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STADT FALKENSTEIN/VOGTL. - Stadt Falkenstein im Vogtland

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<strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT<br />

2009


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

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INHALTSVERZEICHNIS<br />

0 VORBEMERKUNG 10<br />

1 ALLGEMEINE ANGABEN 11<br />

1.1 AKTEURE UND BETEILIGTE 11<br />

1.2 ORGANISATIONSSTRUKTUR UND ARBEITSWEISE 12<br />

2 GESAMTSTÄDTISCHE SITUATION 13<br />

2.1 ÜBERGEORDNETE RÄUMLICHE PLANUNGEN 13<br />

2.1.1 ÜBERFACHLICHE ZIELE UND GRUNDSÄTZE DER RAUMORDNUNG LAUT<br />

LANDESENTWICKLUNGSPLAN (LEP) 13<br />

2.1.2 ÜBERFACHLICHE UND FACHLICHE ZIELE UND GRUNDSÄTZE DER RAUM-<br />

ORDNUNG LAUT REGIONALPLAN 14<br />

2.1.3 REGIONALE ENTWICKLUNGSKONZEPTE 16<br />

2.2 LEITBILD 16<br />

2.3 BESONDERHEITEN IN DER <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNG 16<br />

2.3.1 WESENTLICHE MERKMALE DER <strong>STADT</strong> / ANGABEN ZUR GEMEINDE 16<br />

2.3.2 NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG 17<br />

2.3.3 LAGE IM RAUM 17<br />

2.3.4 HISTORISCHE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE 18<br />

2.3.5 SIEDLUNGSSTRUKTUR UND <strong>STADT</strong>TEILGLIEDERUNG 19<br />

2.3.6 AKTUELLER SACHSTAND ZUM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN (FNP) 22<br />

3 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG 23<br />

3.1 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG SEIT 1990 23<br />

3.2 BEVÖLKERUNGSPROGNOSE 28<br />

3.3 KERNAUSSAGEN UND DEREN AUSWIRKUNGEN AUF DIE FACHKONZEPTE 32<br />

4 FACHKONZEPTE 34<br />

4.1 STÄDTEBAU UND DENKMALPFLEGE 34<br />

4.1.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 34<br />

4.1.1.1 WOHNUNGSBAUFORMEN IM GEMEINDEGEBIET 34<br />

4.1.1.2 BEBAUUNGSPLANGEBIETE 35<br />

4.1.1.3 GEBIETE MIT STÄDTEBAU- UND EU-FÖRDERMITTELN 36<br />

4.1.1.4 DENKMALSCHUTZGEBIETE UND KULTURDENKMALE 36<br />

4.1.2 KONZEPTION 37<br />

4.1.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 37<br />

4.1.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 38<br />

4.1.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 38<br />

4.2 WOHNEN 39<br />

4.2.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 39<br />

4.2.1.1 WOHNRAUMENTWICKLUNG 1995-2006 39<br />

4.2.1.2 EIGENTÜMERSTRUKTUR 42<br />

4.2.1.3 WOHNUNGSLEERSTAND 42<br />

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Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

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4.2.1.4 WOHNBAUFLÄCHENPOTENTIALE 43<br />

4.2.1.5 WOHNBEDARFSPROGNOSE/WOHNUNGSNACHFRAGE/RÜCKBAUBE- DARF 44<br />

4.2.2 KONZEPTION 47<br />

4.2.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 47<br />

4.2.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 48<br />

4.2.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 49<br />

4.3 WIRTSCHAFT, ARBEITSMARKT, HANDEL, TOURISMUS 50<br />

4.3.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 50<br />

4.3.1.1 WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG 50<br />

4.3.1.2 ARBEITSMARKT 54<br />

4.3.1.3 HANDEL 55<br />

4.3.1.4 TOURISMUS UND FREMDENVERKEHR 58<br />

4.3.2 KONZEPTION 60<br />

4.3.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 60<br />

4.3.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 61<br />

4.3.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 61<br />

4.4 VERKEHR UND TECHNISCHE INFRASTRUKTUR 62<br />

4.4.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 62<br />

4.4.1.1 VERKEHR 62<br />

4.4.1.2 TECHNISCHE INFRASTRUKTUR 65<br />

4.4.2 KONZEPTION 68<br />

4.4.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 68<br />

4.4.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 68<br />

4.4.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 68<br />

4.5 UMWELT 69<br />

4.5.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 69<br />

4.5.1.1 LÄRM- UND SCHADSTOFFBELASTUNG 69<br />

4.5.1.2 HOCHWASSERSCHUTZ 69<br />

4.5.1.3 SCHUTZGEBIETE NACH SÄCHSISCHEM NATURSCHUTZGESETZ 69<br />

4.5.1.4 GRÜNZÜGE UND PARKANLAGEN 70<br />

4.5.2 KONZEPTION 71<br />

4.5.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 71<br />

4.5.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 71<br />

4.5.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 72<br />

4.6 KULTUR UND SPORT 73<br />

4.6.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 73<br />

4.6.1.1 KULTUREINRICHTUNGEN 73<br />

4.6.1.2 SPORTEINRICHTUNGEN 74<br />

4.6.1.3 VEREINSLEBEN 75<br />

4.6.2 KONZEPTION 75<br />

4.6.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 75<br />

4.6.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 75<br />

4.6.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 76<br />

4.7 BILDUNG UND ERZIEHUNG 77<br />

4.7.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 77<br />

4.7.2 KONZEPTION 78<br />

4.7.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 78<br />

4.7.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 79<br />

4.7.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 79<br />

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4.8 SOZIALES 80<br />

4.8.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 80<br />

4.8.1.1 KINDERTAGESSTÄTTEN 80<br />

4.8.1.2 ALTENPFLEGE, ALTEN- UND SENIORENHEIME 81<br />

4.8.1.3 EINRICHTUNGEN DES GESUNDHEITSWESENS 82<br />

4.8.1.4 BEHINDERTENEINRICHTUNGEN 82<br />

4.8.1.5 HILFELEISTUNGEN FÜR SOZIAL SCHWACHE 83<br />

4.8.2 KONZEPTION 83<br />

4.8.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 83<br />

4.8.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 83<br />

4.8.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 84<br />

4.9 KOMMUNALE FINANZEN 85<br />

4.9.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 85<br />

4.9.2 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 86<br />

5 GESAMTKONZEPT UND UMSETZUNGSSTRATEGIEN 87<br />

5.1 ZUSAMMENSTELLUNG DER ERGEBNISSE AUS DEN FACHKONZEPTEN 87<br />

5.1.1 BEWERTUNG DES ERFOLGES BISHERIGER SCHWERPUNKTSETZUNGEN 87<br />

5.2 ERGEBNISSE AUS DER EINBEZIEHUNG DER BETEILIGTEN 89<br />

5.3 ABLEITUNG DER ZUKÜNFTIGEN <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSSTRATEGIE 90<br />

5.3.1 GESAMTSTÄDTISCHE SCHWERPUNKTTHEMEN 90<br />

5.3.2 WEITERENTWICKLUNG DES SIEDLUNGSKÖRPERS 90<br />

5.4 PRIORITÄTEN, MASSNAHMENPAKETE, UMSETZUNGSSCHRITTE UND<br />

FINANZIERUNG 92<br />

5.4.1 ZUORDNUNG VON MASSNAHMEN ZU DEN GEBIETSTYPEN 92<br />

5.4.2 ZUSAMMENSTELLUNG VON MASSNAHMENPAKETEN 95<br />

5.4.3 ZUKÜNFTIGE STÄDTEBAUFÖRDERGEBIETE 100<br />

6 ZUSAMMENFASSUNG, FAZIT 101<br />

7 ERFOLGSKONTROLLE INSEK 102<br />

7.1 AUFBAU DER ERFOLGSKONTROLLE IN DER GEMEINDE 102<br />

7.2 ERGEBNISSE DER JÄHRLICHEN WIRKUNGSBEOBACHTUNG 102<br />

8 ÄNDERUNGSREGISTER 103<br />

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TABELLENVERZEICHNIS<br />

Tabelle 1 Bevölkerungsentwicklung/-prognose 31<br />

Tabelle 2 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – demografische<br />

Entwicklung 32<br />

Tabelle 3 Erklärung der Wohnungsbauformen zum Plan 3 und 4 34<br />

Tabelle 4 Bebauungspläne und Satzungen 35<br />

Tabelle 5 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Städtebau und Denkmalpflege 37<br />

Tabelle 6 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Städtebau und<br />

Denkmalpflege 38<br />

Tabelle 7 Wohngebäude- und Wohnbestandsentwicklung 39<br />

Tabelle 8 Baualter der Gebäude und Wohnungen 39<br />

Tabelle 9 Gebäude- und Wohnungsbestand 40<br />

Tabelle 10 Verteilung des Wohnungsbestandes unter den Eigentümern <strong>im</strong> Vergleich 2001/2006 42<br />

Tabelle 11 Leerstandsermittlung Kernstadt 43<br />

Tabelle 12 Entwicklung der Wohnfläche pro WE und EW von1995 zu 2008 44<br />

Tabelle 13 Ermittlung des theoretischen Rückbaubedarfes 46<br />

Tabelle 14 Konzeptionelle Aussagen zum Fachkonzept Wohnen 47<br />

Tabelle 15 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Wohnen 49<br />

Tabelle 16 Anzahl Gewerbebetriebe 50<br />

Tabelle 17 Gewerbemeldungen 1998-2008 51<br />

Tabelle 18 Gewerbestruktur / Beschäftigte / Umsatz 1990-2008 52<br />

Tabelle 19 Gewerbliche Brachflächen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 53<br />

Tabelle 20 Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (zum 30.6. des jeweiligen<br />

Jahres) 54<br />

Tabelle 21 Pendlerverhalten 54<br />

Tabelle 22 absolute Arbeitslosenzahlen 55<br />

Tabelle 23 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft 2006 (Prognose) 56<br />

Tabelle 24 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft nach Branchen 2006 (Prognose) 56<br />

Tabelle 25 Verkaufsfläche des Einzelhandels nach Branchen 2006 56<br />

Tabelle 26 Verkaufsraumfläche des großflächigen Einzelhandels nach Branchen 2006 56<br />

Tabelle 27 Stärken und Schwächen Analyse 57<br />

Tabelle 28 Übernachtungszahlen 1998-2008 58<br />

Tabelle 29 Konzeptionelle Aussagen zum FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus 60<br />

Tabelle 30 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Wirtschaft, Arbeitsmarkt,<br />

Handel, Tourismus 61<br />

Tabelle 31 Klassifiziertes Straßennetz der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 62<br />

Tabelle 32 Liniennetz des ÖSPV 64<br />

Tabelle 33 vorhandene öffentliche Parkplätze 65<br />

Tabelle 34 Entwicklung der Endverbraucherpreise 66<br />

Tabelle 35 Kostenentwicklung Abwasser 67<br />

Tabelle 36 Umfang des Gasleitungsnetzes 67<br />

Tabelle 37 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Verkehr und technische Infrastruktur 68<br />

Tabelle 38 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Verkehr und technische<br />

Infrastruktur 68<br />

Tabelle 39 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Umwelt 71<br />

Tabelle 40 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Umwelt 72<br />

Tabelle 41 Bestand an kulturellen Einrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 73<br />

Tabelle 42 Bestand an Sporteinrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 74<br />

Tabelle 43 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Kultur und Sport 75<br />

Tabelle 44 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte (Muster Q Arbeitshilfe SMI)<br />

– Kultur und Sport 76<br />

Tabelle 45 Entwicklung der Klassen und Schülerzahlen in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl 77<br />

Tabelle 46 Bestand an Bildungseinrichtungen 2008 78<br />

Tabelle 47 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Bildung und Erziehung 78<br />

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Tabelle 48 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Bildung und Erziehung 79<br />

Tabelle 49 Bestand an Kindertagesstätten 2008 80<br />

Tabelle 50 Bestand an Altenpflegeeinrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl./VG 81<br />

Tabelle 51 Prognose Bürger über 65 81<br />

Tabelle 52 Anzahl der Empfänger von Beihilfen zum Lebensunterhalt 83<br />

Tabelle 53 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Soziales 83<br />

Tabelle 54 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte (Muster Q Arbeitshilfe SMI)<br />

– Soziales 84<br />

Tabelle 55 Kommunale Finanzentwicklung 85<br />

Tabelle 56 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Kommunale Finanzen 86<br />

Tabelle 57 Bewertung des Erfolges/Umsetzung der bisherigen Schwerpunktsetzungen 87<br />

Tabelle 58 Gebietszuordnung konsolidiertes Gebiet/Maßnahmen 92<br />

Tabelle 59 Gebietszuordnung konsolidierungswürdiges Gebiet/Maßnahmen 93<br />

Tabelle 60 Gebietszuordnung Umstrukturierungsgebiet/Maßnahmen 94<br />

Tabelle 61 Maßnahmenpakete 95<br />

Tabelle 62 Zukünftige Fördergebietsausweisung 100<br />

Tabelle 63 Kernindikatoren 102<br />

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />

Abbildung 1 Geburten und Sterbefälle der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 23<br />

Abbildung 2 Wanderungsverhalten in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 24<br />

Abbildung 3 Saldo natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsverhalten in<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 24<br />

Abbildung 4 Bevölkerungsentwicklung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Entwicklung Anzahl Frauen <strong>im</strong><br />

gebärfähigen Alter 25<br />

Abbildung 5 Vergleich der Bevölkerungsentwicklung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl., <strong>Vogtland</strong>kreis und Land<br />

Sachsen 26<br />

Abbildung 6 Bevölkerungsstruktur der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. nach Altersgruppen 26<br />

Abbildung 7 Verteilung der Fortzüge 27<br />

Abbildung 8 Verteilung der Zuzüge 28<br />

Abbildung 9 Prognose der Einwohnerentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. von 2005 bis 2020<br />

29<br />

Abbildung 10 Prognose der Einwohnerentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. von 2005 bis 2020<br />

nach Altersgruppen 29<br />

Abbildung 11 Wohnungsentwicklung nach Wohnungsgrößen 40<br />

Abbildung 12 Neubau und Abriss von Wohnungen gegliedert nach Gebäudegröße 41<br />

Abbildung 13 Entwicklung der Haushalte <strong>im</strong> <strong>Vogtland</strong>kreis 1990-2008 44<br />

Abbildung 14 Steuereinnahme und Schuldenstand pro Kopf <strong>im</strong> Verhältnis zur Einwohnerzahl 85<br />

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PLANVERZEICHNIS<br />

Plan 1 Lage <strong>im</strong> Raum – Raumstruktur<br />

Plan 2 Gesamtstädtische Situation – Gliederung in Gemeindeteile<br />

Plan 3 FK Städtebau und Denkmalpflege – Prägende Wohnformen <strong>im</strong> Gemeindegebiet<br />

Plan 4 FK Städtebau und Denkmalpflege – Prägende Wohnformen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Plan 5 FK Städtebau und Denkmalpflege – Bebauungspläne und Satzungsgebiete<br />

nach § 34 BauGB <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Plan 6 FK Städtebau und Denkmalpflege – Grenzen der Städtebaufördergebiete<br />

Plan 7 FK Städtebau und Denkmalpflege – Kulturdenkmale<br />

Plan 8 FK Städtebau und Denkmalpflege – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />

Plan 9 FK Wohnen – Lehrstandsverteilung <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Plan 10 FK Wohnen – Wohngebäudeentwicklung<br />

Plan 11 FK Wohnen – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />

Plan 12 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Bestand an Industrie- und<br />

Gewerbeflächen/industrielle und gewerbliche Brachflächen<br />

Plan 13 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Bestand und Verteilung<br />

der Einzelhandelseinrichtungen<br />

Plan 14 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Beherbergungen, Hauptanziehungspunkte,<br />

Wander- und Radwege<br />

Plan 15 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Schwerpunkte und Maßnahmen<br />

Plan 16 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Verkehrserschließung<br />

Plan 17 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Belastung des Verkehrsnetzes -<br />

Plan 18 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Städtisches Verkehrsnetz<br />

Plan 19 FK Verkehr und technische Infrastruktur – ÖPNV<br />

Plan 20 FK Umwelt – Immissionsbelastete Siedlungsflächen durch Verkehrslärm und<br />

Feinstaub<br />

Plan 21 FK Umwelt – Bestand und Planung Grünflächen<br />

Plan 22 FK Umwelt – Schwerpunkte und Maßnahmen<br />

Plan 23 FK Kultur und Sport – Bestand und Planung Kultur- und Sporteinrichtungen<br />

Plan 24 FK Bildung und Erziehung – Bestand und Planung Bildungseinrichtungen<br />

Plan 25 FK Soziales – Bestand und Planung Kindertagesstätten, Senioren-, Jugend-<br />

und Behinderteneinrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />

Plan 26 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategien – Einteilung in die Gebietstypen<br />

Plan 27 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategien – Maßnahmenpakete<br />

Plan 28 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategien – Abgrenzung neuer Fördergebiete<br />

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ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

B Bundesstraße<br />

BauGB Baugesetzbuch<br />

BauNVO Baunutzungsverordnung<br />

BP Bebauungsplan<br />

EU Europäische Union<br />

EW Einwohner<br />

FNP Flächennutzungsplan<br />

FK Fachkonzept<br />

HH Haushalt<br />

ILEK integriertes ländliches Entwicklungskonzept<br />

InSEK Integriertes <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />

k.A. keine Angaben<br />

LEP Landesentwicklungsplan<br />

ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />

OT Ortsteil<br />

OU Ortsumgehung<br />

S Staatsstraße<br />

SMI Sächsisches Staatsministerium des Innern<br />

ST <strong>Stadt</strong>teil<br />

VEP Vorhaben- und Erschließungsplan<br />

VG Verwaltungsgemeinschaft<br />

WE Wohneinheiten<br />

WG Wohngebiet<br />

WGS Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH<br />

ANLAGENVERZEICHNIS<br />

Anlage 1 Einzeldenkmalliste<br />

Anlage 2 Veröffentlichungen/Beschluss<br />

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0 VORBEMERKUNG<br />

Die <strong>Stadt</strong> als komplexes und dynamisches System unterliegt einem ständigen Wandel. Sie<br />

musste sich in der Geschichte den jeweiligen Bedingungen und Bedürfnissen durch fortwährenden<br />

Strukturwandel anpassen und hat somit ihre Siedlungsform verändert.<br />

In den letzten Jahrhunderten war die <strong>Stadt</strong>entwicklung überwiegend durch ein ständiges<br />

Wachstum geprägt. Gegenwärtig wachsen unsere Städte nicht mehr nur, in einigen Regionen<br />

gibt es Stagnation und in anderen Regionen beginnt ein Schrumpfungsprozess.<br />

Ursache ist zum Einen die demografische Entwicklung und zum Anderen der strukturelle<br />

Wandel in der Wirtschaft der letzten Jahre.<br />

Am deutlichsten spürbar wird diese Entwicklung durch hohe Leerstände auf dem Wohnungsmarkt.<br />

Auf die, durch den Bevölkerungsrückgang ausgelösten insgesamt vielschichtigen<br />

Probleme muss mit einer fachübergreifenden Bündelung stadtentwicklungsrelevanter<br />

Maßnahmen reagiert werden. Ziel des <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeptes soll neben der<br />

Vermeidung von Fehlentwicklungen die Erschließung von max<strong>im</strong>alen Synergieeffekten be<strong>im</strong><br />

Einsatz und der Vergabe der staatlichen Finanzmittel sein.<br />

<strong>Stadt</strong>umbau bedeutet, dem Schrumpfungsprozess aktiv zu begegnen, um die gesamtstädtische<br />

Identität zu erhalten und eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>struktur zu entwickeln. Er kann zu mehr<br />

Lebensqualität, Aufwertung und Attraktivität des Lebensraums <strong>Stadt</strong> führen.<br />

Basis für das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept ist die Analyse der Entwicklung der verschiedensten,<br />

für die <strong>Stadt</strong>entwicklung relevanten Bereiche. Aus dieser Analyse heraus wird festgestellt<br />

werden, dass nicht allein der Rückbau von leerstehenden Wohnungen, sondern in vielen<br />

Teilbereichen ein umfassender <strong>Stadt</strong>umbau die zentrale Aufgabe der heutigen <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

ist. Diese wird aber nicht durch eine einmalige Planung zu lösen sein, sondern ist<br />

vielmehr als Fortführung des <strong>im</strong> Jahr 2000 begonnenen <strong>Stadt</strong>umbau Ost zu sehen und bedarf<br />

einer ständigen Anpassung an die zukünftigen, sich ändernden Bedingungen.<br />

In den vergangenen Jahren wurden in <strong>Falkenstein</strong> durch <strong>Stadt</strong>sanierungsmaßnahmen erhebliche<br />

Erfolge erzielt. Die desolate Situation, insbesondere in den innerstädtischen Quartieren,<br />

die <strong>im</strong> Jahr 1990 vorlag, hat sich wesentlich verbessert.<br />

Trotz aller schon durchgeführten Maßnahmen hat der <strong>Stadt</strong>umbauprozess gerade erst begonnen<br />

und bedarf einer umfassenden Fortführung.<br />

Der Wohnraumbedarf kann quantitativ und qualitativ gedeckt werden. Der Bedarf an neu zu<br />

errichteten Wohnraum beschränkt sich <strong>im</strong> wesentlichen auf den Eigenhe<strong>im</strong>bau und ist insgesamt<br />

als rückläufig zu bewerten. Die <strong>Stadt</strong>entwicklung muss sich wieder mehr auf den innerstädtischen<br />

<strong>Stadt</strong>raum mit dem Problem des vermehrten Leerstand an Wohnungen konzentrieren.<br />

Gerade hier konkurrieren aber private und öffentliche Interessen und Belange auf<br />

engstem Raum miteinander.<br />

In der Analyse des InSEK wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. gemeinsam mit ihren Ortsteilen<br />

betrachtet. Die Entwicklung der OT wird sich zukünftig auf den Substanzerhalt und die Ausgestaltung<br />

des Vorhandenen konzentrieren. Hier treten weniger Probleme als in der städtischen<br />

Entwicklung auf. Umfassende Planungsaussagen zum ländlichen Umfeld der <strong>Stadt</strong><br />

wurden <strong>im</strong> ILE getroffen. Aus diesem Grunde werden sich die Aussagen <strong>im</strong> Text und vor<br />

allem in den Plänen häufig, ausgenommen zu gesamtstädtisch relevanten Aussagen und<br />

Planungen, auf die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong> selbst beschränken.<br />

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1 ALLGEMEINE ANGABEN<br />

1.1 AKTEURE UND BETEILIGTE<br />

Bei der Erarbeitung des InSEK wurde zum einen auf bestehende Konzepte und Angaben der<br />

städtischen Ämter aufgebaut, andererseits Beratungen und Abst<strong>im</strong>mungen zu spezifischen<br />

Problemstellungen mit den unterschiedlichen Beteiligten geführt.<br />

Die Öffentlichkeit wurde, unabhängig der Einbeziehung über Fachplanungen, in den einzelnen<br />

Bearbeitungsetappen <strong>im</strong> Wettbewerb <strong>Stadt</strong>umbau Ost, sowie für die ländlichen Bereiche<br />

be<strong>im</strong> ILE über Informationsveranstaltungen in den Gesamtprozess der <strong>Stadt</strong>entwicklung einbezogen.<br />

Aktiv beteiligt waren Vertreter von folgenden Einrichtungen, Vereinen, Verbänden und Unternehmen:<br />

aus der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

Bürgermeister<br />

Bauamt<br />

Gewerbeamt<br />

Meldeamt<br />

Soziales<br />

Sport<br />

Kulturangelegenheiten<br />

Kämmerei<br />

von Unternehmen, Einrichtungen, Vereinen und Verbänden<br />

Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Landratsamt <strong>Vogtland</strong>kreis<br />

Landesamt für Denkmalpflege<br />

Zweckverband Wasser Abwasser<br />

envia Mitteldeutsche Energie AG<br />

Erdgas Südsachsen GmbH<br />

Zweckverband ÖPNV<br />

Grundstücks- und Gebäudeverwaltungs- GmbH<br />

Auerbacher Wohnungsgenossenschaft eG<br />

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1.2 ORGANISATIONSSTRUKTUR UND ARBEITSWEISE<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzepte zu erstellen und umzusetzen heißt, verschiedene Akteure und<br />

Bevölkerungsgruppen vor Ort aktiv zu beteiligen. Die zielkonkrete Umsetzung gesamtstädtischer<br />

Konzepte soll auf teilräumlicher Ebene möglich sein.<br />

In der folgenden Grafik sind schematisch die Ausgangsbedingungen und der Ablauf der Erarbeitung<br />

des InSEK dargestellt.<br />

EINFLUSSFAKTOREN<br />

Demografie<br />

Wirtschaft<br />

übergeordnete Planungen<br />

Umweltbedingungen<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />

(InSEK)<br />

öffentliche<br />

Diskussionen<br />

Einarbeitung<br />

Überarbeitung<br />

Beschlussfassung<br />

<strong>Stadt</strong>rat<br />

AKTEURE<br />

Fachabteilungen<br />

<strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

Planungsbüro<br />

Träger öffentlicher<br />

Belange<br />

Arbeitsgruppen<br />

(Bürger, Initiativgruppen,<br />

Fraktionen Gewerbetreibende<br />

u.ä.)<br />

Die bisherigen städtebaulichen Konzeptionen zur <strong>Stadt</strong>entwicklung liefen über die Bearbeitungsstufen<br />

INSEK und 2002 Wettbewerb <strong>Stadt</strong>umbau Ost.<br />

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2 GESAMTSTÄDTISCHE SITUATION<br />

2.1 ÜBERGEORDNETE RÄUMLICHE PLANUNGEN<br />

2.1.1 ÜBERFACHLICHE ZIELE UND GRUNDSÄTZE DER RAUMORDNUNG LAUT<br />

LANDESENTWICKLUNGSPLAN (LEP)<br />

Zentralität<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist <strong>im</strong> Landesentwicklungsplan 2003 (LEP) in ihrer Zentralität als<br />

eine Sonderform der Mittelzentren gemeinsam mit den Gemeinden Rodewisch, Auerbach<br />

und Ellefeld als Mittelzentraler Städteverbund „Göltzschtal“ ausgewiesen.<br />

Zielaussagen:<br />

Übernahme von Entwicklungsfunktionen für den räumlichen Wirkungsbereich;<br />

- Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung ihres Verflechtungsbereiches mit Gütern<br />

und Dienstleistungen unterschiedlicher Stufen gebündelt und in zumutbarer Entfernung;<br />

- Ausbildung von leistungsfähigen Verkehrsknotenpunkten;<br />

- Ausbildung zu wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandorten;<br />

- Sicherung und Stärkung als intraregionaler Versorgungs-, Bildungs- und Wirtschaftsstandort;<br />

- Vernetzung mit dem jeweiligen Oberzentrum durch leistungsfähige Verkehrsverbindungen;<br />

Raumkategorie<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. gehört mit dem Städteverbund „Göltzschtal“ dem verdichteten<br />

Bereich <strong>im</strong> ländlichen Raum an.<br />

Zielaussagen:<br />

- Ausbau des Verkehrsnetzes für den Personen- und Güterverkehr, dass sowohl ihre innere<br />

Erschließung als auch die Erreichbarkeit der Verdichtungsräume gewährleistet wird;<br />

- Sicherung der Freiräume für Zwecke der Erholung sowie für land- und forstwirtschaftliche<br />

Nutzung zum Schutz der ökologischen Ressourcen;<br />

Räume mit besonderem landesplanerischem Handlungsbedarf<br />

Nach der Festlegungskarte 5 gehört die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong> zum grenznahen Gebiet.<br />

Zielaussagen:<br />

- Abbau der lagebedingten Nachteile insbesondere durch Verbesserung der infrastrukturellen<br />

Voraussetzungen;<br />

- verkehrsträgerübergreifende Gestaltung des Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur, um die<br />

Erreichbarkeit der europäischen Metropolregion „Sachsendreieck“ und der benachbarten<br />

Staaten verbessert wird;<br />

- soweit möglich - gemeinsame Umsetzung von Planungen und Maßnahmen insbesondere<br />

der Wirtschaft, des Verkehrs und zur Verbesserung des Umweltschutzes mit der Tschechischen<br />

Republik sowie der benachbarten Bundesländer;<br />

- Gestaltung von regionalen Entwicklungsprogrammen unter der Beachtung der rechtlichen<br />

Möglichkeiten, dass deren Umsetzung über die Staats- und Landesgrenzen möglich<br />

sind;<br />

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2.1.2 ÜBERFACHLICHE UND FACHLICHE ZIELE UND GRUNDSÄTZE DER RAUM-<br />

ORDNUNG LAUT REGIONALPLAN<br />

Die überfachlichen Ziele des LEP wurden <strong>im</strong> Regionalplan Südwestsachsen 2008 (Beschlussfassung<br />

10.07.2008) durch differenzierte Grundsatz- und Zielaussagen vertieft. Hier<br />

werden für das Territorium der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. die folgenden Aussagen und Festsetzungen<br />

getroffen:<br />

Siedlungsstruktur<br />

Zentrale Orte und Verbünde<br />

Die zentralörtliche Einstufung als Mitgliedsgemeinde des Mittelzentralen Städteverbundes<br />

Göltzschtal wurde schon <strong>im</strong> LEP getroffen und <strong>im</strong> Regionalplan nachrichtlich übernommen.<br />

Schwerpunktbereiche für Siedlungsentwicklung<br />

Schwerpunktbereiche für Siedlungsentwicklungen sind regional und überregional bedeutsame<br />

Vorsorgestandorte für Industrie und produzierendes Gewerbe.<br />

Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist der Standort V 14 „Siebenhitz“ als solcher ausgewiesen.<br />

Achsen<br />

Regionale Entwicklungs- und Verbindungsachsen und Regionale Verbindungsachsen sind<br />

regional bedeutsame Achsen, die das Netz der <strong>im</strong> Landesentwicklungsplan 2003 ausgewiesenen<br />

überregionalen Verbindungsachsen ausformen und ergänzen und der Bündelung von<br />

Infrastruktureinrichtungen dienen. Regionale Entwicklungs- und Verbin-dungsachsen dienen<br />

darüber hinaus der Konzentration der Siedlungstätigkeit.<br />

Regionale Achsen sind durch Siedlungsbereiche, Regionale Grünzüge und Grünzäsuren<br />

gegliedert.<br />

Als regionale Achsen außerhalb der überregionalen Verbindungsachsen des LEP sind ausgewiesen:<br />

a) Plauen - SVB Göltzschtal – SVB Silberberg (Entwicklungs- und Verbindungsachse)<br />

d) (Hof/A93) – Oelsnitz/Vogtl. – <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. (Verbindungsachse)<br />

g) Zwickau – Lengefeld – SVB Göltzschtal – Schöneck – Klingenthal – (Kraslice – Soko<br />

lov – Karlovy Vary) (Teilweise Entwicklungs- und Verbindungsachse)<br />

Regionale Grünzüge und Grünzäsuren<br />

Grünzäsuren und Grünzüge sind von Bebauung <strong>im</strong> Sinne von Besiedelung oder anderen<br />

funktionswidrigen Nutzungen freizuhalten.<br />

Ein regionaler Grünzug ist<br />

- zwischen Dorfstadt und <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

- zwischen Dorfstadt und Oberlauterbach<br />

und Grünzäsuren<br />

- zwischen <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Grünbach<br />

- zwischen <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Neustadt<br />

- zwischen <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Siebenhitz<br />

ausgewiesen.<br />

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Freiraumstruktur<br />

Leitbild für Natur und Landschaft<br />

Für die einzelnen Regionsteile wurden Leitbilder, welche den angestrebten Zustand von Natur<br />

und Landschaft und die dazu erforderlichen Gestaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

in den einzelnen Naturräumen der Region darstellt, aufgestellt. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

gehört zur Region <strong>Vogtland</strong>. Für sie ist das Leitbild – Nord- und Ostvogtland – verbindlich.<br />

Landschaftsbild und Kulturlandschaft<br />

Vorbehaltsgebiete Landschaftsbild/Landschaftserleben<br />

- der gesamte Bereich außerhalb der Siedlungsfläche<br />

Arten- Lebensgemeinschaften und Lebensräume<br />

Vorbehaltsgebiet Arten- und Biotopschutz<br />

- zwischen <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Dorfstadt<br />

- der gesamte Bereich westlich von Dorfstadt<br />

Vorranggebiet Arten- und Biotopschutz<br />

- zwischen Oberlauterbach und Dorfstadt<br />

- Flächen östlich von <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Zusätzlich sind <strong>im</strong> Regionalplan Ziele der regionalen Entwicklung formuliert:<br />

- Die Ortsumgehung B 169 soll als raumbedeutsame Maßnahme vorrangig durchgeführt<br />

werden.<br />

- Die <strong>Stadt</strong> ist als regional bedeutsamer Schwerpunkt des Städtetourismus innerhalb<br />

eines Ergänzungsgebietes Tourismus/Erholungsgebiet zu entwickeln.<br />

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2.1.3 REGIONALE ENTWICKLUNGSKONZEPTE<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist derzeitig in verschiedene Regionale Entwicklungskonzepte<br />

mit unterschiedlicher Bedeutung eingebunden.<br />

Städteverbund Göltzschtal<br />

Im Rahmen einer Vereinbarung zum Mittelzentralen Städteverbund Göltzschtal wurde ein<br />

gemeinsamer Flächennutzungsplan aufgestellt. In ihm wurden die Entwicklungsabsichten<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit denen der anderen Gemeinden abgewogen und koordiniert.<br />

Ziel ist es, Fehlentwicklungen auszuschließen und besonders die Entwicklung <strong>im</strong> Bereich der<br />

Daseinsvorsorge so aufeinander abzust<strong>im</strong>men, dass die geringen Finanzmittel der Städte<br />

und Gemeinden opt<strong>im</strong>al eingesetzt werden können.<br />

Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILE)<br />

Die <strong>Stadt</strong> hat sich mit verschiedenen Gemeinden des <strong>Vogtland</strong>es zusammengeschlossen<br />

und das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept „Region <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.“ aufgestellt.<br />

Zur Verwirklichung der einzelnen Projekte werden <strong>im</strong> Rahmen der dörflichen Entwicklung<br />

EU-Fördermittel bereitgestellt. Mit diesen werden die Entwicklungen der ländlichen Bereiche,<br />

also vor allem der OT unterstützt.<br />

2.2 LEITBILD<br />

Ein Leitbild entsteht in der Regel durch einen umfangreichen Diskussionsprozess über die<br />

zukünftigen Entwicklungsabsichten. Eine Leitbilddiskussion wurde <strong>im</strong> Prozess der Erarbeitung<br />

des Wettbewerbes <strong>Stadt</strong>umbau Ost begonnen, aber nicht zu Ende geführt. Im Rahmen<br />

der Erarbeitung des ILE wurde die Diskussion wieder aufgenommen und zusätzlich Schwerpunkte<br />

für die weitere ländliche Entwicklung festgelegt.<br />

Schwerpunkte für die zukünftige Entwicklung von <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. bilden demnach:<br />

• Stärkung des Wirtschaftsstandortes <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

• Sicherung des Wohnstandortes <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

• Stärkung und Ausbau der Tourismusfunktion gemeinsam mit den Gemeinden der Region<br />

• Schaffung von Voraussetzungen für die Ansiedelung von Familien mit Kindern<br />

Die Schwerpunkte sind in den Teilbereichen mit weiteren Handlungsschwerpunkten untersetzt<br />

und sind den weiteren Planungsprozessen zu Grunde zu legen.<br />

2.3 BESONDERHEITEN IN DER <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNG<br />

2.3.1 WESENTLICHE MERKMALE DER <strong>STADT</strong> / ANGABEN ZUR GEMEINDE<br />

• Unabhängig der zentralörtlichen Einstufung durch übergeordnete Planungen bestehen zu<br />

den Städten und Gemeinden Rodewisch, Auerbach, Ellefeld traditionelle Verflechtungen<br />

und bauliche Zusammenhänge.<br />

• Die <strong>Stadt</strong> bildet zusätzlich mit den Gemeinden Neustadt und Grünbach eine Verwaltungsgemeinschaft.<br />

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• Die letzten Eingemeindungen brachten eine große Flächenausdehnung ohne bauliche<br />

Zusammenhänge der OT zur <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

• Die <strong>Stadt</strong> besitzt eine einzigartige, gut erhaltene, in regelmäßiger Karreebebauung ausgeführte<br />

<strong>Stadt</strong>struktur in der „Oberen und Unteren“ <strong>Stadt</strong>.<br />

• <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hat als traditioneller Industriestandort vor allem in der Textilindustrie<br />

ein hohes Potenzial an Arbeitskräften in diesem Bereich.<br />

• Klar strukturiertes <strong>Stadt</strong>bild mit überwiegend Trennung von Wohnen und Gewerbe.<br />

• Traditioneller Verwaltungs- und Versorgungsort für den angrenzenden ländlichen Raum.<br />

• Die ursprünglich als Trinkwassertalsperre angelegte Talsperre <strong>Falkenstein</strong> bildet einen<br />

bedeutenden Naherholungsbereich für die Bürger der <strong>Stadt</strong> und Umgebung.<br />

2.3.2 NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG<br />

Naturräumlich rechnet man das Territorium der <strong>Stadt</strong>, wie <strong>im</strong> Namen schon verankert, zum<br />

<strong>Vogtland</strong> und dabei zum Nord- und Ostvogtland. Es liegt dabei an der Grenze zum Westerzgebirge.<br />

Das Gebiet wird in Süd-Nord-Richtung von der Göltzsch und in Südwest-Nord-Richtung von<br />

der Treba durchflossen. Westlich der Göltzsch und nahezu parallel zu dieser befindet sich<br />

ein Höhenrücken. Dieser wird durch ein von Auerbach bis <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. durchlaufendes<br />

Quarzitmassiv gebildet. Aus ihm ragen stadtbildbest<strong>im</strong>mend der Schlossfelsen, Lochstein<br />

und Katzenstein heraus. Der Höhenunterschied innerhalb des <strong>Stadt</strong>gebietes vom tiefsten<br />

Punkt an der Göltzsch beträgt nahezu ca. 170 m.<br />

Die OT Oberlauterbach, Trieb und Schönau sind naturräumlich schon dem nord-östlichen<br />

<strong>Vogtland</strong>, dem Treuener-Reichenbacher Unterland, zuzuordnen. Neben kleinen Höhenzügen<br />

wird das Gebiet durch die flachen Täler von Trieb und Lauterbach geprägt. Die Ortschaften<br />

entwickelten sich eingebettet in diese Bachtäler.<br />

2.3.3 LAGE IM RAUM<br />

Plan 1 Lage <strong>im</strong> Raum – Raumstruktur<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. liegt <strong>im</strong> Osten des <strong>Vogtland</strong>kreises des Regierungsbezirks<br />

Chemnitz.<br />

Angrenzende Kommunen sind neben Grünbach und Neustadt als Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft,<br />

die Gemeinde Ellefeld, die <strong>Stadt</strong> Auerbach, die Gemeinden Hammerbrücke<br />

und Neuensalz sowie die Verwaltungsgemeinschaft Treuen.<br />

Neben Rodewisch, Auerbach und Ellefeld, welche mit <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. den Mittelzentralen<br />

Städteverbund Göltzschtal bilden, sind folgende Zentren der Umgebung von Bedeutung:<br />

• Plauen Oberzentrum ca. 16 km<br />

• Zwickau Oberzentrum ca. 30 km<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist verkehrsmäßig neben der B 169 über ein dichtes Netz von Staats- und<br />

Kreisstraßen erschlossen.<br />

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Durch die von der <strong>Vogtland</strong>bahn GmbH betriebenen Stecken<br />

• Reichenbach-<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.-Schöneck-Adorf<br />

• Zwickau-<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.-Schöneck-Klingenthal<br />

besteht gleichzeitig Anschluss an das Hauptstreckennetz der Deutschen Bahn AG.<br />

Für den Geschäftsverkehr ist ein Verkehrslandeplatz (Motorflugzeuge bis 5,7 t) vorhanden.<br />

2.3.4 HISTORISCHE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE<br />

• um 1200 Siedlung „unter der Burg“<br />

• um 1260 erstmals erwähnt<br />

• 1448 Verleihung des <strong>Stadt</strong>- und Marktrechtes (einzige <strong>Stadt</strong> mit Bergrecht <strong>im</strong><br />

<strong>Vogtland</strong>), Beginn des Eisen-, Zinn- und Kupferbergbaues<br />

• 1501 Einweihung der 1. Schule<br />

• ab 1600 Aufkommen der Baumwollweberei als Handweberei<br />

• 1788 erhält die <strong>Stadt</strong> den Beinamen „Wiege des Sächsischen Kammertuches“<br />

(Jaquart-Webstuhl)<br />

• 1859 großer <strong>Stadt</strong>brand mit völliger Zerstörung der <strong>Stadt</strong> (außer den Bereichen Im<br />

Grund, Holzbrunnen und unterer und oberer Anger)<br />

• Wiederaufbau nach Bebauungsplan mit schachbrettartigem Grundriss<br />

• 1875 Eisenbahnanschluss nach Zwickau<br />

• 1883 Einführung der englischen Maschinenweberei und Entwicklung der Gardinenindustrie<br />

• 1892 Eisenbahnanschluss nach Muldenberg<br />

• 1880-1910 größter Bauboom, mehrgeschossige, reich verzierte Bürgerhäuser aus Klinkermauerwerk<br />

entstehen<br />

• 1920 Grundsteinlegung für den Talsperrenbau (Trinkwassertalsperre)<br />

• nach 1945 Plauener Gardine, Werk Falgard, wird neben der Metallindustrie wirtschaftlicher<br />

Schwerpunkt in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

• 1950 Eingemeindung der Gemeinde Dorfstadt<br />

• 1960-1970 komplexer Wohnungsneubau zwischen Rathenaustraße und Heinrich-Heine-<br />

Straße<br />

• 1970 Wohnungsneubau „Verlängerte Gartenstraße“<br />

• 1971 Inbetriebnahme der Talsperre <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

• nach 1990 Ausbau und Erweiterung des Sport- und Freizeitzentrums, Erschließung des<br />

Gewerbeparkes „<strong>Falkenstein</strong> West“ und „Bahnbogen“, Erschließung und<br />

Bebauung des Wohngebietes „Am Brand“, Abriss der Industriebrache Falgard<br />

und Erschließung als neues Gewerbegebiet, Sanierung des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />

• 1994 Bildung der Verwaltungsgemeinschaft<br />

• 1998 Eingemeindung der Ortschaft Oberlauterbach<br />

• 1999 Eingemeindung der Ortschaften Trieb und Schönau<br />

• 2001 Übergabe des Gewerbegebietes Falgard<br />

• 2004 Sicherung des zentralen Mittelschulstandortes <strong>Falkenstein</strong>/Ellefeld<br />

• 2007 Übergabe der neuen 2-Feld-Sporthalle <strong>im</strong> Sport- und Freizeitpark<br />

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2.3.5 SIEDLUNGSSTRUKTUR UND <strong>STADT</strong>TEILGLIEDERUNG<br />

Plan 2 Gesamtgemeindliche Situation – Gliederung in Gemeindeteile<br />

Wie schon kurz erwähnt besteht die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. aus der <strong>Stadt</strong> selbst und dem<br />

<strong>Stadt</strong>teil Dorfstadt sowie den Ortsteilen Oberlauterbach, Trieb und Schönau.<br />

Während der ST Dorfstadt noch einen gewissen baulichen Zusammenhang mit der <strong>Stadt</strong><br />

besitzt, haben die anderen OT keinen baulichen Zusammenhang zur <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Die Größe der <strong>Stadt</strong> und ihre Struktur lassen eine Unterteilung in einzelne <strong>Stadt</strong>teile<br />

nicht als sinnvoll erscheinen. Aus diesem Grund erfolgt die Gliederung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

lediglich nach den Gemarkungen.<br />

Beschreibung der einzelnen Gemeindeteile<br />

<strong>Falkenstein</strong><br />

Baustruktur / Funktion / Nutzung<br />

Bereich gründerzeitliche <strong>Stadt</strong>anlage südlich der Bahnhofstraße<br />

- überwiegend dichte Bebauung auf kleinteiligen Grundstücksstrukturen<br />

- gründerzeitliche, teilweise reich verzierte 2-4 geschossige Blockrandbebauung<br />

- in Teilbereichen ortstypische Klinkerfassaden<br />

- in Randbereichen offene Strukturen<br />

- Bereich Gartenstraße Einzelblöcke <strong>im</strong> industriellen Wohnungsbau<br />

- Standort der Verwaltung, Schwerpunkt von Handels- und Versorgungseinrichtungen<br />

- kleinteilige Eigentumsstruktur, überwiegend private Vermietung<br />

- Standort von Bildungseinrichtungen (Mittelschule, Berufsschule, Bibliothek)<br />

- am Gebietsrand Sport- und Freizeitanlage Jahnplatz<br />

- überwiegend Wohnstandort<br />

Bereich südöstlich der Ellefelder Straße/nördlich Hammerbrücker Straße<br />

- überwiegend dichte Bebauung auf kleinteiligen Grundstücksstrukturen<br />

- <strong>im</strong> Kernbereich 2-3 geschossige geschlossene Blockbebauung mit Klinkerfassaden<br />

- <strong>im</strong> Bereich Grund lockerer historische Einzelhausbebauung<br />

- überwiegend Wohnstandort<br />

- Konzentration von Einzelhandelseinrichtungen entlang der Ellefelder Straße<br />

Bereich südwestlich der Bahnlinie (Oelsnitzer Straße/Grünbacher Straße)<br />

- lockere Baustrukturen<br />

- überwiegend 1-2 geschossige Einzelhausbebauung<br />

- neues Wohngebiet „Wohnpark Am Brand“ Einzel-, Doppel- und Reihenhausbebauung<br />

- gewerbliche Bebauung zwischen Oelsnitzer Straße und Winnweg<br />

- hohe Durchgrünung durch Kleingarten- und Wochenendgrundstücke<br />

- bis auf Gewerbebereich reiner Wohnstandort<br />

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Bereich zwischen Bahnbogen und gründerzeitlicher Bebauung<br />

- offene 1-2 geschossige Siedlungsbebauung südlich der Plauenschen Starße<br />

- nördlich der Plauenschen Straße Konzentration von gewerblicher Bebauung<br />

- Bereich Dr.-Robert-Koch-Straße Standort Seniorenwohnhe<strong>im</strong> mit Tagespflege und<br />

einzelne Blockbauten<br />

- Wohnnutzung nur auf kleine Bereiche beschränkt ansonsten überwiegt gewerbliche<br />

Nutzung<br />

Bereich westlich vom Bahnhof<br />

- nördlich der Dorfstädter Straße 2-3 geschossige Wohnbebauung als Einzelhäuser<br />

- südlich der Dorfstädter Straße ebenso wie <strong>im</strong> Rückraum auf der nördlichen Straßenseite<br />

gewerbliche Bebauung<br />

Bereich zwischen Bahntrasse/ Bahnhofstraße/Ellefelder Straße<br />

- Bereich mit gemischten Baustrukturen von Wohnen und Gewerbeflächen<br />

- zwischen Rathenaustraße/Heinrich-Heine Straße Wohnblöcke des industriellen Wohnungsbau<br />

als Einzelblöcke<br />

- westlich der Rathenaustraße und Bereich zwischen Bahnhofstraße und Standort des<br />

industriellen Wohnungsbaus industriell-gewerbliche Bebauung<br />

- östlich der Heinrich-Heine-Straße Schloss mit Schlossfelsen, Kindertagesstätte,<br />

Grundschule, Tierpark und Kleingartenanlage<br />

- entlang der Auerbacher Straße kleinteilige 1-2 geschossige Einzelhausbebauung<br />

Potenziale / Entwicklungsoptionen<br />

- Erhalt und Stärkung des Wohnstandortes mit kleinstädtischem Flair<br />

- gut erhaltenes historisches <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

- klare Trennung zwischen Wohnstandorten und Gewerbe<br />

- gute fußläufige Anbindung aller öffentlichen Einrichtungen und Einzelhandelseinrichtungen<br />

durch Konzentration <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

- Konzentration von Bildungseinrichtungen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum sorgt für gute Erreichbarkeit<br />

für die Kinder und Jugendlichen<br />

- durch Einsatz von Sanierungsmitteln Attraktivitätssteigerung <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

- keine Industriebrachen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>kerngebiet<br />

- insgesamt gute Infrastrukturausstattung der Wohnbereiche<br />

- geplante OU B 169 bringt eine günstigere Anbindung an die Bundesautobahn A 72<br />

Schwächen / Entwicklungshindernisse<br />

- derzeitig hohe Verkehrsbelastung der Innenstadt<br />

- hohe Überbauung <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum lässt wenig Raum für Grün- und Funktionsflächen<br />

- trotz Sanierungsmaßnahmen hohe Leerstände in der Gründerzeitbebauung<br />

- ungünstige Lage zur Autobahn (Entfernung/Anbindung)<br />

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Dorfstadt<br />

Baustruktur / Funktion / Nutzung<br />

- Straßendorf mit 1-3 geschossiger lockerer Einzelhausbebauung<br />

- Wohnbebauung mit teilweise kleinstädtischem Charakter<br />

- viele Klinkerbauten<br />

- Wohnstandort mit vereinzelten nicht störenden Handwerks- und Gewerbetrieben<br />

- Standort von Grundschule/Turnhalle, Sportplatz und Kindertagesstätte<br />

- Rittergutsbereich mit Parkanlage losgelöst von der sonstigen Baustruktur, Bereich<br />

überwiegend gewerblich genutzt<br />

Potenziale / Entwicklungsoptionen<br />

- Weiterentwicklung als Wohnstandort bei gleichzeitigem Sicherung der bestehenden<br />

Handwerks- und Gewerbebetriebe<br />

- mit Grundschule und Kindertagesstätte gute Infrastrukturausstattung<br />

- Standort der Berufsgenossenschaftlichen Klinik<br />

- Rittergutspark und Herrenhaus<br />

Schwächen / Entwicklungshindernisse<br />

- relativ hohe Verkehrsbelastung als Straßendorf an einer Staatsstraße<br />

- sanierungsbedürftiges und ungenutztes Herrenhaus des Rittergutes<br />

Oberlauterbach<br />

Baustruktur / Funktion / Nutzung<br />

- baulich getrennt in Ober- und Unterlauterbach<br />

- ländlich dörfliche Baustruktur mit einzelnen Handwerksbetrieben<br />

- lockere Einzelhausbebauung<br />

- kleine Bereiche mit Eigenhe<strong>im</strong>bebauung nach 1990<br />

- umgenutztes Rittergut mit Parkbereich (Natur- und Umweltzentrum des <strong>Vogtland</strong>kreises)<br />

- Kindertagesstätte<br />

- überwiegend Wohnfunktion<br />

Potenziale / Entwicklungsoptionen<br />

- Erhalt und Weiterentwicklung der Wohnfunktion <strong>im</strong> bestehenden Ortsgrundriss<br />

- Natur- und Umweltzentrum des <strong>Vogtland</strong>kreises, Naturherberge<br />

- hohes Potenzial an Naturausstattung<br />

- Lage <strong>im</strong> Naturpark Erzgebirge/<strong>Vogtland</strong><br />

Schwächen / Entwicklungshindernisse<br />

- keine zentrale Abwasserentsorgung<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Schönau<br />

Baustruktur / Funktion / Nutzung<br />

- ländlich dörfliche Einzelhausbebauung<br />

- überwiegend Wohnfunktion<br />

Potenziale / Entwicklungsoptionen<br />

- Erhalt als Wohnstandort <strong>im</strong> bestehenden Ortsgrundriss<br />

- Lage <strong>im</strong> Naturpark Erzgebirge/<strong>Vogtland</strong><br />

Schwächen / Entwicklungshindernisse<br />

- zentrale Abwasserentsorgung nur in Teilbereichen<br />

- unsaniertes ehemaliges Freibad<br />

Trieb<br />

Baustruktur / Funktion / Nutzung<br />

- ländlich dörfliche Baustrukturen<br />

- Eigenhe<strong>im</strong>bebauung<br />

- entlang der B 169 einzeln stehende Klinkerbebauung<br />

- kleine Gewerbebetriebe innerhalb der Dorfstruktur<br />

- Kindertagesstätte, Sportplatz, Jugend- und Seniorenzentrum<br />

- Gewerbegebiet an der B 169<br />

- Standort des „Milchgut Triebtal“ als landwirtschaftliches Untenehemen<br />

Potenziale / Entwicklungsoptionen<br />

- Wohnstandort mit Handwerks- und Gewerbeunternehmen<br />

- erschlossenes Gewerbegebiet an der B 169<br />

Schwächen / Entwicklungshindernisse<br />

- bauliche Einschränkungen durch Überschwemmungsgebiete der Trieb<br />

- nur in den Bereichen Gewerbegebiet und Sportplatzweg zentrale Abwasserentsorgung<br />

2.3.6 AKTUELLER SACHSTAND ZUM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN (FNP)<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. besitzt gemeinsam mit Städten und Gemeinden des Mittelzentralen<br />

Städteverbundes Göltzschtal einen in Kraft befindlichen Flächennutzungsplan.<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

3 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />

3.1 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG SEIT 1990<br />

Die in den folgenden Abschnitten durchgeführten Berechnungen und Vergleiche zur Bevölkerungsentwicklung<br />

(1990-2008) für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. basieren auf den Daten des<br />

Statistischen Landesamtes Sachsen, in Teilbereichen ergänzt durch die Angaben des Einwohnermeldeamtes<br />

der <strong>Stadt</strong>.<br />

In der Bevölkerungsentwicklung spiegelt sich abhängig von der generellen Entwicklung <strong>im</strong><br />

Land stets die wirtschaftliche und soziale Entwicklung einer Gemeinde wider. Die demografische<br />

Entwicklung wird dabei <strong>im</strong> Wesentlichen durch die Faktoren der natürlichen Bevölkerungsentwicklung<br />

(Geburten/Sterbefälle) sowie die Wanderungen (Zuzug/Wegzug) über die<br />

<strong>Stadt</strong>grenzen best<strong>im</strong>mt.<br />

Natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />

Abbildung 1 Geburten und Sterbefälle der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Einwohner<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Jahr<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Geburten Sterbefälle<br />

Nach dem relativ starken Rückgang der Geburtenzahlen zu Beginn der 90er Jahre stabilisierten<br />

sich die Geburtenzahlen auf diesem niedrigen Niveau. Die Sterbefälle schwanken<br />

zwar <strong>im</strong> betrachteten Zeitraum mehr, liegen aber <strong>im</strong>mer noch weit über den Geburtenzahlen.<br />

Folge dieser Entwicklung ist ein negativer Saldo in der Relation Geburten-Sterbefälle. Sie<br />

deutet damit tendenziell auf eine weitere Zunahme der Überalterung der Bevölkerung in der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hin.<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Wanderungsbewegung<br />

Abbildung 2 Wanderungsverhalten in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Einwohner<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Jahr<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Zuzüge gesamt Fortzüge gesamt<br />

In Auswertung der Wanderungsbewegung muss festgestellt werden, dass nach der ersten<br />

Abwanderungswelle am Anfang der 90er Jahre die Abwanderung bis 1996 positiv beeinflusst<br />

werden konnte. Danach nahm die Zahl wieder zu und „stabilisiert“ sich jetzt auf einem Niveau<br />

von ca. 400 Bürgern. Im Zeitraum 1992-2003 konnte ein Zuzug verzeichnet werden.<br />

Seit 2003 ist der Zuzug wieder deutlich geringer und es muss beobachtet werden, ob die<br />

sich nach 2005 andeutende Stabilisierung anhält. Der Saldo von natürlicher Bevölkerungsentwicklung<br />

und Wanderbewegung zeigt folgendes Bild:<br />

Abbildung 3 Saldo natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsverhalten in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Einwohner<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-100<br />

-200<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Geburten - Sterbefälle Zuzüge - Fortzüge<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

Jahr<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Die Abbildung 3 macht deutlich, dass lediglich <strong>im</strong> Zeitraum zwischen 1998-2001 der Saldo<br />

<strong>im</strong> Wanderungsverhalten positiv verlief, gleichzeitig der Saldo Geburten und Sterbefälle sich<br />

<strong>im</strong> negativen Bereich vollzieht, also Bevölkerungsverluste zu verzeichnen sind. Dies zeigt<br />

sich zusammengefasst in der Abbildung zur Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

seit 1990:<br />

Abbildung 4 Bevölkerungsentwicklung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Entwicklung Anzahl Frauen <strong>im</strong> gebärfähigen Alter<br />

Einwohnerzahl<br />

12.000<br />

11.000<br />

10.000<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

11.192<br />

10.918<br />

10.793<br />

10.638 10.521<br />

10.414<br />

10.050 9.895<br />

9.900 9.894<br />

9.793<br />

9.796<br />

9.694<br />

9.612<br />

9.5289.362<br />

9.258 9.154 8.984<br />

1.976 1.929 1.917 1.919 1.925 1.874 1.762 1.721 1.716 1.751 1.756 1.726 1.706 1.708 1.687 1.650 1.587 1.517 1.425<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Einwohnerzahl <strong>Falkenstein</strong> Frauen (15 - 40 Jahre)<br />

Insgesamt ist <strong>im</strong> betrachteten Zeitraum in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ein Bevölkerungsrückgang<br />

von 2.208 Einwohnern bzw. 19,6% zu verzeichnen.<br />

Neben der Darstellung der Gesamtbevölkerungsentwicklung nach 1990 ist in der Abbildung<br />

die Entwicklungslinie der Frauen in der Altersgruppe 15-40 Jahre, also <strong>im</strong> gebärfähigen Alter,<br />

dargestellt. Die Kurve verdeutlicht den Aspekt des natürlichen Bevölkerungsrückganges.<br />

Hinzu kommt die Fertilitätsrate (Anzahl der geborenen Kinder/Frau) und die späte Geburt<br />

des ersten Kindes. Ein späteres Kinderzeugen durch längere (Aus-)Bildungszeiten und eine<br />

unterschiedliche Einstellung gegenüber Kindern überformt klassische generative Muster. Es<br />

ist davon auszugehen, dass dieser Trend weiter anhält.<br />

Die Ursachen des Einwohnerrückgangs ab 1990 sind vielschichtig. Zu weiten Teilen resultiert<br />

er aus der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Daraus folgte eine Rückkopplung<br />

auf das generative Verhalten und damit auf die demografische Struktur der Gesellschaft.<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. folgt dabei aber nur dem gesamtgesellschaftlichen Phänomen der<br />

schrumpfenden Bevölkerung in Deutschland und auch in Europa.<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

Jahr<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Frauen (15-40 Jahre)<br />

25


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Abbildung 5 Vergleich der Bevölkerungsentwicklung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl., <strong>Vogtland</strong>kreis und Land Sachsen<br />

Einwohner in Prozent<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Einwohnerzahl <strong>Falkenstein</strong> Landkreis Sachsen<br />

Die Abbildung zeigt noch einmal deutlich, dass die Bevölkerungsentwicklung zwar dem<br />

Trend von Landkreis und Land Sachsen folgt, aber noch weitaus negativer verläuft. Die Ursachenermittlung<br />

für diesen Verlauf gestaltet sich schwierig und lässt keine klare Aussage<br />

zu.<br />

Neben den absoluten Zahlen der Bevölkerungsentwicklung lassen sich aus der Altersstruktur<br />

weitere Aussagen zur Bevölkerung ableiten.<br />

Abbildung 6 Bevölkerungsstruktur der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. nach Altersgruppen<br />

Zahl pro Altersgruppe<br />

12.000<br />

11.000<br />

10.000<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

2.308 2.254 2.249 2.184 2.163 2.167 2.111 2.088 2.070 2.124 2.192 2.224 2.251 2.268 2.344 2.384 2.451 2.458 2.519<br />

3.876 3.862 3.835 3.779 3.744 3.735 3.670 3.653 3.633 3.648 3.606 3.570 3.556 3.527 3.481 3.406 3.362 3.348 3.255<br />

4.000 2.240 2.165 2.138 2.151 2.131 2.128<br />

2.014<br />

3.000<br />

1.964 1.907 1.891 1.848 1.796 1.711 1.654 1.573 1.512 1.457 1.403 1.350<br />

2.000<br />

1.187 1.102 1.073 1.060 1.058 990 927 924 957 1.005 1.049 1.060 1.084 1.112 1.109 1.114 1.030 990 908<br />

1.000 893 908 921 959 978 972 974 929 893 853 815 766 691 646 608 569 588 577 573<br />

688<br />

0<br />

627 577 505 447 422 354 342 333 374 384 380 401 405 413 377 370 378 379<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

unter 6 6 - 15 15 - 25 25 - 40 40 - 65 65 und mehr<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

Jahr<br />

Jahr<br />

26


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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Die gegenwärtigen Bevölkerungsproportionen verschieben sich durch geringere Geburtenzahlen,<br />

<strong>im</strong>mer bessere medizinische Versorgung und damit höherem Lebensalter, weiter hin<br />

zu einer Überalterung.<br />

Dies wird insbesondere am zurückgegangenen Anteil von Kindern und Jugendlichen unter<br />

15 Jahren an der Gesamtbevölkerung deutlich. Betrug sie <strong>im</strong> Jahre 1990 schon nur 14,1%,<br />

so ist sie <strong>im</strong> Jahre 2008 auf 10,6% gefallen. Zeitgleich nahm der Anteil der über 65 Jährigen<br />

von 20,6% auf 28,0% zu. Beachtlich ist auch die Abnahme der EW <strong>im</strong> Bereich der 25-<br />

40jährigen (Hauptaltersgruppe Familiengründung und Eigentumsbildung) von 20% auf 15%<br />

<strong>im</strong> gleichen Zeitraum.<br />

Auf Grund des Nachrückens der geburtenschwachen Jahrgänge sowie des Faktes der verzögerten<br />

Erstgeburt, ist etwa ab 2015 mit einem weiteren Geburtenrückgang zu rechnen.<br />

Folge ist eine weitere Verschlechterung des Anteils von Kindern und Jugendlichen gegenüber<br />

den Senioren über 65 Jahre.<br />

Entsprechend der Bedeutung des Faktes der Wanderungsbewegung soll auch dieser genauer<br />

betrachtet werden.<br />

Abbildung 7 Verteilung der Fortzüge<br />

Anteil Fortziehender<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

41,1<br />

6,3<br />

6,3<br />

33,9 35,2<br />

11,6 10,5<br />

11,6 10,5<br />

26,2 22,3<br />

12,9 11,4<br />

16,6<br />

11,1<br />

12,9 11,4 11,1<br />

18,0 21,3 23,2<br />

6,3 7,1<br />

6,3 7,1<br />

9,7<br />

9,7<br />

17,3<br />

12,0<br />

12,0<br />

25,1 23,7<br />

10,1 11,5<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

10,1<br />

11,5<br />

28,5<br />

7,9<br />

7,9<br />

22,5 22,8<br />

12,5 14,1<br />

30,8 22,4 29,2 25,0<br />

13,7<br />

12,0 16,1<br />

11,3<br />

12,5 14,1 13,7 12,0 16,1 11,3<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

innerhalb Kreis außerhalb Kreis - innerhalb Sachsen außerhalb Sachsen Fortzüge gesamt<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Die Fortzüge außerhalb Sachsens und hierbei überwiegend in die alten Bundesländer nehmen<br />

weiterhin einen sehr hohen Anteil ein. Die Wanderung innerhalb des Kreises ist vergleichsweise<br />

gering. Damit wird deutlich, dass die Einwohner der <strong>Stadt</strong> ihre zukünftigen<br />

Chancen mehr in anderen Regionen sehen.<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Jahr<br />

Fortziehende gesamt<br />

27


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Abbildung 8 Verteilung der Zuzüge<br />

Anteil Zuziehender<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

10,0 11,8<br />

22,1<br />

67,9<br />

12,3<br />

75,9<br />

20,8<br />

16,8<br />

62,4<br />

31,8<br />

9,2<br />

26,5<br />

12,5<br />

59,0 60,9<br />

22,8<br />

11,3<br />

66,0<br />

17,5 17,7<br />

8,1<br />

74,4<br />

5,4<br />

76,9<br />

11,7 13,6<br />

4,3<br />

84,0<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

9,6<br />

76,8<br />

10,2<br />

9,0<br />

80,8<br />

16,3<br />

10,3<br />

11,9<br />

13,4<br />

73,5 74,7<br />

17,9 19,0 18,8<br />

11,6 10,5 10,5<br />

70,5 70,5 70,7<br />

13,3<br />

10,8<br />

75,9<br />

19,6<br />

14,6<br />

16,2<br />

17,6<br />

65,7 66,2<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

0<br />

innerhalb Kreis außerhalb Kreis - innerhalb Sachsen außerhalb Sachsen Zuzüge gesamt<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Dem Abwanderungsverhalten steht das Zuzugsverhalten fast widersprüchlich gegenüber.<br />

Die Zuzüge erfolgen zu einem sehr hohen Anteil aus dem Kreisgebiet.<br />

Betrachtet man die Migration, also die Zu- und Fortzüge strukturiert nach Altersgruppen, erkennt<br />

man, dass nach wie vor in der Altersgruppe der 15-Jährigen bis 40-Jährigen die Fortzüge<br />

stattfinden. Naturgemäß sind dies die Altersgruppen, in denen sich Ausbildung, Arbeitsplatzsuche,<br />

Familiengründung und Eigentumsbildung vollziehen. Das bedeutet, dass die<br />

<strong>Stadt</strong> weiterhin alle Anstrengungen unternehmen muss, um für diese Altersgruppe günstige<br />

Entwicklungsbedingungen zu schaffen. Nur so kann langfristig die Abwanderung gemildert,<br />

die Zuwanderung gefördert und auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung positiv <strong>im</strong> Sinne<br />

geringeren Rückgangs beeinflusst werden.<br />

3.2 BEVÖLKERUNGSPROGNOSE<br />

Die Basis für die Bevölkerungsprognose bildet die 4. Regionalisierte Bevölkerungsprognose<br />

für den Freistaat Sachsen aus dem Jahre 2007. In ihr wurde die voraussichtliche Entwicklung<br />

der Bevölkerung <strong>im</strong> Land Sachsen, den Städten sowie der Landkreise bis 2020 in<br />

3 Prognosevarianten aufgezeigt. Innerhalb des Korridors aus den 3 Varianten wird sich die<br />

weitere Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden <strong>im</strong> Freistaat vollziehen.<br />

Ausgehend von der bisherigen Bevölkerungsentwicklung (wesentlich ungünstiger als <strong>im</strong><br />

Landkreis und Sachsen) muss, trotz aller Bemühungen, von der 3. Prognosevariante als der<br />

wahrscheinlichsten Entwicklung ausgegangen werden.<br />

Daraus ergibt sich die folgende Einwohnerentwicklung für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.:<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Zuziehende gesamt<br />

28


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Abbildung 9 Prognose der Einwohnerentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. von 2005 bis 2020<br />

Einwohner<br />

12.000<br />

11.000<br />

10.000<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

EW<br />

9.362<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

8.798 8.292 7.810<br />

2005 2010 2015 2020<br />

Einwohnerzahl <strong>Falkenstein</strong><br />

Aufgeschlüsselt nach Altersgruppen ergibt sich dieses Bild:<br />

Abbildung 10 Prognose der Einwohnerentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. von 2005 bis 2020 nach Altersgruppen<br />

Bewohner<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

EW 8.798 8.292 7.810<br />

5.358<br />

4.951<br />

2.509 2.457<br />

931 884 817<br />

10,6 % 60,9 % 28,5 % 10,7 % 59,7 % 29,6 % 10,5 % 56,5 % 33,0 %<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

4.413<br />

2010 2015 2020<br />

unter 15 15 - 65 65 und mehr<br />

2.580<br />

Jahr<br />

Jahr<br />

29


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Aus der Abbildung 10 ist abzulesen, dass nach der Prognose die <strong>Stadt</strong> bis zum Jahre 2020<br />

nochmals 1.174 EW oder ca. 13,1% zum Stand 2008 verlieren wird.<br />

Weiterhin ist aus der Abbildung 10 erkennbar, dass sich die Veränderung in den absoluten<br />

Zahlen hauptsächlich in der Altersgruppe der 15-65-Jährigen niederschlägt. Die absolute<br />

Zahl der Jugendlichen und Senioren verändert sich nur gering, aber prozentual ist eine weitere<br />

Zunahme der EW der über 65-Jährigen und Abnahme der unter 15-Jährigen und damit<br />

eine weitere Überalterung zu beobachten.<br />

Der Bevölkerungsverlust <strong>im</strong> Vergleich zum Trend mit Landkreis und Land Sachsen zeigt Folgendes:<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 2005 – 2020 Verlust 16,6%<br />

<strong>Vogtland</strong>kreis 2005 – 2020 Verlust 14,6%<br />

Sachsen 2005 – 2020 Verlust 9,3%<br />

Die prognostizierte negative Bevölkerungsentwicklung für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. verläuft<br />

nach der Prognose also weiterhin negativer als <strong>im</strong> <strong>Vogtland</strong>kreis.<br />

Im Rahmen des weiteren Prozesses der <strong>Stadt</strong>entwicklung ist es erforderlich, die Bevölkerungsentwicklung<br />

der <strong>Stadt</strong> stetig genau zu beobachten, um auf Abweichungen von den<br />

Prognoseaussagen, sowohl in positiver als auch in negativer Form, sofort reagieren zu können<br />

und die weiteren Planungen daran anzupassen.<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

30


STÄDTEBAULICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Tabelle 1 Bevölkerungsentwicklung/-prognose<br />

Bestandserfassung<br />

Prognose<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2010 2015 2020<br />

Einwohnerzahl absolut 11.192 10.918 10.793 10.638 10.521 10.414 10.050 9.900 9.793 9.895 9.894 9.796 9.694 9.612 9.528 9.362 9.258 9.154 8.984 8.798 8.292 7.810<br />

<strong>Falkenstein</strong> 1990=100% 100 97,6 96,4 95,1 94,0 93,0 89,8 88,5 87,5 88,4 88,4 87,5 86,6 85,9 85,1 83,6 82,7 81,8 80,3 78,6 74,1 69,8<br />

Landkreis 1990=100% 100 98,4 97,4 96,9 96,6 96,0 95,5 94,8 94,3 93,4 92,6 91,7 90,8 89,9 88,9 87,9 86,8 85,7 84,5 82,1 77,7 73,5<br />

Sachsen 1990=100%<br />

davon % zum Vorjahr<br />

100 98,2 97,2 96,5 96,0 95,6 95,2 94,7 94,0 93,4 92,7 91,8 91,1 90,5 90,0 89,5 89,0 88,4 87,8 86,8 84,0 81,1<br />

absolut<br />

unter 6 Jahren<br />

Anteil in %<br />

688<br />

6,1<br />

627<br />

5,7<br />

577<br />

5,3<br />

505<br />

4,7<br />

447<br />

4,2<br />

422<br />

4,1<br />

354<br />

3,5<br />

342<br />

3,5<br />

333<br />

3,4<br />

374<br />

3,8<br />

384<br />

3,9<br />

380<br />

3,9<br />

401<br />

4,1<br />

405<br />

4,2<br />

413<br />

4,3<br />

377<br />

4,0<br />

370<br />

4,0<br />

378<br />

4,1<br />

379<br />

4,2 931 884 817<br />

absolut<br />

6 < 15 Jahre<br />

Anteil in %<br />

893<br />

8,0<br />

908<br />

8,3<br />

921<br />

8,5<br />

959<br />

9,0<br />

978<br />

9,3<br />

972<br />

9,3<br />

974<br />

9,7<br />

929<br />

9,4<br />

893<br />

9,1<br />

853<br />

8,6<br />

815<br />

8,2<br />

766<br />

7,8<br />

691<br />

7,1<br />

646<br />

6,7<br />

608<br />

6,4<br />

569<br />

6,1<br />

588<br />

6,4<br />

577<br />

6,3<br />

573<br />

6,4<br />

10,6 10,7 10,5<br />

absolut<br />

15 < 25 Jahre<br />

Anteil in %<br />

1.187<br />

10,6<br />

1.102<br />

10,1<br />

1.073<br />

9,9<br />

1.060<br />

10,0<br />

1.058<br />

10,1<br />

990<br />

9,5<br />

927<br />

9,2<br />

924<br />

9,3<br />

957<br />

9,8<br />

1.005<br />

10,2<br />

1.049<br />

10,6<br />

1.060<br />

10,8<br />

1.084<br />

11,2<br />

1.112<br />

11,6<br />

1.109<br />

11,6<br />

1.114<br />

11,9<br />

1.030<br />

11,1<br />

990<br />

10,8<br />

908<br />

10,1<br />

absolut<br />

25 - 40 Jahre<br />

Anteil in %<br />

2.240<br />

20,0<br />

2.165<br />

19,8<br />

2.138<br />

19,8<br />

2.151<br />

20,2<br />

2.131<br />

20,3<br />

2.128<br />

20,4<br />

2.014<br />

20,0<br />

1.964<br />

19,8<br />

1.907<br />

19,5<br />

1.891<br />

19,1<br />

1.848<br />

18,7<br />

1.796<br />

18,3<br />

1.711<br />

17,7<br />

1.654<br />

17,2<br />

1.573<br />

16,5<br />

1.512<br />

16,2<br />

1.457<br />

15,7<br />

1.403<br />

15,3<br />

1.350<br />

15,0<br />

5.358<br />

60,9<br />

4.951<br />

59,7<br />

4.413<br />

56,5<br />

absolut<br />

40 < 65 Jahre<br />

Anteil in %<br />

3.876<br />

34,6<br />

3.862<br />

35,4<br />

3.835<br />

35,5<br />

3.779<br />

35,5<br />

3.744<br />

35,6<br />

3.735<br />

35,9<br />

3.670<br />

36,5<br />

3.653<br />

36,9<br />

3.633<br />

37,1<br />

3.648<br />

36,9<br />

3.606<br />

36,4<br />

3.570<br />

36,4<br />

3.556<br />

36,7<br />

3.527<br />

36,7<br />

3.481<br />

36,5<br />

3.406<br />

36,4<br />

3.362<br />

36,3<br />

3.348<br />

36,6<br />

3.255<br />

36,2<br />

absolut<br />

> 65 Jahre<br />

Anteil in %<br />

2.308<br />

20,6<br />

2.254<br />

20,6<br />

2.249<br />

20,8<br />

2.184<br />

20,5<br />

2.163<br />

20,6<br />

2.167<br />

20,8<br />

2.111<br />

21,0<br />

2.088<br />

21,1<br />

2.070<br />

21,1<br />

2.124<br />

21,5<br />

2.192<br />

22,2<br />

2.224<br />

22,7<br />

2.251<br />

23,2<br />

2.268<br />

23,6<br />

2.344<br />

24,6<br />

2.384<br />

25,5<br />

2.451<br />

26,5<br />

2.458<br />

26,9<br />

2.519<br />

28,0<br />

2.509<br />

28,5<br />

2.457<br />

29,6<br />

2.580<br />

33,0<br />

Frauen (15 - 40 absolut 1.976 1.929 1.917 1.919 1.925 1.874 1.762 1.721 1.716 1.751 1.756 1.726 1.706 1.708 1.687 1.650 1.587 1.517 1.425<br />

Jahre) Anteil in % 100 97,6 97,0 97,1 97,4 94,8 89,2 87,1 86,8 88,6 88,9 87,3 86,3 86,4 85,4 83,5 80,3 76,8 72,1<br />

absolut<br />

Geburten<br />

Anteil in %<br />

105<br />

100<br />

63<br />

60,0<br />

69<br />

65,7 47,6<br />

50 66<br />

62,9<br />

62<br />

59,0<br />

63<br />

60,0 64,8<br />

68<br />

48,6<br />

51<br />

71,4<br />

75 69<br />

65,7 58,1<br />

61 59<br />

56,2<br />

58<br />

55,2 61,9<br />

65<br />

61,0<br />

64<br />

63,8<br />

67 74<br />

70,5<br />

67<br />

63,8<br />

absolut<br />

Sterbefälle<br />

Anteil in %<br />

196<br />

100<br />

171<br />

87,2<br />

173<br />

88,3<br />

207<br />

105,6<br />

160<br />

81,6<br />

165<br />

84,2<br />

149<br />

76,0<br />

153<br />

78,1<br />

159<br />

81,1<br />

119<br />

60,7<br />

134<br />

68,4<br />

141<br />

71,9<br />

145<br />

74,0<br />

153<br />

78,1<br />

133<br />

67,9<br />

138<br />

70,4<br />

101<br />

51,5<br />

132<br />

67,3<br />

106<br />

54,1<br />

Saldo 1 absolut -91 -108 -104 -157 -94 -103 -86 -85 -108 -44 -65 -80 -86 -95 -68 -74 -34 -58 -39<br />

absolut 601<br />

Fortzüge gesamt<br />

Index=100 (1990) 100,0<br />

378<br />

62,9<br />

247<br />

41,1<br />

325<br />

54,1<br />

368<br />

61,2<br />

397<br />

66,1<br />

528<br />

87,9<br />

494<br />

82,2<br />

392<br />

65,2<br />

324<br />

53,9<br />

358<br />

59,6<br />

418<br />

69,6<br />

403<br />

67,1<br />

417<br />

69,4<br />

382<br />

63,6<br />

380<br />

63,2<br />

392<br />

65,2<br />

367<br />

61,1<br />

424<br />

70,5<br />

absolut<br />

unter 25 Jahre<br />

Anteil in %<br />

268<br />

44,6<br />

143<br />

37,8<br />

104<br />

42,1<br />

123<br />

37,8<br />

148<br />

40,2<br />

165<br />

41,6<br />

193<br />

36,6<br />

191<br />

38,7<br />

142<br />

36,2<br />

132<br />

40,7<br />

151<br />

42,2<br />

185<br />

44,3<br />

174<br />

43,2<br />

160<br />

38,4<br />

164<br />

42,9<br />

172<br />

45,3<br />

173<br />

44,1<br />

153<br />

41,7<br />

175<br />

41,3<br />

absolut<br />

25 bis < 50 Jahre<br />

Anteil in %<br />

220<br />

36,6<br />

143<br />

37,8<br />

94<br />

38,1<br />

111<br />

34,2<br />

121<br />

32,9<br />

135<br />

34,0<br />

208<br />

39,4<br />

207<br />

41,9<br />

180<br />

45,9<br />

137<br />

42,3<br />

136<br />

38,0<br />

169<br />

40,4<br />

172<br />

42,7<br />

176<br />

42,2<br />

163<br />

42,7<br />

170<br />

44,7<br />

158<br />

40,3<br />

146<br />

39,8<br />

192<br />

45,3<br />

absolut<br />

50 Jahre und älter<br />

Anteil in %<br />

113<br />

18,8<br />

92<br />

24,3<br />

49<br />

19,8<br />

91<br />

28,0<br />

99<br />

26,9<br />

97<br />

24,4<br />

127<br />

24,1<br />

96<br />

19,4<br />

70<br />

17,9<br />

55<br />

17,0<br />

71<br />

19,8<br />

64<br />

15,3<br />

57<br />

14,1<br />

81<br />

19,4<br />

55<br />

14,4<br />

38<br />

10,0<br />

61<br />

15,6<br />

68<br />

18,5<br />

57<br />

13,4<br />

absolut<br />

innerhalb Kreis<br />

Anteil in %<br />

316<br />

52,6<br />

206<br />

54,5<br />

134<br />

54,3<br />

198<br />

60,9<br />

244<br />

66,3<br />

287<br />

72,3<br />

400<br />

75,8<br />

354<br />

71,7<br />

263<br />

67,1<br />

229<br />

70,7<br />

232<br />

64,8<br />

271<br />

64,8<br />

256<br />

63,5<br />

271<br />

65,0<br />

241<br />

63,1<br />

211<br />

55,5<br />

257<br />

65,6<br />

201<br />

54,8<br />

270<br />

63,7<br />

außerhalb Kreis - absolut 38 44 26 42 42 44 33 35 38 39 36 48 32 52 54 52 47 59 48<br />

innerhalb Sachsen Anteil in % 6,3 11,6 10,5 12,9 11,4 11,1 6,3 7,1 9,7 12,0 10,1 11,5 7,9 12,5 14,1 13,7 12,0 16,1 11,3<br />

außerhalb absolut 247 128 87 85 82 66 95 105 91 56 90 99 115 94 87 117 88 107 106<br />

Sachsen Anteil in % 41,1 33,9 35,2 26,2 22,3 16,6 18,0 21,3 23,2 17,3 25,1 23,7 28,5 22,5 22,8 30,8 22,4 29,2 25,0<br />

absolut 271<br />

Zuzüge gesamt<br />

Index=100 (1990) 100,0<br />

212<br />

78,2<br />

226<br />

83,4<br />

327<br />

120,7<br />

343<br />

126,6<br />

391<br />

144,3<br />

359<br />

132,5<br />

429<br />

158,3<br />

393<br />

145,0<br />

469<br />

173,1<br />

422<br />

155,7<br />

400<br />

147,6<br />

387<br />

142,8<br />

430<br />

158,7<br />

363<br />

133,9<br />

287<br />

105,9<br />

323<br />

119,2<br />

321<br />

118,5<br />

296<br />

109,2<br />

absolut<br />

unter 25 Jahre<br />

Anteil in %<br />

136<br />

50,2<br />

91<br />

42,9<br />

102<br />

45,1<br />

140<br />

42,8<br />

151<br />

44,0<br />

161<br />

41,2<br />

138<br />

38,4<br />

159<br />

37,1<br />

158<br />

40,2<br />

194<br />

41,4<br />

189<br />

44,8<br />

171<br />

42,8<br />

175<br />

45,2<br />

192<br />

44,7<br />

164<br />

45,2<br />

137<br />

47,7<br />

135<br />

41,8<br />

132<br />

41,1<br />

130<br />

43,9<br />

absolut<br />

25 bis < 50 Jahre<br />

Anteil in %<br />

116<br />

42,8<br />

101<br />

47,6<br />

83<br />

36,7<br />

145<br />

44,3<br />

150<br />

43,7<br />

163<br />

41,7<br />

168<br />

46,8<br />

198<br />

46,2<br />

177<br />

45,0<br />

200<br />

42,6<br />

162<br />

38,4<br />

160<br />

40,0<br />

158<br />

40,8<br />

176<br />

40,9<br />

144<br />

39,7<br />

116<br />

40,4<br />

138<br />

42,7<br />

130<br />

40,5<br />

130<br />

43,9<br />

absolut<br />

50 Jahre und älter<br />

Anteil in %<br />

19<br />

7,0<br />

20<br />

9,4<br />

41<br />

18,1<br />

42<br />

12,8<br />

42<br />

12,2<br />

67<br />

17,1<br />

53<br />

14,8<br />

72<br />

16,8<br />

58<br />

14,8<br />

75<br />

16,0<br />

71<br />

16,8<br />

69<br />

17,3<br />

54<br />

14,0<br />

62<br />

14,4<br />

55<br />

15,2<br />

34<br />

11,8<br />

50<br />

15,5<br />

59<br />

18,4<br />

36<br />

12,2<br />

absolut<br />

innerhalb Kreis<br />

Anteil in %<br />

184<br />

67,9<br />

161<br />

75,9<br />

141<br />

62,4<br />

193<br />

59,0<br />

209<br />

60,9<br />

258<br />

66,0<br />

267<br />

74,4<br />

330<br />

76,9<br />

330<br />

84,0<br />

360<br />

76,8<br />

341<br />

80,8<br />

294<br />

73,5<br />

289<br />

74,7<br />

303<br />

70,5<br />

256<br />

70,5<br />

203<br />

70,7<br />

245<br />

75,9<br />

211<br />

65,7<br />

196<br />

66,2<br />

außerhalb Kreis - absolut 60 26 38 30 43 44 29 23 17 45 38 41 52 50 38 30 35 47 52<br />

innerhalb Sachsen Anteil in % 22,1 12,3 16,8 9,2 12,5 11,3 8,1 5,4 4,3 9,6 9,0 10,3 13,4 11,6 10,5 10,5 10,8 14,6 17,6<br />

außerhalb absolut 27 25 47 104 91 89 63 76 46 64 43 65 46 77 69 54 43 63 48<br />

Sachsen Anteil in % 10,0 11,8 20,8 31,8 26,5 22,8 17,5 17,7 11,7 13,6 10,2 16,3 11,9 17,9 19,0 18,8 13,3 19,6 16,2<br />

Saldo 2 absolut -330 -166 -21 2 -25 -6 -169 -65 1 145 64 -18 -16 13 -19 -93 -69 -46 -128<br />

Saldo 1+2 absolut -421 -274 -125 -155 -119 -109 -255 -150 -107 101 -1 -98 -102 -82 -87 -167 -103 -104 -167<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

31


STÄDTEBAULICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

3.3 KERNAUSSAGEN UND DEREN AUSWIRKUNGEN AUF DIE FACHKON-<br />

ZEPTE<br />

Wie <strong>im</strong> letzten Abschnitt ermittelt, wird die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung dem<br />

generellen Trend der weiteren Bevölkerungsabnahme folgen. Alle städtische Planungen<br />

(Fachkonzepte) werden die gegenwärtig aktuelle Prognose des Statistischen Landesamtes<br />

berücksichtigen müssen.<br />

Die Zielstellung für alle Bereiche der städtischen Entwicklung ist, den Bevölkerungsrückgang<br />

zu min<strong>im</strong>ieren. Grundlage dafür ist eine stabile wirtschaftliche Entwicklung und<br />

attraktive Wohnbedingungen in allen Bedarfssektoren.<br />

Tabelle 2 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – demografische Entwicklung<br />

Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />

weitere Bevölkerungsverluste<br />

durch natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />

sowie Abwanderung<br />

weitere Überalterung der<br />

Bevölkerung<br />

Überalterung ist in den<br />

<strong>Stadt</strong>gebieten unterschiedlich<br />

Abwanderung in der Altersgruppe<br />

der 15-40 Jährigen<br />

hält weiter an (Wanderung<br />

außerhalb Sachsens steigt)<br />

- die Wohnungsanzahl übersteigt die<br />

Nachfrage;<br />

- geringerer Bedarf/Auslastung der<br />

sozialen, sportlichen, kulturellen<br />

Infrastruktureinrichtungen;<br />

- geringerer Bedarf/Auslastung von<br />

Bildungs- und Erziehungsein-<br />

richtungen;<br />

- geringere Auslastung der tech-<br />

nischen Infrastruktur;<br />

- vermehrter Bedarf an Wohnformen<br />

für ältere Bürger;<br />

- vermehrter Bedarf an Betreuungs-<br />

einrichtungen und speziellen<br />

Dienstleistungen<br />

- der Bedarf an best<strong>im</strong>mten Infra-<br />

struktureinrichtungen verändert<br />

sich;<br />

- evtl. erhöhte Leerstände, da Woh-<br />

nungen nicht dem Bedarf anderer<br />

Nutzer entsprechen<br />

- Anzahl der Frauen <strong>im</strong> gebärfähigen<br />

Alter n<strong>im</strong>mt weiter ab;<br />

- zukünftig fehlen vermehrt junge<br />

qualifizierte Arbeitskräfte;<br />

- Reduzierung der Geburtenzahlen<br />

andere betroffene Fachkonzepte<br />

FK Wohnen<br />

FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />

Handel/Tourismus<br />

FK Verkehr und technische<br />

Infrastruktur<br />

FK Kultur und Sport<br />

FK Bildung und Erziehung<br />

FK Soziales<br />

FK Finanzen<br />

FK Wohnen<br />

FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />

Handel/Tourismus<br />

FK Kultur und Sport<br />

FK Bildung und Erziehung<br />

FK Soziales<br />

FK Finanzen<br />

FK Kultur und Sport<br />

FK Bildung und Erziehung<br />

FK Soziales<br />

FK Wohnen<br />

FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />

Handel/Tourismus<br />

FK Wohnen<br />

FK Kultur und Sport<br />

FK Bildung und Erziehung<br />

FK Soziales<br />

Die Fachkonzepte Wohnen, Kultur und Sport, Bildung und Erziehung, Soziales und nicht<br />

zuletzt Verkehr und technische Infrastruktur, sind in ihren Zielstellungen folgenden Schwerpunkten<br />

anzupassen und in festzulegenden Zeitintervallen zu aktualisieren:<br />

- an den geringeren Bedarf an Wohnungen<br />

- an die Problematik der weiteren Überalterung der Bevölkerung (die derzeitig stabilen<br />

Wohngebiete der 60er bis 80er Jahre überaltern schneller)<br />

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 17.12.2009<br />

32


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

- an den Nachfrageverlust von jüngeren Bürgern (es werden umfangreiche Grundrissveränderungen<br />

oder Abriss erforderlich)<br />

- an die unterschiedlichen Auffassungen zu attraktivem Wohnen der einzelnen Generationen<br />

- der Bedarf an wohnungsnaher Infrastruktur sowie technischer Infrastruktur wird sich<br />

verändern<br />

- <strong>im</strong> ÖPNV werden Netzanpassungen erforderlich sein<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

33


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4 FACHKONZEPTE<br />

4.1 STÄDTEBAU UND DENKMALPFLEGE<br />

4.1.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />

4.1.1.1 WOHNUNGSBAUFORMEN IM GEMEINDEGEBIET<br />

Plan 3 FK Städtebau und Denkmalpflege – Prägende Wohnungsbauformen <strong>im</strong> Gemeindegebiet<br />

Plan 4 FK Städtebau und Denkmalpflege – Prägende Wohnungsbauformen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Die Unterteilung in die prägenden Wohnbauformen erfolgt nach dem Glossar der Arbeitshilfe<br />

zur Erstellung und Fortschreibung Städtebaulicher Entwicklungskonzepte nur grob flächenhaft.<br />

Tabelle 3 Erklärung der Wohnungsbauformen zum 3 und 4<br />

Wohnungsbauform Beschreibung entsprechend Arbeitshilfe<br />

Ortsmitte/<strong>Stadt</strong>kern - umfasst den historisch gewachsenen Zentrum-<br />

bereich der Gemeinde<br />

- entspricht dem Bereich der Altstadt, der sich<br />

häufig in Parzellenstruktur, Erschließungs-<br />

system, Bebauungsdichte sowie in ihrer Lage<br />

innerhalb der ehemaligen <strong>Stadt</strong>befestigungs-<br />

anlagen von der Siedlungsstruktur umgeben<br />

der <strong>Stadt</strong>quartiere deutlich abhebt<br />

- geprägt von Durchmischung Wohnen und<br />

Handel mit anderen Funktionen<br />

- kennzeichnet und symbolisiert in besonderer<br />

Weise den Begriff „Europäische <strong>Stadt</strong>“<br />

weiterer Altbau - erfasst die Bereiche mit Wohnfunktion, die nicht<br />

zur Altstadt gehören und nicht in industrieller<br />

Bauweise errichtet sind<br />

Industrieller Wohnungsbau(Plattenbau)<br />

- kleine und große Wohnsiedlungen in industri-<br />

eller Block- und Montagebauweise zwischen<br />

1950 und Ende 1980<br />

Eigenhe<strong>im</strong>bebauung - Siedlungsbereiche der Gemeinde, die vorrangig<br />

durch Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser<br />

geprägt und vor 1990 entstanden sind<br />

- gekennzeichnet durch hohe Selbstnutzerquote,<br />

das heißt, Gebäudeeigentümer bewohnen die<br />

Immobilie selbst<br />

Wohnbebauung<br />

nach 1990<br />

ländlich dörfliche<br />

Siedlungsstrukturen<br />

- Siedlungsbereiche, in denen Neubebauung mit<br />

Wohnfunktion nach 1990 entstanden sind,<br />

einschließlich Eigenhe<strong>im</strong>bebauung<br />

- aus den historisch gewachsenen Dörfern<br />

hervorgegangene Siedlungsteile in lockerer<br />

Einzelhausbebauung mit teilweise noch<br />

vorhandenen Wirtschaftsgebäuden<br />

Hauptbereiche in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Bereich zwischen Bahnhofstraße,<br />

Plauenscher<br />

Straße, Ferdinand-<br />

Lasalle-Straße, Dr.-<br />

Wilhelm-Külz-Straße,<br />

Holzbrunnen, Lindenstraße<br />

und Hauptstraße<br />

Bereich zwischen Ellefelder<br />

Straße, Schillerstr.<br />

und Weißmühlenweg,<br />

östlich vom Rathaus,<br />

östlich der Haupt- und<br />

Oelsnitzer Str.<br />

WG „Verlängerte Gartenstraße“,Wohnbebauung<br />

zwischen Rathenaustr.<br />

und Heinrich-Heine-<br />

Straße<br />

Bereiche An der Zeidelweide,<br />

Lochsteinweg,<br />

Winnweg, Pfarrlehen,<br />

Am alten Krankenhaus,<br />

Am Schafacker und<br />

Ziegengasse und Am<br />

Sportplatz in Dorfstadt<br />

WG „Am Brand“<br />

OT Oberlauterbach, OT<br />

Schönau, OT Trieb<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

34


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

weitere bebaute<br />

Siedlungsfläche<br />

4.1.1.2 BEBAUUNGSPLANGEBIETE<br />

- umfasst alle besiedelten Bereiche in denen<br />

Wohnen eine stark untergeordnete Rolle spielt<br />

- Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

- Flächen f. Sondernutzung u. Gemeinbedarf<br />

- Konversationsflächen und große flächenhafte<br />

Infrastruktureinrichtungen, wie Bahn- oder<br />

Kläranlagen<br />

Plan 5 FK Städtebau und Denkmalpflege – Bebauungsplangebiete<br />

Gewerbegebiete Falgard,<br />

Bahnbogen, West;<br />

Flächen westlich Rathenaustr.,<br />

Bahnhof, südlich<br />

der Dorfstädter Straße,<br />

Rittergut Dorfstadt,<br />

Für die <strong>im</strong> Folgenden genannten Bebauungspläne, Vorhaben- und Erschließungspläne,<br />

vorhabenbezogene Bebauungspläne und Satzungen nach § 34 BauGB bestehen Aufstellungsbeschlüsse.<br />

Innerhalb der Bearbeitung sind unterschiedliche Bearbeitungsstände erreicht.<br />

Tabelle 4 Bebauungspläne und Satzungen<br />

Nr. Bezeichnung Verfahrensstand<br />

1 BP WG „Schönauer Straße“ Oberlauterbach in Kraft<br />

1a BP Gewerbegebiet „<strong>Falkenstein</strong> West“ in Kraft<br />

3 BP Gartenstadt/Berufschulzentrum in Kraft<br />

5 BP Gewerbe- u. Industriegebiet „Siebenhitz“ <strong>im</strong> Verfahren<br />

10 BP Wohngebiet „Lochsteinweg“ Verfahren eingestellt<br />

14 BP Gewerbe- und Mischgebiet „Falgard“ in Kraft<br />

A Gewerbegebiet „Oelsnitzer Straße“ Aufstellungsbeschluss<br />

B vorhabenbezogener BP „Handelsagentur Techritz“ <strong>im</strong> Verfahren<br />

C BP Gewerbegebiet Trieb <strong>im</strong> Verfahren<br />

D VE Plan Flurst. 140/2 Fa. Bauerhin Trieb <strong>im</strong> Verfahren<br />

E vorhabenbezogener BP „Goethestraße“ <strong>im</strong> Verfahren<br />

F vorhabenbezogener BP „Textilbrache Bleiche“ <strong>im</strong> Verfahren<br />

G VE Plan Wohngebiet „Brandstraße“ in Kraft<br />

H Wohnbebauung „Grünbacher Straße“ <strong>im</strong> Verfahren<br />

I VE Plan Wohngebiet „Schönauer Weg“ Unterlauterbach <strong>im</strong> Verfahren<br />

J Außenbereichssatzung „An der Schönauer Str.“ Trieb Verfahren eingestellt<br />

K Wohnbebauung „Am Sportplatzweg“ Trieb <strong>im</strong> Verfahren<br />

L Gewerbegebiet „Plauensche Straße“ Aufstellungsbeschluss<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 09/07 (Nummerierung lt. <strong>Stadt</strong>, Buchstaben Darstellung WGS <strong>im</strong> Plan)<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.1.1.3 GEBIETE MIT STÄDTEBAU- UND EU-FÖRDERMITTELN<br />

Plan 6 FK Städtebau und Denkmalpflege – Grenzen der Fördergebiete<br />

Im <strong>Stadt</strong>gebiet der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. bestehen derzeitig 2 Fördergebiete.<br />

Sanierungsgebiet „Innenstadt“<br />

Das Sanierungsgebiet erstreckt sich von der Bahnhofstraße/August-Bebel-Straße in nordöstlicher<br />

Richtung bis zum Tierpark und in östlicher Richtung bis zum Holzbrunnen/Schillerstr.<br />

Sanierungsgebiet „Gründerzeitviertel“<br />

Dieses Sanierungsgebiet schließt südwestlich an das Sanierungsgebiet „Innenstadt“ an und<br />

reicht bis Theodor-Körner-Straße <strong>im</strong> Süden, zum Bahnhof <strong>im</strong> Nordwesten und Dr.-Wilhelm-<br />

Külz-Straße <strong>im</strong> Südosten.<br />

<strong>Stadt</strong>umbaugebiete wurden bisher nicht abgegrenzt und beschlossen.<br />

4.1.1.4 DENKMALSCHUTZGEBIETE UND KULTURDENKMALE<br />

Plan 7 FK Städtebau und Denkmalpflege - Kulturdenkmale<br />

Kulturdenkmale <strong>im</strong> Sinne des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes sind zum Beispiel Bauwerke,<br />

Siedlungen oder Ortsteile, Straßen- oder Platzbilder oder Ortsansichten von besonderer<br />

städtebaulicher oder volkskundlicher Bedeutung, Werke der Garten- und Landschaftsgestaltung,<br />

Werke der Produktions- und Verkehrsgeschichte, Steinmale, unbewegliche und<br />

bewegliche archäologische Sachzeugen, wie Reste von Siedlungs- und Befestigungsanlagen,<br />

Grabanlagen, Höhlen, Wüstungen, Kult- und Versammlungsstätten sowie Werke der<br />

Bildenden Kunst und des Kunsthandwerks.<br />

Als Sachgesamtheit nach dem SächsDSchG sind festgesetzt:<br />

• Rittergut Dorfstadt Herrenhaus des Rittergutes Dorfstadt und ehemaliger<br />

Park<br />

• Jagdhaus Hanneloh Jagdhaus und Landschaftspark mit Resten der<br />

Waldgrabstätte der Familie Trützschler<br />

• Schloss ehemaliges Schloss mit Schlossplatz, Felsen mit<br />

Aussicht sowie Umfassungsmauer<br />

• Rittergut Unterlauterbach ehemaliges Rittergut mit Herrenhaus und<br />

Wirtschaftsgebäuden, englischem Garten mit altem<br />

Baumbestand sowie zwei Pechpfannen, Pferdetränke<br />

und Pranger<br />

Außer diesen Sachgesamtheiten sind für das Gebiet der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ca. 361<br />

Kulturdenkmale als Einzeldenkmale, davon allein für die <strong>Stadt</strong> selbst ca. 312 vom Landesamt<br />

für Denkmalpflege in der Denkmalliste festgesetzt. (Einzelauflistung siehe Anlage 1)<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Allein die Anzahl der Kulturdenkmale in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. lässt die Wertigkeit besonders<br />

des <strong>Stadt</strong>kernes und der gesamten Innenstadt als gründerzeitliches Gesamtensemble<br />

erkennen.<br />

Dem wird seitens der <strong>Stadt</strong> neben der Ausweisung von Sanierungsgebieten auch mit den<br />

Beschlüssen zum Erhaltungsgebiet „Untere <strong>Stadt</strong>“ und „Obere <strong>Stadt</strong>“ Rechnung getragen.<br />

Eine Darstellung der Einzeldenkmale in einem Übersichtsplan ist auf Grund der genannten<br />

Vielzahl nicht sinnvoll. Deshalb wurde der Bereich gekennzeichnet, in welchem es zu einer<br />

Häufung von Kulturdenkmalen kommt.<br />

Dieser Bereich deckt sich mit denen aus städtebaulicher Sicht wichtigen und erhaltenswerten<br />

städtischen Strukturen. Sie bilden das Grundgerüst der historischen <strong>Stadt</strong>.<br />

4.1.2 KONZEPTION<br />

4.1.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />

Tabelle 5 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Städtebau und Denkmalpflege<br />

fachliche und fachübergreifende<br />

Ziele<br />

weitere Stärkung des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />

und zentrumsnahen<br />

Wohnbereiche<br />

Innenstadtentwicklung vor Außenentwicklung<br />

Erhalt von Einzeldenkmalen und<br />

der gewachsenen städtebaulichen<br />

Struktur des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />

Erhalt und Stärkung der Bausubstanz<br />

in den OT<br />

Maßnahmen<br />

- weitere Untersuchungen zum Einsatz von Förderpro-<br />

grammen und Einsatz von Fördermitteln<br />

- punktueller Abriss unter Beachtung der Belange des<br />

Denkmalschutzes und des Erhaltes der gewachsenen<br />

<strong>Stadt</strong>struktur<br />

- Wohnumfeldverbesserung durch Abriss von Hintergebäu-<br />

den (Entkernungen, Schaffung von Frei- und Parkflächen)<br />

- Erhalt und Stärkung der Bildungs- und Kultureinrichtungen<br />

- Erhalt und Gestaltung von Freiflächen mit Aufenthaltsqua-<br />

lität für unterschiedliche Nutzer<br />

- Schaffung von weiteren Parkmöglichkeiten<br />

- Förderung von nicht störenden Gewerben, Handwerk und<br />

Dienstleistungen zur Standortstärkung<br />

- Entwicklung von Konzepten zur Aufwertung von Lücken<br />

(auch als temporäre Zwischenlösungen)<br />

- keine Erschließung neuer extensiver Wohngebiete<br />

sondern überwiegend Lücken-, Ergänzungs- und Abrun-<br />

dungsbebauung<br />

- weitere Nachnutzung von Brachflächen für gewerbliche<br />

Entwicklungen<br />

- umfassende Prüfung der Auswirkungen auf die <strong>Stadt</strong>struk-<br />

tur bei Abrissen<br />

- Unterstützung der dorfgerechten Umnutzung von Gebäu-<br />

den<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.1.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />

Plan 8 Fachkonzept Städtebau und Denkmalpflege – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />

Als Schwerpunktgebiet <strong>im</strong> Fachkonzept Städtebau und Denkmalpflege ist<br />

- das <strong>Stadt</strong>zentrum und die zentrumsnahen Wohnbereiche<br />

zu betrachten.<br />

4.1.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />

Tabelle 6 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Städtebau und Denkmalpflege<br />

Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />

weitere Stärkung des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />

und der zentrumsnahen<br />

Wohnbereiche<br />

Innenstadtentwicklung vor<br />

Außenentwicklung<br />

Bereiche mit hoher Einzeldenkmalanzahl<br />

sind aus<br />

städtebaulicher Sicht wichtige<br />

erhaltenswerte <strong>Stadt</strong>bereiche<br />

die vorhandenen Bauflächen<br />

für Wohnen und Gewerbe<br />

sind für die baulichen Erweiterungen<br />

ausreichend<br />

Sicherung der dörflichen<br />

Ortsstrukturen<br />

- weiterer Einsatz von Förder-<br />

mitteln erforderlich<br />

- Attraktivitätssteigerung<br />

- bessere Identifikation der<br />

Bürger mit ihrer <strong>Stadt</strong><br />

- keine Neuausweisung von<br />

extensiven Wohnungsbau-<br />

standorten<br />

- keine Erweiterung der tech-<br />

nischen Infrastruktur erforderlich<br />

(Kostenstabilität)<br />

- Abriss von leer stehenden<br />

Gebäuden in diesen Bereichen<br />

nur eingeschränkt möglich<br />

- keine weitere Flächenauswei-<br />

sung und Erschließung erforder-<br />

lich<br />

- keine Ausweitung der techni-<br />

schen Infrastruktur erforderlich<br />

- Erhalt der historisch gewach-<br />

senen Siedlungsstruktur mit<br />

hohem Identifikationspotenzial<br />

der Einwohner<br />

- keine Neuausweisung von Bau-<br />

flächen über die Möglichkeiten<br />

des § 34 BauGB hinaus<br />

andere betroffene Fachkonzepte<br />

FK Wohnen<br />

FK Technische Infrastruktur<br />

FK Kultur und Sport<br />

FK Soziales<br />

FK Finanzen<br />

FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />

Handel/Tourismus<br />

FK Wohnen<br />

FK Technische Infrastruktur<br />

FK Finanzen<br />

FK Wohnen<br />

FK Wohnen<br />

FK Technische Infrastruktur<br />

FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt,<br />

Handel, Tourismus<br />

FK Wohnen<br />

FK Technische Infrastruktur<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

38


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.2 WOHNEN<br />

4.2.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />

4.2.1.1 WOHNRAUMENTWICKLUNG 1995-2008<br />

Der Wohnungsbestand, welcher über das Statistische Landesamt auf der Basis der Gebäude-<br />

und Wohnraumzählung vom September 1995 fortgeschrieben wird, entwickelte sich entgegen<br />

der Bevölkerungsentwicklung zwischen 1995 – 2008 wie nachfolgend dargestellt:<br />

Tabelle 7 Wohngebäude- und Wohnbestandsentwicklung<br />

Jahr<br />

Anzahl der<br />

Wohngebäude<br />

Anzahl der<br />

Wohnungen<br />

1995 1.989* 5.514<br />

1996 k.A. 5.563<br />

1997 k.A. 5.623<br />

1998 2.046 5.637<br />

1999 2.071 5.717<br />

2000 2.088 5.745<br />

2001 2.097 5.753<br />

2002 2.103 5.760<br />

2003 2.102 5.738<br />

2004 2.109 5.746<br />

2005 2.117 5.768<br />

2006 2.123 5.776<br />

2007 2.125 5.779<br />

2008 2.126 5.777<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

* Stand 30.09.1995 Gebäude- und Wohnraumzählung<br />

Das Baualter des Wohnungsbestandes zum 30.09.1995 gliedert sich dabei folgendermaßen:<br />

Tabelle 8 Baualter der Gebäude und Wohnungen<br />

Baujahr<br />

Wohngebäude Wohnungen<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

bis 1918 1.243 62,5 3.714 68,8<br />

1919 - 1948 349 17,5 700 13,0<br />

1949 - 1961 84 4,3 234 4,4<br />

1962 – 1971 69 3,4 320 6,0<br />

1972 - 1981 95 4,7 196 3,7<br />

1982 - 1990 65 3,3 108 2,0<br />

1991 - 1995 84 4,3 116 2,1<br />

Insgesamt 1.989 100 5.397 100<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Aus den Daten des Statistischen Landesamtes ist erkennbar, dass ca. 80% der Wohngebäude<br />

älter als 60 Jahre sind. Die Daten zum Baualter wurden nach 1995 nicht fortgeschrie-<br />

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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

ben und so der Neubau der letzten 10 Jahre nicht mehr erfasst. Es kann aber davon ausgegangen<br />

werden, dass sich das Verhältnis nicht wesentlich verschoben hat.<br />

Der aktuelle Gebäudebestand und die Verteilung nach Wohnungsgrößen zeigen zum<br />

31.12.2008 folgendes Bild:<br />

Tabelle 9 Gebäude- und Wohnungsbestand<br />

Gebäude- und Wohnungsbestand 2008<br />

Bestand an Wohngebäuden 2.126<br />

darunter mit 1 oder 2 Wohnungen 1.336<br />

Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden 5.777<br />

davon<br />

1-Raum-Wohnungen 39<br />

2-Raum-Wohnungen 264<br />

3-Raum-Wohnungen 1.667<br />

4-Raum-Wohnungen 2.097<br />

5- und mehr Raum-Whg. 1.710<br />

Wohnfläche in m² 401.200<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Von den derzeitigen 2.126 Wohngebäuden sind allein 1.336 oder ca. 63% Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />

N<strong>im</strong>mt man an, dass die Aufteilung zwischen Ein- und Zweifamilienhäusern etwa hälftig ist,<br />

bedeutet dies, dass sich in diesem Gebäudesegment ca. 2.000 WE befinden. Das sind ca.<br />

35% des Gesamtwohnungsbestandes. Dieser Anteil liegt wie bei vielen Mittel- und Großstädten<br />

der neuen Länder deutlich unter dem Durchschnittswert der alten Bundesländer mit<br />

ca. 52%.<br />

Die Aufteilung der Wohnungen nach den Wohnungsgrößen ergibt dabei folgendes Bild:<br />

Abbildung 11 Wohnungsentwicklung nach Wohnungsgrößen<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

5.514 5.563 5.623 5.637 5.717 5.745 5.753 5.760 5.738 5.746 5.768 5.776 5.779 5.777<br />

1.560 1.588 1.605 1.616 1.643 1.656 1.665 1.670 1.675 1.686 1.698 1.704 1.709 1.710<br />

2.024 2.035 2.066 2.071 2.090 2.094 2.094 2.095 2.090 2.089 2.101 2.102 2.099 2.097<br />

1.661 1.668 1.677 1.672 1.681 1.690 1.690 1.690 1.668 1.668 1.666 1.666 1.667 1.667<br />

236<br />

238<br />

241 244 267 266 265 266 266 264 264 265 265<br />

33 34 34 34 36 39 39 39 39 39 39 39 39 39<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Jahr<br />

1-Raum-Wohnungen 2-Raum-Wohnungen 3-Raum-Wohnungen 4-Raum-Wohnungen 5- und mehr Raum-Whg.<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

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264<br />

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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Aus der Abbildung ist ablesbar, dass der höchste Anteil an Wohnungen 4-Raum-Wohnungen<br />

sind. Die Wohnungen mit mehr als 5 Räumen befinden sich sicher überwiegend <strong>im</strong> Sektor<br />

der Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />

Bei den sich derzeitig vollziehenden Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung (<strong>im</strong>mer<br />

mehr junge und ältere Single-Haushalte) wird gerade die Nachfrage an 4-Raum-Wohnungen<br />

zukünftig zurückgehen und der Bedarf an größeren 2-Raum WE und kleineren 3-Raum-WE<br />

steigen.<br />

Die seit dem Jahre 1995 realisierten Neubaumaßnahmen und Abrisse zeigen folgende Verteilung:<br />

Abbildung 12 Neubau und Abriss von Wohnungen gegliedert nach Gebäudegröße<br />

WE<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

15<br />

0 0<br />

38<br />

11<br />

5<br />

15<br />

24<br />

0<br />

20<br />

0<br />

8<br />

25<br />

37<br />

0<br />

20<br />

8<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

7<br />

3<br />

27<br />

8<br />

9<br />

7<br />

3 3<br />

1<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

in Ein- und Zwei- familienhäusern in Häusern mit 3 und mehr Wohnungen Abriss<br />

Aus der Abbildung ist ersichtlich, dass der Neubau von Wohnungen sowohl in 3- und Mehrfamilienhäusern<br />

als auch <strong>im</strong> Ein- und Zweifamilienhausbau den Höhepunkt 1999 erreicht<br />

hatte. Gebäude mit mehr als 2 Wohnungen wurden danach nicht mehr gebaut und der Ein-<br />

und Zweifamilienhausbau ging auf ein „normales“ bundesdeutsches Maß zurück.<br />

Spürbare Abrisse erfolgten nur 2003. Der bisher realisierte Rückbau ist <strong>im</strong> Verhältnis zur<br />

Bevölkerungsentwicklung und damit zum Leerstand insgesamt zu gering. Ursachen hierfür<br />

ist der geringe Anteil von Wohnungen <strong>im</strong> industriellen Wohnungsbau mit derzeitig nur unwesentliche<br />

Leerständen. Abrisse sind hier damit zum heutigen Zeitpunkt nicht zu rechtfertigen.<br />

Andererseits können <strong>im</strong> privaten Wohneigentumsbereich durch die vorhandene <strong>Stadt</strong>struktur<br />

nur sehr begrenzt Abrisse zur Leerstandsbeseitigung getätigt werden.<br />

3<br />

4<br />

Jahr<br />

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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.2.1.2 EIGENTÜMERSTRUKTUR<br />

Die Eigentümerstruktur des Wohnungsbestandes der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. wird, wie in<br />

anderen Städten auch, von verschiedenen Wohnungsmarkt-Akteuren best<strong>im</strong>mt. Er verteilt<br />

sich folgendermaßen:<br />

• Auerbacher Wohnungsgenossenschaft e.G.<br />

• Grundstücks- und Gebäudeverwaltungs GmbH<br />

• private und sonstige Eigentümer<br />

Der Wohnungsanteil gliedert sich unter den einzelnen Vermietern folgendermaßen auf.<br />

Tabelle 10 Verteilung des Wohnungsbestandes unter den Eigentümern <strong>im</strong> Vergleich 2000/2008<br />

Eigentümer<br />

Stand 12/2000 Stand 12/2008<br />

WE % WE %<br />

Auerbacher Wohnungsbaugenossenschaft e.G 501 8,7 190 3,3<br />

Grundstücks- und Gebäudeverwaltungs GmbH 275 4,8 309 5,3<br />

private Eigentümer 4.969 86,5 5.278 91,4<br />

Gesamtbestand 5.745 100 5.777 100<br />

Quelle: Angaben der Wohnungsunternehmen<br />

Aus der Tabelle ist zu erkennen, dass ca. 91% der Wohnungen in privaten Besitz sind.<br />

Gleichzeitig verdeutlichen die Zahlen die Schwierigkeiten, welche dadurch für den <strong>Stadt</strong>umbauprozess<br />

entstehen werden.<br />

4.2.1.3 WOHNUNGSLEERSTAND<br />

Plan 9 FK Wohnen – Leerstandsverteilung <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Bei den Wohnungsleerständen ergibt sich folgende Verteilung:<br />

• Auerbacher Wohnungsgenossenschaft e.G. 0 WE<br />

• Grundstücks- und Gebäudeverwaltungs GmbH 30 WE = 10% (0,5%)<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hat <strong>im</strong> Juli 2007 für die 2 Sanierungsgebiete und weitere Teile<br />

der Altstadt eine Leerstandsermittlung durchführen lassen. Insgesamt wurden dabei<br />

3.570 WE also ca. 62 % des Gesamtwohnungsbestandes erfasst. Die Ermittlungen brachten<br />

folgendes Ergebnis:<br />

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Tabelle 11 Leerstandsermittlung Kernstadt<br />

Gebiet Anzahl WE WE leer<br />

Anzahl Gebäude<br />

mit Komplettleerstand<br />

Anzahl Gebäude<br />

Leerstand<br />

50% uns mehr<br />

SG Gründerzeitviertel 1.843 540 52 41<br />

SG Innenstadt 287 54 6 8<br />

Hist. <strong>Falkenstein</strong> OS 418 81 1 8<br />

Hist. <strong>Falkenstein</strong> US 1.022 272 33 24<br />

Gesamt 3.570 947 92 81<br />

Quelle: Ermittlung <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 07/07<br />

Die Ermittlung zeigt, dass in der Kernstadt der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ein Leerstand von<br />

26,5 % zu verzeichnen ist. Dieser Leerstand muss als besorgniserregend eingeschätzt werden.<br />

Allein 58 Gebäude stehen in den beiden Sanierungsgebieten komplett leer.<br />

Geht man von der Annahme aus, dass der Leerstand in den restlichen Teilen der <strong>Stadt</strong> einschließlich<br />

der OT und dem <strong>Stadt</strong>teil Dorfstadt ca. 7 % (also 155 WE) beträgt, ergibt sich der<br />

Gesamtleerstand von 19,0 %. Dieser Gesamtleerstand ist höher als in vergleichbaren Kleinstädten<br />

der Region und verdeutlicht gepaart mit den Eigentumsverhältnissen der Wohnungen<br />

die Probleme der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>umbau. Abrisse kommen in der gründerzeitlichen<br />

Quartiersstruktur als städtebaulichen und denkmalpflegerischen Gesichtspunkten<br />

nur punktuell in Betracht. Zum anderen sind durch die geringen Leerstände in den Bereichen<br />

des industriellen Wohnungsbaues deren Eigentümer derzeitig nicht zu Rückbaumaßnahmen<br />

zu bewegen.<br />

4.2.1.4 WOHNBAUFLÄCHENPOTENTIALE<br />

Die Zusammenstellung der Bebauungsplangebiete unter dem Punkt 4.1.2 lässt erkennen,<br />

dass in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. lediglich über die Bebauungspläne Brandstraße und<br />

Gartenstadt/Berufschulzentrum größere Flächen mit Baurecht für Wohnungsneubau bestehen.<br />

Die Flächen innerhalb des WG Brandstraße sind alle belegt und für die Flächen Gartenstadt<br />

wurde noch nicht mit der Erschließung begonnen. Da derzeitig kein umfassender<br />

Bedarf an neuen Wohnbauflächen erkennbar ist, prüft die <strong>Stadt</strong> das Baurecht für diesen Bereich<br />

aufzuheben.<br />

Durch die lockere Baustruktur in den Randbereichen besteht eine Vielzahl von Baulücken,<br />

welche sich für den Neubau von Eigenhe<strong>im</strong>en eignen, so dass über bisher <strong>im</strong> FNP bzw. verbindliche<br />

Bauleitplanung ausgewiesene Flächen keine neuen Standorte für Wohnungsbauerweiterungen<br />

erforderlich sind.<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.2.1.5 WOHNBEDARFSPROGNOSE/WOHNUNGSNACHFRAGE/RÜCKBAUBE-<br />

DARF<br />

Plan 10 FK Wohnen – Wohngebäudeentwicklung<br />

Tabelle 12 Entwicklung der Wohnfläche pro WE und EW von1998 zu 2008<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Anzahl EW 9.793 9.895 9.894 9.796 9.694 9.612 9.528 9.362 9.258 9.154 8.984<br />

Anzahl WE 5.637 5.717 5.745 5.753 5.760 5.738 5.746 5.768 5.776 5.779 5.777<br />

Wfl. in Tm² 387 393 395 397 397 396 397,8 399,9 400,7 401,3 401,2<br />

Wfl./WE in m² 68,7 68,7 68,8 69,0 68,9 69,1 69,2 69,3 69,4 69,5 69,4<br />

Wfl/EW in m² 39,5 39,7 39,9 40,5 41,0 41,3 41,8 42,7 43,3 43,8 44,6<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Die Wohnfläche pro EW ist in den letzten 10 Jahren um 5,1 m², das heißt um ca. 0,5 m² pro<br />

Jahr gestiegen, was <strong>im</strong> Bundesdurchschnitt liegt.<br />

Die entscheidende Größe zur Ermittlung des zukünftigen Wohnungsbedarfes, der Wohnungsnachfrage<br />

und nicht zuletzt des Rückbaubedarfes ist die Haushaltbelegung. Da für die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. keine exakten Daten zur Haushaltbelegung und Haushaltstruktur<br />

vorliegen, muss auf die statistischen Werte des Landkreises zurückgegriffen werden. Hier<br />

haben sich die Haushaltzahlen folgendermaßen entwickelt:<br />

Abbildung 13 Entwicklung der Haushalte <strong>im</strong> <strong>Vogtland</strong>kreis 1995-2008<br />

HH ( in 1000 )<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

132,5<br />

280,5<br />

133,3<br />

276,3<br />

131,7<br />

275,8<br />

134,8<br />

275,6<br />

133,1<br />

276,7<br />

132,8<br />

277,0<br />

133,4<br />

274,6<br />

133,1<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Jahr<br />

Anzahl der<br />

Haushalte<br />

(in 1 000)<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

273,1<br />

Bevölkerung in<br />

Haushalten<br />

(in 1 000)<br />

132,3<br />

269,0<br />

129,8<br />

264,8<br />

131,1<br />

262,1<br />

128,3<br />

257,6<br />

Einwohner je<br />

Haushalt<br />

126,6<br />

253,0<br />

125,3<br />

251,3<br />

2,20<br />

2,10<br />

2,00<br />

1,90<br />

1,80<br />

1,70<br />

1,60<br />

1,50<br />

EW / HH<br />

44


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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Der einfache Ermittlungssatz<br />

1 WE (5.777) = 1HH bedeutet bei 8.984 EW = HH-Belegung von 1,56 EW/HH<br />

Unter Beachtung des Leerstandes von ca. 19 % ergibt sich Folgendes<br />

(5.777 - 1.098) 4.679 WE = 4.679 HH bei 8.984 EW = HH-Belegung von 1,92 EW/HH<br />

Diese Zahl liegt jetzt schon deutlich unter dem kreislichen Durchschnitt von 2,00 WE/HH.<br />

Die generellen Trends der zukünftigen Haushaltentwicklung lassen sich folgendermaßen<br />

zusammenfassen:<br />

- die Haushaltbelegung n<strong>im</strong>mt ab (1995-2008 von 2,12 auf 2,00 <strong>im</strong> <strong>Vogtland</strong>kreis)<br />

- die Zahl der Single-Haushalte <strong>im</strong> jungen und älteren Lebensalter n<strong>im</strong>mt zu,<br />

- die Zahl der Kinder ist weiter abnehmend (höherer Anteil 2-3 Personen-Haushalte)<br />

- die Anzahl Alleinerziehender steigt weiter.<br />

Gemäß einer Prognose zur Haushalteentwicklung des Statistischen Landesamtes Sachsen<br />

(2008) wird es in Sachsen <strong>im</strong> Durchschnitt zu einer Abnahme der Haushalte zwischen 6,4%<br />

und 7,7% kommen. Für den <strong>Vogtland</strong>kreis wird ein Rückgang zwischen 8% und 12% vorausgesagt.<br />

Dabei werden die 3- und 4-Personenhaushalte am meisten schrumpfen.<br />

Neben dem verstärkt erforderlichen Wohnraum <strong>im</strong> Niedrigpreissegment (bedingt durch geringe<br />

Einkommen und Renten) wird es eine erhöhte Nachfrage nach 1-, 2- und 3-Raum-<br />

Wohnungen in qualitativ hoher Ausstattung in attraktiver Lage geben. Diese Wohnungsgrößen<br />

werden bis 40 m² bei 1-Raum-Wohnungen und 65-70 m² bei den 2- und 3- Raum-<br />

Wohnungen liegen.<br />

Zugleich ist festzustellen, dass ein quantitatives Überangebot an Mietwohnungen in mehrgeschossigen<br />

Wohnhäusern besteht. Der Bedarf an preiswerten und relativ kleinen Wohnungen<br />

wird auch auf Grund der Überalterung und der durchschnittlichen Haushalteinkommen<br />

der Mieter steigen. Lediglich <strong>im</strong> Segment der Eigentumsbildung in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

ist noch ein geringer Bedarf zu erwarten und in den vorhandenen aufgeführten Potenzialen<br />

abzudecken.<br />

Folge des derzeitigen Überangebotes an Wohnungen wird eine relative Stabilität der Kaltmieten<br />

sein. Weitere Sanierungen von Wohnungen werden <strong>im</strong>mer unrentierlicher. Die Betriebskosten<br />

sind und werden dagegen ständig steigen. Ursache hierfür sind <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

die steigenden Energiekosten sowie der Bestand an Infrastrukturnetzen, welche trotz<br />

sinkender Einwohnerzahlen in wesentlichen Teilen er- und unterhalten werden müssen.<br />

Entsprechend der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bundes (Berechnungen<br />

des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung) wird die Nachfragegruppe<br />

der Eigentumserwerber (30 - 40-Jährige) und der Ersthaushaltgründer (20-30-Jährige) bis<br />

zum Jahre 2020 prozentual weiter fallen. Die Nachfragegruppe "altersgerechtes Wohnen"<br />

(75 Jahre und mehr) wird <strong>im</strong> gleichen prozentualen Verhältnis steigen.<br />

Für die Ermittlung des erforderlichen Rückbaubedarfes, ausgelöst durch die derzeitige und<br />

zukünftige Bevölkerungsentwicklung, wird angenommen, dass sich die Haushaltbelegungen<br />

zukünftig etwa analog denen des <strong>Vogtland</strong>kreises der letzten 13 Jahre entwickelten. Die<br />

Haushaltbelegung nahm demnach <strong>im</strong> 5-Jahreszeitraum jeweils um 0,05 EW/HH ab.<br />

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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Zielstellung von <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist es, den Wohnungsleerstand bis zum Jahr 2010 um<br />

0,2 % zu senken. Bis zum Jahre 2020 soll nochmals eine Leerstandssenkung von 2,8% gegenüber<br />

2010 angestrebt werden.<br />

Tabelle 13 Ermittlung des theoretischen Rückbaubedarfes<br />

Basisjahr Prognose<br />

Einheit 2008 2010 2015 2020<br />

Einwohnerzahl Ew 8.984 8.798 8.292 7.810<br />

Einwohner pro Haushalt Ew / Haushalt 1,92 1,90 1,85 1,80<br />

Anzahl der Haushalte Haushalte 4.681 4.631 4.482 4.339<br />

Fluktuationsreserve (5%) WE 234 232 224 217<br />

Wohnungsbedarf WE 4.915 4.862 4.706 4.556<br />

Anzahl der Wohnungen WE 5.777 5.779 5.703 5.556<br />

Wohnungsüberangebot WE 862 917 997 1.000<br />

Wohnungsleerstand WE 1.096 1.148 1.221 1.217<br />

Steuerung des Wohnungsbestands<br />

Intervall 2006-2010 2011-2015 2016-2020<br />

Wohnungsneubau WE/ Intervall 15 25 25<br />

Wohnungsabgang ohne steuernde Einwirkung WE/ Intervall 10 10 10<br />

Veränderung <strong>im</strong> betrachteten Intervall WE/ Intervall 5 15 15<br />

duchschnittl. Veränderungen pro Jahr <strong>im</strong> Intervall WE/ Jahr 1 3 3<br />

Leerstandsquote % Bestand Ziel<br />

19,0 18,8 18,0 16,0<br />

resultierende Wohnungsanzahl WE 5.779 5.703 5.466 5.165<br />

zielorientierte prozentuale Entwicklung der<br />

Wohnungsanzahl <strong>im</strong> Vergleich zum Basisjahr<br />

dementsprechender resultierender Rückbaubedarf<br />

<strong>im</strong> Intervall<br />

% 100,0 98,7 94,6 89,4<br />

Intervall 2008-2010 2011-2015 2016-2020<br />

WE/ Intervall 81 252 316<br />

jährlicher Rückbaubedarf, gerundet WE / Jahr 27 50 63<br />

Quelle: Ermittlung WGS/<strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Es ergibt sich ein theoretisch erforderlicher Rückbau von 649 WE.<br />

Praktisch wird der Rückbaubedarf höher liegen, da die Ermittlung den Bedarf nach Wohnungsgrößen<br />

nicht berücksichtigt. Derzeitig hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. einen hohen<br />

Wohnungsbestand an großen 3-und 4-Raum-WE. Diese entsprechen bei einer Haushaltgröße<br />

von derzeitig und zukünftig unter 2 EW/HH nicht mehr dem Bedarf. Es wird also mehr<br />

Abrisse geben müssen und andererseits kann Neubaubedarf nach bedarfsgerechteren Wohnungsgrößen<br />

entstehen.<br />

Für einen kleinen Teil von Wohnungen ist Umgestaltung von Grundrissen und damit die<br />

Schaffung von kleineren Wohnungen möglich.<br />

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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Für den Berechnungsansatz der Tabelle bedeutet dies aber, z.B. zum Zeitpunkt 2015 sind<br />

trotz Abriss mehr WE vorhanden (aus einer großen WE werden 2 kleinere WE).<br />

Dies verdeutlicht die Kompliziertheit des Gesamtprozesses. Wichtig ist neben einer ständigen<br />

Situationsbeobachtung die Grundsatzentscheidung, welche Wohnbereiche weiter entwickelt<br />

und erhalten werden und welche langfristig schrumpfen sollten.<br />

Mit verstärkten Abrissen in der Innenstadt und der damit einhergehenden Zerstörung einzigartiger<br />

Innenstadt- und Gründerzeitbereiche würde die <strong>Stadt</strong> ein großes Stück seiner Identität<br />

verlieren.<br />

Nur durch eine zeitnahe gezielte Vorbereitung (z. B. Umzugsmanagement, keine Wiederbelegung<br />

nach Auszug, zeitlich begrenzte Mietverträge) wird es möglich sein, den Rückbau von<br />

Wohnungen <strong>im</strong> industrieller Wohnungsbau (60er und 70er Jahre) in Zentrumsrandlagen zu<br />

Gunsten des gewachsenen <strong>Stadt</strong>kerns zu vollziehen.<br />

Voraussetzung ist dabei die weitere Sanierung und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt<br />

und des <strong>Stadt</strong>zentrums.<br />

Selbst für den kurzfristig erforderlichen und angestrebten Rückbau können, auch auf Grund<br />

der Eigentumsstruktur, städtebaulichen Situation und Vollbelegung <strong>im</strong> industriellen Wohnungsbau,<br />

noch keine konkreten Objekte benannt werden.<br />

4.2.2 KONZEPTION<br />

4.2.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />

Tabelle 14 Konzeptionelle Aussagen zum Fachkonzept Wohnen<br />

fachliche und fachübergreifende<br />

Ziele<br />

Anpassung des Wohnungsbestandes<br />

an den demographischen Wandel<br />

Stärkung der Wohnfunktion <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

uns zentrumsnahen Bereichen<br />

Maßnahmen<br />

- Rückbau von Wohngebäuden unter der Beachtung des<br />

Erhaltes der gewachsenen <strong>Stadt</strong>struktur<br />

- Umgestaltung von Wohnungsgrundrissen nach den<br />

Bedürfnissen von älteren Bürgern bzw. Familien mit<br />

Kindern<br />

- Einflussnahme auf die Aufhebung der Generationentren-<br />

nung bei Neuvermietung und Sanierung (Mehrgenera-<br />

tionswohnen)<br />

- weitere Sanierung und Aufwertung der Bausubstanz und<br />

der Wohnbereiche<br />

- Abriss verschlissener und dauerhaft leer stehender<br />

Bausubstanz unter Beachtung städtebaulicher und<br />

denkmalpflegerischer Belange und weitestgehendem<br />

Erhalt der <strong>Stadt</strong>struktur<br />

- Schaffung von Angeboten für integriertes Wohnen<br />

- Wohnumfeldverbesserung durch Abriss von Hinter-<br />

gebäuden/Entkernung, Schaffung von Freiflächen<br />

- Erhalt und Stärkung der Bildungs- und Infrastruktur-<br />

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Erhalt eines breiten Angebotes an<br />

Wohnungen für alle Wohnbedürfnisse<br />

und soziale Schichten<br />

Verstärkte Einbeziehung der Eigentümer<br />

und Nutzer in den <strong>Stadt</strong>umbauprozess<br />

einrichtungen<br />

- Erhalt und Neugestaltung von Freiflächen mit Aufent-<br />

haltsqualität<br />

- Schaffung von weiteren Parkmöglichkeiten und effektive-<br />

re Gestaltung vorhandener Parkmöglichkeiten<br />

- Erhalt von Verkaufseinrichtungen, Handwerk, Dienst-<br />

leistung und nicht störenden Gewerben zur Standort-<br />

stärkung<br />

- mittelfristig Rückbau <strong>im</strong> Bereich Goethestraße/Grenz-<br />

straße und westlich der Robert-Koch-Straße<br />

- mittel- bis langfristig Reduzierung der Wohnsubstanz <strong>im</strong><br />

Bereich H.-Heine-Str./P-Popp-Str.<br />

- Straßensanierungen<br />

- Angebotsdifferenzierung in verschiedenen Mietpreis-<br />

segmenten<br />

- Ausweitung des Angebotes barrierefreies Wohnen<br />

- Angebotsschaffung für betreute Wohnformen<br />

- Erarbeitung von stadtteilbezogenen Konzepten zu<br />

Abrissen und Aufwertungen in Verbindung mit den<br />

Eigentümern<br />

- Erarbeitung von Konzepten zur Nachnutzung und<br />

Aufwertung von Flächen<br />

4.2.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />

Plan 11 FK Wohnen – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />

Auf Grund der Zielsetzungen <strong>im</strong> Bereich Wohnen ergeben sich die Bereiche<br />

- <strong>Stadt</strong>zentrum und zentrumsnahe Wohnbereiche<br />

- Standorte des industriellen Wohnungsbaues<br />

- Bereich Goethestraße/Grenzstraße<br />

- Bereich Bahnhof (westlich der Robert-Koch-Straße)<br />

als Schwerpunktgebiete.<br />

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4.2.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />

Tabelle 15 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Wohnen<br />

Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />

die Anpassung des Wohnungsbestandes<br />

an den demographischen<br />

Wandel ist erforderlich<br />

- weniger Kinder<br />

- höherer Anteil von Bürgern über<br />

65 Jahre<br />

- Bedarf an kleineren Wohnungen und<br />

altengerechtem Wohnraum steigt<br />

Leerstandsreduzierung - weiterer Einsatz von Fördermitteln<br />

erforderlich<br />

- Attraktivitätssteigerung<br />

weitere Stärkung der Wohnfunktion<br />

<strong>Stadt</strong>zentrum<br />

Beobachtung der Leerstandsentwicklung<br />

Wohnumfeldverbesserung<br />

durch Schaffung von Grün- und<br />

Freiflächen mit Funktionen<br />

- bessere Identifikation der Bürger<br />

mit ihrer <strong>Stadt</strong><br />

- weiterer Einsatz von Fördermitteln<br />

erforderlich<br />

- Attraktivitätssteigerung<br />

- Reduzierung des Wohnungsbestan-<br />

des bei weiterem EW- Rückgang<br />

- Attraktivitätssteigerung der<br />

Wohnstandorte<br />

andere betroffene<br />

Fachkonzepte<br />

FK Bildung<br />

FK Kultur und Sport<br />

FK Soziales<br />

FK Finanzen<br />

FK Finanzen<br />

FK Umwelt<br />

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4.3 WIRTSCHAFT, ARBEITSMARKT, HANDEL, TOURISMUS<br />

4.3.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />

4.3.1.1 WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG<br />

Plan 12 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Bestand an Industrie- und Gewerbeflächen/industrielle<br />

und gewerbliche Brachflächen<br />

Wie in den meisten Städten Sachsens entwickelten sich <strong>im</strong> 19. Jahrhundert, einhergehend<br />

mit der allgemeinen Industrialisierung, auch in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. die verschiedensten<br />

Industriebetriebe. Best<strong>im</strong>mend war neben der Metallindustrie besonders die Textilindustrie<br />

und hier <strong>im</strong> Besonderen die Gardinenweberei und -stickerei. Sie wurde in Betrieben der<br />

unterschiedlichsten Größen betrieben.<br />

Der tiefgreifende Strukturwandel nach der deutschen Wiedervereinigung ab 1990 bewirkte<br />

auch <strong>im</strong> wirtschaftlichen Bereich entsprechende Veränderungen. Der Prozess war gekennzeichnet<br />

durch Betriebsschließungen. Nur wenigen der Produktionsbetriebe gelang die Anpassung<br />

an die neuen Marktbedingungen. Diese produzieren heute aber mit einer wesentlich<br />

geringeren Beschäftigtenzahl. Gleichzeitig gründete sich eine Vielzahl von mittelständischen<br />

Unternehmen, welche aber die entstandenen Arbeitsplatzverluste nicht ausgleichen konnten.<br />

Momentan bilden die Kunststoffverarbeitung, die metallverarbeitende Industrie und die Textilindustrie<br />

das Rückgrat der Wirtschaftskraft.<br />

Mit der Neuausweisung von Gewerbeflächen gelang es, neue Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

anzusiedeln und somit Arbeitsplätze zu schaffen.<br />

In der <strong>Stadt</strong> sind derzeitig <strong>im</strong> Gewerbeamt 521 Gewerbeunternehmen angemeldet. Sie verteilen<br />

sich folgendermaßen:<br />

Tabelle 16 Anzahl Gewerbebetriebe<br />

Branche Anzahl der Unternehmen<br />

Industrie 12<br />

Handel 178<br />

Dienstleistung 204<br />

Handwerk 113<br />

Gastronomie 10<br />

Gesundheit 4<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Gewerbeamt (Stand 09/07)<br />

Neben dem Handwerk und der Dienstleistung nehmen die Industriebetriebe des produzierenden<br />

und verarbeitenden Gewerbes eine wichtige Stellung ein. Zu den wichtigsten Arbeitgebern<br />

zählen unter anderem:<br />

- Kunststofftechnik Schedel<br />

- Murrplast Kunststofftechnik<br />

- Dekoweberei <strong>Falkenstein</strong><br />

- Stickperle <strong>Falkenstein</strong> GmbH<br />

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- Vogtländisches Kabelwerk GmbH<br />

- Bang Kransysteme GmbH<br />

- Bauerhin Elektro-Wärme GmbH<br />

- Comcard GmbH<br />

- Kreisentsorgung <strong>Vogtland</strong> GmbH<br />

- Fehr Umwelt Ost GmbH<br />

- Erfal-Erler oHG Sonnenschutz<br />

Nicht zu vergessen ist auch die Berufsgenossenschaftliche Klinik für Berufskrankheiten als<br />

Arbeitgeber <strong>im</strong> Gesundheitswesen.<br />

Einen Anhaltspunkt für den Sachstand zur gewerblichen Entwicklung bildet weiterhin die<br />

Beobachtung von Entstehung, Schließung und Ummeldungen bei Gewerbebetrieben. Hierzu<br />

liegen folgende statistischen Zahlen vor:<br />

Tabelle 17 Gewerbemeldungen 1998-2008<br />

Gewerbeanmeldungen <br />

Gewerbeabmeldungen <br />

Gewerbeummeldungen<br />

1998 96 92 19<br />

1999 79 72 20<br />

2000 67 78 20<br />

2001 89 87 12<br />

2002 109 121 25<br />

2003 88 72 34<br />

2004 100 63 13<br />

2005 84 63 11<br />

2006 76 82 keine Angaben<br />

2007 75 69 keine Angaben<br />

2008 72 65 keine Angaben<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Bis auf die Jahre 2000-2002 und dem Jahr 2006 ist die Bilanz positiv zu bewerten, lagen in<br />

den restlichen Zeiträumen die Gewerbeanmeldungen doch <strong>im</strong>mer über den Abmeldungen<br />

von Gewerbebetrieben.<br />

Betrachtet man die Umsatzzahlen, die Entwicklung zur Anzahl der Betriebe und deren Beschäftigten<br />

nach der Gewerbestruktur als Spiegelbild für die wirtschaftliche Entwicklung der<br />

letzten 8 Jahre, zeigt sich folgendes Bild:<br />

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Tabelle 18 Gewerbestruktur / Beschäftigte / Umsatz 1990-2008<br />

Bergbau und verarbeitendesGewerbe<br />

Bauhauptgewerbe Ausbaugewerbe<br />

Anzahl der Betriebe 14 14 8<br />

2000 tätige Personen 1.017 164 246<br />

Gesamtumsatz in T€ 67.440 11.202 11.797<br />

Anzahl der Betriebe 13 14 5<br />

2001 tätige Personen 996 154 112<br />

Gesamtumsatz in T€ 66.318 9.050 6.623<br />

Anzahl der Betriebe 13 17 6<br />

2002 tätige Personen 948 150 181<br />

Gesamtumsatz in T€ 68.378 9.804 7.4555<br />

Anzahl der Betriebe 11 12 4<br />

2003 tätige Personen 769 71 114<br />

Gesamtumsatz in T€ 51.409 3.877 5.476<br />

Anzahl der Betriebe 11 13 4<br />

2004 tätige Personen 797 58 112<br />

Gesamtumsatz in T€ 53.595 4.071 5.388<br />

Anzahl der Betriebe 10 12 6<br />

2005 tätige Personen 798 45 156<br />

Gesamtumsatz in T€ 53.301 3.084 8.430<br />

Anzahl der Betriebe 10 12 5<br />

2006 tätige Personen 833 42 163<br />

Gesamtumsatz in T€ 59.138 2.994 8.209<br />

Anzahl der Betriebe 10 11 5<br />

2007 tätige Personen 1.021 37 173<br />

Gesamtumsatz in T€ 66.749 3.222 8.567<br />

Anzahl der Betriebe 9 10 5<br />

2008 tätige Personen 1.003 33 165<br />

Gesamtumsatz in T€ 69.599 1.934 8.273<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Auswertend ist festzustellen, dass <strong>im</strong> produzierenden Gewerbe trotz zurückgegangener Betriebs-<br />

und Beschäftigtenzahlen der Gesamtumsatz relativ stabil geblieben ist.<br />

Im gleichen Zeitraum verzeichnet das Bauhauptgewerbe und <strong>im</strong> geringeren Maße auch das<br />

Ausbaugewerbe einen deutlichen Rückgang an Betrieben, Arbeitskräften und Umsatz. Dies<br />

ist aber keine spezifische Erscheinung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. sondern eine generelle<br />

Trendentwicklung. Ursachen hierfür sind die sinkende Bau- und Investitionstätigkeit <strong>im</strong> privaten<br />

Bereich und vor allem der Kommunen.<br />

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Neben den bestehenden und gewerblich genutzten Flächen (östlich der Dorfstädter Straße,<br />

Rathenau Straße, Oelsnitzer Straße und Bahnbogen) hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. nach<br />

1990 neue Gewebeflächen erschlossen:<br />

• Gewerbegebiet „West“ Größe: 8,07 ha freie Fläche: keine<br />

• Gewerbegebiet „Falgard“ Größe: 9,40 ha freie Fläche: ca. 4,5 ha<br />

• Gewerbegebiet „Siebenhitz“ Größe: 17,00 ha freie Fläche: ca. 12 ha<br />

Damit stehen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. auf den Flächen der Bebauungspläne sowie auf<br />

bereits genutzten Flächen noch genügend Potenziale für die industriell gewerbliche Entwicklung<br />

zur Verfügung. Der Standort Siebenhitz als Regionaler Vorsorgestandort V 14 (Regionalplan<br />

Südwestsachsen) ist einer großflächigen Industrieansiedlung vorbehalten.<br />

Daneben sind <strong>im</strong> FNP noch Restflächen <strong>im</strong> Bahnbogen (südlich der Plauenschen Straße) als<br />

industriell gewerbliche Entwicklungsflächen ausgewiesen und gesichert.<br />

Der Strukturwandel hinterließ trotz positiver Entwicklungen, seine sichtbaren Spuren in brach<br />

gefallenen Industrie- und Gewerbearealen.<br />

In der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist es bisher erfolgreich gelungen die brach gefallenen Areale<br />

einer neuen Nutzung zuzuführen und den Neuverbrauch an Flächen gering zu halten.<br />

So wurden die Flächen der ehemaligen Falgard beräumt und können nach der Erstellung<br />

eines Bebauungsplanes einer geordneten gewerblichen Nutzung zugeführt werden.<br />

Als weitere innerstädtische Brachfläche wurden die Flächen der ehemaligen Getreidewirtschaft<br />

beräumt und durch Nahversorgungseinrichtungen nachgenutzt.<br />

Tabelle 19 Gewerbliche Brachflächen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Bezeichnung, Lage Fl.-Nr. Größe<br />

(m²)<br />

derzeitige Nutzung<br />

angedachte Nachnutzung<br />

Bleichweg 629 Lager Rückbau/Begrünung<br />

NABENTO<br />

Hammerbrücker Straße<br />

715/1 Lager Rückbau/Begrünung<br />

Armaturenwerk<br />

Auerbacher Straße<br />

Rückbau/Begrünung<br />

Brachflächen Bahnhof Rückbau Gebäude<br />

Nutzungsintensivierung<br />

als Gewerbefläche<br />

sowie für die OU B 169<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 11/09<br />

Die aufgelisteten gewerblichen Brachflächen sollen überwiegend abgerissen und begrünt<br />

werden. Lediglich die Flächen am Bahnhof bieten durch ihre innerstädtische Lage und den<br />

zukünftig opt<strong>im</strong>alen Verkehrsanschluss (Anbindung an die B 169 neu) gute Voraussetzungen<br />

für eine Nachnutzung als Gewerbeflächen. Auch in diesem Bereich gilt wieder der Grundsatz<br />

- Nachnutzung bereits versiegelter Flächen vor Neuversiegelung.<br />

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4.3.1.2 ARBEITSMARKT<br />

Wie in allen Städten und Gemeinden haben die Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur<br />

Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Trotz der Neugründung einer größeren<br />

Anzahl von Mittelstandsbetrieben ist es Insgesamt noch nicht gelungen, die entstandenen<br />

Arbeitsplatzverluste auszugleichen.<br />

Tabelle 20 Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (zum 30.6. des jeweiligen Jahres)<br />

Sozialversiche-<br />

rungspflichtig<br />

Beschäftigte<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

insgesamt k.A 3.089 3.263 3.251 2.908 2.724 2.682 2.615 2.590 2.713 2.737<br />

davon<br />

männlich<br />

am Arbeitsort davon<br />

Sozialversiche-<br />

rungspflichtig<br />

Beschäftigte<br />

weiblich<br />

k.A 1.510 1.603 1.617 1.346 1.220 1.174 1.172 1.141 1.196 1.211<br />

k.A. 1.579 1.660 1.634 1.562 1.504 1.508 1.443 1.449 1.517 1.526<br />

insgesamt 3.486 3.581 3.586 3.606 3.271 3.166 3.087 2.961 2.905 2.981 3.040<br />

davon<br />

männlich<br />

am Wohnort davon<br />

weiblich<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

1.900 1.897 1.918 1.921 1.724 1.652 1.615 1.552 1.551 1.591 1.607<br />

1.586 1.684 1.668 1.685 1.547 1.514 1.472 1.409 1.354 1.390 1.433<br />

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen AN am Arbeitsort liegen unter denen der sozialversicherungspflichtigen<br />

am Wohnort. <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist somit ein Auspendlerort, dass<br />

heißt die bestehenden Arbeitsplätze reichen insgesamt nicht für die erwerbsfähigen Personen.<br />

Dies birgt das Risiko von weiteren Abwanderungen.<br />

Die Pendler verteilten sich zum 30.06.2007und 2008 folgendermaßen:<br />

Tabelle 21 Pendlerverhalten<br />

Jahr Einpendler Auspendler Nichtpendler<br />

2007 1.934 2.202 779<br />

2008 1.962 2.265 775<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Die Zahl der erwerbsfähigen Personen wird sich anteilig an der Gesamtbevölkerung nach<br />

der 4. Regionalisierten Bevölkerungsprognose folgendermaßen entwickeln.<br />

Jahr 2008 Ist 5.513 erwerbsfähige Personen (15-65 Jahre)<br />

Jahr 2010 5.358 erwerbsfähige Personen<br />

Jahr 2015 4.951 erwerbsfähige Personen<br />

Jahr 2020 4.413 erwerbsfähige Personen<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Die absoluten Arbeitslosenzahlen zeigen in den vergangenen 10 Jahren folgendes Bild:<br />

Tabelle 22 absolute Arbeitslosenzahlen<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Arbeitslose 647 673 679 835 888 837 822 857 783 666 584<br />

Frauen 350 364 376 413 442 429 419 423 398 357 296<br />

Ausländer 5 5 4 11 10 9 13 11 7 8 k.A.<br />

unter 25 61 36 68 70 96 73 63 85 76 73 57<br />

55 Jahre und mehr 156 164 131 135 132 78 96 106 125 103 105<br />

Langzeitarbeitslose 163 117 135 145 291 298 381 k.A. 323 245 k.A.<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Die Gesamtzahl der absoluten Arbeitslosen ist in den Jahren 2001-2005 stark angestiegen.<br />

Im Jahre 2006 sank sie wieder leicht, was aber der sinkenden Bevölkerungs- und Erwerbsfähigenzahl<br />

geschuldet ist. Unabhängig des letzten Jahres ist eine stark ansteigende Arbeitslosenquote<br />

(bedingt durch den Bevölkerungsrückgang) zu verzeichnen. Sehr hoch ist die<br />

Anzahl der Langzeitarbeitslosen, welche seit 2005 ALG II- Empfänger sind. Sie könnten sich<br />

über kurz oder lang zu einem sozialen Problem entwickeln.<br />

4.3.1.3 HANDEL<br />

Plan 13 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Bestand und Verteilung der Einzelhandelseinrichtungen<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hatte schon vor der deutschen Wiedervereinigung eine sehr<br />

gute Ausstattung an Einzelhandelseinrichtungen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum zu verzeichnen. Dieser<br />

Bestand konnte durch eine gute Ansiedlungspolitik (Zielstellung – kein innenstadtrelevantes<br />

Sort<strong>im</strong>ent am <strong>Stadt</strong>rand) erhalten werden. Die vorhandenen Einrichtungen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

wurden durch Lebensmitteldiscounter ergänzt, so dass die Versorgung mit Waren des täglichen<br />

Bedarfs <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet gewährleistet ist.<br />

Durch die geringe Anzahl der zu versorgenden Einwohner „rechnet“ sich für die Handelsunternehmen<br />

eine Ansiedelung in den OT nicht. Die Bürger der OT sind damit auf die Versorgung<br />

in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. bzw. ambulante Handelsversorgung angewiesen.<br />

Die Grundlage für die Ermittlung des Handelsflächenbedarfes bilden die Bevölkerungszahl,<br />

die Anzahl der Haushalte sowie die Entwicklung des Einkommens, welches sich auf die<br />

Kaufkraftentwicklung niederschlägt. Der Handelsatlas IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006<br />

macht zu Kaufkraft und Einzelhandelsflächen die folgenden Aussagen;<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Tabelle 23 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft 2006 (Prognose)<br />

absolut in Mio. EUR pro Kopf in EUR<br />

Gesamt dar. Food Gesamt dar. Food<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 43,8 15,1 4.596,98 1.584,80<br />

<strong>Vogtland</strong>kreis 884,1 304,6 4.563,43 1.572,24<br />

Kammerbezirk Südwestsachsen<br />

7.080,80 2.439,40 4.558,26 1.570,36<br />

Freistaat Sachsen 19.714,20 6.786,70 4.588,65 1.579,66<br />

BRD 421.387,10 143.415 5.107,67 1.738,35<br />

Quelle: Handelsatlas IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006<br />

Die Ermittlung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft des Handelsatlasses der IHK basiert<br />

auf dem Bevölkerungsstand 12/2004 und stellte zum Zeitpunkt der Erstellung eine Prognose<br />

dar. Aus der Tabelle ist erkennbar, dass die Kaufkraft der Bürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

geringfügig über der des <strong>Vogtland</strong>kreises, dem Kammerbezirk Südwestsachsen und der des<br />

Landes Sachsen, aber 8,8% unter dem Bundesdurchschnitt liegt.<br />

Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft nach Branchen gliedert sich dabei wie folgt:<br />

Tabelle 24 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft nach Branchen 2006 (Prognose)<br />

Branche absolut in Mio. € pro Kopf in €<br />

überwiegend kurzfristiger Bedarf 24,2 2.539,90<br />

überwiegend mittelfristiger Bedarf 11,1 1.164,99<br />

überwiegend langfristiger Bedarf 8,5 892,11<br />

Kaufkraft gesamt 43,8 4.597,00<br />

Quelle: Handelsatlas IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006<br />

Die Verkaufsraumfläche setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Tabelle 25 Verkaufsfläche des Einzelhandels nach Branchen 2006<br />

Branche absolut in m²* pro Kopf in m²*<br />

überwiegend kurzfristiger Bedarf 6.420 0,69<br />

überwiegend mittelfristiger Bedarf 8.620 0,92<br />

überwiegend langfristiger Bedarf 1.295 0,14<br />

Verkaufsfläche gesamt 16.335 1,75<br />

Quelle: Handelsatlas IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006<br />

Tabelle 26 Verkaufsraumfläche des großflächigen Einzelhandels nach Branchen 2006<br />

Branche absolut in m²* pro Kopf in m²*<br />

überwiegend kurzfristiger Bedarf 1.200 0.13<br />

überwiegend mittelfristiger Bedarf 4.300 0,46<br />

überwiegend langfristiger Bedarf - -<br />

Verkaufsfläche gesamt 5.500 0,59<br />

Quelle: Handelsatlas IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006<br />

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Als großflächigen Einzelhandelseinrichtungen sind <strong>im</strong> Handelsatlas der toom Fachmarkt mit<br />

Gartencenter (4.300 m²) und das Edeka E-Center als Verbrauchermarkt (1.200 m²) geführt.<br />

Neben den Daten des Handelsatlas der IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006 hat die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. gemeinsam mit den Kommunen des Städteverbundes Göltzschtal ein Regionales<br />

Einzelhandelskonzept für den Städteverbund erarbeiten lassen.<br />

Nach diesem stehen in der <strong>Stadt</strong> <strong>im</strong> Jahre 2008 schon 17.715 m² Verkaufsraumfläche zur<br />

Verfügung. Auf der Basis der Einwohnerzahlen 6/2007 wurde für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

selbst eine Kaufkraft von 41,1 Mio € absolut bzw. 4.462,5 € pro Kopf ermittelt. Prognostisch<br />

wird sich die Kaufkraft <strong>im</strong> Jahre 2015 auf 32,7 Mio € gesamt verringern aber auf 4.542,2 €<br />

pro Kopf erhöhen.<br />

Das vorliegende Einzelhandelskonzept kommt zum Ergebnis, dass für alle einzelhandelsrelevanten<br />

Bereich genügend Verkaufsraumfläche zur Verfügung steht.<br />

Im innerstädtischen Bereich von <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. dominieren unabhängig einzelner Discounter<br />

nach wie vor kleinteiliger Einzelhandel, Dienstleistungseinrichtungen sowie Gastronomie.<br />

Die Einrichtungen konzentrieren sich vor allem <strong>im</strong> Bereich Hauptstraße/Oelsnitzer<br />

Straße/Friedrich-Engels-Straße/Gartenstraße/Schlossstraße/Ferdinand-Lasalle-Straße/ August-Bebel-Straße/Bahnhofstraße/Markt.<br />

Dabei hat sich die Einrichtung der Fußgängerzone<br />

und verkehrsberuhigte Gestaltung der angrenzenden Bereiche als sehr positiv auf die Handelsstruktur<br />

und die Zentrumsgestaltung ausgewirkt. In der Handelsstruktur ist eine gute Mischung<br />

aus Waren des niedrigen und <strong>im</strong> höheren Preissegment zu verzeichnen.<br />

Dauerhafte Leerstände sind in den Haupteinkaufsbereichen gering und kaum wahrnehmbar.<br />

Als Zusammenfassung der Analyse kommt das Einzelhandelskonzept zur folgenden Stärken-Schwächen-Profil<br />

des Einzelstandortes <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.:<br />

Tabelle 27 Stärken und Schwächen Analyse<br />

Positive Standortfaktoren Negative Standortfaktoren<br />

- Plätze für Events in der Einkaufsinnenstadt<br />

vorhanden (Schlossplatz, W.-Rudert-Platz)<br />

- sehr hoher Verkaufsflächenanteil der Innen-<br />

stadt<br />

- Fachmarktzentrum sowie kleine Fachmärkte in<br />

der Innenstadt<br />

- Lebensmittelmärkte in der Innenstadt<br />

- Multifunktionalität der Innenstadt (z.B. Rat-<br />

haus, Banken, Dienstleister, Ärzte)<br />

Quelle: Regionales Einzelhandelskonzept Städteverbund Göltzschtal GMA 04/2008<br />

- unterdurchschnittliches Kaufkraftniveau <strong>im</strong><br />

Kerneinzugsgebiet<br />

- rückläufige Einwohnerprognose<br />

- Kaufkraftabfluss in benachbarte Oberzentren<br />

- Dominanz von Lebensmitteldiscountern <strong>im</strong> Le-<br />

bensmittelsegment<br />

- geringe Kundenfrequenz <strong>im</strong> südlichen Bereich<br />

der Innenstadt sowie in den Seitenbereichen<br />

- sanierungsbedürftige Gebäude in der Innen-<br />

stadt (Bahnhofstr., Hauptstr., F.-Lassalle-Str.)<br />

- z.T. Defizite in der Absatzpolitik der innerstädti-<br />

schen Geschäfte<br />

- zu geringe Aufenthaltsqualität am W.-Rudert-<br />

Platz und Schlossplatz (Sitzgelegenheiten, Kin-<br />

derspiel)<br />

- Defizite <strong>im</strong> Parkleitsystem (Bezeichnung, Anga-<br />

ben zur Kapazität und Entfernung)<br />

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4.3.1.4 TOURISMUS UND FREMDENVERKEHR<br />

Plan 14 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Beherbergungen, Hauptanziehungs-<br />

punkte, Wander- und Radwege<br />

Hauptanziehungspunkte und Beherbergung<br />

Das Territorium der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit seinen OT sowie den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft<br />

bietet traditionell durch die landschaftlichen Reize des <strong>Vogtland</strong>es<br />

und Westerzgebirges, mit seinen ausgedehnten Waldgebieten des Naturparks Erzgebirge/<br />

<strong>Vogtland</strong> <strong>im</strong> Osten und Süden, ein großes Erholungspotenzial für die naturbezogene Erholung<br />

und damit für Touristen.<br />

Neben diesen naturbezogenen Erholungsmöglichkeiten bietet die <strong>Stadt</strong> <strong>im</strong> Bereich des Städtetourismus<br />

mit einer historischen schachbrettartigen Altstadtanlage ein weiteres Potenzial.<br />

Als weitere Hauptanziehungspunkte sind zu nennen:<br />

• Talsperre <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

• der Tiergarten<br />

• He<strong>im</strong>atmuseum <strong>im</strong> Schloss<br />

• Natur- und Umweltzentrum des <strong>Vogtland</strong>kreises<br />

• Vogtländische Dorfstuben Trieb/Schönau<br />

Über die aktuelle Entwicklung der Beherbergungsstätten und Übernachtungen <strong>im</strong> Zeitraum<br />

von 1998 bis 2008 liegen folgende statistische Daten vor:<br />

Tabelle 28 Übernachtungszahlen 1998-2008<br />

Beherbergungsstätten<br />

angebotene-<br />

Betten<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

7 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3<br />

369 254 258 274 270 258 266 276 276 276 276<br />

Ankünfte 6.973 6.549 5.395 5.396 5.438 5.347 5.197 5.268 5.489 6.028 6.147<br />

Übernachtungen<br />

∅ Aufenthaltsdauer<br />

in d<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

42.753 38.583 39.895 42.591 44.328 46.019 46.264 45.606 48.745 52.288 54.162<br />

6,1 5,9 7,4 7,9 8,2 8,6 8,9 8,7 8,9 8,7 8,8<br />

Das Übernachtungsverzeichnis des Fremdenverkehrsamtes der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

weist demgegenüber folgende Verteilung von Unterkünften und Betten aus:<br />

• 3 Hotels 133 Betten<br />

• 3 Pensionen 14 Betten<br />

• 1 Familienherberge Oberlauterbach 30 Betten<br />

• 1 Ferienhaus 4 Betten<br />

• 6 Ferienwohnungen 20 Betten<br />

201 Betten<br />

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Bei der Angabe der Anzahl von Beherbergungsstätten werden be<strong>im</strong> Statistischen Landesamt<br />

nur die Einrichtungen mit über 9 Betten berücksichtigt. Hinzu kommt bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

eine Besonderheit. Die Übernachtungszahlen der Berufsgenossenschaftlichen<br />

Klinik werden be<strong>im</strong> Statistischen Landesamt mit bei den touristischen Übernachtungen geführt.<br />

Das Ergebnis ist eine, <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden, sehr hohe<br />

durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen.<br />

Generell ist zu sagen, dass die Betten der Hotels und Pensionen nicht genügend ausgelastet<br />

und somit noch erhebliche Potenziale vorhanden sind.<br />

Touristische Radwege<br />

Über das Territorium der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. führen die <strong>im</strong> Radverkehrskonzept Sachsen<br />

enthaltenen regionalen Hauptradrouten (touristische Hauptrouten II)<br />

• 55 Göltzschtalradweg<br />

• 56 Plauen – Oelsnitz/Vogtl. - <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. (Arbeitsbezeichnung)<br />

die aber noch nicht baulich realisiert sind.<br />

Die regionale Hauptradroute Plauen-Oelsnitz/Vogtl.-<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. befindet sich derzeitig<br />

<strong>im</strong> Abschnitt des Alten Bahndamms in Oelsnitz/Vogtl. in der Umsetzung. Diese Route wird<br />

langfristig als Göltzschtalspange die erforderliche Verbindung zwischen dem Elsterrad- und<br />

Göltzschtalradweg realisieren und trägt zur weiteren radtouristischen Erschließung der Region<br />

bei.<br />

Entwicklungen<br />

Ausgangspunkt für die weiteren touristischen Entwicklungen ist das bestehende Naturpotenzial<br />

der Umgebung, welches gemeinsam mit den Gemeinden der VG, des Mittelzentralen<br />

Städteverbundes sowie der angrenzenden Gemeinden entwickelt und vermarktet werden<br />

soll. Nur durch die Verknüpfung der einzelnen Ansatzpunkte und den Ausbau der jeweiligen<br />

ortsspezifischen Attraktionen kann der Tourismus als Wirtschaftsfaktor gestärkt und gewinnbringend<br />

aktiviert werden.<br />

Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und die VG sind dazu folgende Maßnahmen geplant:<br />

• Ausbau des Naherholungsbereiches Talsperre (überwiegend auf privatwirtschaftlicher<br />

Basis)<br />

• Nachnutzung des Ferienhe<strong>im</strong>es „Glück Auf“<br />

• Erhalt und weitere Sanierung des Tiergartens<br />

• weiterer Ausbau der Flößertradition<br />

• Erhalt, Ausbau und Vernetzung der Wintersportmöglichkeiten<br />

• Ausbau des Loipennetz für Sommer- und Winternutzung<br />

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4.3.2 KONZEPTION<br />

4.3.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />

Tabelle 29 Konzeptionelle Aussagen zum FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus<br />

fachliche und fachübergreifende<br />

Ziele<br />

Sicherung und Ausbau des Industrie-<br />

und Gewerbestandortes <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Maßnahmen<br />

- Stärkung vorhandener bzw. Ausbau neuer Wirtschafts-<br />

bereiche<br />

- Vermarktung der vorhandenen/Erschließung neuer In-<br />

dustrie- und Gewerbeflächen<br />

- Unterstützung von ansiedlungswilligen Firmen<br />

Revitalisierung von Gewerbebrachen - Analyse der Nachnutzungspotenziale für Gewerbe-<br />

brachen <strong>im</strong> Bereich Bahnhof<br />

- Abriss ungenutzter Gebäude und Beräumung der Flächen<br />

Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

durch Entwicklung der gewerblichen<br />

Bauflächen<br />

Erhalt des Handels- und Dienstleistungsbereiches<br />

<strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

- Bestandspflege/Unterstützung bestehender Gewerbe-<br />

betriebe bei der Standortsicherung und -ausbau<br />

- Ansiedlung neuer Gewerbezweige<br />

- Einschränkung von Handelsansiedlungen mit innen-<br />

stadtrelevanten Angebot <strong>im</strong> peripheren Bereich<br />

- Stärkung der bestehenden Angebotsstruktur in der Innen-<br />

stadt<br />

- Verbesserung der Parkmöglichkeiten, Verbesserung der<br />

Ausweisung/Ausschilderung<br />

- Erhalt und weitere Steigerung der Aufenthaltsqualität,<br />

Schaffung kleiner Grünflächen und Sitzbereiche<br />

Ausbau der Tourismusfunktion - Stärkung bestehender Tourismusschwerpunkte mittels<br />

besserer gemeinsamer Vermarktung mit den Nachbar-<br />

gemeinden<br />

- weiterer Ausbau des Erholungsbereiches Talsperre<br />

- Nach- bzw. Umnutzung des ehemaligen Ferienhe<strong>im</strong><br />

„Glück Auf“<br />

- Vernetzung bestehender Tourismusziele über Wander-<br />

und Radwege<br />

- Vernetzung von Alltagsrad- und Radwanderwegen<br />

- Schutz des umgebenden Landschaftsraumes<br />

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4.3.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />

Plan 15 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />

Schwerpunktgebiete <strong>im</strong> Fachkonzept Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus sind der<br />

- Brachenbereich am Bahnhof<br />

- Bereich <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

- Bereich Talsperre einschließlich ehemaligen Ferienhe<strong>im</strong> „Glück Auf“<br />

4.3.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />

Tabelle 30 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus<br />

Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />

Stärkung und Ausbau alter und<br />

neuer Wirtschaftsbereiche<br />

Renaturierung bzw. Revitalisierung<br />

von Industrie- und Gewerbebrachen<br />

Stärkung des zentralen Handels-<br />

und Dienstleistungsbereiches<br />

- Schaffung neuer Arbeits- und<br />

Ausbildungsplätze<br />

- geringere Arbeitslosigkeit<br />

- geringere Abwanderung<br />

- Verbesserung des <strong>Stadt</strong>bildes<br />

- Schaffung neuer Arbeits- und<br />

Ausbildungsplätze<br />

- gute Versorgung der Bürger<br />

und Erfüllung der Versorgungs-<br />

funktion für den umgebenden<br />

ländlichen Raum<br />

Ausbau der Tourismusfunktion - Anziehen von Touristen<br />

- Attraktivitätssteigerung für<br />

Einwohner<br />

andere betroffene<br />

Fachkonzepte<br />

FK Wohnen<br />

FK Finanzen<br />

FK Umwelt<br />

FK Finanzen<br />

FK Wohnen<br />

FK Wohnen<br />

FK Finanzen<br />

FK Finanzen<br />

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4.4 VERKEHR UND TECHNISCHE INFRASTRUKTUR<br />

4.4.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />

4.4.1.1 VERKEHR<br />

Plan 16 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Verkehrserschließung<br />

Plan 17 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Belastung des Verkehrsnetzes<br />

Plan 18 FK Verkehr und technische Infrastruktur – städtisches Verkehrsnetz und ruhender Ver-<br />

kehr<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hat <strong>im</strong> Rahmen der FNP Bearbeitung einen Beiplan Verkehr erstellt. Die<br />

Aussagen dieses Beiplanes sind in den wesentlichen, vor allem überregionalen Aussagen<br />

weiterhin aktuell und flossen in das InSEK ein.<br />

Die Anbindung an Zentren und Gemeinden der Umgebung erfolgt über das folgende klassifizierte<br />

Straßennetz:<br />

Tabelle 31 Klassifiziertes Straßennetz der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Straßenkategorie <br />

Bezeichnung<br />

Verbindung Zustand<br />

Bundesstraße B 169 - in nordöstlicher Richtung über Auerbach/V.<br />

und Rodewisch in den Raum Schneeberg/Aue<br />

- in westlicher Richtung nach Plauen und B 173<br />

Staatsstraße S 298 - in nördlicher Richtung über Treuen in den<br />

Raum Greiz<br />

S 303 - in westlicher Richtung nach Oelsnitz/Vogtl.<br />

(B 92)<br />

teilsaniert<br />

teilsaniert<br />

saniert<br />

S 304 - in südwestlicher Richtung nach Klingenthal saniert<br />

Kreisstraße K 7812 - beginnt an der B 169, führt über Trieb, Unter-<br />

lauterbach nach Treuen<br />

K 7814 - Schönau, Treuen und Altmannsgrün<br />

K 7815 - Dorfstadt nach Unterlauterbach (K 7827)<br />

K 7827 - Schönau, Oberlauterbach, Reumtengrün nach<br />

Auerbach<br />

K 7830 - in östlicher Richtung nach Auerbach/V.<br />

- in südwestlicher Richtung nach Hammer-<br />

brücke<br />

Quelle: WGS nach Angaben der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Das innerörtliche Verkehrsnetz wird derzeitig in einem teilweisen Einbahnstraßensystem<br />

über die Hauptstraße – Bahnhofstraße – Plauensche Straße – Friedrich-Engels-Straße –<br />

Oelsnitz/Vogtl. Straße – Dr.-Wilhelm-Külz-Straße – Breitscheid-Straße gebildet.<br />

Durch die verschiedenen verkehrsorganisatorischen Maßnahmen wurden wesentliche Teile<br />

des <strong>Stadt</strong>zentrums verkehrsberuhigt und die Schlosstraße als Fußgängerzone ausgebaut.<br />

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Diese Maßnahmen trugen erheblich zur Verbesserung des innerstädtischen Lebens bei.<br />

Demgegenüber sind die Straßen des Hauptnetzes neben dem Ziel- und Quellverkehr erheblich<br />

durch den Durchgangsverkehr belastet.<br />

Eine wirksame Verkehrsentlastung des <strong>Stadt</strong>gebietes vom Durchgangsverkehr wird erst mit<br />

der Realisierung der Ortsumgehung der B 169 möglich sein. Die Ortsumgehung B 169 ist<br />

eine Maßnahme, die die Städte des Mittelzentralen Städteverbundes Rodewisch, Auerbach,<br />

Ellefeld und <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. gemeinsam vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Im Hinblick<br />

auf die Bedeutung der Maßnahme ist sie <strong>im</strong> Bundesverkehrswegeplan 2003 als neues<br />

Vorhaben in den vordringlichen Bedarf eingestuft und aufgenommen. Derzeitig läuft das<br />

Planfeststellungsverfahren, der Erörterungstermin ist für den Dezember 2009 vorgesehen.<br />

Nach dem Planfeststellungsbeschluss kann, bei Bereitstellung der erforderlichen Mittel durch<br />

den Bund, mit der Realisierung begonnen werden. Zielstellung ist ein möglichst zeitnaher<br />

Realisierungszeitraum. Der Trassenverlauf wird <strong>im</strong> Bereich <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. überwiegend<br />

parallel zur Bahntrasse verlaufen und somit zu einer Bündelung von Lärm betragen. Zugleich<br />

trägt diese Variante zu einem geringen zusätzlichen Landschaftsverbrauch bei.<br />

Weitere Planungen betreffen die S 303/304. Derzeitig laufen Untersuchungen (Umweltvertäglichkeit)<br />

diese von einer Anbindung an die B 169 außerhalb von <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und als<br />

OU für Grünbach nach Tschechien teilweise neu zu trassieren. Dies könnte eine weitere<br />

Verkehrsentlastung für die Innenstadt bedeuten.<br />

Öffentlicher Personennahverkehr<br />

Plan 19 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

Schienenpersonennahverkehr (SPNV)<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist nicht an das Kernnetz der Deutschen Bahn AG angebunden. Die Anbindung<br />

erfolgt über die KBS 539 in Zwickau und Plauen.<br />

Von der <strong>Vogtland</strong>bahn werden die Strecken (KBS 539)<br />

• VB 1a Zwickau – <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Klingenthal – Kraslice<br />

• VB 1b Plauen – Herlasgrün – <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Adorf<br />

betrieben.<br />

Am <strong>Falkenstein</strong>er Bahnhof befindet sich die neu gestaltete Schnittstelle des ÖPNV. Das<br />

ehemalige Bahnhofsempfangsgebäude ist ungenutzt und muss zum Erhalt einer neuen Nutzung<br />

zugeführt werden.<br />

Öffentlicher straßengebundener Personennahverkehr (ÖSPV)<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist Mitglied des Zweckverbandes Öffentlicher Personennahverkehr<br />

<strong>Vogtland</strong>. Der ÖSPV wird über den Verkehrsverbund <strong>Vogtland</strong> GmbH mit seinen Partnern<br />

realisiert.<br />

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Die Verbindung mit dem Umland wird über 8 regionale und überregionale Buslinien gewährleistet.<br />

Tabelle 32 Liniennetz des ÖSPV<br />

Liniennummer Linienziel<br />

T 36 Oelsnitz/Vogtl. – <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

T 53 <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Klingenthal über Hammerbrücke und Muldenberg<br />

T 54 <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Reumtengrün – Auerbach<br />

T 55 Rodewisch – Auerbach – <strong>Falkenstein</strong><br />

T 56 <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Schönau<br />

T 57 <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. . Altmannsgrün – Treuen<br />

T 58 <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Ellefeld<br />

T 705 Klingenthal – Auerbach – <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Schöneck – Klingenthal<br />

Quelle: Verkehrsverbund <strong>Vogtland</strong> GmbH 07/07<br />

Die Verbindungen zum Umland und den nächsten Zentren, besonders innerhalb des mittelzentralen<br />

Städteverbundes ist als sehr gut einzuschätzen. Auch die OT sind über den SPNV<br />

erreichbar.<br />

Neben der Schnittstelle am Bahnhof befindet sich in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße eine zentrale<br />

Abfahrtstelle für den Busverkehr. Haltestellen sind über das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet verteilt<br />

und sind als ausreichend einzuschätzen.<br />

Gemäß dem Nahverkehrsplan 2009 für das <strong>Vogtland</strong> ist <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. als regionaler<br />

Systemknoten an der ÖPNV Entwicklungsachse Bahn und/oder Bus best<strong>im</strong>mt.<br />

Luftverkehr<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft auf der Gemarkung der <strong>Stadt</strong> Auerbach/Vogtl., befindet sich<br />

ein Flugplatz. Der Flugplatz Auerbach ist <strong>im</strong> Landesverkehrsplan als Verkehrslandeplatz mit<br />

lokaler Bedeutung eingestuft.<br />

Dieser Flugplatz besitzt eine unbefestigte Start- und Landebahn mit einer Länge von 680 m<br />

und ist für Flugzeuge mit einer max<strong>im</strong>alen Startmasse von 5,7 t zugelassen.<br />

Neben der Anbindung des Mittelzentralen Städteverbundes an den Luftverkehr (Geschäftsreisende)<br />

hat er überwiegend Bedeutung für den Segelflugsport.<br />

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Ruhender Verkehr<br />

Neben ca. 500 Parkmöglichkeiten <strong>im</strong> Straßenraum des <strong>Stadt</strong>zentrums, kleineren Parkplätzen<br />

und eigentümereigenen Parkflächen an größeren Verkaufs- und Verwaltungseinrichtungen<br />

stehen derzeitig folgende, überwiegend zeitlich begrenzte Parkplätze zur Verfügung:<br />

Tabelle 33 vorhandene öffentliche Parkplätze<br />

Standort Kapazität Bemerkung<br />

Willy-Rudert-Platz ca. 50 Plätze zeitlich begrenzt<br />

Jahnplatz ca. 250 Plätze<br />

Tierpark/Heinrich-Heine Straße ca. 50 Plätze zeitlich begrenzt<br />

Schloss ca. 25 Plätze zeitlich begrenzt<br />

Bibliothek/Friedrich –Engels-Straße ca. 20 Plätze zeitlich begrenzt<br />

Hammerbrücker Straße ca. 40 Plätze<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 10/07<br />

Derzeitig und zukünftig wird ein Großteil des Parkplatzbedarfes über das Straßennetz der<br />

Innenstadt realisiert werden. Die Flächen sind tagsüber kostenlos aber zeitlich begrenzt,<br />

nutzbar um den Bedarf der Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen zu gewährleisten.<br />

In den Abend- und Nachtstunden stehen diese Flächen den Anwohnern zur Verfügung.<br />

Insgesamt sind die Flächen in Einzelbereichen noch nicht ausreichend und die Ausschilderung<br />

verbesserungswürdig.<br />

Radwegenetz<br />

Im Pkt. 4.3.1.4 wurden die vorgesehenen touristischen Radwegen benannt.<br />

Entsprechend der Geländesituation und des daraus resultierenden bisherigen Bedarfes besteht<br />

kein ausgebautes und zusammenhängendes Alltagsradwegenetz. Die <strong>Stadt</strong>struktur mit<br />

ihren engen Straßenräumen lassen keine separat geführten Radwege zu. In der <strong>Stadt</strong> wird<br />

sich der Radverkehr aus diesem Grund nur innerhalb des bestehenden Straßennetzes (Pkw<br />

und Rad) realisieren lassen. Zukünftig soll bei allen Straßenneubaumaßnahmen sowie Sanierungen<br />

die separate Führung von Radwegen untersucht und wenn möglich realisiert werden.<br />

4.4.1.2 TECHNISCHE INFRASTRUKTUR<br />

Trinkwasser<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist Mitglied <strong>im</strong> Zweckverband Wasser und Abwasser <strong>Vogtland</strong>.<br />

Über diesen erfolgt die Trinkwasserversorgung. Sowohl <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. als auch die OT<br />

sind an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen. Die Versorgung der einzelnen<br />

Gebiete erfolgt über die folgenden Versorgungsnetze:<br />

• <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit Dorfstadt<br />

• -Einspeisung vom WW Muldenberg über Speiseleitung Grünbach (TS Muldenberg)<br />

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• OT Oberlauterbach<br />

- Einspeisung aus dem Versorgungsnetz Neustadt<br />

• OT Schönau und Trieb<br />

• - Einspeisung von Fernleitung Bergen (TS Geigenbach)<br />

Die Versorgungssicherheit des Gesamtgebietes ist gewährleistet. In den Hochbehältern<br />

- <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. HB Zone 2 (800 m³)<br />

- <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. HB Grünbacher Straße (200 m³)<br />

- Lauterbach (150 m³)<br />

- Trieb/Schönau HB Harzberg (300 m³)<br />

stehen insgesamt 1.450 m³ Speicherkapazität zur Verfügung.<br />

Die durchschnittliche Verbrauchsmenge der letzten 5 Jahre lag in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. zwischen<br />

860m³/d und 1.0909m³/d. In den OT ist der Verbrauch durch örtliche Gegebenheiten<br />

wesentlich geringer.<br />

Zur Entwicklung der Endverbrauchspreise machte das Versorgungsunternehmen folgende<br />

Angaben:<br />

Tabelle 34 Entwicklung der Endverbraucherpreise<br />

TW-Mengenpreis<br />

€/m³<br />

TW-Grundpreis<br />

€/m³<br />

BKZ €/m Straßenfront<br />

Quelle: ZWAV 10/07<br />

1996 1997 1998 1999 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

2,45 2,33 2,33 2,17 2,17 2,02 2,02 1,90 1,90 1,90<br />

10,23 10,23 10,23 10,23 10,25 10,25 10,25 10,25 10,25 10,25<br />

82,85 82,85 84,10 84,10 84,10 60,84 60,84 64,00<br />

Abwasser<br />

Die Abwasserentsorgung erfolgt ebenfalls über den Zweckverband Wasser und Abwasser<br />

<strong>Vogtland</strong>. Die Zentrale Kläranlage des Verbandes befindet sich in Rodewisch.<br />

Die <strong>Stadt</strong> selbst ist auf Grund der Topografie in zwei Abflussgebiete geteilt, welche aber beide<br />

in die Kläranlage Rodewisch entsorgen.<br />

Der innerstädtische Bereich ist überwiegend über ein Mischwasserkanalnetz mit Regenwasserentlastung<br />

in die Göltzsch bzw. Treba an die zentrale Kläranlage angeschlossen.<br />

der westliche Teil der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. entwässert dabei in Richtung Dorfstadt und<br />

wird von dort mittels Pumpwerk in Göltzschtal Richtung Ellefeld übergehoben. Die Randgebiete<br />

„Brandsiedlung“ und „Am Pfarrlehn“ sind <strong>im</strong> Trennsystem erschlossen. Der OT Dorfstadt<br />

selbst entwässert über Mischkanäle und vorgeschaltete Kleinkläranlagen in die Treba.<br />

Der Anschlussgrad liegt bei ca. 88%.<br />

Für die OT Oberlauterbach, Trieb und Schönau ist auch langfristig kein Anschluss an die<br />

ZKA Rodewisch vorgesehen. Die Abwasserentsorgung wird weiter über Einzel- und Gruppenkläranlagen<br />

erfolgen.<br />

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Tabelle 35 Kostenentwicklung Abwasser<br />

Kosten in € 1998-2002 2003-2006 2007<br />

Mengenpreis Vollanschluss/m³ (EVP) 3,04 3,37 2,97<br />

Mengenpreis Teilanschluss/m³ (EVP) 2,06 1,93 1,53<br />

Niederschlagswasser/m² Fläche pro Jahr -- -- 0,54<br />

Abwasser Grundpreis €/Monat (brutto)<br />

Vollanschluss/Teilanschluss<br />

Quelle: ZWAV 10/07<br />

5,00/3,00 5,00/3,00 5,00/3,00<br />

Elektroenergie<br />

Die Stromversorgung wird durch die envia gewährleistet. Sie wird über das Umspannwerk<br />

Siebenhitz über 10-kV-Kabel und mehrere Trafostationen realisiert.<br />

Nach Angaben des Versorgers sind ca. 6.100 Haushalte angeschlossen. Hinzu kommen<br />

1.328 haushaltsnahe Zählerstellen (Gewerbe, Hauslicht, Baustrom etc.). Derzeitig sind seitens<br />

des Unternehmens keine Änderungen in der Netz- und Versorgungsstruktur vorgesehen.<br />

Gasversorgung<br />

Die Erdgasversorgung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. einschließlich der OT Dorfstadt, Trieb,<br />

Schönau und Unterlauterbach wird von Unternehmen Erdgas Südsachsen realisiert. Derzeitig<br />

sind ca. 2.100 Kunden an das Erdgasnetz angeschlossen. Versorgungsengpässe in den<br />

Netzen bestehen nicht.<br />

Das Leitungsnetz hat nach den Angaben des Versorgungsunternehmens folgenden Umfang:<br />

Tabelle 36 Umfang des Gasleitungsnetzes<br />

Mittel- und Niederdruckleitungen<br />

in km<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Dorfstadt Trieb/Schönau Unterlauterbach<br />

31 5,20 1,10<br />

Anzahl HA (Stück) 1.532 58 7<br />

Quelle: Erdgas Südsachsen Stand 04/07<br />

Fernwärme<br />

In der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit ihren OT besteht keine zentrale Wärmeversorgungsanlage.<br />

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4.4.2 KONZEPTION<br />

4.4.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />

Tabelle 37 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Verkehr und technische Infrastruktur<br />

fachliche und fachübergreifende<br />

Ziele<br />

Maßnahmen<br />

weitere Verkehrsentlastung - Realisierung der Ortsumgehung B 169<br />

- nach Realisierung der Ortsumgehung B 169 Neuorgani-<br />

sation und Bündelung von Verkehrsströmen<br />

- neue Anbindung der S 303 an B 169 neu, Neutrassierung in<br />

Richtung Tschechien (OU Grünbach)<br />

Erhalt und Weiterentwicklung des<br />

Systems des ÖPNV<br />

- Gewährleistung attraktiver Verbindungen innerhalb des<br />

<strong>Stadt</strong>gebietes, Mittelzentralen Städteverbundes, zu den<br />

Zentren und touristischen Zielen der Umgebung<br />

Verbesserung des Parkangebotes - Ausbau der Parkangebotes innerhalb der Wohn- und<br />

Geschäftsbereiche der Innenstadt<br />

- Verbesserung der Ausschilderung (Parkleitsystem)<br />

Erhöhung der Verkehrssicherheit - Sanierung der Brücken (Straße/Bahn) Lochsteinweg und<br />

Heinrich-Heine-Straße<br />

behindertengerechte <strong>Stadt</strong>gestaltung<br />

- weitere behindertengerechte Gestaltung des Fußwegenet-<br />

zes<br />

weiterer Ausbau der Signalgebung für Sehbehinderte und<br />

Blinde<br />

Aufbau eines Radwegenetzes - Netzverknüpfung von touristischen- und Alltagsradwegenetz<br />

4.4.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />

Die Maßnahmen des Bereiches Verkehr und technische Infrastruktur erstrecken sich verteilt<br />

über das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet, so dass sich keine Schwerpunktgebiete festlegen lassen.<br />

Schwerpunktthemen bilden aber:<br />

- Ortsumgehung der B 169 und die damit verbundene Verkehrsentlastung<br />

4.4.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />

Tabelle 38 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Verkehr und technische Infrastruktur<br />

Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />

andere betroffene<br />

Fachkonzepte<br />

Ortsumgehung B 169 - Verkehrsentlastung der <strong>Stadt</strong> FK Wohnen<br />

Erhalt und Stärkung ÖPNV - Entlastung der Umwelt<br />

- allgemeine Verkehrsberuhigung<br />

FK Umwelt<br />

FK Wohnen<br />

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4.5 UMWELT<br />

4.5.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />

4.5.1.1 LÄRM- UND SCHADSTOFFBELASTUNG<br />

Plan 20 FK Umwelt – Immissionsbelastete Siedlungsflächen<br />

Es ist einzuschätzen, dass sich die Umweltsituation in den letzten Jahren generell verbessert<br />

hat. Neben dem Rückbau alter Industrieanlagen bzw. deren Umrüstung führte die Umstellung<br />

der Einzelfeuerstätten <strong>im</strong> Bereich der Wohnungen auf umweltfreundliche Energieträger<br />

zu einer Verringerung der SO2-Belastung <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />

Staubniederschlag und die wichtigsten Schwermetalle als Staubinhaltsstoffe haben keine<br />

bzw. nur geringe lufthygienische Relevanz. Die Stickoxidkonzentrationen haben <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zur Abnahme der SO2-Belastung zugenommen. Hauptquelle ist der Straßenverkehr. Die<br />

Belastung <strong>im</strong> Bereich der Hauptnetzstraßen, und hier vor allem der B 169 ist nach wie vor<br />

als hoch einzustufen.<br />

4.5.1.2 HOCHWASSERSCHUTZ<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. selbst war vom Augusthochwasser 2002 nur gering betroffen.<br />

Die Talsperre <strong>Falkenstein</strong> wirkte in diesem Zusammenhang als Rückhaltebecken.<br />

Für die Göltzsch als Gewässer I. Ordnung sind <strong>im</strong> Bereich der <strong>Stadt</strong> keine Überschwemmungsgebiete<br />

festgelegt.<br />

Überschwemmungsgebiete sind aber <strong>im</strong> Bereich der Ortslagen Trieb und Schönau entlang<br />

der Trieb, welche ebenfalls Gewässer I. Ordnung ist, festgesetzt.<br />

Im Rahmen des Hochwasserschutzes <strong>im</strong> Bereich der Treba und Trieb sind <strong>im</strong> Bereich Dorfstadt,<br />

Trieb und Schönau Brückensanierung bzw. -neubauten erforderlich.<br />

Seitens der Landestalsperrenverwaltung sind derzeitig keine Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

erforderlich und vorgesehen.<br />

4.5.1.3 SCHUTZGEBIETE NACH SÄCHSISCHEM NATURSCHUTZGESETZ<br />

Das Territorium der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit seinen OT hat eine sehr reiche Naturausstattung.<br />

Die OT Trieb, Schönau und Oberlauterbach liegen <strong>im</strong> Naturpark <strong>Vogtland</strong>-<br />

Erzgebirge.<br />

Zum Schutz der vorhandenen Potenziale wurden vom Landratsamt, als zuständige Behörde,<br />

verschiedene Festsetzungen <strong>im</strong> Sinne des SächsNatSchG getroffen.<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hat Anteile an dem Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Oberes Göltzschtal“<br />

und <strong>im</strong> Bereich der OT befindet sich das Plangebiet „Bergener Granit“.<br />

Als Flächennaturdenkmal ist der Schlossfelsen festgesetzt.<br />

In den wesentlichen Bereichen gibt es keine Berührungspunkte zwischen Bebauung und den<br />

Festsetzungen des Naturschutzgesetzes. Generell sind bei baulichen Entwicklungen diese<br />

Festsetzungen zu beachten.<br />

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4.5.1.4 GRÜNZÜGE UND PARKANLAGEN<br />

Plan 21 FK Umwelt – Bestand und Planung Grünflächen<br />

Das Grün der <strong>Stadt</strong> besitzt nicht nur ästhetische Funktion, sondern trägt erheblich zur Verbesserung<br />

des <strong>Stadt</strong>kl<strong>im</strong>as bei. Somit erfüllt es in erster Linie stadthygienische Forderungen.<br />

Das Grün- und Freiflächenpotenzial der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. wird durch die Komponenten<br />

Landschaftsraum, Waldflächen, Kleingärten, Sportflächen, <strong>Stadt</strong>grün und private Grünflächen,<br />

welche sich zu Grünzügen verbinden, best<strong>im</strong>mt. Dabei sind die verschiedenen<br />

Komponenten natürlich unterschiedlich stark ausgeprägt und in Wirkung und Bedeutung<br />

auch so zu bewerten.<br />

Die wesentlichen Grünzüge der <strong>Stadt</strong> werden gebildet durch die Achsen:<br />

• vom Süden<br />

Forstflächen (Grüner Wald, Grünbereiche um den Luisenfelsen, Lochstein und<br />

Wendelstein),<br />

Kleingartenflächen,<br />

Grünland und lockere, stark durchgrünte Bebauung und Kleingärten <strong>im</strong> Göltzschtal,<br />

• vom Westen<br />

Forstflächen,<br />

Grünstrukturen entlang der Treba,<br />

Dorfstädter Park,<br />

• vom Norden<br />

Grünstrukturen entlang der Treba,<br />

Weideflächen,<br />

Kleingartenflächen mit teilweiser lockerer Bebauung,<br />

Kleingartenflächen in Verbindung mit dem Tierpark<br />

Charakteristisch für <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. sind die ausgedehnten Kleingartenflächen in <strong>Stadt</strong>randlage,<br />

die neben der Nutz- und Erholungsfunktion eine hohe Bedeutung als Grünbereich<br />

besitzen. Weitere Bebauungen in diesen Bereichen werden von der <strong>Stadt</strong> unterbunden.<br />

Von den Grünzügen der Außen- und Randbereiche soll sich das Grün eigentlich durch die<br />

<strong>Stadt</strong> hindurch ziehen. Die <strong>im</strong> Innenbereich vorwiegend geschlossene Karreebebauung mit<br />

ihrer starken Überbauung in den Gründerzeitvierteln der „Oberen und Unteren“ <strong>Stadt</strong> lassen<br />

naturgemäß wenig Raum dafür. Trotzdem wurde über Straßengrün (Straßenbäume, Einzelpflanzungen,<br />

Rankgrün an Straßenlaternen) bereits versucht, die grünen Plätze Schlossplatz,<br />

Willy-Rudert-Platz, Carola-Platz und Trützschlerplatz zu vernetzen. Diese Maßnahmen<br />

sollen weiter fortgesetzt werden.<br />

Mit der begonnen Umgestaltung eines Teiles des Tierparks zum <strong>Stadt</strong>park wird die Gestaltung<br />

von innerstädtischen Frei- und Aufenthaltsflächen weiter fortgesetzt und die Attraktivität<br />

der Innenstadt erhöht.<br />

Auch <strong>im</strong> Hinblick auf die Freiflächengestaltung ist der <strong>Stadt</strong>umbau als Chance anzusehen.<br />

Entstehende „Lücken“ und Entkernungen bieten hier Möglichkeiten der Aufwertung durch<br />

Grünflächen mit Aufenthaltsfunktion. Grundsätzlich soll dabei aber die einmalige historische<br />

Karreestruktur der Innenstadt nicht zerstört werden.<br />

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4.5.2 KONZEPTION<br />

4.5.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />

Tabelle 39 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Umwelt<br />

fachliche und fachübergreifende<br />

Ziele<br />

Vermeidung bzw. Verringerung von<br />

Lärmemissionen<br />

Maßnahmen<br />

- Verlagerung der B 169 aus den bebauten Bereichen<br />

- Stärkung des ÖPNV<br />

- Auswahl lärmmindernder Fahrbahnbeläge<br />

- Bündelung von Verkehrsströmen<br />

Hochwasserschutz - Realisierung der <strong>im</strong> Hochwasserschutzkonzept zur<br />

Trieb vorgesehenen Maßnahmen<br />

- weitere Entsiegelung von Flächen<br />

- Erhalt und Schaffung von Retentionsräumen<br />

- Sanierung und Neubau vom Brücken <strong>im</strong> Bereich der Tre-<br />

ba/Trieb<br />

Rückbau Renaturierung von Brachflächen<br />

Erhalt und Ausbau von Grün- und<br />

Freiflächen in der <strong>Stadt</strong>, Grünvernetzung<br />

- Rückbau der Industriebrache Bleichweg<br />

- Rückbau der Industriebrache NABENTO<br />

- Zwischenbegrünung von Abrissflächen (Wohnen/Gewerbe)<br />

- Erhalt von Grün- und Freiflächen für unterschiedliche<br />

Nutzerschichten mit hoher Aufenthaltsqualität<br />

und für alltägliche Nutzungen (Spiel, Sport, Erholung)<br />

- Schaffung grüner Inseln innerhalb der Karreebebauung<br />

mit Übergängen in den öffentlichen Straßenraum bei<br />

vorhandenen Lücken<br />

- Umgestaltung des ehemaligen Tierparkgeländes zu einen<br />

attraktiven <strong>Stadt</strong>park<br />

4.5.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />

Plan 22 FK Umwelt – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />

Aus den genannten Zielen und Maßnahmen ergeben sich als Schwerpunkte <strong>im</strong> FK Umwelt<br />

die Bereiche<br />

- Innenstadt<br />

- Bereich Treba/Trieb<br />

- Bereich Bleichweg/Hammerbrücker Straße<br />

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4.5.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />

Tabelle 40 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Umwelt<br />

Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />

Verminderung von Lärmemission<br />

und Feinstaubbelastung<br />

Rückbau und Renaturierung von<br />

Brachen<br />

Gewährleistung des Hochwasserschutzes<br />

Erhalt und Ausbau der Grün- und<br />

Freiflächen der <strong>Stadt</strong>, Grünvernetzung<br />

andere betroffene<br />

Fachkonzepte<br />

- Verbesserung der Wohnsituation FK Wohnen<br />

- Rückgewinnung von Flächen für<br />

eine naturbezogene Nutzung<br />

- Sicherung der Bereiche vor<br />

Schäden<br />

FK Wohnen<br />

alle Fachkonzepte<br />

- Attraktivitätssteigerung FK Wohnen<br />

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4.6 KULTUR UND SPORT<br />

4.6.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />

Plan 23 FK Kultur und Sport - Bestand und Planung Kultur- und Sporteinrichtungen<br />

4.6.1.1 KULTUREINRICHTUNGEN<br />

Tabelle 41 Bestand an kulturellen Einrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Einrichtung Träger/Eigentümer Bemerkungen<br />

He<strong>im</strong>atmuseum<br />

Schlossplatz<br />

<strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Fr.-Engels-Straße 20<br />

Tiergarten<br />

Allee 9<br />

Club-Kino<br />

Schlossstraße 8<br />

Vogtländische Dorfstuben<br />

Schulstr. 1 (Trieb)<br />

Natur- und Umweltzentrum mit<br />

Naturherberge<br />

Rittergut Adlershof<br />

Treuenerstr.2<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 09/07<br />

He<strong>im</strong>at- und Museumsverein saniert<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. teilweise saniert<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. saniert<br />

privat saniert<br />

He<strong>im</strong>atverein Trieb teilweise saniert<br />

Landkreis <strong>Vogtland</strong>kreis Neubau<br />

Es kann eingeschätzt werden, dass in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit dem Museum, der<br />

Bibliothek und dem Kino eine Grundausstattung an kulturellen Einrichtungen vorhanden ist.<br />

Mit der neuen Zweifeldsporthalle wurde in erster Linie das Sportangebot für Schulen und<br />

Vereine erweitert. Hinzu kommt, dass die Angebote auch regional genutzt werden. Zusätzlich<br />

bietet die Mehrzweckhalle zusätzlich Raum für vielfältige kulturelle Veranstaltungen.<br />

Da der Aktionsradius der Menschen durch größere Mobilität erheblich zun<strong>im</strong>mt, kann auch<br />

das regionale und überregionale Kulturangebot <strong>im</strong>mer mehr genutzt werden. In diesem Sinne<br />

ist der Bestand an Einrichtungen des gesamten Städteverbundes als positiv und ausreichend<br />

einzuschätzen.<br />

Zusätzlich ist die vergleichsweise geringe Entfernung zu den Oberzentren Plauen und Zwickau<br />

mit ihren umfassenden Kulturangeboten als ein entscheidender Vorteil zu werten. Somit<br />

haben die Bürger entsprechend ihrer Interessen Zugang zu den unterschiedlichsten kulturellen<br />

Veranstaltungen.<br />

Da das Museum derzeitig <strong>im</strong> Gebäude der Sparkasse nur <strong>im</strong> Mietverhältnis untergebracht<br />

ist, bestehen Überlegungen Museum, Bibliothek und Archiv in einem Gebäude kombiniert<br />

unter- zubringen. Dieses Gebäude soll natürlich zentral <strong>im</strong> Innenstadtbereich liegen. Konkrete<br />

Planungen bestehen noch nicht.<br />

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4.6.1.2 SPORTEINRICHTUNGEN<br />

Tabelle 42 Bestand an Sporteinrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Einrichtung Träger/Eigentümer Bemerkungen Bauzustand<br />

Sport- und Freizeitpark<br />

Jahnstraße<br />

Zweifeldsporthalle<br />

Jahnstraße<br />

Kegelbahn<br />

Jahnstraße<br />

Tennisplätze<br />

Jahnstraße<br />

Kegelbahn<br />

Rathausstraße 9<br />

Kegelbahn<br />

Oberlauterbach Bürgerhaus<br />

Hauptstraße 24<br />

Sportplatz Dorfstadt<br />

Ziegengasse<br />

Sportplatz Trieb<br />

Sportplatzweg 8<br />

Rathaus Turnhalle<br />

Amtsstraße 13<br />

Turnhalle Mittelschule<br />

Pestalozzistraße 31<br />

Turnhalle Grundschule<br />

Hauptstraße 2<br />

Turnhalle GS Dorfstadt<br />

Reumtengrünerstr. 25<br />

Schützenplatz<br />

Hammerbrücker Str. 34<br />

Talsperre<br />

Hammerbrücker Str.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

B-Anlage, Rasen- und<br />

Kunstrasenanlage,<br />

Allwetterplatz<br />

Neubau 1993<br />

Neubau 2007<br />

2 Bahnenanlage Neubau 1998<br />

Neubau 1994<br />

Kegelverein 1912 4 Bahnenanlage Neubau 2007<br />

Kegelverein Oberlauterbach<br />

FC 08 Dorfstadt E.V. Kunstrasen, ganzjährig<br />

nutzbar<br />

Neubau 1993<br />

Reko 1998<br />

TSV Trieb Reko 2007<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Bau 1879 sanierungsbedürftig<br />

evtl. Abriss<br />

Reko 1994<br />

Bau 1997<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

Bau 1975<br />

Schützenverein Bau 1977/Reko 2001<br />

Landestalsperrenverwaltung<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 09/07<br />

Generell ist einzuschätzen, dass die <strong>Stadt</strong> über eine gute Ausstattung an sportlichen Einrichtungen<br />

verfügt. Mit der Einweihung der Zweifeldsporthalle <strong>im</strong> Sport- und Freizeitpark Jahnstraße<br />

konnten die Bedingungen besonders für den Schulsport wesentlich verbessert werden.<br />

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4.6.1.3 VEREINSLEBEN<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit seinen OT verfügt über ein sehr reges Vereinsleben für die unterschiedlichsten<br />

Interessengruppen. Derzeitig sind<br />

• 14 Sportvereine<br />

• 8 Kulturvereine<br />

• 4 Feuerwehr – und Feuerwehrfördervereine<br />

• 30 Kleingartenvereine<br />

• 10 sonstige Vereine<br />

• 10 Soziale Vereine<br />

in der <strong>Stadt</strong> angemeldet.<br />

4.6.2 KONZEPTION<br />

4.6.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />

Tabelle 43 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Kultur und Sport<br />

fachliche und fachübergreifende<br />

Ziele<br />

Substanzerhalt <strong>im</strong> kulturellen und<br />

sportlichen Bereich<br />

Sicherung der kulturellen Identität<br />

und des speziellen Freizeitbedarfes<br />

innerhalb der OT<br />

Förderung des Vereinslebens und<br />

des Ehrenamtes<br />

Maßnahmen<br />

- Anpassung der kulturellen Programme und Aktivitäten<br />

an die wachsende Gruppe der Senioren und „Jungen Alten“<br />

- Kombination von Museum, Bibliothek und Archiv in einem<br />

Gebäude (nur eine Anlaufstelle für Bürger, Kostenersparnis)<br />

- Sanierung/Umgestaltung des ehemaligen Funktionsgebäu-<br />

des vom Freibad zur Wettkampf- und Trainigsstätte<br />

- Gestaltung einer Trainings- und Wettkampfstrecke <strong>im</strong> Sport-<br />

und Freizeitpark<br />

- Erhalt und Stärkung der Sport- und Freizeiteinrichtungen in<br />

den OT<br />

- Gestaltung von Dorffesten und regelmäßig wiederkehren-<br />

den Veranstaltungen<br />

- weitere Unterstützung der Vereine<br />

4.6.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />

Aus den benannten Zielen und Maßnahmen ist ablesbar, dass der Schwerpunkt <strong>im</strong> Erhalt<br />

und der Sanierung der vorhandenen Einrichtungen besteht. Aus diesem Grund sind keine<br />

Schwerpunktgebiete zu benennen.<br />

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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.6.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />

Tabelle 44 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte (Muster Q Arbeitshilfe SMI) – Kultur und Sport<br />

Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />

Substanzerhalt und Entwicklung<br />

<strong>im</strong> kulturellen Bereich<br />

Substanzerhalt <strong>im</strong> sportlichen<br />

Bereich<br />

Anpassung der kulturellen Programme<br />

und Aktivitäten an den<br />

Bedarf der Bürger und deren<br />

Altersstruktur<br />

- Attraktivitätssteigerung für die<br />

Bürger<br />

- Attraktivitätssteigerung für die<br />

Bürger<br />

- bessere Auslastung der Einrich-<br />

tungen<br />

andere betroffene<br />

Fachkonzepte<br />

FK Wohnen<br />

FK Finanzen<br />

FK Wohnen<br />

FK Finanzen<br />

FK Wohnen<br />

FK Finanzen<br />

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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.7 BILDUNG UND ERZIEHUNG<br />

4.7.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />

Plan 24 FK Bildung und Erziehung – Bestand und Planung Bildungs- und Erziehungseinrichtungen<br />

Die vorhandenen Bildungseinrichtungen für die schulische und berufliche Qualifikation sowie<br />

die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung stellen einen wesentlichen Standortfaktor einer<br />

<strong>Stadt</strong> dar.<br />

Tabelle 45 Entwicklung der Klassen und Schülerzahlen in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Grundschulen 3 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2<br />

Schüler/innen 317 286 260 243 255 242 243 249 243 240 246<br />

Klassen 14 13 12 12 12 12 12 12 12 12 12<br />

Mittelschulen 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Schüler/innen 466 447 418 377 350 457 379 469 383 364 317<br />

Klassen 17 17 17 16 14 21 16 21 17 16 13<br />

Gymnasium 1 1 1 1 1 1<br />

Schüler/innen 541 534 548 464 381 238<br />

Klassen 18 17 17 15 11 5<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Aus der Tabelle ist ersichtlich, wie sich die Anzahl der Schüler und analog die Klassen in den<br />

letzten Jahren verändert haben. Sie spiegeln dabei auch die Bevölkerungsentwicklung wider.<br />

Gleichzeitig macht die Tabelle deutlich, wie die Anpassung der Schuleinrichtungen in den<br />

letzten Jahren vollzogen wurde. So wurde die Anzahl der Grundschulen von drei auf zwei<br />

reduziert. Die Mittelschule konnte durch Zusammenlegung und Schließungen in anderen<br />

Bereichen erhalten werden.<br />

Die Bildungseinrichtungen der <strong>Stadt</strong> ermöglichen derzeitig eine schulische Bildung der<br />

Grund- und Mittelstufe. Angebote der gymnasialen Bildung befinden sich in Auerbach/V.,<br />

Rodewisch und der nähren Umgebung. Schulbushaltestellen wurden unmittelbar an den<br />

Schulen eingereichtet.<br />

In der folgenden Tabelle ist der jetzige Bestand an Bildungseinrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

zusammengestellt.<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Tabelle 46 Bestand an Bildungseinrichtungen 2008<br />

Einrichtung Träger<br />

Grundschule <strong>Falkenstein</strong><br />

Hauptstraße 2<br />

Grundschule Dorfstadt<br />

Reumtengrüner Str. 25<br />

Mittelschule<br />

„Wilhelm Adolf von<br />

Trützschler“<br />

Pestalozzistraße 31<br />

Schülerzahlen<br />

soll ist<br />

Bemerkungen<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 163 integrative Einrichtungbehindertengerecht<br />

ausgebaut<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 75<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 282 integrative Einrichtungbehindertengerecht<br />

ausgebaut<br />

Grundschule Grünbach <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl 88 Einrichtung der<br />

Gemeinde Grünbach<br />

in Trägerschaft<br />

der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Falkenstein</strong><br />

Berufliches Schulzentrum<br />

für Ernährung, Hauswirtschaft<br />

und Agrarwirtschaft<br />

R.-Luxemburg-Straße 30<br />

Kinder- und Jugendfreizeitzentrum<br />

Williy-Rudert-Platz<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 12/08<br />

Landkreis 980 483<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 60<br />

Im Grund- und Mittelschulbereich werden bereits Ganztagsangebote angeboten.<br />

Gemäß der Schulnetzplanung des Landkreises sind die jetzigen Einrichtungen <strong>im</strong> absehbaren<br />

Zeitraum in ihrem Bestand gesichert.<br />

Perspektivisch soll die Einrichtung einer christlichen Grundschule in freier Trägerschaft untersucht<br />

und entsprechend unterstützt werden.<br />

4.7.2 KONZEPTION<br />

4.7.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />

Tabelle 47 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Bildung und Erziehung<br />

fachliche und fachübergreifende<br />

Ziele<br />

Erhalt und Stärkung des vielfältigen<br />

Schulangebotes und Jugendfreizeiteinrichtungen<br />

Maßnahmen<br />

- Gestaltung von speziellen Kursangeboten<br />

- Einrichtung einer christlichen Grundschule in freier Träger-<br />

schaft<br />

- Schaffung von weiteren Jugendfreizeiteinrichtungen<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.7.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />

Da sich die Maßnahmen auf das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet beziehen sind <strong>im</strong> FK Bildung und Erziehung<br />

keine Schwerpunktgebiete als solche auszuweisen.<br />

4.7.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />

Tabelle 48 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Bildung und Erziehung<br />

Kernaussage Folgen / Auswirkungen<br />

die bestehenden Schulen haben<br />

langfristig Bestand<br />

- erhöhte Attraktivität für junge<br />

Bürger und Arbeitskräfte mit<br />

höherem Bildungsniveau<br />

andere betroffene Fachkonzepte<br />

FK Wohnen<br />

FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />

Handel/Tourismus<br />

FK Finanzen<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.8 SOZIALES<br />

4.8.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />

4.8.1.1 KINDERTAGESSTÄTTEN<br />

Plan 25 FK Soziales – Bestand und Planung Kindertagesstätten, Senioren-, Jugend- und Behin-<br />

derteneinrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />

Tabelle 49 Bestand an Kindertagesstätten 2008<br />

Einrichtung Träger<br />

Knirpsenland<br />

Heinrich-Heine-Straße 4<br />

Albert Schweitzer<br />

Hammerbrücker Straße 4<br />

Kita Oberlauterbach<br />

Hauptstraße 29<br />

Kita Spatzennest Trieb<br />

Sportplatzweg 10<br />

Mäuseburg<br />

Grünbacher Straße 4<br />

Kinderzahl<br />

soll ist<br />

Bemerkungen<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 140 140 integrative Einrichtung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 88 88 integrative Einrichtung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 18 18<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 20 20<br />

Privat 22 22<br />

Hort GS Dorfstadt <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 60 60<br />

Hort GS <strong>Falkenstein</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 90 90<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 12/08<br />

Die Kindertagesstätten der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. sind derzeitig ausgelastet. Positiv zu<br />

bewerten ist dabei, dass auch Kindertagesstätten in den OT zur Verfügung stehen und somit<br />

die Wege für Kinder und Eltern gering gehalten werden können. Geplant ist der Aus- und<br />

Umbau des Obergeschosses des Bürgerhauses in Oberlauterbach zur Kita. Damit kann die<br />

Kapazität auf 14 Kindergarten- und 6 Krippenplätze erweitert werden.<br />

Gemäß der Regionalisierten Bevölkerungsprognose wird die Anzahl der Kinder nochmals<br />

gering abnehmen. Im Hinblick auf die neuen gesetzlichen Regelungen, auch die Krippenbetreuung<br />

für jedes Kind abzusichern, werden Erweiterungs- bzw. Umbaumaßnahmen in<br />

den Einrichtungen erforderlich sein.<br />

Derzeitig steht die Neuerrichtung einer Kindertagesstätte in Dorfstadt oder ein Umzug der<br />

Kindertagesstätte Oberlauterbach ins Bürgerhaus, verbunden mit einer Angebotserweiterung,<br />

zur Diskussion.<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.8.1.2 ALTENPFLEGE, ALTEN- UND SENIORENHEIME<br />

Tabelle 50 Bestand an Altenpflegeeinrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl./VG<br />

Einrichtung Träger Betten/Wohnungen Bauzustand<br />

DRK Seniorenzentrum<br />

Dr.-Robert-Koch-Straße 18<br />

Seniorenhe<strong>im</strong> Grünbach<br />

als Einrichtung der VG<br />

DRK Kreisverband <strong>Vogtland</strong><br />

Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 12/08<br />

Tabelle 51 Prognose Bürger über 65<br />

Weidlich Betriebsgesellschaft<br />

für Senioreneinrich-<br />

tungen mbH<br />

36/11<br />

saniert<br />

zuzüglich Tagespflegeplätze<br />

96/15 Neubau<br />

Altersgruppen 2008 2010 2015 2020<br />

über 65 Jahre 2.519 2.509 2.457 2.580<br />

Anteil in % 28,0 28,5 29,6 33,0<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Nach der 4. Regionalisierten Bevölkerungsprognose steigt die Anzahl der Einwohner über<br />

65 Jahre nochmals geringfügig.<br />

Das derzeitig bestehende Betreuungsangebot an Pflegebetten ist auch zukünftig als ausreichend<br />

zu bewerten. Allerdings muss eingeschätzt werden, dass ein Bedarf an Plätzen des<br />

Betreuten Wohnens noch zu gering ist. Der zukünftig entstehende Bedarf ist auch durch die<br />

vielen Einflussfaktoren (finanzielle Möglichkeiten, soziale Strukturen, Betreuungsangebote,<br />

Wohnumfeld u. a.) nicht genau abzuschätzen. In Fachartikeln wird davon ausgegangen,<br />

dass ca. 1%-5% der Bürger über 65 Jahren eine solche Wohnform in Erwägung ziehen. Dies<br />

würde für <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ca. 26-130 WE bedeuten.<br />

Im Hinblick auf die Altersstruktur wird schon kurzfristig, spätestens jedoch mittelfristig geprüft<br />

werden müssen, ob sich in bestehenden Gebäuden solche speziellen Wohnformen etablieren<br />

lassen und die Betreuung über ambulante Pflegedienste abgesichert wird.<br />

Hier wird seitens der <strong>Stadt</strong> auch ein neues Aufgaben- und Einnahmefeld für die Wohnungsgesellschaft<br />

gesehen. Bei der Untersuchung weiterer Sanierungsmöglichkeiten von derzeitig<br />

leer stehenden Gebäuden soll auf solche Möglichkeiten verstärkt Einfluss genommen werden<br />

(z.B. ehemaliges Geschäftshaus der Falgard).<br />

Gerade ältere Bürger werden ein solches Angebot in ihrem vertrauten Wohnumfeld verstärkt<br />

annehmen. Vorteilhaft sind integrierte Lagen durch das Vorhandensein der entsprechenden<br />

Infrastruktur (Einkaufen, Ärzte, Bus usw.).<br />

Die Form dieses Betreuten Wohnens in kleineren „Einheiten“ entspricht häufiger den Bedürfnissen<br />

der älteren Bürger. Sie wollen ihre speziellen Bedürfnisse an das Wohnen erfüllt sehen,<br />

aber ihre Selbständigkeit so lange wie möglich erhalten und nicht nur mit alten Menschen<br />

in speziellen großen Einrichtungen zusammen sein.<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.8.1.3 EINRICHTUNGEN DES GESUNDHEITSWESENS<br />

Auf die medizinische Versorgungslage hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. nur geringen Einfluss.<br />

Entsprechend der Bedarfsplanungsrichtline für Ärzte und Zahnärzte erstellt die Kassenärztliche<br />

Vereinigung Sachsen (KVS) bzw. die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen (KZVS)<br />

regionalspezifische Planungsblätter, die den Versorgungsgrad je Fachrichtung ausweisen.<br />

Anhand aktueller Verhältniszahlen, die die Kennziffer Einwohner je Arzt/Zahnarzt sowie die<br />

territorialen Gegebenheiten berücksichtigen, werden fehlende Arzt- und Zahnarztsitze bzw.<br />

Überversorgungszustände festgestellt sowie ggf. Zulassungsbeschränkungen angeordnet.<br />

Die medizinische Versorgung der Bürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. wird von niedergelassenen<br />

Ärzten der verschiedensten Fachrichtungen gewährleistet. Derzeitig praktizieren in<br />

der <strong>Stadt</strong>:<br />

• 3 FA für Allgemeinmedizin<br />

• 3 Praktische Ärzte<br />

• 3 FA für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

• 1 FA für Innere Medizin<br />

• 1 FA für Urologie<br />

• 1 FA für Kinder- und Jugendmedizin<br />

• 1 FA für Augenheilkunde<br />

• 1 FA für Neurologie und Psychiatrie<br />

• 1 AA für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapeut<br />

• 1 Psychotherapeutisch tätige Ärztin<br />

• 7 Zahnärzte<br />

Der überwiegende Teil dieser Ärzte praktiziert in eigenen Praxen.<br />

Derzeitig ist die Versorgungslage auch <strong>im</strong> Hinblick auf die Einrichtung von „Gesundheitszentren“<br />

an den Kliniken des näheren Umfeldes als ausreichend einzuschätzen.<br />

Aus der Altersstruktur der Ärzte ist aber abzulesen, dass es über kurz oder lang zu einer<br />

„Angebotseinschränkung“ vor Ort kommen wird.<br />

Ziel der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist es, die Versorgung der Bürger vor Ort durch Unterstützung<br />

ansiedlungswilliger sowie ansässiger Ärzte zu sichern. Als sinnvoll wird dabei die Zusammenarbeit<br />

in so genannten Ärztehäusern gesehen.<br />

4.8.1.4 BEHINDERTENEINRICHTUNGEN<br />

Spezielle Behinderteneinrichtungen bestehen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. nicht. Durch die<br />

Aufgabenteilung innerhalb des Städteverbundes konzentrieren sich diese Einrichtungen in<br />

der <strong>Stadt</strong> Auerbach/V. sowie in Grünbach (VG).<br />

Die Kindertagebetreuung und Schulausbildung ist für die Kinder je nach dem Behinderungsgrad<br />

in den bestehenden Einrichtungen integriert möglich.<br />

Generell ist aber ein hoher Stand bei der behindertengerechten Gestaltung von Einrichtungen<br />

(Bibliothek, Kita, Schulen) und allgemeinen Umfeld (abgesenkte Straßenborde, Behindertenparkplätze,<br />

Telefonzellen, Fahrstuhl am Bahnhof zu verzeichnen. Alle Ampeln sind mit<br />

Signalanlagen für Sehbehinderte ausgestattet.<br />

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Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.8.1.5 HILFELEISTUNGEN FÜR SOZIAL SCHWACHE<br />

Tabelle 52 Anzahl der Empfänger von Beihilfen zum Lebensunterhalt<br />

2005 2006 2007 2008<br />

Sozialhilfeempfänger 288 304 304 243<br />

Wohngeldempfänger 194 160 119 111<br />

ALG II Empfänger <strong>im</strong> Jahrsdurchschnitt 891 919 892 844<br />

insgesamt 1.382 1.388 1.313 1.198<br />

Quelle: ARGE, Landratsamt <strong>Vogtland</strong>kreis<br />

4.8.2 KONZEPTION<br />

4.8.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />

Tabelle 53 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Soziales<br />

fachliche und fachübergreifende<br />

Ziele<br />

Erhalt des Betreuungsangebotes für<br />

Kinder<br />

Schaffung von Wohnformen für<br />

ältere Bürger<br />

weitere Unterstützung sozial<br />

Schwacher<br />

Maßnahmen<br />

- Erhalt der bestehenden Einrichtungen<br />

- Neubau bzw. Angebotserweiterung der Einrichtungen in<br />

den OT<br />

- Unterstützung von Investoren und privaten Initiativen zur<br />

Schaffung von Einrichtungen des Betreuten Wohnens <strong>im</strong><br />

Innenstadtbereich<br />

- Erhalt von Wohnraum für sozial Schwache in allen<br />

<strong>Stadt</strong>gebieten um eine Konzentration in einzelnen Gebieten<br />

und soziale Brenn- und Konfliktpunkte zu vermeiden<br />

- Ausweitung der Betreuungsangebote besonders auch für<br />

Kinder<br />

4.8.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />

Schwerpunktthema ist der Erhalt und die bedarfsgerechte Erweiterung der bestehenden Einrichtungen<br />

<strong>im</strong> Bereich Kindertagesstätten und ärztliche Versorgung sowie die weitere Unterstützung<br />

von sozial Schwachen. Ein Schwerpunktgebiet innerhalb der <strong>Stadt</strong> ist dabei nicht<br />

festzulegen.<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.8.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />

Tabelle 54 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte (Muster Q Arbeitshilfe SMI) – Soziales<br />

Kernaussage Folgen / Auswirkungen<br />

Aufrechterhaltung und Erweiterung<br />

des Betreuungsangebotes<br />

für Kinder<br />

Unterstützung Behinderter und<br />

sozial Schwacher<br />

- Attraktivitätssteigerung für<br />

Bürger und Ansiedlungswillige<br />

- Verbesserung des sozialen<br />

Kl<strong>im</strong>as in der <strong>Stadt</strong><br />

- Vermeidung von sozialen<br />

Brennpunkten<br />

andere betroffene Fachkonzepte<br />

FK Wohnen<br />

FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />

Handel/Tourismus<br />

FK Finanzen<br />

FK Wohnen<br />

FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />

Handel/Tourismus<br />

FK Finanzen<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

4.9 KOMMUNALE FINANZEN<br />

4.9.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />

Tabelle 55 Kommunale Finanzentwicklung<br />

Hebesätze<br />

Grundsteuer A<br />

(%)<br />

Hebesätze<br />

Grundsteuer B<br />

(%)<br />

Hebesätze<br />

Gewerbesteuer<br />

(%)<br />

Ist-Aufkommen<br />

Grundsteuer A<br />

in T€<br />

Ist-Aufkommen<br />

Grundsteuer B<br />

in T€<br />

Ist-Aufkommen<br />

Gewerbesteuer<br />

inT€<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

250 250 270 270 300 300 300 300 300 300 300<br />

350 350 350 350 400 400 400 400 400 400 400<br />

369 374 375 375 375 375 375 375 375 375 375<br />

12 11 13 12 13 436 14 13 13 14 15<br />

644 727 809 743 790 818 825 824 817 817 851<br />

813 643 1.367 1.346 894 1.377 1.781 1.912 2.159 1.785 2.257<br />

Steuereinnahmekraft<br />

T€<br />

2.438 2.269 3.086 2.912 2.378 3.272 3.391 3.589 3.985 3.777 4.561<br />

je Einwohner € 247,5 230,3 312,4 295,8 243,6 337,0 354,0 378,0 427,0 410,0 501<br />

Schuldenstand<br />

insgesamt T€<br />

11.049 10.898 11.493 10.931 10.548 10.104 9.845 9.643 9.749 9.524 16.318<br />

je Einwohner € 1.121 1.106 1.163 1.110 1.081 1.042 1.028 1.016 1.046 1.035 1.791<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Abbildung 14 Steuereinnahme und Schuldenstand pro Kopf <strong>im</strong> Verhältnis zur Einwohnerzahl<br />

in €<br />

2.000<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

9.793<br />

1.121 1.106<br />

247 230<br />

9.895 9.894<br />

1.163<br />

1.110<br />

312 296<br />

9.796<br />

1.081<br />

244<br />

9.694<br />

9.612<br />

1.042 1.028 1.016<br />

337 354 378<br />

1.046 1.035 9.154<br />

427 410<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

9.528<br />

9.362<br />

9.258<br />

1.791<br />

501<br />

8.9849.000<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

Steueinnahme/Kopf in € Schulden/Kopf in € Bevölkerung am 31.12. insgesamt<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

10.000<br />

9.800<br />

9.600<br />

9.400<br />

9.200<br />

8.800<br />

8.600<br />

8.400<br />

Einwohner<br />

85


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

Aus der Tabelle ist erkennbar, dass die Steuereinnahmekraft pro Kopf um ca. 163 € gestiegen<br />

ist. Nachdem der Schuldenstand pro Kopf bis zum Jahre 2007 kontinuierlich gesenkt<br />

worden ist, kam es 2008 zu einer erheblichen Erhöhung, die in Veränderungen von bestehenden<br />

Mietverhältnissen begründet ist.<br />

Mit einer weiter sinkenden Bevölkerungszahl werden sich die Schlüsselzuweisungen verringern.<br />

Folge sind geringere Einnahmen, welche aus den Steuereinnahmen der <strong>Stadt</strong> sicher<br />

nur ungenügend ausgeglichen werden können und damit steht der <strong>Stadt</strong> zukünftig eine geringere<br />

Finanzausstattung zur Verfügung.<br />

4.9.2 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />

Tabelle 56 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Kommunale Finanzen<br />

Kernaussage Folgen / Auswirkungen<br />

Abnahme der Bevölkerung - Verringerung der Schlüssel-<br />

zuweisungen<br />

- geringere Mittel stehen für<br />

Investitionen zur Verfügung<br />

andere betroffene Fachkonzepte<br />

alle Fachkonzepte<br />

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

86


INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

_____________________________________________________________________________________________________________________<br />

5 GESAMTKONZEPT UND UMSETZUNGSSTRATEGIEN<br />

5.1 ZUSAMMENSTELLUNG DER ERGEBNISSE AUS DEN FACHKONZEPTEN<br />

5.1.1 BEWERTUNG DES ERFOLGES BISHERIGER SCHWERPUNKTSETZUNGEN<br />

Tabelle 57 Bewertung des Erfolges/Umsetzung der bisherigen Schwerpunktsetzungen<br />

städtisches Schwerpunktziel<br />

Sanierungsgebiet<br />

„Innenstadt“<br />

Sanierungsgebiet<br />

„Gründerzeitviertel“<br />

Gesamtstadt<br />

Stabilisierung der Einwohnerzahl (+)- (+)- (+)-<br />

Beseitigung städtebaulicher Missstände<br />

(+)- (+)- (+)-<br />

Leerstandsbeseitigung (+)- (+)- (+)-<br />

Sanierung Wohngebäude (+)- (+)- (+)-<br />

Renaturierung/Nachnutzung gewerblicher<br />

Brachflächen<br />

+ (+)- (+)-<br />

Ausbau Gewerbestandorte (+)- o +<br />

Aufwertung/Ausbau von Grünbereichen<br />

(+)- (+)- (+)-<br />

Attraktivitätssteigerung (+)- (+)- (+)-<br />

Erhalt/Stärkung von Bildung und<br />

Erziehung<br />

+ + (+)-<br />

Erhalt/Stärkung Kultur/Sport + + +<br />

Stärkung Einzelhandel + + +<br />

Stärkung Tourismus o o (+)-<br />

Ausbau Technische Infrastruktur (+)- (+)- (+)-<br />

+ gut gelungen<br />

(+) - teilweise gut gelungen, jedoch weiterer Handlungsbedarf<br />

o keine Priorität <strong>im</strong> Programm<br />

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass die Erfüllung der städtischen Schwerpunktziele sowohl in<br />

den beiden Fördergebieten als auch in der Gesamtstadt einen unterschiedlichen Stand erreicht<br />

hat.<br />

Die Festlegung der Sanierungsgebiete bewirkte, dass in ihrem Geltungsbereich ein Teil der<br />

städtebaulichen Mängel behoben werden konnten. Ein erheblicher Teil der Wohngebäude<br />

wurde saniert was einen noch höhere Leerstand verhinderte. Der Abbruch der Industriebrache<br />

Falgard und die Neuerschließung der Flächen als Gewerbegebiet wirkte sich positiv auf<br />

das <strong>Stadt</strong>zentrum aus.<br />

Die in den letzten Jahren realisierte Verkehrsberuhigung wesentlicher Teile des unmittelbaren<br />

Zentrumsbereiches trug dazu bei, dass sich ein kleinstädtisches <strong>Stadt</strong>zentrum mit einer<br />

guten Nutzungsmischung entwickelte.<br />

Die Brachenumnutzung für Einzelhandel <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum führte dazu die Kundenströme<br />

weiter ans <strong>Stadt</strong>zentrum zu binden und den kleinteiligen Einzelhandel zu stärken.<br />

Schwierig gestaltet sich nach wie vor die Leerstandsproblematik innerhalb der dichten historischen<br />

Quartiersstruktur in der Innenstadt. Besonders häufig betroffen sind hier die Eckge-<br />

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Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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bäude mit hohem Wohnflächenanteil aber geringer Grundstücksfläche für die erforderlichen<br />

Nebenfunktionen.<br />

Abrisse gestalten sich hier aus denkmalpflegerischer und städtebaulicher Sicht sehr schwierig,<br />

da sie zu Strukturverlusten innerhalb der gewachsenen historischen <strong>Stadt</strong>struktur führen.<br />

Übersicht zu Beeinflussungen unter den Fachkonzepten<br />

Zwischen den Fachkonzepten ergeben sich, wie in der folgenden Darstellung ersichtlich,<br />

einseitige und wechselseitige Beeinflussungen.<br />

Unabhängig von diesen einseitigen und wechselseitigen Beeinflussungen der Fachkonzepte,<br />

<strong>im</strong> eigentlichen Sinne die Fachbereiche der städtischen Entwicklung, untereinander stellt die<br />

zukünftige Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung das allumfassende Schwerpunktziel<br />

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dar, welches auf alle Fachkonzepte und damit auf die weitere Entwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong><br />

den größten Einfluss hat.<br />

Andererseits haben besonders die Erfüllung der Schwerpunktziele aus den Fachkonzepten<br />

Wirtschaft/Arbeitsmarkt/Handel/Tourismus, des Fachkonzeptes Wohnen und die Sicherung<br />

der Einrichtungen der Daseinsvorsorge Einfluss auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung.<br />

Alle Kernaussagen der Fachkonzepte sind darauf gerichtet, den Einwohnern unter den gegebenen<br />

Ausgangsbedingungen eine attraktive und lebenswerte <strong>Stadt</strong> mit einem unverwechselbaren<br />

urbanen kleinstädtischen Flair sowie ausreichenden Arbeitsplätzen zur Existenzsicherung<br />

zu erhalten und weiter zu gestalten und darüber positiven Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung<br />

zu nehmen. So sind folgende gleichartige Schwerpunkte in allen<br />

Fachkonzepten zu erkennen:<br />

• Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in bestehenden Gewerbegebieten<br />

und auf revitalisierten Gewerbeflächen.<br />

• Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung.<br />

• Anpassung aller Ziele und Maßnahmen an die demografische Entwicklung, besonders<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf die Altersstruktur.<br />

• Stärkung und Weiterentwicklung des gründerzeitlichen <strong>Stadt</strong>zentrums durch Sanierungs-<br />

und Aufwertungsmaßnahmen als urbaner zeitgemäßer Wohnstandort mit entsprechender<br />

Funktionsmischung und den unterschiedlichsten Wohnformen.<br />

• Reduzierung des Wohnungsleerstandes (auch durch Umnutzungen) und damit Attraktivitätssteigerung.<br />

Gleichzeitig führen einige Schwerpunktthemen der Fachkonzepte zu Konflikten mit anderen<br />

Fachkonzepten. So wird:<br />

• der Rückbau an manchen Stellen das historisch gewachsene <strong>Stadt</strong>bild verändern<br />

• auch geringe Neuinanspruchnahme von Bauflächen für Gewerbe, Wohnen, Verkehr<br />

und Tourismus zu weiteren Versiegelungen führen und damit die Umwelt belasten<br />

• der langfristig auch erforderliche <strong>Stadt</strong>umbau in den Gebieten des industriellen Wohnungsbaus<br />

wird zu vermehrten Umzügen führen,<br />

• der Rückbau zu Veränderungen in den Ver- und Entsorgungsleistungen der Unternehmen<br />

führen<br />

Um die Konflikte zu min<strong>im</strong>ieren, muss es in diesem Prozess <strong>im</strong>mer zu Abwägungen der einzelnen<br />

Interessen untereinander kommen.<br />

5.2 ERGEBNISSE AUS DER EINBEZIEHUNG DER BETEILIGTEN<br />

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5.3 ABLEITUNG DER ZUKÜNFTIGEN <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSSTRATEGIE<br />

5.3.1 GESAMTSTÄDTISCHE SCHWERPUNKTTHEMEN<br />

Aus den Kernaussagen und Zielen der einzelnen Fachkonzepte lassen sich folgende<br />

Schwerpunktthemen für die zukünftige <strong>Stadt</strong>entwicklungsstrategie ableiten:<br />

• Erhalt des vorhandenen breiten Wohnungsangebotes für unterschiedliche Nutzerbedürfnisse<br />

und soziale Schichten.<br />

• Schaffung von opt<strong>im</strong>alen Voraussetzungen für die Ansiedelung und Erweiterung von Industrie,<br />

Gewerbe, Handel und Dienstleistung sowie die weitere Nachnutzung vorhandener<br />

Brachflächen.<br />

• Förderung von Identität und damit der Bindung der Bürger an die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

• Weitere Stärkung des <strong>Stadt</strong>zentrums durch Sanierung und Modernisierung.<br />

• Gestaltung der Innenstadt als attraktiver und zeitgemäßer Wohn- und Arbeitsstandort mit<br />

individuellen Angeboten für die einzelnen Nutzerschichten.<br />

• Rückbau von dauerhaft nicht mehr marktfähigem Wohnraum unter städtebaulichen und<br />

denkmalpflegerischen Gesichtspunkten, verbunden mit Neuordnung der Flächen zur<br />

Erhöhung der Attraktivität angrenzenden Bereiche.<br />

• Reduzierung des Wohnbestandes an den Standorten des industriellen Wohnungsbaues,<br />

angepasst an die Bevölkerungs- und Leerstandsentwicklung.<br />

• Qualitativer Erhalt der kulturellen und sportlichen Angebote.<br />

• Schaffung weiterer Freizeit- und Bildungsangebote sowie Unterstützung von Initiativen<br />

zur Betreuung Jugendlicher aller Alters- und Interessengruppen.<br />

• Stärkung der zentralen Funktion der <strong>Stadt</strong> durch qualitativen Erhalt der Einrichtungen der<br />

Daseinsvorsorge und sozialen Infrastruktur um Familien neben Arbeits- und Wohnbedingungen<br />

opt<strong>im</strong>ale Voraussetzungen für das Leben in der <strong>Stadt</strong> zu bieten.<br />

• Erweiterung und qualitative Verbesserung des innerstädtischen Freiraumangebotes,<br />

Vernetzung bestehender Grün- und Freiflächen sowie Schaffung von Anbindungen an<br />

den Landschaftsraum.<br />

• Sanierung bzw. Ausbau des Straßen- und Radwegenetzes sowie Brückensanierungen.<br />

5.3.2 WEITERENTWICKLUNG DES SIEDLUNGSKÖRPERS<br />

Plan 26 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategien – Einteilung in Gebietstypen<br />

Aus den ermittelten und genannten Schwerpunkten ist die zukünftige <strong>Stadt</strong>entwicklungsstrategie<br />

und damit die Entwicklung des Siedlungskörpers abzuleiten. Hierbei soll auf die in der<br />

Arbeitshilfe vorgeschlagene Unterteilung der Gebiete zurückgegriffen werden.<br />

Konsolidiertes Gebiet<br />

Als konsolidiertes Gebiet werden Bereiche bezeichnet, die auf Grund ihrer Lagegunst und<br />

Akzeptanz sowohl einen hohen Sanierungsstand als auch eine stabile Bevölkerungsentwicklung<br />

aufweisen. Aus strategischen Gesichtspunkten wird <strong>im</strong> konsolidierten Gebiet mittel- bis<br />

langfristig nur ein geringer Bedarf gesehen, dieses Gebiet in seinen Qualitäten weiter zu<br />

stärken.<br />

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Konsolidierungswürdiges Gebiet<br />

Als konsolidierungswürdiges Gebiet werden die Bereiche bezeichnet, die zum Einen mit ihrer<br />

Lage, Struktur und Funktion identitätsprägende Qualitäten für die gesamte Gemeinde, zum<br />

Anderen Bestandsschwächen aus Sicht der <strong>Stadt</strong>entwicklung aufweisen.<br />

In diesen Gebieten besteht ein erhöhter Bedarf, vorhandene Missstände gezielt zu beseitigen,<br />

ohne Art und Maß der Nutzung wesentlich zu verändern.<br />

Strategisches Ziel in konsolidierungswürdigen Gebieten soll es sein, durch geeignete Maßnahmen<br />

die vorhandene Bevölkerungsdichte <strong>im</strong> Gebiet zu festigen bzw. zu erhöhen.<br />

Umstrukturierungsgebiet<br />

Als Umstrukturierungsgebiete werden Bereiche bezeichnet die erhebliche Missstände aufweisen<br />

und in denen die Lage <strong>im</strong> Siedlungskörper, die städtebauliche Struktur sowie die bisherige<br />

wie prognostizierte Entwicklung Änderungen am Maß und / oder an der Art der bisherigen<br />

Nutzung erforderlich machen.<br />

Insbesondere Umstrukturierungsgebiete sollen Maßnahmen konzentrieren, in denen durch<br />

Anpassung des Bedarfs an die prognostizierte Entwicklung wesentliche Beiträge zum Erhalt<br />

bzw. zur Stärkung der Funktionsfähigkeit der Gesamtgemeinde geleistet werden können.<br />

Zusätzlich zu der in der Arbeitshilfe vorgeschlagenen und hier <strong>im</strong> InSEK zur Anwendung<br />

kommenden Einstufung in die 3 Hauptgebietskategorien hat sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />

entschlossen die Gebietskategorie konsolidierungswürdiges Gebiet noch mal zu unterteilen.<br />

Es wird für die Zielumsetzungen und Handlungsprioritäten die Unterteilung in<br />

• Konsolidierungswürdiges Gebiet Stufe 1 – viel Handlungsbedarf - hohe Priorität<br />

• Konsolidierungswürdiges Gebiet Stufe 2 – geringer Handlungsbedarf<br />

unterschieden.<br />

Schwerpunktthemen für die städtische Entwicklung können die einzelnen <strong>Stadt</strong>bereiche den<br />

Gebietstypen zugeordnet werden.<br />

Konsolidiertes Gebiet<br />

- Bebauung der OT Oberlauterbach, Schönau, Trieb und ST Dorfstadt<br />

- Bebauung südwestlich der Bahntasse zwischen S 303 und S 304<br />

- Bebauung östlich der Bahntrasse nördlich der K 7830<br />

- Bebauung zwischen Treba, Bahntrasse und zukünftiger Umgehungsstraße<br />

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Konsolidierungswürdige Gebiete<br />

- Bebauung <strong>Stadt</strong>zentrum südwestlich der Bahnhofstraße bis Bahntrasse (Oelsnit-<br />

zer/Grünbacher Straße)<br />

- Bebauung östlich Ellefelder Straße/Hauptstraße und Bebauung entlang der Ham-<br />

merbrücker Straße<br />

- Bebauung zwischen Bahntrasse/Bahnhofstraße/Ellefelder Straße<br />

- Bebauung westlich der Plauenscher Straße<br />

- Bebauung nordwestlich der Bahntrasse beidseits der Dorfstädter Straße (S 298)<br />

Umstrukturierungsgebiet<br />

- Flächen westlich der Robert-Koch-Straße<br />

- Flächen des industriellen Wohnungsbaues verlängerte Gartenstraße<br />

- Flächen Goethestraße/Grenzstraße<br />

- Flächen des industriellen Wohnungsbaues <strong>im</strong> Bereich Heinrich-Heine-Straße<br />

5.4 PRIORITÄTEN, MASSNAHMENPAKETE, UMSETZUNGSSCHRITTE UND<br />

FINANZIERUNG<br />

5.4.1 ZUORDNUNG VON MASSNAHMEN ZU DEN GEBIETSTYPEN<br />

Konsolidierte Gebiete<br />

Tabelle 58 Gebietszuordnung konsolidiertes Gebiet/Maßnahmen<br />

Gebiet Maßnahmen<br />

Bebauung OT Oberlauterbach,<br />

Schönau, Trieb und ST<br />

Dorfstadt<br />

Bebauung südwestlich der<br />

Bahntrasse<br />

Bebauung östlich der Bahntrasse<br />

nördlich der K 7830<br />

Bebauung Treba, Bahntrasse<br />

und zukünftiger Umgehungsstraße<br />

- Instandhaltung und teilweise Erneuerung der Verkehrsanlagen<br />

und öffentlichen Freiflächen<br />

- Erhaltung der Qualität als Wohnstandorte<br />

- Erhalt der noch vorhandenen historischen Dorfstrukturen<br />

- qualitativer und möglichst quantitativer Erhalt der Einrichtungen<br />

der Daseinsvorsorge<br />

- Maßnahmenrealisierung auf der Grundlage der Zielstellungen des<br />

ILE<br />

- Instandhaltung und teilweise Erneuerung der Verkehrsanlagen<br />

- Erhaltung der Qualität der Wohnstandorte<br />

- keine weitere bauliche Verdichtung bzw. Erweiterungen zu Wohn-<br />

zwecken über die Flächen des B-Planes hinaus<br />

- Erhaltung der Qualität des Wohnstandortes<br />

- Erhaltung der Wohnstandorte<br />

- Realisierung der OU B 169 mit entsprechendem Lärmschutz<br />

- qualitativer Erhalt der Sportanlagen<br />

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Konsolidierungswürdige Gebiete<br />

Tabelle 59 Gebietszuordnung konsolidierungswürdiges Gebiet/Maßnahmen<br />

Gebiet Maßnahmen<br />

Bebauung <strong>Stadt</strong>zentrum südwestlich<br />

Bahnhofstraße bis<br />

Bahntrasse (Oelsnitzer/Grünbacher<br />

Straße)<br />

Bebauung östlich Ellefelder<br />

Straße/Hauptstraße und Bebauung<br />

entlang der Hammerbrücker<br />

Straße<br />

Bebauung zwischen Bahntrasse/Bahnhofstraße/Ellefelder<br />

Straße<br />

Bebauung westlich der Plauenscher<br />

Straße<br />

Bebauung nordwestlich der<br />

Bahntrasse beidseits der Dorfstädter<br />

Straße (S 298)<br />

- Fortführung der Sanierung von Wohn- und Geschäftsgebäuden<br />

sowie öffentlicher Gebäude<br />

- Rückbau leer stehender verschlissener Substanz unter Beachtung<br />

städtebaulicher und denkmalpflegerischer Aspekte<br />

- Förderung der Einrichtung individueller und besonderer Wohnfor-<br />

men (betreutes Wohnen, Mehrgenerationenhaus)<br />

- Aufwertung/temporäre Nutzung von Rückbauflächen<br />

- Entkernung stark überbauter Quartiersbereiche und Schaffung<br />

von Flächen mit Aufenthaltsfunktionen innerhalb der Quartiere<br />

- weitere Umgestaltung vorhandener Grünflächen zu Flächen mit<br />

Aufenthaltsqualität sowie Vernetzung der Grünflächen<br />

- Stärkung und qualitativer Erhalt der verkehrsberuhigten Bereiche<br />

- Sanierung/Umgestaltung des ehemaligen Freibadgeländes ein-<br />

schließlich des Funktionsgebäudes als öffentlicher Grün- und<br />

Freizeitbereich<br />

- Ausbau und Stärkung der Bahnhofstraße als Entwicklungsachse<br />

- Fortführung der Sanierung von Wohn- und Geschäftsgebäuden<br />

sowie öffentlicher Gebäude<br />

- Rückbau leer stehender verschlissener nicht mehr marktfähiger<br />

Substanz in den Randbereichen<br />

- Renaturierung noch vorhandener Gewerbebrachen<br />

- Sanierung der Wohnbebauung <strong>im</strong> Bereich Ellefelder und Alte Au-<br />

erbacher Straße<br />

- weitere Vermarktung des Gewerbegebietes Falgard<br />

- Umgestaltung des ehemaligen Tierparkgeländes zu einen attrakti-<br />

ven <strong>Stadt</strong>park<br />

- separate Anbindung des Gewerbegebietes Falgard an die Orts-<br />

umgehung B 169<br />

- Ausbau und Stärkung der Bahnhofstraße als Entwicklungsachse<br />

- Umnutzung des ehemaligen Geschäftshauses der Falgard<br />

- Erhalt und Stärkung der gewerblichen Nutzungen entlang der<br />

Plauenschen Straße<br />

- Brachenbeseitigung<br />

- Revitalisierung der Flächen für gewerbliche Nutzungen<br />

- Bau der OU B 169 einschließlich Anbindung s 298<br />

- Bereitstellung von weiteren Ergänzungsflächen (z. B: ungenutzte<br />

Kleingartenflächen) für die ansässigen Gewerbebetriebe<br />

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Umstrukturierungsgebiet<br />

Tabelle 60 Gebietszuordnung Umstrukturierungsgebiet/Maßnahmen<br />

Gebiet Maßnahmen<br />

Flächen westlich der Robert-<br />

Koch-Straße<br />

Flächen des industriellen<br />

Wohnungsbaus verlängerte<br />

Gartenstraße<br />

Flächen Goethestraße/<br />

Grenzstraße<br />

Flächen des industriellen<br />

Wohnungsbaues <strong>im</strong> Bereich<br />

Heinrich-Heine-Straße<br />

- keine weitere Förderung von Sanierungsmaßnahmen<br />

- Förderung des Rückbaues von WE<br />

- Stärkung von gewerblichen Entwicklungen<br />

- Leerstandsbeobachtung bzw. Umzugsmanagement zur Vorberei-<br />

tung von gezielten Rückbau von WE<br />

- keine Förderung weiterer Sanierungsmaßnahmen<br />

- keine Förderung von Sanierungsmaßnahmen<br />

- Rückbau von leer stehender Bausubstanz vor Sanierung<br />

- Leerstandsbeobachtung bzw. Umzugsmanagement zur Vorberei-<br />

tung von gezielten Rückbau von WE<br />

- keine Förderung weiterer Sanierungsmaßnahmen an der<br />

Bausubstanz<br />

- Rückbau und Umnutzung von WE zur Stärkung des urbanen<br />

<strong>Stadt</strong>kerns und der angrenzenden gewerblichen Nutzungen<br />

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Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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5.4.2 ZUSAMMENSTELLUNG VON MASSNAHMENPAKETEN<br />

Plan 27 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategie – Maßnahmenpakete<br />

Tabelle 61 Maßnahmenpakete<br />

Schwerpunktgebiet<br />

Maßnahmenschwerpunkt zukünftiger <strong>Stadt</strong>umbaubereich Innenstadt<br />

Gebietskategorie Umsetzungszeitraum Ziele Priorität<br />

weitere Sanierung der Wohnbebauung x x x x x<br />

Entkernung stark überbauter Quartiersinnebereiche x x x x x x<br />

Sanierung Rathaus x x x x<br />

Sanierung Rathausturnhalle/Erstellung Nutzungskonzept<br />

Umgestaltung Bushaltestellen<br />

- W.-Külz-Straße<br />

- Schlossplatz<br />

x x x x<br />

- Friedrich-Engels-Straße x x x x<br />

Konzepterstellung/Umnutzung Bahnhofstraße 12 x x x x<br />

Verbesserung der Verkehrsanbindung Gewerbegebiet Falgard x x x x<br />

Umgestaltung Schulhof Mittelschule x x x x x<br />

punktuelle Abrisse/Aufwertung der Flächen/Zwischennutzung x x x x<br />

Sanierung "Schlossfelsenensemble" x x x x<br />

Mittelbedarf<br />

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Schwerpunktgebiet<br />

Gebietskategorie Umsetzungszeitraum Ziele Priorität<br />

Maßnahmenschwerpunkt Untere <strong>Stadt</strong><br />

Rückbau/Renaturierung Gewerbebrache Bleiche, Nabento x x x x x<br />

weitere Sanierung der Wohnbebauung x x x x x<br />

punktueller Abriss/Aufwertung der Flächen x x x x x<br />

Entkernung stark überbauter Quartiersinnebereiche x x x x x x<br />

Schaffung von Fusswegeverbindungen zum Einkaufsbereich<br />

Ellefelder Straße x x x<br />

x<br />

Maßnahmenschwerpunkt Umstrukturierungsbereich Gartenstraße<br />

Rückbau von ca. 24 WE x x x x<br />

Rückbau von Garagen x x x x<br />

Maßnahmenschwerpunkt Umstrukturierungsbereich Grenzstraße<br />

Rückbau von ca. 60 WE x x x x x<br />

Aufwertung der Rückbaubereiche /verbleibenden Bereiche x x x x x<br />

Rückbau Garagen/Umgestaltung des Bereiches x x x x<br />

Mittelbedarf<br />

__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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Schwerpunktgebiet<br />

Gebietskategorie Umsetzungszeitraum Ziele Priorität<br />

Maßnahmenschwerpunkt Umstrukturierungsbereich Paul-Popp-Str./Heinrich-Heine-Str.<br />

Rückbau von ca. 60 WE x x x x<br />

Aufwertung der Rückbaubereiche /verbleibenden Bereiche x x x x<br />

Maßnahmenschwerpunkt Umstrukturierungsbereich Bahnhofsvorstadt<br />

Realisierung der OU B 169 x x x x<br />

Umnutzung Bahnhofsgebäude x x x x<br />

punktueller Rückbau von Wohngebäuden x x x x x<br />

Verbesserung der Erschließung von Gewerbeflächen x x x x x<br />

Aufwertung des <strong>Stadt</strong>eingangsbereiches in Verbindung mit der OU<br />

B 169 x x x x x<br />

Brachensanierung x x x x<br />

Revitalisierung von Flächen für gewerbliche Nutzungen x x x x x<br />

Maßnahmenschwerpunkt Gewerbebereich an der Oelsnitzer Straße<br />

Nutzungsintensivierung von Gewerbeflächen x x x x<br />

Verbesserung der Verkehrsanbindung für Gewerbeflächen x x x x<br />

Mittelbedarf<br />

__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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Schwerpunktgebiet<br />

Maßnahmenschwerpunkt Ortssteile<br />

Maßnahmenpaket Oberlauterbach<br />

Gebietskategorie Umsetzungszeitraum Ziele Priorität<br />

- Neubau Kita x x x x<br />

- Rückbau Treuener Str. 1 /Errichtung von Stellplätzen x x x x x<br />

- Gestaltung Ortszentrum x x x x<br />

- Sanierung/Umnutzung Neustädter Str. 1 x x x x<br />

- Arrodierung ehemaliges Rittergut "Adlershof" x x x x x<br />

- Flurbereinigung/Wegebau x x x x<br />

Maßnahmenpaket Trieb<br />

- Straßen- und Fusswegebau x x x x x<br />

- zentrale Abwasserentsorgung Harzbergstraße x x x x<br />

- alternative Wärmeversorgung He<strong>im</strong>atstuben (Biogas) x x x x<br />

- Flurbereinigung/Wegebau x x x x<br />

Maßnahmenpaket Schönau<br />

- Umgestaltung ehemaliges Badgelände x x x x<br />

- Straßen-, Fusswege- und Brückenbau x x x x<br />

- Flurbereinigung/Wegebau x x x x<br />

Mittelbedarf<br />

__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

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Schwerpunktgebiet<br />

Maßnahmenpaket Dorfstadt<br />

Gebietskategorie Umsetzungszeitraum Ziele Priorität<br />

- zentrale Abwasserentsorgung x x x x<br />

- alternative Wärmeversorgung Grundschule/Sportlerhe<strong>im</strong> mit<br />

Biogasanlage<br />

x x x x<br />

- Sanierung ReumtengrünerStr. nach Naubau Ortsumgehung<br />

B 169 und Abwassernetz x x x x<br />

Maßnahmepaket Ortsteile insgesamt<br />

- Einbindung ins überörtliche Radwegenetz x x x x<br />

- Breitbandanschluss x x x x<br />

Gesamtsumme Maßnahmen<br />

Mittelbedarf<br />

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5.4.3 ZUKÜNFTIGE STÄDTEBAUFÖRDERGEBIETE<br />

Plan 28 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategie - Abgrenzungsvorschlag neue Fördergebiete<br />

Abgeleitet aus formulierten Schwerpunkten, Maßnahmen und Maßnahmenpaketen ergibt<br />

sich folgende Gebietskulisse für künftige Städtebaufördergebiete:<br />

Tabelle 62 Zukünftige Fördergebietsausweisung<br />

<strong>Stadt</strong>umbaugebiet 1<br />

Innenstadtbereich<br />

<strong>Stadt</strong>umbaugebiet 2<br />

Goethestraße/Grenzweg<br />

<strong>Stadt</strong>umbaugebiet 3<br />

verlängerte Gartenstraße<br />

Gebiet Zielstellung<br />

<strong>Stadt</strong>umbaugebiet 4<br />

Rathenaustr./P.-Popp-Str./H.-Heine<br />

Str.<br />

<strong>Stadt</strong>umbaugebiet 5<br />

Robert-Koch-Str./Dorfstädter Str.<br />

Neuausweisung - punktuelle Abrisse<br />

- Umnutzung von Wohngebäuden<br />

- Aufwertung/Attraktivitätssteigerung<br />

- Schaffung von Funktions- und Aufent-<br />

haltsflächen<br />

Neuausweisung - Rückbau leer stehender Bausubstanz<br />

- Aufwertung verbleibender Bereiche<br />

Neuausweisung - Rückbau<br />

Neuausweisung - Rückbau/Aufwertung verbleibender Berei-<br />

che<br />

Neuausweisung - Rückbau von Wohnungen<br />

- Umstrukturierung und Erweiterung der<br />

gewerblich genutzten Bereiche<br />

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Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />

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6 ZUSAMMENFASSUNG, FAZIT<br />

Die Kernaussagen des Integrierten <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeptes ergeben sich aus dem weiter<br />

anhaltenden demographischen Wandel, der daraus resultierenden Wohnungsprognose<br />

sowie wirtschaftlichen Entwicklung und allen Bereichen des sozialen Zusammenlebens.<br />

Die Bevölkerungsprognose der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong> deutet langfristig (2020) auf einen Bevölkerungsrückgang<br />

von nochmals ca. 1.500 EW hin. Als Folge muss zukünftig mit einem erhöhten<br />

Wohnungsleerstand, eventuellen Mindernutzungen von Einrichtungen und fehlenden<br />

Fachkräften gerechnet werden.<br />

Das erarbeitete InSEK stellt in der Zusammenarbeit von Fachbehörden, politischen Entscheidungsträgern<br />

und Bürgern ein Konzept dar, wie auf diese Prozesse reagiert werden<br />

soll. Alle Maßnahmen zielen darauf hin, den Bevölkerungsrückgang zu min<strong>im</strong>ieren, den Einwohnern<br />

eine attraktive <strong>Stadt</strong> zu erhalten und Arbeitsplätzen zu schaffen bzw. zu sichern.<br />

Der Jungen Generation sollen Perspektiven geboten werden, sich aktiv in das städtische<br />

Leben einzubringen und für die zunehmende Zahl älterer Bürger Voraussetzungen geschaffen<br />

werden weiterhin aktiv am städtischen Leben teil zu haben.<br />

Der Erhalt und die Attraktivitätssicherung des urbanen <strong>Stadt</strong>kerns hat dabei weiterhin oberste<br />

Priorität. Hier wird sich deshalb auch zukünftig eine große Anzahl von Maßnahmen konzentrieren.<br />

Weitere Sanierung, Entkernung, Brachenbeseitigung bzw. Umnutzung, Entschärfung<br />

der Parkplatzsituation, Grüngestaltung und Grünvernetzung und somit Attraktivitätssteigerung<br />

sind dabei die Hauptaufgaben.<br />

Eine wesentliche Rolle spielt die Realisierung der OU B 169. Sie bewirkt eine erhebliche<br />

Verkehrsentlastung <strong>im</strong> innerstädtischen Bereich (besonders Bahnhofstraße) und damit der<br />

Wohnsituation. Gleichzeitig werden die gewerblichen Brachflächen <strong>im</strong> Bereich Bahnhof und<br />

entlang der Dorfstädter Straße durch die neue Verkehrsanbindung günstiger einer Nachnutzung<br />

zugeführt werden können.<br />

Der quantitative Angleich an die sinkende Nachfrage <strong>im</strong> Wohnungsbereich gestaltet sich in<br />

<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. äußerst schwierig. Wohngebiete des industriellen Wohnungsbaues in<br />

<strong>Stadt</strong>randlage, welche evtl. auch von der Bevölkerung nicht mehr nachgefragt werden, sind<br />

nicht vorhanden. Die beiden kleineren Standorte verlängerte Gartenstraße und Heinrich-<br />

Heine-Str./Paul-Popp-Str. zeigen nach der Sanierung keine Leerstände. Die Leerstände verteilen<br />

sich in der gründerzeitlichen <strong>Stadt</strong>zentrumsbebauung und den Wohnbereichen östlich<br />

der Ellefelder Straße. Hier sind Rückbauten nur in geringem Umfang möglich da sonst die<br />

historisch gewachsene <strong>Stadt</strong>struktur stark in Mitleidenschaft gezogen wird.<br />

Unter der Maßgabe das historisch gewachsen <strong>Stadt</strong>zentrum zu erhalten und weiter zu stärken,<br />

wird die Entwicklung in den Standorten verlängerte Gartenstraße und Heinrich-Heine-<br />

Str./Paul-Popp-Str. kritisch beobachtet werden müssen. Ziel wird es sein über die Leertandsbeobachtung<br />

und ein Umzugsmanagement Möglichkeiten des Rückbaues mittel bis<br />

langfristig gezielt vorzubereiten. Dabei werden alle Rückbaumöglichkeiten (Segmentrückbau,<br />

Geschossrückbau, Umnutzung von Etagen, Gesamtrückbau) geprüft werden.<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

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7 ERFOLGSKONTROLLE INSEK<br />

7.1 AUFBAU DER ERFOLGSKONTROLLE IN DER GEMEINDE<br />

Für eine sinnvolle Erfolgskontrolle der <strong>Stadt</strong>entwicklung und eine zeitnahen Anpassung von<br />

Entwicklungszielen und Maßnahmen an die veränderten Gegebenheiten ist es erforderlich<br />

best<strong>im</strong>mte Kernindikatoren auf gesamtstädtischer Ebene, besser aber noch gebietsbezogen<br />

zu ermitteln und auszuwerten.<br />

Tabelle 63 Kernindikatoren<br />

Indikator Information räumlicher Bezug Aktualisierung<br />

Bevölkerung Einwohnerzahl gesamtstädtisch/Teilgebiete jährlich<br />

Altersgruppen gesamtstädtisch jährlich<br />

Wanderungen nach Region gesamtstädtisch jährlich<br />

Anzahl Haushalte gesamtstädtisch jährlich<br />

Wohnen Neubau gesamtstädtisch jährlich<br />

Abriss gesamtstädtisch jährlich<br />

Entwicklung der Wohnungsgrößen gesamtstädtisch jährlich<br />

Leerstand gesamtstädtisch/Teilgebiete jährlich<br />

Wirtschaft Anzahl Betriebe gesamtstädtisch jährlich<br />

Umsatzzahlen gesamtstädtisch jährlich<br />

Gewerbesteuereinnahme gesamtstädtisch jährlich<br />

Daseinsvorsorge Bildungseinrichtungen/Auslastung gesamtstädtisch jährlich<br />

Kindertagesstätten/Auslastung gesamtstädtisch jährlich<br />

Altenpflegeeinrichtungen/Auslastung gesamtstädtisch jährlich<br />

Soziales Anzahl Arbeitslose gesamtstädtisch jährlich<br />

ALG II Empfänger gesamtstädtisch jährlich<br />

Sozialhilfeempfänger gesamtstädtisch jährlich<br />

7.2 ERGEBNISSE DER JÄHRLICHEN WIRKUNGSBEOBACHTUNG<br />

Zur Sicherung eines kontinuierlichen <strong>Stadt</strong>umbauprozesses wird festgelegt, dass eine jährliche<br />

Wirkungsbeobachtung durchgeführt wird. Dazu soll in der <strong>Stadt</strong>ratsitzung jeweils <strong>im</strong> IV.<br />

Quartal<br />

- die Indikatoren der Erfolgskontrolle überprüft und ausgewertet werden<br />

- der Stand der Maßnahmendurchführung überprüft werden<br />

- überprüft werden, ob die Zielstellungen der einzelnen Fachkonzepte zu präzisieren sind<br />

- entsprechend der jeweiligen Situation und Prioritätenveränderungen neue Ziele festgelegt<br />

werden.<br />

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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />

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8 ÄNDERUNGSREGISTER<br />

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