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drama queen - Freunde der Wiener Staatsoper

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Als Steuermann im Fliegenden Hollän<strong>der</strong><br />

© <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>/Michael Pöhn<br />

Als Aegisth in Elektra<br />

© <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>/Michael Pöhn<br />

Das war für mich nie schwierig, da<br />

scheine ich wirklich ein Grundtalent zu<br />

haben. Ich finde es nur wichtig, eine<br />

Grenze zwischen dem realen Leben<br />

und den gespielten Emotionen zu<br />

ziehen. Das ist auch ein guter Schutzmechanismus,<br />

um nicht in Gefühlszustände<br />

zu verfallen, die nur gespielt<br />

sind. Angenommen man macht eine<br />

Neuproduktion von L’elisir d'amore.<br />

Man ist da über mehrere Wochen immer<br />

mit den selben Leuten zusammen, probt<br />

jeden Tag eine Rolle, in <strong>der</strong> man in den<br />

Sopran verliebt ist. Dann geht man mit<br />

<strong>der</strong> gleichen Sängerin essen, da kann es<br />

schon passieren, dass man dann Teile<br />

<strong>der</strong> Rolle mit ins Private nimmt, wenn<br />

man hier nicht eine ganz eindeutige<br />

Trennlinie zieht.<br />

Sie haben ja bereits 2004 bei den<br />

Bayreuther Festspielen debütiert. War<br />

für Sie <strong>der</strong> abgedeckte Orchestergraben<br />

mit seiner speziellen Akustik sehr gewöhnungsbedürftig?<br />

Mein Debüt war als Knappe in Parsifal,<br />

im darauffolgenden Sommer kam dann<br />

schon <strong>der</strong> Steuermann dazu, 2007 <strong>der</strong><br />

David und im nächsten Sommer werde<br />

ich den Loge im Rheingold übernehmen<br />

dürfen.<br />

Die akustische Situation in Bayreuth ist<br />

wirklich einzigartig. Ich brauchte sicher<br />

drei o<strong>der</strong> vier Sommer, um mich in<br />

dieser Akustik wirklich zurecht zu finden,<br />

da die Vorteile für den Zuhörer für den<br />

Sänger auf <strong>der</strong> Bühne unter Umständen<br />

als Nachteil empfunden werden. So<br />

nimmt zum Beispiel <strong>der</strong> Schall durch<br />

den abgedeckten Graben den Umweg<br />

über die Bühne und dann erst in den<br />

Zuschauerraum. Das heißt für den<br />

Zuschauer, dass die Sänger in <strong>der</strong> Regel<br />

besser zu verstehen sind, aber für den<br />

Sänger heißt es, dass er regelrecht in<br />

den Orchesterfluten zu ertrinken<br />

scheint, und man muss sich zwingen,<br />

nicht dagegen ankämpfen zu wollen<br />

und zu forcieren, son<strong>der</strong>n auf den<br />

Wellen mitzuschwimmen. Das als<br />

Beispiel einer <strong>der</strong> Eigenheiten <strong>der</strong><br />

Bayreuther Akustik.<br />

Viele Leser werden wahrscheinlich gar<br />

nicht wissen, dass Sie an <strong>der</strong> <strong>Staatsoper</strong><br />

in noch einer Wagner-Rolle zu hören<br />

waren, nämlich in den „Feen“ im<br />

Kin<strong>der</strong>opernzelt.<br />

Rainhard Wiesinger<br />

Prinzipiell singe ich Kin<strong>der</strong>opern sehr<br />

gerne, ich halte es jedoch für ein sehr<br />

schwieriges Feld. Das Kin<strong>der</strong>opernzelt<br />

finde ich persönlich keine gute Lösung,<br />

da es akustisch problematisch ist. Die<br />

Musik wirkt oft zu laut, für uns Sänger<br />

ist es auf <strong>der</strong> großen <strong>Staatsoper</strong>nbühne<br />

um ein Vielfaches leichter. Mir persönlich<br />

ist es auch lieber, wenn man Oper<br />

für Kin<strong>der</strong> nicht als Bearbeitung spielt,<br />

son<strong>der</strong>n ein Werk kindgerecht bringt,<br />

o<strong>der</strong> das junge Publikum ganz bewusst<br />

einbindet. Vor einigen Jahren habe ich<br />

bei <strong>der</strong> Jeunesse in einer Entführung<br />

mitgewirkt, bei <strong>der</strong> dies hervorragend<br />

funktionierte. Ich habe auch in Bayreuth<br />

an einer sehr erfolgreichen Kin<strong>der</strong>produktion<br />

mitgewirkt, nämlich einer Bearbeitung<br />

des Rings, bei <strong>der</strong> die Originalmusik<br />

auf etwa 90 Minuten gekürzt<br />

wurde.<br />

Termine 2012/13<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong><br />

21., 25., 29. November, 2. Dezember 2012<br />

Die Meistersinger von Nürnberg David<br />

12. Mai 2013<br />

Das Rheingold Loge<br />

Als Kudrjasch in Katja Kabanova<br />

© <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>/Michael Pöhn<br />

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