;<br />

ˆ<<br />

1 < l < 1 ;<br />

0 ;<br />

ˆ:<br />

0 2 ;<br />

mit den Koordinaten x 0 D ct, x 1 D l, x 2 D <strong>und</strong> x 3 D <strong>und</strong> der Konstanten b0 betrachtet.<br />

a) Diskutieren Sie ohne Rechnung die physikalischen <strong>und</strong> geometrischen Eigenschaften der Morris-<br />

Thorne Metrik (3.1) bzgl. (4 Punkte)<br />

˛) der Koordinaten t, l, <strong>und</strong> ,<br />

ˇ) der Raum-Zeit selbst, d.h. geben Sie die Symmetrien der Raum-Zeit an, diskutieren Sie evtl.<br />

vorhandene asymmptotisch flache Bereiche <strong>und</strong> die Existenz oder Nichtexistenz eines Ereignishorizonts.<br />

b) Berechnen Sie die nicht-verschwindenen Koeffizienten des Christoffel-Symbols der Morris-Thorne<br />

Metrik. (4 Punkte)<br />

Teilergebnis:<br />

1<br />

1<br />

22 D l ; 33 D l sin 2<br />

Im Sitzungsbericht der Preußischen Akademie der Wissenschaften vom 25. November 1915 gibt Einstein<br />

folgende Feldgleichung der Gravitation an,<br />

(3.2) R<br />

1<br />

8 G<br />

g R D T ; D<br />

2 c4 mit R als dem Ricci-Tensor, R dem Krümmungskalar, G als der Newtonschen Gravitationskonstanten<br />

<strong>und</strong> T als dem Energie-Impuls-Tensor. Für die Morris-Thorne Metrik findet man<br />

R11 D 2<br />

b2 0<br />

.b2 0 C l2 / 2<br />

<strong>und</strong> R D 2<br />

;<br />

b2 0<br />

.b2 0 C l2 :<br />

/ 2<br />

c) Geben Sie die nicht-verschwindenden Komponenten des Energie-Impuls-Tensors an. Ist es möglich<br />

im Labor einen Energie-Impuls-Tensor äquivalent zu dem der Morris-Thorne Metrik zu erzeugen?<br />

Diskutieren Sie dazu speziell die T00-Komponente des Energie-Impuls Tensors. (4 Punkte)<br />

5


Die linke Seite der Einstein Gleichung (3.2) kann erweitert werden durch hinzufügen eines Terms g ,<br />

ohne das dadurch die allgemeine Kovarianz der Feldgleichung zerstört wird.<br />

d) Erklären Sie kurz die Bedeutung der universellen Konstante <strong>und</strong> begründen Sie, ohne Rechung,<br />

weshalb diese Konstante sehr klein sein muss. (2 Punkte)<br />

Zum Abschluss der Diskussion der Morris-Thorne<br />

Metrik soll die Einbettung der Äquatorialebene,<br />

D 2 , für den fixen Zeitpunkt t in den zylindersymmetrischen<br />

Raum .r; ; z/, beschrieben durch<br />

das Linienelement<br />

(3.3) ds 2 D dz 2 C dr 2 C r 2 d 2 :<br />

betrachtet werden, wie es die nebenstehende Skizze<br />

zeigt.<br />

h<br />

e) Zeigen Sie, dass z.r/ D ˙b0 ln .r=b0/ C p .r=b0/ 2 i<br />

1 mit l D ˙ p r2 b2 0 gilt, verwenden Sie<br />

an geeigneter Stelle (3 Punkte)<br />

Z<br />

dx<br />

p x 2 a 2 D ln x C p x 2 a 2 ; a ¤ 0 :<br />

Betrachten Sie abschließend die kovariante Ableitung D V D @ V V eines kovarianten Vektors V .<br />

Allgemein gilt für die Anwendung der kovarianten Ableitung auf ein Tensorfeld B : D B D @ B<br />

B B .<br />

f) Bestätigen Sie durch Rechnung, dass D D V D D V D R V , mit dem Riemann Tensor<br />

R D @ @ C , gilt. (3 Punkte)<br />

6<br />

(20 Punkte)


4. Schwarzschild-Metrik<br />

In seinem Aufsatz „Über das Gravitationsfeld eines Massenpunktes nach der Einsteinschen Theorie“, veröffentlicht<br />

im Sitzungsbericht d. k. Preuss. Akad. Wissen. vom 3. Februar 1916, Seiten 189-196, schreibt<br />

K. Schwarzschild: „: : : so ergibt sich das Linienelement, welches die strenge Lösung des Einsteinschen<br />

Problems bildet:“<br />

(4.1)<br />

ds 2 D A.R/ c 2 dt 2 dR2 A.R/ R2 d 2 C sin 2 d 2<br />

A.R/ D 1<br />

˛<br />

R ; R D r3 1<br />

3 3 C ˛ ;<br />

mit der Konstanten ˛, welche von der Größe der im Nullpunkt befindlichen Masse abhängt.<br />

a) Erklären Sie zunächst in Ihren eigenen Worten, was man in der <strong>Allgemeine</strong>n <strong>Relativitätstheorie</strong> unter<br />

dem Kovarianzprinzip versteht. (2 Punkte)<br />

Betrachten Sie die Bewegung eines Massenpunktes in der Äquatorialebene, D 2 , der durch (4.1) beschriebenen<br />

Raumzeit.<br />

b) Bestätigen Sie durch Rechnung, dass die Bewegungsgleichungen durch<br />

A.R/ c 2 Pt 2<br />

R 2 P D const: D h ;<br />

1<br />

A.R/ PR 2 R 2 P 2 D const: D c 2 ; A.R/Pt D const: D k ;<br />

mit Px D dx<br />

d als der Ableitung nach der Eigenzeit , gegeben sind. (4 Punkte)<br />

c) Zeigen Sie, dass für die Bewegung in der Äquatorialebene<br />

dx<br />

d<br />

2<br />

D c2 .k 2 1/<br />

h 2<br />

C c2 ˛<br />

h 2 x x2 C ˛x 3<br />

mit x D 1<br />

gilt. (2 Punkte)<br />

R<br />

ŒZwischenergebnis: . dR<br />

d /2 C R 2 A.R/ D c2 R 4<br />

h 2 fk 2 A.R/g<br />

Nimmt man die Sonne, als ruhendes Zentralgestirn an, so gelten für die Bewegungen der Planeten um die<br />

Sonne die drei Keplerschen Gesetze. Das 3. Keplersche Gesetz besagt, dass die Quadrate der Umlaufzeiten<br />

.T1; T2/ zweier Planeten verhalten sich wie die dritten Potenzen der großen Halbachsen .a1; a2/ ihrer<br />

Bahnellipsen. Insbesondere folgt daraus, T 2 =a 3 D const. Die Winkelgeschwindigkeit eines Planeten auf<br />

einer kreisförmigen Umlaufbahn ist ! D d<br />

dt .<br />

d) Leiten Sie vermittelst der Bewegungsgleichungen aus Teilaufgabe 4 b das 3. Keplersche Gesetz für<br />

eine kreisförmigen Planetenorbit, k D 1, in der durch (4.1) beschriebenen Raumzeit ab.<br />

Schwarzschild schreibt: „Bis zur Sonnenoberfläche hin ist die Abweichung dieser Formel vom dritten<br />

Keplerschen Gesetz völlig unmerklich.“ Überprüfen Sie diese Aussage, verwenden Sie ˛ D 2MG<br />

c 2 ,<br />

<strong>und</strong> berechnen Sie die beiden Kepler-Konstanten aus dem Umlauf des Merkur um die Sonne.<br />

ŒErgebnis:<br />

T 2<br />

r3C˛ 3 8 2<br />

D ˛c2 D const: (5 Punkte)<br />

7<br />

;


Eine am Ort RA im Gravitationsfeld (4.1), ˛ D 2GM<br />

c 2 , ruhende Quelle sendet eine monochromatische<br />

elektromagnetische Welle der Frequenz A aus. Am Ort RB ruht ein Beobachter, welcher die Frequenz der<br />

Welle mit B beobachtet. Aufgr<strong>und</strong> des Gravitationsfeldes gilt<br />

(4.2)<br />

Untersuchen Sie nun abschließend folgende Situationen:<br />

B<br />

A<br />

D<br />

s<br />

g00.RA/<br />

g00.RB/ :<br />

e) In einem frei fallenden Satellitenlabor wird die Wellenlänge eines Helium-Neon Lasers mit 632,8 nm<br />

gemessen. Welche Wellenlänge würde der Experimentator messen, wenn<br />

˛) er <strong>und</strong> der Laser frei in Richtung eines Neutronensterns fallen? (1 Punkt)<br />

ˇ) er frei im Satellitenlabor fällt <strong>und</strong> der Laser von der Oberfläche eines Neutronensterns, m D<br />

<strong>10</strong> 30 kg, R D <strong>10</strong> 4 m, in radialer Richtung auf ihn strahlt. Das Labor befinde sich sehr nahe am<br />

Stern, d.h. 1=RLab D 0. (2.5 Punkte)<br />

) beide auf der Oberfläche des Neutronensterns stehen. (1 Punkt)<br />

ı) er auf dem Neutronenstern steht <strong>und</strong> der Laser sich im frei fallenden Satellitenlabor befindet. Das<br />

Labor befinde sich wieder sehr nahe am Stern. (2.5 Punkte)<br />

˛/ ˇ/ / ı/<br />

8<br />

(20 Punkte)


Lösungsvorschlag<br />

Aufgabe 1<br />

a) Minkowski-Diagramm:<br />

xŒm<br />

xK<br />

18<br />

15<br />

12<br />

9<br />

6<br />

3<br />

3<br />

6<br />

1,25<br />

9<br />

12<br />

Gleichzeitigkeitslinie in S’<br />

3<br />

4<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

t0<br />

b) Radioaktives Zerfallsgesetz:<br />

N.t/ D N0e<br />

Lorentz-Transformation von S 0 nach S,<br />

t 0 1<br />

xŒm<br />

t1 t2 tK<br />

t 0<br />

) t 0 D 1 ln N0<br />

N.t/<br />

t<br />

t0 D ) t D t0 D T N0<br />

ln<br />

ln 2 N.t/<br />

Einsetzen der Zahlenwerte, N.t/ D 0; 999N0, T D 805 ms, D 5<br />

4 ,<br />

t D 5 805 <strong>10</strong><br />

4<br />

3<br />

ln<br />

ln 2<br />

1<br />

0; 999<br />

Für den zurückgelegten Weg in S gilt x D v t <strong>und</strong> damit<br />

5<br />

6<br />

T N0<br />

D ln<br />

ln 2 N.t/<br />

1<br />

q<br />

1<br />

v 2<br />

c 2<br />

) t D 1; 45 ms :<br />

x D 0; 6 3 <strong>10</strong> 8 1; 45 <strong>10</strong> 3 m ) x D 261 km :<br />

1<br />

:<br />

t 0 Œ<strong>10</strong> 8 s<br />

:<br />

1. Puls<br />

2. Puls<br />

3. Puls<br />

tŒ<strong>10</strong> 8 s


c) S <strong>und</strong> S 0 sind gleichberechtigte Inertialsysteme. S 0 bewegt sich relativ zu S mit der Geschwindigkeit v. Die<br />

Pulse, welche aus der Blende austreten, stellen in S ortsfeste Ereignisse dar, die an vielen in S 0 ortsfesten<br />

Uhren vorbeifliegen. Lorentz-Transformation:<br />

t 0 D t ) t 0 D 5<br />

4 1 <strong>10</strong> 8 s ) t 0 D 1; 25 <strong>10</strong> 8 s :<br />

d) Die Weltlinie des 1. Pulses aus Teilaufgabe a ist die t 0 -Achse. Die Eichung der t 0 -Achse kann z.B. über<br />

ein Lichtsignal <strong>und</strong> dem k-Kalkül erfolgen: Lichtsignal zum Zeitpunkt t0 in Richtung S 0 , trifft das Teilchen<br />

zum Zeitpunkt t 0 1 D kt0 wird dort reflektiert <strong>und</strong> erreicht S zum Zeitpunkt t2 D kt 0 1 , d.h. t2 D k 2 t0. Es gilt<br />

x0 D c<br />

2 .t2 t0/<br />

x0 D v<br />

2 .t2 C t1/<br />

) v<br />

c D t2 t0<br />

t2 C t0<br />

D k2 1<br />

k 2 C 1<br />

) k D<br />

s<br />

1 C ˇ<br />

1 ˇ ;<br />

damit kann die t 0 -Achse über Lichtsignale geeicht werden. Die x 0 -Achse ergibt sich durch Spiegelung der<br />

t 0 -Achse an der Lichtlinie.<br />

e) Parallelen zur x 0 -Achse sind Gleichzeitigkeitslinien in S 0 , d.h. eine Gleichzeitigkeitslinie durch den Punkt<br />

(1; 0 <strong>10</strong> 8 s; 0 m) im S-System ergibt im S 0 -System die gesuchte Zeit t 0 .<br />

f) Mit der angegebenen Geschwindigkeit im System S 0 folgt, dass das Elektron in der Zeit t D 3 <strong>10</strong> 8 s,<br />

den Weg<br />

x 0 3 <strong>10</strong>8<br />

D 3 <strong>10</strong><br />

3<br />

8 m D 3 m<br />

zurücklegt, damit kann die Weltlinie konstruiert werden. Aus der Lorentz-Transformation vom S0-System in das S-System folgt<br />

c dt D .c dt 0 C ˇdx 0 /<br />

dx 0 D .dx 0 C ˇc dt 0 /<br />

) u D<br />

1<br />

3<br />

1<br />

3<br />

15<br />

) u D v C u0<br />

1 C u0 v<br />

c 2<br />

3<br />

C 5<br />

c D 4 15<br />

c<br />

c ) u D C<br />

15 12 3 :<br />

Dem Minkowski-Diagramm entnimmt man für die Kollision tK D 6; 0 <strong>10</strong> 8 sI xK D 9 m .<br />

g) Für den Prozess gilt Viererimpulserhaltung: pC C p D p 1 C p 2. Daraus folgt (i) Energieerhaltung:<br />

E CEC D E 1CE 2 <strong>und</strong> (ii) Impulserhaltung: Ep C EpC D Ep 1C Ep 2. Für die relativitische Gesamtenergie<br />

des Elektrons gilt E D m.u/c 2 D m0c 2 , mit m0 als der Ruhemasse des Elektrons <strong>und</strong> m.u/ D m0 als<br />

der relativistischen Masse des Elektrons. Die Energieerhaltung lautet damit insgesamt<br />

( ) m0c 2 C EC D E 1 C E 2 , E 2 D m0c 2 C EC E 1 :<br />

Beachtet man die Richtung der Impulse, so folgt für die Beträge der Impulse<br />

( ) p pC D p 1 p 2 D E 1<br />

c<br />

2<br />

E 2<br />

c ) p c pCc D E 1 E 2 :


Addition der Gleichung ( ) mit ( ) ergibt<br />

mit<br />

Aufgabe 2<br />

2E 1 D E C EC C p c pCc ) E 1 D 1<br />

2 .E C EC C p c pCc/ ;<br />

E C p c D m.u/c 2 C m0uc D m0c 2 C m0uc D .1 C ˇ/m0c 2 ;<br />

<strong>und</strong> der relativistischen Energie-Impuls-Beziehung E 2 D E 2 0 C p2 c 2 folgt schließlich<br />

( ) E 1 D 1<br />

2<br />

.1 C ˇ/m0c 2 C EC<br />

q<br />

E 2 C E2 0 :<br />

Mit u D c<br />

1<br />

ist ˇ D 3 3 <strong>und</strong> D 3 p . Einsetzen der Zahlenwerte in Gleichung ( ) ergibt<br />

8<br />

E 1 D MeV<br />

2<br />

<strong>und</strong> aus ( ) erhält man<br />

3 4<br />

p<br />

8 3 0; 511 C 5; 2 p .5; 2/ 2 .0; 511/ 2 ) E 1 D 0; 374 MeV ;<br />

E 2 D 3 p 8 0; 511 C 5; 2 0; 374 MeV ) E 2 D 5; 368 MeV :<br />

a) Aus der Invarianz des Linienelements folgt<br />

c 2 d 2 D c 2 dt 2<br />

d Ex 2 D c 2 dt 2<br />

"<br />

1<br />

d Ex<br />

cdt<br />

2 #<br />

D c2 dt 2<br />

2 ) d D dt ;<br />

damit ist F D .dp =dt/ <strong>und</strong> schließlich mit p D .E=c; Ep/ folgt für die 0-Komponente<br />

F 0 D c<br />

b) Mit dem Ergebnis aus Teilaufgabe a, d D dt, <strong>und</strong> x D .ct; Ex/, folgt<br />

Damit ist<br />

u D d<br />

d<br />

u A D .c; Eu/<br />

x .t. // D dx<br />

dt<br />

!<br />

V<br />

EA<br />

dt<br />

d<br />

dE<br />

dt<br />

<br />

D dx<br />

dt<br />

Die 0-Komponente von @ ist gerade die Ableitung @=@.ct/, somit<br />

F 0 D q<br />

c @0 u A<br />

dA 0<br />

d<br />

Š<br />

D q @<br />

c c @t<br />

) u D .c; Eu/ :<br />

) u A D .cV Eu EA/ :<br />

cV Eu EA<br />

3<br />

dV<br />

dt<br />

D q<br />

c<br />

"<br />

@V<br />

@t<br />

Eu @ EA<br />

@t<br />

dV<br />

dt<br />

#<br />

:


Da gilt V D V.Ex; t/ lautet das Differential<br />

dV D @V<br />

@t<br />

eingesetzt in F 0 ergibt<br />

F 0 D q<br />

"<br />

c ✓ ✓✓<br />

@V<br />

@t<br />

Mit F 0 D q dE<br />

c dt<br />

dt C @V<br />

@Ex<br />

Eu @ E A<br />

@t ✓ ✓✓<br />

@V<br />

@t<br />

folgt schließlich<br />

q dE<br />

c dt<br />

d Ex dV<br />

dt<br />

Eu. ErV /<br />

#<br />

D @V<br />

@t<br />

@V d Ex<br />

C<br />

@Ex dt<br />

D q<br />

c Eu<br />

"<br />

Eu @ E #<br />

A<br />

Eu. ErV /<br />

@t<br />

„ ƒ‚ …<br />

D q<br />

c Eu E) dE<br />

dt D qEu E:<br />

D E<br />

)<br />

D @V<br />

@t C Eu. ErV / ;<br />

F 0 D q<br />

c Eu E<br />

c) Ist E D mc 2 die relativistische Energie <strong>und</strong> E0 D m0c 2 die Ruheenergie des Teilchens, dann ist seine<br />

kinetische Energie Ekin D E E0. Mit m D m0 besteht zwischen der relativistischen Energie <strong>und</strong> der<br />

Ruheenergie der Zusammenhang E D E0, damit ist Ekin D . 1/E0. Die Geschwindigkeit soll 80% der<br />

. Die kinetische Energie ist damit<br />

Lichtgeschwindigkeit betragen, d.h. ˇ D 0; 8 <strong>und</strong> somit D 5<br />

3<br />

Ekin D 5<br />

3<br />

1 E0 ) Ekin<br />

2<br />

3 m0c 2 :<br />

d) Erhaltungsgrößen (Lehrbuch): Viererimpulserhaltung (Energie- <strong>und</strong> Impulserhaltung) Im Ruhesystem des<br />

zerfallenden Teilchens folgt aus der Energieerhaltung E0 D E 0 1 C E0 2 <strong>und</strong> aus der Impulserhaltung Ep0 1 D<br />

Ep 0 2 , bzw. j Ep0 1 j D j Ep0 2 j. Mit der relativistischen Energie-Impuls-Beziehung E D p E 2 0 C Ep2 c 2 erhält man<br />

aus der Energieerhaltung für den Impuls Ep1,<br />

E0 E 0<br />

2 D E0<br />

1<br />

) .m2 0 C m2 1<br />

2m0c2 (<br />

) . Ep 0<br />

1 /2 c 2 D c 4<br />

) m2<br />

0 c4 C m 2<br />

m2 2 /c4<br />

D<br />

m 2 0 C m2 1<br />

1c4 C✘✘✘✘ . Ep 0<br />

1 /2c 2<br />

2m0c 2<br />

q<br />

m2 2c4 C . Ep 0 1 /2c2 D m 2<br />

1c4 C✘✘✘✘ . Ep 0<br />

1 /2c 2<br />

q<br />

m 2 1 c4 C . Ep 0 1 /2 c 2 ) m 2<br />

1 c4 C . Ep 0<br />

1 /2 c 2 D c 4 m2 0 C m2 1 m2 2<br />

2m0<br />

m2 2<br />

Einsetzen in die relativistische Energie-Impuls-Beziehung ergibt für das Teilchen 1,<br />

2<br />

m 2<br />

1<br />

.E 0<br />

1 /2 D m 2<br />

1 c4 C c 4 m2 0 C m2 1 m2 2<br />

2m0<br />

) E 0<br />

1 D m2 0 C m2 1<br />

2m0<br />

m2 2<br />

c 2 ;<br />

<strong>und</strong> aus der Energieerhaltung folgt für das Teilchen 2,<br />

E 0<br />

2 D E0 E 0<br />

1 D m0c 2 m2 0 C m2 1 m2 2<br />

2m0<br />

4<br />

)<br />

2<br />

m 2<br />

1 c4 D c 4 m2 0 C m2 1 m2 2<br />

2m 2 0<br />

c 2 ) E 0<br />

2 D m2 0 C m2 2<br />

2m0<br />

2m0<br />

m2 1<br />

2<br />

c 2 :<br />

2


e) Im Laborsystem gilt ebenfalls die Viererimpulserhaltung. Aus der Impulserhaltung folgt<br />

Ep0 D Ep1 C Ep2 D Ep1k C Ep2k C Ep1? C Ep2?<br />

„ ƒ‚ …<br />

D 0<br />

) Ep0 D Ep1k C Ep2k ; Ep1? D Ep2? :<br />

Die Lorentz-Transformation vom Ruhesytem in das Laborsystem erfolgt parallel zum Impulsvektor Ep0, für<br />

die Rücktransformation des Impulsvektors p D .E=c; Ep/ gilt<br />

Ep D N p 0 )<br />

!<br />

Ei=c<br />

D<br />

Epik<br />

1<br />

ˇ<br />

!<br />

ˇ E<br />

1<br />

0 i =c<br />

Ep 0<br />

!<br />

;<br />

ik<br />

daraus liest man für die beiden Komponenten der beiden Teilchen<br />

ab.<br />

Ei D E 0<br />

i C ˇ Epikc ; Epik D ˇE 0<br />

i C Ep0 ikc f) Das Teilchen 1 soll im Laborsystem stehen bleiben, d.h. Ep1 D E0 D Ep1k C Ep1?. Mit dem Ergebnis aus<br />

Aufgabe 3<br />

. Da Ep? D 0 ist, muss die zur Transformation senkrechte Komponente<br />

Teilaufgabe e folgt damit ˇ D Ep0 1kc E 0 1<br />

von Ep 0 1 verschwinden, somit ist Ep0 1 D Ep1k. Mit E D mc2 <strong>und</strong> Ep D mEv erhält man ˇ D jEvj<br />

c<br />

<strong>und</strong> weiter mit der relativistischen Energie-Impuls-Beziehung E D p m2 0c4 C Ep 2c2 ,<br />

<strong>und</strong> damit<br />

Ep 2<br />

ˇ D<br />

m D m2 0 c2 ˇ 2<br />

j Epmjc<br />

p<br />

2 m0c4 C Ep 2 ) m2<br />

0<br />

mc2 c2 C Ep 2<br />

m D Ep2 m<br />

ˇ<br />

D<br />

1 ˇ2 m2 . Ep0 1<br />

0c2 /2c2 .E 0<br />

1 /2<br />

1<br />

. Ep 0 1 /2 c 2<br />

.E 0 1 /2<br />

Der Impuls . Ep 0 1 /2 wurde im Aufgabenteil d bereits berechnet.<br />

2 ) Ep2<br />

m D m2 0 c2 ˇ 2<br />

;<br />

1 ˇ2 D m2 0c4 . Ep 0 1 /2<br />

.E0 1 /2 . Ep 0 1 /2 ) Ep2<br />

c2 m D m2 0<br />

m2 1<br />

. Ep 0<br />

1 /2 :<br />

D jEvjmc<br />

mc 2 D<br />

a) ˛) Die Koordinate t ist die Eigenzeit eines ruhenden Beobachters; <strong>und</strong> sind sphärische Polarkoordinaten;<br />

l ist die radiale Koordinate, welche die Eigenlänge zur einer bestimmten Koordinatenzeit t angibt.<br />

ˇ) Es handelt sich um eine statische, kugelsymmetrische Raum-Zeit, die zwei asymmptotisch flache Bereiche<br />

für l ! ˙1 besitzt. Die Morris-Thorne Metrik weißt keinen Ereignishorizont auf.<br />

b) Die nicht-verschwindenden Christoffel-Symbole werden über die Euler-Lagrange-Gleichungen bestimmt.<br />

Aus der Metrik folgt die Lagrange-Funktion<br />

(4.3) ˇ D 1<br />

h<br />

2<br />

c 2 Pt 2 C P l 2 C .b 2<br />

0 C l2 / P2 C sin 2 P 2<br />

5<br />

i<br />

j Epjc<br />

E ,


Als affinen Parameter wähle man , d.h. Px D dx<br />

d , damit lauten die Euler-Lagrange-Gleichungen allge-<br />

mein<br />

d<br />

d<br />

dˇ<br />

d Px<br />

dˇ<br />

dx<br />

D 0 :<br />

t-Koordinate: Die Lagrange-Funktion ist nicht explizit von t abhängig,<br />

l-Koordiante:<br />

-Koordinate:<br />

0 D d<br />

d<br />

) 0 D R C<br />

d<br />

d<br />

h<br />

.b 2<br />

0 C l2 / Pi<br />

c 2 Pt D 0 ) c 2 Pt D const: ) 0<br />

0 D d<br />

d Pt l P2 C sin 2 P 2 D Rt l P P l sin 2 P P<br />

) 1<br />

22 D l ;<br />

1<br />

33 D l sin2<br />

:<br />

.b 2<br />

0 C l2 / sin cos P 2 D 2l P l P C .b 2<br />

0 C l2 / R .b 2<br />

0 C l2 / sin cos P 2<br />

2l<br />

.b2 0 C l2 / P l P sin cos P P ) 2 2<br />

12 D 21 D<br />

0 :<br />

l<br />

.b 2 0 C l2 / ;<br />

-Koordinate: Die Lagrange-Funktion ist nicht explizit von abhängig,<br />

0 D d<br />

d<br />

.b 2<br />

0 C l2 / sin 2 P ) .b 2<br />

0 C l2 / sin 2 P D const:<br />

) 0 D 2l P l sin 2 P C .b 2<br />

0 C l2 /2 sin cos P P C .b 2<br />

0 C l2 / sin 2 R<br />

D R C<br />

) 3 3<br />

13 D 31 D<br />

2l<br />

.b 2 0 C l2 / P l P C 2 cot P P<br />

l<br />

.b 2 0 C l2 / ;<br />

c) Dem Linienelement der Morris-Thorne Metrik entnimmt man<br />

3 3<br />

23 D 32 D cot<br />

g00 D c 2 ; g11 D 1 ; g22 D .b 2<br />

0 C l2 / <strong>und</strong> g33 D .b 2<br />

0 C l2 / sin 2<br />

Damit folgt für die Komponenten des Energie-Impuls-Tensors<br />

T00 D<br />

T11 D<br />

T22 D<br />

c2b2 0<br />

.b2 0 C l2 / 2 ) T00 D c 2 b2 0<br />

.b2 0 C l2 b<br />

;<br />

/ 2 2 0<br />

.b2 0 C l2 ;<br />

/ 2<br />

b 2 0<br />

.b 2 0 C l2 / D<br />

T33<br />

sin 2<br />

2<br />

33 D sin cos<br />

Die T00-Komponente ist die Energiedichte des Feldes (Lehrbuch), zur Erzeugung eines Morris-Thorne<br />

Energie-Impuls-Tensors müßte die Energiedichte negativ sein, dies ist im Labor unmöglich.<br />

6<br />

:<br />

:


d) Die universelle Konstante wird als kosmologische Konstante bezeichnet. Im nicht-relativtischen Grenzfall<br />

geht die Einsteinsche Feldgleichung (3.2) in die Newtonschen Feldgleichungen über. Mit dem Zusatz<br />

der kosmologischen Konstaten ergibt sich ein Zusatzterm. Dieser steht im Widerspruch zur empirischen<br />

Verifikation der Newtonschen Feldgleichungen im Sonnensystem <strong>und</strong> muss deshalb sehr klein sein.<br />

e) Aus der Invarianz des Linienlements ds 2 folgt mit dt D d 2 D 0 <strong>und</strong> D 2 ,<br />

(4.4) ds 2 D dz 2 C dr 2 C r 2 d 2 D<br />

Aus dieser Gleichung liest man sofort<br />

(4.5) r 2<br />

<strong>und</strong><br />

(4.6) dl 2 D<br />

b 2<br />

0 C l2 ) l 2 D r 2<br />

"<br />

dz<br />

dr<br />

2<br />

"<br />

C 1<br />

ab. Gleichung (4.5) eingesetzt in (4.6) ergibt<br />

r2 "<br />

D<br />

dz<br />

dr<br />

#<br />

2<br />

C 1<br />

r 2 b 2 0<br />

) dz<br />

dr D ˙b2 0<br />

p r 2 b 2 0<br />

) dz<br />

dr<br />

dz<br />

dr<br />

b 2<br />

0<br />

Integration durch Trennung der Variablen ergibt<br />

f) Mit B D D V folgt<br />

z.x/ D ˙b0<br />

Z<br />

#<br />

2<br />

C 1<br />

#<br />

dr 2 C r 2 d 2<br />

) l D ˙<br />

q<br />

r2 b2 0<br />

dr 2 ) dl<br />

dr<br />

) dz<br />

dr<br />

2<br />

2<br />

D<br />

"<br />

D r2<br />

r 2 b 2 0<br />

˙1 r<br />

D p ; x D<br />

x2 1 b0<br />

dx<br />

p<br />

x2 1 ) z.r/ D ˙b0<br />

0<br />

ln @ r<br />

D .D V / D @ .D V / .D V / .D V /<br />

b0<br />

:<br />

dl 2 C .b 2<br />

0 C l2 /d 2 :<br />

) dl<br />

dr D<br />

dz<br />

dr<br />

C<br />

2<br />

C 1<br />

˙r<br />

p r 2 b 2 0<br />

#<br />

1 D r 2 r 2 C b 2 0<br />

r 2 b 2 0<br />

s<br />

r<br />

b0<br />

2<br />

1<br />

1A<br />

D @ .@ V V / .@ V V / .@ V V / :<br />

Für D .D V /, vertauschen von <strong>und</strong> <strong>und</strong> ausnutzen der Symmetrieeigenschaft D ergibt<br />

D .D V / D .D V / D✘✘✘✘ @ @ V @ . V / .@ V V / .@ V V /<br />

✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭<br />

✘✘✘✘ @ @ V C @ . V / C .@ V V / C .@ V V /<br />

✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭<br />

D .@ /V<br />

✘✘✘✘✘✘ .@ V / ✘✘✘✘✘✘ .@ V / C V<br />

C .@ /V C✘✘✘✘✘✘ .@ V / C✘✘✘✘✘✘ .@ V / V<br />

D .@ @ C /V R V <br />

7


Aufgabe 4<br />

a) Kovarianzprinzip (Lehrbuch): Im Gravitationsfeld gültige Gleichungen müssen folgende Bedingungen erfüllen<br />

• Kovarianz unter allgemeinen Koordinatentransformationen. Gesetze müssen die Form einer Riemann-<br />

Tensorgleichung haben.<br />

• Gültigkeit im Lokalen Inertialsystem: Für g D muss sich das entsprechende Gesetz der <strong>Spezielle</strong>n<br />

<strong>Relativitätstheorie</strong> ergeben.<br />

b) In der Äquatorialebene lautet das Schwarzschild-Linienelement<br />

ds 2 D c 2 d 2 D A.r/ c 2 dt 2<br />

daraus folgt sofort die erste Bewegungsgleichung,<br />

c 2 D const: D A.R/ c 2 Pt 2<br />

dR 2<br />

A.R/ R2 d 2 ;<br />

1<br />

A.R/ PR 2 R 2 P 2 ;<br />

da die Lichtgeschwindigkeit eine Konstante ist. Daraus liest man die Lagrange-Funktion ˇ.Pt; R; PR; P/ D<br />

1<br />

2 1<br />

.A.R/ c2Pt 2 A.R/ PR 2 R2 P2 / ab. Die Lagrange-Funktion ist nicht explizit von t <strong>und</strong> ' abhängig, d.h.<br />

d<br />

d<br />

d<br />

d<br />

@ˇ<br />

@Pt<br />

@ˇ<br />

@ P<br />

d<br />

D 0 D<br />

d A.r/c2 Pt 2 ) A.R/Pt D const: D k ;<br />

d<br />

D 0 D<br />

d<br />

R 2 P ) R 2 P D const: D h ;<br />

c) Für die Bewegung in der Äquatorialebene gilt R D R. /, d.h. dR<br />

d<br />

Bewegungsgleichung aus Teilaufgabe b ergibt<br />

c 2 D A.R/c 2<br />

) dR<br />

d<br />

Mit R D 1=x <strong>und</strong> dR<br />

d<br />

2<br />

k<br />

A.R/<br />

2<br />

D A.R/R4<br />

h 2<br />

dR dx<br />

D dx d<br />

1<br />

x 4<br />

1<br />

A.R/<br />

c 2 k 2<br />

A.R/<br />

1<br />

D x2 dx<br />

d<br />

dx<br />

d<br />

) dx<br />

d<br />

) dx<br />

d<br />

2<br />

dR<br />

d<br />

c 2<br />

C 1<br />

x<br />

2<br />

2<br />

2 h 2<br />

R 4<br />

dR d<br />

D d d<br />

h2<br />

R2<br />

R4 D c2k2 A.R/<br />

h2 dR<br />

)<br />

R2 d<br />

erhält man daraus<br />

2 .1 ˛x/ D c2<br />

x 4 h 2.k2<br />

D x 2 .1 ˛x/ C c2<br />

h 2.k2<br />

D c2 .k 2 1/<br />

h 2<br />

8<br />

D dR<br />

d<br />

h 2<br />

R 4 A.R/<br />

h<br />

R 2, eingesetzt in die erste<br />

dR<br />

d<br />

2<br />

C R 2 A.R/ D c2R4 1 C ˛x/<br />

1 C ˛x/<br />

C c2 ˛<br />

h 2 x x2 C ˛x 3 :<br />

h 2<br />

2<br />

h 2<br />

R 2<br />

k 2 A.R/ :


d) Mit x D 1=R folgt aus der zweiten Bewegungsgleichung A.R/Pt D .1 ˛=R/Pt D .1 ˛x/Pt D 1, <strong>und</strong><br />

damit<br />

d<br />

d<br />

d dt<br />

D<br />

dt d<br />

d<br />

D<br />

dt 1<br />

1 h<br />

D<br />

˛x R2 D hx2 ) ! D x 2 h.1 ˛x/ :<br />

Für eine kreisförmigen Orbit gilt dx<br />

d D 0 <strong>und</strong> d 2 x<br />

d 2 D 0, mit k D 1 <strong>und</strong> dem Ergebnis aus Teilaufgabe c<br />

folgt,<br />

0 D c2˛ h2 x x2 C ˛x 3 D x c2˛ h2 Ableitung nach <strong>und</strong> auswerten der Bedingung d 2 x<br />

d 2 D 0 ergibt<br />

Mit ! D 2<br />

T<br />

2 dx<br />

d<br />

d 2x d 2 D c2˛ h2 dx<br />

d<br />

) 0 D c2 ˛<br />

2h 2<br />

) x.1 ˛x/ D 2x 1<br />

erhält man die Umlaufzeit zu<br />

.2 / 2<br />

2x dx<br />

d<br />

x C ˛x 2 ) h 2 D<br />

C 3˛x2 dx<br />

d ) d 2 x<br />

d 2 D c2 ˛<br />

2h 2<br />

˛c 2<br />

x.1 ˛x/ :<br />

x C 3<br />

2 ˛x2<br />

x C 3˛<br />

2 x2 ) c2˛ D 2x<br />

h2 1<br />

3<br />

2 ˛x<br />

3<br />

˛x<br />

2<br />

) 1 ˛x D 2<br />

1<br />

3˛x ) ˛x D<br />

2 :<br />

T 2 D x4 h 2 .1 ˛x/ 2 D x 4 ˛c 2<br />

) 4 2<br />

T<br />

˛c2 ˛c2<br />

D D<br />

2 2R3 2<br />

Kepler-Konstante mit den relativen Daten des Merkur<br />

T 2 <br />

r 3<br />

<br />

D<br />

Konstante aus der Schwarzschild-Metrik,<br />

8 2 2 8<br />

D<br />

˛ˇc2 2Gmˇ<br />

x.1 ˛x/ .1 ˛x/2 D x 3 ˛c 2 .1 ˛x/ D x3˛c2 2<br />

1<br />

r3 2 T<br />

)<br />

C ˛3 r3 2 8<br />

D<br />

C ˛3 ˛c<br />

.0; 241 365 24 3600 s/2<br />

.0; 387 1; 496 <strong>10</strong> 11 m/ 3 ) T 2 <br />

r 3<br />

<br />

D<br />

' 3 <strong>10</strong><br />

2 D const:<br />

19 s2<br />

m 3<br />

4 2 s2 6; 673 <strong>10</strong> 11 1; 98 <strong>10</strong>30 2 8 19<br />

s2<br />

) ' 3 <strong>10</strong><br />

m3 ˛ˇc2 m<br />

e) ˛/ Befindet sich der Beobachter relativ zum Laser in Ruhe, so mißt er die (Eigen-)wellenlänge, welche<br />

auch im frei fallenden Satellitenlabor gemessen wurde, 632,8 nm.<br />

ˇ/ Der Sender befindet sich auf dem Neutronenstern, der Emfänger in der Raumstation, 1=RB D 0, aus<br />

(4.2) folgt mit c D ,<br />

s<br />

A g00.RA/<br />

D ' 1<br />

g00.RB/<br />

2GM<br />

Rc2 1<br />

2<br />

) B D A 1<br />

2GM<br />

Rc2 1<br />

2<br />

einsetzen der Zahlenwerte ergibt<br />

B<br />

B D 632; 8 nm 1<br />

2 6; 673 <strong>10</strong> 11 <strong>10</strong> 30<br />

9 <strong>10</strong> 16 <strong>10</strong> 4<br />

9<br />

1<br />

2<br />

3 :<br />

) D 685; 7 nm :


Sender <strong>und</strong> Empfänger befinden sich auf der Oberfläche des Sterns, d.h. rA D rB <strong>und</strong> folgt aus (4.2)<br />

für die Wellenlänge 632,8 nm.<br />

ı/ Der Empfänger steht auf der Sternenoberfläche rB D R, der Sender im Satelitenlabor sehr nahe an<br />

der Oberfläche, d.h. 1=RA D 0, damit folgt<br />

A<br />

B<br />

' 1<br />

einsetzen der Zahlenwerte ergibt<br />

B D 632; 8 nm<br />

r<br />

1<br />

2GM<br />

Rc 2<br />

1<br />

2<br />

) B D A<br />

r<br />

2 6; 673 <strong>10</strong> 11 <strong>10</strong> 30<br />

<strong>10</strong><br />

9 <strong>10</strong> 16 <strong>10</strong> 4<br />

1<br />

2GM<br />

;<br />

Rc2 ) D 584 nm :

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