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Vorstellung und Beschreibung Klimaschutzsiedlung ... - Stadt Willich

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„100 <strong>Klimaschutzsiedlung</strong>en in Nordrhein-Westfalen“<br />

Projektbeschreibung zur Projektvorstellung in der Auswahlkommission<br />

<strong>Klimaschutzsiedlung</strong> „<strong>Willich</strong> - Roeddersfeld“<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong>


Neubau einer <strong>Klimaschutzsiedlung</strong> in <strong>Willich</strong><br />

Klimaschutz | Der Klimaschutz ist die große Herausforderung unserer Zeit. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong>, eine durch ländliche Strukturen geprägte<br />

<strong>Stadt</strong> am linken Niederrhein im Kreis Viersen, hat diese Herausforderung angenommen. Sie engagiert sich seit mehreren Jahren in einer<br />

Vielzahl diverser Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Verbesserung des Klimaschutzes <strong>und</strong> zum verstärkten Einsatz erneuerbarer<br />

Energien. Neben beispielsweise einem Förderprogramm für den Neubau von Energieeffizienz- <strong>und</strong> Passivhäusern <strong>und</strong> zahlreichen<br />

energetischen Sanierungsmaßnahmen an kommunalen Liegenschaften nimmt die Verwaltung auch seit 2007 erfolgreich am europäischen<br />

Qualitätsmanagementprojekt „European Energy Award“ teil <strong>und</strong> wurde im Oktober 2011 mit der Gold-Zertifizierung ausgezeichnet.<br />

Im Jahr 2010 ist der amtierende Bürgermeister<br />

Josef Heyes dem Konvent der Bürgermeister<br />

beigetreten <strong>und</strong> hat sich damit zur Reduzierung<br />

der CO2-Emissionen um mindestens 20<br />

Prozent bis zum Jahr 2020 verpflichtet. Des<br />

Weiteren wurde ein integriertes Klimaschutzkonzept<br />

für die <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong> aufgestellt <strong>und</strong> für<br />

die Koordination <strong>und</strong> Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen<br />

eine neue Personalressource<br />

geschaffen.<br />

Die geplante <strong>Klimaschutzsiedlung</strong> ist ein weiterer<br />

Schritt auf dem Weg zu einer klimafre<strong>und</strong>lichen<br />

<strong>und</strong> energiebewussten <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong>.<br />

Durch innovative Gebäudestandards bei der<br />

Wärmedämmung <strong>und</strong> alternative Versorgungsvarianten<br />

sollen die wärmebedingten<br />

CO2-Emissionen an diesem Wohnstandort so<br />

weit wie möglich reduziert werden. So soll die<br />

<strong>Willich</strong>er <strong>Klimaschutzsiedlung</strong> als Vorzeigeprojekt<br />

dienen <strong>und</strong> die Vorbildfunktion der<br />

<strong>Stadt</strong> in den Bereichen Energieeffizienz <strong>und</strong><br />

Klimaschutz weiter verstärken.<br />

Luftbild <strong>Willich</strong> mit Standort der <strong>Klimaschutzsiedlung</strong><br />

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Lage | Das Planungsgebiet liegt am nördlichen Siedlungsrand von Alt-<strong>Willich</strong>. Trotz der Randlage liegt ein Nahversorgungszentrum mit<br />

allen dort für die Gr<strong>und</strong>versorgung erforderlichen Einrichtungen in nur ca. 500 m Entfernung. In unmittelbarer Nähe zum Gr<strong>und</strong>stück befinden<br />

sich eine weiterführende Schule <strong>und</strong> ein Kindergarten; die nächstgelegene Gr<strong>und</strong>schule ist in ca. 700 m Fußwegentfernung erreichbar.<br />

Einrichtungen des ÖPNV liegen ebenfalls ca. 300 bis 500 m entfernt.<br />

Das Gelände wird im Norden zwecks Lärmschutzes durch einen Erdwall zur Landstraße L 26N begrenzt <strong>und</strong> abgeschirmt. Nördlich des<br />

Planungsgebiets ist ein weiterer in Ost-West-Richtung verlaufender, organisch geformter Lärm- <strong>und</strong> Sichtschutzwall vorgesehen.<br />

Im Osten grenzen zeilenförmige,<br />

mehrgeschossige<br />

Wohnbauten aus den 1970er<br />

Jahren an das Planungsgebiet.<br />

An der südlichen Gr<strong>und</strong>stücksgrenze<br />

schließt ein<br />

Schulkomplex an das Gebiet<br />

an. Westlich liegt eine seit<br />

Jahren stillgelegte Eisenbahntrasse,<br />

welche zukünftig<br />

als Alleenradweg gestaltet<br />

wird, der das Planungsgebiet<br />

tangieren <strong>und</strong> an das lokale<br />

Radwegenetz anbinden wird.<br />

Westlich davon befinden sich<br />

weitere Wohnbauten.<br />

Das Gr<strong>und</strong>stück wird bislang<br />

über die gesamte Fläche<br />

landwirtschaftlich genutzt <strong>und</strong><br />

ist nahezu eben.<br />

Luftbild der Fläche für die geplante <strong>Klimaschutzsiedlung</strong><br />

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Konzept, Architektonische Idee | Dem städtebaulichen, architektonischen Ansatz liegt der Gr<strong>und</strong>gedanke des stadträumlichen Wohnens<br />

in einem identitätsstiftenden, nachhaltigen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Siedlungskonzept zu Gr<strong>und</strong>e; die Idee der Gartenstadt wird aufgegriffen.<br />

Die Baukörper sind diesem Ansatz folgend in konsequenter Südausrichtung eng mit Freiräumen, öffentlichen Wegeverbindungen <strong>und</strong> urban<br />

anmutenden Wohnhöfen bzw. Wohnplätzen verwoben. Die linear ausgerichteten Gebäude sind zueinander versetzt, dadurch werden,<br />

verb<strong>und</strong>en mit der Höhenstaffelung der einzelnen Gebäude, das Bauvolumen gegliedert <strong>und</strong> Blickachsen erzeugt. Es entsteht <strong>Stadt</strong>raum<br />

<strong>und</strong> Raum für soziale Interaktion, eine rein auf das Privateigentum fixierte Ausrichtung wird so vermieden.<br />

Alle Gebäude unterliegen einer strengen, rational kubischen Geometrie, die durch die Flachdachkonstruktionen unterstrichen wird. Die<br />

einheitlichen Gebäudehöhen, Dachformen, die einheitlich gestalteten Nebenanlagen/Abstellgebäude, Pflanzungen/Vegetationsflächen<br />

<strong>und</strong> eine gleichartige Farb- <strong>und</strong> Materialwahl ordnen das Bauvolumen; ein beziehungsloses Nebeneinander wird damit ausgeschlossen.<br />

Die Gebäude sind mit Ausnahme der Reihenhäuser zweigeschossig konzipiert, die Reihenhäuser sind als dreigeschossige Baukörper geplant<br />

<strong>und</strong> sollen in Bezug auf die Gebäudehöhen die im Osten angrenzenden Wohngebäude aufgreifen.<br />

Die Erschließung der Gebäude erfolgt abhängig von der Lage zum öffentlichen Straßenraum frontseitig – auch über die Südseite - oder<br />

seitlich an den Längsfassaden. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist den Gebäuden ein halböffentlicher Bereich vorgelagert. Die Bauwiche sind nicht bzw. nur<br />

stellenweise bebaut; Garten- <strong>und</strong> Pflanzflächen durchziehen mit einer intensiven Begrünung kammartig die bebauten Bereiche <strong>und</strong><br />

schließen übergangslos an die angrenzenden öffentlichen Grünflächen an. Offen gehaltene Bauwiche <strong>und</strong> die Stellung der Gebäude zueinander<br />

gestatten Durchblicke in die gesamte Tiefe der Wohnanlage auch aus dem öffentlichen Straßenraum.<br />

Die äußere Gestaltung der Gebäude ist nach einem einheitlichen Material- <strong>und</strong> Farbkonzept festgelegt. Die Fassadenflächen sind in weißen<br />

Putzoberflächen in einem Wärmedämmputzsystem gearbeitet. Teilbereiche sind mit naturfarbenen, lasierten Holzlamellen aus heimischen<br />

Hölzern bekleidet, gegebenenfalls werden derartige Fassaden auch in farbigen Faser-Zement-Bekleidungen ausgeführt. Teilflächen<br />

der Fassaden sind darüber hinaus mit farbigen Blechen gearbeitet. Die Dachflächen sollten extensiv begrünt werden. Alle Gebäude sind<br />

in Massivbauweise mit Unterkellerung konzipiert.<br />

Das Wohnquartier beherbergt insgesamt 51 Wohneinheiten mit insgesamt ca. 7.420 qm Wohnfläche. Die Wohnflächen variieren, abhängig<br />

vom Gebäudetypus, zwischen ca. 130 qm <strong>und</strong> ca. 160 qm.<br />

Die Planung sieht insgesamt 10 frei stehende Einfamilienhäuser, 11 als sog. „Kettenhäuser“ gekoppelte Einfamilienhäuser (davon 5 zusätzlich<br />

mit Einliegerwohnungen), 8 Doppelhäuser <strong>und</strong> 14 Reihenhäuser vor. Alle Gebäudetypen können mit verschiedenartigen, großzügigen<br />

Wohnungszuschnitten angeboten werden, obwohl die Gr<strong>und</strong>fläche des jeweiligen Gebäudetyps annähernd gleich ist.<br />

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Perspektivische Zeichnung aus südwestlicher Richtung<br />

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Familie, Jugend, Freizeit | In die Siedlung wird ein zentraler Platz eingeb<strong>und</strong>en, der bewusst zurückhaltend möbliert <strong>und</strong> funktionsvariabel<br />

gestaltet werden soll. Dieser kann als generationsübergreifender Treffpunkt genutzt werden <strong>und</strong> bietet Raum für quartiersbezogene<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Feste.<br />

Zwischen dem Nordrand der Bebauung <strong>und</strong> dem Lärm- <strong>und</strong> Sichtschutzwall werden diverse, zusammenhängende Grünflächen hergestellt.<br />

In diesen Grünzug integriert befindet sich eine kind- <strong>und</strong> jugendgerechte Spiel- <strong>und</strong> Aktionsfläche, die von den Bewohnern der Siedlung<br />

fußläufig, sicher <strong>und</strong> schnell zu erreichen ist.<br />

In unmittelbarer Nähe führt der Alleenradweg vorbei, der als grüne Achse eine Direktverbindung zu den Ortsteilen Neersen, Wekeln,<br />

Niederheide <strong>und</strong> dem Gewerbegebiet Münchheide darstellt <strong>und</strong> die <strong>Klimaschutzsiedlung</strong> an das lokale Radwegenetz sowie überregionale<br />

Radrouten (Fietsallee, Euroga-Radweg) anbindet.<br />

Luftbild Vogelperspektive aus nördlicher Richtung<br />

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Parken Stellplätze | Es befinden sich jeweils 2 Stellplätze unmittelbar an den Gebäuden. Zusätzliche, öffentliche Stellplätze stehen in<br />

ausreichender Anzahl in der Verkehrsfläche zur Verfügung.<br />

Mobilität | Die nächstgelegene Bushaltestelle befindet sich in ca. 500 m Entfernung zur <strong>Klimaschutzsiedlung</strong>. An dieser verkehren drei<br />

innerstädtische <strong>und</strong> eine regionale Buslinie. Mit dem Bus erreicht man in 20 Minuten den Kaarster Bahnhof mit Anschluss an die Regionalbahn<br />

nach Düsseldorf. Zusätzlich ist geplant, die Siedlung in die Routenführung des <strong>Willich</strong>er Bürgerbusses zu intergieren <strong>und</strong> damit<br />

das Nahverkehrsangebot<br />

weiter zu verbessern.<br />

Berufspendler profitieren von<br />

der sehr guten Anbindung an<br />

das Autobahnnetz. Die Auffahrten<br />

auf die Autobahnen<br />

A44 <strong>und</strong> A52 sind in jeweils<br />

5 Minuten erreichbar. Von<br />

hier aus benötigt man für<br />

Fahrten nach Düsseldorf <strong>und</strong><br />

zum Düsseldorfer Flughafen<br />

maximal 15 Minuten. Die<br />

Fahrzeit in die Städte des<br />

Ruhrgebiets oder Ziele in<br />

den Niederlanden beträgt<br />

jeweils nur etwa 45 Minuten.<br />

Karte mit infrastruktureller Anbindung der <strong>Klimaschutzsiedlung</strong><br />

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Energiekonzept | Für jeden Haustyp wurde ein eigenes Passivhaus-Energiedesign entwickelt. Im Einzelnen stellen sich die unterschiedlichen<br />

Konzepte wie folgt dar:<br />

EFH: System: Pelletkessel / Einzelraum-Lufterhitzer<br />

Erdwärmetauscher, Lüftungssystem, Einzelraum-Lufterhitzer, Pelletkessel, thermischer Solaranlage inkl. Schichtenspeicher<br />

Alternativ: Erdwärmetauscher, Lüftungssystem, elektr. Raumerhitzer, Kaminofen mit Abgaskamin, Solaranlage mit elektronischem<br />

Durchlauferhitzer <strong>und</strong> Fernbedienung, Solare Deckung ca. 80%<br />

DH: System: Wärmepumpe Luft / Luft<br />

Erdwärmetauscher, Lüftungssystem mit Luft/Luft-Wärmepumpe, Elektrolufterhitzer, Solaranlage mit Anbindung an die Wärmepumpe<br />

solare Deckung ca. 45 %<br />

Alternativ: Erdwärmetauscher, Gasanschluss, Lüftungssystem, Gaswäschetrockner <strong>und</strong> Gasherd, Solare Warmwasserbereitung<br />

RH: System: Gas-BHKW / Einzelraum-Lufterhitzer<br />

Gas-BHKW, Erdwärmetauscher, Gasanschluss, Lüftungssystem, Einzelraum-Lufterhitzer, Frischwasser-Station<br />

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Anlagen:<br />

• Karten (Infrastrukturelle Anbindung, Katasterauszug, Topographie mit Höhenlinien)<br />

• Fotos Baugr<strong>und</strong>stück (9 Ansichten + Luftbild)<br />

• Städtebauliches Konzept <strong>und</strong> Baupläne (Baupläne Kettenhäuser+EFH, Baupläne Reihenhäuser+DH, Bebauungskonzept,<br />

Perspektivische Zeichnung, Städtebauliches Konzept)<br />

• Energiekonzepte (2 x Energiekonzept DHH, 2 x Energiekonzept EFH, 1 x Energiekonzept RH)<br />

• PHPP- <strong>und</strong> A/V-Berechnungen (A_V Berechnung, PHPP Berechnung DH, PHPP Berechnung EFH, PHPP Berechnung RH)<br />

• CO2-Berechnungen (CO2-Berechnung DH, CO2-Berechnung EFH, CO2-Berechnung RH)<br />

• Erfassungsbögen <strong>und</strong> Checkliste (Checkliste Anforderungen Empfehlungen, Erfassungsbogen Neubau, Erfassungsbogen<br />

Verbrauchsdaten)<br />

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