ZUCKERRÜBEN J O U R N A L

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

I N h A l T A K T u E l l E S P o l I T I K M A R K T B E T R I E B S w I R T S c h A F T A N B A u T E c h N I K Z u c K E R Ab herbst 2011 dürfen im Rheinland auch entblattete Rüben in die Fabriken geliefert werden. wie das bewertet wird, lesen Sie ab Seite 6. Rodeverluste sollten auf ein Minimum reduziert werden. was man dafür schon beim Anbau tun kann, zeigte unter anderem eine Diskussionsrunde beim landwirtschaftlichen Informationsdienst Zuckerrübe, siehe Seite 9. Auf Rüben für ihre neue Biogasanlage hat Familie Körner aus hamminkeln gesetzt. welche Erfahrungen sie dabei gemacht hat, lesen Sie ab Seite 17. Titelbild: Entblatten oder Köpfen – die nächste Kampagne wird zeigen, was wirklich besser ist. Foto: Natascha Kreuzer Mitteilungen des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes e.V. und der Bezirksgruppe Nordrhein des Vereins der Zuckerindustrie e. V. Redaktion: Natascha Kreuzer (verantwortlich) Rochusstraße 18, 53123 Bonn Telefon: (02 28) 96 49 97 17 Fax: (02 28) 96 49 97 18 E-Mail: ZRJournal@aol.com Aktuelles Rheinischer Rübenbauer-Verband e. V. Telefon: (02 28) 65 25 34 Bezirksgruppe Nordrhein des Vereins der Zuckerindustrie e. V. Telefon: (02 21) 4 98 03 32 Redaktionsbeirat: Heinrich Brockerhoff, Johannes Brünker, Dr. Helmut Esser, Dr. Bernd Kämmerling, Dr. Peter Kasten, Dr. Willi Kremer-Schillings CIBE-Generalversammlung Knappe Versorgung prägt die Diskussion 3 Fortsetzung der Zuckermarktordnung bis 2020 unverzichtbar 4 Ungarn: Folgen der Reform deutlich spürbar 5 Rübenköpfe werden neu bewertet 6 Ab Herbst wird entblattet 7 Verlag: Rheinischer Landwirtschafts-Verlag GmbH Rochusstraße 18, 53123 Bonn Telefon: (02 28) 5 20 06-35 Fax: (02 28) 5 20 06-60 Satz: Print PrePress GmbH & Co. KG 53340 Meckenheim Druck: L.N. Schaffrath Druck Medien, 47594 Geldern 2 | Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L LZ 30 · 2011 Anbau Am Ende zählt, was in der Fabrik ankommt 8 Sind Schwadproben noch zeitgemäß? 10 Erfolgsmodell Frostfonds 12 Ditylenchus auf dem Vormarsch 13 Unkraubekämpfung Rückblick auf ein Ausnahmejahr 15 Auf Biogasrüben gesetzt 16 Wie entsteht eigentlich Carbokalk? 18 Technik Zutra schulte Mausfahrer 19 Zucker Neues Zuckersilo in Jülich 20 Diamant Eis-Zauber für Joghurt 20
Z u c K E R T E c h N I K A N B A u B E T R I E B S w I R T S c h A F T Knappe Versorgung prägt die Diskussion CIBE-Generalversammlung in Budapest Ende Mai kam die Vereinigung der europäischen Rübenanbauer (cIBE) zu ihrer alljährlichen Generalversammlung zusammen. Neben den Regularien standen vor allem zuckerpolitische Themen auf der Tagesordnung. Die aktuelle lage auf den Zuckermärkten beschäftigt inzwischen bei weitem nicht mehr nur noch die Branche selbst. Eine knappe Zuckerversorgung hat man in Europa über Jahrzehnte nicht mehr gekannt. Ein weiteres zentrales Thema der Versammlung war die Zukunft der EU-Zuckerpolitik. Die europäische Agrarpolitik befindet sich bereits mitten in der Diskussion um die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2013. Auch der Zuckersektor könnte hierdurch betroffen sein. Grund genug also für die europäischen Rübenanbauerverbände, die Situation zu analysieren, sich zu positionieren und die eigene Meinung zu kommunizieren. Versorgung in Europa schwierig Nachdrücklich wurde seitens der CIBE darauf hingewiesen, dass die europäische Agrar- und Handelspolitik ein erhebliches Maß an Verantwortung für die derzeit problematische Zuckerversorgungslage in Europa trägt. Schließlich war sie es, die aus entwicklungs- und handelspolitischen Gründen die EU vom Netto-Expor- Die Vereinigung der europäischen Rübenanbauer (cIBE) hat auf ihrer Generalversammlung Ende Mai in Budapest ihre Führungspositionen neu besetzt. Neuer Präsident ist Jørn Dalby aus Dänemark (2. von rechts). Er folgt Jos van campen (2. von links) aus den Niederlanden, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr wählbar war. Neuer erster Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rübenbauer-Verbände und der Vorsitzende des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes ist Bernhard conzen (rechts). links im Bild Eric lainé, Präsident des französischen Anbauerverbandes cGB. Foto: Dr. Peter Kasten teur für Zucker zu einem der weltweit größten Zuckerimporteure machte. Die am wenigsten entwickelten Länder der Erde, die LDC, erhielten einen unbegrenzten, zollfreien Zugang zum europäischen Zuckermarkt. Zusammen mit dem bestehenden bevorzugten Marktzugang für die AKP-Staaten, den Staaten des afrikanischkaribisch-pazifischen Raums, plante die EU-Kommission rund 4 bis 4,5 Mio. t jährliche Zuckerimporte vorwiegend aus diesen Staaten ein. Damit keine Überschüsse am EU-Markt entstehen, mussten die EU- Erzeuger dafür ihre Produktion massiv zurückfahren und Quote zurückgeben. Europa sollte sich nach dem Willen der EU nur noch zu etwa 85 % selbst mit Zucker versorgen. Diese Politik führt jetzt zu Versorgungsproblemen mit Zucker, denn die LDC- und AKP-Staaten liefern gerade einmal so viel Zucker in die EU, wie sie aufgrund fester Lieferverträge müssen. Das ist aber weniger, als Europa benötigt. Grund für die geringe Lieferbereitschaft ist der hohe Zuckerweltmarktpreis. Dieser liegt bereits seit Längerem deutlich über dem EU-Referenzpreis für Zucker. Es ist im Moment schlicht lohnender, den Zucker auf dem Weltmarkt zu verkaufen, als ihn nach Europa zu exportieren. Als Folge muss sich Europa nach Jahrzehnten stabiler Versorgung und stabiler Preise nun mit einer Zuckerverknappung beschäftigen, die im Osten der EU bereits teilweise zu Rationierungen und deutlichen Preiserhöhungen bei Zucker führte. Die EU-Kommission reagierte auf die problematische Versorgungslage und ergriff eine Reihe an Marktsteuerungsmaßnahmen. So wurden 0,5 Mio. t europäischer Nicht-Quotenzucker zur Vermarktung auf dem EU-Binnenmarkt freigegeben. Weiterhin wurden zusätzliche temporäre Rohrohrzuckerimporte in Höhe von insgesamt 0,5 Mio. t beschlossen. Mit der Zusage, auch für 2011/12 eine Exportmöglichkeit für Zucker auf den Weltmarkt einzuräumen, wollte die EU-Kommission die europäischen Rübenanbauer motivieren, ihre Produktion zu erhöhen. M A R K T P o l I T I K A K T u E l l E S Die CIBE wies mit Nachdruck darauf hin, dass es unverantwortlich sei, die Versorgung der EU-Bevölkerung in steigendem Maße mit in ihrer Höhe unsicheren Importen gewährleisten zu wollen. Die EU-Verbraucher müssten vor Versorgungs- und Preisschwankungen, wie sie derzeit am Zuckerweltmarkt auftreten, geschützt werden. Dies gehe nur durch eine stabile europäische Eigenversorgung mit Rübenzucker. Eine weitere Öffnung des EU-Zuckermarktes für Importe, sei es durch sogenannte bilaterale Abkommen mit einzelnen EU-Handelspartnern oder über internationale Handelsabkommen, sei kategorisch abzulehnen. Mit Blick auf die Überlegungen zur GAP-Reform 2013 und möglichen Veränderungen der Zuckermarktordnung stellte CIBE klar, dass nach einhelliger Überzeugung aller Anbauerverbände eine ausreichende EU-Eigenversorgung mit Zucker nur dann nachhaltig gesichert werden kann, wenn die Kernelemente des aktuellen Regelwerks aufrechterhalten blieben. Dies sind ein Rübenmindestpreis (in ausreichender Höhe), die Mengensteuerung über Produktionsquoten, das System der Branchenvereinbarungen und ein Außenschutz, der die hohen europäischen Erzeugungsstandards absicherndert. Um schwankende Importmengen und Erträge abpuffern zu können, sei zudem die Aufrechterhaltung der Exportmöglichkeit im Rahmen der WTO-Vorgaben unerlässlich. In einer zweistündigen Diskussion mit dem stellvertretenden Generaldirektor der Generaldirektion Agri der EU-Kommission João Pacheco, erläuterte dieser zunächst die Position der EU-Kommission. Er bezeichnete zunächst noch einmal die Zuckermarktreform 2006 aus Sicht der EU-Kommission als Erfolg. Er räumte aber ein, dass sie für die Anbauer eine erhebliche Bürde gewesen sei. Im Hinblick auf die Zukunft der Zuckermarktordnung prüfe man derzeit drei Optionen. Die EU- Kommission sehe gute Perspektiven für den Sektor. Die Vertreter der CIBE machten klar, dass dies von den oben genannten Rahmenbedingungen abhänge. Eine Produk- LZ 30 · 2011 Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L | 3 Foto: Natascha Kreuzer
Seite 1: 3 / 2011 Entblatten oder Köpfen? A
Seite 5 und 6: Z u c K E R T E c h N I K A N B A u

ZUCKERRÜBEN J O U R N A L

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?