STADT FALKENSTEIN/VOGTL. - Stadt Falkenstein im Vogtland
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<strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
2009
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
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INHALTSVERZEICHNIS<br />
0 VORBEMERKUNG 10<br />
1 ALLGEMEINE ANGABEN 11<br />
1.1 AKTEURE UND BETEILIGTE 11<br />
1.2 ORGANISATIONSSTRUKTUR UND ARBEITSWEISE 12<br />
2 GESAMTSTÄDTISCHE SITUATION 13<br />
2.1 ÜBERGEORDNETE RÄUMLICHE PLANUNGEN 13<br />
2.1.1 ÜBERFACHLICHE ZIELE UND GRUNDSÄTZE DER RAUMORDNUNG LAUT<br />
LANDESENTWICKLUNGSPLAN (LEP) 13<br />
2.1.2 ÜBERFACHLICHE UND FACHLICHE ZIELE UND GRUNDSÄTZE DER RAUM-<br />
ORDNUNG LAUT REGIONALPLAN 14<br />
2.1.3 REGIONALE ENTWICKLUNGSKONZEPTE 16<br />
2.2 LEITBILD 16<br />
2.3 BESONDERHEITEN IN DER <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNG 16<br />
2.3.1 WESENTLICHE MERKMALE DER <strong>STADT</strong> / ANGABEN ZUR GEMEINDE 16<br />
2.3.2 NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG 17<br />
2.3.3 LAGE IM RAUM 17<br />
2.3.4 HISTORISCHE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE 18<br />
2.3.5 SIEDLUNGSSTRUKTUR UND <strong>STADT</strong>TEILGLIEDERUNG 19<br />
2.3.6 AKTUELLER SACHSTAND ZUM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN (FNP) 22<br />
3 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG 23<br />
3.1 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG SEIT 1990 23<br />
3.2 BEVÖLKERUNGSPROGNOSE 28<br />
3.3 KERNAUSSAGEN UND DEREN AUSWIRKUNGEN AUF DIE FACHKONZEPTE 32<br />
4 FACHKONZEPTE 34<br />
4.1 STÄDTEBAU UND DENKMALPFLEGE 34<br />
4.1.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 34<br />
4.1.1.1 WOHNUNGSBAUFORMEN IM GEMEINDEGEBIET 34<br />
4.1.1.2 BEBAUUNGSPLANGEBIETE 35<br />
4.1.1.3 GEBIETE MIT STÄDTEBAU- UND EU-FÖRDERMITTELN 36<br />
4.1.1.4 DENKMALSCHUTZGEBIETE UND KULTURDENKMALE 36<br />
4.1.2 KONZEPTION 37<br />
4.1.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 37<br />
4.1.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 38<br />
4.1.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 38<br />
4.2 WOHNEN 39<br />
4.2.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 39<br />
4.2.1.1 WOHNRAUMENTWICKLUNG 1995-2006 39<br />
4.2.1.2 EIGENTÜMERSTRUKTUR 42<br />
4.2.1.3 WOHNUNGSLEERSTAND 42<br />
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4.2.1.4 WOHNBAUFLÄCHENPOTENTIALE 43<br />
4.2.1.5 WOHNBEDARFSPROGNOSE/WOHNUNGSNACHFRAGE/RÜCKBAUBE- DARF 44<br />
4.2.2 KONZEPTION 47<br />
4.2.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 47<br />
4.2.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 48<br />
4.2.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 49<br />
4.3 WIRTSCHAFT, ARBEITSMARKT, HANDEL, TOURISMUS 50<br />
4.3.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 50<br />
4.3.1.1 WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG 50<br />
4.3.1.2 ARBEITSMARKT 54<br />
4.3.1.3 HANDEL 55<br />
4.3.1.4 TOURISMUS UND FREMDENVERKEHR 58<br />
4.3.2 KONZEPTION 60<br />
4.3.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 60<br />
4.3.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 61<br />
4.3.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 61<br />
4.4 VERKEHR UND TECHNISCHE INFRASTRUKTUR 62<br />
4.4.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 62<br />
4.4.1.1 VERKEHR 62<br />
4.4.1.2 TECHNISCHE INFRASTRUKTUR 65<br />
4.4.2 KONZEPTION 68<br />
4.4.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 68<br />
4.4.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 68<br />
4.4.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 68<br />
4.5 UMWELT 69<br />
4.5.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 69<br />
4.5.1.1 LÄRM- UND SCHADSTOFFBELASTUNG 69<br />
4.5.1.2 HOCHWASSERSCHUTZ 69<br />
4.5.1.3 SCHUTZGEBIETE NACH SÄCHSISCHEM NATURSCHUTZGESETZ 69<br />
4.5.1.4 GRÜNZÜGE UND PARKANLAGEN 70<br />
4.5.2 KONZEPTION 71<br />
4.5.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 71<br />
4.5.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 71<br />
4.5.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 72<br />
4.6 KULTUR UND SPORT 73<br />
4.6.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 73<br />
4.6.1.1 KULTUREINRICHTUNGEN 73<br />
4.6.1.2 SPORTEINRICHTUNGEN 74<br />
4.6.1.3 VEREINSLEBEN 75<br />
4.6.2 KONZEPTION 75<br />
4.6.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 75<br />
4.6.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 75<br />
4.6.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 76<br />
4.7 BILDUNG UND ERZIEHUNG 77<br />
4.7.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 77<br />
4.7.2 KONZEPTION 78<br />
4.7.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 78<br />
4.7.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 79<br />
4.7.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 79<br />
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4.8 SOZIALES 80<br />
4.8.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 80<br />
4.8.1.1 KINDERTAGESSTÄTTEN 80<br />
4.8.1.2 ALTENPFLEGE, ALTEN- UND SENIORENHEIME 81<br />
4.8.1.3 EINRICHTUNGEN DES GESUNDHEITSWESENS 82<br />
4.8.1.4 BEHINDERTENEINRICHTUNGEN 82<br />
4.8.1.5 HILFELEISTUNGEN FÜR SOZIAL SCHWACHE 83<br />
4.8.2 KONZEPTION 83<br />
4.8.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN 83<br />
4.8.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE 83<br />
4.8.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 84<br />
4.9 KOMMUNALE FINANZEN 85<br />
4.9.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE 85<br />
4.9.2 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE 86<br />
5 GESAMTKONZEPT UND UMSETZUNGSSTRATEGIEN 87<br />
5.1 ZUSAMMENSTELLUNG DER ERGEBNISSE AUS DEN FACHKONZEPTEN 87<br />
5.1.1 BEWERTUNG DES ERFOLGES BISHERIGER SCHWERPUNKTSETZUNGEN 87<br />
5.2 ERGEBNISSE AUS DER EINBEZIEHUNG DER BETEILIGTEN 89<br />
5.3 ABLEITUNG DER ZUKÜNFTIGEN <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSSTRATEGIE 90<br />
5.3.1 GESAMTSTÄDTISCHE SCHWERPUNKTTHEMEN 90<br />
5.3.2 WEITERENTWICKLUNG DES SIEDLUNGSKÖRPERS 90<br />
5.4 PRIORITÄTEN, MASSNAHMENPAKETE, UMSETZUNGSSCHRITTE UND<br />
FINANZIERUNG 92<br />
5.4.1 ZUORDNUNG VON MASSNAHMEN ZU DEN GEBIETSTYPEN 92<br />
5.4.2 ZUSAMMENSTELLUNG VON MASSNAHMENPAKETEN 95<br />
5.4.3 ZUKÜNFTIGE STÄDTEBAUFÖRDERGEBIETE 100<br />
6 ZUSAMMENFASSUNG, FAZIT 101<br />
7 ERFOLGSKONTROLLE INSEK 102<br />
7.1 AUFBAU DER ERFOLGSKONTROLLE IN DER GEMEINDE 102<br />
7.2 ERGEBNISSE DER JÄHRLICHEN WIRKUNGSBEOBACHTUNG 102<br />
8 ÄNDERUNGSREGISTER 103<br />
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TABELLENVERZEICHNIS<br />
Tabelle 1 Bevölkerungsentwicklung/-prognose 31<br />
Tabelle 2 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – demografische<br />
Entwicklung 32<br />
Tabelle 3 Erklärung der Wohnungsbauformen zum Plan 3 und 4 34<br />
Tabelle 4 Bebauungspläne und Satzungen 35<br />
Tabelle 5 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Städtebau und Denkmalpflege 37<br />
Tabelle 6 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Städtebau und<br />
Denkmalpflege 38<br />
Tabelle 7 Wohngebäude- und Wohnbestandsentwicklung 39<br />
Tabelle 8 Baualter der Gebäude und Wohnungen 39<br />
Tabelle 9 Gebäude- und Wohnungsbestand 40<br />
Tabelle 10 Verteilung des Wohnungsbestandes unter den Eigentümern <strong>im</strong> Vergleich 2001/2006 42<br />
Tabelle 11 Leerstandsermittlung Kernstadt 43<br />
Tabelle 12 Entwicklung der Wohnfläche pro WE und EW von1995 zu 2008 44<br />
Tabelle 13 Ermittlung des theoretischen Rückbaubedarfes 46<br />
Tabelle 14 Konzeptionelle Aussagen zum Fachkonzept Wohnen 47<br />
Tabelle 15 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Wohnen 49<br />
Tabelle 16 Anzahl Gewerbebetriebe 50<br />
Tabelle 17 Gewerbemeldungen 1998-2008 51<br />
Tabelle 18 Gewerbestruktur / Beschäftigte / Umsatz 1990-2008 52<br />
Tabelle 19 Gewerbliche Brachflächen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 53<br />
Tabelle 20 Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (zum 30.6. des jeweiligen<br />
Jahres) 54<br />
Tabelle 21 Pendlerverhalten 54<br />
Tabelle 22 absolute Arbeitslosenzahlen 55<br />
Tabelle 23 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft 2006 (Prognose) 56<br />
Tabelle 24 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft nach Branchen 2006 (Prognose) 56<br />
Tabelle 25 Verkaufsfläche des Einzelhandels nach Branchen 2006 56<br />
Tabelle 26 Verkaufsraumfläche des großflächigen Einzelhandels nach Branchen 2006 56<br />
Tabelle 27 Stärken und Schwächen Analyse 57<br />
Tabelle 28 Übernachtungszahlen 1998-2008 58<br />
Tabelle 29 Konzeptionelle Aussagen zum FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus 60<br />
Tabelle 30 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Wirtschaft, Arbeitsmarkt,<br />
Handel, Tourismus 61<br />
Tabelle 31 Klassifiziertes Straßennetz der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 62<br />
Tabelle 32 Liniennetz des ÖSPV 64<br />
Tabelle 33 vorhandene öffentliche Parkplätze 65<br />
Tabelle 34 Entwicklung der Endverbraucherpreise 66<br />
Tabelle 35 Kostenentwicklung Abwasser 67<br />
Tabelle 36 Umfang des Gasleitungsnetzes 67<br />
Tabelle 37 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Verkehr und technische Infrastruktur 68<br />
Tabelle 38 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Verkehr und technische<br />
Infrastruktur 68<br />
Tabelle 39 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Umwelt 71<br />
Tabelle 40 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Umwelt 72<br />
Tabelle 41 Bestand an kulturellen Einrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 73<br />
Tabelle 42 Bestand an Sporteinrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 74<br />
Tabelle 43 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Kultur und Sport 75<br />
Tabelle 44 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte (Muster Q Arbeitshilfe SMI)<br />
– Kultur und Sport 76<br />
Tabelle 45 Entwicklung der Klassen und Schülerzahlen in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl 77<br />
Tabelle 46 Bestand an Bildungseinrichtungen 2008 78<br />
Tabelle 47 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Bildung und Erziehung 78<br />
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Tabelle 48 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Bildung und Erziehung 79<br />
Tabelle 49 Bestand an Kindertagesstätten 2008 80<br />
Tabelle 50 Bestand an Altenpflegeeinrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl./VG 81<br />
Tabelle 51 Prognose Bürger über 65 81<br />
Tabelle 52 Anzahl der Empfänger von Beihilfen zum Lebensunterhalt 83<br />
Tabelle 53 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Soziales 83<br />
Tabelle 54 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte (Muster Q Arbeitshilfe SMI)<br />
– Soziales 84<br />
Tabelle 55 Kommunale Finanzentwicklung 85<br />
Tabelle 56 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Kommunale Finanzen 86<br />
Tabelle 57 Bewertung des Erfolges/Umsetzung der bisherigen Schwerpunktsetzungen 87<br />
Tabelle 58 Gebietszuordnung konsolidiertes Gebiet/Maßnahmen 92<br />
Tabelle 59 Gebietszuordnung konsolidierungswürdiges Gebiet/Maßnahmen 93<br />
Tabelle 60 Gebietszuordnung Umstrukturierungsgebiet/Maßnahmen 94<br />
Tabelle 61 Maßnahmenpakete 95<br />
Tabelle 62 Zukünftige Fördergebietsausweisung 100<br />
Tabelle 63 Kernindikatoren 102<br />
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ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />
Abbildung 1 Geburten und Sterbefälle der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 23<br />
Abbildung 2 Wanderungsverhalten in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 24<br />
Abbildung 3 Saldo natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsverhalten in<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 24<br />
Abbildung 4 Bevölkerungsentwicklung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Entwicklung Anzahl Frauen <strong>im</strong><br />
gebärfähigen Alter 25<br />
Abbildung 5 Vergleich der Bevölkerungsentwicklung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl., <strong>Vogtland</strong>kreis und Land<br />
Sachsen 26<br />
Abbildung 6 Bevölkerungsstruktur der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. nach Altersgruppen 26<br />
Abbildung 7 Verteilung der Fortzüge 27<br />
Abbildung 8 Verteilung der Zuzüge 28<br />
Abbildung 9 Prognose der Einwohnerentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. von 2005 bis 2020<br />
29<br />
Abbildung 10 Prognose der Einwohnerentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. von 2005 bis 2020<br />
nach Altersgruppen 29<br />
Abbildung 11 Wohnungsentwicklung nach Wohnungsgrößen 40<br />
Abbildung 12 Neubau und Abriss von Wohnungen gegliedert nach Gebäudegröße 41<br />
Abbildung 13 Entwicklung der Haushalte <strong>im</strong> <strong>Vogtland</strong>kreis 1990-2008 44<br />
Abbildung 14 Steuereinnahme und Schuldenstand pro Kopf <strong>im</strong> Verhältnis zur Einwohnerzahl 85<br />
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PLANVERZEICHNIS<br />
Plan 1 Lage <strong>im</strong> Raum – Raumstruktur<br />
Plan 2 Gesamtstädtische Situation – Gliederung in Gemeindeteile<br />
Plan 3 FK Städtebau und Denkmalpflege – Prägende Wohnformen <strong>im</strong> Gemeindegebiet<br />
Plan 4 FK Städtebau und Denkmalpflege – Prägende Wohnformen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
Plan 5 FK Städtebau und Denkmalpflege – Bebauungspläne und Satzungsgebiete<br />
nach § 34 BauGB <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
Plan 6 FK Städtebau und Denkmalpflege – Grenzen der Städtebaufördergebiete<br />
Plan 7 FK Städtebau und Denkmalpflege – Kulturdenkmale<br />
Plan 8 FK Städtebau und Denkmalpflege – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />
Plan 9 FK Wohnen – Lehrstandsverteilung <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
Plan 10 FK Wohnen – Wohngebäudeentwicklung<br />
Plan 11 FK Wohnen – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />
Plan 12 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Bestand an Industrie- und<br />
Gewerbeflächen/industrielle und gewerbliche Brachflächen<br />
Plan 13 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Bestand und Verteilung<br />
der Einzelhandelseinrichtungen<br />
Plan 14 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Beherbergungen, Hauptanziehungspunkte,<br />
Wander- und Radwege<br />
Plan 15 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Schwerpunkte und Maßnahmen<br />
Plan 16 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Verkehrserschließung<br />
Plan 17 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Belastung des Verkehrsnetzes -<br />
Plan 18 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Städtisches Verkehrsnetz<br />
Plan 19 FK Verkehr und technische Infrastruktur – ÖPNV<br />
Plan 20 FK Umwelt – Immissionsbelastete Siedlungsflächen durch Verkehrslärm und<br />
Feinstaub<br />
Plan 21 FK Umwelt – Bestand und Planung Grünflächen<br />
Plan 22 FK Umwelt – Schwerpunkte und Maßnahmen<br />
Plan 23 FK Kultur und Sport – Bestand und Planung Kultur- und Sporteinrichtungen<br />
Plan 24 FK Bildung und Erziehung – Bestand und Planung Bildungseinrichtungen<br />
Plan 25 FK Soziales – Bestand und Planung Kindertagesstätten, Senioren-, Jugend-<br />
und Behinderteneinrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />
Plan 26 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategien – Einteilung in die Gebietstypen<br />
Plan 27 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategien – Maßnahmenpakete<br />
Plan 28 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategien – Abgrenzung neuer Fördergebiete<br />
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ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />
B Bundesstraße<br />
BauGB Baugesetzbuch<br />
BauNVO Baunutzungsverordnung<br />
BP Bebauungsplan<br />
EU Europäische Union<br />
EW Einwohner<br />
FNP Flächennutzungsplan<br />
FK Fachkonzept<br />
HH Haushalt<br />
ILEK integriertes ländliches Entwicklungskonzept<br />
InSEK Integriertes <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
k.A. keine Angaben<br />
LEP Landesentwicklungsplan<br />
ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />
OT Ortsteil<br />
OU Ortsumgehung<br />
S Staatsstraße<br />
SMI Sächsisches Staatsministerium des Innern<br />
ST <strong>Stadt</strong>teil<br />
VEP Vorhaben- und Erschließungsplan<br />
VG Verwaltungsgemeinschaft<br />
WE Wohneinheiten<br />
WG Wohngebiet<br />
WGS Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH<br />
ANLAGENVERZEICHNIS<br />
Anlage 1 Einzeldenkmalliste<br />
Anlage 2 Veröffentlichungen/Beschluss<br />
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0 VORBEMERKUNG<br />
Die <strong>Stadt</strong> als komplexes und dynamisches System unterliegt einem ständigen Wandel. Sie<br />
musste sich in der Geschichte den jeweiligen Bedingungen und Bedürfnissen durch fortwährenden<br />
Strukturwandel anpassen und hat somit ihre Siedlungsform verändert.<br />
In den letzten Jahrhunderten war die <strong>Stadt</strong>entwicklung überwiegend durch ein ständiges<br />
Wachstum geprägt. Gegenwärtig wachsen unsere Städte nicht mehr nur, in einigen Regionen<br />
gibt es Stagnation und in anderen Regionen beginnt ein Schrumpfungsprozess.<br />
Ursache ist zum Einen die demografische Entwicklung und zum Anderen der strukturelle<br />
Wandel in der Wirtschaft der letzten Jahre.<br />
Am deutlichsten spürbar wird diese Entwicklung durch hohe Leerstände auf dem Wohnungsmarkt.<br />
Auf die, durch den Bevölkerungsrückgang ausgelösten insgesamt vielschichtigen<br />
Probleme muss mit einer fachübergreifenden Bündelung stadtentwicklungsrelevanter<br />
Maßnahmen reagiert werden. Ziel des <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeptes soll neben der<br />
Vermeidung von Fehlentwicklungen die Erschließung von max<strong>im</strong>alen Synergieeffekten be<strong>im</strong><br />
Einsatz und der Vergabe der staatlichen Finanzmittel sein.<br />
<strong>Stadt</strong>umbau bedeutet, dem Schrumpfungsprozess aktiv zu begegnen, um die gesamtstädtische<br />
Identität zu erhalten und eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>struktur zu entwickeln. Er kann zu mehr<br />
Lebensqualität, Aufwertung und Attraktivität des Lebensraums <strong>Stadt</strong> führen.<br />
Basis für das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept ist die Analyse der Entwicklung der verschiedensten,<br />
für die <strong>Stadt</strong>entwicklung relevanten Bereiche. Aus dieser Analyse heraus wird festgestellt<br />
werden, dass nicht allein der Rückbau von leerstehenden Wohnungen, sondern in vielen<br />
Teilbereichen ein umfassender <strong>Stadt</strong>umbau die zentrale Aufgabe der heutigen <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
ist. Diese wird aber nicht durch eine einmalige Planung zu lösen sein, sondern ist<br />
vielmehr als Fortführung des <strong>im</strong> Jahr 2000 begonnenen <strong>Stadt</strong>umbau Ost zu sehen und bedarf<br />
einer ständigen Anpassung an die zukünftigen, sich ändernden Bedingungen.<br />
In den vergangenen Jahren wurden in <strong>Falkenstein</strong> durch <strong>Stadt</strong>sanierungsmaßnahmen erhebliche<br />
Erfolge erzielt. Die desolate Situation, insbesondere in den innerstädtischen Quartieren,<br />
die <strong>im</strong> Jahr 1990 vorlag, hat sich wesentlich verbessert.<br />
Trotz aller schon durchgeführten Maßnahmen hat der <strong>Stadt</strong>umbauprozess gerade erst begonnen<br />
und bedarf einer umfassenden Fortführung.<br />
Der Wohnraumbedarf kann quantitativ und qualitativ gedeckt werden. Der Bedarf an neu zu<br />
errichteten Wohnraum beschränkt sich <strong>im</strong> wesentlichen auf den Eigenhe<strong>im</strong>bau und ist insgesamt<br />
als rückläufig zu bewerten. Die <strong>Stadt</strong>entwicklung muss sich wieder mehr auf den innerstädtischen<br />
<strong>Stadt</strong>raum mit dem Problem des vermehrten Leerstand an Wohnungen konzentrieren.<br />
Gerade hier konkurrieren aber private und öffentliche Interessen und Belange auf<br />
engstem Raum miteinander.<br />
In der Analyse des InSEK wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. gemeinsam mit ihren Ortsteilen<br />
betrachtet. Die Entwicklung der OT wird sich zukünftig auf den Substanzerhalt und die Ausgestaltung<br />
des Vorhandenen konzentrieren. Hier treten weniger Probleme als in der städtischen<br />
Entwicklung auf. Umfassende Planungsaussagen zum ländlichen Umfeld der <strong>Stadt</strong><br />
wurden <strong>im</strong> ILE getroffen. Aus diesem Grunde werden sich die Aussagen <strong>im</strong> Text und vor<br />
allem in den Plänen häufig, ausgenommen zu gesamtstädtisch relevanten Aussagen und<br />
Planungen, auf die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong> selbst beschränken.<br />
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1 ALLGEMEINE ANGABEN<br />
1.1 AKTEURE UND BETEILIGTE<br />
Bei der Erarbeitung des InSEK wurde zum einen auf bestehende Konzepte und Angaben der<br />
städtischen Ämter aufgebaut, andererseits Beratungen und Abst<strong>im</strong>mungen zu spezifischen<br />
Problemstellungen mit den unterschiedlichen Beteiligten geführt.<br />
Die Öffentlichkeit wurde, unabhängig der Einbeziehung über Fachplanungen, in den einzelnen<br />
Bearbeitungsetappen <strong>im</strong> Wettbewerb <strong>Stadt</strong>umbau Ost, sowie für die ländlichen Bereiche<br />
be<strong>im</strong> ILE über Informationsveranstaltungen in den Gesamtprozess der <strong>Stadt</strong>entwicklung einbezogen.<br />
Aktiv beteiligt waren Vertreter von folgenden Einrichtungen, Vereinen, Verbänden und Unternehmen:<br />
aus der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
Bürgermeister<br />
Bauamt<br />
Gewerbeamt<br />
Meldeamt<br />
Soziales<br />
Sport<br />
Kulturangelegenheiten<br />
Kämmerei<br />
von Unternehmen, Einrichtungen, Vereinen und Verbänden<br />
Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Landratsamt <strong>Vogtland</strong>kreis<br />
Landesamt für Denkmalpflege<br />
Zweckverband Wasser Abwasser<br />
envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
Erdgas Südsachsen GmbH<br />
Zweckverband ÖPNV<br />
Grundstücks- und Gebäudeverwaltungs- GmbH<br />
Auerbacher Wohnungsgenossenschaft eG<br />
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1.2 ORGANISATIONSSTRUKTUR UND ARBEITSWEISE<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzepte zu erstellen und umzusetzen heißt, verschiedene Akteure und<br />
Bevölkerungsgruppen vor Ort aktiv zu beteiligen. Die zielkonkrete Umsetzung gesamtstädtischer<br />
Konzepte soll auf teilräumlicher Ebene möglich sein.<br />
In der folgenden Grafik sind schematisch die Ausgangsbedingungen und der Ablauf der Erarbeitung<br />
des InSEK dargestellt.<br />
EINFLUSSFAKTOREN<br />
Demografie<br />
Wirtschaft<br />
übergeordnete Planungen<br />
Umweltbedingungen<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
(InSEK)<br />
öffentliche<br />
Diskussionen<br />
Einarbeitung<br />
Überarbeitung<br />
Beschlussfassung<br />
<strong>Stadt</strong>rat<br />
AKTEURE<br />
Fachabteilungen<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
Planungsbüro<br />
Träger öffentlicher<br />
Belange<br />
Arbeitsgruppen<br />
(Bürger, Initiativgruppen,<br />
Fraktionen Gewerbetreibende<br />
u.ä.)<br />
Die bisherigen städtebaulichen Konzeptionen zur <strong>Stadt</strong>entwicklung liefen über die Bearbeitungsstufen<br />
INSEK und 2002 Wettbewerb <strong>Stadt</strong>umbau Ost.<br />
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2 GESAMTSTÄDTISCHE SITUATION<br />
2.1 ÜBERGEORDNETE RÄUMLICHE PLANUNGEN<br />
2.1.1 ÜBERFACHLICHE ZIELE UND GRUNDSÄTZE DER RAUMORDNUNG LAUT<br />
LANDESENTWICKLUNGSPLAN (LEP)<br />
Zentralität<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist <strong>im</strong> Landesentwicklungsplan 2003 (LEP) in ihrer Zentralität als<br />
eine Sonderform der Mittelzentren gemeinsam mit den Gemeinden Rodewisch, Auerbach<br />
und Ellefeld als Mittelzentraler Städteverbund „Göltzschtal“ ausgewiesen.<br />
Zielaussagen:<br />
Übernahme von Entwicklungsfunktionen für den räumlichen Wirkungsbereich;<br />
- Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung ihres Verflechtungsbereiches mit Gütern<br />
und Dienstleistungen unterschiedlicher Stufen gebündelt und in zumutbarer Entfernung;<br />
- Ausbildung von leistungsfähigen Verkehrsknotenpunkten;<br />
- Ausbildung zu wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandorten;<br />
- Sicherung und Stärkung als intraregionaler Versorgungs-, Bildungs- und Wirtschaftsstandort;<br />
- Vernetzung mit dem jeweiligen Oberzentrum durch leistungsfähige Verkehrsverbindungen;<br />
Raumkategorie<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. gehört mit dem Städteverbund „Göltzschtal“ dem verdichteten<br />
Bereich <strong>im</strong> ländlichen Raum an.<br />
Zielaussagen:<br />
- Ausbau des Verkehrsnetzes für den Personen- und Güterverkehr, dass sowohl ihre innere<br />
Erschließung als auch die Erreichbarkeit der Verdichtungsräume gewährleistet wird;<br />
- Sicherung der Freiräume für Zwecke der Erholung sowie für land- und forstwirtschaftliche<br />
Nutzung zum Schutz der ökologischen Ressourcen;<br />
Räume mit besonderem landesplanerischem Handlungsbedarf<br />
Nach der Festlegungskarte 5 gehört die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong> zum grenznahen Gebiet.<br />
Zielaussagen:<br />
- Abbau der lagebedingten Nachteile insbesondere durch Verbesserung der infrastrukturellen<br />
Voraussetzungen;<br />
- verkehrsträgerübergreifende Gestaltung des Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur, um die<br />
Erreichbarkeit der europäischen Metropolregion „Sachsendreieck“ und der benachbarten<br />
Staaten verbessert wird;<br />
- soweit möglich - gemeinsame Umsetzung von Planungen und Maßnahmen insbesondere<br />
der Wirtschaft, des Verkehrs und zur Verbesserung des Umweltschutzes mit der Tschechischen<br />
Republik sowie der benachbarten Bundesländer;<br />
- Gestaltung von regionalen Entwicklungsprogrammen unter der Beachtung der rechtlichen<br />
Möglichkeiten, dass deren Umsetzung über die Staats- und Landesgrenzen möglich<br />
sind;<br />
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2.1.2 ÜBERFACHLICHE UND FACHLICHE ZIELE UND GRUNDSÄTZE DER RAUM-<br />
ORDNUNG LAUT REGIONALPLAN<br />
Die überfachlichen Ziele des LEP wurden <strong>im</strong> Regionalplan Südwestsachsen 2008 (Beschlussfassung<br />
10.07.2008) durch differenzierte Grundsatz- und Zielaussagen vertieft. Hier<br />
werden für das Territorium der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. die folgenden Aussagen und Festsetzungen<br />
getroffen:<br />
Siedlungsstruktur<br />
Zentrale Orte und Verbünde<br />
Die zentralörtliche Einstufung als Mitgliedsgemeinde des Mittelzentralen Städteverbundes<br />
Göltzschtal wurde schon <strong>im</strong> LEP getroffen und <strong>im</strong> Regionalplan nachrichtlich übernommen.<br />
Schwerpunktbereiche für Siedlungsentwicklung<br />
Schwerpunktbereiche für Siedlungsentwicklungen sind regional und überregional bedeutsame<br />
Vorsorgestandorte für Industrie und produzierendes Gewerbe.<br />
Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist der Standort V 14 „Siebenhitz“ als solcher ausgewiesen.<br />
Achsen<br />
Regionale Entwicklungs- und Verbindungsachsen und Regionale Verbindungsachsen sind<br />
regional bedeutsame Achsen, die das Netz der <strong>im</strong> Landesentwicklungsplan 2003 ausgewiesenen<br />
überregionalen Verbindungsachsen ausformen und ergänzen und der Bündelung von<br />
Infrastruktureinrichtungen dienen. Regionale Entwicklungs- und Verbin-dungsachsen dienen<br />
darüber hinaus der Konzentration der Siedlungstätigkeit.<br />
Regionale Achsen sind durch Siedlungsbereiche, Regionale Grünzüge und Grünzäsuren<br />
gegliedert.<br />
Als regionale Achsen außerhalb der überregionalen Verbindungsachsen des LEP sind ausgewiesen:<br />
a) Plauen - SVB Göltzschtal – SVB Silberberg (Entwicklungs- und Verbindungsachse)<br />
d) (Hof/A93) – Oelsnitz/Vogtl. – <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. (Verbindungsachse)<br />
g) Zwickau – Lengefeld – SVB Göltzschtal – Schöneck – Klingenthal – (Kraslice – Soko<br />
lov – Karlovy Vary) (Teilweise Entwicklungs- und Verbindungsachse)<br />
Regionale Grünzüge und Grünzäsuren<br />
Grünzäsuren und Grünzüge sind von Bebauung <strong>im</strong> Sinne von Besiedelung oder anderen<br />
funktionswidrigen Nutzungen freizuhalten.<br />
Ein regionaler Grünzug ist<br />
- zwischen Dorfstadt und <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
- zwischen Dorfstadt und Oberlauterbach<br />
und Grünzäsuren<br />
- zwischen <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Grünbach<br />
- zwischen <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Neustadt<br />
- zwischen <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Siebenhitz<br />
ausgewiesen.<br />
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Freiraumstruktur<br />
Leitbild für Natur und Landschaft<br />
Für die einzelnen Regionsteile wurden Leitbilder, welche den angestrebten Zustand von Natur<br />
und Landschaft und die dazu erforderlichen Gestaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
in den einzelnen Naturräumen der Region darstellt, aufgestellt. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
gehört zur Region <strong>Vogtland</strong>. Für sie ist das Leitbild – Nord- und Ostvogtland – verbindlich.<br />
Landschaftsbild und Kulturlandschaft<br />
Vorbehaltsgebiete Landschaftsbild/Landschaftserleben<br />
- der gesamte Bereich außerhalb der Siedlungsfläche<br />
Arten- Lebensgemeinschaften und Lebensräume<br />
Vorbehaltsgebiet Arten- und Biotopschutz<br />
- zwischen <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Dorfstadt<br />
- der gesamte Bereich westlich von Dorfstadt<br />
Vorranggebiet Arten- und Biotopschutz<br />
- zwischen Oberlauterbach und Dorfstadt<br />
- Flächen östlich von <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Zusätzlich sind <strong>im</strong> Regionalplan Ziele der regionalen Entwicklung formuliert:<br />
- Die Ortsumgehung B 169 soll als raumbedeutsame Maßnahme vorrangig durchgeführt<br />
werden.<br />
- Die <strong>Stadt</strong> ist als regional bedeutsamer Schwerpunkt des Städtetourismus innerhalb<br />
eines Ergänzungsgebietes Tourismus/Erholungsgebiet zu entwickeln.<br />
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2.1.3 REGIONALE ENTWICKLUNGSKONZEPTE<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist derzeitig in verschiedene Regionale Entwicklungskonzepte<br />
mit unterschiedlicher Bedeutung eingebunden.<br />
Städteverbund Göltzschtal<br />
Im Rahmen einer Vereinbarung zum Mittelzentralen Städteverbund Göltzschtal wurde ein<br />
gemeinsamer Flächennutzungsplan aufgestellt. In ihm wurden die Entwicklungsabsichten<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit denen der anderen Gemeinden abgewogen und koordiniert.<br />
Ziel ist es, Fehlentwicklungen auszuschließen und besonders die Entwicklung <strong>im</strong> Bereich der<br />
Daseinsvorsorge so aufeinander abzust<strong>im</strong>men, dass die geringen Finanzmittel der Städte<br />
und Gemeinden opt<strong>im</strong>al eingesetzt werden können.<br />
Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILE)<br />
Die <strong>Stadt</strong> hat sich mit verschiedenen Gemeinden des <strong>Vogtland</strong>es zusammengeschlossen<br />
und das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept „Region <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.“ aufgestellt.<br />
Zur Verwirklichung der einzelnen Projekte werden <strong>im</strong> Rahmen der dörflichen Entwicklung<br />
EU-Fördermittel bereitgestellt. Mit diesen werden die Entwicklungen der ländlichen Bereiche,<br />
also vor allem der OT unterstützt.<br />
2.2 LEITBILD<br />
Ein Leitbild entsteht in der Regel durch einen umfangreichen Diskussionsprozess über die<br />
zukünftigen Entwicklungsabsichten. Eine Leitbilddiskussion wurde <strong>im</strong> Prozess der Erarbeitung<br />
des Wettbewerbes <strong>Stadt</strong>umbau Ost begonnen, aber nicht zu Ende geführt. Im Rahmen<br />
der Erarbeitung des ILE wurde die Diskussion wieder aufgenommen und zusätzlich Schwerpunkte<br />
für die weitere ländliche Entwicklung festgelegt.<br />
Schwerpunkte für die zukünftige Entwicklung von <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. bilden demnach:<br />
• Stärkung des Wirtschaftsstandortes <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
• Sicherung des Wohnstandortes <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
• Stärkung und Ausbau der Tourismusfunktion gemeinsam mit den Gemeinden der Region<br />
• Schaffung von Voraussetzungen für die Ansiedelung von Familien mit Kindern<br />
Die Schwerpunkte sind in den Teilbereichen mit weiteren Handlungsschwerpunkten untersetzt<br />
und sind den weiteren Planungsprozessen zu Grunde zu legen.<br />
2.3 BESONDERHEITEN IN DER <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNG<br />
2.3.1 WESENTLICHE MERKMALE DER <strong>STADT</strong> / ANGABEN ZUR GEMEINDE<br />
• Unabhängig der zentralörtlichen Einstufung durch übergeordnete Planungen bestehen zu<br />
den Städten und Gemeinden Rodewisch, Auerbach, Ellefeld traditionelle Verflechtungen<br />
und bauliche Zusammenhänge.<br />
• Die <strong>Stadt</strong> bildet zusätzlich mit den Gemeinden Neustadt und Grünbach eine Verwaltungsgemeinschaft.<br />
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• Die letzten Eingemeindungen brachten eine große Flächenausdehnung ohne bauliche<br />
Zusammenhänge der OT zur <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
• Die <strong>Stadt</strong> besitzt eine einzigartige, gut erhaltene, in regelmäßiger Karreebebauung ausgeführte<br />
<strong>Stadt</strong>struktur in der „Oberen und Unteren“ <strong>Stadt</strong>.<br />
• <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hat als traditioneller Industriestandort vor allem in der Textilindustrie<br />
ein hohes Potenzial an Arbeitskräften in diesem Bereich.<br />
• Klar strukturiertes <strong>Stadt</strong>bild mit überwiegend Trennung von Wohnen und Gewerbe.<br />
• Traditioneller Verwaltungs- und Versorgungsort für den angrenzenden ländlichen Raum.<br />
• Die ursprünglich als Trinkwassertalsperre angelegte Talsperre <strong>Falkenstein</strong> bildet einen<br />
bedeutenden Naherholungsbereich für die Bürger der <strong>Stadt</strong> und Umgebung.<br />
2.3.2 NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG<br />
Naturräumlich rechnet man das Territorium der <strong>Stadt</strong>, wie <strong>im</strong> Namen schon verankert, zum<br />
<strong>Vogtland</strong> und dabei zum Nord- und Ostvogtland. Es liegt dabei an der Grenze zum Westerzgebirge.<br />
Das Gebiet wird in Süd-Nord-Richtung von der Göltzsch und in Südwest-Nord-Richtung von<br />
der Treba durchflossen. Westlich der Göltzsch und nahezu parallel zu dieser befindet sich<br />
ein Höhenrücken. Dieser wird durch ein von Auerbach bis <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. durchlaufendes<br />
Quarzitmassiv gebildet. Aus ihm ragen stadtbildbest<strong>im</strong>mend der Schlossfelsen, Lochstein<br />
und Katzenstein heraus. Der Höhenunterschied innerhalb des <strong>Stadt</strong>gebietes vom tiefsten<br />
Punkt an der Göltzsch beträgt nahezu ca. 170 m.<br />
Die OT Oberlauterbach, Trieb und Schönau sind naturräumlich schon dem nord-östlichen<br />
<strong>Vogtland</strong>, dem Treuener-Reichenbacher Unterland, zuzuordnen. Neben kleinen Höhenzügen<br />
wird das Gebiet durch die flachen Täler von Trieb und Lauterbach geprägt. Die Ortschaften<br />
entwickelten sich eingebettet in diese Bachtäler.<br />
2.3.3 LAGE IM RAUM<br />
Plan 1 Lage <strong>im</strong> Raum – Raumstruktur<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. liegt <strong>im</strong> Osten des <strong>Vogtland</strong>kreises des Regierungsbezirks<br />
Chemnitz.<br />
Angrenzende Kommunen sind neben Grünbach und Neustadt als Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft,<br />
die Gemeinde Ellefeld, die <strong>Stadt</strong> Auerbach, die Gemeinden Hammerbrücke<br />
und Neuensalz sowie die Verwaltungsgemeinschaft Treuen.<br />
Neben Rodewisch, Auerbach und Ellefeld, welche mit <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. den Mittelzentralen<br />
Städteverbund Göltzschtal bilden, sind folgende Zentren der Umgebung von Bedeutung:<br />
• Plauen Oberzentrum ca. 16 km<br />
• Zwickau Oberzentrum ca. 30 km<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist verkehrsmäßig neben der B 169 über ein dichtes Netz von Staats- und<br />
Kreisstraßen erschlossen.<br />
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Durch die von der <strong>Vogtland</strong>bahn GmbH betriebenen Stecken<br />
• Reichenbach-<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.-Schöneck-Adorf<br />
• Zwickau-<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.-Schöneck-Klingenthal<br />
besteht gleichzeitig Anschluss an das Hauptstreckennetz der Deutschen Bahn AG.<br />
Für den Geschäftsverkehr ist ein Verkehrslandeplatz (Motorflugzeuge bis 5,7 t) vorhanden.<br />
2.3.4 HISTORISCHE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE<br />
• um 1200 Siedlung „unter der Burg“<br />
• um 1260 erstmals erwähnt<br />
• 1448 Verleihung des <strong>Stadt</strong>- und Marktrechtes (einzige <strong>Stadt</strong> mit Bergrecht <strong>im</strong><br />
<strong>Vogtland</strong>), Beginn des Eisen-, Zinn- und Kupferbergbaues<br />
• 1501 Einweihung der 1. Schule<br />
• ab 1600 Aufkommen der Baumwollweberei als Handweberei<br />
• 1788 erhält die <strong>Stadt</strong> den Beinamen „Wiege des Sächsischen Kammertuches“<br />
(Jaquart-Webstuhl)<br />
• 1859 großer <strong>Stadt</strong>brand mit völliger Zerstörung der <strong>Stadt</strong> (außer den Bereichen Im<br />
Grund, Holzbrunnen und unterer und oberer Anger)<br />
• Wiederaufbau nach Bebauungsplan mit schachbrettartigem Grundriss<br />
• 1875 Eisenbahnanschluss nach Zwickau<br />
• 1883 Einführung der englischen Maschinenweberei und Entwicklung der Gardinenindustrie<br />
• 1892 Eisenbahnanschluss nach Muldenberg<br />
• 1880-1910 größter Bauboom, mehrgeschossige, reich verzierte Bürgerhäuser aus Klinkermauerwerk<br />
entstehen<br />
• 1920 Grundsteinlegung für den Talsperrenbau (Trinkwassertalsperre)<br />
• nach 1945 Plauener Gardine, Werk Falgard, wird neben der Metallindustrie wirtschaftlicher<br />
Schwerpunkt in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
• 1950 Eingemeindung der Gemeinde Dorfstadt<br />
• 1960-1970 komplexer Wohnungsneubau zwischen Rathenaustraße und Heinrich-Heine-<br />
Straße<br />
• 1970 Wohnungsneubau „Verlängerte Gartenstraße“<br />
• 1971 Inbetriebnahme der Talsperre <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
• nach 1990 Ausbau und Erweiterung des Sport- und Freizeitzentrums, Erschließung des<br />
Gewerbeparkes „<strong>Falkenstein</strong> West“ und „Bahnbogen“, Erschließung und<br />
Bebauung des Wohngebietes „Am Brand“, Abriss der Industriebrache Falgard<br />
und Erschließung als neues Gewerbegebiet, Sanierung des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />
• 1994 Bildung der Verwaltungsgemeinschaft<br />
• 1998 Eingemeindung der Ortschaft Oberlauterbach<br />
• 1999 Eingemeindung der Ortschaften Trieb und Schönau<br />
• 2001 Übergabe des Gewerbegebietes Falgard<br />
• 2004 Sicherung des zentralen Mittelschulstandortes <strong>Falkenstein</strong>/Ellefeld<br />
• 2007 Übergabe der neuen 2-Feld-Sporthalle <strong>im</strong> Sport- und Freizeitpark<br />
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2.3.5 SIEDLUNGSSTRUKTUR UND <strong>STADT</strong>TEILGLIEDERUNG<br />
Plan 2 Gesamtgemeindliche Situation – Gliederung in Gemeindeteile<br />
Wie schon kurz erwähnt besteht die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. aus der <strong>Stadt</strong> selbst und dem<br />
<strong>Stadt</strong>teil Dorfstadt sowie den Ortsteilen Oberlauterbach, Trieb und Schönau.<br />
Während der ST Dorfstadt noch einen gewissen baulichen Zusammenhang mit der <strong>Stadt</strong><br />
besitzt, haben die anderen OT keinen baulichen Zusammenhang zur <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Die Größe der <strong>Stadt</strong> und ihre Struktur lassen eine Unterteilung in einzelne <strong>Stadt</strong>teile<br />
nicht als sinnvoll erscheinen. Aus diesem Grund erfolgt die Gliederung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
lediglich nach den Gemarkungen.<br />
Beschreibung der einzelnen Gemeindeteile<br />
<strong>Falkenstein</strong><br />
Baustruktur / Funktion / Nutzung<br />
Bereich gründerzeitliche <strong>Stadt</strong>anlage südlich der Bahnhofstraße<br />
- überwiegend dichte Bebauung auf kleinteiligen Grundstücksstrukturen<br />
- gründerzeitliche, teilweise reich verzierte 2-4 geschossige Blockrandbebauung<br />
- in Teilbereichen ortstypische Klinkerfassaden<br />
- in Randbereichen offene Strukturen<br />
- Bereich Gartenstraße Einzelblöcke <strong>im</strong> industriellen Wohnungsbau<br />
- Standort der Verwaltung, Schwerpunkt von Handels- und Versorgungseinrichtungen<br />
- kleinteilige Eigentumsstruktur, überwiegend private Vermietung<br />
- Standort von Bildungseinrichtungen (Mittelschule, Berufsschule, Bibliothek)<br />
- am Gebietsrand Sport- und Freizeitanlage Jahnplatz<br />
- überwiegend Wohnstandort<br />
Bereich südöstlich der Ellefelder Straße/nördlich Hammerbrücker Straße<br />
- überwiegend dichte Bebauung auf kleinteiligen Grundstücksstrukturen<br />
- <strong>im</strong> Kernbereich 2-3 geschossige geschlossene Blockbebauung mit Klinkerfassaden<br />
- <strong>im</strong> Bereich Grund lockerer historische Einzelhausbebauung<br />
- überwiegend Wohnstandort<br />
- Konzentration von Einzelhandelseinrichtungen entlang der Ellefelder Straße<br />
Bereich südwestlich der Bahnlinie (Oelsnitzer Straße/Grünbacher Straße)<br />
- lockere Baustrukturen<br />
- überwiegend 1-2 geschossige Einzelhausbebauung<br />
- neues Wohngebiet „Wohnpark Am Brand“ Einzel-, Doppel- und Reihenhausbebauung<br />
- gewerbliche Bebauung zwischen Oelsnitzer Straße und Winnweg<br />
- hohe Durchgrünung durch Kleingarten- und Wochenendgrundstücke<br />
- bis auf Gewerbebereich reiner Wohnstandort<br />
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Bereich zwischen Bahnbogen und gründerzeitlicher Bebauung<br />
- offene 1-2 geschossige Siedlungsbebauung südlich der Plauenschen Starße<br />
- nördlich der Plauenschen Straße Konzentration von gewerblicher Bebauung<br />
- Bereich Dr.-Robert-Koch-Straße Standort Seniorenwohnhe<strong>im</strong> mit Tagespflege und<br />
einzelne Blockbauten<br />
- Wohnnutzung nur auf kleine Bereiche beschränkt ansonsten überwiegt gewerbliche<br />
Nutzung<br />
Bereich westlich vom Bahnhof<br />
- nördlich der Dorfstädter Straße 2-3 geschossige Wohnbebauung als Einzelhäuser<br />
- südlich der Dorfstädter Straße ebenso wie <strong>im</strong> Rückraum auf der nördlichen Straßenseite<br />
gewerbliche Bebauung<br />
Bereich zwischen Bahntrasse/ Bahnhofstraße/Ellefelder Straße<br />
- Bereich mit gemischten Baustrukturen von Wohnen und Gewerbeflächen<br />
- zwischen Rathenaustraße/Heinrich-Heine Straße Wohnblöcke des industriellen Wohnungsbau<br />
als Einzelblöcke<br />
- westlich der Rathenaustraße und Bereich zwischen Bahnhofstraße und Standort des<br />
industriellen Wohnungsbaus industriell-gewerbliche Bebauung<br />
- östlich der Heinrich-Heine-Straße Schloss mit Schlossfelsen, Kindertagesstätte,<br />
Grundschule, Tierpark und Kleingartenanlage<br />
- entlang der Auerbacher Straße kleinteilige 1-2 geschossige Einzelhausbebauung<br />
Potenziale / Entwicklungsoptionen<br />
- Erhalt und Stärkung des Wohnstandortes mit kleinstädtischem Flair<br />
- gut erhaltenes historisches <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
- klare Trennung zwischen Wohnstandorten und Gewerbe<br />
- gute fußläufige Anbindung aller öffentlichen Einrichtungen und Einzelhandelseinrichtungen<br />
durch Konzentration <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
- Konzentration von Bildungseinrichtungen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum sorgt für gute Erreichbarkeit<br />
für die Kinder und Jugendlichen<br />
- durch Einsatz von Sanierungsmitteln Attraktivitätssteigerung <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
- keine Industriebrachen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>kerngebiet<br />
- insgesamt gute Infrastrukturausstattung der Wohnbereiche<br />
- geplante OU B 169 bringt eine günstigere Anbindung an die Bundesautobahn A 72<br />
Schwächen / Entwicklungshindernisse<br />
- derzeitig hohe Verkehrsbelastung der Innenstadt<br />
- hohe Überbauung <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum lässt wenig Raum für Grün- und Funktionsflächen<br />
- trotz Sanierungsmaßnahmen hohe Leerstände in der Gründerzeitbebauung<br />
- ungünstige Lage zur Autobahn (Entfernung/Anbindung)<br />
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Dorfstadt<br />
Baustruktur / Funktion / Nutzung<br />
- Straßendorf mit 1-3 geschossiger lockerer Einzelhausbebauung<br />
- Wohnbebauung mit teilweise kleinstädtischem Charakter<br />
- viele Klinkerbauten<br />
- Wohnstandort mit vereinzelten nicht störenden Handwerks- und Gewerbetrieben<br />
- Standort von Grundschule/Turnhalle, Sportplatz und Kindertagesstätte<br />
- Rittergutsbereich mit Parkanlage losgelöst von der sonstigen Baustruktur, Bereich<br />
überwiegend gewerblich genutzt<br />
Potenziale / Entwicklungsoptionen<br />
- Weiterentwicklung als Wohnstandort bei gleichzeitigem Sicherung der bestehenden<br />
Handwerks- und Gewerbebetriebe<br />
- mit Grundschule und Kindertagesstätte gute Infrastrukturausstattung<br />
- Standort der Berufsgenossenschaftlichen Klinik<br />
- Rittergutspark und Herrenhaus<br />
Schwächen / Entwicklungshindernisse<br />
- relativ hohe Verkehrsbelastung als Straßendorf an einer Staatsstraße<br />
- sanierungsbedürftiges und ungenutztes Herrenhaus des Rittergutes<br />
Oberlauterbach<br />
Baustruktur / Funktion / Nutzung<br />
- baulich getrennt in Ober- und Unterlauterbach<br />
- ländlich dörfliche Baustruktur mit einzelnen Handwerksbetrieben<br />
- lockere Einzelhausbebauung<br />
- kleine Bereiche mit Eigenhe<strong>im</strong>bebauung nach 1990<br />
- umgenutztes Rittergut mit Parkbereich (Natur- und Umweltzentrum des <strong>Vogtland</strong>kreises)<br />
- Kindertagesstätte<br />
- überwiegend Wohnfunktion<br />
Potenziale / Entwicklungsoptionen<br />
- Erhalt und Weiterentwicklung der Wohnfunktion <strong>im</strong> bestehenden Ortsgrundriss<br />
- Natur- und Umweltzentrum des <strong>Vogtland</strong>kreises, Naturherberge<br />
- hohes Potenzial an Naturausstattung<br />
- Lage <strong>im</strong> Naturpark Erzgebirge/<strong>Vogtland</strong><br />
Schwächen / Entwicklungshindernisse<br />
- keine zentrale Abwasserentsorgung<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
21
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Schönau<br />
Baustruktur / Funktion / Nutzung<br />
- ländlich dörfliche Einzelhausbebauung<br />
- überwiegend Wohnfunktion<br />
Potenziale / Entwicklungsoptionen<br />
- Erhalt als Wohnstandort <strong>im</strong> bestehenden Ortsgrundriss<br />
- Lage <strong>im</strong> Naturpark Erzgebirge/<strong>Vogtland</strong><br />
Schwächen / Entwicklungshindernisse<br />
- zentrale Abwasserentsorgung nur in Teilbereichen<br />
- unsaniertes ehemaliges Freibad<br />
Trieb<br />
Baustruktur / Funktion / Nutzung<br />
- ländlich dörfliche Baustrukturen<br />
- Eigenhe<strong>im</strong>bebauung<br />
- entlang der B 169 einzeln stehende Klinkerbebauung<br />
- kleine Gewerbebetriebe innerhalb der Dorfstruktur<br />
- Kindertagesstätte, Sportplatz, Jugend- und Seniorenzentrum<br />
- Gewerbegebiet an der B 169<br />
- Standort des „Milchgut Triebtal“ als landwirtschaftliches Untenehemen<br />
Potenziale / Entwicklungsoptionen<br />
- Wohnstandort mit Handwerks- und Gewerbeunternehmen<br />
- erschlossenes Gewerbegebiet an der B 169<br />
Schwächen / Entwicklungshindernisse<br />
- bauliche Einschränkungen durch Überschwemmungsgebiete der Trieb<br />
- nur in den Bereichen Gewerbegebiet und Sportplatzweg zentrale Abwasserentsorgung<br />
2.3.6 AKTUELLER SACHSTAND ZUM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN (FNP)<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. besitzt gemeinsam mit Städten und Gemeinden des Mittelzentralen<br />
Städteverbundes Göltzschtal einen in Kraft befindlichen Flächennutzungsplan.<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
3 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />
3.1 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG SEIT 1990<br />
Die in den folgenden Abschnitten durchgeführten Berechnungen und Vergleiche zur Bevölkerungsentwicklung<br />
(1990-2008) für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. basieren auf den Daten des<br />
Statistischen Landesamtes Sachsen, in Teilbereichen ergänzt durch die Angaben des Einwohnermeldeamtes<br />
der <strong>Stadt</strong>.<br />
In der Bevölkerungsentwicklung spiegelt sich abhängig von der generellen Entwicklung <strong>im</strong><br />
Land stets die wirtschaftliche und soziale Entwicklung einer Gemeinde wider. Die demografische<br />
Entwicklung wird dabei <strong>im</strong> Wesentlichen durch die Faktoren der natürlichen Bevölkerungsentwicklung<br />
(Geburten/Sterbefälle) sowie die Wanderungen (Zuzug/Wegzug) über die<br />
<strong>Stadt</strong>grenzen best<strong>im</strong>mt.<br />
Natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />
Abbildung 1 Geburten und Sterbefälle der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Einwohner<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Jahr<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Geburten Sterbefälle<br />
Nach dem relativ starken Rückgang der Geburtenzahlen zu Beginn der 90er Jahre stabilisierten<br />
sich die Geburtenzahlen auf diesem niedrigen Niveau. Die Sterbefälle schwanken<br />
zwar <strong>im</strong> betrachteten Zeitraum mehr, liegen aber <strong>im</strong>mer noch weit über den Geburtenzahlen.<br />
Folge dieser Entwicklung ist ein negativer Saldo in der Relation Geburten-Sterbefälle. Sie<br />
deutet damit tendenziell auf eine weitere Zunahme der Überalterung der Bevölkerung in der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hin.<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Wanderungsbewegung<br />
Abbildung 2 Wanderungsverhalten in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Einwohner<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Jahr<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Zuzüge gesamt Fortzüge gesamt<br />
In Auswertung der Wanderungsbewegung muss festgestellt werden, dass nach der ersten<br />
Abwanderungswelle am Anfang der 90er Jahre die Abwanderung bis 1996 positiv beeinflusst<br />
werden konnte. Danach nahm die Zahl wieder zu und „stabilisiert“ sich jetzt auf einem Niveau<br />
von ca. 400 Bürgern. Im Zeitraum 1992-2003 konnte ein Zuzug verzeichnet werden.<br />
Seit 2003 ist der Zuzug wieder deutlich geringer und es muss beobachtet werden, ob die<br />
sich nach 2005 andeutende Stabilisierung anhält. Der Saldo von natürlicher Bevölkerungsentwicklung<br />
und Wanderbewegung zeigt folgendes Bild:<br />
Abbildung 3 Saldo natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsverhalten in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Einwohner<br />
200<br />
100<br />
0<br />
-100<br />
-200<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Geburten - Sterbefälle Zuzüge - Fortzüge<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
Jahr<br />
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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Die Abbildung 3 macht deutlich, dass lediglich <strong>im</strong> Zeitraum zwischen 1998-2001 der Saldo<br />
<strong>im</strong> Wanderungsverhalten positiv verlief, gleichzeitig der Saldo Geburten und Sterbefälle sich<br />
<strong>im</strong> negativen Bereich vollzieht, also Bevölkerungsverluste zu verzeichnen sind. Dies zeigt<br />
sich zusammengefasst in der Abbildung zur Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
seit 1990:<br />
Abbildung 4 Bevölkerungsentwicklung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und Entwicklung Anzahl Frauen <strong>im</strong> gebärfähigen Alter<br />
Einwohnerzahl<br />
12.000<br />
11.000<br />
10.000<br />
9.000<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
11.192<br />
10.918<br />
10.793<br />
10.638 10.521<br />
10.414<br />
10.050 9.895<br />
9.900 9.894<br />
9.793<br />
9.796<br />
9.694<br />
9.612<br />
9.5289.362<br />
9.258 9.154 8.984<br />
1.976 1.929 1.917 1.919 1.925 1.874 1.762 1.721 1.716 1.751 1.756 1.726 1.706 1.708 1.687 1.650 1.587 1.517 1.425<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Einwohnerzahl <strong>Falkenstein</strong> Frauen (15 - 40 Jahre)<br />
Insgesamt ist <strong>im</strong> betrachteten Zeitraum in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ein Bevölkerungsrückgang<br />
von 2.208 Einwohnern bzw. 19,6% zu verzeichnen.<br />
Neben der Darstellung der Gesamtbevölkerungsentwicklung nach 1990 ist in der Abbildung<br />
die Entwicklungslinie der Frauen in der Altersgruppe 15-40 Jahre, also <strong>im</strong> gebärfähigen Alter,<br />
dargestellt. Die Kurve verdeutlicht den Aspekt des natürlichen Bevölkerungsrückganges.<br />
Hinzu kommt die Fertilitätsrate (Anzahl der geborenen Kinder/Frau) und die späte Geburt<br />
des ersten Kindes. Ein späteres Kinderzeugen durch längere (Aus-)Bildungszeiten und eine<br />
unterschiedliche Einstellung gegenüber Kindern überformt klassische generative Muster. Es<br />
ist davon auszugehen, dass dieser Trend weiter anhält.<br />
Die Ursachen des Einwohnerrückgangs ab 1990 sind vielschichtig. Zu weiten Teilen resultiert<br />
er aus der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Daraus folgte eine Rückkopplung<br />
auf das generative Verhalten und damit auf die demografische Struktur der Gesellschaft.<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. folgt dabei aber nur dem gesamtgesellschaftlichen Phänomen der<br />
schrumpfenden Bevölkerung in Deutschland und auch in Europa.<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
Jahr<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
Frauen (15-40 Jahre)<br />
25
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Abbildung 5 Vergleich der Bevölkerungsentwicklung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl., <strong>Vogtland</strong>kreis und Land Sachsen<br />
Einwohner in Prozent<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Einwohnerzahl <strong>Falkenstein</strong> Landkreis Sachsen<br />
Die Abbildung zeigt noch einmal deutlich, dass die Bevölkerungsentwicklung zwar dem<br />
Trend von Landkreis und Land Sachsen folgt, aber noch weitaus negativer verläuft. Die Ursachenermittlung<br />
für diesen Verlauf gestaltet sich schwierig und lässt keine klare Aussage<br />
zu.<br />
Neben den absoluten Zahlen der Bevölkerungsentwicklung lassen sich aus der Altersstruktur<br />
weitere Aussagen zur Bevölkerung ableiten.<br />
Abbildung 6 Bevölkerungsstruktur der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. nach Altersgruppen<br />
Zahl pro Altersgruppe<br />
12.000<br />
11.000<br />
10.000<br />
9.000<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
2.308 2.254 2.249 2.184 2.163 2.167 2.111 2.088 2.070 2.124 2.192 2.224 2.251 2.268 2.344 2.384 2.451 2.458 2.519<br />
3.876 3.862 3.835 3.779 3.744 3.735 3.670 3.653 3.633 3.648 3.606 3.570 3.556 3.527 3.481 3.406 3.362 3.348 3.255<br />
4.000 2.240 2.165 2.138 2.151 2.131 2.128<br />
2.014<br />
3.000<br />
1.964 1.907 1.891 1.848 1.796 1.711 1.654 1.573 1.512 1.457 1.403 1.350<br />
2.000<br />
1.187 1.102 1.073 1.060 1.058 990 927 924 957 1.005 1.049 1.060 1.084 1.112 1.109 1.114 1.030 990 908<br />
1.000 893 908 921 959 978 972 974 929 893 853 815 766 691 646 608 569 588 577 573<br />
688<br />
0<br />
627 577 505 447 422 354 342 333 374 384 380 401 405 413 377 370 378 379<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
unter 6 6 - 15 15 - 25 25 - 40 40 - 65 65 und mehr<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
Jahr<br />
Jahr<br />
26
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Die gegenwärtigen Bevölkerungsproportionen verschieben sich durch geringere Geburtenzahlen,<br />
<strong>im</strong>mer bessere medizinische Versorgung und damit höherem Lebensalter, weiter hin<br />
zu einer Überalterung.<br />
Dies wird insbesondere am zurückgegangenen Anteil von Kindern und Jugendlichen unter<br />
15 Jahren an der Gesamtbevölkerung deutlich. Betrug sie <strong>im</strong> Jahre 1990 schon nur 14,1%,<br />
so ist sie <strong>im</strong> Jahre 2008 auf 10,6% gefallen. Zeitgleich nahm der Anteil der über 65 Jährigen<br />
von 20,6% auf 28,0% zu. Beachtlich ist auch die Abnahme der EW <strong>im</strong> Bereich der 25-<br />
40jährigen (Hauptaltersgruppe Familiengründung und Eigentumsbildung) von 20% auf 15%<br />
<strong>im</strong> gleichen Zeitraum.<br />
Auf Grund des Nachrückens der geburtenschwachen Jahrgänge sowie des Faktes der verzögerten<br />
Erstgeburt, ist etwa ab 2015 mit einem weiteren Geburtenrückgang zu rechnen.<br />
Folge ist eine weitere Verschlechterung des Anteils von Kindern und Jugendlichen gegenüber<br />
den Senioren über 65 Jahre.<br />
Entsprechend der Bedeutung des Faktes der Wanderungsbewegung soll auch dieser genauer<br />
betrachtet werden.<br />
Abbildung 7 Verteilung der Fortzüge<br />
Anteil Fortziehender<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
41,1<br />
6,3<br />
6,3<br />
33,9 35,2<br />
11,6 10,5<br />
11,6 10,5<br />
26,2 22,3<br />
12,9 11,4<br />
16,6<br />
11,1<br />
12,9 11,4 11,1<br />
18,0 21,3 23,2<br />
6,3 7,1<br />
6,3 7,1<br />
9,7<br />
9,7<br />
17,3<br />
12,0<br />
12,0<br />
25,1 23,7<br />
10,1 11,5<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
10,1<br />
11,5<br />
28,5<br />
7,9<br />
7,9<br />
22,5 22,8<br />
12,5 14,1<br />
30,8 22,4 29,2 25,0<br />
13,7<br />
12,0 16,1<br />
11,3<br />
12,5 14,1 13,7 12,0 16,1 11,3<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
innerhalb Kreis außerhalb Kreis - innerhalb Sachsen außerhalb Sachsen Fortzüge gesamt<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Die Fortzüge außerhalb Sachsens und hierbei überwiegend in die alten Bundesländer nehmen<br />
weiterhin einen sehr hohen Anteil ein. Die Wanderung innerhalb des Kreises ist vergleichsweise<br />
gering. Damit wird deutlich, dass die Einwohner der <strong>Stadt</strong> ihre zukünftigen<br />
Chancen mehr in anderen Regionen sehen.<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Jahr<br />
Fortziehende gesamt<br />
27
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Abbildung 8 Verteilung der Zuzüge<br />
Anteil Zuziehender<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
10,0 11,8<br />
22,1<br />
67,9<br />
12,3<br />
75,9<br />
20,8<br />
16,8<br />
62,4<br />
31,8<br />
9,2<br />
26,5<br />
12,5<br />
59,0 60,9<br />
22,8<br />
11,3<br />
66,0<br />
17,5 17,7<br />
8,1<br />
74,4<br />
5,4<br />
76,9<br />
11,7 13,6<br />
4,3<br />
84,0<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
9,6<br />
76,8<br />
10,2<br />
9,0<br />
80,8<br />
16,3<br />
10,3<br />
11,9<br />
13,4<br />
73,5 74,7<br />
17,9 19,0 18,8<br />
11,6 10,5 10,5<br />
70,5 70,5 70,7<br />
13,3<br />
10,8<br />
75,9<br />
19,6<br />
14,6<br />
16,2<br />
17,6<br />
65,7 66,2<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />
0<br />
innerhalb Kreis außerhalb Kreis - innerhalb Sachsen außerhalb Sachsen Zuzüge gesamt<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Dem Abwanderungsverhalten steht das Zuzugsverhalten fast widersprüchlich gegenüber.<br />
Die Zuzüge erfolgen zu einem sehr hohen Anteil aus dem Kreisgebiet.<br />
Betrachtet man die Migration, also die Zu- und Fortzüge strukturiert nach Altersgruppen, erkennt<br />
man, dass nach wie vor in der Altersgruppe der 15-Jährigen bis 40-Jährigen die Fortzüge<br />
stattfinden. Naturgemäß sind dies die Altersgruppen, in denen sich Ausbildung, Arbeitsplatzsuche,<br />
Familiengründung und Eigentumsbildung vollziehen. Das bedeutet, dass die<br />
<strong>Stadt</strong> weiterhin alle Anstrengungen unternehmen muss, um für diese Altersgruppe günstige<br />
Entwicklungsbedingungen zu schaffen. Nur so kann langfristig die Abwanderung gemildert,<br />
die Zuwanderung gefördert und auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung positiv <strong>im</strong> Sinne<br />
geringeren Rückgangs beeinflusst werden.<br />
3.2 BEVÖLKERUNGSPROGNOSE<br />
Die Basis für die Bevölkerungsprognose bildet die 4. Regionalisierte Bevölkerungsprognose<br />
für den Freistaat Sachsen aus dem Jahre 2007. In ihr wurde die voraussichtliche Entwicklung<br />
der Bevölkerung <strong>im</strong> Land Sachsen, den Städten sowie der Landkreise bis 2020 in<br />
3 Prognosevarianten aufgezeigt. Innerhalb des Korridors aus den 3 Varianten wird sich die<br />
weitere Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden <strong>im</strong> Freistaat vollziehen.<br />
Ausgehend von der bisherigen Bevölkerungsentwicklung (wesentlich ungünstiger als <strong>im</strong><br />
Landkreis und Sachsen) muss, trotz aller Bemühungen, von der 3. Prognosevariante als der<br />
wahrscheinlichsten Entwicklung ausgegangen werden.<br />
Daraus ergibt sich die folgende Einwohnerentwicklung für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.:<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Zuziehende gesamt<br />
28
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Abbildung 9 Prognose der Einwohnerentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. von 2005 bis 2020<br />
Einwohner<br />
12.000<br />
11.000<br />
10.000<br />
9.000<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
EW<br />
9.362<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
8.798 8.292 7.810<br />
2005 2010 2015 2020<br />
Einwohnerzahl <strong>Falkenstein</strong><br />
Aufgeschlüsselt nach Altersgruppen ergibt sich dieses Bild:<br />
Abbildung 10 Prognose der Einwohnerentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. von 2005 bis 2020 nach Altersgruppen<br />
Bewohner<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
EW 8.798 8.292 7.810<br />
5.358<br />
4.951<br />
2.509 2.457<br />
931 884 817<br />
10,6 % 60,9 % 28,5 % 10,7 % 59,7 % 29,6 % 10,5 % 56,5 % 33,0 %<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
4.413<br />
2010 2015 2020<br />
unter 15 15 - 65 65 und mehr<br />
2.580<br />
Jahr<br />
Jahr<br />
29
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Aus der Abbildung 10 ist abzulesen, dass nach der Prognose die <strong>Stadt</strong> bis zum Jahre 2020<br />
nochmals 1.174 EW oder ca. 13,1% zum Stand 2008 verlieren wird.<br />
Weiterhin ist aus der Abbildung 10 erkennbar, dass sich die Veränderung in den absoluten<br />
Zahlen hauptsächlich in der Altersgruppe der 15-65-Jährigen niederschlägt. Die absolute<br />
Zahl der Jugendlichen und Senioren verändert sich nur gering, aber prozentual ist eine weitere<br />
Zunahme der EW der über 65-Jährigen und Abnahme der unter 15-Jährigen und damit<br />
eine weitere Überalterung zu beobachten.<br />
Der Bevölkerungsverlust <strong>im</strong> Vergleich zum Trend mit Landkreis und Land Sachsen zeigt Folgendes:<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 2005 – 2020 Verlust 16,6%<br />
<strong>Vogtland</strong>kreis 2005 – 2020 Verlust 14,6%<br />
Sachsen 2005 – 2020 Verlust 9,3%<br />
Die prognostizierte negative Bevölkerungsentwicklung für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. verläuft<br />
nach der Prognose also weiterhin negativer als <strong>im</strong> <strong>Vogtland</strong>kreis.<br />
Im Rahmen des weiteren Prozesses der <strong>Stadt</strong>entwicklung ist es erforderlich, die Bevölkerungsentwicklung<br />
der <strong>Stadt</strong> stetig genau zu beobachten, um auf Abweichungen von den<br />
Prognoseaussagen, sowohl in positiver als auch in negativer Form, sofort reagieren zu können<br />
und die weiteren Planungen daran anzupassen.<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
30
STÄDTEBAULICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Tabelle 1 Bevölkerungsentwicklung/-prognose<br />
Bestandserfassung<br />
Prognose<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2010 2015 2020<br />
Einwohnerzahl absolut 11.192 10.918 10.793 10.638 10.521 10.414 10.050 9.900 9.793 9.895 9.894 9.796 9.694 9.612 9.528 9.362 9.258 9.154 8.984 8.798 8.292 7.810<br />
<strong>Falkenstein</strong> 1990=100% 100 97,6 96,4 95,1 94,0 93,0 89,8 88,5 87,5 88,4 88,4 87,5 86,6 85,9 85,1 83,6 82,7 81,8 80,3 78,6 74,1 69,8<br />
Landkreis 1990=100% 100 98,4 97,4 96,9 96,6 96,0 95,5 94,8 94,3 93,4 92,6 91,7 90,8 89,9 88,9 87,9 86,8 85,7 84,5 82,1 77,7 73,5<br />
Sachsen 1990=100%<br />
davon % zum Vorjahr<br />
100 98,2 97,2 96,5 96,0 95,6 95,2 94,7 94,0 93,4 92,7 91,8 91,1 90,5 90,0 89,5 89,0 88,4 87,8 86,8 84,0 81,1<br />
absolut<br />
unter 6 Jahren<br />
Anteil in %<br />
688<br />
6,1<br />
627<br />
5,7<br />
577<br />
5,3<br />
505<br />
4,7<br />
447<br />
4,2<br />
422<br />
4,1<br />
354<br />
3,5<br />
342<br />
3,5<br />
333<br />
3,4<br />
374<br />
3,8<br />
384<br />
3,9<br />
380<br />
3,9<br />
401<br />
4,1<br />
405<br />
4,2<br />
413<br />
4,3<br />
377<br />
4,0<br />
370<br />
4,0<br />
378<br />
4,1<br />
379<br />
4,2 931 884 817<br />
absolut<br />
6 < 15 Jahre<br />
Anteil in %<br />
893<br />
8,0<br />
908<br />
8,3<br />
921<br />
8,5<br />
959<br />
9,0<br />
978<br />
9,3<br />
972<br />
9,3<br />
974<br />
9,7<br />
929<br />
9,4<br />
893<br />
9,1<br />
853<br />
8,6<br />
815<br />
8,2<br />
766<br />
7,8<br />
691<br />
7,1<br />
646<br />
6,7<br />
608<br />
6,4<br />
569<br />
6,1<br />
588<br />
6,4<br />
577<br />
6,3<br />
573<br />
6,4<br />
10,6 10,7 10,5<br />
absolut<br />
15 < 25 Jahre<br />
Anteil in %<br />
1.187<br />
10,6<br />
1.102<br />
10,1<br />
1.073<br />
9,9<br />
1.060<br />
10,0<br />
1.058<br />
10,1<br />
990<br />
9,5<br />
927<br />
9,2<br />
924<br />
9,3<br />
957<br />
9,8<br />
1.005<br />
10,2<br />
1.049<br />
10,6<br />
1.060<br />
10,8<br />
1.084<br />
11,2<br />
1.112<br />
11,6<br />
1.109<br />
11,6<br />
1.114<br />
11,9<br />
1.030<br />
11,1<br />
990<br />
10,8<br />
908<br />
10,1<br />
absolut<br />
25 - 40 Jahre<br />
Anteil in %<br />
2.240<br />
20,0<br />
2.165<br />
19,8<br />
2.138<br />
19,8<br />
2.151<br />
20,2<br />
2.131<br />
20,3<br />
2.128<br />
20,4<br />
2.014<br />
20,0<br />
1.964<br />
19,8<br />
1.907<br />
19,5<br />
1.891<br />
19,1<br />
1.848<br />
18,7<br />
1.796<br />
18,3<br />
1.711<br />
17,7<br />
1.654<br />
17,2<br />
1.573<br />
16,5<br />
1.512<br />
16,2<br />
1.457<br />
15,7<br />
1.403<br />
15,3<br />
1.350<br />
15,0<br />
5.358<br />
60,9<br />
4.951<br />
59,7<br />
4.413<br />
56,5<br />
absolut<br />
40 < 65 Jahre<br />
Anteil in %<br />
3.876<br />
34,6<br />
3.862<br />
35,4<br />
3.835<br />
35,5<br />
3.779<br />
35,5<br />
3.744<br />
35,6<br />
3.735<br />
35,9<br />
3.670<br />
36,5<br />
3.653<br />
36,9<br />
3.633<br />
37,1<br />
3.648<br />
36,9<br />
3.606<br />
36,4<br />
3.570<br />
36,4<br />
3.556<br />
36,7<br />
3.527<br />
36,7<br />
3.481<br />
36,5<br />
3.406<br />
36,4<br />
3.362<br />
36,3<br />
3.348<br />
36,6<br />
3.255<br />
36,2<br />
absolut<br />
> 65 Jahre<br />
Anteil in %<br />
2.308<br />
20,6<br />
2.254<br />
20,6<br />
2.249<br />
20,8<br />
2.184<br />
20,5<br />
2.163<br />
20,6<br />
2.167<br />
20,8<br />
2.111<br />
21,0<br />
2.088<br />
21,1<br />
2.070<br />
21,1<br />
2.124<br />
21,5<br />
2.192<br />
22,2<br />
2.224<br />
22,7<br />
2.251<br />
23,2<br />
2.268<br />
23,6<br />
2.344<br />
24,6<br />
2.384<br />
25,5<br />
2.451<br />
26,5<br />
2.458<br />
26,9<br />
2.519<br />
28,0<br />
2.509<br />
28,5<br />
2.457<br />
29,6<br />
2.580<br />
33,0<br />
Frauen (15 - 40 absolut 1.976 1.929 1.917 1.919 1.925 1.874 1.762 1.721 1.716 1.751 1.756 1.726 1.706 1.708 1.687 1.650 1.587 1.517 1.425<br />
Jahre) Anteil in % 100 97,6 97,0 97,1 97,4 94,8 89,2 87,1 86,8 88,6 88,9 87,3 86,3 86,4 85,4 83,5 80,3 76,8 72,1<br />
absolut<br />
Geburten<br />
Anteil in %<br />
105<br />
100<br />
63<br />
60,0<br />
69<br />
65,7 47,6<br />
50 66<br />
62,9<br />
62<br />
59,0<br />
63<br />
60,0 64,8<br />
68<br />
48,6<br />
51<br />
71,4<br />
75 69<br />
65,7 58,1<br />
61 59<br />
56,2<br />
58<br />
55,2 61,9<br />
65<br />
61,0<br />
64<br />
63,8<br />
67 74<br />
70,5<br />
67<br />
63,8<br />
absolut<br />
Sterbefälle<br />
Anteil in %<br />
196<br />
100<br />
171<br />
87,2<br />
173<br />
88,3<br />
207<br />
105,6<br />
160<br />
81,6<br />
165<br />
84,2<br />
149<br />
76,0<br />
153<br />
78,1<br />
159<br />
81,1<br />
119<br />
60,7<br />
134<br />
68,4<br />
141<br />
71,9<br />
145<br />
74,0<br />
153<br />
78,1<br />
133<br />
67,9<br />
138<br />
70,4<br />
101<br />
51,5<br />
132<br />
67,3<br />
106<br />
54,1<br />
Saldo 1 absolut -91 -108 -104 -157 -94 -103 -86 -85 -108 -44 -65 -80 -86 -95 -68 -74 -34 -58 -39<br />
absolut 601<br />
Fortzüge gesamt<br />
Index=100 (1990) 100,0<br />
378<br />
62,9<br />
247<br />
41,1<br />
325<br />
54,1<br />
368<br />
61,2<br />
397<br />
66,1<br />
528<br />
87,9<br />
494<br />
82,2<br />
392<br />
65,2<br />
324<br />
53,9<br />
358<br />
59,6<br />
418<br />
69,6<br />
403<br />
67,1<br />
417<br />
69,4<br />
382<br />
63,6<br />
380<br />
63,2<br />
392<br />
65,2<br />
367<br />
61,1<br />
424<br />
70,5<br />
absolut<br />
unter 25 Jahre<br />
Anteil in %<br />
268<br />
44,6<br />
143<br />
37,8<br />
104<br />
42,1<br />
123<br />
37,8<br />
148<br />
40,2<br />
165<br />
41,6<br />
193<br />
36,6<br />
191<br />
38,7<br />
142<br />
36,2<br />
132<br />
40,7<br />
151<br />
42,2<br />
185<br />
44,3<br />
174<br />
43,2<br />
160<br />
38,4<br />
164<br />
42,9<br />
172<br />
45,3<br />
173<br />
44,1<br />
153<br />
41,7<br />
175<br />
41,3<br />
absolut<br />
25 bis < 50 Jahre<br />
Anteil in %<br />
220<br />
36,6<br />
143<br />
37,8<br />
94<br />
38,1<br />
111<br />
34,2<br />
121<br />
32,9<br />
135<br />
34,0<br />
208<br />
39,4<br />
207<br />
41,9<br />
180<br />
45,9<br />
137<br />
42,3<br />
136<br />
38,0<br />
169<br />
40,4<br />
172<br />
42,7<br />
176<br />
42,2<br />
163<br />
42,7<br />
170<br />
44,7<br />
158<br />
40,3<br />
146<br />
39,8<br />
192<br />
45,3<br />
absolut<br />
50 Jahre und älter<br />
Anteil in %<br />
113<br />
18,8<br />
92<br />
24,3<br />
49<br />
19,8<br />
91<br />
28,0<br />
99<br />
26,9<br />
97<br />
24,4<br />
127<br />
24,1<br />
96<br />
19,4<br />
70<br />
17,9<br />
55<br />
17,0<br />
71<br />
19,8<br />
64<br />
15,3<br />
57<br />
14,1<br />
81<br />
19,4<br />
55<br />
14,4<br />
38<br />
10,0<br />
61<br />
15,6<br />
68<br />
18,5<br />
57<br />
13,4<br />
absolut<br />
innerhalb Kreis<br />
Anteil in %<br />
316<br />
52,6<br />
206<br />
54,5<br />
134<br />
54,3<br />
198<br />
60,9<br />
244<br />
66,3<br />
287<br />
72,3<br />
400<br />
75,8<br />
354<br />
71,7<br />
263<br />
67,1<br />
229<br />
70,7<br />
232<br />
64,8<br />
271<br />
64,8<br />
256<br />
63,5<br />
271<br />
65,0<br />
241<br />
63,1<br />
211<br />
55,5<br />
257<br />
65,6<br />
201<br />
54,8<br />
270<br />
63,7<br />
außerhalb Kreis - absolut 38 44 26 42 42 44 33 35 38 39 36 48 32 52 54 52 47 59 48<br />
innerhalb Sachsen Anteil in % 6,3 11,6 10,5 12,9 11,4 11,1 6,3 7,1 9,7 12,0 10,1 11,5 7,9 12,5 14,1 13,7 12,0 16,1 11,3<br />
außerhalb absolut 247 128 87 85 82 66 95 105 91 56 90 99 115 94 87 117 88 107 106<br />
Sachsen Anteil in % 41,1 33,9 35,2 26,2 22,3 16,6 18,0 21,3 23,2 17,3 25,1 23,7 28,5 22,5 22,8 30,8 22,4 29,2 25,0<br />
absolut 271<br />
Zuzüge gesamt<br />
Index=100 (1990) 100,0<br />
212<br />
78,2<br />
226<br />
83,4<br />
327<br />
120,7<br />
343<br />
126,6<br />
391<br />
144,3<br />
359<br />
132,5<br />
429<br />
158,3<br />
393<br />
145,0<br />
469<br />
173,1<br />
422<br />
155,7<br />
400<br />
147,6<br />
387<br />
142,8<br />
430<br />
158,7<br />
363<br />
133,9<br />
287<br />
105,9<br />
323<br />
119,2<br />
321<br />
118,5<br />
296<br />
109,2<br />
absolut<br />
unter 25 Jahre<br />
Anteil in %<br />
136<br />
50,2<br />
91<br />
42,9<br />
102<br />
45,1<br />
140<br />
42,8<br />
151<br />
44,0<br />
161<br />
41,2<br />
138<br />
38,4<br />
159<br />
37,1<br />
158<br />
40,2<br />
194<br />
41,4<br />
189<br />
44,8<br />
171<br />
42,8<br />
175<br />
45,2<br />
192<br />
44,7<br />
164<br />
45,2<br />
137<br />
47,7<br />
135<br />
41,8<br />
132<br />
41,1<br />
130<br />
43,9<br />
absolut<br />
25 bis < 50 Jahre<br />
Anteil in %<br />
116<br />
42,8<br />
101<br />
47,6<br />
83<br />
36,7<br />
145<br />
44,3<br />
150<br />
43,7<br />
163<br />
41,7<br />
168<br />
46,8<br />
198<br />
46,2<br />
177<br />
45,0<br />
200<br />
42,6<br />
162<br />
38,4<br />
160<br />
40,0<br />
158<br />
40,8<br />
176<br />
40,9<br />
144<br />
39,7<br />
116<br />
40,4<br />
138<br />
42,7<br />
130<br />
40,5<br />
130<br />
43,9<br />
absolut<br />
50 Jahre und älter<br />
Anteil in %<br />
19<br />
7,0<br />
20<br />
9,4<br />
41<br />
18,1<br />
42<br />
12,8<br />
42<br />
12,2<br />
67<br />
17,1<br />
53<br />
14,8<br />
72<br />
16,8<br />
58<br />
14,8<br />
75<br />
16,0<br />
71<br />
16,8<br />
69<br />
17,3<br />
54<br />
14,0<br />
62<br />
14,4<br />
55<br />
15,2<br />
34<br />
11,8<br />
50<br />
15,5<br />
59<br />
18,4<br />
36<br />
12,2<br />
absolut<br />
innerhalb Kreis<br />
Anteil in %<br />
184<br />
67,9<br />
161<br />
75,9<br />
141<br />
62,4<br />
193<br />
59,0<br />
209<br />
60,9<br />
258<br />
66,0<br />
267<br />
74,4<br />
330<br />
76,9<br />
330<br />
84,0<br />
360<br />
76,8<br />
341<br />
80,8<br />
294<br />
73,5<br />
289<br />
74,7<br />
303<br />
70,5<br />
256<br />
70,5<br />
203<br />
70,7<br />
245<br />
75,9<br />
211<br />
65,7<br />
196<br />
66,2<br />
außerhalb Kreis - absolut 60 26 38 30 43 44 29 23 17 45 38 41 52 50 38 30 35 47 52<br />
innerhalb Sachsen Anteil in % 22,1 12,3 16,8 9,2 12,5 11,3 8,1 5,4 4,3 9,6 9,0 10,3 13,4 11,6 10,5 10,5 10,8 14,6 17,6<br />
außerhalb absolut 27 25 47 104 91 89 63 76 46 64 43 65 46 77 69 54 43 63 48<br />
Sachsen Anteil in % 10,0 11,8 20,8 31,8 26,5 22,8 17,5 17,7 11,7 13,6 10,2 16,3 11,9 17,9 19,0 18,8 13,3 19,6 16,2<br />
Saldo 2 absolut -330 -166 -21 2 -25 -6 -169 -65 1 145 64 -18 -16 13 -19 -93 -69 -46 -128<br />
Saldo 1+2 absolut -421 -274 -125 -155 -119 -109 -255 -150 -107 101 -1 -98 -102 -82 -87 -167 -103 -104 -167<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
31
STÄDTEBAULICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
3.3 KERNAUSSAGEN UND DEREN AUSWIRKUNGEN AUF DIE FACHKON-<br />
ZEPTE<br />
Wie <strong>im</strong> letzten Abschnitt ermittelt, wird die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung dem<br />
generellen Trend der weiteren Bevölkerungsabnahme folgen. Alle städtische Planungen<br />
(Fachkonzepte) werden die gegenwärtig aktuelle Prognose des Statistischen Landesamtes<br />
berücksichtigen müssen.<br />
Die Zielstellung für alle Bereiche der städtischen Entwicklung ist, den Bevölkerungsrückgang<br />
zu min<strong>im</strong>ieren. Grundlage dafür ist eine stabile wirtschaftliche Entwicklung und<br />
attraktive Wohnbedingungen in allen Bedarfssektoren.<br />
Tabelle 2 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – demografische Entwicklung<br />
Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />
weitere Bevölkerungsverluste<br />
durch natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />
sowie Abwanderung<br />
weitere Überalterung der<br />
Bevölkerung<br />
Überalterung ist in den<br />
<strong>Stadt</strong>gebieten unterschiedlich<br />
Abwanderung in der Altersgruppe<br />
der 15-40 Jährigen<br />
hält weiter an (Wanderung<br />
außerhalb Sachsens steigt)<br />
- die Wohnungsanzahl übersteigt die<br />
Nachfrage;<br />
- geringerer Bedarf/Auslastung der<br />
sozialen, sportlichen, kulturellen<br />
Infrastruktureinrichtungen;<br />
- geringerer Bedarf/Auslastung von<br />
Bildungs- und Erziehungsein-<br />
richtungen;<br />
- geringere Auslastung der tech-<br />
nischen Infrastruktur;<br />
- vermehrter Bedarf an Wohnformen<br />
für ältere Bürger;<br />
- vermehrter Bedarf an Betreuungs-<br />
einrichtungen und speziellen<br />
Dienstleistungen<br />
- der Bedarf an best<strong>im</strong>mten Infra-<br />
struktureinrichtungen verändert<br />
sich;<br />
- evtl. erhöhte Leerstände, da Woh-<br />
nungen nicht dem Bedarf anderer<br />
Nutzer entsprechen<br />
- Anzahl der Frauen <strong>im</strong> gebärfähigen<br />
Alter n<strong>im</strong>mt weiter ab;<br />
- zukünftig fehlen vermehrt junge<br />
qualifizierte Arbeitskräfte;<br />
- Reduzierung der Geburtenzahlen<br />
andere betroffene Fachkonzepte<br />
FK Wohnen<br />
FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />
Handel/Tourismus<br />
FK Verkehr und technische<br />
Infrastruktur<br />
FK Kultur und Sport<br />
FK Bildung und Erziehung<br />
FK Soziales<br />
FK Finanzen<br />
FK Wohnen<br />
FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />
Handel/Tourismus<br />
FK Kultur und Sport<br />
FK Bildung und Erziehung<br />
FK Soziales<br />
FK Finanzen<br />
FK Kultur und Sport<br />
FK Bildung und Erziehung<br />
FK Soziales<br />
FK Wohnen<br />
FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />
Handel/Tourismus<br />
FK Wohnen<br />
FK Kultur und Sport<br />
FK Bildung und Erziehung<br />
FK Soziales<br />
Die Fachkonzepte Wohnen, Kultur und Sport, Bildung und Erziehung, Soziales und nicht<br />
zuletzt Verkehr und technische Infrastruktur, sind in ihren Zielstellungen folgenden Schwerpunkten<br />
anzupassen und in festzulegenden Zeitintervallen zu aktualisieren:<br />
- an den geringeren Bedarf an Wohnungen<br />
- an die Problematik der weiteren Überalterung der Bevölkerung (die derzeitig stabilen<br />
Wohngebiete der 60er bis 80er Jahre überaltern schneller)<br />
___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 17.12.2009<br />
32
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
- an den Nachfrageverlust von jüngeren Bürgern (es werden umfangreiche Grundrissveränderungen<br />
oder Abriss erforderlich)<br />
- an die unterschiedlichen Auffassungen zu attraktivem Wohnen der einzelnen Generationen<br />
- der Bedarf an wohnungsnaher Infrastruktur sowie technischer Infrastruktur wird sich<br />
verändern<br />
- <strong>im</strong> ÖPNV werden Netzanpassungen erforderlich sein<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
33
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4 FACHKONZEPTE<br />
4.1 STÄDTEBAU UND DENKMALPFLEGE<br />
4.1.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />
4.1.1.1 WOHNUNGSBAUFORMEN IM GEMEINDEGEBIET<br />
Plan 3 FK Städtebau und Denkmalpflege – Prägende Wohnungsbauformen <strong>im</strong> Gemeindegebiet<br />
Plan 4 FK Städtebau und Denkmalpflege – Prägende Wohnungsbauformen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
Die Unterteilung in die prägenden Wohnbauformen erfolgt nach dem Glossar der Arbeitshilfe<br />
zur Erstellung und Fortschreibung Städtebaulicher Entwicklungskonzepte nur grob flächenhaft.<br />
Tabelle 3 Erklärung der Wohnungsbauformen zum 3 und 4<br />
Wohnungsbauform Beschreibung entsprechend Arbeitshilfe<br />
Ortsmitte/<strong>Stadt</strong>kern - umfasst den historisch gewachsenen Zentrum-<br />
bereich der Gemeinde<br />
- entspricht dem Bereich der Altstadt, der sich<br />
häufig in Parzellenstruktur, Erschließungs-<br />
system, Bebauungsdichte sowie in ihrer Lage<br />
innerhalb der ehemaligen <strong>Stadt</strong>befestigungs-<br />
anlagen von der Siedlungsstruktur umgeben<br />
der <strong>Stadt</strong>quartiere deutlich abhebt<br />
- geprägt von Durchmischung Wohnen und<br />
Handel mit anderen Funktionen<br />
- kennzeichnet und symbolisiert in besonderer<br />
Weise den Begriff „Europäische <strong>Stadt</strong>“<br />
weiterer Altbau - erfasst die Bereiche mit Wohnfunktion, die nicht<br />
zur Altstadt gehören und nicht in industrieller<br />
Bauweise errichtet sind<br />
Industrieller Wohnungsbau(Plattenbau)<br />
- kleine und große Wohnsiedlungen in industri-<br />
eller Block- und Montagebauweise zwischen<br />
1950 und Ende 1980<br />
Eigenhe<strong>im</strong>bebauung - Siedlungsbereiche der Gemeinde, die vorrangig<br />
durch Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser<br />
geprägt und vor 1990 entstanden sind<br />
- gekennzeichnet durch hohe Selbstnutzerquote,<br />
das heißt, Gebäudeeigentümer bewohnen die<br />
Immobilie selbst<br />
Wohnbebauung<br />
nach 1990<br />
ländlich dörfliche<br />
Siedlungsstrukturen<br />
- Siedlungsbereiche, in denen Neubebauung mit<br />
Wohnfunktion nach 1990 entstanden sind,<br />
einschließlich Eigenhe<strong>im</strong>bebauung<br />
- aus den historisch gewachsenen Dörfern<br />
hervorgegangene Siedlungsteile in lockerer<br />
Einzelhausbebauung mit teilweise noch<br />
vorhandenen Wirtschaftsgebäuden<br />
Hauptbereiche in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Bereich zwischen Bahnhofstraße,<br />
Plauenscher<br />
Straße, Ferdinand-<br />
Lasalle-Straße, Dr.-<br />
Wilhelm-Külz-Straße,<br />
Holzbrunnen, Lindenstraße<br />
und Hauptstraße<br />
Bereich zwischen Ellefelder<br />
Straße, Schillerstr.<br />
und Weißmühlenweg,<br />
östlich vom Rathaus,<br />
östlich der Haupt- und<br />
Oelsnitzer Str.<br />
WG „Verlängerte Gartenstraße“,Wohnbebauung<br />
zwischen Rathenaustr.<br />
und Heinrich-Heine-<br />
Straße<br />
Bereiche An der Zeidelweide,<br />
Lochsteinweg,<br />
Winnweg, Pfarrlehen,<br />
Am alten Krankenhaus,<br />
Am Schafacker und<br />
Ziegengasse und Am<br />
Sportplatz in Dorfstadt<br />
WG „Am Brand“<br />
OT Oberlauterbach, OT<br />
Schönau, OT Trieb<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
34
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
weitere bebaute<br />
Siedlungsfläche<br />
4.1.1.2 BEBAUUNGSPLANGEBIETE<br />
- umfasst alle besiedelten Bereiche in denen<br />
Wohnen eine stark untergeordnete Rolle spielt<br />
- Gewerbe- und Industriebetriebe<br />
- Flächen f. Sondernutzung u. Gemeinbedarf<br />
- Konversationsflächen und große flächenhafte<br />
Infrastruktureinrichtungen, wie Bahn- oder<br />
Kläranlagen<br />
Plan 5 FK Städtebau und Denkmalpflege – Bebauungsplangebiete<br />
Gewerbegebiete Falgard,<br />
Bahnbogen, West;<br />
Flächen westlich Rathenaustr.,<br />
Bahnhof, südlich<br />
der Dorfstädter Straße,<br />
Rittergut Dorfstadt,<br />
Für die <strong>im</strong> Folgenden genannten Bebauungspläne, Vorhaben- und Erschließungspläne,<br />
vorhabenbezogene Bebauungspläne und Satzungen nach § 34 BauGB bestehen Aufstellungsbeschlüsse.<br />
Innerhalb der Bearbeitung sind unterschiedliche Bearbeitungsstände erreicht.<br />
Tabelle 4 Bebauungspläne und Satzungen<br />
Nr. Bezeichnung Verfahrensstand<br />
1 BP WG „Schönauer Straße“ Oberlauterbach in Kraft<br />
1a BP Gewerbegebiet „<strong>Falkenstein</strong> West“ in Kraft<br />
3 BP Gartenstadt/Berufschulzentrum in Kraft<br />
5 BP Gewerbe- u. Industriegebiet „Siebenhitz“ <strong>im</strong> Verfahren<br />
10 BP Wohngebiet „Lochsteinweg“ Verfahren eingestellt<br />
14 BP Gewerbe- und Mischgebiet „Falgard“ in Kraft<br />
A Gewerbegebiet „Oelsnitzer Straße“ Aufstellungsbeschluss<br />
B vorhabenbezogener BP „Handelsagentur Techritz“ <strong>im</strong> Verfahren<br />
C BP Gewerbegebiet Trieb <strong>im</strong> Verfahren<br />
D VE Plan Flurst. 140/2 Fa. Bauerhin Trieb <strong>im</strong> Verfahren<br />
E vorhabenbezogener BP „Goethestraße“ <strong>im</strong> Verfahren<br />
F vorhabenbezogener BP „Textilbrache Bleiche“ <strong>im</strong> Verfahren<br />
G VE Plan Wohngebiet „Brandstraße“ in Kraft<br />
H Wohnbebauung „Grünbacher Straße“ <strong>im</strong> Verfahren<br />
I VE Plan Wohngebiet „Schönauer Weg“ Unterlauterbach <strong>im</strong> Verfahren<br />
J Außenbereichssatzung „An der Schönauer Str.“ Trieb Verfahren eingestellt<br />
K Wohnbebauung „Am Sportplatzweg“ Trieb <strong>im</strong> Verfahren<br />
L Gewerbegebiet „Plauensche Straße“ Aufstellungsbeschluss<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 09/07 (Nummerierung lt. <strong>Stadt</strong>, Buchstaben Darstellung WGS <strong>im</strong> Plan)<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.1.1.3 GEBIETE MIT STÄDTEBAU- UND EU-FÖRDERMITTELN<br />
Plan 6 FK Städtebau und Denkmalpflege – Grenzen der Fördergebiete<br />
Im <strong>Stadt</strong>gebiet der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. bestehen derzeitig 2 Fördergebiete.<br />
Sanierungsgebiet „Innenstadt“<br />
Das Sanierungsgebiet erstreckt sich von der Bahnhofstraße/August-Bebel-Straße in nordöstlicher<br />
Richtung bis zum Tierpark und in östlicher Richtung bis zum Holzbrunnen/Schillerstr.<br />
Sanierungsgebiet „Gründerzeitviertel“<br />
Dieses Sanierungsgebiet schließt südwestlich an das Sanierungsgebiet „Innenstadt“ an und<br />
reicht bis Theodor-Körner-Straße <strong>im</strong> Süden, zum Bahnhof <strong>im</strong> Nordwesten und Dr.-Wilhelm-<br />
Külz-Straße <strong>im</strong> Südosten.<br />
<strong>Stadt</strong>umbaugebiete wurden bisher nicht abgegrenzt und beschlossen.<br />
4.1.1.4 DENKMALSCHUTZGEBIETE UND KULTURDENKMALE<br />
Plan 7 FK Städtebau und Denkmalpflege - Kulturdenkmale<br />
Kulturdenkmale <strong>im</strong> Sinne des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes sind zum Beispiel Bauwerke,<br />
Siedlungen oder Ortsteile, Straßen- oder Platzbilder oder Ortsansichten von besonderer<br />
städtebaulicher oder volkskundlicher Bedeutung, Werke der Garten- und Landschaftsgestaltung,<br />
Werke der Produktions- und Verkehrsgeschichte, Steinmale, unbewegliche und<br />
bewegliche archäologische Sachzeugen, wie Reste von Siedlungs- und Befestigungsanlagen,<br />
Grabanlagen, Höhlen, Wüstungen, Kult- und Versammlungsstätten sowie Werke der<br />
Bildenden Kunst und des Kunsthandwerks.<br />
Als Sachgesamtheit nach dem SächsDSchG sind festgesetzt:<br />
• Rittergut Dorfstadt Herrenhaus des Rittergutes Dorfstadt und ehemaliger<br />
Park<br />
• Jagdhaus Hanneloh Jagdhaus und Landschaftspark mit Resten der<br />
Waldgrabstätte der Familie Trützschler<br />
• Schloss ehemaliges Schloss mit Schlossplatz, Felsen mit<br />
Aussicht sowie Umfassungsmauer<br />
• Rittergut Unterlauterbach ehemaliges Rittergut mit Herrenhaus und<br />
Wirtschaftsgebäuden, englischem Garten mit altem<br />
Baumbestand sowie zwei Pechpfannen, Pferdetränke<br />
und Pranger<br />
Außer diesen Sachgesamtheiten sind für das Gebiet der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ca. 361<br />
Kulturdenkmale als Einzeldenkmale, davon allein für die <strong>Stadt</strong> selbst ca. 312 vom Landesamt<br />
für Denkmalpflege in der Denkmalliste festgesetzt. (Einzelauflistung siehe Anlage 1)<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
36
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Allein die Anzahl der Kulturdenkmale in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. lässt die Wertigkeit besonders<br />
des <strong>Stadt</strong>kernes und der gesamten Innenstadt als gründerzeitliches Gesamtensemble<br />
erkennen.<br />
Dem wird seitens der <strong>Stadt</strong> neben der Ausweisung von Sanierungsgebieten auch mit den<br />
Beschlüssen zum Erhaltungsgebiet „Untere <strong>Stadt</strong>“ und „Obere <strong>Stadt</strong>“ Rechnung getragen.<br />
Eine Darstellung der Einzeldenkmale in einem Übersichtsplan ist auf Grund der genannten<br />
Vielzahl nicht sinnvoll. Deshalb wurde der Bereich gekennzeichnet, in welchem es zu einer<br />
Häufung von Kulturdenkmalen kommt.<br />
Dieser Bereich deckt sich mit denen aus städtebaulicher Sicht wichtigen und erhaltenswerten<br />
städtischen Strukturen. Sie bilden das Grundgerüst der historischen <strong>Stadt</strong>.<br />
4.1.2 KONZEPTION<br />
4.1.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />
Tabelle 5 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Städtebau und Denkmalpflege<br />
fachliche und fachübergreifende<br />
Ziele<br />
weitere Stärkung des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />
und zentrumsnahen<br />
Wohnbereiche<br />
Innenstadtentwicklung vor Außenentwicklung<br />
Erhalt von Einzeldenkmalen und<br />
der gewachsenen städtebaulichen<br />
Struktur des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />
Erhalt und Stärkung der Bausubstanz<br />
in den OT<br />
Maßnahmen<br />
- weitere Untersuchungen zum Einsatz von Förderpro-<br />
grammen und Einsatz von Fördermitteln<br />
- punktueller Abriss unter Beachtung der Belange des<br />
Denkmalschutzes und des Erhaltes der gewachsenen<br />
<strong>Stadt</strong>struktur<br />
- Wohnumfeldverbesserung durch Abriss von Hintergebäu-<br />
den (Entkernungen, Schaffung von Frei- und Parkflächen)<br />
- Erhalt und Stärkung der Bildungs- und Kultureinrichtungen<br />
- Erhalt und Gestaltung von Freiflächen mit Aufenthaltsqua-<br />
lität für unterschiedliche Nutzer<br />
- Schaffung von weiteren Parkmöglichkeiten<br />
- Förderung von nicht störenden Gewerben, Handwerk und<br />
Dienstleistungen zur Standortstärkung<br />
- Entwicklung von Konzepten zur Aufwertung von Lücken<br />
(auch als temporäre Zwischenlösungen)<br />
- keine Erschließung neuer extensiver Wohngebiete<br />
sondern überwiegend Lücken-, Ergänzungs- und Abrun-<br />
dungsbebauung<br />
- weitere Nachnutzung von Brachflächen für gewerbliche<br />
Entwicklungen<br />
- umfassende Prüfung der Auswirkungen auf die <strong>Stadt</strong>struk-<br />
tur bei Abrissen<br />
- Unterstützung der dorfgerechten Umnutzung von Gebäu-<br />
den<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
37
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.1.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />
Plan 8 Fachkonzept Städtebau und Denkmalpflege – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />
Als Schwerpunktgebiet <strong>im</strong> Fachkonzept Städtebau und Denkmalpflege ist<br />
- das <strong>Stadt</strong>zentrum und die zentrumsnahen Wohnbereiche<br />
zu betrachten.<br />
4.1.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />
Tabelle 6 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Städtebau und Denkmalpflege<br />
Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />
weitere Stärkung des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />
und der zentrumsnahen<br />
Wohnbereiche<br />
Innenstadtentwicklung vor<br />
Außenentwicklung<br />
Bereiche mit hoher Einzeldenkmalanzahl<br />
sind aus<br />
städtebaulicher Sicht wichtige<br />
erhaltenswerte <strong>Stadt</strong>bereiche<br />
die vorhandenen Bauflächen<br />
für Wohnen und Gewerbe<br />
sind für die baulichen Erweiterungen<br />
ausreichend<br />
Sicherung der dörflichen<br />
Ortsstrukturen<br />
- weiterer Einsatz von Förder-<br />
mitteln erforderlich<br />
- Attraktivitätssteigerung<br />
- bessere Identifikation der<br />
Bürger mit ihrer <strong>Stadt</strong><br />
- keine Neuausweisung von<br />
extensiven Wohnungsbau-<br />
standorten<br />
- keine Erweiterung der tech-<br />
nischen Infrastruktur erforderlich<br />
(Kostenstabilität)<br />
- Abriss von leer stehenden<br />
Gebäuden in diesen Bereichen<br />
nur eingeschränkt möglich<br />
- keine weitere Flächenauswei-<br />
sung und Erschließung erforder-<br />
lich<br />
- keine Ausweitung der techni-<br />
schen Infrastruktur erforderlich<br />
- Erhalt der historisch gewach-<br />
senen Siedlungsstruktur mit<br />
hohem Identifikationspotenzial<br />
der Einwohner<br />
- keine Neuausweisung von Bau-<br />
flächen über die Möglichkeiten<br />
des § 34 BauGB hinaus<br />
andere betroffene Fachkonzepte<br />
FK Wohnen<br />
FK Technische Infrastruktur<br />
FK Kultur und Sport<br />
FK Soziales<br />
FK Finanzen<br />
FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />
Handel/Tourismus<br />
FK Wohnen<br />
FK Technische Infrastruktur<br />
FK Finanzen<br />
FK Wohnen<br />
FK Wohnen<br />
FK Technische Infrastruktur<br />
FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt,<br />
Handel, Tourismus<br />
FK Wohnen<br />
FK Technische Infrastruktur<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
38
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.2 WOHNEN<br />
4.2.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />
4.2.1.1 WOHNRAUMENTWICKLUNG 1995-2008<br />
Der Wohnungsbestand, welcher über das Statistische Landesamt auf der Basis der Gebäude-<br />
und Wohnraumzählung vom September 1995 fortgeschrieben wird, entwickelte sich entgegen<br />
der Bevölkerungsentwicklung zwischen 1995 – 2008 wie nachfolgend dargestellt:<br />
Tabelle 7 Wohngebäude- und Wohnbestandsentwicklung<br />
Jahr<br />
Anzahl der<br />
Wohngebäude<br />
Anzahl der<br />
Wohnungen<br />
1995 1.989* 5.514<br />
1996 k.A. 5.563<br />
1997 k.A. 5.623<br />
1998 2.046 5.637<br />
1999 2.071 5.717<br />
2000 2.088 5.745<br />
2001 2.097 5.753<br />
2002 2.103 5.760<br />
2003 2.102 5.738<br />
2004 2.109 5.746<br />
2005 2.117 5.768<br />
2006 2.123 5.776<br />
2007 2.125 5.779<br />
2008 2.126 5.777<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
* Stand 30.09.1995 Gebäude- und Wohnraumzählung<br />
Das Baualter des Wohnungsbestandes zum 30.09.1995 gliedert sich dabei folgendermaßen:<br />
Tabelle 8 Baualter der Gebäude und Wohnungen<br />
Baujahr<br />
Wohngebäude Wohnungen<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
bis 1918 1.243 62,5 3.714 68,8<br />
1919 - 1948 349 17,5 700 13,0<br />
1949 - 1961 84 4,3 234 4,4<br />
1962 – 1971 69 3,4 320 6,0<br />
1972 - 1981 95 4,7 196 3,7<br />
1982 - 1990 65 3,3 108 2,0<br />
1991 - 1995 84 4,3 116 2,1<br />
Insgesamt 1.989 100 5.397 100<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Aus den Daten des Statistischen Landesamtes ist erkennbar, dass ca. 80% der Wohngebäude<br />
älter als 60 Jahre sind. Die Daten zum Baualter wurden nach 1995 nicht fortgeschrie-<br />
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ben und so der Neubau der letzten 10 Jahre nicht mehr erfasst. Es kann aber davon ausgegangen<br />
werden, dass sich das Verhältnis nicht wesentlich verschoben hat.<br />
Der aktuelle Gebäudebestand und die Verteilung nach Wohnungsgrößen zeigen zum<br />
31.12.2008 folgendes Bild:<br />
Tabelle 9 Gebäude- und Wohnungsbestand<br />
Gebäude- und Wohnungsbestand 2008<br />
Bestand an Wohngebäuden 2.126<br />
darunter mit 1 oder 2 Wohnungen 1.336<br />
Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden 5.777<br />
davon<br />
1-Raum-Wohnungen 39<br />
2-Raum-Wohnungen 264<br />
3-Raum-Wohnungen 1.667<br />
4-Raum-Wohnungen 2.097<br />
5- und mehr Raum-Whg. 1.710<br />
Wohnfläche in m² 401.200<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Von den derzeitigen 2.126 Wohngebäuden sind allein 1.336 oder ca. 63% Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />
N<strong>im</strong>mt man an, dass die Aufteilung zwischen Ein- und Zweifamilienhäusern etwa hälftig ist,<br />
bedeutet dies, dass sich in diesem Gebäudesegment ca. 2.000 WE befinden. Das sind ca.<br />
35% des Gesamtwohnungsbestandes. Dieser Anteil liegt wie bei vielen Mittel- und Großstädten<br />
der neuen Länder deutlich unter dem Durchschnittswert der alten Bundesländer mit<br />
ca. 52%.<br />
Die Aufteilung der Wohnungen nach den Wohnungsgrößen ergibt dabei folgendes Bild:<br />
Abbildung 11 Wohnungsentwicklung nach Wohnungsgrößen<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
5.514 5.563 5.623 5.637 5.717 5.745 5.753 5.760 5.738 5.746 5.768 5.776 5.779 5.777<br />
1.560 1.588 1.605 1.616 1.643 1.656 1.665 1.670 1.675 1.686 1.698 1.704 1.709 1.710<br />
2.024 2.035 2.066 2.071 2.090 2.094 2.094 2.095 2.090 2.089 2.101 2.102 2.099 2.097<br />
1.661 1.668 1.677 1.672 1.681 1.690 1.690 1.690 1.668 1.668 1.666 1.666 1.667 1.667<br />
236<br />
238<br />
241 244 267 266 265 266 266 264 264 265 265<br />
33 34 34 34 36 39 39 39 39 39 39 39 39 39<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Jahr<br />
1-Raum-Wohnungen 2-Raum-Wohnungen 3-Raum-Wohnungen 4-Raum-Wohnungen 5- und mehr Raum-Whg.<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
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264<br />
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Aus der Abbildung ist ablesbar, dass der höchste Anteil an Wohnungen 4-Raum-Wohnungen<br />
sind. Die Wohnungen mit mehr als 5 Räumen befinden sich sicher überwiegend <strong>im</strong> Sektor<br />
der Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />
Bei den sich derzeitig vollziehenden Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung (<strong>im</strong>mer<br />
mehr junge und ältere Single-Haushalte) wird gerade die Nachfrage an 4-Raum-Wohnungen<br />
zukünftig zurückgehen und der Bedarf an größeren 2-Raum WE und kleineren 3-Raum-WE<br />
steigen.<br />
Die seit dem Jahre 1995 realisierten Neubaumaßnahmen und Abrisse zeigen folgende Verteilung:<br />
Abbildung 12 Neubau und Abriss von Wohnungen gegliedert nach Gebäudegröße<br />
WE<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
15<br />
0 0<br />
38<br />
11<br />
5<br />
15<br />
24<br />
0<br />
20<br />
0<br />
8<br />
25<br />
37<br />
0<br />
20<br />
8<br />
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Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
7<br />
3<br />
27<br />
8<br />
9<br />
7<br />
3 3<br />
1<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
in Ein- und Zwei- familienhäusern in Häusern mit 3 und mehr Wohnungen Abriss<br />
Aus der Abbildung ist ersichtlich, dass der Neubau von Wohnungen sowohl in 3- und Mehrfamilienhäusern<br />
als auch <strong>im</strong> Ein- und Zweifamilienhausbau den Höhepunkt 1999 erreicht<br />
hatte. Gebäude mit mehr als 2 Wohnungen wurden danach nicht mehr gebaut und der Ein-<br />
und Zweifamilienhausbau ging auf ein „normales“ bundesdeutsches Maß zurück.<br />
Spürbare Abrisse erfolgten nur 2003. Der bisher realisierte Rückbau ist <strong>im</strong> Verhältnis zur<br />
Bevölkerungsentwicklung und damit zum Leerstand insgesamt zu gering. Ursachen hierfür<br />
ist der geringe Anteil von Wohnungen <strong>im</strong> industriellen Wohnungsbau mit derzeitig nur unwesentliche<br />
Leerständen. Abrisse sind hier damit zum heutigen Zeitpunkt nicht zu rechtfertigen.<br />
Andererseits können <strong>im</strong> privaten Wohneigentumsbereich durch die vorhandene <strong>Stadt</strong>struktur<br />
nur sehr begrenzt Abrisse zur Leerstandsbeseitigung getätigt werden.<br />
3<br />
4<br />
Jahr<br />
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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.2.1.2 EIGENTÜMERSTRUKTUR<br />
Die Eigentümerstruktur des Wohnungsbestandes der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. wird, wie in<br />
anderen Städten auch, von verschiedenen Wohnungsmarkt-Akteuren best<strong>im</strong>mt. Er verteilt<br />
sich folgendermaßen:<br />
• Auerbacher Wohnungsgenossenschaft e.G.<br />
• Grundstücks- und Gebäudeverwaltungs GmbH<br />
• private und sonstige Eigentümer<br />
Der Wohnungsanteil gliedert sich unter den einzelnen Vermietern folgendermaßen auf.<br />
Tabelle 10 Verteilung des Wohnungsbestandes unter den Eigentümern <strong>im</strong> Vergleich 2000/2008<br />
Eigentümer<br />
Stand 12/2000 Stand 12/2008<br />
WE % WE %<br />
Auerbacher Wohnungsbaugenossenschaft e.G 501 8,7 190 3,3<br />
Grundstücks- und Gebäudeverwaltungs GmbH 275 4,8 309 5,3<br />
private Eigentümer 4.969 86,5 5.278 91,4<br />
Gesamtbestand 5.745 100 5.777 100<br />
Quelle: Angaben der Wohnungsunternehmen<br />
Aus der Tabelle ist zu erkennen, dass ca. 91% der Wohnungen in privaten Besitz sind.<br />
Gleichzeitig verdeutlichen die Zahlen die Schwierigkeiten, welche dadurch für den <strong>Stadt</strong>umbauprozess<br />
entstehen werden.<br />
4.2.1.3 WOHNUNGSLEERSTAND<br />
Plan 9 FK Wohnen – Leerstandsverteilung <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
Bei den Wohnungsleerständen ergibt sich folgende Verteilung:<br />
• Auerbacher Wohnungsgenossenschaft e.G. 0 WE<br />
• Grundstücks- und Gebäudeverwaltungs GmbH 30 WE = 10% (0,5%)<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hat <strong>im</strong> Juli 2007 für die 2 Sanierungsgebiete und weitere Teile<br />
der Altstadt eine Leerstandsermittlung durchführen lassen. Insgesamt wurden dabei<br />
3.570 WE also ca. 62 % des Gesamtwohnungsbestandes erfasst. Die Ermittlungen brachten<br />
folgendes Ergebnis:<br />
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Tabelle 11 Leerstandsermittlung Kernstadt<br />
Gebiet Anzahl WE WE leer<br />
Anzahl Gebäude<br />
mit Komplettleerstand<br />
Anzahl Gebäude<br />
Leerstand<br />
50% uns mehr<br />
SG Gründerzeitviertel 1.843 540 52 41<br />
SG Innenstadt 287 54 6 8<br />
Hist. <strong>Falkenstein</strong> OS 418 81 1 8<br />
Hist. <strong>Falkenstein</strong> US 1.022 272 33 24<br />
Gesamt 3.570 947 92 81<br />
Quelle: Ermittlung <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 07/07<br />
Die Ermittlung zeigt, dass in der Kernstadt der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ein Leerstand von<br />
26,5 % zu verzeichnen ist. Dieser Leerstand muss als besorgniserregend eingeschätzt werden.<br />
Allein 58 Gebäude stehen in den beiden Sanierungsgebieten komplett leer.<br />
Geht man von der Annahme aus, dass der Leerstand in den restlichen Teilen der <strong>Stadt</strong> einschließlich<br />
der OT und dem <strong>Stadt</strong>teil Dorfstadt ca. 7 % (also 155 WE) beträgt, ergibt sich der<br />
Gesamtleerstand von 19,0 %. Dieser Gesamtleerstand ist höher als in vergleichbaren Kleinstädten<br />
der Region und verdeutlicht gepaart mit den Eigentumsverhältnissen der Wohnungen<br />
die Probleme der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>umbau. Abrisse kommen in der gründerzeitlichen<br />
Quartiersstruktur als städtebaulichen und denkmalpflegerischen Gesichtspunkten<br />
nur punktuell in Betracht. Zum anderen sind durch die geringen Leerstände in den Bereichen<br />
des industriellen Wohnungsbaues deren Eigentümer derzeitig nicht zu Rückbaumaßnahmen<br />
zu bewegen.<br />
4.2.1.4 WOHNBAUFLÄCHENPOTENTIALE<br />
Die Zusammenstellung der Bebauungsplangebiete unter dem Punkt 4.1.2 lässt erkennen,<br />
dass in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. lediglich über die Bebauungspläne Brandstraße und<br />
Gartenstadt/Berufschulzentrum größere Flächen mit Baurecht für Wohnungsneubau bestehen.<br />
Die Flächen innerhalb des WG Brandstraße sind alle belegt und für die Flächen Gartenstadt<br />
wurde noch nicht mit der Erschließung begonnen. Da derzeitig kein umfassender<br />
Bedarf an neuen Wohnbauflächen erkennbar ist, prüft die <strong>Stadt</strong> das Baurecht für diesen Bereich<br />
aufzuheben.<br />
Durch die lockere Baustruktur in den Randbereichen besteht eine Vielzahl von Baulücken,<br />
welche sich für den Neubau von Eigenhe<strong>im</strong>en eignen, so dass über bisher <strong>im</strong> FNP bzw. verbindliche<br />
Bauleitplanung ausgewiesene Flächen keine neuen Standorte für Wohnungsbauerweiterungen<br />
erforderlich sind.<br />
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4.2.1.5 WOHNBEDARFSPROGNOSE/WOHNUNGSNACHFRAGE/RÜCKBAUBE-<br />
DARF<br />
Plan 10 FK Wohnen – Wohngebäudeentwicklung<br />
Tabelle 12 Entwicklung der Wohnfläche pro WE und EW von1998 zu 2008<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Anzahl EW 9.793 9.895 9.894 9.796 9.694 9.612 9.528 9.362 9.258 9.154 8.984<br />
Anzahl WE 5.637 5.717 5.745 5.753 5.760 5.738 5.746 5.768 5.776 5.779 5.777<br />
Wfl. in Tm² 387 393 395 397 397 396 397,8 399,9 400,7 401,3 401,2<br />
Wfl./WE in m² 68,7 68,7 68,8 69,0 68,9 69,1 69,2 69,3 69,4 69,5 69,4<br />
Wfl/EW in m² 39,5 39,7 39,9 40,5 41,0 41,3 41,8 42,7 43,3 43,8 44,6<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Die Wohnfläche pro EW ist in den letzten 10 Jahren um 5,1 m², das heißt um ca. 0,5 m² pro<br />
Jahr gestiegen, was <strong>im</strong> Bundesdurchschnitt liegt.<br />
Die entscheidende Größe zur Ermittlung des zukünftigen Wohnungsbedarfes, der Wohnungsnachfrage<br />
und nicht zuletzt des Rückbaubedarfes ist die Haushaltbelegung. Da für die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. keine exakten Daten zur Haushaltbelegung und Haushaltstruktur<br />
vorliegen, muss auf die statistischen Werte des Landkreises zurückgegriffen werden. Hier<br />
haben sich die Haushaltzahlen folgendermaßen entwickelt:<br />
Abbildung 13 Entwicklung der Haushalte <strong>im</strong> <strong>Vogtland</strong>kreis 1995-2008<br />
HH ( in 1000 )<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
132,5<br />
280,5<br />
133,3<br />
276,3<br />
131,7<br />
275,8<br />
134,8<br />
275,6<br />
133,1<br />
276,7<br />
132,8<br />
277,0<br />
133,4<br />
274,6<br />
133,1<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Jahr<br />
Anzahl der<br />
Haushalte<br />
(in 1 000)<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
273,1<br />
Bevölkerung in<br />
Haushalten<br />
(in 1 000)<br />
132,3<br />
269,0<br />
129,8<br />
264,8<br />
131,1<br />
262,1<br />
128,3<br />
257,6<br />
Einwohner je<br />
Haushalt<br />
126,6<br />
253,0<br />
125,3<br />
251,3<br />
2,20<br />
2,10<br />
2,00<br />
1,90<br />
1,80<br />
1,70<br />
1,60<br />
1,50<br />
EW / HH<br />
44
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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Der einfache Ermittlungssatz<br />
1 WE (5.777) = 1HH bedeutet bei 8.984 EW = HH-Belegung von 1,56 EW/HH<br />
Unter Beachtung des Leerstandes von ca. 19 % ergibt sich Folgendes<br />
(5.777 - 1.098) 4.679 WE = 4.679 HH bei 8.984 EW = HH-Belegung von 1,92 EW/HH<br />
Diese Zahl liegt jetzt schon deutlich unter dem kreislichen Durchschnitt von 2,00 WE/HH.<br />
Die generellen Trends der zukünftigen Haushaltentwicklung lassen sich folgendermaßen<br />
zusammenfassen:<br />
- die Haushaltbelegung n<strong>im</strong>mt ab (1995-2008 von 2,12 auf 2,00 <strong>im</strong> <strong>Vogtland</strong>kreis)<br />
- die Zahl der Single-Haushalte <strong>im</strong> jungen und älteren Lebensalter n<strong>im</strong>mt zu,<br />
- die Zahl der Kinder ist weiter abnehmend (höherer Anteil 2-3 Personen-Haushalte)<br />
- die Anzahl Alleinerziehender steigt weiter.<br />
Gemäß einer Prognose zur Haushalteentwicklung des Statistischen Landesamtes Sachsen<br />
(2008) wird es in Sachsen <strong>im</strong> Durchschnitt zu einer Abnahme der Haushalte zwischen 6,4%<br />
und 7,7% kommen. Für den <strong>Vogtland</strong>kreis wird ein Rückgang zwischen 8% und 12% vorausgesagt.<br />
Dabei werden die 3- und 4-Personenhaushalte am meisten schrumpfen.<br />
Neben dem verstärkt erforderlichen Wohnraum <strong>im</strong> Niedrigpreissegment (bedingt durch geringe<br />
Einkommen und Renten) wird es eine erhöhte Nachfrage nach 1-, 2- und 3-Raum-<br />
Wohnungen in qualitativ hoher Ausstattung in attraktiver Lage geben. Diese Wohnungsgrößen<br />
werden bis 40 m² bei 1-Raum-Wohnungen und 65-70 m² bei den 2- und 3- Raum-<br />
Wohnungen liegen.<br />
Zugleich ist festzustellen, dass ein quantitatives Überangebot an Mietwohnungen in mehrgeschossigen<br />
Wohnhäusern besteht. Der Bedarf an preiswerten und relativ kleinen Wohnungen<br />
wird auch auf Grund der Überalterung und der durchschnittlichen Haushalteinkommen<br />
der Mieter steigen. Lediglich <strong>im</strong> Segment der Eigentumsbildung in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
ist noch ein geringer Bedarf zu erwarten und in den vorhandenen aufgeführten Potenzialen<br />
abzudecken.<br />
Folge des derzeitigen Überangebotes an Wohnungen wird eine relative Stabilität der Kaltmieten<br />
sein. Weitere Sanierungen von Wohnungen werden <strong>im</strong>mer unrentierlicher. Die Betriebskosten<br />
sind und werden dagegen ständig steigen. Ursache hierfür sind <strong>im</strong> Wesentlichen<br />
die steigenden Energiekosten sowie der Bestand an Infrastrukturnetzen, welche trotz<br />
sinkender Einwohnerzahlen in wesentlichen Teilen er- und unterhalten werden müssen.<br />
Entsprechend der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bundes (Berechnungen<br />
des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung) wird die Nachfragegruppe<br />
der Eigentumserwerber (30 - 40-Jährige) und der Ersthaushaltgründer (20-30-Jährige) bis<br />
zum Jahre 2020 prozentual weiter fallen. Die Nachfragegruppe "altersgerechtes Wohnen"<br />
(75 Jahre und mehr) wird <strong>im</strong> gleichen prozentualen Verhältnis steigen.<br />
Für die Ermittlung des erforderlichen Rückbaubedarfes, ausgelöst durch die derzeitige und<br />
zukünftige Bevölkerungsentwicklung, wird angenommen, dass sich die Haushaltbelegungen<br />
zukünftig etwa analog denen des <strong>Vogtland</strong>kreises der letzten 13 Jahre entwickelten. Die<br />
Haushaltbelegung nahm demnach <strong>im</strong> 5-Jahreszeitraum jeweils um 0,05 EW/HH ab.<br />
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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Zielstellung von <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist es, den Wohnungsleerstand bis zum Jahr 2010 um<br />
0,2 % zu senken. Bis zum Jahre 2020 soll nochmals eine Leerstandssenkung von 2,8% gegenüber<br />
2010 angestrebt werden.<br />
Tabelle 13 Ermittlung des theoretischen Rückbaubedarfes<br />
Basisjahr Prognose<br />
Einheit 2008 2010 2015 2020<br />
Einwohnerzahl Ew 8.984 8.798 8.292 7.810<br />
Einwohner pro Haushalt Ew / Haushalt 1,92 1,90 1,85 1,80<br />
Anzahl der Haushalte Haushalte 4.681 4.631 4.482 4.339<br />
Fluktuationsreserve (5%) WE 234 232 224 217<br />
Wohnungsbedarf WE 4.915 4.862 4.706 4.556<br />
Anzahl der Wohnungen WE 5.777 5.779 5.703 5.556<br />
Wohnungsüberangebot WE 862 917 997 1.000<br />
Wohnungsleerstand WE 1.096 1.148 1.221 1.217<br />
Steuerung des Wohnungsbestands<br />
Intervall 2006-2010 2011-2015 2016-2020<br />
Wohnungsneubau WE/ Intervall 15 25 25<br />
Wohnungsabgang ohne steuernde Einwirkung WE/ Intervall 10 10 10<br />
Veränderung <strong>im</strong> betrachteten Intervall WE/ Intervall 5 15 15<br />
duchschnittl. Veränderungen pro Jahr <strong>im</strong> Intervall WE/ Jahr 1 3 3<br />
Leerstandsquote % Bestand Ziel<br />
19,0 18,8 18,0 16,0<br />
resultierende Wohnungsanzahl WE 5.779 5.703 5.466 5.165<br />
zielorientierte prozentuale Entwicklung der<br />
Wohnungsanzahl <strong>im</strong> Vergleich zum Basisjahr<br />
dementsprechender resultierender Rückbaubedarf<br />
<strong>im</strong> Intervall<br />
% 100,0 98,7 94,6 89,4<br />
Intervall 2008-2010 2011-2015 2016-2020<br />
WE/ Intervall 81 252 316<br />
jährlicher Rückbaubedarf, gerundet WE / Jahr 27 50 63<br />
Quelle: Ermittlung WGS/<strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Es ergibt sich ein theoretisch erforderlicher Rückbau von 649 WE.<br />
Praktisch wird der Rückbaubedarf höher liegen, da die Ermittlung den Bedarf nach Wohnungsgrößen<br />
nicht berücksichtigt. Derzeitig hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. einen hohen<br />
Wohnungsbestand an großen 3-und 4-Raum-WE. Diese entsprechen bei einer Haushaltgröße<br />
von derzeitig und zukünftig unter 2 EW/HH nicht mehr dem Bedarf. Es wird also mehr<br />
Abrisse geben müssen und andererseits kann Neubaubedarf nach bedarfsgerechteren Wohnungsgrößen<br />
entstehen.<br />
Für einen kleinen Teil von Wohnungen ist Umgestaltung von Grundrissen und damit die<br />
Schaffung von kleineren Wohnungen möglich.<br />
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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Für den Berechnungsansatz der Tabelle bedeutet dies aber, z.B. zum Zeitpunkt 2015 sind<br />
trotz Abriss mehr WE vorhanden (aus einer großen WE werden 2 kleinere WE).<br />
Dies verdeutlicht die Kompliziertheit des Gesamtprozesses. Wichtig ist neben einer ständigen<br />
Situationsbeobachtung die Grundsatzentscheidung, welche Wohnbereiche weiter entwickelt<br />
und erhalten werden und welche langfristig schrumpfen sollten.<br />
Mit verstärkten Abrissen in der Innenstadt und der damit einhergehenden Zerstörung einzigartiger<br />
Innenstadt- und Gründerzeitbereiche würde die <strong>Stadt</strong> ein großes Stück seiner Identität<br />
verlieren.<br />
Nur durch eine zeitnahe gezielte Vorbereitung (z. B. Umzugsmanagement, keine Wiederbelegung<br />
nach Auszug, zeitlich begrenzte Mietverträge) wird es möglich sein, den Rückbau von<br />
Wohnungen <strong>im</strong> industrieller Wohnungsbau (60er und 70er Jahre) in Zentrumsrandlagen zu<br />
Gunsten des gewachsenen <strong>Stadt</strong>kerns zu vollziehen.<br />
Voraussetzung ist dabei die weitere Sanierung und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt<br />
und des <strong>Stadt</strong>zentrums.<br />
Selbst für den kurzfristig erforderlichen und angestrebten Rückbau können, auch auf Grund<br />
der Eigentumsstruktur, städtebaulichen Situation und Vollbelegung <strong>im</strong> industriellen Wohnungsbau,<br />
noch keine konkreten Objekte benannt werden.<br />
4.2.2 KONZEPTION<br />
4.2.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />
Tabelle 14 Konzeptionelle Aussagen zum Fachkonzept Wohnen<br />
fachliche und fachübergreifende<br />
Ziele<br />
Anpassung des Wohnungsbestandes<br />
an den demographischen Wandel<br />
Stärkung der Wohnfunktion <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
uns zentrumsnahen Bereichen<br />
Maßnahmen<br />
- Rückbau von Wohngebäuden unter der Beachtung des<br />
Erhaltes der gewachsenen <strong>Stadt</strong>struktur<br />
- Umgestaltung von Wohnungsgrundrissen nach den<br />
Bedürfnissen von älteren Bürgern bzw. Familien mit<br />
Kindern<br />
- Einflussnahme auf die Aufhebung der Generationentren-<br />
nung bei Neuvermietung und Sanierung (Mehrgenera-<br />
tionswohnen)<br />
- weitere Sanierung und Aufwertung der Bausubstanz und<br />
der Wohnbereiche<br />
- Abriss verschlissener und dauerhaft leer stehender<br />
Bausubstanz unter Beachtung städtebaulicher und<br />
denkmalpflegerischer Belange und weitestgehendem<br />
Erhalt der <strong>Stadt</strong>struktur<br />
- Schaffung von Angeboten für integriertes Wohnen<br />
- Wohnumfeldverbesserung durch Abriss von Hinter-<br />
gebäuden/Entkernung, Schaffung von Freiflächen<br />
- Erhalt und Stärkung der Bildungs- und Infrastruktur-<br />
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Erhalt eines breiten Angebotes an<br />
Wohnungen für alle Wohnbedürfnisse<br />
und soziale Schichten<br />
Verstärkte Einbeziehung der Eigentümer<br />
und Nutzer in den <strong>Stadt</strong>umbauprozess<br />
einrichtungen<br />
- Erhalt und Neugestaltung von Freiflächen mit Aufent-<br />
haltsqualität<br />
- Schaffung von weiteren Parkmöglichkeiten und effektive-<br />
re Gestaltung vorhandener Parkmöglichkeiten<br />
- Erhalt von Verkaufseinrichtungen, Handwerk, Dienst-<br />
leistung und nicht störenden Gewerben zur Standort-<br />
stärkung<br />
- mittelfristig Rückbau <strong>im</strong> Bereich Goethestraße/Grenz-<br />
straße und westlich der Robert-Koch-Straße<br />
- mittel- bis langfristig Reduzierung der Wohnsubstanz <strong>im</strong><br />
Bereich H.-Heine-Str./P-Popp-Str.<br />
- Straßensanierungen<br />
- Angebotsdifferenzierung in verschiedenen Mietpreis-<br />
segmenten<br />
- Ausweitung des Angebotes barrierefreies Wohnen<br />
- Angebotsschaffung für betreute Wohnformen<br />
- Erarbeitung von stadtteilbezogenen Konzepten zu<br />
Abrissen und Aufwertungen in Verbindung mit den<br />
Eigentümern<br />
- Erarbeitung von Konzepten zur Nachnutzung und<br />
Aufwertung von Flächen<br />
4.2.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />
Plan 11 FK Wohnen – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />
Auf Grund der Zielsetzungen <strong>im</strong> Bereich Wohnen ergeben sich die Bereiche<br />
- <strong>Stadt</strong>zentrum und zentrumsnahe Wohnbereiche<br />
- Standorte des industriellen Wohnungsbaues<br />
- Bereich Goethestraße/Grenzstraße<br />
- Bereich Bahnhof (westlich der Robert-Koch-Straße)<br />
als Schwerpunktgebiete.<br />
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4.2.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />
Tabelle 15 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Wohnen<br />
Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />
die Anpassung des Wohnungsbestandes<br />
an den demographischen<br />
Wandel ist erforderlich<br />
- weniger Kinder<br />
- höherer Anteil von Bürgern über<br />
65 Jahre<br />
- Bedarf an kleineren Wohnungen und<br />
altengerechtem Wohnraum steigt<br />
Leerstandsreduzierung - weiterer Einsatz von Fördermitteln<br />
erforderlich<br />
- Attraktivitätssteigerung<br />
weitere Stärkung der Wohnfunktion<br />
<strong>Stadt</strong>zentrum<br />
Beobachtung der Leerstandsentwicklung<br />
Wohnumfeldverbesserung<br />
durch Schaffung von Grün- und<br />
Freiflächen mit Funktionen<br />
- bessere Identifikation der Bürger<br />
mit ihrer <strong>Stadt</strong><br />
- weiterer Einsatz von Fördermitteln<br />
erforderlich<br />
- Attraktivitätssteigerung<br />
- Reduzierung des Wohnungsbestan-<br />
des bei weiterem EW- Rückgang<br />
- Attraktivitätssteigerung der<br />
Wohnstandorte<br />
andere betroffene<br />
Fachkonzepte<br />
FK Bildung<br />
FK Kultur und Sport<br />
FK Soziales<br />
FK Finanzen<br />
FK Finanzen<br />
FK Umwelt<br />
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4.3 WIRTSCHAFT, ARBEITSMARKT, HANDEL, TOURISMUS<br />
4.3.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />
4.3.1.1 WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG<br />
Plan 12 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Bestand an Industrie- und Gewerbeflächen/industrielle<br />
und gewerbliche Brachflächen<br />
Wie in den meisten Städten Sachsens entwickelten sich <strong>im</strong> 19. Jahrhundert, einhergehend<br />
mit der allgemeinen Industrialisierung, auch in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. die verschiedensten<br />
Industriebetriebe. Best<strong>im</strong>mend war neben der Metallindustrie besonders die Textilindustrie<br />
und hier <strong>im</strong> Besonderen die Gardinenweberei und -stickerei. Sie wurde in Betrieben der<br />
unterschiedlichsten Größen betrieben.<br />
Der tiefgreifende Strukturwandel nach der deutschen Wiedervereinigung ab 1990 bewirkte<br />
auch <strong>im</strong> wirtschaftlichen Bereich entsprechende Veränderungen. Der Prozess war gekennzeichnet<br />
durch Betriebsschließungen. Nur wenigen der Produktionsbetriebe gelang die Anpassung<br />
an die neuen Marktbedingungen. Diese produzieren heute aber mit einer wesentlich<br />
geringeren Beschäftigtenzahl. Gleichzeitig gründete sich eine Vielzahl von mittelständischen<br />
Unternehmen, welche aber die entstandenen Arbeitsplatzverluste nicht ausgleichen konnten.<br />
Momentan bilden die Kunststoffverarbeitung, die metallverarbeitende Industrie und die Textilindustrie<br />
das Rückgrat der Wirtschaftskraft.<br />
Mit der Neuausweisung von Gewerbeflächen gelang es, neue Gewerbe- und Industriebetriebe<br />
anzusiedeln und somit Arbeitsplätze zu schaffen.<br />
In der <strong>Stadt</strong> sind derzeitig <strong>im</strong> Gewerbeamt 521 Gewerbeunternehmen angemeldet. Sie verteilen<br />
sich folgendermaßen:<br />
Tabelle 16 Anzahl Gewerbebetriebe<br />
Branche Anzahl der Unternehmen<br />
Industrie 12<br />
Handel 178<br />
Dienstleistung 204<br />
Handwerk 113<br />
Gastronomie 10<br />
Gesundheit 4<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Gewerbeamt (Stand 09/07)<br />
Neben dem Handwerk und der Dienstleistung nehmen die Industriebetriebe des produzierenden<br />
und verarbeitenden Gewerbes eine wichtige Stellung ein. Zu den wichtigsten Arbeitgebern<br />
zählen unter anderem:<br />
- Kunststofftechnik Schedel<br />
- Murrplast Kunststofftechnik<br />
- Dekoweberei <strong>Falkenstein</strong><br />
- Stickperle <strong>Falkenstein</strong> GmbH<br />
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- Vogtländisches Kabelwerk GmbH<br />
- Bang Kransysteme GmbH<br />
- Bauerhin Elektro-Wärme GmbH<br />
- Comcard GmbH<br />
- Kreisentsorgung <strong>Vogtland</strong> GmbH<br />
- Fehr Umwelt Ost GmbH<br />
- Erfal-Erler oHG Sonnenschutz<br />
Nicht zu vergessen ist auch die Berufsgenossenschaftliche Klinik für Berufskrankheiten als<br />
Arbeitgeber <strong>im</strong> Gesundheitswesen.<br />
Einen Anhaltspunkt für den Sachstand zur gewerblichen Entwicklung bildet weiterhin die<br />
Beobachtung von Entstehung, Schließung und Ummeldungen bei Gewerbebetrieben. Hierzu<br />
liegen folgende statistischen Zahlen vor:<br />
Tabelle 17 Gewerbemeldungen 1998-2008<br />
Gewerbeanmeldungen <br />
Gewerbeabmeldungen <br />
Gewerbeummeldungen<br />
1998 96 92 19<br />
1999 79 72 20<br />
2000 67 78 20<br />
2001 89 87 12<br />
2002 109 121 25<br />
2003 88 72 34<br />
2004 100 63 13<br />
2005 84 63 11<br />
2006 76 82 keine Angaben<br />
2007 75 69 keine Angaben<br />
2008 72 65 keine Angaben<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Bis auf die Jahre 2000-2002 und dem Jahr 2006 ist die Bilanz positiv zu bewerten, lagen in<br />
den restlichen Zeiträumen die Gewerbeanmeldungen doch <strong>im</strong>mer über den Abmeldungen<br />
von Gewerbebetrieben.<br />
Betrachtet man die Umsatzzahlen, die Entwicklung zur Anzahl der Betriebe und deren Beschäftigten<br />
nach der Gewerbestruktur als Spiegelbild für die wirtschaftliche Entwicklung der<br />
letzten 8 Jahre, zeigt sich folgendes Bild:<br />
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Tabelle 18 Gewerbestruktur / Beschäftigte / Umsatz 1990-2008<br />
Bergbau und verarbeitendesGewerbe<br />
Bauhauptgewerbe Ausbaugewerbe<br />
Anzahl der Betriebe 14 14 8<br />
2000 tätige Personen 1.017 164 246<br />
Gesamtumsatz in T€ 67.440 11.202 11.797<br />
Anzahl der Betriebe 13 14 5<br />
2001 tätige Personen 996 154 112<br />
Gesamtumsatz in T€ 66.318 9.050 6.623<br />
Anzahl der Betriebe 13 17 6<br />
2002 tätige Personen 948 150 181<br />
Gesamtumsatz in T€ 68.378 9.804 7.4555<br />
Anzahl der Betriebe 11 12 4<br />
2003 tätige Personen 769 71 114<br />
Gesamtumsatz in T€ 51.409 3.877 5.476<br />
Anzahl der Betriebe 11 13 4<br />
2004 tätige Personen 797 58 112<br />
Gesamtumsatz in T€ 53.595 4.071 5.388<br />
Anzahl der Betriebe 10 12 6<br />
2005 tätige Personen 798 45 156<br />
Gesamtumsatz in T€ 53.301 3.084 8.430<br />
Anzahl der Betriebe 10 12 5<br />
2006 tätige Personen 833 42 163<br />
Gesamtumsatz in T€ 59.138 2.994 8.209<br />
Anzahl der Betriebe 10 11 5<br />
2007 tätige Personen 1.021 37 173<br />
Gesamtumsatz in T€ 66.749 3.222 8.567<br />
Anzahl der Betriebe 9 10 5<br />
2008 tätige Personen 1.003 33 165<br />
Gesamtumsatz in T€ 69.599 1.934 8.273<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Auswertend ist festzustellen, dass <strong>im</strong> produzierenden Gewerbe trotz zurückgegangener Betriebs-<br />
und Beschäftigtenzahlen der Gesamtumsatz relativ stabil geblieben ist.<br />
Im gleichen Zeitraum verzeichnet das Bauhauptgewerbe und <strong>im</strong> geringeren Maße auch das<br />
Ausbaugewerbe einen deutlichen Rückgang an Betrieben, Arbeitskräften und Umsatz. Dies<br />
ist aber keine spezifische Erscheinung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. sondern eine generelle<br />
Trendentwicklung. Ursachen hierfür sind die sinkende Bau- und Investitionstätigkeit <strong>im</strong> privaten<br />
Bereich und vor allem der Kommunen.<br />
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Neben den bestehenden und gewerblich genutzten Flächen (östlich der Dorfstädter Straße,<br />
Rathenau Straße, Oelsnitzer Straße und Bahnbogen) hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. nach<br />
1990 neue Gewebeflächen erschlossen:<br />
• Gewerbegebiet „West“ Größe: 8,07 ha freie Fläche: keine<br />
• Gewerbegebiet „Falgard“ Größe: 9,40 ha freie Fläche: ca. 4,5 ha<br />
• Gewerbegebiet „Siebenhitz“ Größe: 17,00 ha freie Fläche: ca. 12 ha<br />
Damit stehen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. auf den Flächen der Bebauungspläne sowie auf<br />
bereits genutzten Flächen noch genügend Potenziale für die industriell gewerbliche Entwicklung<br />
zur Verfügung. Der Standort Siebenhitz als Regionaler Vorsorgestandort V 14 (Regionalplan<br />
Südwestsachsen) ist einer großflächigen Industrieansiedlung vorbehalten.<br />
Daneben sind <strong>im</strong> FNP noch Restflächen <strong>im</strong> Bahnbogen (südlich der Plauenschen Straße) als<br />
industriell gewerbliche Entwicklungsflächen ausgewiesen und gesichert.<br />
Der Strukturwandel hinterließ trotz positiver Entwicklungen, seine sichtbaren Spuren in brach<br />
gefallenen Industrie- und Gewerbearealen.<br />
In der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist es bisher erfolgreich gelungen die brach gefallenen Areale<br />
einer neuen Nutzung zuzuführen und den Neuverbrauch an Flächen gering zu halten.<br />
So wurden die Flächen der ehemaligen Falgard beräumt und können nach der Erstellung<br />
eines Bebauungsplanes einer geordneten gewerblichen Nutzung zugeführt werden.<br />
Als weitere innerstädtische Brachfläche wurden die Flächen der ehemaligen Getreidewirtschaft<br />
beräumt und durch Nahversorgungseinrichtungen nachgenutzt.<br />
Tabelle 19 Gewerbliche Brachflächen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Bezeichnung, Lage Fl.-Nr. Größe<br />
(m²)<br />
derzeitige Nutzung<br />
angedachte Nachnutzung<br />
Bleichweg 629 Lager Rückbau/Begrünung<br />
NABENTO<br />
Hammerbrücker Straße<br />
715/1 Lager Rückbau/Begrünung<br />
Armaturenwerk<br />
Auerbacher Straße<br />
Rückbau/Begrünung<br />
Brachflächen Bahnhof Rückbau Gebäude<br />
Nutzungsintensivierung<br />
als Gewerbefläche<br />
sowie für die OU B 169<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 11/09<br />
Die aufgelisteten gewerblichen Brachflächen sollen überwiegend abgerissen und begrünt<br />
werden. Lediglich die Flächen am Bahnhof bieten durch ihre innerstädtische Lage und den<br />
zukünftig opt<strong>im</strong>alen Verkehrsanschluss (Anbindung an die B 169 neu) gute Voraussetzungen<br />
für eine Nachnutzung als Gewerbeflächen. Auch in diesem Bereich gilt wieder der Grundsatz<br />
- Nachnutzung bereits versiegelter Flächen vor Neuversiegelung.<br />
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4.3.1.2 ARBEITSMARKT<br />
Wie in allen Städten und Gemeinden haben die Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur<br />
Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Trotz der Neugründung einer größeren<br />
Anzahl von Mittelstandsbetrieben ist es Insgesamt noch nicht gelungen, die entstandenen<br />
Arbeitsplatzverluste auszugleichen.<br />
Tabelle 20 Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (zum 30.6. des jeweiligen Jahres)<br />
Sozialversiche-<br />
rungspflichtig<br />
Beschäftigte<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
insgesamt k.A 3.089 3.263 3.251 2.908 2.724 2.682 2.615 2.590 2.713 2.737<br />
davon<br />
männlich<br />
am Arbeitsort davon<br />
Sozialversiche-<br />
rungspflichtig<br />
Beschäftigte<br />
weiblich<br />
k.A 1.510 1.603 1.617 1.346 1.220 1.174 1.172 1.141 1.196 1.211<br />
k.A. 1.579 1.660 1.634 1.562 1.504 1.508 1.443 1.449 1.517 1.526<br />
insgesamt 3.486 3.581 3.586 3.606 3.271 3.166 3.087 2.961 2.905 2.981 3.040<br />
davon<br />
männlich<br />
am Wohnort davon<br />
weiblich<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
1.900 1.897 1.918 1.921 1.724 1.652 1.615 1.552 1.551 1.591 1.607<br />
1.586 1.684 1.668 1.685 1.547 1.514 1.472 1.409 1.354 1.390 1.433<br />
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen AN am Arbeitsort liegen unter denen der sozialversicherungspflichtigen<br />
am Wohnort. <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist somit ein Auspendlerort, dass<br />
heißt die bestehenden Arbeitsplätze reichen insgesamt nicht für die erwerbsfähigen Personen.<br />
Dies birgt das Risiko von weiteren Abwanderungen.<br />
Die Pendler verteilten sich zum 30.06.2007und 2008 folgendermaßen:<br />
Tabelle 21 Pendlerverhalten<br />
Jahr Einpendler Auspendler Nichtpendler<br />
2007 1.934 2.202 779<br />
2008 1.962 2.265 775<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Die Zahl der erwerbsfähigen Personen wird sich anteilig an der Gesamtbevölkerung nach<br />
der 4. Regionalisierten Bevölkerungsprognose folgendermaßen entwickeln.<br />
Jahr 2008 Ist 5.513 erwerbsfähige Personen (15-65 Jahre)<br />
Jahr 2010 5.358 erwerbsfähige Personen<br />
Jahr 2015 4.951 erwerbsfähige Personen<br />
Jahr 2020 4.413 erwerbsfähige Personen<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
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Die absoluten Arbeitslosenzahlen zeigen in den vergangenen 10 Jahren folgendes Bild:<br />
Tabelle 22 absolute Arbeitslosenzahlen<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Arbeitslose 647 673 679 835 888 837 822 857 783 666 584<br />
Frauen 350 364 376 413 442 429 419 423 398 357 296<br />
Ausländer 5 5 4 11 10 9 13 11 7 8 k.A.<br />
unter 25 61 36 68 70 96 73 63 85 76 73 57<br />
55 Jahre und mehr 156 164 131 135 132 78 96 106 125 103 105<br />
Langzeitarbeitslose 163 117 135 145 291 298 381 k.A. 323 245 k.A.<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Die Gesamtzahl der absoluten Arbeitslosen ist in den Jahren 2001-2005 stark angestiegen.<br />
Im Jahre 2006 sank sie wieder leicht, was aber der sinkenden Bevölkerungs- und Erwerbsfähigenzahl<br />
geschuldet ist. Unabhängig des letzten Jahres ist eine stark ansteigende Arbeitslosenquote<br />
(bedingt durch den Bevölkerungsrückgang) zu verzeichnen. Sehr hoch ist die<br />
Anzahl der Langzeitarbeitslosen, welche seit 2005 ALG II- Empfänger sind. Sie könnten sich<br />
über kurz oder lang zu einem sozialen Problem entwickeln.<br />
4.3.1.3 HANDEL<br />
Plan 13 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Bestand und Verteilung der Einzelhandelseinrichtungen<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hatte schon vor der deutschen Wiedervereinigung eine sehr<br />
gute Ausstattung an Einzelhandelseinrichtungen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum zu verzeichnen. Dieser<br />
Bestand konnte durch eine gute Ansiedlungspolitik (Zielstellung – kein innenstadtrelevantes<br />
Sort<strong>im</strong>ent am <strong>Stadt</strong>rand) erhalten werden. Die vorhandenen Einrichtungen <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
wurden durch Lebensmitteldiscounter ergänzt, so dass die Versorgung mit Waren des täglichen<br />
Bedarfs <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet gewährleistet ist.<br />
Durch die geringe Anzahl der zu versorgenden Einwohner „rechnet“ sich für die Handelsunternehmen<br />
eine Ansiedelung in den OT nicht. Die Bürger der OT sind damit auf die Versorgung<br />
in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. bzw. ambulante Handelsversorgung angewiesen.<br />
Die Grundlage für die Ermittlung des Handelsflächenbedarfes bilden die Bevölkerungszahl,<br />
die Anzahl der Haushalte sowie die Entwicklung des Einkommens, welches sich auf die<br />
Kaufkraftentwicklung niederschlägt. Der Handelsatlas IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006<br />
macht zu Kaufkraft und Einzelhandelsflächen die folgenden Aussagen;<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Tabelle 23 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft 2006 (Prognose)<br />
absolut in Mio. EUR pro Kopf in EUR<br />
Gesamt dar. Food Gesamt dar. Food<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 43,8 15,1 4.596,98 1.584,80<br />
<strong>Vogtland</strong>kreis 884,1 304,6 4.563,43 1.572,24<br />
Kammerbezirk Südwestsachsen<br />
7.080,80 2.439,40 4.558,26 1.570,36<br />
Freistaat Sachsen 19.714,20 6.786,70 4.588,65 1.579,66<br />
BRD 421.387,10 143.415 5.107,67 1.738,35<br />
Quelle: Handelsatlas IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006<br />
Die Ermittlung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft des Handelsatlasses der IHK basiert<br />
auf dem Bevölkerungsstand 12/2004 und stellte zum Zeitpunkt der Erstellung eine Prognose<br />
dar. Aus der Tabelle ist erkennbar, dass die Kaufkraft der Bürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
geringfügig über der des <strong>Vogtland</strong>kreises, dem Kammerbezirk Südwestsachsen und der des<br />
Landes Sachsen, aber 8,8% unter dem Bundesdurchschnitt liegt.<br />
Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft nach Branchen gliedert sich dabei wie folgt:<br />
Tabelle 24 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft nach Branchen 2006 (Prognose)<br />
Branche absolut in Mio. € pro Kopf in €<br />
überwiegend kurzfristiger Bedarf 24,2 2.539,90<br />
überwiegend mittelfristiger Bedarf 11,1 1.164,99<br />
überwiegend langfristiger Bedarf 8,5 892,11<br />
Kaufkraft gesamt 43,8 4.597,00<br />
Quelle: Handelsatlas IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006<br />
Die Verkaufsraumfläche setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Tabelle 25 Verkaufsfläche des Einzelhandels nach Branchen 2006<br />
Branche absolut in m²* pro Kopf in m²*<br />
überwiegend kurzfristiger Bedarf 6.420 0,69<br />
überwiegend mittelfristiger Bedarf 8.620 0,92<br />
überwiegend langfristiger Bedarf 1.295 0,14<br />
Verkaufsfläche gesamt 16.335 1,75<br />
Quelle: Handelsatlas IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006<br />
Tabelle 26 Verkaufsraumfläche des großflächigen Einzelhandels nach Branchen 2006<br />
Branche absolut in m²* pro Kopf in m²*<br />
überwiegend kurzfristiger Bedarf 1.200 0.13<br />
überwiegend mittelfristiger Bedarf 4.300 0,46<br />
überwiegend langfristiger Bedarf - -<br />
Verkaufsfläche gesamt 5.500 0,59<br />
Quelle: Handelsatlas IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006<br />
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Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
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Als großflächigen Einzelhandelseinrichtungen sind <strong>im</strong> Handelsatlas der toom Fachmarkt mit<br />
Gartencenter (4.300 m²) und das Edeka E-Center als Verbrauchermarkt (1.200 m²) geführt.<br />
Neben den Daten des Handelsatlas der IHK Südwestsachsen Ausgabe 8/2006 hat die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. gemeinsam mit den Kommunen des Städteverbundes Göltzschtal ein Regionales<br />
Einzelhandelskonzept für den Städteverbund erarbeiten lassen.<br />
Nach diesem stehen in der <strong>Stadt</strong> <strong>im</strong> Jahre 2008 schon 17.715 m² Verkaufsraumfläche zur<br />
Verfügung. Auf der Basis der Einwohnerzahlen 6/2007 wurde für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
selbst eine Kaufkraft von 41,1 Mio € absolut bzw. 4.462,5 € pro Kopf ermittelt. Prognostisch<br />
wird sich die Kaufkraft <strong>im</strong> Jahre 2015 auf 32,7 Mio € gesamt verringern aber auf 4.542,2 €<br />
pro Kopf erhöhen.<br />
Das vorliegende Einzelhandelskonzept kommt zum Ergebnis, dass für alle einzelhandelsrelevanten<br />
Bereich genügend Verkaufsraumfläche zur Verfügung steht.<br />
Im innerstädtischen Bereich von <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. dominieren unabhängig einzelner Discounter<br />
nach wie vor kleinteiliger Einzelhandel, Dienstleistungseinrichtungen sowie Gastronomie.<br />
Die Einrichtungen konzentrieren sich vor allem <strong>im</strong> Bereich Hauptstraße/Oelsnitzer<br />
Straße/Friedrich-Engels-Straße/Gartenstraße/Schlossstraße/Ferdinand-Lasalle-Straße/ August-Bebel-Straße/Bahnhofstraße/Markt.<br />
Dabei hat sich die Einrichtung der Fußgängerzone<br />
und verkehrsberuhigte Gestaltung der angrenzenden Bereiche als sehr positiv auf die Handelsstruktur<br />
und die Zentrumsgestaltung ausgewirkt. In der Handelsstruktur ist eine gute Mischung<br />
aus Waren des niedrigen und <strong>im</strong> höheren Preissegment zu verzeichnen.<br />
Dauerhafte Leerstände sind in den Haupteinkaufsbereichen gering und kaum wahrnehmbar.<br />
Als Zusammenfassung der Analyse kommt das Einzelhandelskonzept zur folgenden Stärken-Schwächen-Profil<br />
des Einzelstandortes <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.:<br />
Tabelle 27 Stärken und Schwächen Analyse<br />
Positive Standortfaktoren Negative Standortfaktoren<br />
- Plätze für Events in der Einkaufsinnenstadt<br />
vorhanden (Schlossplatz, W.-Rudert-Platz)<br />
- sehr hoher Verkaufsflächenanteil der Innen-<br />
stadt<br />
- Fachmarktzentrum sowie kleine Fachmärkte in<br />
der Innenstadt<br />
- Lebensmittelmärkte in der Innenstadt<br />
- Multifunktionalität der Innenstadt (z.B. Rat-<br />
haus, Banken, Dienstleister, Ärzte)<br />
Quelle: Regionales Einzelhandelskonzept Städteverbund Göltzschtal GMA 04/2008<br />
- unterdurchschnittliches Kaufkraftniveau <strong>im</strong><br />
Kerneinzugsgebiet<br />
- rückläufige Einwohnerprognose<br />
- Kaufkraftabfluss in benachbarte Oberzentren<br />
- Dominanz von Lebensmitteldiscountern <strong>im</strong> Le-<br />
bensmittelsegment<br />
- geringe Kundenfrequenz <strong>im</strong> südlichen Bereich<br />
der Innenstadt sowie in den Seitenbereichen<br />
- sanierungsbedürftige Gebäude in der Innen-<br />
stadt (Bahnhofstr., Hauptstr., F.-Lassalle-Str.)<br />
- z.T. Defizite in der Absatzpolitik der innerstädti-<br />
schen Geschäfte<br />
- zu geringe Aufenthaltsqualität am W.-Rudert-<br />
Platz und Schlossplatz (Sitzgelegenheiten, Kin-<br />
derspiel)<br />
- Defizite <strong>im</strong> Parkleitsystem (Bezeichnung, Anga-<br />
ben zur Kapazität und Entfernung)<br />
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4.3.1.4 TOURISMUS UND FREMDENVERKEHR<br />
Plan 14 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Beherbergungen, Hauptanziehungs-<br />
punkte, Wander- und Radwege<br />
Hauptanziehungspunkte und Beherbergung<br />
Das Territorium der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit seinen OT sowie den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft<br />
bietet traditionell durch die landschaftlichen Reize des <strong>Vogtland</strong>es<br />
und Westerzgebirges, mit seinen ausgedehnten Waldgebieten des Naturparks Erzgebirge/<br />
<strong>Vogtland</strong> <strong>im</strong> Osten und Süden, ein großes Erholungspotenzial für die naturbezogene Erholung<br />
und damit für Touristen.<br />
Neben diesen naturbezogenen Erholungsmöglichkeiten bietet die <strong>Stadt</strong> <strong>im</strong> Bereich des Städtetourismus<br />
mit einer historischen schachbrettartigen Altstadtanlage ein weiteres Potenzial.<br />
Als weitere Hauptanziehungspunkte sind zu nennen:<br />
• Talsperre <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
• der Tiergarten<br />
• He<strong>im</strong>atmuseum <strong>im</strong> Schloss<br />
• Natur- und Umweltzentrum des <strong>Vogtland</strong>kreises<br />
• Vogtländische Dorfstuben Trieb/Schönau<br />
Über die aktuelle Entwicklung der Beherbergungsstätten und Übernachtungen <strong>im</strong> Zeitraum<br />
von 1998 bis 2008 liegen folgende statistische Daten vor:<br />
Tabelle 28 Übernachtungszahlen 1998-2008<br />
Beherbergungsstätten<br />
angebotene-<br />
Betten<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
7 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3<br />
369 254 258 274 270 258 266 276 276 276 276<br />
Ankünfte 6.973 6.549 5.395 5.396 5.438 5.347 5.197 5.268 5.489 6.028 6.147<br />
Übernachtungen<br />
∅ Aufenthaltsdauer<br />
in d<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
42.753 38.583 39.895 42.591 44.328 46.019 46.264 45.606 48.745 52.288 54.162<br />
6,1 5,9 7,4 7,9 8,2 8,6 8,9 8,7 8,9 8,7 8,8<br />
Das Übernachtungsverzeichnis des Fremdenverkehrsamtes der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
weist demgegenüber folgende Verteilung von Unterkünften und Betten aus:<br />
• 3 Hotels 133 Betten<br />
• 3 Pensionen 14 Betten<br />
• 1 Familienherberge Oberlauterbach 30 Betten<br />
• 1 Ferienhaus 4 Betten<br />
• 6 Ferienwohnungen 20 Betten<br />
201 Betten<br />
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Bei der Angabe der Anzahl von Beherbergungsstätten werden be<strong>im</strong> Statistischen Landesamt<br />
nur die Einrichtungen mit über 9 Betten berücksichtigt. Hinzu kommt bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
eine Besonderheit. Die Übernachtungszahlen der Berufsgenossenschaftlichen<br />
Klinik werden be<strong>im</strong> Statistischen Landesamt mit bei den touristischen Übernachtungen geführt.<br />
Das Ergebnis ist eine, <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden, sehr hohe<br />
durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen.<br />
Generell ist zu sagen, dass die Betten der Hotels und Pensionen nicht genügend ausgelastet<br />
und somit noch erhebliche Potenziale vorhanden sind.<br />
Touristische Radwege<br />
Über das Territorium der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. führen die <strong>im</strong> Radverkehrskonzept Sachsen<br />
enthaltenen regionalen Hauptradrouten (touristische Hauptrouten II)<br />
• 55 Göltzschtalradweg<br />
• 56 Plauen – Oelsnitz/Vogtl. - <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. (Arbeitsbezeichnung)<br />
die aber noch nicht baulich realisiert sind.<br />
Die regionale Hauptradroute Plauen-Oelsnitz/Vogtl.-<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. befindet sich derzeitig<br />
<strong>im</strong> Abschnitt des Alten Bahndamms in Oelsnitz/Vogtl. in der Umsetzung. Diese Route wird<br />
langfristig als Göltzschtalspange die erforderliche Verbindung zwischen dem Elsterrad- und<br />
Göltzschtalradweg realisieren und trägt zur weiteren radtouristischen Erschließung der Region<br />
bei.<br />
Entwicklungen<br />
Ausgangspunkt für die weiteren touristischen Entwicklungen ist das bestehende Naturpotenzial<br />
der Umgebung, welches gemeinsam mit den Gemeinden der VG, des Mittelzentralen<br />
Städteverbundes sowie der angrenzenden Gemeinden entwickelt und vermarktet werden<br />
soll. Nur durch die Verknüpfung der einzelnen Ansatzpunkte und den Ausbau der jeweiligen<br />
ortsspezifischen Attraktionen kann der Tourismus als Wirtschaftsfaktor gestärkt und gewinnbringend<br />
aktiviert werden.<br />
Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und die VG sind dazu folgende Maßnahmen geplant:<br />
• Ausbau des Naherholungsbereiches Talsperre (überwiegend auf privatwirtschaftlicher<br />
Basis)<br />
• Nachnutzung des Ferienhe<strong>im</strong>es „Glück Auf“<br />
• Erhalt und weitere Sanierung des Tiergartens<br />
• weiterer Ausbau der Flößertradition<br />
• Erhalt, Ausbau und Vernetzung der Wintersportmöglichkeiten<br />
• Ausbau des Loipennetz für Sommer- und Winternutzung<br />
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4.3.2 KONZEPTION<br />
4.3.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />
Tabelle 29 Konzeptionelle Aussagen zum FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus<br />
fachliche und fachübergreifende<br />
Ziele<br />
Sicherung und Ausbau des Industrie-<br />
und Gewerbestandortes <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Maßnahmen<br />
- Stärkung vorhandener bzw. Ausbau neuer Wirtschafts-<br />
bereiche<br />
- Vermarktung der vorhandenen/Erschließung neuer In-<br />
dustrie- und Gewerbeflächen<br />
- Unterstützung von ansiedlungswilligen Firmen<br />
Revitalisierung von Gewerbebrachen - Analyse der Nachnutzungspotenziale für Gewerbe-<br />
brachen <strong>im</strong> Bereich Bahnhof<br />
- Abriss ungenutzter Gebäude und Beräumung der Flächen<br />
Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
durch Entwicklung der gewerblichen<br />
Bauflächen<br />
Erhalt des Handels- und Dienstleistungsbereiches<br />
<strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
- Bestandspflege/Unterstützung bestehender Gewerbe-<br />
betriebe bei der Standortsicherung und -ausbau<br />
- Ansiedlung neuer Gewerbezweige<br />
- Einschränkung von Handelsansiedlungen mit innen-<br />
stadtrelevanten Angebot <strong>im</strong> peripheren Bereich<br />
- Stärkung der bestehenden Angebotsstruktur in der Innen-<br />
stadt<br />
- Verbesserung der Parkmöglichkeiten, Verbesserung der<br />
Ausweisung/Ausschilderung<br />
- Erhalt und weitere Steigerung der Aufenthaltsqualität,<br />
Schaffung kleiner Grünflächen und Sitzbereiche<br />
Ausbau der Tourismusfunktion - Stärkung bestehender Tourismusschwerpunkte mittels<br />
besserer gemeinsamer Vermarktung mit den Nachbar-<br />
gemeinden<br />
- weiterer Ausbau des Erholungsbereiches Talsperre<br />
- Nach- bzw. Umnutzung des ehemaligen Ferienhe<strong>im</strong><br />
„Glück Auf“<br />
- Vernetzung bestehender Tourismusziele über Wander-<br />
und Radwege<br />
- Vernetzung von Alltagsrad- und Radwanderwegen<br />
- Schutz des umgebenden Landschaftsraumes<br />
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4.3.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />
Plan 15 FK Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />
Schwerpunktgebiete <strong>im</strong> Fachkonzept Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus sind der<br />
- Brachenbereich am Bahnhof<br />
- Bereich <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
- Bereich Talsperre einschließlich ehemaligen Ferienhe<strong>im</strong> „Glück Auf“<br />
4.3.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />
Tabelle 30 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Handel, Tourismus<br />
Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />
Stärkung und Ausbau alter und<br />
neuer Wirtschaftsbereiche<br />
Renaturierung bzw. Revitalisierung<br />
von Industrie- und Gewerbebrachen<br />
Stärkung des zentralen Handels-<br />
und Dienstleistungsbereiches<br />
- Schaffung neuer Arbeits- und<br />
Ausbildungsplätze<br />
- geringere Arbeitslosigkeit<br />
- geringere Abwanderung<br />
- Verbesserung des <strong>Stadt</strong>bildes<br />
- Schaffung neuer Arbeits- und<br />
Ausbildungsplätze<br />
- gute Versorgung der Bürger<br />
und Erfüllung der Versorgungs-<br />
funktion für den umgebenden<br />
ländlichen Raum<br />
Ausbau der Tourismusfunktion - Anziehen von Touristen<br />
- Attraktivitätssteigerung für<br />
Einwohner<br />
andere betroffene<br />
Fachkonzepte<br />
FK Wohnen<br />
FK Finanzen<br />
FK Umwelt<br />
FK Finanzen<br />
FK Wohnen<br />
FK Wohnen<br />
FK Finanzen<br />
FK Finanzen<br />
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4.4 VERKEHR UND TECHNISCHE INFRASTRUKTUR<br />
4.4.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />
4.4.1.1 VERKEHR<br />
Plan 16 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Verkehrserschließung<br />
Plan 17 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Belastung des Verkehrsnetzes<br />
Plan 18 FK Verkehr und technische Infrastruktur – städtisches Verkehrsnetz und ruhender Ver-<br />
kehr<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hat <strong>im</strong> Rahmen der FNP Bearbeitung einen Beiplan Verkehr erstellt. Die<br />
Aussagen dieses Beiplanes sind in den wesentlichen, vor allem überregionalen Aussagen<br />
weiterhin aktuell und flossen in das InSEK ein.<br />
Die Anbindung an Zentren und Gemeinden der Umgebung erfolgt über das folgende klassifizierte<br />
Straßennetz:<br />
Tabelle 31 Klassifiziertes Straßennetz der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Straßenkategorie <br />
Bezeichnung<br />
Verbindung Zustand<br />
Bundesstraße B 169 - in nordöstlicher Richtung über Auerbach/V.<br />
und Rodewisch in den Raum Schneeberg/Aue<br />
- in westlicher Richtung nach Plauen und B 173<br />
Staatsstraße S 298 - in nördlicher Richtung über Treuen in den<br />
Raum Greiz<br />
S 303 - in westlicher Richtung nach Oelsnitz/Vogtl.<br />
(B 92)<br />
teilsaniert<br />
teilsaniert<br />
saniert<br />
S 304 - in südwestlicher Richtung nach Klingenthal saniert<br />
Kreisstraße K 7812 - beginnt an der B 169, führt über Trieb, Unter-<br />
lauterbach nach Treuen<br />
K 7814 - Schönau, Treuen und Altmannsgrün<br />
K 7815 - Dorfstadt nach Unterlauterbach (K 7827)<br />
K 7827 - Schönau, Oberlauterbach, Reumtengrün nach<br />
Auerbach<br />
K 7830 - in östlicher Richtung nach Auerbach/V.<br />
- in südwestlicher Richtung nach Hammer-<br />
brücke<br />
Quelle: WGS nach Angaben der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Das innerörtliche Verkehrsnetz wird derzeitig in einem teilweisen Einbahnstraßensystem<br />
über die Hauptstraße – Bahnhofstraße – Plauensche Straße – Friedrich-Engels-Straße –<br />
Oelsnitz/Vogtl. Straße – Dr.-Wilhelm-Külz-Straße – Breitscheid-Straße gebildet.<br />
Durch die verschiedenen verkehrsorganisatorischen Maßnahmen wurden wesentliche Teile<br />
des <strong>Stadt</strong>zentrums verkehrsberuhigt und die Schlosstraße als Fußgängerzone ausgebaut.<br />
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Diese Maßnahmen trugen erheblich zur Verbesserung des innerstädtischen Lebens bei.<br />
Demgegenüber sind die Straßen des Hauptnetzes neben dem Ziel- und Quellverkehr erheblich<br />
durch den Durchgangsverkehr belastet.<br />
Eine wirksame Verkehrsentlastung des <strong>Stadt</strong>gebietes vom Durchgangsverkehr wird erst mit<br />
der Realisierung der Ortsumgehung der B 169 möglich sein. Die Ortsumgehung B 169 ist<br />
eine Maßnahme, die die Städte des Mittelzentralen Städteverbundes Rodewisch, Auerbach,<br />
Ellefeld und <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. gemeinsam vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Im Hinblick<br />
auf die Bedeutung der Maßnahme ist sie <strong>im</strong> Bundesverkehrswegeplan 2003 als neues<br />
Vorhaben in den vordringlichen Bedarf eingestuft und aufgenommen. Derzeitig läuft das<br />
Planfeststellungsverfahren, der Erörterungstermin ist für den Dezember 2009 vorgesehen.<br />
Nach dem Planfeststellungsbeschluss kann, bei Bereitstellung der erforderlichen Mittel durch<br />
den Bund, mit der Realisierung begonnen werden. Zielstellung ist ein möglichst zeitnaher<br />
Realisierungszeitraum. Der Trassenverlauf wird <strong>im</strong> Bereich <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. überwiegend<br />
parallel zur Bahntrasse verlaufen und somit zu einer Bündelung von Lärm betragen. Zugleich<br />
trägt diese Variante zu einem geringen zusätzlichen Landschaftsverbrauch bei.<br />
Weitere Planungen betreffen die S 303/304. Derzeitig laufen Untersuchungen (Umweltvertäglichkeit)<br />
diese von einer Anbindung an die B 169 außerhalb von <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. und als<br />
OU für Grünbach nach Tschechien teilweise neu zu trassieren. Dies könnte eine weitere<br />
Verkehrsentlastung für die Innenstadt bedeuten.<br />
Öffentlicher Personennahverkehr<br />
Plan 19 FK Verkehr und technische Infrastruktur – Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)<br />
Schienenpersonennahverkehr (SPNV)<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist nicht an das Kernnetz der Deutschen Bahn AG angebunden. Die Anbindung<br />
erfolgt über die KBS 539 in Zwickau und Plauen.<br />
Von der <strong>Vogtland</strong>bahn werden die Strecken (KBS 539)<br />
• VB 1a Zwickau – <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Klingenthal – Kraslice<br />
• VB 1b Plauen – Herlasgrün – <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Adorf<br />
betrieben.<br />
Am <strong>Falkenstein</strong>er Bahnhof befindet sich die neu gestaltete Schnittstelle des ÖPNV. Das<br />
ehemalige Bahnhofsempfangsgebäude ist ungenutzt und muss zum Erhalt einer neuen Nutzung<br />
zugeführt werden.<br />
Öffentlicher straßengebundener Personennahverkehr (ÖSPV)<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist Mitglied des Zweckverbandes Öffentlicher Personennahverkehr<br />
<strong>Vogtland</strong>. Der ÖSPV wird über den Verkehrsverbund <strong>Vogtland</strong> GmbH mit seinen Partnern<br />
realisiert.<br />
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Die Verbindung mit dem Umland wird über 8 regionale und überregionale Buslinien gewährleistet.<br />
Tabelle 32 Liniennetz des ÖSPV<br />
Liniennummer Linienziel<br />
T 36 Oelsnitz/Vogtl. – <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
T 53 <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Klingenthal über Hammerbrücke und Muldenberg<br />
T 54 <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Reumtengrün – Auerbach<br />
T 55 Rodewisch – Auerbach – <strong>Falkenstein</strong><br />
T 56 <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Schönau<br />
T 57 <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. . Altmannsgrün – Treuen<br />
T 58 <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Ellefeld<br />
T 705 Klingenthal – Auerbach – <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. – Schöneck – Klingenthal<br />
Quelle: Verkehrsverbund <strong>Vogtland</strong> GmbH 07/07<br />
Die Verbindungen zum Umland und den nächsten Zentren, besonders innerhalb des mittelzentralen<br />
Städteverbundes ist als sehr gut einzuschätzen. Auch die OT sind über den SPNV<br />
erreichbar.<br />
Neben der Schnittstelle am Bahnhof befindet sich in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße eine zentrale<br />
Abfahrtstelle für den Busverkehr. Haltestellen sind über das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet verteilt<br />
und sind als ausreichend einzuschätzen.<br />
Gemäß dem Nahverkehrsplan 2009 für das <strong>Vogtland</strong> ist <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. als regionaler<br />
Systemknoten an der ÖPNV Entwicklungsachse Bahn und/oder Bus best<strong>im</strong>mt.<br />
Luftverkehr<br />
In unmittelbarer Nachbarschaft auf der Gemarkung der <strong>Stadt</strong> Auerbach/Vogtl., befindet sich<br />
ein Flugplatz. Der Flugplatz Auerbach ist <strong>im</strong> Landesverkehrsplan als Verkehrslandeplatz mit<br />
lokaler Bedeutung eingestuft.<br />
Dieser Flugplatz besitzt eine unbefestigte Start- und Landebahn mit einer Länge von 680 m<br />
und ist für Flugzeuge mit einer max<strong>im</strong>alen Startmasse von 5,7 t zugelassen.<br />
Neben der Anbindung des Mittelzentralen Städteverbundes an den Luftverkehr (Geschäftsreisende)<br />
hat er überwiegend Bedeutung für den Segelflugsport.<br />
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Ruhender Verkehr<br />
Neben ca. 500 Parkmöglichkeiten <strong>im</strong> Straßenraum des <strong>Stadt</strong>zentrums, kleineren Parkplätzen<br />
und eigentümereigenen Parkflächen an größeren Verkaufs- und Verwaltungseinrichtungen<br />
stehen derzeitig folgende, überwiegend zeitlich begrenzte Parkplätze zur Verfügung:<br />
Tabelle 33 vorhandene öffentliche Parkplätze<br />
Standort Kapazität Bemerkung<br />
Willy-Rudert-Platz ca. 50 Plätze zeitlich begrenzt<br />
Jahnplatz ca. 250 Plätze<br />
Tierpark/Heinrich-Heine Straße ca. 50 Plätze zeitlich begrenzt<br />
Schloss ca. 25 Plätze zeitlich begrenzt<br />
Bibliothek/Friedrich –Engels-Straße ca. 20 Plätze zeitlich begrenzt<br />
Hammerbrücker Straße ca. 40 Plätze<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 10/07<br />
Derzeitig und zukünftig wird ein Großteil des Parkplatzbedarfes über das Straßennetz der<br />
Innenstadt realisiert werden. Die Flächen sind tagsüber kostenlos aber zeitlich begrenzt,<br />
nutzbar um den Bedarf der Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen zu gewährleisten.<br />
In den Abend- und Nachtstunden stehen diese Flächen den Anwohnern zur Verfügung.<br />
Insgesamt sind die Flächen in Einzelbereichen noch nicht ausreichend und die Ausschilderung<br />
verbesserungswürdig.<br />
Radwegenetz<br />
Im Pkt. 4.3.1.4 wurden die vorgesehenen touristischen Radwegen benannt.<br />
Entsprechend der Geländesituation und des daraus resultierenden bisherigen Bedarfes besteht<br />
kein ausgebautes und zusammenhängendes Alltagsradwegenetz. Die <strong>Stadt</strong>struktur mit<br />
ihren engen Straßenräumen lassen keine separat geführten Radwege zu. In der <strong>Stadt</strong> wird<br />
sich der Radverkehr aus diesem Grund nur innerhalb des bestehenden Straßennetzes (Pkw<br />
und Rad) realisieren lassen. Zukünftig soll bei allen Straßenneubaumaßnahmen sowie Sanierungen<br />
die separate Führung von Radwegen untersucht und wenn möglich realisiert werden.<br />
4.4.1.2 TECHNISCHE INFRASTRUKTUR<br />
Trinkwasser<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist Mitglied <strong>im</strong> Zweckverband Wasser und Abwasser <strong>Vogtland</strong>.<br />
Über diesen erfolgt die Trinkwasserversorgung. Sowohl <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. als auch die OT<br />
sind an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen. Die Versorgung der einzelnen<br />
Gebiete erfolgt über die folgenden Versorgungsnetze:<br />
• <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit Dorfstadt<br />
• -Einspeisung vom WW Muldenberg über Speiseleitung Grünbach (TS Muldenberg)<br />
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• OT Oberlauterbach<br />
- Einspeisung aus dem Versorgungsnetz Neustadt<br />
• OT Schönau und Trieb<br />
• - Einspeisung von Fernleitung Bergen (TS Geigenbach)<br />
Die Versorgungssicherheit des Gesamtgebietes ist gewährleistet. In den Hochbehältern<br />
- <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. HB Zone 2 (800 m³)<br />
- <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. HB Grünbacher Straße (200 m³)<br />
- Lauterbach (150 m³)<br />
- Trieb/Schönau HB Harzberg (300 m³)<br />
stehen insgesamt 1.450 m³ Speicherkapazität zur Verfügung.<br />
Die durchschnittliche Verbrauchsmenge der letzten 5 Jahre lag in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. zwischen<br />
860m³/d und 1.0909m³/d. In den OT ist der Verbrauch durch örtliche Gegebenheiten<br />
wesentlich geringer.<br />
Zur Entwicklung der Endverbrauchspreise machte das Versorgungsunternehmen folgende<br />
Angaben:<br />
Tabelle 34 Entwicklung der Endverbraucherpreise<br />
TW-Mengenpreis<br />
€/m³<br />
TW-Grundpreis<br />
€/m³<br />
BKZ €/m Straßenfront<br />
Quelle: ZWAV 10/07<br />
1996 1997 1998 1999 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
2,45 2,33 2,33 2,17 2,17 2,02 2,02 1,90 1,90 1,90<br />
10,23 10,23 10,23 10,23 10,25 10,25 10,25 10,25 10,25 10,25<br />
82,85 82,85 84,10 84,10 84,10 60,84 60,84 64,00<br />
Abwasser<br />
Die Abwasserentsorgung erfolgt ebenfalls über den Zweckverband Wasser und Abwasser<br />
<strong>Vogtland</strong>. Die Zentrale Kläranlage des Verbandes befindet sich in Rodewisch.<br />
Die <strong>Stadt</strong> selbst ist auf Grund der Topografie in zwei Abflussgebiete geteilt, welche aber beide<br />
in die Kläranlage Rodewisch entsorgen.<br />
Der innerstädtische Bereich ist überwiegend über ein Mischwasserkanalnetz mit Regenwasserentlastung<br />
in die Göltzsch bzw. Treba an die zentrale Kläranlage angeschlossen.<br />
der westliche Teil der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. entwässert dabei in Richtung Dorfstadt und<br />
wird von dort mittels Pumpwerk in Göltzschtal Richtung Ellefeld übergehoben. Die Randgebiete<br />
„Brandsiedlung“ und „Am Pfarrlehn“ sind <strong>im</strong> Trennsystem erschlossen. Der OT Dorfstadt<br />
selbst entwässert über Mischkanäle und vorgeschaltete Kleinkläranlagen in die Treba.<br />
Der Anschlussgrad liegt bei ca. 88%.<br />
Für die OT Oberlauterbach, Trieb und Schönau ist auch langfristig kein Anschluss an die<br />
ZKA Rodewisch vorgesehen. Die Abwasserentsorgung wird weiter über Einzel- und Gruppenkläranlagen<br />
erfolgen.<br />
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Tabelle 35 Kostenentwicklung Abwasser<br />
Kosten in € 1998-2002 2003-2006 2007<br />
Mengenpreis Vollanschluss/m³ (EVP) 3,04 3,37 2,97<br />
Mengenpreis Teilanschluss/m³ (EVP) 2,06 1,93 1,53<br />
Niederschlagswasser/m² Fläche pro Jahr -- -- 0,54<br />
Abwasser Grundpreis €/Monat (brutto)<br />
Vollanschluss/Teilanschluss<br />
Quelle: ZWAV 10/07<br />
5,00/3,00 5,00/3,00 5,00/3,00<br />
Elektroenergie<br />
Die Stromversorgung wird durch die envia gewährleistet. Sie wird über das Umspannwerk<br />
Siebenhitz über 10-kV-Kabel und mehrere Trafostationen realisiert.<br />
Nach Angaben des Versorgers sind ca. 6.100 Haushalte angeschlossen. Hinzu kommen<br />
1.328 haushaltsnahe Zählerstellen (Gewerbe, Hauslicht, Baustrom etc.). Derzeitig sind seitens<br />
des Unternehmens keine Änderungen in der Netz- und Versorgungsstruktur vorgesehen.<br />
Gasversorgung<br />
Die Erdgasversorgung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. einschließlich der OT Dorfstadt, Trieb,<br />
Schönau und Unterlauterbach wird von Unternehmen Erdgas Südsachsen realisiert. Derzeitig<br />
sind ca. 2.100 Kunden an das Erdgasnetz angeschlossen. Versorgungsengpässe in den<br />
Netzen bestehen nicht.<br />
Das Leitungsnetz hat nach den Angaben des Versorgungsunternehmens folgenden Umfang:<br />
Tabelle 36 Umfang des Gasleitungsnetzes<br />
Mittel- und Niederdruckleitungen<br />
in km<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Dorfstadt Trieb/Schönau Unterlauterbach<br />
31 5,20 1,10<br />
Anzahl HA (Stück) 1.532 58 7<br />
Quelle: Erdgas Südsachsen Stand 04/07<br />
Fernwärme<br />
In der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit ihren OT besteht keine zentrale Wärmeversorgungsanlage.<br />
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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.4.2 KONZEPTION<br />
4.4.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />
Tabelle 37 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Verkehr und technische Infrastruktur<br />
fachliche und fachübergreifende<br />
Ziele<br />
Maßnahmen<br />
weitere Verkehrsentlastung - Realisierung der Ortsumgehung B 169<br />
- nach Realisierung der Ortsumgehung B 169 Neuorgani-<br />
sation und Bündelung von Verkehrsströmen<br />
- neue Anbindung der S 303 an B 169 neu, Neutrassierung in<br />
Richtung Tschechien (OU Grünbach)<br />
Erhalt und Weiterentwicklung des<br />
Systems des ÖPNV<br />
- Gewährleistung attraktiver Verbindungen innerhalb des<br />
<strong>Stadt</strong>gebietes, Mittelzentralen Städteverbundes, zu den<br />
Zentren und touristischen Zielen der Umgebung<br />
Verbesserung des Parkangebotes - Ausbau der Parkangebotes innerhalb der Wohn- und<br />
Geschäftsbereiche der Innenstadt<br />
- Verbesserung der Ausschilderung (Parkleitsystem)<br />
Erhöhung der Verkehrssicherheit - Sanierung der Brücken (Straße/Bahn) Lochsteinweg und<br />
Heinrich-Heine-Straße<br />
behindertengerechte <strong>Stadt</strong>gestaltung<br />
- weitere behindertengerechte Gestaltung des Fußwegenet-<br />
zes<br />
weiterer Ausbau der Signalgebung für Sehbehinderte und<br />
Blinde<br />
Aufbau eines Radwegenetzes - Netzverknüpfung von touristischen- und Alltagsradwegenetz<br />
4.4.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />
Die Maßnahmen des Bereiches Verkehr und technische Infrastruktur erstrecken sich verteilt<br />
über das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet, so dass sich keine Schwerpunktgebiete festlegen lassen.<br />
Schwerpunktthemen bilden aber:<br />
- Ortsumgehung der B 169 und die damit verbundene Verkehrsentlastung<br />
4.4.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />
Tabelle 38 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Verkehr und technische Infrastruktur<br />
Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />
andere betroffene<br />
Fachkonzepte<br />
Ortsumgehung B 169 - Verkehrsentlastung der <strong>Stadt</strong> FK Wohnen<br />
Erhalt und Stärkung ÖPNV - Entlastung der Umwelt<br />
- allgemeine Verkehrsberuhigung<br />
FK Umwelt<br />
FK Wohnen<br />
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4.5 UMWELT<br />
4.5.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />
4.5.1.1 LÄRM- UND SCHADSTOFFBELASTUNG<br />
Plan 20 FK Umwelt – Immissionsbelastete Siedlungsflächen<br />
Es ist einzuschätzen, dass sich die Umweltsituation in den letzten Jahren generell verbessert<br />
hat. Neben dem Rückbau alter Industrieanlagen bzw. deren Umrüstung führte die Umstellung<br />
der Einzelfeuerstätten <strong>im</strong> Bereich der Wohnungen auf umweltfreundliche Energieträger<br />
zu einer Verringerung der SO2-Belastung <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />
Staubniederschlag und die wichtigsten Schwermetalle als Staubinhaltsstoffe haben keine<br />
bzw. nur geringe lufthygienische Relevanz. Die Stickoxidkonzentrationen haben <strong>im</strong> Gegensatz<br />
zur Abnahme der SO2-Belastung zugenommen. Hauptquelle ist der Straßenverkehr. Die<br />
Belastung <strong>im</strong> Bereich der Hauptnetzstraßen, und hier vor allem der B 169 ist nach wie vor<br />
als hoch einzustufen.<br />
4.5.1.2 HOCHWASSERSCHUTZ<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. selbst war vom Augusthochwasser 2002 nur gering betroffen.<br />
Die Talsperre <strong>Falkenstein</strong> wirkte in diesem Zusammenhang als Rückhaltebecken.<br />
Für die Göltzsch als Gewässer I. Ordnung sind <strong>im</strong> Bereich der <strong>Stadt</strong> keine Überschwemmungsgebiete<br />
festgelegt.<br />
Überschwemmungsgebiete sind aber <strong>im</strong> Bereich der Ortslagen Trieb und Schönau entlang<br />
der Trieb, welche ebenfalls Gewässer I. Ordnung ist, festgesetzt.<br />
Im Rahmen des Hochwasserschutzes <strong>im</strong> Bereich der Treba und Trieb sind <strong>im</strong> Bereich Dorfstadt,<br />
Trieb und Schönau Brückensanierung bzw. -neubauten erforderlich.<br />
Seitens der Landestalsperrenverwaltung sind derzeitig keine Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
erforderlich und vorgesehen.<br />
4.5.1.3 SCHUTZGEBIETE NACH SÄCHSISCHEM NATURSCHUTZGESETZ<br />
Das Territorium der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit seinen OT hat eine sehr reiche Naturausstattung.<br />
Die OT Trieb, Schönau und Oberlauterbach liegen <strong>im</strong> Naturpark <strong>Vogtland</strong>-<br />
Erzgebirge.<br />
Zum Schutz der vorhandenen Potenziale wurden vom Landratsamt, als zuständige Behörde,<br />
verschiedene Festsetzungen <strong>im</strong> Sinne des SächsNatSchG getroffen.<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. hat Anteile an dem Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Oberes Göltzschtal“<br />
und <strong>im</strong> Bereich der OT befindet sich das Plangebiet „Bergener Granit“.<br />
Als Flächennaturdenkmal ist der Schlossfelsen festgesetzt.<br />
In den wesentlichen Bereichen gibt es keine Berührungspunkte zwischen Bebauung und den<br />
Festsetzungen des Naturschutzgesetzes. Generell sind bei baulichen Entwicklungen diese<br />
Festsetzungen zu beachten.<br />
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4.5.1.4 GRÜNZÜGE UND PARKANLAGEN<br />
Plan 21 FK Umwelt – Bestand und Planung Grünflächen<br />
Das Grün der <strong>Stadt</strong> besitzt nicht nur ästhetische Funktion, sondern trägt erheblich zur Verbesserung<br />
des <strong>Stadt</strong>kl<strong>im</strong>as bei. Somit erfüllt es in erster Linie stadthygienische Forderungen.<br />
Das Grün- und Freiflächenpotenzial der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. wird durch die Komponenten<br />
Landschaftsraum, Waldflächen, Kleingärten, Sportflächen, <strong>Stadt</strong>grün und private Grünflächen,<br />
welche sich zu Grünzügen verbinden, best<strong>im</strong>mt. Dabei sind die verschiedenen<br />
Komponenten natürlich unterschiedlich stark ausgeprägt und in Wirkung und Bedeutung<br />
auch so zu bewerten.<br />
Die wesentlichen Grünzüge der <strong>Stadt</strong> werden gebildet durch die Achsen:<br />
• vom Süden<br />
Forstflächen (Grüner Wald, Grünbereiche um den Luisenfelsen, Lochstein und<br />
Wendelstein),<br />
Kleingartenflächen,<br />
Grünland und lockere, stark durchgrünte Bebauung und Kleingärten <strong>im</strong> Göltzschtal,<br />
• vom Westen<br />
Forstflächen,<br />
Grünstrukturen entlang der Treba,<br />
Dorfstädter Park,<br />
• vom Norden<br />
Grünstrukturen entlang der Treba,<br />
Weideflächen,<br />
Kleingartenflächen mit teilweiser lockerer Bebauung,<br />
Kleingartenflächen in Verbindung mit dem Tierpark<br />
Charakteristisch für <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. sind die ausgedehnten Kleingartenflächen in <strong>Stadt</strong>randlage,<br />
die neben der Nutz- und Erholungsfunktion eine hohe Bedeutung als Grünbereich<br />
besitzen. Weitere Bebauungen in diesen Bereichen werden von der <strong>Stadt</strong> unterbunden.<br />
Von den Grünzügen der Außen- und Randbereiche soll sich das Grün eigentlich durch die<br />
<strong>Stadt</strong> hindurch ziehen. Die <strong>im</strong> Innenbereich vorwiegend geschlossene Karreebebauung mit<br />
ihrer starken Überbauung in den Gründerzeitvierteln der „Oberen und Unteren“ <strong>Stadt</strong> lassen<br />
naturgemäß wenig Raum dafür. Trotzdem wurde über Straßengrün (Straßenbäume, Einzelpflanzungen,<br />
Rankgrün an Straßenlaternen) bereits versucht, die grünen Plätze Schlossplatz,<br />
Willy-Rudert-Platz, Carola-Platz und Trützschlerplatz zu vernetzen. Diese Maßnahmen<br />
sollen weiter fortgesetzt werden.<br />
Mit der begonnen Umgestaltung eines Teiles des Tierparks zum <strong>Stadt</strong>park wird die Gestaltung<br />
von innerstädtischen Frei- und Aufenthaltsflächen weiter fortgesetzt und die Attraktivität<br />
der Innenstadt erhöht.<br />
Auch <strong>im</strong> Hinblick auf die Freiflächengestaltung ist der <strong>Stadt</strong>umbau als Chance anzusehen.<br />
Entstehende „Lücken“ und Entkernungen bieten hier Möglichkeiten der Aufwertung durch<br />
Grünflächen mit Aufenthaltsfunktion. Grundsätzlich soll dabei aber die einmalige historische<br />
Karreestruktur der Innenstadt nicht zerstört werden.<br />
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4.5.2 KONZEPTION<br />
4.5.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />
Tabelle 39 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Umwelt<br />
fachliche und fachübergreifende<br />
Ziele<br />
Vermeidung bzw. Verringerung von<br />
Lärmemissionen<br />
Maßnahmen<br />
- Verlagerung der B 169 aus den bebauten Bereichen<br />
- Stärkung des ÖPNV<br />
- Auswahl lärmmindernder Fahrbahnbeläge<br />
- Bündelung von Verkehrsströmen<br />
Hochwasserschutz - Realisierung der <strong>im</strong> Hochwasserschutzkonzept zur<br />
Trieb vorgesehenen Maßnahmen<br />
- weitere Entsiegelung von Flächen<br />
- Erhalt und Schaffung von Retentionsräumen<br />
- Sanierung und Neubau vom Brücken <strong>im</strong> Bereich der Tre-<br />
ba/Trieb<br />
Rückbau Renaturierung von Brachflächen<br />
Erhalt und Ausbau von Grün- und<br />
Freiflächen in der <strong>Stadt</strong>, Grünvernetzung<br />
- Rückbau der Industriebrache Bleichweg<br />
- Rückbau der Industriebrache NABENTO<br />
- Zwischenbegrünung von Abrissflächen (Wohnen/Gewerbe)<br />
- Erhalt von Grün- und Freiflächen für unterschiedliche<br />
Nutzerschichten mit hoher Aufenthaltsqualität<br />
und für alltägliche Nutzungen (Spiel, Sport, Erholung)<br />
- Schaffung grüner Inseln innerhalb der Karreebebauung<br />
mit Übergängen in den öffentlichen Straßenraum bei<br />
vorhandenen Lücken<br />
- Umgestaltung des ehemaligen Tierparkgeländes zu einen<br />
attraktiven <strong>Stadt</strong>park<br />
4.5.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />
Plan 22 FK Umwelt – Schwerpunktgebiete und Maßnahmen<br />
Aus den genannten Zielen und Maßnahmen ergeben sich als Schwerpunkte <strong>im</strong> FK Umwelt<br />
die Bereiche<br />
- Innenstadt<br />
- Bereich Treba/Trieb<br />
- Bereich Bleichweg/Hammerbrücker Straße<br />
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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.5.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />
Tabelle 40 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Umwelt<br />
Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />
Verminderung von Lärmemission<br />
und Feinstaubbelastung<br />
Rückbau und Renaturierung von<br />
Brachen<br />
Gewährleistung des Hochwasserschutzes<br />
Erhalt und Ausbau der Grün- und<br />
Freiflächen der <strong>Stadt</strong>, Grünvernetzung<br />
andere betroffene<br />
Fachkonzepte<br />
- Verbesserung der Wohnsituation FK Wohnen<br />
- Rückgewinnung von Flächen für<br />
eine naturbezogene Nutzung<br />
- Sicherung der Bereiche vor<br />
Schäden<br />
FK Wohnen<br />
alle Fachkonzepte<br />
- Attraktivitätssteigerung FK Wohnen<br />
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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.6 KULTUR UND SPORT<br />
4.6.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />
Plan 23 FK Kultur und Sport - Bestand und Planung Kultur- und Sporteinrichtungen<br />
4.6.1.1 KULTUREINRICHTUNGEN<br />
Tabelle 41 Bestand an kulturellen Einrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Einrichtung Träger/Eigentümer Bemerkungen<br />
He<strong>im</strong>atmuseum<br />
Schlossplatz<br />
<strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Fr.-Engels-Straße 20<br />
Tiergarten<br />
Allee 9<br />
Club-Kino<br />
Schlossstraße 8<br />
Vogtländische Dorfstuben<br />
Schulstr. 1 (Trieb)<br />
Natur- und Umweltzentrum mit<br />
Naturherberge<br />
Rittergut Adlershof<br />
Treuenerstr.2<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 09/07<br />
He<strong>im</strong>at- und Museumsverein saniert<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. teilweise saniert<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. saniert<br />
privat saniert<br />
He<strong>im</strong>atverein Trieb teilweise saniert<br />
Landkreis <strong>Vogtland</strong>kreis Neubau<br />
Es kann eingeschätzt werden, dass in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit dem Museum, der<br />
Bibliothek und dem Kino eine Grundausstattung an kulturellen Einrichtungen vorhanden ist.<br />
Mit der neuen Zweifeldsporthalle wurde in erster Linie das Sportangebot für Schulen und<br />
Vereine erweitert. Hinzu kommt, dass die Angebote auch regional genutzt werden. Zusätzlich<br />
bietet die Mehrzweckhalle zusätzlich Raum für vielfältige kulturelle Veranstaltungen.<br />
Da der Aktionsradius der Menschen durch größere Mobilität erheblich zun<strong>im</strong>mt, kann auch<br />
das regionale und überregionale Kulturangebot <strong>im</strong>mer mehr genutzt werden. In diesem Sinne<br />
ist der Bestand an Einrichtungen des gesamten Städteverbundes als positiv und ausreichend<br />
einzuschätzen.<br />
Zusätzlich ist die vergleichsweise geringe Entfernung zu den Oberzentren Plauen und Zwickau<br />
mit ihren umfassenden Kulturangeboten als ein entscheidender Vorteil zu werten. Somit<br />
haben die Bürger entsprechend ihrer Interessen Zugang zu den unterschiedlichsten kulturellen<br />
Veranstaltungen.<br />
Da das Museum derzeitig <strong>im</strong> Gebäude der Sparkasse nur <strong>im</strong> Mietverhältnis untergebracht<br />
ist, bestehen Überlegungen Museum, Bibliothek und Archiv in einem Gebäude kombiniert<br />
unter- zubringen. Dieses Gebäude soll natürlich zentral <strong>im</strong> Innenstadtbereich liegen. Konkrete<br />
Planungen bestehen noch nicht.<br />
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4.6.1.2 SPORTEINRICHTUNGEN<br />
Tabelle 42 Bestand an Sporteinrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Einrichtung Träger/Eigentümer Bemerkungen Bauzustand<br />
Sport- und Freizeitpark<br />
Jahnstraße<br />
Zweifeldsporthalle<br />
Jahnstraße<br />
Kegelbahn<br />
Jahnstraße<br />
Tennisplätze<br />
Jahnstraße<br />
Kegelbahn<br />
Rathausstraße 9<br />
Kegelbahn<br />
Oberlauterbach Bürgerhaus<br />
Hauptstraße 24<br />
Sportplatz Dorfstadt<br />
Ziegengasse<br />
Sportplatz Trieb<br />
Sportplatzweg 8<br />
Rathaus Turnhalle<br />
Amtsstraße 13<br />
Turnhalle Mittelschule<br />
Pestalozzistraße 31<br />
Turnhalle Grundschule<br />
Hauptstraße 2<br />
Turnhalle GS Dorfstadt<br />
Reumtengrünerstr. 25<br />
Schützenplatz<br />
Hammerbrücker Str. 34<br />
Talsperre<br />
Hammerbrücker Str.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
B-Anlage, Rasen- und<br />
Kunstrasenanlage,<br />
Allwetterplatz<br />
Neubau 1993<br />
Neubau 2007<br />
2 Bahnenanlage Neubau 1998<br />
Neubau 1994<br />
Kegelverein 1912 4 Bahnenanlage Neubau 2007<br />
Kegelverein Oberlauterbach<br />
FC 08 Dorfstadt E.V. Kunstrasen, ganzjährig<br />
nutzbar<br />
Neubau 1993<br />
Reko 1998<br />
TSV Trieb Reko 2007<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Bau 1879 sanierungsbedürftig<br />
evtl. Abriss<br />
Reko 1994<br />
Bau 1997<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
Bau 1975<br />
Schützenverein Bau 1977/Reko 2001<br />
Landestalsperrenverwaltung<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 09/07<br />
Generell ist einzuschätzen, dass die <strong>Stadt</strong> über eine gute Ausstattung an sportlichen Einrichtungen<br />
verfügt. Mit der Einweihung der Zweifeldsporthalle <strong>im</strong> Sport- und Freizeitpark Jahnstraße<br />
konnten die Bedingungen besonders für den Schulsport wesentlich verbessert werden.<br />
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_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.6.1.3 VEREINSLEBEN<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. mit seinen OT verfügt über ein sehr reges Vereinsleben für die unterschiedlichsten<br />
Interessengruppen. Derzeitig sind<br />
• 14 Sportvereine<br />
• 8 Kulturvereine<br />
• 4 Feuerwehr – und Feuerwehrfördervereine<br />
• 30 Kleingartenvereine<br />
• 10 sonstige Vereine<br />
• 10 Soziale Vereine<br />
in der <strong>Stadt</strong> angemeldet.<br />
4.6.2 KONZEPTION<br />
4.6.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />
Tabelle 43 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Kultur und Sport<br />
fachliche und fachübergreifende<br />
Ziele<br />
Substanzerhalt <strong>im</strong> kulturellen und<br />
sportlichen Bereich<br />
Sicherung der kulturellen Identität<br />
und des speziellen Freizeitbedarfes<br />
innerhalb der OT<br />
Förderung des Vereinslebens und<br />
des Ehrenamtes<br />
Maßnahmen<br />
- Anpassung der kulturellen Programme und Aktivitäten<br />
an die wachsende Gruppe der Senioren und „Jungen Alten“<br />
- Kombination von Museum, Bibliothek und Archiv in einem<br />
Gebäude (nur eine Anlaufstelle für Bürger, Kostenersparnis)<br />
- Sanierung/Umgestaltung des ehemaligen Funktionsgebäu-<br />
des vom Freibad zur Wettkampf- und Trainigsstätte<br />
- Gestaltung einer Trainings- und Wettkampfstrecke <strong>im</strong> Sport-<br />
und Freizeitpark<br />
- Erhalt und Stärkung der Sport- und Freizeiteinrichtungen in<br />
den OT<br />
- Gestaltung von Dorffesten und regelmäßig wiederkehren-<br />
den Veranstaltungen<br />
- weitere Unterstützung der Vereine<br />
4.6.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />
Aus den benannten Zielen und Maßnahmen ist ablesbar, dass der Schwerpunkt <strong>im</strong> Erhalt<br />
und der Sanierung der vorhandenen Einrichtungen besteht. Aus diesem Grund sind keine<br />
Schwerpunktgebiete zu benennen.<br />
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4.6.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />
Tabelle 44 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte (Muster Q Arbeitshilfe SMI) – Kultur und Sport<br />
Kernaussage Folgen/Auswirkungen<br />
Substanzerhalt und Entwicklung<br />
<strong>im</strong> kulturellen Bereich<br />
Substanzerhalt <strong>im</strong> sportlichen<br />
Bereich<br />
Anpassung der kulturellen Programme<br />
und Aktivitäten an den<br />
Bedarf der Bürger und deren<br />
Altersstruktur<br />
- Attraktivitätssteigerung für die<br />
Bürger<br />
- Attraktivitätssteigerung für die<br />
Bürger<br />
- bessere Auslastung der Einrich-<br />
tungen<br />
andere betroffene<br />
Fachkonzepte<br />
FK Wohnen<br />
FK Finanzen<br />
FK Wohnen<br />
FK Finanzen<br />
FK Wohnen<br />
FK Finanzen<br />
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4.7 BILDUNG UND ERZIEHUNG<br />
4.7.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />
Plan 24 FK Bildung und Erziehung – Bestand und Planung Bildungs- und Erziehungseinrichtungen<br />
Die vorhandenen Bildungseinrichtungen für die schulische und berufliche Qualifikation sowie<br />
die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung stellen einen wesentlichen Standortfaktor einer<br />
<strong>Stadt</strong> dar.<br />
Tabelle 45 Entwicklung der Klassen und Schülerzahlen in <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Grundschulen 3 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2<br />
Schüler/innen 317 286 260 243 255 242 243 249 243 240 246<br />
Klassen 14 13 12 12 12 12 12 12 12 12 12<br />
Mittelschulen 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
Schüler/innen 466 447 418 377 350 457 379 469 383 364 317<br />
Klassen 17 17 17 16 14 21 16 21 17 16 13<br />
Gymnasium 1 1 1 1 1 1<br />
Schüler/innen 541 534 548 464 381 238<br />
Klassen 18 17 17 15 11 5<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Aus der Tabelle ist ersichtlich, wie sich die Anzahl der Schüler und analog die Klassen in den<br />
letzten Jahren verändert haben. Sie spiegeln dabei auch die Bevölkerungsentwicklung wider.<br />
Gleichzeitig macht die Tabelle deutlich, wie die Anpassung der Schuleinrichtungen in den<br />
letzten Jahren vollzogen wurde. So wurde die Anzahl der Grundschulen von drei auf zwei<br />
reduziert. Die Mittelschule konnte durch Zusammenlegung und Schließungen in anderen<br />
Bereichen erhalten werden.<br />
Die Bildungseinrichtungen der <strong>Stadt</strong> ermöglichen derzeitig eine schulische Bildung der<br />
Grund- und Mittelstufe. Angebote der gymnasialen Bildung befinden sich in Auerbach/V.,<br />
Rodewisch und der nähren Umgebung. Schulbushaltestellen wurden unmittelbar an den<br />
Schulen eingereichtet.<br />
In der folgenden Tabelle ist der jetzige Bestand an Bildungseinrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
zusammengestellt.<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
77
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Tabelle 46 Bestand an Bildungseinrichtungen 2008<br />
Einrichtung Träger<br />
Grundschule <strong>Falkenstein</strong><br />
Hauptstraße 2<br />
Grundschule Dorfstadt<br />
Reumtengrüner Str. 25<br />
Mittelschule<br />
„Wilhelm Adolf von<br />
Trützschler“<br />
Pestalozzistraße 31<br />
Schülerzahlen<br />
soll ist<br />
Bemerkungen<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 163 integrative Einrichtungbehindertengerecht<br />
ausgebaut<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 75<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 282 integrative Einrichtungbehindertengerecht<br />
ausgebaut<br />
Grundschule Grünbach <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl 88 Einrichtung der<br />
Gemeinde Grünbach<br />
in Trägerschaft<br />
der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Falkenstein</strong><br />
Berufliches Schulzentrum<br />
für Ernährung, Hauswirtschaft<br />
und Agrarwirtschaft<br />
R.-Luxemburg-Straße 30<br />
Kinder- und Jugendfreizeitzentrum<br />
Williy-Rudert-Platz<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 12/08<br />
Landkreis 980 483<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 60<br />
Im Grund- und Mittelschulbereich werden bereits Ganztagsangebote angeboten.<br />
Gemäß der Schulnetzplanung des Landkreises sind die jetzigen Einrichtungen <strong>im</strong> absehbaren<br />
Zeitraum in ihrem Bestand gesichert.<br />
Perspektivisch soll die Einrichtung einer christlichen Grundschule in freier Trägerschaft untersucht<br />
und entsprechend unterstützt werden.<br />
4.7.2 KONZEPTION<br />
4.7.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />
Tabelle 47 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Bildung und Erziehung<br />
fachliche und fachübergreifende<br />
Ziele<br />
Erhalt und Stärkung des vielfältigen<br />
Schulangebotes und Jugendfreizeiteinrichtungen<br />
Maßnahmen<br />
- Gestaltung von speziellen Kursangeboten<br />
- Einrichtung einer christlichen Grundschule in freier Träger-<br />
schaft<br />
- Schaffung von weiteren Jugendfreizeiteinrichtungen<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
78
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.7.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />
Da sich die Maßnahmen auf das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet beziehen sind <strong>im</strong> FK Bildung und Erziehung<br />
keine Schwerpunktgebiete als solche auszuweisen.<br />
4.7.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />
Tabelle 48 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Bildung und Erziehung<br />
Kernaussage Folgen / Auswirkungen<br />
die bestehenden Schulen haben<br />
langfristig Bestand<br />
- erhöhte Attraktivität für junge<br />
Bürger und Arbeitskräfte mit<br />
höherem Bildungsniveau<br />
andere betroffene Fachkonzepte<br />
FK Wohnen<br />
FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />
Handel/Tourismus<br />
FK Finanzen<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
79
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.8 SOZIALES<br />
4.8.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />
4.8.1.1 KINDERTAGESSTÄTTEN<br />
Plan 25 FK Soziales – Bestand und Planung Kindertagesstätten, Senioren-, Jugend- und Behin-<br />
derteneinrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />
Tabelle 49 Bestand an Kindertagesstätten 2008<br />
Einrichtung Träger<br />
Knirpsenland<br />
Heinrich-Heine-Straße 4<br />
Albert Schweitzer<br />
Hammerbrücker Straße 4<br />
Kita Oberlauterbach<br />
Hauptstraße 29<br />
Kita Spatzennest Trieb<br />
Sportplatzweg 10<br />
Mäuseburg<br />
Grünbacher Straße 4<br />
Kinderzahl<br />
soll ist<br />
Bemerkungen<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 140 140 integrative Einrichtung<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 88 88 integrative Einrichtung<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 18 18<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 20 20<br />
Privat 22 22<br />
Hort GS Dorfstadt <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 60 60<br />
Hort GS <strong>Falkenstein</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. 90 90<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 12/08<br />
Die Kindertagesstätten der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. sind derzeitig ausgelastet. Positiv zu<br />
bewerten ist dabei, dass auch Kindertagesstätten in den OT zur Verfügung stehen und somit<br />
die Wege für Kinder und Eltern gering gehalten werden können. Geplant ist der Aus- und<br />
Umbau des Obergeschosses des Bürgerhauses in Oberlauterbach zur Kita. Damit kann die<br />
Kapazität auf 14 Kindergarten- und 6 Krippenplätze erweitert werden.<br />
Gemäß der Regionalisierten Bevölkerungsprognose wird die Anzahl der Kinder nochmals<br />
gering abnehmen. Im Hinblick auf die neuen gesetzlichen Regelungen, auch die Krippenbetreuung<br />
für jedes Kind abzusichern, werden Erweiterungs- bzw. Umbaumaßnahmen in<br />
den Einrichtungen erforderlich sein.<br />
Derzeitig steht die Neuerrichtung einer Kindertagesstätte in Dorfstadt oder ein Umzug der<br />
Kindertagesstätte Oberlauterbach ins Bürgerhaus, verbunden mit einer Angebotserweiterung,<br />
zur Diskussion.<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
80
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.8.1.2 ALTENPFLEGE, ALTEN- UND SENIORENHEIME<br />
Tabelle 50 Bestand an Altenpflegeeinrichtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl./VG<br />
Einrichtung Träger Betten/Wohnungen Bauzustand<br />
DRK Seniorenzentrum<br />
Dr.-Robert-Koch-Straße 18<br />
Seniorenhe<strong>im</strong> Grünbach<br />
als Einrichtung der VG<br />
DRK Kreisverband <strong>Vogtland</strong><br />
Quelle: <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. Stand 12/08<br />
Tabelle 51 Prognose Bürger über 65<br />
Weidlich Betriebsgesellschaft<br />
für Senioreneinrich-<br />
tungen mbH<br />
36/11<br />
saniert<br />
zuzüglich Tagespflegeplätze<br />
96/15 Neubau<br />
Altersgruppen 2008 2010 2015 2020<br />
über 65 Jahre 2.519 2.509 2.457 2.580<br />
Anteil in % 28,0 28,5 29,6 33,0<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Nach der 4. Regionalisierten Bevölkerungsprognose steigt die Anzahl der Einwohner über<br />
65 Jahre nochmals geringfügig.<br />
Das derzeitig bestehende Betreuungsangebot an Pflegebetten ist auch zukünftig als ausreichend<br />
zu bewerten. Allerdings muss eingeschätzt werden, dass ein Bedarf an Plätzen des<br />
Betreuten Wohnens noch zu gering ist. Der zukünftig entstehende Bedarf ist auch durch die<br />
vielen Einflussfaktoren (finanzielle Möglichkeiten, soziale Strukturen, Betreuungsangebote,<br />
Wohnumfeld u. a.) nicht genau abzuschätzen. In Fachartikeln wird davon ausgegangen,<br />
dass ca. 1%-5% der Bürger über 65 Jahren eine solche Wohnform in Erwägung ziehen. Dies<br />
würde für <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ca. 26-130 WE bedeuten.<br />
Im Hinblick auf die Altersstruktur wird schon kurzfristig, spätestens jedoch mittelfristig geprüft<br />
werden müssen, ob sich in bestehenden Gebäuden solche speziellen Wohnformen etablieren<br />
lassen und die Betreuung über ambulante Pflegedienste abgesichert wird.<br />
Hier wird seitens der <strong>Stadt</strong> auch ein neues Aufgaben- und Einnahmefeld für die Wohnungsgesellschaft<br />
gesehen. Bei der Untersuchung weiterer Sanierungsmöglichkeiten von derzeitig<br />
leer stehenden Gebäuden soll auf solche Möglichkeiten verstärkt Einfluss genommen werden<br />
(z.B. ehemaliges Geschäftshaus der Falgard).<br />
Gerade ältere Bürger werden ein solches Angebot in ihrem vertrauten Wohnumfeld verstärkt<br />
annehmen. Vorteilhaft sind integrierte Lagen durch das Vorhandensein der entsprechenden<br />
Infrastruktur (Einkaufen, Ärzte, Bus usw.).<br />
Die Form dieses Betreuten Wohnens in kleineren „Einheiten“ entspricht häufiger den Bedürfnissen<br />
der älteren Bürger. Sie wollen ihre speziellen Bedürfnisse an das Wohnen erfüllt sehen,<br />
aber ihre Selbständigkeit so lange wie möglich erhalten und nicht nur mit alten Menschen<br />
in speziellen großen Einrichtungen zusammen sein.<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
81
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.8.1.3 EINRICHTUNGEN DES GESUNDHEITSWESENS<br />
Auf die medizinische Versorgungslage hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. nur geringen Einfluss.<br />
Entsprechend der Bedarfsplanungsrichtline für Ärzte und Zahnärzte erstellt die Kassenärztliche<br />
Vereinigung Sachsen (KVS) bzw. die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen (KZVS)<br />
regionalspezifische Planungsblätter, die den Versorgungsgrad je Fachrichtung ausweisen.<br />
Anhand aktueller Verhältniszahlen, die die Kennziffer Einwohner je Arzt/Zahnarzt sowie die<br />
territorialen Gegebenheiten berücksichtigen, werden fehlende Arzt- und Zahnarztsitze bzw.<br />
Überversorgungszustände festgestellt sowie ggf. Zulassungsbeschränkungen angeordnet.<br />
Die medizinische Versorgung der Bürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. wird von niedergelassenen<br />
Ärzten der verschiedensten Fachrichtungen gewährleistet. Derzeitig praktizieren in<br />
der <strong>Stadt</strong>:<br />
• 3 FA für Allgemeinmedizin<br />
• 3 Praktische Ärzte<br />
• 3 FA für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
• 1 FA für Innere Medizin<br />
• 1 FA für Urologie<br />
• 1 FA für Kinder- und Jugendmedizin<br />
• 1 FA für Augenheilkunde<br />
• 1 FA für Neurologie und Psychiatrie<br />
• 1 AA für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapeut<br />
• 1 Psychotherapeutisch tätige Ärztin<br />
• 7 Zahnärzte<br />
Der überwiegende Teil dieser Ärzte praktiziert in eigenen Praxen.<br />
Derzeitig ist die Versorgungslage auch <strong>im</strong> Hinblick auf die Einrichtung von „Gesundheitszentren“<br />
an den Kliniken des näheren Umfeldes als ausreichend einzuschätzen.<br />
Aus der Altersstruktur der Ärzte ist aber abzulesen, dass es über kurz oder lang zu einer<br />
„Angebotseinschränkung“ vor Ort kommen wird.<br />
Ziel der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. ist es, die Versorgung der Bürger vor Ort durch Unterstützung<br />
ansiedlungswilliger sowie ansässiger Ärzte zu sichern. Als sinnvoll wird dabei die Zusammenarbeit<br />
in so genannten Ärztehäusern gesehen.<br />
4.8.1.4 BEHINDERTENEINRICHTUNGEN<br />
Spezielle Behinderteneinrichtungen bestehen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. nicht. Durch die<br />
Aufgabenteilung innerhalb des Städteverbundes konzentrieren sich diese Einrichtungen in<br />
der <strong>Stadt</strong> Auerbach/V. sowie in Grünbach (VG).<br />
Die Kindertagebetreuung und Schulausbildung ist für die Kinder je nach dem Behinderungsgrad<br />
in den bestehenden Einrichtungen integriert möglich.<br />
Generell ist aber ein hoher Stand bei der behindertengerechten Gestaltung von Einrichtungen<br />
(Bibliothek, Kita, Schulen) und allgemeinen Umfeld (abgesenkte Straßenborde, Behindertenparkplätze,<br />
Telefonzellen, Fahrstuhl am Bahnhof zu verzeichnen. Alle Ampeln sind mit<br />
Signalanlagen für Sehbehinderte ausgestattet.<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
82
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.8.1.5 HILFELEISTUNGEN FÜR SOZIAL SCHWACHE<br />
Tabelle 52 Anzahl der Empfänger von Beihilfen zum Lebensunterhalt<br />
2005 2006 2007 2008<br />
Sozialhilfeempfänger 288 304 304 243<br />
Wohngeldempfänger 194 160 119 111<br />
ALG II Empfänger <strong>im</strong> Jahrsdurchschnitt 891 919 892 844<br />
insgesamt 1.382 1.388 1.313 1.198<br />
Quelle: ARGE, Landratsamt <strong>Vogtland</strong>kreis<br />
4.8.2 KONZEPTION<br />
4.8.2.1 FACHLICHE UND FACHÜBERGREIFENDE ZIELE UND MASSNAHMEN<br />
Tabelle 53 Konzeptionelle Aussagen Fachkonzept Soziales<br />
fachliche und fachübergreifende<br />
Ziele<br />
Erhalt des Betreuungsangebotes für<br />
Kinder<br />
Schaffung von Wohnformen für<br />
ältere Bürger<br />
weitere Unterstützung sozial<br />
Schwacher<br />
Maßnahmen<br />
- Erhalt der bestehenden Einrichtungen<br />
- Neubau bzw. Angebotserweiterung der Einrichtungen in<br />
den OT<br />
- Unterstützung von Investoren und privaten Initiativen zur<br />
Schaffung von Einrichtungen des Betreuten Wohnens <strong>im</strong><br />
Innenstadtbereich<br />
- Erhalt von Wohnraum für sozial Schwache in allen<br />
<strong>Stadt</strong>gebieten um eine Konzentration in einzelnen Gebieten<br />
und soziale Brenn- und Konfliktpunkte zu vermeiden<br />
- Ausweitung der Betreuungsangebote besonders auch für<br />
Kinder<br />
4.8.2.2 ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTTHEMEN UND –GEBIETE<br />
Schwerpunktthema ist der Erhalt und die bedarfsgerechte Erweiterung der bestehenden Einrichtungen<br />
<strong>im</strong> Bereich Kindertagesstätten und ärztliche Versorgung sowie die weitere Unterstützung<br />
von sozial Schwachen. Ein Schwerpunktgebiet innerhalb der <strong>Stadt</strong> ist dabei nicht<br />
festzulegen.<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
83
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.8.2.3 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />
Tabelle 54 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte (Muster Q Arbeitshilfe SMI) – Soziales<br />
Kernaussage Folgen / Auswirkungen<br />
Aufrechterhaltung und Erweiterung<br />
des Betreuungsangebotes<br />
für Kinder<br />
Unterstützung Behinderter und<br />
sozial Schwacher<br />
- Attraktivitätssteigerung für<br />
Bürger und Ansiedlungswillige<br />
- Verbesserung des sozialen<br />
Kl<strong>im</strong>as in der <strong>Stadt</strong><br />
- Vermeidung von sozialen<br />
Brennpunkten<br />
andere betroffene Fachkonzepte<br />
FK Wohnen<br />
FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />
Handel/Tourismus<br />
FK Finanzen<br />
FK Wohnen<br />
FK Wirtschaft/Arbeitsmarkt/<br />
Handel/Tourismus<br />
FK Finanzen<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
84
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
4.9 KOMMUNALE FINANZEN<br />
4.9.1 BESTANDSANALYSE UND PROGNOSE<br />
Tabelle 55 Kommunale Finanzentwicklung<br />
Hebesätze<br />
Grundsteuer A<br />
(%)<br />
Hebesätze<br />
Grundsteuer B<br />
(%)<br />
Hebesätze<br />
Gewerbesteuer<br />
(%)<br />
Ist-Aufkommen<br />
Grundsteuer A<br />
in T€<br />
Ist-Aufkommen<br />
Grundsteuer B<br />
in T€<br />
Ist-Aufkommen<br />
Gewerbesteuer<br />
inT€<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
250 250 270 270 300 300 300 300 300 300 300<br />
350 350 350 350 400 400 400 400 400 400 400<br />
369 374 375 375 375 375 375 375 375 375 375<br />
12 11 13 12 13 436 14 13 13 14 15<br />
644 727 809 743 790 818 825 824 817 817 851<br />
813 643 1.367 1.346 894 1.377 1.781 1.912 2.159 1.785 2.257<br />
Steuereinnahmekraft<br />
T€<br />
2.438 2.269 3.086 2.912 2.378 3.272 3.391 3.589 3.985 3.777 4.561<br />
je Einwohner € 247,5 230,3 312,4 295,8 243,6 337,0 354,0 378,0 427,0 410,0 501<br />
Schuldenstand<br />
insgesamt T€<br />
11.049 10.898 11.493 10.931 10.548 10.104 9.845 9.643 9.749 9.524 16.318<br />
je Einwohner € 1.121 1.106 1.163 1.110 1.081 1.042 1.028 1.016 1.046 1.035 1.791<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Abbildung 14 Steuereinnahme und Schuldenstand pro Kopf <strong>im</strong> Verhältnis zur Einwohnerzahl<br />
in €<br />
2.000<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
9.793<br />
1.121 1.106<br />
247 230<br />
9.895 9.894<br />
1.163<br />
1.110<br />
312 296<br />
9.796<br />
1.081<br />
244<br />
9.694<br />
9.612<br />
1.042 1.028 1.016<br />
337 354 378<br />
1.046 1.035 9.154<br />
427 410<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
9.528<br />
9.362<br />
9.258<br />
1.791<br />
501<br />
8.9849.000<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />
Steueinnahme/Kopf in € Schulden/Kopf in € Bevölkerung am 31.12. insgesamt<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
10.000<br />
9.800<br />
9.600<br />
9.400<br />
9.200<br />
8.800<br />
8.600<br />
8.400<br />
Einwohner<br />
85
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
Aus der Tabelle ist erkennbar, dass die Steuereinnahmekraft pro Kopf um ca. 163 € gestiegen<br />
ist. Nachdem der Schuldenstand pro Kopf bis zum Jahre 2007 kontinuierlich gesenkt<br />
worden ist, kam es 2008 zu einer erheblichen Erhöhung, die in Veränderungen von bestehenden<br />
Mietverhältnissen begründet ist.<br />
Mit einer weiter sinkenden Bevölkerungszahl werden sich die Schlüsselzuweisungen verringern.<br />
Folge sind geringere Einnahmen, welche aus den Steuereinnahmen der <strong>Stadt</strong> sicher<br />
nur ungenügend ausgeglichen werden können und damit steht der <strong>Stadt</strong> zukünftig eine geringere<br />
Finanzausstattung zur Verfügung.<br />
4.9.2 AUSWIRKUNGEN AUF ANDERE FACHKONZEPTE<br />
Tabelle 56 Kernaussagen und Auswirkungen auf andere Fachkonzepte – Kommunale Finanzen<br />
Kernaussage Folgen / Auswirkungen<br />
Abnahme der Bevölkerung - Verringerung der Schlüssel-<br />
zuweisungen<br />
- geringere Mittel stehen für<br />
Investitionen zur Verfügung<br />
andere betroffene Fachkonzepte<br />
alle Fachkonzepte<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
86
INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________________<br />
5 GESAMTKONZEPT UND UMSETZUNGSSTRATEGIEN<br />
5.1 ZUSAMMENSTELLUNG DER ERGEBNISSE AUS DEN FACHKONZEPTEN<br />
5.1.1 BEWERTUNG DES ERFOLGES BISHERIGER SCHWERPUNKTSETZUNGEN<br />
Tabelle 57 Bewertung des Erfolges/Umsetzung der bisherigen Schwerpunktsetzungen<br />
städtisches Schwerpunktziel<br />
Sanierungsgebiet<br />
„Innenstadt“<br />
Sanierungsgebiet<br />
„Gründerzeitviertel“<br />
Gesamtstadt<br />
Stabilisierung der Einwohnerzahl (+)- (+)- (+)-<br />
Beseitigung städtebaulicher Missstände<br />
(+)- (+)- (+)-<br />
Leerstandsbeseitigung (+)- (+)- (+)-<br />
Sanierung Wohngebäude (+)- (+)- (+)-<br />
Renaturierung/Nachnutzung gewerblicher<br />
Brachflächen<br />
+ (+)- (+)-<br />
Ausbau Gewerbestandorte (+)- o +<br />
Aufwertung/Ausbau von Grünbereichen<br />
(+)- (+)- (+)-<br />
Attraktivitätssteigerung (+)- (+)- (+)-<br />
Erhalt/Stärkung von Bildung und<br />
Erziehung<br />
+ + (+)-<br />
Erhalt/Stärkung Kultur/Sport + + +<br />
Stärkung Einzelhandel + + +<br />
Stärkung Tourismus o o (+)-<br />
Ausbau Technische Infrastruktur (+)- (+)- (+)-<br />
+ gut gelungen<br />
(+) - teilweise gut gelungen, jedoch weiterer Handlungsbedarf<br />
o keine Priorität <strong>im</strong> Programm<br />
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass die Erfüllung der städtischen Schwerpunktziele sowohl in<br />
den beiden Fördergebieten als auch in der Gesamtstadt einen unterschiedlichen Stand erreicht<br />
hat.<br />
Die Festlegung der Sanierungsgebiete bewirkte, dass in ihrem Geltungsbereich ein Teil der<br />
städtebaulichen Mängel behoben werden konnten. Ein erheblicher Teil der Wohngebäude<br />
wurde saniert was einen noch höhere Leerstand verhinderte. Der Abbruch der Industriebrache<br />
Falgard und die Neuerschließung der Flächen als Gewerbegebiet wirkte sich positiv auf<br />
das <strong>Stadt</strong>zentrum aus.<br />
Die in den letzten Jahren realisierte Verkehrsberuhigung wesentlicher Teile des unmittelbaren<br />
Zentrumsbereiches trug dazu bei, dass sich ein kleinstädtisches <strong>Stadt</strong>zentrum mit einer<br />
guten Nutzungsmischung entwickelte.<br />
Die Brachenumnutzung für Einzelhandel <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>zentrum führte dazu die Kundenströme<br />
weiter ans <strong>Stadt</strong>zentrum zu binden und den kleinteiligen Einzelhandel zu stärken.<br />
Schwierig gestaltet sich nach wie vor die Leerstandsproblematik innerhalb der dichten historischen<br />
Quartiersstruktur in der Innenstadt. Besonders häufig betroffen sind hier die Eckge-<br />
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bäude mit hohem Wohnflächenanteil aber geringer Grundstücksfläche für die erforderlichen<br />
Nebenfunktionen.<br />
Abrisse gestalten sich hier aus denkmalpflegerischer und städtebaulicher Sicht sehr schwierig,<br />
da sie zu Strukturverlusten innerhalb der gewachsenen historischen <strong>Stadt</strong>struktur führen.<br />
Übersicht zu Beeinflussungen unter den Fachkonzepten<br />
Zwischen den Fachkonzepten ergeben sich, wie in der folgenden Darstellung ersichtlich,<br />
einseitige und wechselseitige Beeinflussungen.<br />
Unabhängig von diesen einseitigen und wechselseitigen Beeinflussungen der Fachkonzepte,<br />
<strong>im</strong> eigentlichen Sinne die Fachbereiche der städtischen Entwicklung, untereinander stellt die<br />
zukünftige Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung das allumfassende Schwerpunktziel<br />
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dar, welches auf alle Fachkonzepte und damit auf die weitere Entwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong><br />
den größten Einfluss hat.<br />
Andererseits haben besonders die Erfüllung der Schwerpunktziele aus den Fachkonzepten<br />
Wirtschaft/Arbeitsmarkt/Handel/Tourismus, des Fachkonzeptes Wohnen und die Sicherung<br />
der Einrichtungen der Daseinsvorsorge Einfluss auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung.<br />
Alle Kernaussagen der Fachkonzepte sind darauf gerichtet, den Einwohnern unter den gegebenen<br />
Ausgangsbedingungen eine attraktive und lebenswerte <strong>Stadt</strong> mit einem unverwechselbaren<br />
urbanen kleinstädtischen Flair sowie ausreichenden Arbeitsplätzen zur Existenzsicherung<br />
zu erhalten und weiter zu gestalten und darüber positiven Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung<br />
zu nehmen. So sind folgende gleichartige Schwerpunkte in allen<br />
Fachkonzepten zu erkennen:<br />
• Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in bestehenden Gewerbegebieten<br />
und auf revitalisierten Gewerbeflächen.<br />
• Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung.<br />
• Anpassung aller Ziele und Maßnahmen an die demografische Entwicklung, besonders<br />
<strong>im</strong> Hinblick auf die Altersstruktur.<br />
• Stärkung und Weiterentwicklung des gründerzeitlichen <strong>Stadt</strong>zentrums durch Sanierungs-<br />
und Aufwertungsmaßnahmen als urbaner zeitgemäßer Wohnstandort mit entsprechender<br />
Funktionsmischung und den unterschiedlichsten Wohnformen.<br />
• Reduzierung des Wohnungsleerstandes (auch durch Umnutzungen) und damit Attraktivitätssteigerung.<br />
Gleichzeitig führen einige Schwerpunktthemen der Fachkonzepte zu Konflikten mit anderen<br />
Fachkonzepten. So wird:<br />
• der Rückbau an manchen Stellen das historisch gewachsene <strong>Stadt</strong>bild verändern<br />
• auch geringe Neuinanspruchnahme von Bauflächen für Gewerbe, Wohnen, Verkehr<br />
und Tourismus zu weiteren Versiegelungen führen und damit die Umwelt belasten<br />
• der langfristig auch erforderliche <strong>Stadt</strong>umbau in den Gebieten des industriellen Wohnungsbaus<br />
wird zu vermehrten Umzügen führen,<br />
• der Rückbau zu Veränderungen in den Ver- und Entsorgungsleistungen der Unternehmen<br />
führen<br />
Um die Konflikte zu min<strong>im</strong>ieren, muss es in diesem Prozess <strong>im</strong>mer zu Abwägungen der einzelnen<br />
Interessen untereinander kommen.<br />
5.2 ERGEBNISSE AUS DER EINBEZIEHUNG DER BETEILIGTEN<br />
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5.3 ABLEITUNG DER ZUKÜNFTIGEN <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSSTRATEGIE<br />
5.3.1 GESAMTSTÄDTISCHE SCHWERPUNKTTHEMEN<br />
Aus den Kernaussagen und Zielen der einzelnen Fachkonzepte lassen sich folgende<br />
Schwerpunktthemen für die zukünftige <strong>Stadt</strong>entwicklungsstrategie ableiten:<br />
• Erhalt des vorhandenen breiten Wohnungsangebotes für unterschiedliche Nutzerbedürfnisse<br />
und soziale Schichten.<br />
• Schaffung von opt<strong>im</strong>alen Voraussetzungen für die Ansiedelung und Erweiterung von Industrie,<br />
Gewerbe, Handel und Dienstleistung sowie die weitere Nachnutzung vorhandener<br />
Brachflächen.<br />
• Förderung von Identität und damit der Bindung der Bürger an die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
• Weitere Stärkung des <strong>Stadt</strong>zentrums durch Sanierung und Modernisierung.<br />
• Gestaltung der Innenstadt als attraktiver und zeitgemäßer Wohn- und Arbeitsstandort mit<br />
individuellen Angeboten für die einzelnen Nutzerschichten.<br />
• Rückbau von dauerhaft nicht mehr marktfähigem Wohnraum unter städtebaulichen und<br />
denkmalpflegerischen Gesichtspunkten, verbunden mit Neuordnung der Flächen zur<br />
Erhöhung der Attraktivität angrenzenden Bereiche.<br />
• Reduzierung des Wohnbestandes an den Standorten des industriellen Wohnungsbaues,<br />
angepasst an die Bevölkerungs- und Leerstandsentwicklung.<br />
• Qualitativer Erhalt der kulturellen und sportlichen Angebote.<br />
• Schaffung weiterer Freizeit- und Bildungsangebote sowie Unterstützung von Initiativen<br />
zur Betreuung Jugendlicher aller Alters- und Interessengruppen.<br />
• Stärkung der zentralen Funktion der <strong>Stadt</strong> durch qualitativen Erhalt der Einrichtungen der<br />
Daseinsvorsorge und sozialen Infrastruktur um Familien neben Arbeits- und Wohnbedingungen<br />
opt<strong>im</strong>ale Voraussetzungen für das Leben in der <strong>Stadt</strong> zu bieten.<br />
• Erweiterung und qualitative Verbesserung des innerstädtischen Freiraumangebotes,<br />
Vernetzung bestehender Grün- und Freiflächen sowie Schaffung von Anbindungen an<br />
den Landschaftsraum.<br />
• Sanierung bzw. Ausbau des Straßen- und Radwegenetzes sowie Brückensanierungen.<br />
5.3.2 WEITERENTWICKLUNG DES SIEDLUNGSKÖRPERS<br />
Plan 26 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategien – Einteilung in Gebietstypen<br />
Aus den ermittelten und genannten Schwerpunkten ist die zukünftige <strong>Stadt</strong>entwicklungsstrategie<br />
und damit die Entwicklung des Siedlungskörpers abzuleiten. Hierbei soll auf die in der<br />
Arbeitshilfe vorgeschlagene Unterteilung der Gebiete zurückgegriffen werden.<br />
Konsolidiertes Gebiet<br />
Als konsolidiertes Gebiet werden Bereiche bezeichnet, die auf Grund ihrer Lagegunst und<br />
Akzeptanz sowohl einen hohen Sanierungsstand als auch eine stabile Bevölkerungsentwicklung<br />
aufweisen. Aus strategischen Gesichtspunkten wird <strong>im</strong> konsolidierten Gebiet mittel- bis<br />
langfristig nur ein geringer Bedarf gesehen, dieses Gebiet in seinen Qualitäten weiter zu<br />
stärken.<br />
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Konsolidierungswürdiges Gebiet<br />
Als konsolidierungswürdiges Gebiet werden die Bereiche bezeichnet, die zum Einen mit ihrer<br />
Lage, Struktur und Funktion identitätsprägende Qualitäten für die gesamte Gemeinde, zum<br />
Anderen Bestandsschwächen aus Sicht der <strong>Stadt</strong>entwicklung aufweisen.<br />
In diesen Gebieten besteht ein erhöhter Bedarf, vorhandene Missstände gezielt zu beseitigen,<br />
ohne Art und Maß der Nutzung wesentlich zu verändern.<br />
Strategisches Ziel in konsolidierungswürdigen Gebieten soll es sein, durch geeignete Maßnahmen<br />
die vorhandene Bevölkerungsdichte <strong>im</strong> Gebiet zu festigen bzw. zu erhöhen.<br />
Umstrukturierungsgebiet<br />
Als Umstrukturierungsgebiete werden Bereiche bezeichnet die erhebliche Missstände aufweisen<br />
und in denen die Lage <strong>im</strong> Siedlungskörper, die städtebauliche Struktur sowie die bisherige<br />
wie prognostizierte Entwicklung Änderungen am Maß und / oder an der Art der bisherigen<br />
Nutzung erforderlich machen.<br />
Insbesondere Umstrukturierungsgebiete sollen Maßnahmen konzentrieren, in denen durch<br />
Anpassung des Bedarfs an die prognostizierte Entwicklung wesentliche Beiträge zum Erhalt<br />
bzw. zur Stärkung der Funktionsfähigkeit der Gesamtgemeinde geleistet werden können.<br />
Zusätzlich zu der in der Arbeitshilfe vorgeschlagenen und hier <strong>im</strong> InSEK zur Anwendung<br />
kommenden Einstufung in die 3 Hauptgebietskategorien hat sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong>/Vogtl.<br />
entschlossen die Gebietskategorie konsolidierungswürdiges Gebiet noch mal zu unterteilen.<br />
Es wird für die Zielumsetzungen und Handlungsprioritäten die Unterteilung in<br />
• Konsolidierungswürdiges Gebiet Stufe 1 – viel Handlungsbedarf - hohe Priorität<br />
• Konsolidierungswürdiges Gebiet Stufe 2 – geringer Handlungsbedarf<br />
unterschieden.<br />
Schwerpunktthemen für die städtische Entwicklung können die einzelnen <strong>Stadt</strong>bereiche den<br />
Gebietstypen zugeordnet werden.<br />
Konsolidiertes Gebiet<br />
- Bebauung der OT Oberlauterbach, Schönau, Trieb und ST Dorfstadt<br />
- Bebauung südwestlich der Bahntasse zwischen S 303 und S 304<br />
- Bebauung östlich der Bahntrasse nördlich der K 7830<br />
- Bebauung zwischen Treba, Bahntrasse und zukünftiger Umgehungsstraße<br />
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Konsolidierungswürdige Gebiete<br />
- Bebauung <strong>Stadt</strong>zentrum südwestlich der Bahnhofstraße bis Bahntrasse (Oelsnit-<br />
zer/Grünbacher Straße)<br />
- Bebauung östlich Ellefelder Straße/Hauptstraße und Bebauung entlang der Ham-<br />
merbrücker Straße<br />
- Bebauung zwischen Bahntrasse/Bahnhofstraße/Ellefelder Straße<br />
- Bebauung westlich der Plauenscher Straße<br />
- Bebauung nordwestlich der Bahntrasse beidseits der Dorfstädter Straße (S 298)<br />
Umstrukturierungsgebiet<br />
- Flächen westlich der Robert-Koch-Straße<br />
- Flächen des industriellen Wohnungsbaues verlängerte Gartenstraße<br />
- Flächen Goethestraße/Grenzstraße<br />
- Flächen des industriellen Wohnungsbaues <strong>im</strong> Bereich Heinrich-Heine-Straße<br />
5.4 PRIORITÄTEN, MASSNAHMENPAKETE, UMSETZUNGSSCHRITTE UND<br />
FINANZIERUNG<br />
5.4.1 ZUORDNUNG VON MASSNAHMEN ZU DEN GEBIETSTYPEN<br />
Konsolidierte Gebiete<br />
Tabelle 58 Gebietszuordnung konsolidiertes Gebiet/Maßnahmen<br />
Gebiet Maßnahmen<br />
Bebauung OT Oberlauterbach,<br />
Schönau, Trieb und ST<br />
Dorfstadt<br />
Bebauung südwestlich der<br />
Bahntrasse<br />
Bebauung östlich der Bahntrasse<br />
nördlich der K 7830<br />
Bebauung Treba, Bahntrasse<br />
und zukünftiger Umgehungsstraße<br />
- Instandhaltung und teilweise Erneuerung der Verkehrsanlagen<br />
und öffentlichen Freiflächen<br />
- Erhaltung der Qualität als Wohnstandorte<br />
- Erhalt der noch vorhandenen historischen Dorfstrukturen<br />
- qualitativer und möglichst quantitativer Erhalt der Einrichtungen<br />
der Daseinsvorsorge<br />
- Maßnahmenrealisierung auf der Grundlage der Zielstellungen des<br />
ILE<br />
- Instandhaltung und teilweise Erneuerung der Verkehrsanlagen<br />
- Erhaltung der Qualität der Wohnstandorte<br />
- keine weitere bauliche Verdichtung bzw. Erweiterungen zu Wohn-<br />
zwecken über die Flächen des B-Planes hinaus<br />
- Erhaltung der Qualität des Wohnstandortes<br />
- Erhaltung der Wohnstandorte<br />
- Realisierung der OU B 169 mit entsprechendem Lärmschutz<br />
- qualitativer Erhalt der Sportanlagen<br />
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Konsolidierungswürdige Gebiete<br />
Tabelle 59 Gebietszuordnung konsolidierungswürdiges Gebiet/Maßnahmen<br />
Gebiet Maßnahmen<br />
Bebauung <strong>Stadt</strong>zentrum südwestlich<br />
Bahnhofstraße bis<br />
Bahntrasse (Oelsnitzer/Grünbacher<br />
Straße)<br />
Bebauung östlich Ellefelder<br />
Straße/Hauptstraße und Bebauung<br />
entlang der Hammerbrücker<br />
Straße<br />
Bebauung zwischen Bahntrasse/Bahnhofstraße/Ellefelder<br />
Straße<br />
Bebauung westlich der Plauenscher<br />
Straße<br />
Bebauung nordwestlich der<br />
Bahntrasse beidseits der Dorfstädter<br />
Straße (S 298)<br />
- Fortführung der Sanierung von Wohn- und Geschäftsgebäuden<br />
sowie öffentlicher Gebäude<br />
- Rückbau leer stehender verschlissener Substanz unter Beachtung<br />
städtebaulicher und denkmalpflegerischer Aspekte<br />
- Förderung der Einrichtung individueller und besonderer Wohnfor-<br />
men (betreutes Wohnen, Mehrgenerationenhaus)<br />
- Aufwertung/temporäre Nutzung von Rückbauflächen<br />
- Entkernung stark überbauter Quartiersbereiche und Schaffung<br />
von Flächen mit Aufenthaltsfunktionen innerhalb der Quartiere<br />
- weitere Umgestaltung vorhandener Grünflächen zu Flächen mit<br />
Aufenthaltsqualität sowie Vernetzung der Grünflächen<br />
- Stärkung und qualitativer Erhalt der verkehrsberuhigten Bereiche<br />
- Sanierung/Umgestaltung des ehemaligen Freibadgeländes ein-<br />
schließlich des Funktionsgebäudes als öffentlicher Grün- und<br />
Freizeitbereich<br />
- Ausbau und Stärkung der Bahnhofstraße als Entwicklungsachse<br />
- Fortführung der Sanierung von Wohn- und Geschäftsgebäuden<br />
sowie öffentlicher Gebäude<br />
- Rückbau leer stehender verschlissener nicht mehr marktfähiger<br />
Substanz in den Randbereichen<br />
- Renaturierung noch vorhandener Gewerbebrachen<br />
- Sanierung der Wohnbebauung <strong>im</strong> Bereich Ellefelder und Alte Au-<br />
erbacher Straße<br />
- weitere Vermarktung des Gewerbegebietes Falgard<br />
- Umgestaltung des ehemaligen Tierparkgeländes zu einen attrakti-<br />
ven <strong>Stadt</strong>park<br />
- separate Anbindung des Gewerbegebietes Falgard an die Orts-<br />
umgehung B 169<br />
- Ausbau und Stärkung der Bahnhofstraße als Entwicklungsachse<br />
- Umnutzung des ehemaligen Geschäftshauses der Falgard<br />
- Erhalt und Stärkung der gewerblichen Nutzungen entlang der<br />
Plauenschen Straße<br />
- Brachenbeseitigung<br />
- Revitalisierung der Flächen für gewerbliche Nutzungen<br />
- Bau der OU B 169 einschließlich Anbindung s 298<br />
- Bereitstellung von weiteren Ergänzungsflächen (z. B: ungenutzte<br />
Kleingartenflächen) für die ansässigen Gewerbebetriebe<br />
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Umstrukturierungsgebiet<br />
Tabelle 60 Gebietszuordnung Umstrukturierungsgebiet/Maßnahmen<br />
Gebiet Maßnahmen<br />
Flächen westlich der Robert-<br />
Koch-Straße<br />
Flächen des industriellen<br />
Wohnungsbaus verlängerte<br />
Gartenstraße<br />
Flächen Goethestraße/<br />
Grenzstraße<br />
Flächen des industriellen<br />
Wohnungsbaues <strong>im</strong> Bereich<br />
Heinrich-Heine-Straße<br />
- keine weitere Förderung von Sanierungsmaßnahmen<br />
- Förderung des Rückbaues von WE<br />
- Stärkung von gewerblichen Entwicklungen<br />
- Leerstandsbeobachtung bzw. Umzugsmanagement zur Vorberei-<br />
tung von gezielten Rückbau von WE<br />
- keine Förderung weiterer Sanierungsmaßnahmen<br />
- keine Förderung von Sanierungsmaßnahmen<br />
- Rückbau von leer stehender Bausubstanz vor Sanierung<br />
- Leerstandsbeobachtung bzw. Umzugsmanagement zur Vorberei-<br />
tung von gezielten Rückbau von WE<br />
- keine Förderung weiterer Sanierungsmaßnahmen an der<br />
Bausubstanz<br />
- Rückbau und Umnutzung von WE zur Stärkung des urbanen<br />
<strong>Stadt</strong>kerns und der angrenzenden gewerblichen Nutzungen<br />
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5.4.2 ZUSAMMENSTELLUNG VON MASSNAHMENPAKETEN<br />
Plan 27 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategie – Maßnahmenpakete<br />
Tabelle 61 Maßnahmenpakete<br />
Schwerpunktgebiet<br />
Maßnahmenschwerpunkt zukünftiger <strong>Stadt</strong>umbaubereich Innenstadt<br />
Gebietskategorie Umsetzungszeitraum Ziele Priorität<br />
weitere Sanierung der Wohnbebauung x x x x x<br />
Entkernung stark überbauter Quartiersinnebereiche x x x x x x<br />
Sanierung Rathaus x x x x<br />
Sanierung Rathausturnhalle/Erstellung Nutzungskonzept<br />
Umgestaltung Bushaltestellen<br />
- W.-Külz-Straße<br />
- Schlossplatz<br />
x x x x<br />
- Friedrich-Engels-Straße x x x x<br />
Konzepterstellung/Umnutzung Bahnhofstraße 12 x x x x<br />
Verbesserung der Verkehrsanbindung Gewerbegebiet Falgard x x x x<br />
Umgestaltung Schulhof Mittelschule x x x x x<br />
punktuelle Abrisse/Aufwertung der Flächen/Zwischennutzung x x x x<br />
Sanierung "Schlossfelsenensemble" x x x x<br />
Mittelbedarf<br />
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Schwerpunktgebiet<br />
Gebietskategorie Umsetzungszeitraum Ziele Priorität<br />
Maßnahmenschwerpunkt Untere <strong>Stadt</strong><br />
Rückbau/Renaturierung Gewerbebrache Bleiche, Nabento x x x x x<br />
weitere Sanierung der Wohnbebauung x x x x x<br />
punktueller Abriss/Aufwertung der Flächen x x x x x<br />
Entkernung stark überbauter Quartiersinnebereiche x x x x x x<br />
Schaffung von Fusswegeverbindungen zum Einkaufsbereich<br />
Ellefelder Straße x x x<br />
x<br />
Maßnahmenschwerpunkt Umstrukturierungsbereich Gartenstraße<br />
Rückbau von ca. 24 WE x x x x<br />
Rückbau von Garagen x x x x<br />
Maßnahmenschwerpunkt Umstrukturierungsbereich Grenzstraße<br />
Rückbau von ca. 60 WE x x x x x<br />
Aufwertung der Rückbaubereiche /verbleibenden Bereiche x x x x x<br />
Rückbau Garagen/Umgestaltung des Bereiches x x x x<br />
Mittelbedarf<br />
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Schwerpunktgebiet<br />
Gebietskategorie Umsetzungszeitraum Ziele Priorität<br />
Maßnahmenschwerpunkt Umstrukturierungsbereich Paul-Popp-Str./Heinrich-Heine-Str.<br />
Rückbau von ca. 60 WE x x x x<br />
Aufwertung der Rückbaubereiche /verbleibenden Bereiche x x x x<br />
Maßnahmenschwerpunkt Umstrukturierungsbereich Bahnhofsvorstadt<br />
Realisierung der OU B 169 x x x x<br />
Umnutzung Bahnhofsgebäude x x x x<br />
punktueller Rückbau von Wohngebäuden x x x x x<br />
Verbesserung der Erschließung von Gewerbeflächen x x x x x<br />
Aufwertung des <strong>Stadt</strong>eingangsbereiches in Verbindung mit der OU<br />
B 169 x x x x x<br />
Brachensanierung x x x x<br />
Revitalisierung von Flächen für gewerbliche Nutzungen x x x x x<br />
Maßnahmenschwerpunkt Gewerbebereich an der Oelsnitzer Straße<br />
Nutzungsintensivierung von Gewerbeflächen x x x x<br />
Verbesserung der Verkehrsanbindung für Gewerbeflächen x x x x<br />
Mittelbedarf<br />
__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
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Schwerpunktgebiet<br />
Maßnahmenschwerpunkt Ortssteile<br />
Maßnahmenpaket Oberlauterbach<br />
Gebietskategorie Umsetzungszeitraum Ziele Priorität<br />
- Neubau Kita x x x x<br />
- Rückbau Treuener Str. 1 /Errichtung von Stellplätzen x x x x x<br />
- Gestaltung Ortszentrum x x x x<br />
- Sanierung/Umnutzung Neustädter Str. 1 x x x x<br />
- Arrodierung ehemaliges Rittergut "Adlershof" x x x x x<br />
- Flurbereinigung/Wegebau x x x x<br />
Maßnahmenpaket Trieb<br />
- Straßen- und Fusswegebau x x x x x<br />
- zentrale Abwasserentsorgung Harzbergstraße x x x x<br />
- alternative Wärmeversorgung He<strong>im</strong>atstuben (Biogas) x x x x<br />
- Flurbereinigung/Wegebau x x x x<br />
Maßnahmenpaket Schönau<br />
- Umgestaltung ehemaliges Badgelände x x x x<br />
- Straßen-, Fusswege- und Brückenbau x x x x<br />
- Flurbereinigung/Wegebau x x x x<br />
Mittelbedarf<br />
__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
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Schwerpunktgebiet<br />
Maßnahmenpaket Dorfstadt<br />
Gebietskategorie Umsetzungszeitraum Ziele Priorität<br />
- zentrale Abwasserentsorgung x x x x<br />
- alternative Wärmeversorgung Grundschule/Sportlerhe<strong>im</strong> mit<br />
Biogasanlage<br />
x x x x<br />
- Sanierung ReumtengrünerStr. nach Naubau Ortsumgehung<br />
B 169 und Abwassernetz x x x x<br />
Maßnahmepaket Ortsteile insgesamt<br />
- Einbindung ins überörtliche Radwegenetz x x x x<br />
- Breitbandanschluss x x x x<br />
Gesamtsumme Maßnahmen<br />
Mittelbedarf<br />
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5.4.3 ZUKÜNFTIGE STÄDTEBAUFÖRDERGEBIETE<br />
Plan 28 Gesamtkonzept und Umsetzungsstrategie - Abgrenzungsvorschlag neue Fördergebiete<br />
Abgeleitet aus formulierten Schwerpunkten, Maßnahmen und Maßnahmenpaketen ergibt<br />
sich folgende Gebietskulisse für künftige Städtebaufördergebiete:<br />
Tabelle 62 Zukünftige Fördergebietsausweisung<br />
<strong>Stadt</strong>umbaugebiet 1<br />
Innenstadtbereich<br />
<strong>Stadt</strong>umbaugebiet 2<br />
Goethestraße/Grenzweg<br />
<strong>Stadt</strong>umbaugebiet 3<br />
verlängerte Gartenstraße<br />
Gebiet Zielstellung<br />
<strong>Stadt</strong>umbaugebiet 4<br />
Rathenaustr./P.-Popp-Str./H.-Heine<br />
Str.<br />
<strong>Stadt</strong>umbaugebiet 5<br />
Robert-Koch-Str./Dorfstädter Str.<br />
Neuausweisung - punktuelle Abrisse<br />
- Umnutzung von Wohngebäuden<br />
- Aufwertung/Attraktivitätssteigerung<br />
- Schaffung von Funktions- und Aufent-<br />
haltsflächen<br />
Neuausweisung - Rückbau leer stehender Bausubstanz<br />
- Aufwertung verbleibender Bereiche<br />
Neuausweisung - Rückbau<br />
Neuausweisung - Rückbau/Aufwertung verbleibender Berei-<br />
che<br />
Neuausweisung - Rückbau von Wohnungen<br />
- Umstrukturierung und Erweiterung der<br />
gewerblich genutzten Bereiche<br />
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6 ZUSAMMENFASSUNG, FAZIT<br />
Die Kernaussagen des Integrierten <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeptes ergeben sich aus dem weiter<br />
anhaltenden demographischen Wandel, der daraus resultierenden Wohnungsprognose<br />
sowie wirtschaftlichen Entwicklung und allen Bereichen des sozialen Zusammenlebens.<br />
Die Bevölkerungsprognose der <strong>Stadt</strong> <strong>Falkenstein</strong> deutet langfristig (2020) auf einen Bevölkerungsrückgang<br />
von nochmals ca. 1.500 EW hin. Als Folge muss zukünftig mit einem erhöhten<br />
Wohnungsleerstand, eventuellen Mindernutzungen von Einrichtungen und fehlenden<br />
Fachkräften gerechnet werden.<br />
Das erarbeitete InSEK stellt in der Zusammenarbeit von Fachbehörden, politischen Entscheidungsträgern<br />
und Bürgern ein Konzept dar, wie auf diese Prozesse reagiert werden<br />
soll. Alle Maßnahmen zielen darauf hin, den Bevölkerungsrückgang zu min<strong>im</strong>ieren, den Einwohnern<br />
eine attraktive <strong>Stadt</strong> zu erhalten und Arbeitsplätzen zu schaffen bzw. zu sichern.<br />
Der Jungen Generation sollen Perspektiven geboten werden, sich aktiv in das städtische<br />
Leben einzubringen und für die zunehmende Zahl älterer Bürger Voraussetzungen geschaffen<br />
werden weiterhin aktiv am städtischen Leben teil zu haben.<br />
Der Erhalt und die Attraktivitätssicherung des urbanen <strong>Stadt</strong>kerns hat dabei weiterhin oberste<br />
Priorität. Hier wird sich deshalb auch zukünftig eine große Anzahl von Maßnahmen konzentrieren.<br />
Weitere Sanierung, Entkernung, Brachenbeseitigung bzw. Umnutzung, Entschärfung<br />
der Parkplatzsituation, Grüngestaltung und Grünvernetzung und somit Attraktivitätssteigerung<br />
sind dabei die Hauptaufgaben.<br />
Eine wesentliche Rolle spielt die Realisierung der OU B 169. Sie bewirkt eine erhebliche<br />
Verkehrsentlastung <strong>im</strong> innerstädtischen Bereich (besonders Bahnhofstraße) und damit der<br />
Wohnsituation. Gleichzeitig werden die gewerblichen Brachflächen <strong>im</strong> Bereich Bahnhof und<br />
entlang der Dorfstädter Straße durch die neue Verkehrsanbindung günstiger einer Nachnutzung<br />
zugeführt werden können.<br />
Der quantitative Angleich an die sinkende Nachfrage <strong>im</strong> Wohnungsbereich gestaltet sich in<br />
<strong>Falkenstein</strong>/Vogtl. äußerst schwierig. Wohngebiete des industriellen Wohnungsbaues in<br />
<strong>Stadt</strong>randlage, welche evtl. auch von der Bevölkerung nicht mehr nachgefragt werden, sind<br />
nicht vorhanden. Die beiden kleineren Standorte verlängerte Gartenstraße und Heinrich-<br />
Heine-Str./Paul-Popp-Str. zeigen nach der Sanierung keine Leerstände. Die Leerstände verteilen<br />
sich in der gründerzeitlichen <strong>Stadt</strong>zentrumsbebauung und den Wohnbereichen östlich<br />
der Ellefelder Straße. Hier sind Rückbauten nur in geringem Umfang möglich da sonst die<br />
historisch gewachsene <strong>Stadt</strong>struktur stark in Mitleidenschaft gezogen wird.<br />
Unter der Maßgabe das historisch gewachsen <strong>Stadt</strong>zentrum zu erhalten und weiter zu stärken,<br />
wird die Entwicklung in den Standorten verlängerte Gartenstraße und Heinrich-Heine-<br />
Str./Paul-Popp-Str. kritisch beobachtet werden müssen. Ziel wird es sein über die Leertandsbeobachtung<br />
und ein Umzugsmanagement Möglichkeiten des Rückbaues mittel bis<br />
langfristig gezielt vorzubereiten. Dabei werden alle Rückbaumöglichkeiten (Segmentrückbau,<br />
Geschossrückbau, Umnutzung von Etagen, Gesamtrückbau) geprüft werden.<br />
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Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
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7 ERFOLGSKONTROLLE INSEK<br />
7.1 AUFBAU DER ERFOLGSKONTROLLE IN DER GEMEINDE<br />
Für eine sinnvolle Erfolgskontrolle der <strong>Stadt</strong>entwicklung und eine zeitnahen Anpassung von<br />
Entwicklungszielen und Maßnahmen an die veränderten Gegebenheiten ist es erforderlich<br />
best<strong>im</strong>mte Kernindikatoren auf gesamtstädtischer Ebene, besser aber noch gebietsbezogen<br />
zu ermitteln und auszuwerten.<br />
Tabelle 63 Kernindikatoren<br />
Indikator Information räumlicher Bezug Aktualisierung<br />
Bevölkerung Einwohnerzahl gesamtstädtisch/Teilgebiete jährlich<br />
Altersgruppen gesamtstädtisch jährlich<br />
Wanderungen nach Region gesamtstädtisch jährlich<br />
Anzahl Haushalte gesamtstädtisch jährlich<br />
Wohnen Neubau gesamtstädtisch jährlich<br />
Abriss gesamtstädtisch jährlich<br />
Entwicklung der Wohnungsgrößen gesamtstädtisch jährlich<br />
Leerstand gesamtstädtisch/Teilgebiete jährlich<br />
Wirtschaft Anzahl Betriebe gesamtstädtisch jährlich<br />
Umsatzzahlen gesamtstädtisch jährlich<br />
Gewerbesteuereinnahme gesamtstädtisch jährlich<br />
Daseinsvorsorge Bildungseinrichtungen/Auslastung gesamtstädtisch jährlich<br />
Kindertagesstätten/Auslastung gesamtstädtisch jährlich<br />
Altenpflegeeinrichtungen/Auslastung gesamtstädtisch jährlich<br />
Soziales Anzahl Arbeitslose gesamtstädtisch jährlich<br />
ALG II Empfänger gesamtstädtisch jährlich<br />
Sozialhilfeempfänger gesamtstädtisch jährlich<br />
7.2 ERGEBNISSE DER JÄHRLICHEN WIRKUNGSBEOBACHTUNG<br />
Zur Sicherung eines kontinuierlichen <strong>Stadt</strong>umbauprozesses wird festgelegt, dass eine jährliche<br />
Wirkungsbeobachtung durchgeführt wird. Dazu soll in der <strong>Stadt</strong>ratsitzung jeweils <strong>im</strong> IV.<br />
Quartal<br />
- die Indikatoren der Erfolgskontrolle überprüft und ausgewertet werden<br />
- der Stand der Maßnahmendurchführung überprüft werden<br />
- überprüft werden, ob die Zielstellungen der einzelnen Fachkonzepte zu präzisieren sind<br />
- entsprechend der jeweiligen Situation und Prioritätenveränderungen neue Ziele festgelegt<br />
werden.<br />
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Westsächsische Gesellschaft für <strong>Stadt</strong>erneuerung mbH ZNL Plauen Arbeitsstand 26.02.2010<br />
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INTEGRIERTES <strong>STADT</strong>ENTWICKLUNGSKONZEPT <strong>STADT</strong> <strong>FALKENSTEIN</strong>/<strong>VOGTL</strong>.<br />
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8 ÄNDERUNGSREGISTER<br />
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