08.04.2013 Aufrufe

ZUCKERRÜBEN J O U R N A L

ZUCKERRÜBEN J O U R N A L

ZUCKERRÜBEN J O U R N A L

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

A K T u E l l E S P o l I T I K<br />

den Köpfverluste verringert, indem entweder<br />

gar nicht mehr geköpft und mit<br />

speziellen Schleglern „poliert“ wird wie<br />

bei der Grimme-Entblattung oder höher<br />

geschlegelt und knapper im Blattansatz<br />

geköpft wird wie beim Mikro-Topping von<br />

Ropa.<br />

Die Mehrerträge dieser Verfahren stellen<br />

dabei nichts anderes dar als eine Reduzierung<br />

der durchschnittlichen Köpfverluste<br />

um bis zu etwa 8 %, immer im<br />

M A R K T B E T R I E B S w I R T S c h A F T A N B A u T E c h N I K Z u c K E R<br />

Vergleich zum vorherigen Ergebnis. Wer<br />

bisher nicht zu tief geköpft hat, wird daher<br />

mit diesen Verfahren eher nur 2 bis<br />

3 % Ertragsvorteil erreichen können.<br />

Andererseits senkt ein knapper oder<br />

fehlender Köpfschnitt den Zuckergehalt<br />

um bis zu 0,3 % und die Qualität. Wegen<br />

der schwierigeren Ausbeutbarkeit des Zuckers<br />

wird deshalb bei der Anlieferung<br />

ungeköpfter Rüben der Standardabzug<br />

für Kopfanteile ab dieser Ernte von 3 auf<br />

4 % erhöht. Festzuhalten bleibt: Unabhängig<br />

von der eingesetzten Erntetechnik<br />

beim einzelnen Anbauer fördert die neue<br />

Verfahrensdiskussion bei allen Beteiligten<br />

das Bewusstsein für das bestmögliche Ergebnis:<br />

„Ernten, was gewachsen ist!“<br />

Dr. Bernd Kämmerling<br />

landwirtschaftlicher Informationsdienst<br />

Zuckerrübe, Elsdorf<br />

Sind Schwadproben noch zeitgemäß?<br />

Erdschwadbeprobung ist eine gute Alternative zur Flächenbeprobung<br />

Die Frage, ob Schwadproben noch zeitgemäß sind, stellen sich<br />

in Zeiten nematodentoleranter Sorten viele landwirte. Auch<br />

wenn die überwiegende Anzahl Praktiker wohl antworten<br />

würden: „Die Mühe kann ich mir sparen. Ich setze bei Verdacht<br />

auf Nematodenbefall mit heterodera schachtii sowieso eine<br />

tolerante Sorte ein“, so kann die Antwort nur lauten: „Eine<br />

Schwadprobe macht in jedem Fall Sinn. Sie ist auch in Zeiten<br />

nematodentoleranter Sorten ein wichtiger Baustein eines<br />

nachhaltigen Nematoden-Managements.“<br />

Auch tolerante Sorten reagieren bei hohem<br />

Nematodenbesatz mit Ertragseinbußen,<br />

auch wenn diese nicht direkt ersichtlich<br />

sind, da immer nur ein Vergleich zwischen<br />

Normalsorte, also einer anfälligen<br />

Sorte, und toleranter Sorte erfolgt. In der<br />

Konsequenz nehmen die Ertragsvorteile<br />

einer nematodentoleranten Sorte gegenüber<br />

einer anfälligen Sorte bei steigendem<br />

Nematodenbesatz zu.<br />

Dagegen kann der Ertragsrückgang<br />

bei toleranten Sorten in der Praxis nur<br />

sehr schwer dargestellt werden, da hierzu<br />

eine Überprüfung unter verschieden hohen<br />

Befallsdichten auf ein und derselben<br />

Fläche notwendig wäre. Eine solche Situation<br />

lässt sich nur unter Laborbedingungen<br />

simulieren und führt zu der Erkenntnis,<br />

dass bei hohen Nematodenbesätzen<br />

von mehr als 750 Eiern und Larven je<br />

100 ml Boden zur langfristigen Optimierung<br />

des Rübenertrages neben dem Einsatz<br />

toleranter Sorten weitere Maßnahmen<br />

ergriffen werden sollten.<br />

Die Schwadproben sollten sofort<br />

nach der Ernte genommen werden.<br />

Foto: ■■■<br />

■■ Ausschöpfung des leistungspotenzials<br />

nematodentoleranter Sorten durch resistente<br />

Zwischenfrüchte<br />

Dies macht insbesondere auf Standorten<br />

Sinn, auf denen eine früh räumende Vorfrucht,<br />

wie zum Beispiel Gerste, und die<br />

Witterung eine frühe Saat, gute Wurzelentwicklung<br />

der Zwischenfrucht eine Reduktion<br />

der Nematoden zulassen. Grundvoraussetzung<br />

ist natürlich eine ausreichende<br />

und gesicherte Wasserversorgung<br />

der Zwischenfrucht.<br />

■■ Einsatz einer resistenten Zuckerrübensorte<br />

Im Gegensatz zu toleranten sind resistente<br />

Sorten, wie Nemata oder Sanetta, in<br />

der Lage, den Nematodenbesatz einer<br />

Fläche aktiv zu reduzieren. Daher bietet<br />

sich insbesondere in trockenen, warmen<br />

Regionen mit tendenziell höherem Nematodenbesatz<br />

auch diese Maßnahme<br />

zu einem nachhaltigen Nematodenmanagement<br />

an. Nematodentolerante<br />

Sorten verhalten sich hier relativ neutral.<br />

Obwohl bei sehr hohen Nematodenbesätzen<br />

auch bei diesen Sorten eine leichte<br />

Reduktion in Versuchen nachgewiesen<br />

werden konnte.<br />

■■ Reduktion des Nematodenbesatzes<br />

über die Fruchtfolge<br />

Durch das Vermeiden weiterer Wirtspflanzen,<br />

wie zum Beispiel Raps, in einer<br />

10 | Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L LZ 30 · 2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!