29.09.2012 Aufrufe

PDF, 3.93 MB - Sanu

PDF, 3.93 MB - Sanu

PDF, 3.93 MB - Sanu

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sanu future learning ag<br />

kann: eine Bank, eine kleine Mauer zum Draufsitzen, unterschiedliche Beläge (Asphalt, Kies, Platten etc.) für<br />

unterschiedliche Aktivitäten: Zeichnen, Langsamverkehr, Boccia etc. Begegnungszonen auf öffentlichen Verkehrsflächen<br />

können auch offiziell beantragt werden und mit Verkehrsschildern als solche deklariert werden.<br />

Wasser:<br />

Wasser hat eine magische Kraft. Nicht nur für Kinder zum Plantschen, Spielen und Trinken, sondern auch für<br />

Erwachsene zum Hinschauen, dem Plätschern zuhören und Entspannen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, Wasser im<br />

Wohnumfeld nutzbar zu machen: Ziehbrunnen installieren, Springbrunnen und Wasserspiele bauen, Dachkänel umleiten,<br />

Regenwasser sammeln, eingedohlter Bach hervorholen (Subvention durch Kanton möglich), etc. Wasser ist unserer<br />

Ansicht an ein zentrales Element für ein attraktives Wohnumfeld, es wird allseitig gewünscht und bietet unzählige<br />

Spielformen.<br />

Wegnetz:<br />

Auch das Wegnetz ist Ort der Begegnung und Bewegung. Es soll möglichst bedienerfreundlich ausgelegt sein,<br />

Trampelpfade erlauben, direkte Wege für FussgängerInnen bevorzugen und rollstuhlgängige Zugänge aufweisen.<br />

Unterschiedliche Beläge erlauben auch hier das unterschiedliche Bespielen der Fläche.<br />

5.3 Allgemeine Schlussfolgerungen<br />

Im Folgenden werden drei Elemente übergreifende Themen diskutiert: Siedlungsökologie, soziale Aspekte und Mobilität.<br />

Sie gelten nicht für ein bestimmtes Element, sondern sind bei allen zu beachten und erfordern eine Gesamtsicht des<br />

Wohnumfelds losgelöst von den einzelnen Elementen.<br />

Siedlungsökologische Aspekte:<br />

Wohnumfelder übernehmen eine wichtige ökologische Funktion, da sie zur Förderung der Artenvielfalt beitragen.<br />

Deshalb macht es Sinn, einheimische Pflanzen zu wählen, Spontanvegetation zuzulassen und magere Standorte zu<br />

fördern. Auch bei den Materialien können ökologische Kriterien mitspielen. Es empfiehlt sich, natürliche Materialien zu<br />

verwenden, wie Holz, Trockensteinmauern mit Ritzen für Insekten, Gabionen (Tragkorbmauern) und möglichst viele<br />

unversiegelte Flächen einzusetzen. Der Einsatz von Pflanzen in Wohngebieten ist sogar im Natur- und<br />

Heimatschutzgesetz verankert (NHG 451, Art. 18b). Die Anwesenheit von Pflanzen und Tieren im Wohngebiet hat<br />

schliesslich auch einen sozial-pädagogischen Aspekt, zumal die Bewohnerschaft Gelegenheit erhält, mit der<br />

schweizerischen Artenvielfalt in Kontakt zu kommen. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass dadurch auch der<br />

Unkenntnis von Tier- und Pflanzenarten entgegengewirkt werden kann, was zu einem gesünderen Aufwachsen von<br />

Kindern führt und die Bewohnerschaft glücklicher macht (Lindenmann-Matthies 2009).<br />

Soziale Aspekte:<br />

Indem Wohnumfelder begegnungsfreundlich angelegt werden können, kommt ihnen auch eine soziale Funktion zu. Es<br />

entstehen mehr soziale Kontakte. Dies kann einerseits mehr Konflikte hervorrufen bietet aber auch die Möglichkeit<br />

auszutauschen, Kontakte zu pflegen und potentielle Konflikte im Gespräch zu lösen. Zu einer funktionierenden<br />

Gesellschaft gehören Konflikte, das Aushandeln von Lösungen, Diskutieren und Kompromisse eingehen. Nur wenn es im<br />

Kleinen funktioniert, kann es auch in der komplexen Welt umgesetzt werden. Denn auch dort sind interdisziplinäre<br />

Prozesse notwendig. Das Wohnumfeld bietet dazu das optimale Lernfeld, denn regelmässiger, alltäglicher Kontakt macht<br />

Konfliktlösungen einfacher.<br />

Immer mehr wird auch eine gesundheitliche Komponente an den sozialen Kontakten erkannt. Neueste Forschungen<br />

zeigen, dass gute soziale Kontakte genauso wichtig sind für die Gesundheit wie gute Ernährung und Bewegung. Das<br />

Wohnumfeld kann zur Förderung sozialer Kontakte beitragen und mithelfen, dass die Bewohnerschaft ihr soziales Netz<br />

verdichten mit einem positiven Effekt auf die Gesundheit. Gerade im Zuge des Trends zu allgemeinen Individualität, der<br />

Anteil der Einpersonenhaushalte nimmt seit 30 Jahren in der Schweiz stetig zu (Haushaltstypen, Bundesamt für<br />

Statistik), wird dieser Aspekt um so wichtiger.<br />

Mobilität:<br />

Je attraktiver das Wohnumfeld, desto weniger Mobilität wird produziert. Je wohler sich die Bewohnerschaft in ihrer<br />

Wohnumgebung fühlen desto weniger halten sie es für notwendig, am Wochenende, mit dem Auto weit weg zu fahren.<br />

Sie bleiben tendenziell in der Umgebung und verbringen einen Teil ihrer Freizeit im Wohnumfeld. Ein attraktives<br />

Server | GM12VI_Bericht_20.doc April 2012 35/43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!