Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“

Bebauungsplan
„Ehemaliges Sägewerk an der K 19“
mit Gestaltungssatzung,
Stadt Hagenbach
Textliche Festsetzungen / Begründung / Hinweise
ENTWURF (Stand 08.11.2012)
Im Auftrag der
Stadt Hagenbach
Humboldtstr. 15 A • 76870 Kandel
Tel.: 07275-95710 • Fax: 07275-957199
e-mail: kandel@weibel-ness.de

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
Inhalt Seite
1 Planungsrechtliche Festsetzungen ........................................................................... 1
1.1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr. 1 BauGB).......................................................... 1
1.1.1 Gewerbegebiet (§ 8 BauNVO)....................................................................................... 1
1.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr. 1 BauGB i.V.m. §§ 16 - 21a BauNVO) .......... 2
1.3 Bauweise (§ 9 (1) Nr. 2 BauGB i.V.m. § 22 BauNVO) .................................................. 2
1.4 Höhe baulicher Anlagen (§ 9 (1) Nr. 1 BauGB i.V.m. §§ 16 und 18 BauNVO) ............. 3
1.5 Stellung der baulichen Anlagen (§ 9 (1) / 2 BauGB) ..................................................... 3
1.6 Flächen für Nebenanlagen, Stellplätze und Garagen (§ 9 (1) Nr. 4 BauGB) ................ 3
1.7 Flächen für die Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser
(§ 9 (1) Nr. 14 BauGB)................................................................................................... 3
1.8 Pflanzbindungen, Pflanzgebote sowie Flächen oder Maßnahmen zum Schutz,
zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft
(§ 9 (1) Nr. 20 und Nr. 25 BauGB)................................................................................. 4
1.8.1 Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen
(gemäß § 9 (1) Nr. 25b BauGB) .................................................................................... 4
1.8.2 Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen
(gemäß § 9 (1) Nr. 25a BauGB) .................................................................................... 4
1.8.3 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und
Landschaft (gemäß § 9 (1) Nr. 20 BauGB).................................................................... 6
1.9 Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastende Flächen
(§ 9 Abs. 1 Nr. 21 BauGB)............................................................................................. 7
2 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen .................................................................... 8
2.1 Dachausbildung und -materialien .................................................................................. 8
2.2 Äußere Gestaltung baulicher Anlagen........................................................................... 8
2.3 Werbeanlagen................................................................................................................ 8
2.4 Einfriedungen................................................................................................................. 9
3 Begründung................................................................................................................ 10
3.1 Geltungsbereich (§ 9 Abs. 7 BauGB) .......................................................................... 10
3.2 Planungsanlass und Planungsziele............................................................................. 11
3.3 Einfügung in die Gesamtplanung................................................................................. 12
3.4 Planungsinhalt und Grundzüge der Planung............................................................... 13
3.4.1 Art der baulichen Nutzung ........................................................................................... 13
3.4.2 Maß der baulichen Nutzung und Höhe der Gebäude/ baulichen Anlagen.................. 15
3.4.3 Bauweise...................................................................................................................... 15
3.4.4 Überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen.......................................... 15
3.4.5 Stellung der baulichen Anlagen ................................................................................... 16
3.4.6 Nebenanlagen, Stellplätze und Garagen..................................................................... 16
3.4.7 Verkehrsflächen, Anbindung an den Straßenverkehr ................................................. 17
3.4.8 Flächen für die Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser ................ 17
3.4.9 Erhaltungsbindungen, Pflanzgebote, Pflanzbindungen sowie Maßnahmen zum
Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ............... 17
I

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II
3.4.10 Flächen für Versorgungsanlagen (Elektrizität) ............................................................ 19
3.4.11 Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastende Flächen ..................................... 19
3.4.12 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen ....................................................................... 20
3.5 Auswirkungen des Bebauungsplans ........................................................................... 20
3.5.1 Lärmbelastung nächst gelegener schutzbedürftiger Nutzungen................................. 20
3.5.2 Oberflächenentwässerung / Ver- und Entsorgung ...................................................... 21
3.5.3 Abstand zwischen Wald und zukünftiger Bebauung ................................................... 21
3.5.4 Bauverbotszone entlang der K 19/ Schutzstreifen der Produktenfernleitung.............. 22
3.5.5 Umweltbelange inkl. artenschutzrechtliche Vorgaben (Umweltbericht inkl.
landschaftsplanerischer und artenschutzrechtlicher Beitrag sowie NATURA 2000-
Verträglichkeitsuntersuchung) ..................................................................................... 22
3.6 Abwägung .................................................................................................................... 29
3.7 Eigentumsverhältnisse / Bodenordnung...................................................................... 29
3.8 Flächenbilanz............................................................................................................... 29
4 Anhang........................................................................................................................ 30
Abbildungsverzeichnis Seite
Abb. 1: Räumlicher Geltungsbereich des Bebauungsplans „Ehemaliges Sägewerk an der
K 19“............................................................................................................................. 10

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1 Planungsrechtliche Festsetzungen
1.1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr. 1 BauGB)
1.1.1 Gewerbegebiet (§ 8 BauNVO)
Das Gewerbegebiet dient vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich belästigenden
Gewerbebetrieben.
Zulässig sind (§ 8 (2) BauNVO):
1. Gewerbebetriebe aller Art, Lagerhäuser, Lagerplätze und öffentliche Betriebe.
2. Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude.
3. Anlagen für sportliche Zwecke.
Als Ausnahme zulässig sind (§ 8 (3) BauNVO):
1. Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber
und Betriebsleiter, die dem Gewerbebetrieb zugeordnet und ihm gegenüber
in Grundfläche und Baumasse deutlich untergeordnet sind (gemäß § 8
(3) Nr. 1 BauNVO); d. h. der gewerbliche Anteil auf dem Baugrundstück in Bezug
zur Grundfläche und Baumasse beträgt mindestens 65 %, der Anteil der
Wohnnutzung beträgt maximal 35 %. Die Wohnungen dürfen nur zeitparallel
zu oder nach den Betriebsgebäuden errichtet werden.
Die der Versorgung des Baugebietes mit Elektrizität, Gas, Wärme und Wasser sowie
zur Ableitung von Abwasser (inkl. Kleinkläranlagen, Gruben) dienenden Nebenanlagen
im Sinne § 14 (2) BauNVO sind ausnahmsweise zulässig, auch soweit
für sie im Bebauungsplan keine besonderen Flächen festgesetzt sind.
Unzulässig sind (gemäß § 1 (5), (6) bzw. (9) BauNVO):
1. Tankstellen.
2. Betriebe des Beherbergungsgewerbes.
3. Bordelle und bordellähnliche Betriebe sowie Vergnügungsstätten jeglicher Art
(Ausnahmen gemäß § 8 (3) Nr. 3 BauNVO).
4. Lagerhäuser und Lagerplätze für Reifen.
5. Lagerplätze für Schrott und Autowracks.
6. Eigenständige Stellplatzanlagen für Lastkraftwagen und Omnibusse über den
durch die zulässige Nutzung erforderlichen Bedarf hinaus.
7. Offene und geschlossene Anlagen, die der Ausübung des Motorsports mit Verbrennungsmotoren
dienen.
8. Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke (Ausnahmen
gemäß § 8 (3) Nr. 2 BauNVO).
9. Im GE1 Betriebe der Logistikbranche (Transportunternehmen, Speditionen, Kurier-,
Express- und Postdienste sowie Logistikdienstleister).
Die genannten zulässigen/ ausnahmsweise zulässigen Nutzungen werden unter
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die folgenden Vorbehalte gestellt (§ 2 Abs. 2 BauGB):
- Eine verkehrssichere Anbindung des Gewerbegebiets an die K 19 ist zu
gewährleisten. Sollte es verkehrlich erforderlich werden oder sich die Einmündung
als Unfallauffälligkeitsstelle entwickeln, so ist auf Forderung des
Landesbetriebs Mobilität (LBM) Speyer hin auf Kosten des Vorhabensträgers
die Einmündung verkehrsgerecht (z. B. mit einer Linksabbiegespur)
umzubauen.
- Eine Wasserversorgung/ Schmutzwasserentsorgung entsprechend den
Regeln der Technik ist zu gewährleisten. Sollte es je nach der Art der Nutzung
erforderlich werden, so ist auf Forderung der Struktur- und Genehmigungsdirektion
Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz
Neustadt a.d.Wstr. hin auf Kosten des Vorhabensträgers eine
leitungsgebundene Trink-/Brauch-/Löschwasserversorgung bzw. Schmutzwasserentsorgung
in das im Stadtgebiet bestehende öffentliche Ver-/ Entsorgungssystem
herzustellen.
1.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr. 1 BauGB i.V.m. §§ 16 -
21a BauNVO)
Das Maß der baulichen Nutzung ist in der Nutzungsschablonierung im Plan wie
folgt festgesetzt:
• Grundflächenzahl (GRZ): 0,8
• Höhe baulicher Anlagen - Firsthöhe (FH): 9,0 m
Die angegebenen Werte sind Höchstwerte.
Die Bezugspunkte werden wie folgt festgesetzt:
Die Firsthöhe (FH) wird definiert als das senkrecht gemessene Maß zwischen Oberkante
des fertigen Straßenniveaus (Planstraße) und der obersten Dachbegrenzungskante
(bei Flachdächern inkl. Attika), zu messen an der Straßenbegrenzungslinie
in der Mitte der straßenzugewandten Gebäudeseite.
Ausnahmen von der Höhe der baulichen Anlagen:
Die maximal zulässige Firsthöhe darf für besondere betriebliche Einrichtungen, z.
B. notwendige technische Aufbauten wie Lüftungsanlagen, ausnahmsweise um bis
zu 2,5 m überschritten werden; ihre Grundfläche darf maximal 10 % der Grundfläche
des Gebäudes betragen.
1.3 Bauweise (§ 9 (1) Nr. 2 BauGB i.V.m. § 22 BauNVO)
Für das Gewerbegebiet GE1/ GE2 wird die offene Bauweise mit einer maximalen
Gebäudelänge von 50 m festgesetzt (gemäß § 22 (2) BauNVO).

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Die Abstandsflächen nach Landesbauordnung sind einzuhalten.
Ausnahmsweise ist eine Grenzbebauung für Handwerkerhöfe mit gemeinsamer
Hoffläche möglich.
1.4 Höhe baulicher Anlagen (§ 9 (1) Nr. 1 BauGB i.V.m. §§ 16 und
18 BauNVO)
Die Höhe von Freilagern wird bezogen auf die im Mittel gemessene Achshöhe ab
der Oberkante des fertigen Straßenniveaus (Planstraße) auf 8,0 m begrenzt.
1.5 Stellung der baulichen Anlagen (§ 9 (1) / 2 BauGB)
Die Stellung der baulichen Anlagen, wie auch die Firstrichtung bei Gebäuden mit
geneigten Dächern ist frei gestellt.
1.6 Flächen für Nebenanlagen, Stellplätze und Garagen (§ 9 (1)
Nr. 4 BauGB)
Garagen, Carports, Freilager und Nebenanlagen - soweit sie Gebäude sind - sind
nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Offene Stellplätze
sind auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche unter Beachtung der
sonstigen zeichnerischen Festsetzungen/ nachrichtlichen Übernahmen zulässig.
1.7 Flächen für die Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser
(§ 9 (1) Nr. 14 BauGB)
Es sind geeignete Rückhaltemöglichkeiten vorzusehen, um das im Gewerbegebiet
anfallende Oberflächenwasser vollständig zurückzuhalten.
Das anfallende nicht schädlich verunreinigte Niederschlagswasser ist auf den
Grundstücken zu versickern (vorzugsweise breitflächig) und/ oder in Zisternen zwischenzuspeichern
und als Brauchwasser zu nutzen.
Die in der Planzeichnung entsprechend gekennzeichneten Flächen dienen der Anlage
von Retentionsmulden zur Einleitung, breitflächigen Rückhaltung und Versickerung
von im Plangebiet anfallendem, unbelastetem Oberflächenwasser. Zur
Rückhaltung des Niederschlagswassers sind vorzugsweise flache Mulden/ Gräben
mit flach und unterschiedlich geneigten Böschungen sowie variabler Sohlenbreite
anzulegen. Befestigungen (u. a. im Bereich von Ein- und Auslässen) sind auf das
technisch unbedingt erforderliche Maß zu reduzieren.
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Zur Berechnung der Größe der Retentionsräume sind die jeweils aktuellen Niederschlagsdaten
bzw. die gültigen Regelwerke heranzuziehen.
Die Detailplanung der Niederschlagswasserbewirtschaftung ist frühzeitig mit der
Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft,
Bodenschutz Neustadt a.d.Wstr. abzustimmen.
1.8 Pflanzbindungen, Pflanzgebote sowie Flächen oder Maßnahmen
zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden,
Natur und Landschaft (§ 9 (1) Nr. 20 und Nr. 25 BauGB)
1.8.1 Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen
(gemäß § 9 (1) Nr. 25b BauGB)
Die in der Planzeichnung entsprechend gekennzeichneten Einzelbäume (vier Eichen,
zwei Salweiden, eine Birke, eine Pappel, eine Kiefer), Gehölzbestände (Eichenwald,
Hainbuchen-Eichenwald, Laubmischwald, Zitterpappel-Vorwald, naturraumtypische
Baumhecke, Besenginster-Gebüsch, Gebüsch mittlerer Standorte
mit Brombeer-Gestrüpp) sowie sonstigen Bepflanzungen (Hochstaudenflur) sind
zu erhalten und bei Bauarbeiten gemäß DIN 18 920 bzw. RAS-LG-4 zu schützen.
Die Traufbereiche der Bäume sind von Versiegelung sowie von Aufschüttungen
und Abgrabung freizuhalten. Die Gehölze dürfen nur in dem Umfang beseitigt werden,
wie dies zur Verwirklichung der zugelassenen baulichen Nutzung unvermeidlich
ist. Ausnahmen von der Erhaltungsbindung sind möglich, wenn auf dem betroffenen
Grundstück Ersatzpflanzungen (Einzelbäume: Neupflanzung hochstämmiger
Bäume mit einem Stammumfang von mind. 20 / 25 cm in 1 m Höhe, 3 x verpflanzt;
Gehölzbestände: Neupflanzung hochstämmiger Bäume mit einem Stammumfang
von mind. 18 / 20 cm in 1 m Höhe, 3 x verpflanzt; Sträucher Mindestgröße 60-
100 cm, 2 x verpflanzt) vorgenommen bzw. entsprechende Hochstaudenfluren
entwickelt werden.
1.8.2 Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen
(gemäß § 9 (1) Nr. 25a BauGB)
1.8.2.1 Für die Anlage der Vegetationsflächen werden die folgenden zeitlichen
Vorgaben getroffen:
Verkehrsbegleitgrün: jeweils spätestens eine Pflanzperiode nach Beginn
der Erschließung.
Private gärtnerisch anzulegende Freiflächen: jeweils spätestens eine
Pflanzperiode nach Bezugsfertigkeit der Gebäude.
Die Artenauswahl für Gehölzpflanzungen soll die standörtlichen, natur- und
kulturraumtypischen Gegebenheiten berücksichtigen (siehe Pflanzenliste,
Anhang A).
Vorzugsweise ist Pflanzmaterial aus regionaler Herkunft zu verwenden. Alle
Bepflanzungen sind fachgerecht durchzuführen, zu pflegen und dauer-

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haft zu erhalten. Im Falle des „Eingehens“ bzw. des Abgangs von Bäumen,
Sträuchern oder von sonstigen Bepflanzungen sind Ersatzpflanzungen gemäß
den festgesetzten Pflanzqualitäten vorzunehmen.
Gehölzpflanzungen entlang der K 19 sind mit der zuständigen Straßenbauverwaltung
sowie den Versorgungsträgern unterirdischer Leitungen
abzustimmen.
Gehölzpflanzungen im Bereich des Schutzstreifens der 20 kV-Freileitung
bzw. entlang von unterirdischen Stromleitungen sind mit dem zuständigen
Versorgungsträger (PFALZWERKE AG) abzustimmen.
1.8.2.2 Im Gewerbegebiet GE1/ GE2 sind mindestens 20 % der Grundstücksfläche
gärtnerisch anzulegen.
1.8.2.3 Mindestens 40 % der gärtnerisch anzulegenden Freiflächen der Baugrundstücke
sind mit freiwachsenden, standortheimischen Gehölzen zu bepflanzen
(Arten siehe insbesondere Pflanzenliste, Anhang A.1). Bei flächigen
Bepflanzungen ist pro 30,0 qm der Gehölzpflanzung mind. ein Laubbaum
vorzusehen.
Entsprechend den zeichnerischen Festsetzungen sind bei den am Nordrand
des Geltungsbereichs gelegenen Baugrundstücken die Gehölzpflanzungen
am Nordrand anzuordnen; bei den am Ostrand des Geltungsbereichs
gelegenen Baugrundstücken sind die Gehölzpflanzungen darüber
hinaus am Ostrand anzuordnen. Die Gehölzpflanzungen dürfen hier eine
Mindestbreite von 5,0 m nicht unterschreiten. Dabei ist ein gestufter Aufbau
mit an den Rändern niedrigeren und im mittleren Bereich höheren Gehölzen
herzustellen. Die Eingrünung der westlichen Baugrenze mit Gehölzen
wird empfohlen.
Die in der Planzeichnung mit einer Erhaltungsbindung versehenen Einzelbäume
und Gehölzbestände (Bäume und Sträucher) können auf das Gehölzpflanzgebot
angerechnet werden.
1.8.2.4 Wandflächen von fensterlosen, ungegliederten Fassaden und Fassadenteilen
von mehr als 100 qm sind dauerhaft zu begrünen (Arten siehe insbesondere
Pflanzenliste, Anhang A.2). Je laufende 5,0 m Wandfläche ist
mindestens eine Pflanze in einem Pflanzbeet von mindestens 1,0 qm zu
setzen.
1.8.2.5 Entlang der Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung sind an den in
der Planzeichnung festgesetzten Standorten auf den privaten Grundstücksflächen
Laubbäume zu pflanzen (Arten siehe Pflanzenliste, Anhang
A.3). Die Verschiebung der festgesetzten Baumstandorte für notwendige
Grundstückseinfahrten bis zu 5,0 m ist zulässig. Abstände von mindestens
1,0 m von den Einfahrten zu den Baumstandorten sind einzuhalten. Der
Abstand der Bäume untereinander darf 30,0 m nicht überschreiten.
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Für die Pflanzung ist die Mindestpflanzqualität Hochstamm, Stammumfang
18 / 20 cm sowie 3 x verpflanzt zu verwenden. Die Pflanzflächen müssen
eine Mindestgröße von 4,0 qm aufweisen.
Die Baumscheiben sowie verbleibende Grünflächen entlang der geplanten
Erschließungsstraße sind mit einer standortgerechten Pflanzung zu versehen.
1.8.2.6 Offene Stellplatzanlagen auf den privaten Grundstücksflächen sind durch
Reihen bzw. Pflanzinseln (Mindestgröße 4,0 qm) groß- oder mittelgroßkroniger
Laubbäume zu gliedern (Arten siehe Pflanzenliste, Anhang A.3). Dabei
ist die Mindestpflanzqualität Hochstamm, Stammumfang 18 - 20 cm
sowie 3 x verpflanzt zu verwenden. Für je 5 Stellplätze ist mindestens ein
hochstämmiger Laubbaum zu pflanzen.
1.8.2.7 Die Flächen des Verkehrsbegleitgrüns entlang der öffentlichen Straßenverkehrsfläche
sind mit einer artenreichen, standortgerechten Wiesensaatgutmischung
anzusäen und extensiv zu pflegen.
1.8.3 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden,
Natur und Landschaft (gemäß § 9 (1) Nr. 20 BauGB)
1.8.3.1 In den nicht zur Bebauung vorgesehenen Grundstücksteilen sind Bodenverdichtungen
zu vermeiden. Der bei Unterkellerung anfallende Erdaushub
ist nach Möglichkeit im Rahmen der Freiflächengestaltung der privaten
Grün-/ Gartenflächen zu integrieren und einer unmittelbaren Nutzung zuzuführen.
Für Aufschüttungen oder Auffüllungen ist nur einwandfreies, nicht verunreinigtes
Material zu verwenden. Dabei sind sowohl die Vorsorgewerte der
Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV 1 ) sowie für
Schadstoffe, für die in der BBodSchV keine Vorsorgewerte festgelegt sind,
die Zuordnungswerte Z0 bis Z0* der Technischen Regel der LAGA „Anforderungen
an die stoffliche Verwertung von mineralischen Abfällen“, Teil II TR
Boden 2 im Eluat und in Feststoffen einzuhalten. Die Verwendung von Z0*-
Material ist nur unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht zulässig. Die
genannten Anforderungen gelten auch als eingehalten, wenn das Bodenmaterial
aus natürlich anstehenden Schichten innerhalb des Landkreises
gewonnen wurde bei dem schädliche Kontaminationen aus anthropogenen
Einflüssen nicht zu erwarten sind. Ein entsprechender Nachweis über Herkunft
und Qualität des zur Verwendung kommenden Bodenmaterials ist
der SGD Süd - Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bo-
1 vom 12.07.1999 (BGBl. I S. 1554), zuletzt geändert am 23.12.2004 (BGBl. I S. 3807).
2 Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Abfällen - Technische Regeln
der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA), Stand: 06.11.2003, Mitteilung der Länderarbeitsgemeinschaft
Abfall 20 (LAGA M 20) mit den abfallspezifischen Regelungen Teil II - Technische
Regeln für die Verwertung, 1.2 Bodenmaterial (TR Boden) vom 05.11.2004 und 1.4 Bauschutt
vom 06.11.1997.

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denschutz, Neustadt a.d.Wstr. vor Verwendung vorzulegen.
In Verbindung mit § 202 BauGB (Schutz des Mutterbodens) wird festgesetzt:
Der Oberboden ist vor Beginn der Erdarbeiten entsprechend DIN
18915 abzuschieben und bis zur Wiederverwertung auf Mieten von höchstens
2,0 m Höhe zu lagern.
1.8.3.2 Unnötige Versiegelungen sind im gesamten Plangebiet zu vermeiden. Wo
immer dies technisch vertretbar ist, sind halbdurchlässige Materialien (wie
Schottertragdeckschichten, weitfugiges Pflaster, stark durchlässiges Pflaster
sog. „Öko- oder Drainpflaster“, Pflaster ohne Fugenverguss u. ä.) zu
verwenden.
Pkw-Stellplätze, notwendige Lager- und Abstellflächen (soweit keine wassergefährdenden
Stoffe gelagert werden) sowie Feuerwehrumfahrungen
sind in wasserdurchlässigem Material (Versickerungsleistung ≥ 50 %, wie
Rasengittersteine, Schotterrasen u. ä.) herzustellen.
1.9 Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastende Flächen
(§ 9 Abs. 1 Nr. 21 BauGB)
Für die im zeichnerischen Teil mit „G / F“ gekennzeichneten Flächen wird ein
- Gehrecht zugunsten der Allgemeinheit sowie ein
- Geh- und Fahrrecht zugunsten des Unterhaltungspflichtigen
festgesetzt.
Für die im zeichnerischen Teil mit „G / F / L“ und gelb hinterlegt gekennzeichneten
Flächen
wird ein
-
Geh-, Fahr- und Leitungsrecht zugunsten der Pfalzwerke AG
festgesetzt.
Für die im zeichnerischen Teil mit „G / F / L“ und blau hinterlegt gekennzeichneten
Flächen
wird ein
- Geh-, Fahr- und Leitungsrecht zugunsten der Fernleitungs-Betriebsgesellschaft
mbH (FBG)
festgesetzt.
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2 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen
2.1 Dachausbildung und -materialien
Zulässig sind Sattel-, Flach-, (versetzte) Pult- und Sheddächer sowie daraus zusammengesetzte
Dächer. Die Dachneigung darf 0° - 35° betragen.
Die zulässigen Dachneigungen sind aus den Eintragungen im Bebauungsplan
bzw. im Rahmen der Nutzungsschablone sowie der Legende ersichtlich.
Für die Dacheindeckung sind Materialien mit reflektierenden, spiegelnden oder fluoreszierenden
Elementen und mit glänzenden Farben nicht zulässig. Sonnenkollektoren
oder Solarzellen zur Gewinnung von Strom oder Warmwasser aus Sonnenenergie
sind zulässig.
2.2 Äußere Gestaltung baulicher Anlagen
Bei der Gestaltung der Außenflächen der Gebäude sind hochglänzende, reflektierende
und spiegelnde Metall- oder Kunststoffteile sowie glänzende oder fluoreszierende
Fassadenfarben (Leuchtfarben oder intensive Farbwerte) unzulässig. Hiervon
ausgenommen sind Werbeanlagen.
2.3 Werbeanlagen
Werbeanlagen sind nur an der Stätte der Leistung zur Eigenwerbung der auf dem
betreffenden Grundstück ansässigen Betriebe zulässig; ausgenommen sind zentrale
Werbetafeln und Hinweisschilder auf das Plangebiet und auf die ansässigen
Firmen.
Werbeanlagen an den Gebäuden, die fest und dauerhaft mit den baulichen Anlagen
verbunden sind, sind unter folgenden Rahmenbedingungen zulässig:
a) Die Werbeanlagen dürfen nicht größer als 10,3 qm sein.
b) Sie dürfen bei geneigten Dächern nicht über die Traufabschlüsse bzw. bei
Flachdächern nicht über die Attika-/ Gesimshöhe hinausragen.
c) Ausleger dürfen maximal 2,0 m hoch und 0,5 m breit sein. Die Ausladung darf
maximal 1,0 m betragen.
Frei stehende Werbeanlagen sind mit folgenden Einschränkungen als Hinweis an
die Stätte der Leistung zulässig:
a) Die Zahl der frei stehenden Werbeanlagen (inkl. Fahnen) ist auf drei Anlagen
je Betrieb begrenzt.
b) Der Abstand der Werbeanlage von der Straßenbegrenzungslinie muss mindestens
3,0 m betragen. Bei der Errichtung von Werbeanlagen im Umfeld der
K 19 sind die Vorgaben des § 23 LStrG zu beachten.

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c) Die Gesamtfläche einer einzelnen Anlage darf die Größe von 1,5 qm nicht überschreiten.
Die Größe von zentralen Werbetafeln und Hinweisschildern auf
das Plangebiet und auf die ansässigen Firmen darf 3,0 qm nicht überschreiten.
d) Die Gesamthöhe wird auf 3,5 m, bezogen auf die Höhe der nächst gelegenen
Verkehrsfläche, begrenzt.
e) Fahnen dürfen eine Gesamthöhe von 6,0 m und eine Breite von 1,5 m nicht
überschreiten.
Leuchtschilder, Leuchtwerbung und Werbungsanlagen mit wechselndem, bewegtem,
blinkendem oder laufendem Licht (z. B. Wechsellichtanlagen, laufende
Schriftbänder, Skybeamer) sind unzulässig.
Eine Nachtbeleuchtung der Werbeanlagen ist nicht zulässig (22.00 - 6.00 Uhr).
2.4 Einfriedungen
Einfriedungen zur freien Landschaft hin dürfen maximal 2,0 m hoch sein und sind
nur in transparenter Ausführung (Stab-Gitterzaun, Drahtgeflecht, Holz) zugelassen.
Ausgenommen hiervon sind lebende Hecken. Die Verwendung von Stacheldraht
wird ausgeschlossen.
Lagerplätze, Standplätze für Mülltonnen und Müllcontainer sowie im Freien aufgestellte
Behälter für flüssige und gasförmige Brennstoffe sind gegen Einblicke abzuschirmen.
Sie sind falls möglich in das Gebäude einzubeziehen oder mit Hecken
abzupflanzen bzw. mit einer undurchsichtigen Einfriedung (Höhe max. 2,5 m) zu
versehen.
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3 Begründung
3.1 Geltungsbereich (§ 9 Abs. 7 BauGB)
Das Plangebiet liegt (Luftlinie) ca. 1,1 km westlich der Ortslage von Hagenbach
und zwar unmittelbar westlich der in Richtung Langenberg führenden K 19 im Gewann
„Mittelrhein“. Die Grenzen des räumlichen Geltungsbereichs sind in nachfolgender
Abbildung durch eine unterbrochene schwarze Linie festgelegt. Im Geltungsbereich
sind folgende Flurstücke enthalten: Nr. 3585/34, Nr. 3585/35, Nr.
3585/37, Nr. 3585/38 (teilweise), Nr. 3585/39 (teilweise), Nr. 3585/40, Nr. 3585/41,
Nr. 3585/42, Nr. 3585/43, Nr. 3585/44 und Nr. 3335/2 (teilweise).
Abb. 1: Räumlicher Geltungsbereich des Bebauungsplans „Ehemaliges Sägewerk an der
K 19“ (abgegrenzt durch schwarze unterbrochene Linie).
Der Geltungsbereich des Bebauungsplans „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“
wird wie folgt umgrenzt:

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
Im Westen: Die Bebauungsplangrenze verläuft von Nord nach Süd entlang der
westlichen Grenze der Flurstücke Nr. 3585/35, Nr. 3585/34 und Nr.
3585/39 (Länge hier 72 m vom nord-westlichen Grenzpunkt);
Im Süden: die Bebauungsplangrenze verschwenkt von dort in einem 87°-Winkel
in östliche Richtung und verläuft als gerade, die Flurstücke Nr.
3585/39 und Nr. 3585/38 kreuzende Linie ca. 200 m nach Osten bis
zum Schnittpunkt mit der Ostgrenze des Flurstücks Nr. 3585/38;
Im Osten: die Bebauungsplangrenze verläuft ab diesem Schnittpunkt entlang
der Ostgrenze der Flurstücke Nr. 3585/38 und Nr. 3585/42 nach
Norden bis zum nord-östlichen Grenzpunkt des letzt genannten Flurstücks;
von diesem in einer Senkrechten zur östlichen Grenze des
Flurstücks Nr. 3335/2 bis zum Schnittpunkt mit dieser Ostgrenze sowie
von diesem entlang der Grenze in Richtung Norden bis zum
nord-östlichen Grenzpunkt des Flurstücks Nr. 3585/43;
Im Norden: die Bebauungsplangrenze verläuft ab diesem Grenzpunkt entlang
der Nordgrenze der Flurstücke Nr. 3585/43 und Nr. 3585/44, der
Westgrenze des letzt genannten Flurstücks und im Weiteren entlang
der Nordgrenze des Flurstücks Nr. 3585/35 bis zum nord-westlichen
Grenzpunkt des letzt genannten Flurstücks.
Die Flächengröße des Plangebiets beträgt rd. 4,99 ha.
Das Plangebiet liegt auf einer Höhe von etwa 119 m ü. NN und fällt leicht in Richtung
Nordosten/ Osten (Hochgestaderand) sowie in Richtung Süden (Wiebelsbach)
ab. Das Gebiet wird im Norden und Westen von Waldflächen, im Süden von
Freiflächen (Restflächen der Flurstücke Nr. 3585/39 und Nr. 3585/38) mit daran
angrenzendem Wald begrenzt. Im Osten grenzen ein von Gehölzbeständen gesäumter
Weg (von dem Teilabschnitte im Geltungsbereich liegen) mit anschließenden
landwirtschaftlichen Nutzflächen, am Nordostrand ein Teilabschnitt der
K 19 mit angrenzenden Landwirtschaftsflächen an.
3.2 Planungsanlass und Planungsziele
Mit Aufstellung des Bebauungsplans „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“ beabsichtigt
die Stadt Hagenbach, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine
geordnete, städtebauliche Entwicklung auf dem im Außenbereich gelegenen ehemaligen
Sägewerksgelände zu schaffen. Auf dem Gelände soll Baurecht für verschiedene
gewerbliche Nutzungen ermöglicht werden.
Für das Plangebiet existiert derzeit keine verbindliche Bauleitplanung. Mit Ausnahme
von drei Wohneinheiten wurden lediglich Baugenehmigungen für den Sägewerksbetrieb
mit Lagerhallen u. ä. im Rahmen einer Außenbereichsgenehmigung
nach § 35 Abs. 1 BauGB (privilegierte Vorhaben) erteilt. Der Betrieb des Sägewerks
ist schon vor Jahren aufgegeben worden; der Bestandsschutz ist erloschen.
Für fast alle Nutzungen, die zurzeit auf dem Gelände stattfinden (Garten- und
Landschaftsbaubetrieb, Transportgewerbe für Erden, Steine u. ä. sowie Lagerhal-
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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tungen), liegen keine Baugenehmigungen vor. Die betroffenen Grundstücke liegen
im Außenbereich der Gemarkung Hagenbach. Dort sind jedoch nur privilegierte
Vorhaben gemäß § 35 BauGB, wie z. B. landwirtschaftliche Betriebe, zulässig. Eine
nachträgliche Genehmigung der baulichen Anlagen und der derzeit durchgeführten
Nutzungen ist nach der heutigen Rechtslage nicht möglich. Dies ist nur
möglich, wenn durch einen Bebauungsplan für die verschiedenen gewerblichen
Nutzungen Baurecht geschaffen wird.
Mit Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplans sollen somit vorrangig die rechtlichen
Voraussetzungen zur Sicherung der bestehenden baulichen Anlagen und
Nutzungen geschaffen werden. Darüber hinaus soll eine maßvolle und verträgliche
Weiterentwicklung des Gewerbestandorts ermöglicht werden.
3.3 Einfügung in die Gesamtplanung
Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Hagenbach
(PLANUNGSBÜRO PRÖLL, Karlsruhe) ist das Plangebiet als bestehende Gewerbefläche
mit geplanter randlicher Erweiterung (nach Westen und Süden, Plangebiet
2.3 „Gewerbegebietserweiterung an der K 19“) dargestellt. Die Größe des Erweiterungsbereichs
wird mit ca. 3,0 ha angegeben, die bestehende Gewerbefläche ist
ca. 2,0 ha groß. Aus städtebaulicher Sicht ist bei einer Erweiterung der gewerblichen
Nutzung unter dem Aspekt des umgebenden Landschaftsbilds eine baulich
sensible Gestaltung zu wählen. Die Abgrenzung des Geltungsbereichs folgt der im
Flächennutzungsplan dargestellten Gewerbegebietsfläche.
Die das Plangebiet im Süden und Osten umgebenden Offenlandflächen sind als
„Flächen für die Landwirtschaft“ dargestellt. Das Plangebiet sowie seine Umgebung
sind zudem mit Ausweisungen des europäischen Schutzgebietssystems „NA-
TURA 2000“ (Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet) sowie der Grundwassersicherung
belegt. Für die Freiflächen auf dem Schwemmkegel wird darüber hinaus die
naturschutzrechtliche Ausweisung als „Naturschutzgebiet“ vorgeschlagen (entsprechend
den Aussagen im Landschaftsplan).
Am Westrand des Gebiets verläuft eine unterirdische Versorgungsleitung (Erdöl);
am Nordrand sowie im Bereich der K 19 verlaufen weitere unterirdische Leitungen
(Kabel). Von den bestehenden Gebäuden führt eine Elektro-Freileitung in Richtung
Nordosten, die an eine Leitung entlang der K 19 anbindet.
Im Regionalen Raumordnungsplan Rheinpfalz (PLANUNGSGEMEINSCHAFT
RHEINPFALZ 2004) ist das Plangebiet als „Siedlungsfläche Industrie, Dienstleistung
und Gewerbe“ im Bestand dargestellt.
Die umgebenden Freiflächen (Gemarkung Stadt Wörth am Rhein sowie östlich der
ehemaligen Römerstraße) sind als Bestandteil eines „Regionalen Grünzugs“ ausgewiesen,
der den unbesiedelten Bienwald und die angrenzende Rheinniederung
umfasst. Die umgebenden Freiflächen sind zudem als „Vorranggebiet Wasserwirt-

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
schaft - Schwerpunkt Grundwasserschutz“ festgelegt. Die Vorranggebiete werden
zur Deckung des langfristigen Bedarfs an Trinkwasser ausgewiesen.
Der Regionalplan wird zurzeit fortgeschrieben. Im aktuellen Entwurf des Einheitlichen
Regionalplans Rhein-Neckar (Raumnutzungskarte Stand März 2012, Metropolregion
Rhein-Neckar - Verband Region Rhein-Neckar) finden sich entsprechende
Ausweisungen (Plangebiet: „Siedlungsfläche Industrie und Gewerbe“ im Bestand;
umgebende Freiflächen: „Regionaler Grünzug“ sowie „Vorranggebiet für
den Grundwasserschutz“). Als Bestandteil des Netzes „NATURA 2000“ ist das
Plangebiet darüber hinaus mit der Ausweisung „Landesweiter Biotopverbund
Rheinland-Pfalz“ belegt.
Die vorgesehene Planung fügt sich somit in die Gesamtplanung ein bzw. ist aus ihr
entwickelt.
3.4 Planungsinhalt und Grundzüge der Planung
Mit der Aufstellung des Bebauungsplans „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“ werden
folgende Ziele verfolgt:
− Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Sicherung der bestehenden
baulichen Anlagen und gewerblichen Nutzungen.
− Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Ansiedlung weiterer,
nicht wesentlich störender Gewerbebetriebe (im Hinblick auf Wohnnutzung -
Betriebswohnungen im Gebiet selbst und auf Wohnnutzungen in den nächst
gelegenen Wohn-/ Mischgebieten der Ortslage Hagenbach sowie auf nutzungsbedingten
Verkehr in der Ortslage Hagenbach) mit einem Schwerpunkt
auf dem Kleingewerbe.
− Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine dichte, kompakte
Bebauung des Gewerbegebiets (Obergrenze der zulässigen Grundflächenzahl
gemäß BauNVO) insb. aufgrund der geringen Flächengröße des Plangebiets.
− Landschaftliche Einbindung des Gewerbestandorts in die umgebenden Freiflächen
(insb. randliche Eingrünung, maßvolle Gebäudehöhen).
− Besondere Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Anforderungen (Lage
im Vogelschutz-/ FFH-Gebiet).
3.4.1 Art der baulichen Nutzung
Entsprechend der beschriebenen Zielsetzung wird die Art der baulichen Nutzung
im vorliegenden Bebauungsplan gemäß § 8 BauNVO als „Gewerbegebiet“ festgesetzt,
in dem ausschließlich Betriebe zugelassen werden, die das Wohnen in den
nächst gelegenen Wohn-/ Mischgebieten der Ortslage nicht wesentlich stören. Die
Nutzungsfestsetzungen werden nach „zulässigen", „ausnahmsweise zulässigen"
und „unzulässigen“ Nutzungsarten differenziert. In Gewerbegebieten allgemein
bzw. ausnahmsweise zulässige Nutzungen, die zu immissionsschutzrechtlichen
Konflikten mit besonders schutzbedürftigen Nutzungen führen können bzw. solche
mit überdurchschnittlich hohem Verkehrsaufkommen (wie insb. größere Logistik-
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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betriebe) oder Störungen in Abend- und Nachtzeiten oder an Wochenenden (wie
bspw. Anlagen, die der Ausübung des Motorsports mit Verbrennungsmotoren dienen
wie bspw. Kart-Bahnen, oder auch Diskotheken, letztere insbesondere durch
gebietsfremden Zu- und Abfahrtverkehr), werden ausgeschlossen (siehe auch
Kap. 3.5.1). Mit der Zulässigkeit der Ansiedlung von Betrieben der Logistikbranche
im GE2 reagiert der Bebauungsplan auf die vorgefundene Örtlichkeit und Situation.
Der Ansiedlung von Betrieben mit einem Umschlag größerer Gütermengen wird
jedoch - vor dem Hintergrund möglicher immissionsschutzrechtlicher Konflikte mit
besonders schutzbedürftigen Nutzungen - durch die begrenzte Gebäudelänge von
maximal 50 m entgegengesteuert (siehe Kap. 3.4.3). Die Unzulässigkeit lärmintensiver
Anlagen begründet sich auch aus der Lage des Plangebiets im FFH-/ Vogelschutz-Gebiet.
Aufgrund seiner Lage in der freien Landschaft sind darüber hinaus im Plangebiet
visuell erheblich störende Anlagen (wie Lagerplätze für Schrott und Autowracks)
unzulässig. Die Unzulässigkeit von Reifen-Lagern (potentiell hohe Brandgefahr)
begründet sich aus der Lage des Gebiets im Anströmbereich des Wasserschutzgebiets
Hagenbach.
Zur Vermeidung von Fehlentwicklungen wird die Zulässigkeit der ausnahmsweise
in der Gewerbegebietsfläche erlaubten Betriebswohnungen im Größenverhältnis
zur Betriebsnutzfläche beschränkt (max. 35 % der überbaubaren Grundstücksfläche,
deutlich untergeordnete Baumasse). Sie dürfen zudem nur gleichzeitig mit
bzw. nach Errichtung des Betriebsgebäudes realisiert werden.
Aufgrund des aktuell fehlenden Anschlusses des Gebiets an das öffentliche Versorgungs-/
Entsorgungsnetz (Wasser/ Abwasser) ergibt sich zudem die Notwendigkeit
auch Brunnen-, Gruben- und Kleinkläranlagen zuzulassen (siehe Kap.
3.5.2). Die zulässigen/ ausnahmsweise zulässigen Nutzungen werden darüber hinaus
unter den Vorbehalt der Gewährleistung einer Wasserversorgung/ Schmutzwasserentsorgung
entsprechend den Regeln der Technik gestellt (§ 9 Abs. 2
BauGB). Ob diese leitungsgebunden mit Anschluss an das öffentliche Ver-/ Entsorgungsnetz
erfolgen muss oder andere Lösungen möglich sind, hängt mit der Art
der Nutzung zusammen und ist im Rahmen des Bauantrags-/ Genehmigungsverfahrens
zu prüfen.
Darüber hinaus stehen diese unter dem Vorbehalt einer verkehrssicheren Anbindung
an die K 19. Im Rahmen des Bauantrags-/ Genehmigungsverfahrens muss
dann geprüft werden, ob das Bauvorhaben aufgrund eines zu diesem Zeitpunkt
höheren Verkehrsaufkommens im Vergleich zur heutigen Situation oder der Entwicklung
einer Unfallauffälligkeitsstelle im Bereich der Einmündung bspw. die Einrichtung
einer Linksabbiegespur auf der K 19 erforderlich macht. Ist dies nicht der
Fall, ist das Bauvorhaben ohne eine entsprechende Umbaumaßnahme genehmigungsfähig.

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
3.4.2 Maß der baulichen Nutzung und Höhe der Gebäude/ baulichen Anla-
gen
Das Maß der baulichen Nutzung (GRZ, Höhe der baulichen Anlagen) wird als
Höchstmaß festgesetzt. Im Hinblick auf die Grundflächenzahl wird die in der Baunutzungsverordnung
angegebene Obergrenze voll ausgeschöpft. Die festgesetzte
maximale GRZ von 0,8 ermöglicht eine relativ hohe Baudichte, wodurch die für einen
Gewerbestandort in der heutigen Zeit geringe Flächengröße des Gebiets unter
Wirtschaftlichkeitserwägungen kompensiert werden kann. Darüber hinaus bestehen
im Hinblick auf die natürlichen Bodenfunktionen bereits Vorbelastungen durch
die ehemalige Sägewerksnutzung, so dass die Auswirkungen auf den Boden deutlich
geringer einzustufen sind als im Falle der Neuinanspruchnahme einer Fläche.
Die kompakte Bauweise auf der vormals bereits gewerblich genutzten Fläche ist
ein Beitrag zum Freiflächenschutz. Die Wiedernutzbarmachung von Flächen bzw.
das Flächenrecycling ist aus Gründen des Bodenschutzes wünschenswert.
Die festgesetzte maximale Firsthöhe (9,0 m) orientiert sich im Wesentlichen an
den Gebäudehöhen bereits bestehender Gebäude und baulicher Anlagen. Die Begrenzung
wird vorgenommen, um dem Ortscharakter und dem Umfeld angepasste
Kubaturen zu erzielen sowie die landschaftliche Einbindung des Plangebiets in
den umgebenden Freiraum zu gewährleisten. Die Begrenzung der Höhe von Freilagern
auf maximal 8,0 m erfolgt ebenfalls aus den genannten Gründen und orientiert
sich an den heutigen Gegebenheiten.
3.4.3 Bauweise
Für das Gewerbegebiet wird eine offene Bauweise mit einer Längenbegrenzung
der Baukörper von 50 m festgesetzt. Im Vordergrund soll die Ansiedlung kleinerer
Gewerbeeinheiten stehen. Da bei Handwerkerhöfen auch eine zwei Grundstücke
übergreifende Struktur mit gemeinsamer Hoffläche denkbar ist, soll in diesen Fällen
eine Grenzbebauung möglich sein. Ausnahmsweise wird deshalb für Handwerkerhöfe
eine Grenzbebauung zugelassen, um zusätzlich - bei Bedarf - ein flexibles
Strukturkonzept zu ermöglichen. Dies erfolgt auch vor dem Hintergrund, im
Gebiet die Voraussetzungen für eine verdichtete Bebauung zu schaffen.
3.4.4 Überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen
Die überbaubaren Grundstücksflächen werden durch Baugrenzen definiert. Im
Westen wird zur äußeren Grundstücksgrenze entsprechend dem nachrichtlich übernommenen
Schutzstreifen entlang der Produkten-Fernleitung ein Abstand von
10,0 m zzgl. eines 1,0 m breiten Sicherheitsabstands eingehalten. Im Nordosten
wird die Bauverbotszone entlang der K 19 bei der Abgrenzung des Baufensters
berücksichtigt. Im Nordwesten und im Osten orientiert sich die Abgrenzung des
Baufensters an den mit einer Erhaltungsbindung versehenen Gehölzbeständen,
die u. a. zur Randeingrünung und landschaftlichen Einbindung des Gewerbegebiets
bedeutsam sind (siehe unten). Darüber hinaus wird auf der Ostseite mit der
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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Baugrenze ein Mindestabstand von 5,0 m zum bestehenden Bodendenkmal/ Grabungsschutzgebiet
„Römerstraße“ eingehalten. Entlang der übrigen Gewerbegebietsgrenzen
wird der Abstand der Baugrenze zur Außengrenze auf 5,0 m festgelegt.
3.4.5 Stellung der baulichen Anlagen
Die Stellung der baulichen Anlagen, wie auch die Firstrichtung bei Gebäuden mit
geneigten Dächern wird frei gestellt. Damit wird eine optimale aktive oder passive
Nutzung von Sonnenenergie auf den Dachflächen der Gebäude/ baulichen Anlagen
ermöglicht. Bei Verzicht auf die Nutzung von Sonnenenergie legen die Gesamtgröße
des Plangebiets, die zentrale Anordnung der Zufahrtsstraße sowie der
Zuschnitt der Grundstücke bei optimaler/ wirtschaftlicher Ausnutzung eine Orientierung
der Gebäude/ Firstrichtungen an den Grenzen des Baufensters nahe, wodurch
auch ohne verbindliche Festsetzung eine innere Strukturierung der Bebauung
bzw. städtebaulich harmonische Baukörpergruppierung erfolgen wird. Die
Firstrichtung der bestehenden Gebäude mit geneigten Dächern ist zudem leicht
Nordwest-Südost orientiert, wobei untereinander geringfügige Abweichungen in
der Gebäudestellung bestehen. Die geplante Freistellung dient somit auch dem
Bestandsschutz. Im Hinblick auf die Außenwirkung der Gebäude wird das Gebiet
nahezu allseitig von hohen und dichten Gehölzbeständen umgeben bzw. werden
entsprechende randliche Erhaltungsbindungen/ Pflanzgebote festgesetzt (siehe
Kap. 3.4.9). so dass wesentliche Störungen auf das Landschaftsbild nicht zu erwarten
sind. Im Hinblick auf die landschaftliche Einbindung des Gewerbegebiets
sind zudem die Dach- und Fassadengestaltung als relevanter einzuschätzen (siehe
hierzu Kap. 3.4.12). Aus lokalklimatischer Sicht (insb. Durchlüftung) ergeben
sich darüber hinaus keine besonderen Erfordernisse im Hinblick auf die Stellung
der baulichen Anlagen.
3.4.6 Nebenanlagen, Stellplätze und Garagen
Die großzügige Abgrenzung des Baufensters ermöglicht eine höhere Variabilität
der Stellung und Zuordnung der Gebäude je nach individuellem Betriebserfordernis.
Folgerichtig wird die Errichtung von als Gebäude einzustufenden Nebenanlagen
sowie von Garagen, Carports und Freilagern nur innerhalb der Baugrenzen
zugelassen, um eine mögliche zusätzliche Versiegelung/ Bebauung des Außenrandes
des Gewerbegebiets (außerhalb der zeichnerisch festgesetzten Pflanzbindungen/
Pflanzgebote bzw. nachrichtlich übernommenen Schutzstreifen) zu verhindern.

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
3.4.7 Verkehrsflächen, Anbindung an den Straßenverkehr
Die verkehrliche Erschließung des Plangebiets orientiert sich an den heutigen Gegebenheiten
3 . Die äußere Erschließung erfolgt über die K 19. Die Anbindung an
die K 19 erfolgt über eine gewidmete öffentliche Straße am Nordrand des Gewerbegebiets
mit einer Fahrbahnbreite von 5,5 m (zzgl. je 1,5 m Bankett und beidseitigen
Versickerungsmulden); im Einmündungstrichter an die K 19 wird ein aufmarkierter
Tropfen zur Fahrspurtrennung vorgesehen; zudem wird das Sichtfeld im
Einmündungsbereich freigehalten (Annäherungs- u. Anfahrsicht V85 = 70 km/h,
Schenkellänge = 110 m). Der inneren Erschließung dient eine davon abzweigende
zentrale, etwa von Nord nach Süd verlaufende Stichstraße (Länge: ca. 180 m,
Breite: 8,0 m) mit einer Wendeschleife am Südende (äußerer Radius: 12,5 m). Die
Stichstraße wird (entsprechend den derzeitigen Eigentumsverhältnissen und ihrer
Funktion als Anliegerstraße) als private Verkehrsfläche festgesetzt.
Bisher liegen keine Kenntnisse schädlicher Umwelteinwirkungen im Sinne des
Bundesimmissionsschutzgesetzes durch den Verkehr auf der K 19 auf die im Gebiet
bereits vorhandene Wohnnutzung vor; auch im Hinblick auf die zukünftigen
Nutzungen im Gewerbegebiet sind keine entsprechenden schädlichen Umwelteinwirkungen
zu erwarten.
3.4.8 Flächen für die Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser
Das im Gewerbegebiet anfallende Oberflächenwasser (Dachflächenwasser, Straßen-
und Hofflächenwasser) muss im Plangebiet selbst zurückhalten werden. Das
anfallende Oberflächenwasser (unbelastet) wird dabei vorzugsweise entweder
unmittelbar in den an versiegelte, befestigte oder überbaute Bereiche angrenzenden
Freiflächen versickert oder in Mulden gesammelt, zurückgehalten und zur
Versickerung gebracht. Im Bereich der nicht überbaubaren Grundstücksflächen/
gärtnerisch anzulegenden Freiflächen werden Flächen zur Rückhaltung und Versickerung
des anfallenden unbelasteten Oberflächenwassers ausgewiesen. Denkbar
ist auch die Anlage von Zisternen zur Sammlung und Nutzung des Dachflächenwassers
als Brauch-/ Beregnungswasser.
3.4.9 Erhaltungsbindungen, Pflanzgebote, Pflanzbindungen sowie Maßnahmen
zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur
und Landschaft
Das Plangebiet wird bereits heute an seinem Nord- und Ostrand teilweise von gebietstypischen
Gehölzbeständen umgrenzt (Gebüsche, Baumhecke, Wald-/ Vor-
3 Gemäß Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung wird die beim Bund zur Linienbestimmung
eingereichte Hagenbach-Variante nicht weiter verfolgt. Vorliegend wird deshalb davon ausgegangen,
dass der Neubau der A 65 im Bereich Kandel/ Wörth-Neulauterburg nicht realisiert wird.
Die mit dem Neubau verbundenen Änderungen im bestehenden Verkehrswegenetz werden deshalb
bei der Erschließung des geplanten Gewerbegebietes nicht berücksichtigt.
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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waldbestände aus vorwiegend einheimischen Gehölzarten); hinzu kommen z. T.
ältere, gebietstypische Einzelbäume (insb. Eichen, Salweiden, Birke) am Rand und
inmitten des Plangebiets. Diese übernehmen eine wesentliche Funktion für die
Ein-/ Durchgrünung und landschaftliche Einbindung des Gebiets und sind zudem
ökologisch bedeutsam (mittlere bis hohe Wertigkeit, Lebensraumfunktionen u. a.
für Gebüschbrüter/ Arten der halboffenen Kulturlandschaft, Abschirmwirkung vorhabensbedingter
Störeffekte auf angrenzende Lebensräume, v. a. für Schwarzkehlchen
und Neuntöter). Die genannten Gehölzbestände werden mit einer Erhaltungsbindung
belegt.
Insgesamt gesehen sind mindestens 20 % des Gewerbegebiets als Frei-/ Grünfläche
anzulegen (insg. 9.073 qm). Ein Teil dieser Frei-/ Grünfläche wird durch die
oben genannten Erhaltungsbindungen bzw. durch Freihaltestreifen von Versorgungsleitungen
(insb. Produktenfernleitung im Westen des Plangebiets) sowie
durch Mindestabstandsflächen zum Bodendenkmal „Römerstraße“ resp. zur K 19
gebildet (insg. ca. 4.652 qm). Durch die übrigen Frei-/ Grünflächen soll die innere
grüngestalterische Gliederung des Gebiets gewährleistet werden; sie können zudem
teilweise zur Unterbringung von Retentionsflächen für das anfallende unbelastete
Oberflächenwasser genutzt werden. Für die Frei-/ Grünflächen sowie für
die baulichen Anlagen und Stellplatzflächen werden zudem Pflanzgebote benannt,
durch die Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft vermieden und gemindert
werden sollen (insb. Pflanzung von standortheimischen Gehölzen, Fassadenbegrünung).
Neben dem Arten- und Biotopschutz dienen die Festsetzungen vorrangig
der Verbesserung bzw. der Erhaltung der Bodenfunktionen, der Versickerung
von Niederschlägen und der Beschattung / Luftbefeuchtung durch Vegetationsbestände.
Grünflächen sind darüber hinaus bedeutsame Gestaltungsmittel im Städtebau
(optische Raumwirksamkeit, Identifikation, Charakterisierung eines Raums).
Die Frei-/ Grünflächen sollen zu einem relativ hohen Anteil als Gehölzbestände
angelegt werden; hierdurch soll gewährleistet werden, dass auch bei einer verdichteten
Bebauung eine gestalterisch wirksame Durchgrünung des Gewerbegebiets
erfolgt. Zur landschaftlichen Einbindung des Plangebiets trägt insbesondere die
Festsetzung von ergänzenden, breiten und durchgehenden Gehölzpflanzungen
aus gebietstypischen Laubbäumen und Sträuchern am Nord- und Ostrand des
Gebiets bei. Diese Randbereiche des Plangebiets sind im Hinblick auf die Sichtbarkeit
von außen (von der Zufahrt aus, von der K 19 aus bzw. von östlich gelegenen,
weitgehend offen strukturierten Landwirtschaftsflächen aus) besonders bedeutsam.
Im Westen grenzen unmittelbar Waldflächen, Süden grenzen Freiflächen
mit lockeren Gehölzbeständen sowie Waldflächen an; so dass an diesen Rändern
die landschaftliche Einbindung des Gewerbegebiets bereits gewährleistet ist. Die
am Ostrand des Plangebiets vorgesehenen, ergänzenden Gehölzpflanzungen erhöhen
zudem die Wirksamkeit des Sichtschutzes verbleibender Gehölzbestände
gegenüber vorhabensbedingten Störeffekten für die Tierwelt auf angrenzenden
Freiflächen (siehe oben). Die Empfehlung zur Pflanzung von Gehölzen an der
westlichen Baugrenze erfolgt vor dem Hintergrund des westlich verlaufenden
Forstweges, der häufig von Spaziergängern frequentiert wird, und soll zur Eingrünung
der Gebäude und baulichen Anlagen beitragen.

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
Bei Realisierung der vorliegenden Planung kann der naturschutzrechtliche Ausgleich
nicht innerhalb des Geltungsbereichs erbracht werden (siehe Kap. 3.5.5,
Umweltbelange/ Eingriffs-/ Ausgleichs-Bilanzierung). Die zusätzlich erforderlichen
naturschutzrechtlichen Ausgleichsflächen und die darauf auszuführenden Maßnahmen
werden in einem separaten städtebaulichen Vertrag zwischen der Stadt
Hagenbach und den Eigentümern des Plangebiets geregelt werden. Prinzipiell
könnten die südlich an das Plangebiet angrenzenden Freiflächen (Restflächen der
Flurstücke Nr. 3585/39 und Nr. 3585/38; insg. ca. 1,8 ha) für den naturschutzrechtlichen
Ausgleich herangezogen werden. Sie sind verfügbar und besitzen ein entsprechendes
Aufwertungspotential (siehe IUS 2012, Umweltbericht mit integriertem
landschaftsplanerischen und artenschutzrechtlichen Beitrag).
Die weitgehende Verwendung halbdurchlässiger oder wasserdurchlässiger Materialien
für die Befestigung von Verkehrs-, Lager- oder Abstellflächen (soweit keine
wassergefährdenden Stoffe gelagert werden) sowie von Feuerwehrumfahrungen
dient dem Boden- und Grundwasserschutz. Die Maßnahme dient zugleich der
Ortsbildgestaltung, da entsprechend befestigte Flächen in der Regel "natürlicher"
wirken und so das Bild des Gebiets mitprägen.
3.4.10 Flächen für Versorgungsanlagen (Elektrizität)
Im Norden (östlich der Stichstraße) wird eine 5,0 m x 5,0 m große Fläche (zzgl.
randlicher Freihaltestreifen) zur Anlage einer Verteilerstation/ Schaltanlage für
Strom ausgewiesen. Im Gebiet existiert bereits eine entsprechende Verteilerstation;
aufgrund ihrer ungünstigen Lage wird eine Neu-Verortung für sinnvoll erachtet.
Die 20 kV-Freileitung sowie der im Gebiet stehende Strommasten werden erhalten
und nachrichtlich in den Bebauungsplan übernommen (inkl. beidseitig je 10 m breitem
Sicherheitsstreifen). Innerhalb des Sicherheitsstreifens ist die Planung von
baulichen Anlagen sowie von Gehölzpflanzungen mit dem Stromversorgungsunternehmen
abzustimmen.
3.4.11 Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastende Flächen
Am Ostrand führen zwei kurze Abschnitte eines Fuß-/ Wanderweges durch das
Plangebiet. Für die im Plangebiet gelegenen Abschnitte wird im Bebauungsplan
ein Gehrecht für die Allgemeinheit bzw. ein Geh- und Fahrrecht für den Unterhaltungspflichtigen
festgesetzt. Hierüber wird die derzeitige Nutzung des Weges gesichert.
Im Bereich der auf dem Privatgrundstück im Nordosten des Plangebiets bereits
vorhandenen Freileitungstrasse inkl. Schutzstreifen wird zudem ein Geh-, Fahr-
und Leitungsrecht zugunsten des Versorgungsträgers Pfalzwerke AG festgesetzt.
Entsprechendes erfolgt im Bereich der Produktenfernleitung im Westen des Geltungsbereichs
(Geh-, Fahr- und Leitungsrecht zugunsten der Fernleitungs-Be-
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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triebsgesellschaft mbH - FBG).
3.4.12 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen
Mit den bauordnungsrechtlichen Festsetzungen wird in positiver Weise auf die
Gestaltung der baulichen Anlagen Einfluss genommen. Durch die Lage des Gewerbegebiets
im Außenbereich ohne unmittelbaren Anschluss an die bestehende
Ortslage ist aus städtebaulicher Sicht die landschaftliche Einbindung der Gebäude/
baulichen Anlagen in die umgebenden Freiflächen zu gewährleisten. Die festgesetzten
Dachformen/ -neigungen orientieren sich am derzeitigen Erscheinungsbild
und werden entsprechend den typischen Formen gewerblich genutzter Betriebsgebäude
ergänzt. Der Verzicht auf reflektierende, glänzende, spiegelnde u. ä.
Dacheindeckungen und Fassadenmaterialien ist im Interesse der Einfügung in das
Landschaftsbild erforderlich.
Die Beschränkungen im Hinblick auf die Dimensionierung, Positionierung und Beleuchtung
von Werbeanlagen stellt ein Kompromiss zwischen dem Anliegen der
Gewerbetreibenden, von angrenzenden Verkehrsflächen aus sichtbar zu werben,
und den weit reichenden Wirkungen von Werbeanlagen auf das Landschaftsbild
bzw. dessen anthropogener Überprägung durch Werbeanlagen dar. Die Unzulässigkeit
einer Nachtbeleuchtung der Werbeanlagen wird vor allem vor dem Hintergrund
des Artenschutzes getroffen.
Die maximale Höhe von 2,0 m für (nicht pflanzliche) Einfriedungen ist heute zur
Absicherung von Gewerbegrundstücken üblich. Gestalterische Aspekte werden
dadurch berücksichtigt, dass nur transparente Ausführungen der Einzäunung zulässig
sind.
3.5 Auswirkungen des Bebauungsplans
3.5.1 Lärmbelastung nächst gelegener schutzbedürftiger Nutzungen
Auf der Gewerbegebietsfläche selbst sind die allgemein bzw. ausnahmsweise zulässigen
Nutzungen mit einem Schutzanspruch in der Nachtzeit weitgehend ausgeschlossen
(insb. Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Anlagen für kirchliche,
kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke). Betriebswohnungen sind nur ausnahmsweise
zulässig. Unmittelbar an die Gewerbegebietsfläche grenzen keine
schutzbedürftigen Nutzungen an. Die nächst gelegenen landwirtschaftlichen Aussiedlungen
mit Wohnnutzung liegen Luftlinie mind. 800 m, die nächst gelegenen
Wohn-/ Mischgebiete der Ortslage von Hagenbach liegen Luftlinie mind. 1,1 km
von der Gewerbegebietsfläche entfernt.
In Gewerbegebieten allgemein bzw. ausnahmsweise zulässige Nutzungen, die zu
immissionsschutzrechtlichen Konflikten mit besonders schutzbedürftigen Nutzungen
führen können bzw. solche mit überdurchschnittlich hohem Verkehrsaufkom-

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
men (wie insb. größere Logistikbetriebe) oder Störungen in Abend- und Nachtzeiten
insbesondere durch gebietsfremden Zu- und Abfahrtverkehr (wie Diskotheken)
werden vorliegend explizit ausgeschlossen.
In einem städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Hagenbach kann darüber hinaus
vereinbart werden, dass bei Betrieben/ Anlagen, bei denen mit einem höherem
Verkehrsaufkommen zu rechnen ist, der An-/ Abfahrtsverkehr über die K 19/ B 9
zu erfolgen hat.
Insgesamt sind im Hinblick auf die schutzbedürftigen Nutzungen in den nächst gelegenen
Siedlungsbereichen keine Überschreitungen der Immissionsrichtwerte
nach der TA Lärm durch die gewerbliche Nutzung im Plangebiet zu erwarten.
3.5.2 Oberflächenentwässerung / Ver- und Entsorgung
Derzeit wird das anfallende, unbelastete Oberflächen-/ Dachflächenwasser vor Ort
versickert (in den Freiflächen, die an die bebauten/ versiegelten Bereich angrenzen).
Auch bei Erweiterung der gewerblichen Nutzung ist vorgesehen, das anfallende
Oberflächenwasser vollständig unmittelbar auf den Grundstücken selbst zurückzuhalten.
Hierzu sind geeignete Rückhaltemöglichkeiten vorzusehen. Im Plangebiet
herrschen anlehmige bis lehmige Sande vor; die Böden sind daher grundsätzlich
zur Versickerung geeignet. Im Rahmen des Bauantrags ist durch den Bauherren
ein ingenieurtechnisches Konzept zur Oberflächenentwässerung vorzulegen.
Das Gebiet ist aktuell nicht an das öffentliche Trinkwasserversorgungs-/ Abwasserentsorgungsnetz
angeschlossen. Die Trinkwasserversorgung erfolgt über genehmigte
Brunnenanlagen; das anfallende Schmutzwasser wird derzeit grundstücksbezogen
in geschlossenen Gruben gesammelt, durch eine Fachfirma ordnungsgemäß
abtransportiert und der öffentlichen Kläranlage zugeführt. Die zukünftige
Form der Trinkwasserversorgung/ Abwasserentsorgung hängt wesentlich
von der Art der Nutzung im Gewerbegebiet ab. Ob diese leitungsgebunden mit Anschluss
an das öffentliche Ver-/ Entsorgungsnetz erfolgen wird oder andere Lösungen
möglich sind (wie bspw. Bau einer Kleinkläranlage/ Gemeinschaftsanlage)
ist durch den Vorhabensträger im Zuge des Bauantrags-/ Genehmigungsverfahrens
mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Referat 34 abzustimmen
(siehe Vorbehalt in Textfestsetzung Nr. 1.1.1).
Die Versorgung des Gebiets mit elektrischer Energie ist durch einen bereits vorhandenen
Anschluss an das Ortsnetz des Versorgungsträgers (Pfalzwerke AG)
gewährleistet (20 kV-Leitung/ Verteilerstation im Plangebiet vorhanden). Entsprechendes
gilt für die Einrichtungen der Telekommunikation.
3.5.3 Abstand zwischen Wald und zukünftiger Bebauung
Sowohl im Norden als auch im Westen grenzt das Gewerbegebiet an Wald an. Ei-
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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ner möglichen Gefahrensituation, die von stürzenden Bäumen und Baumteilen
ausgehen kann, wurde dadurch Rechnung getragen, dass mit baulichen Anlagen/
Gebäuden unter Berücksichtigung der Baugrenze im Norden und Westen des
Plangebiets ein Mindestabstand von 25 m eingehalten wird. Dieser Mindestabstand
liegt innerhalb der Vorgaben, wonach auf der Grundlage von Sachverständigenerfahrungen
ein Mindestabstand zwischen Wald und Bebauung von 25 - 35 m
als ausreichend angenommen wird.
3.5.4 Bauverbotszone entlang der K 19/ Schutzstreifen der Produktenfernleitung
Nach § 22 Abs. 1 Landesstraßengesetz (LStrG) ist entlang der K 19 eine Bauverbotszone
von 15 m einzuhalten. Die Abgrenzung des Baufensters im Nordosten
des Gewerbegebiets berücksichtigt eine entsprechend tiefe Bauverbotszone westlich
der K 19. Darüber hinaus wird der im Westen des Plangebiets gelegene
Schutzstreifen der Produktenfernleitung Bellheim - Kehl von einer Bebauung frei
gehalten (Abstand zwischen Baufenster und Leitungstrasse gemäß Verlauf nach
jetzigem Kenntnisstand: 6 m).
3.5.5 Umweltbelange inkl. artenschutzrechtliche Vorgaben (Umweltbericht
inkl. landschaftsplanerischer und artenschutzrechtlicher Beitrag sowie
NATURA 2000-Verträglichkeitsuntersuchung)
Die Umweltbelange, die als Gegenstand der Umweltprüfung bei der Aufstellung
des Bebauungsplans zu berücksichtigen sind, werden in einem separaten, qualifizierten
Umweltbericht näher dargestellt und bewertet (IUS, November 2012). Die
Erstellung des landschaftsplanerischen Beitrags, mit dem die in § 1a Abs. 3
BauGB geforderte Einbringung der naturschutzrechtlichen Belange in die Bauleitplanung
erfolgt, wird in die Erarbeitung des Umweltberichts integriert. Im Umweltbericht
werden darüber hinaus die artenschutzrechtlichen Vorgaben gemäß §§
44ff. BNatSchG (Zugriffsverbote im Hinblick auf europäische Vogelarten und Arten
des Anhang IV der FFH-Richtlinie 92/43/EWG) berücksichtigt.
Das Plangebiet ist zudem Teil des im Rahmen des europäischen Schutzgebietssystems
„NATURA 2000“ ausgewiesenen FFH-Gebiets „Bienwaldschwemmfächer“
(Nr. 6914-301, Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG) sowie des Vogelschutzgebiets
„Bienwald und Viehstrichwiesen“ (Nr. 6914-401, Vogelschutzrichtlinie
79/409/EWG). Projekte, die ein FFH- oder ein Vogelschutzgebiet erheblich beeinträchtigen
können, erfordern gemäß Artikel 6 Absatz 3 der FFH-Richtlinie eine Prüfung
der Verträglichkeit mit den festgelegten Erhaltungszielen des Gebiets. Mit den
§§ 31 - 34 des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz
- BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542) wurden die Vorgaben
der EU-Vogelschutz-Richtlinie und der FFH-Richtlinie in bundesdeutsches
Recht integriert. Die notwendigen Informationen für Verträglichkeitsprüfung nach §
34 BNatSchG wird den zuständigen Fachbehörden in einer separaten Studie
(FFH-/ Vogelschutzgebiets-Verträglichkeitsuntersuchung, IUS, November 2012)

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
bereitgestellt. Die Ergebnisse der Verträglichkeitsuntersuchung werden in die
nachfolgende zusammenfassende Darstellung integriert.
Der Zustand der einzelnen Schutzgüter im Plangebiet, die voraussichtlichen erhebliche
Umweltauswirkungen der Planung sowie geeignete Maßnahmen zur
Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich von erheblichen negativen Auswirkungen
(Beeinträchtigungen) lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Tiere und Pflanzen (inkl. biologische Vielfalt und besonderer Artenschutz gem. § 44
BNatSchG)
Zustand: Lebensraumkomplex mit überwiegend geringem, mittel-geringem bzw. mittlerem
bioökologischen Wert (neben Gebäuden, baulichen Anlagen und Lager-/ Verkehrsflächen
insb. krautige Ruderalvegetation); zum Teil jedoch ökologisch bedeutsame Vegetationsbestände
vorhanden: v. a. fragmentarischer Silikattrockenrasen (kleinflächig) sowie Wald-/ Gehölzbestände
mit wichtigen Funktionen als Lebens-/ Nahrungsraum für Insekten und Vögel
sowie Abschirmwirkung; Teil des LSG „Pfälzische Rheinauen“; Teil des FFH-Gebiets „Bienwaldschwemmfächer“
und des Vogelschutzgebiets „Bienwald und Viehstrichwiesen“ (randliche
Nachweise von Großem Mausohr, Wendehals, Neuntöter, Ziegenmelker, Rotmilan); artenschutzrechtlich
bedeutsam insb. für weniger anspruchsvolle, weit verbreitete und i. d. R.
ungefährdete Vögel sowie evtl. für die Zauneidechse sowie randlich Vorkommen o. g. Arten/
weiterer Fledermäuse (Jagdgebiet); Nachweis der Blauflügeligen Ödlandschrecke; Entwicklungspotential
für Offenlandvegetation magerer, trockener Standorte.
Voraussichtliche erhebliche Auswirkungen der Planung: baubedingt: Evtl. Beeinträchtigung
verbleibender/ zukünftiger (Entwicklungspotential) Grünflächen innerhalb des Gewerbegebiets
durch baubedingte Beschädigung, Bodenverdichtungen o. ä.; Individuenverluste
von Vögeln (Eier, Jungvögel) und evtl. der Zauneidechse (Eier, überwinternde Tiere) bei zusätzlicher
baubedingter Flächeninanspruchnahme möglich (artenschutzrechtlicher Verbotstatbestand);
anlagebedingt: Dauerhafter Verlust von Biotopstrukturen, z. T. mittel-hoch-/
hochwertig, größtenteils gering- mittel-gering- bzw. mittelwertig (jedoch mit Entwicklungspotential)
durch Befestigung/ Versiegelung/ Überbauung (Nettoneuversiegelung max. 21.569
qm), weitere Minderung der Bedeutung als Lebens- und Nahrungsraum, Flächen übernehmen
Teilfunktionen für weitgehend anspruchslose Allerweltsarten; die ökologische Funktion
der möglicherweise betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten artenschutzrechtlich besonders
geschützter Arten bleibt jedoch weiterhin gewahrt; anlagebedingt sind zudem keine
in den NATURA 2000-Gebieten besonders zu schützenden Lebensraumtypen/ Lebensraumstrukturen
der besonders zu schützenden Arten betroffen; Individuenverluste von Vögeln
(Eier, Jungvögel) und evtl. der Zauneidechse (Eier, überwinternde Tiere) bei Rodungsarbeiten/
Vegetationsentfernungen möglich (artenschutzrechtlicher Verbotstatbestand).
Voraussichtliche unerhebliche Auswirkungen der Planung: baubedingt: Störwirkungen
für die Tierwelt durch Lärm, Licht, Bewegungsunruhe, Erschütterungen (bei weitgehendem
Erhalt der randlichen Gehölzbestände unerheblich); nutzungsbedingt: Beeinträchtigung/
Veränderung der Vegetation durch Trittbelastungen, Stoffeinträge durch Kfz-Emissionen,
Zunahme der Störwirkungen (durch Lärm-, Lichtemissionen, Bewegungsunruhe) für die Tierwelt,
auch im Hinblick auf besonders/ streng geschützte Arten bzw. auf in den NATURA 2000-
Gebieten besonders zu schützende Arten (bei weitgehendem Erhalt der randlichen Gehölzbestände
unerheblich).
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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Boden
Zustand: Im östlichen Bienwald-Schwemmfächer nährstoffarme (podsolige) Braunerden
vorherrschend; Deckschichten aus anlehmigen bis lehmigen Sanden; mittleres Wasserrückhaltevermögen;
Deckschichten mit sehr geringem bis mittlerem physiko-chemischen Filtervermögen,
keine naturnahen Extrem- und Sonderstandorte; keine naturgeschichtlich bedeutsamen
Böden; am Ostrand archäologisches Bodendenkmal/ Grabungsschutzgebiet (alte
Römerstraße); mittlere natürliche Ertragsfähigkeit für die ackerbauliche Nutzung, geringer
Bodenerodierbarkeitsfaktor; Vorbelastungen durch ehemalige/ bestehende Nutzungen vorhanden,
vorwiegend anthropogen hochgradig veränderte Standorte; gemäß Nutzungsrecherche
im Bereich der ehemaligen Betriebstankstelle Verdacht auf mögliche Bodenverunreinigungen.
Voraussichtliche erhebliche Auswirkungen der Planung: baubedingt: Bodenverdichtung,
qualitative Veränderung der Bodeneigenschaften (z. B. Porenvolumen), z. T. Erhöhung des
anthropogenen Einflusses; anlagebedingt: Zerstörung der Bodenhorizontierung, Beeinträchtigung
der natürlichen Bodenentwicklung und des Bodengefüges durch Abgrabungen, Umlagerungen
o. ä. (trotz Vorbelastungen wesentlich), evtl. Nähr-/ Schadstoffbelastung durch
Auffüllungen (Fremdmaterial), Funktionsverlust durch Flächenbefestigung/ -versiegelung/ -
überbauung (Nettoneuversiegelung max. 21.569 qm); nutzungsbedingt: Bodenverdichtung,
qualitative Veränderung der Bodeneigenschaften, z. T. Erhöhung des anthropogenen Einflusses.
Voraussichtliche unerhebliche Auswirkungen der Planung: baubedingt: Schadstoffanreicherung
durch Emissionen von Baufahrzeugen (Wahrscheinlichkeit des Eintretens gering);
anlagebedingt: Auswirkungen auf das archäologische Bodendenkmal (Abschnitt alte
Römerstraße) werden u. a. durch die Festsetzung von Mindestabständen minimiert; nutzungsbedingt:
Schadstoffanreicherung durch Kfz-Emissionen, Entstehen von Abfällen (ordnungsgemäße
Entsorgung/ Verwertung ist sicher gestellt).
Wasser
Zustand: Außer Kunststoffbeckenteich keine Oberflächengewässer vorhanden; Grundwasser:
hohe Grundwasserneubildungsrate (pot. Sickerwasserspende 200 - 300 mm/a), mittlere
Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers, mittlere Nitratauswaschungsgefährdung,
Lage im Anströmbereich des Wasserschutzgebiets Hagenbach; hohe Grundwasserflurabstände
(im Mittel im Westen > 8 m u. GOF, im Osten > 5 - 8 m u. GOF).
Voraussichtliche erhebliche Auswirkungen der Planung: baubedingt: Reduzierung der
Sickerwassermenge durch Bodenverdichtungen im Zuge von Baumaßnahmen (kleinräumig);
anlagebedingt: Verminderung der Grundwasserneubildung bzw. des Wasserrückhaltevermögens
der Landschaft durch Befestigung/ Versiegelung/ Überbauung (Nettoneuversiegelung
max. 21.569 qm), evtl. Verunreinigung durch Auffüllungen (Fremdmaterial).
Voraussichtliche unerhebliche Auswirkungen der Planung: baubedingt: Potentielle Verunreinigungen
von Grundwasser durch Emissionen von Baufahrzeugen (Wahrscheinlichkeit
des Eintretens gering); nutzungsbedingt: Verminderung der Grundwasserneubildung durch
nutzungsbedingte Bodenverdichtungen, potentielle Verunreinigungen von Grundwasser
durch Kfz-Emissionen; die im Bebauungsplan festgesetzten zulässigen/ ausnahmsweise zulässigen
Nutzungen werden unter den Vorbehalt der Gewährleistung einer Wasserversorgung/
Schmutzwasserentsorgung entsprechend den Regeln der Technik gestellt.

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
Klima/ Luft sowie Mensch/ Bevölkerung (Gesundheit)
Zustand: Lage inmitten einer ausgeprägten Wärmeinsel, relativ geringe Niederschlagsrate,
häufige Inversionswetterlagen, großräumig bioklimatisch belastende Bedingungen; Freiflächen
wirken entlastend (überwiegend Freiland-Klimatop, randlich Übergänge zu Wald-
Klimatop); Vorbelastungen durch befestigte, versiegelte und überbaute Flächen vorhanden;
Freiflächen westlich Hagenbach mit Bezug zum Siedlungsraum, Frisch-/ Kaltluftabfluss in
Richtung Wiebelsbach bzw. Hochuferkante, Luftströmungen jedoch vermutlich gering ausgeprägt;
lufthygienisch kritische Wetterlagen, Luftbelastung vorhanden, insbesondere hohe
Ozonbelastung; Verkehr auf umliegenden Straßen als hauptsächlicher Verursacher von
Lärm.
Voraussichtliche erhebliche Auswirkungen der Planung: baubedingt: Evtl. Beschädigung/
Beeinträchtigung von klimawirksamen Vegetationsbeständen (stellenweise randlich/
angrenzend Gehölzbestände); anlagebedingt: Verlust von Frisch- und Kaltluftproduktionsflächen
mit Bezug zum Siedlungsraum durch Befestigung/ Versiegelung/ Überbauung
(Nettoneuversiegelung max. 21.569 qm), Erhöhung der Belastungssituation im Gebiet.
Voraussichtliche unerhebliche Auswirkungen der Planung: baubedingt: Erhöhung der
Immissionsbelastung (Luft, Lärm) durch den Baubetrieb; anlagebedingt: Barrierewirkung von
Gebäuden und baulichen Anlagen für lokal wirksame Windsysteme, Retentionsmulden als
abflusslose Senken für die Kaltluft; nutzungsbedingt: Zusätzliche Luftschadstoff- bzw. Lärmbelastung
durch nutzungsbedingte Emissionen (Kfz-Verkehr, gewerbliche Nutzung) für
schutzbedürftige Nutzungen in der Ortslage (soweit möglich minimiert), Verträglichkeit der
im Gewerbegebiet ausnahmsweise zulässigen Wohnbebauung mit den Straßenverkehrsgeräuschen
von der K 19 ist anzunehmen; Energieverbrauch (auf Dachflächen optimale Nutzung
von Sonnenenergie möglich).
Landschaft sowie Mensch/ Bevölkerung (Erholung/ Freizeit)
Zustand: Lage am Ostrand des vorwiegend waldgeprägten und am Nord- und Südrand
durch weitgehend offene Niederungen begrenzten Bienwald-Schwemmkegels im Übergang
zur Rheinniederung; Plangebiet vorwiegend durch bestehende bzw. ehemalige gewerbliche
Nutzung geprägt, maßstäbliche Gebäudekubaturen, ungeordnete Nutzung, Freiflächen
durch Ruderalvegetation gekennzeichnet, z. T. (gebietstypische) Gehölze als Randeingrünung
sowie lückige Durchgrünung mit Einzelbäumen; z. T. eingezäunt; nur im Nahbereich
von angrenzenden Verkehrsflächen aus einsehbar; umgebende Offenland-/ Waldflächen mit
einer mittleren bis hohen Landschaftsbildqualität; örtlich bedeutsamer Naherholungsraum für
die Tages- und Feierabenderholung (mit Defiziten im Hinblick auf fußläufige Erreichbarkeit
und Landschaftsbildqualität), Plangebiet nicht zugänglich (Kulissenfunktion); Erholungsnutzung
vorwiegend auf angrenzenden Waldwegen durch Spaziergänger (Hundeauslauf) und
Sporttreibende.
Voraussichtliche erhebliche Auswirkungen der Planung: baubedingt: Evtl. Beschädigung/
Beeinträchtigung von landschaftsbildprägenden Vegetationsstrukturen (stellenweise
randlich verbleibende/ angrenzende Gehölzbestände); anlagebedingt: Verlust von Landschaftselementen,
nachhaltige Veränderung der Oberflächengestalt durch Bodenabgrabungen/
-auffüllungen, weitere Überprägung des Landschaftsbilds durch Gebäude und bauliche
Anlagen sowie evtl. monotone, ortsuntypische Bepflanzung (Ziergrün), visuelle Störungen
angrenzender erholungswirksamer Freiräume durch Baukörper/ bauliche Anlagen.
Voraussichtliche unerhebliche Auswirkungen der Planung: baubedingt: Erhöhung der
Immissionsbelastung (Luft, Lärm, Gerüche) sowie erhöhte Bewegungsunruhe durch den
Baubetrieb; anlagebedingt: Kein Verlust von erholungswirksamem Freiraum, keine Verände-
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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rung erholungswirksamer Wegebeziehungen; nutzungsbedingt: Erhöhung des Erholungs-/
Freizeitdrucks auf die angrenzenden Freiflächen, Schadstoff- bzw. Lärmbelastung durch nutzungsbedingte
Emissionen (Kfz-Verkehr, gewerbliche Nutzung).
Kultur- und sonstige Sachgüter
Zustand: Am Ostrand archäologisches Bodendenkmal/ Grabungsschutzgebiet (Teilabschnitt
alte Römerstraße, s. a. Schutzgut Boden), randlich verschiedene unterirdische Versorgungsleitungen
inkl. Schutzstreifen, im Nordosten tangiert eine 20 kV-Freileitung inkl. Sicherheitsstreifen
das Plangebiet, im Plangebiet Gebäude/ bauliche Anlagen/ Verkehrsflächen
vorhanden; keine Bedeutung für die landwirtschaftliche Nutzung, angrenzend Waldwege
am Rande von Waldflächen, K 19 mit zwischenörtlicher Verbindungsfunktion.
Voraussichtliche erhebliche Auswirkungen der Planung: bau-, anlage- und nutzungsbedingt:
Errichtung von Gebäuden und sonstigen baulichen Anlagen sowie von Gehölzpflanzungen
innerhalb des Sicherheitsstreifens der 20 kV-Freileitung zulässig; Gehölzpflanzungen
resp. Errichtung von baulichen Anlagen im Bereich der Bauverbots-/ Baubeschränkungszone
entlang der K 19 zulässig; evtl. erhöhter Kontrollaufwand im angrenzenden
Waldbereich im Hinblick auf die Verkehrssicherungspflicht (Hinweis zur Kostenübernahme
durch betroffenen Eigentümer bereits im Bebauungsplan enthalten); evtl. zunehmende Unfallhäufigkeit
im Einmündungsbereich Zufahrt/ K 19 durch ein höheres Verkehrsaufkommen
(Festsetzung eines Vorbehalts einer verkehrssicheren Anbindung an die K 19 bereits im Bebauungsplan
enthalten).
Voraussichtliche unerhebliche Auswirkungen der Planung: bau-, anlage- und nutzungsbedingt:
Auswirkungen auf das archäologische Bodendenkmal (Abschnitt alte Römerstraße)
werden u. a. durch die Festsetzung von Mindestabständen minimiert; Auswirkungen auf unterirdischen
Versorgungsleitungen werden durch die Freihaltung der Trassen inkl. Schutzstreifen
minimiert; keine Veränderung von Wegebeziehungen.
Vermeidungs-, Verringerungs- und Ausgleichsmaßnahmen für die voraussichtlichen
erheblichen Auswirkungen
- Beachtung von Ausschlusszeiten für Bewuchsentfernungen/ Erdarbeiten im Vorfeld der
Erschließungsarbeiten (Gehölzrodungen ohne Wurzelstockentfernung außerhalb der
Brutzeit der Vögel; Vegetationsentfernungen im Bereich möglicher Eiablageplätze der
Zauneidechse von Mitte/ Ende März bis Mitte/ Ende Mai oder von Mitte September bis
Mitte Oktober; Wurzelstockrodungen und übrige Vegetationsentfernungen von Mitte/ Ende
März bis Mitte Oktober; detaillierte Regelung im Zuge der Genehmigungs-/ Ausführungsplanung;
artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahme);
- Ordnungsgemäßer und sachgerechter Umgang mit Baufahrzeugen, Baumaschinen und
Betriebsstoffen, Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, technischen Normen und
Richtlinien zur Vermeidung von Baulärm und Rauchbelästigung während der Baumaßnahmen
(Regelung im Zuge der Genehmigungs-/ Ausführungsplanung);
- Nutzung von befestigten/ versiegelten Flächen als Fahrwege und Lagerplätze im Rahmen
der Baumaßnahmen (Regelung im Zuge der Genehmigungs-/ Ausführungsplanung);
- Schonender, sachgerechter Umgang mit zu beseitigendem Oberboden;
- Verwendung von einwandfreiem, nicht verunreinigtem Material für mögliche Auffüllungen;

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
- Falls erforderlich Schutz verbleibender/ randlicher Vegetationsbestände gemäß DIN
18920 (Regelung im Zuge der Genehmigungs-/ Ausführungsplanung);
- Begrenzung der Flächenversiegelung und Sicherung eines Mindestanteils an Vegetationsflächen,
Ausweisung von Garten-/ Grünflächen mit Pflanzbindungen, Begrünung
von Stellplatzanlagen mit Laubbäumen und möglichst extensive Pflege/ Nutzung (gärtnerisch
anzulegende Freiflächen);
- Erhalt von mittel- bis hochwertigen Gehölzbeständen, von älteren gebietstypischen Einzelbäumen
sowie von sonstigen Vegetationsbeständen;
- Verwendung natur- und kulturraumtypischer Pflanzen, wodurch der Pflege/ Unterhaltung
der Grün-/ Gartenflächen minimiert werden kann;
- Ausweisung von artenreichen, standortgerechten Grünflächen entlang von öffentlichen
Verkehrsflächen mit extensiver Pflege;
- Abstimmung bzgl. der Errichtung von Gebäuden/ baulichen Anlagen sowie von Gehölzpflanzungen
im Bereich des Sicherheitsstreifens der Freileitung mit dem zuständigen
Stromversorgungsunternehmen;
- Abstimmung bzgl. Gehölzpflanzungen im Bereich der K 19 resp. bzgl. Errichtung baulicher
Anlagen innerhalb der Bauverbots-/ Baubeschränkungszone mit der zuständigen
Straßenbauverwaltung;
- Erhaltungs-/ Pflanzgebote im Bereich des archäologischen Kulturdenkmals (bereits mit
den Denkmalschutzbehörden abgestimmt);
- Fassadenbegrünung größerer, ungegliederter Wandflächen;
- Verwendung wasserdurchlässiger Beläge für Stellplätze, Lager- und Abstellflächen (soweit
keine wassergefährdenden Stoffe gelagert werden) sowie Feuerwehrumfahrungen;
- Rückhaltung des anfallenden, unbelasteten Oberflächenwassers im Gebiet (Versickerungsflächen,
vorzugsweise Anlage von naturnahen Retentionsmulden, bzw. Speicherung
in Zisternen und Verwendung als Brauchwasser oder Kombinationsrückhaltung);
- Verbot einer Nachtbeleuchtung von Werbeanlagen, Verbot von Wechsellichtanlagen,
laufenden Schriftbändern, Skybeamern u. ä.;
- Verwendung von Straßen-/ Außenbeleuchtungen mit geringer Anlockwirkung für Insekten;
Verbot der Abstrahlung der Beleuchtungsanlagen in die umgebende freie Landschaft
und in den Nachthimmel;
- Empfehlungen zur Gestaltung von Fassaden, Dacheindeckungen, Werbeanlagen, Einfriedungen
o. ä.;
- Berücksichtigung der Energieeinsparverordnung (ENEV) bei der Errichtung der Gebäude
(Regelung im Genehmigungsverfahren);
- Berücksichtigung der Verpflichtungen und Auflagen des Denkmalschutz- und -pflegegesetzes,
frühzeitige Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde;
- Sicherstellung der Kompensation von Flächen-/ Wertverlusten auf externen Flächen -
Ausweisung weiterer Vegetationsflächen mit ökologischer Zielsetzung in räumlich-funktionalem
Zusammenhang zum Plangebiet, Minderung von Belastungen auf diesen Flächen;
Multifunktionalität (Kompensation verschiedener Schutzgutfunktionen) der Flächen/
Maßnahmen (Regelung in einem separaten städtebaulichen Vertrag; potentiell geeignet
wären Aufwertungsmaßnahmen in den südlich an das Plangebiet angrenzenden
Restflächen der beiden Flurstücke Nr. 3585/38 und 3585/39; Verfügbarkeit der Flächen
gegeben).
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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Soweit im Bebauungsplanverfahren regelbar, werden entsprechende grünordnerische/
landschaftspflegerische Festsetzungen formuliert, die bereits in den Bebauungsplan
übernommen worden sind. Ein Teil der Maßnahmen betreffen Regelungen,
die im Rahmen der nachgelagerten Genehmigungsverfahren zu beachten
sind.
Für das Monitoring werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:
- Kontrolle im Hinblick auf die Beachtung von Ausschlusszeiten bei Gehölzrodungen/ Entfernen
von Vegetationsbeständen/ Erdarbeiten im Rahmen der Erschließung zur Vermeidung
von Individuenverlusten von Vögeln und evtl. der Zauneidechse.
- Überprüfung von Zustand und Wirksamkeit der Gehölzpflanzgebote.
- Überprüfung der Einhaltung der Vorgaben zur Beleuchtung von Gebäuden/ baulichen
Anlagen/ Werbeanlagen.
Für die zusammenfassende Bewertung des mit der geplanten Bebauung verbundenen
Gesamteingriffs (insb. im Hinblick auf die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung)
wird zum einen eine schutzgutbezogene Gesamtbilanzierung und zum anderen
eine Flächenbilanzierung für das Schutzgut Tiere und Pflanzen (inkl. biologischer
Vielfalt) vorgenommen.
Im Ergebnis ist davon auszugehen, dass mit Umsetzung der in Kapitel 4 genannten
landschaftspflegerischen/ grünordnerischen Maßnahmen nur ein Teil der zu
erwartenden negativen Auswirkungen der Planung (gemäß Bebauungsplan-Entwurf
vom November 2012) vermieden, verringert und ausgeglichen werden kann.
Mit Realisierung des Vorhabens ist der naturschutzrechtliche Ausgleich für den geplanten
Eingriff nur dann zu erreichen, wenn auf externen Flächen zusätzliche
Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt werden. Die südlich an das Plangebiet angrenzenden
Freiflächen (Restflächen der Flurstücke Nr. 3585/39 und Nr. 3585/38;
insg. ca. 1,8 ha) wären für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen geeignet
und prinzipiell verfügbar. Mit deren Realisierung würden die Belange des Umweltschutzes,
einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, wie sie in §
1 Abs. 6 Nr. 7 sowie in § 1a BauGB benannt werden, entsprechend berücksichtigt
werden.
Aus artenschutzrechtlicher Sicht (besonderer Artenschutz gem. § 44 BNatSchG)
ist davon auszugehen, dass durch das Vorhaben keine Verbotstatbestände erfüllt
werden. Die Durchführung spezieller CEF-Maßnahmen ist nicht erforderlich. Die
ökologische Funktion der möglicherweise betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten
artenschutzrechtlich besonders geschützter Arten (im Plangebiet lediglich
Vorkommen weniger anspruchsvoller, weit verbreiteter und i. d. R. ungefährdeter
Vögel sowie evtl. der Zauneidechse) bleibt weiterhin gewahrt. Mögliche baubedingte
Individuenverluste (§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG) lassen sich durch Ausschlusszeiten
für Rodungen/ Vegetationsentfernungen im Rahmen der Ausführung vermeiden.
Die Zunahme vorhabensbedingter Störwirkungen (durch Lärm-, Lichtemissionen,
Bewegungsunruhe) für die angrenzend vorkommende Tierwelt, auch
im Hinblick auf besonders/ streng geschützte Arten (§ 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG)
und auf die in den NATURA 2000-Gebieten besonders zu schützenden Arten wirkt
sich bei weitgehendem Erhalt der randlichen Gehölzbestände, durch Beschränkungen
der zulässigen Art der gewerblichen Nutzung sowie durch Vorgaben zur

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
Beleuchtung der Gebäude/ baulichen Anlagen sowie von Werbeanlagen (wie festgesetzt)
voraussichtlich nicht wesentlich aus. Ergänzende Gehölzpflanzgebote erhöhen
zudem die Wirksamkeit des Sichtschutzes verbleibender Gehölzbestände
gegenüber vorhabensbedingten Störeffekten.
Erhebliche Beeinträchtigungen von maßgeblichen Bestandteilen und Erhaltungszielen
im FFH-Gebiet „Bienwaldschwemmfächer“ und im Vogelschutzgebiet
„Bienwald und Viehstrichwiesen“ sind bei Umsetzung des Vorhabens nicht zu erwarten
bzw. können mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden.
3.6 Abwägung
Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplans sind die öffentlichen und privaten
Belange gegeneinander und untereinander gerecht abzuwägen. Während der Öffentlichkeits-
und Behördenbeteiligung (gemäß §§ 3, 4, 4a BauGB) vorgebrachte
Anregungen und eingegangene Stellungnahmen wurden diskutiert und in den Abwägungsprozess
eingestellt. Der Abwägungsprozess wird in den am Ende der vorliegenden
Begründung angehängten Stellungnahmen dokumentiert. Der Bebauungsplan
stellt letztlich das Ergebnis eines intensiven und detaillierten Abwägungsprozesses
dar.
Gemäß dem aktuellen Verfahrensstand findet sich in Anhang D (Dokumentation
des Abwägungsprozesses) eine tabellarische Übersicht der Stellungnahmen der
frühzeitigen Anhörung (Scoping) der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher
Belange (vom 15.12.2009 - 04.02.2010). Im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung
(Auslegung vom 05.01. - 04.02.2010) gingen keine Anregungen/ Einwände
ein.
3.7 Eigentumsverhältnisse / Bodenordnung
Das Plangebiet befindet sich - mit Ausnahme der gewidmeten öffentlichen Verkehrsflächen
- im Privateigentum. Eine Bodenordnung ist nicht erforderlich.
3.8 Flächenbilanz
Vorläufige Flächenbilanz:
Gewerbegebiet GE1/ GE2 45.365 m 2
(davon gärtnerisch anzulegende Freifläche mit
Erhaltungsbindungen/ Pflanzgeboten mind. 9.073 m 2 )
Private Verkehrsfläche 1.860 m 2
Öffentliche Straßenverkehrsfläche 2.637 m 2
Fläche für Versorgungsanlagen (Elektrizität) 25 m 2
Gesamt 49.887 m 2
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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4 Anhang
Anhang A: Auswahlliste sowie Qualitätsanforderungen für Gehölze zu den
textlichen Festsetzungen des Bebauungsplans „Ehemaliges Sägewerk
an der K 19“, Stadt Hagenbach
A.1:
Bäume (außer Obstbäume): Hochstämme oder Stammbüsche mit einem Stammumfang
von mindestens 10 / 12 cm (mind. 2 x verpflanzt) bzw. Heister mit einer
Mindesthöhe von 200 - 250 cm (mind. 2 x verpflanzt);
Obstbäume: Stammumfang mindestens 8 / 10 cm, insb. Hochstamm-Obstbäume
mit einer Stammlänge von mind. 1,6 m bis zum untersten Astansatz;
Sträucher: Mindestgröße 60 - 100 cm (2 x verpflanzt bzw. entsprechende Forstware)
Bäume:
Eberesche Sorbus aucuparia
Feld-Ahorn Acer campestre
Flatter-Ulme Ulmus laevis
Gemeine Esche Fraxinus excelsior
Hainbuche Carpinus betulus
Rot-Buche Fagus sylvatica
Stiel-Eiche Quercus robur
Trauben-Eiche Quercus petraea
Vogel-Kirsche Prunus avium
Waldkiefer Pinus sylvestris
Weiß-Birke Betula pendula
Winter-Linde Tilia cordata
Auf wechselfeuchten Standorten wie insb. im Bereich von Retentionsmulden:
Rötliche Bruchweide Salix x rubens
Schwarz-Erle Alnus glutinosa
Silber-Weide Salix alba
Sträucher:
Blutroter Hartriegel Cornus sanguinea
Gemeiner Schneeball Viburnum opulus*
Hasel Corylus avellana
Hunds-Rose Rosa canina
Kreuzdorn Rhamnus cartharticus
Kriechende Rose Rosa arvensis
Liguster Ligustrum vulgare*
Pfaffenhütchen Euonymus europaeus*
Rote Heckenkirsche Lonicera xylosteum*
Sal-Weide Salix caprea

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
Schlehe Prunus spinosa
Schwarzer Holunder Sambucus nigra
Trauben-Holunder Sambucus racemosa
Weißdorn, eingriffelig Crataegus monogyna
Auf wechselfeuchten Standorten wie insb. Bereich von Retentionsmulden:
Grau-Weide Salix cinerea
Korbweide Salix viminalis
Mandelweide Salix triandra
Purpur-Weide Salix purpurea
* = wg. Giftigkeit der Früchte bzw. anderer Pflanzenteile Verwendung dieser Art nur am äußeren
Rand der Gehölzpflanzung zu den angrenzenden Frei-/ Verkehrsflächen hin.
b) kulturraumtypische Arten der Gärten:
Bäume:
Obstbäume: Apfel, Birne, Kirsche, Reneklode
in nach Möglichkeit regionaltypischen Sorten
(z. B. Alte Sternrenette, Berlepsch, Bohnapfel, Brettacher,
Jakob Fischer, Jakob Lebel, Landsberger Renette, Rheinischer
Winterrambour, Roter Boskoop, Rote Sternrenette,
Roter Stettiner, Roter Zigeuner, Schöner von Boskoop,
Winterglockenapfel, Clapps Liebling, Gelbmöstler, Gellerts
Butterbirne, Gute Graue, Pastorenbirne, Petersbirne,
Schweizer Wasserbirne, Stuttgarter Geißhirtle, Schweizerhose,
Veldenzer, Vereinsdechantsbirne, Große
Schwarze Knorpel, Haumüllers Mitteldicke, Hedelfinger
Riesenkirsche, Meckenheimer Frühe Rote, Schneiders
Späte Knorpelkirsche, Teickners Schwarze Herzkirsche,
Bühler Frühzwetschge, Deutsche Hauszwetschge, Ersinger
Frühzwetschge, Nancy-Mirabelle)
Aprikosenbaum Prunus armeniaca
Eß-Kastanie Castanea sativa
Mandelbaum Amygdalus communis
Maulbeerbaum Morus alba
Mispel Mespilus germanica
Pfirsichbaum Prunus persica
Quitte Cydonia oblonga
Speierling Sorbus domestica
Walnuss Juglans regia
Sträucher:
Flieder Syringa vulgaris
Gartenjasmin Philadelphus coronarius
Kornelkirsche Cornus mas
Schmetterlingsstrauch Buddleja davidii
Sommerflieder Buddleja alternifolia
Strauchrosen Rosa spec.
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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Weißer Hartriegel Cornus alba
Beerensträucher
Das Anpflanzen von Nadelgehölzen ist (mit Ausnahme der oben genannten Art)
nicht zulässig.
A.2:
Nicht auf Rankhilfe angewiesene Pflanzen, wie z. B.:
Efeu Hedera helix
Trompetenblume Campsis radicans
Wilder Wein Parthenocissus tricuspidata
Pflanzen, die Rankhilfen benötigen:
A.3:
Blauregen Wisteria sinensis
Jelängerjelieber Lonicera caprifolium
Kletter-Hortensie Hydrangea petiolaris
Kletterrosen Rosa in Sorten
Schlingknöterich Fallopia aubertii
Waldrebe Clematis - Wildformen
Spalierobst
Weinreben
Hochstämme mit einem Stammumfang von mindestens 18 / 20 cm (mind. 3 x verpflanzt),
Bäume am Straßenrand (wegen Lichtraumprofil) mit besonders hohem
Kronenansatz:
Baumhasel Corylus colurna
Feld-Ahorn Acer campestre (auch Sorte `Elsrijk`)
Gefüllte Vogel-Kirsche Prunus avium `Plena`
Gemeine Esche Fraxinus excelsior (auch Sorten `Atlas`,
`Diversifolia`, `Geessink`, ´Globosa`, ´Westhofs´s
Glorie`)
Hainbuche Carpinus betulus (auch Sorten `Fastigiata`,
`Frans Fontaine`)
Spitz-Ahorn Acer platanoides (auch Sorten `Cleveland`,
`Columnare´, `Globosum`)
Stiel-Eiche Quercus robur (auch Sorte `Fastigiata`)
Trauben-Eiche Quercus petraea
Winter-Linde Tilia cordata (auch Sorten `Erecta`, `Greenspire`,
´Rancho, `Roelvo`)

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
Anhang B: Hinweise
Ordnungswidrigkeiten
Ordnungswidrig im Sinne des § 89 LbauO handelt, wer den Festsetzungen der
hiermit nach § 88 LbauO i. V. m. § 9 Abs. 4 BauGB erlassenen örtlichen Bauvorschriften
zuwiderhandelt.
Verstöße gegen die Festsetzungen nach § 9 Abs. 1 Nr. 25 BauGB (Pflanzgebote)
werden gemäß § 213 BauGB als Ordnungswidrigkeiten geahndet.
Beleuchtung
Für die Straßen- und Außenbeleuchtung sind Beleuchtungssysteme mit einer niedrigen
Anlockwirkung für nachtaktive Insekten zu verwenden. Empfohlen werden
Lampen mit einem Strahlungsmaximum im Lichtspektrum über 500 Nm (z. B. Natriumdampf-Niederdrucklampen,
LED). Die Leuchten sind staubdicht auszubilden.
Art, Standorte und Höhe der Beleuchtungssysteme sind so zu wählen, dass eine
Lichtwirkung nur auf die zu beleuchtende Fläche bzw. das zu beleuchtende Objekt
erfolgt und dass eine Abstrahlung in die umgebende freie Landschaft und in den
Nachthimmel sowie eine Blendung von Verkehrsteilnehmern auf der K 19 ausgeschlossen
wird.
Beachtung von Ausschlusszeiten für Bewuchsentfernungen/ Erdarbeiten im
Vorfeld der Erschließungsarbeiten (artenschutzrechtlich im Hinblick auf Vögel
und Zauneidechse relevant)
- Durchführung der Gehölzrodungen (ohne Wurzelstockentfernung) außerhalb
der Brutzeit der Vögel, also nicht in der Zeit vom 1. März bis 30. September
- Entfernen der Vegetationsbestände bzw. Erdarbeiten im Vorfeld der Erschließungsarbeiten
im Bereich möglicher Eiablageplätze der Zauneidechse (in
nachfolgender Abbildung rot schraffierte Bereiche) im Zeitraum von Mitte/ Ende
März bis Mitte/ Ende Mai oder von Mitte September bis Mitte Oktober mit
jeweils anschließendem Beginn der Erschließungsarbeiten
- Entfernen von Wurzelstöcken und sonstiger Vegetationsbestände bzw. Erdarbeiten
im Vorfeld der Erschließungsarbeiten außerhalb möglicher Eiablageplätze
der Zauneidechse (siehe oben) im Zeitraum von Mitte/ Ende März bis
Mitte Oktober mit anschließendem Beginn der Erschließungsarbeiten.
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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Freiflächengestaltungspläne
Mit der Vorlage von Bauunterlagen für einzelne Grundstücke sind vom Bauherrn
qualifizierte Freiflächengestaltungspläne mit Darstellung und Erläuterung der grüngestalterischen
Maßnahmen sowie des Versiegelungsgrades vorzulegen.
Gehölzstandorte
Die im Bebauungsplan zur Erhaltung festgesetzten Gehölze und sonstigen Vegetationsbestände
sind lagemäßig nicht eingemessen. Es wird empfohlen, vor Beginn
der Baumaßnahmen insbesondere die genauen Standorte der Gehölze (nach
Lage und Höhe) einzumessen und zu kartieren.
Nachbarrecht Rheinland-Pfalz/ Gehölzpflanzungen/ Freihaltung des Lichtraumprofils
entlang der K 19
Auf die Regelungen des Nachbarrechtes Rheinland-Pfalz insbesondere die Abstandsregelungen
für Bepflanzungen (§§ 44ff.) wird hingewiesen.
Bei Bepflanzungen entlang der Kreisstraße ist die gültige RPS (Richtlinien für passiven
Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme 2009) mit den sich
daraus ergebenden Abständen zur klassifizierten Straße zu beachten.
Bei Bepflanzungen entlang der K 19 ist das Lichtraumprofil der Kreisstraße frei zu
halten. Im Bedarfsfall sind in den Luftraum über der Straße hineinragende Äste zurückzuschneiden,
um ein gefahrloses Befahren der Straße bzw. des Wegs zu er-

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
möglichen.
Schutz/ Veränderung von unterirdischen/ oberirdischen Ver- und Entsorgungsleitungen
Produktenfernleitung Bellheim - Kehl
Im Rahmen des Bauantrags-/ Baugenehmigungsverfahren ist auf Kosten des betroffenen
Grundstückseigentümers und in Abstimmung mit der FGB-Betriebsstelle
Tanklager Bellheim eine Einmessung des Leitungsverlaufs der Produktenfernleitung
Bellheim - Kehl mit einem Ortungsgerät durchzuführen. Bei der Errichtung
von Gebäuden, baulichen Anlagen o. ä. sind der ermittelte Leitungsverlauf resp.
der erforderliche Schutzstreifen frei zu halten.
Die bestehenden Mess-/ Markierungspfähle sowie Kabelverbindungen zur Rohrleitung
sind zu erhalten. Ein Versetzen ist in Absprache möglich.
Alle geplanten Einzelmaßnahmen, die den Schutzbereich der Produktenfernleitung
Bellheim - Kehl berühren, müssen rechtzeitig unter Vorlage von Detailplänen, bei
der Fernleitungs-Betriebsgesellschaft mbH (FBG), Idar-Oberstein zur Prüfung und
Abgabe einer Stellungnahme vorgelegt werden, da gegebenenfalls größere
Schutzabstände bzw. besondere Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind. Kosten
zu erforderlichen Leitungssicherungs- und Anpassungsmaßnahmen - sofern keine
anders lautenden vertraglichen Regelungen bestehen - sind vom Veranlasser zu
tragen.
Alle Arbeiten innerhalb des Schutzbereichs, dürfen nur unter Beachtung der „Hinweise
für Arbeiten im Bereich der Produktenfernleitungen der NATO und des Bundes
in der BRD“ sowie unter Aufsicht eines Beauftragten der FBG durchgeführt
werden.
Eine Inanspruchnahme des Schutzstreifens bedarf der Zustimmung der Wehrbereichsverwaltung
West, Außenstelle Wiesbaden (WBV) und möglicherweise des
Abschlusses eines Gestattungsvertrages, der insbesondere Folgepflichten und
Folgekosten regelt.
Ferngasleitung Nr. 50/20
Innerhalb des Schutzstreifens der unterirdischen Ferngasleitung (Nr. 50/20) sind
die Errichtung von Gebäuden aller Art sowie von Mauern parallel über bzw. unmittelbar
neben den Ferngasleitungen, die Einleitung aggressiver Abwässer sowie
sonstige Einwirkungen, die den Bestand oder den Betrieb der Leitung gefährden
oder beeinträchtigen können, nicht zulässig.
Nur mit besonderer Zustimmung sind die Freilegung der Leitung, Sprengungen in
Leitungsnähe, Niveauveränderungen im Schutzstreifen zulässig.
Der Neubau von kreuzenden oder parallel führenden Straßen, Wegen, Kanälen,
Rohrleitungen, Kabeln, Freileitungen und Gleisanlagen sowie die Durchführung
sonstiger Baumaßnahmen - soweit eine Leitungsbeeinflussung nicht ausgeschlossen
werden kann - sowie Ausschachtarbeiten im Leitungsbereich sowie die vorübergehende
oder dauernde Lagerung von Erdaushub, Baumaterial oder sonstigen
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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Stoffen im Schutzstreifen sind mit der E.ON Ruhrgas AG, Essen abzustimmen. Vor
Aufnahme von Arbeiten im Bereich oder in der Nähe der Schutzstreifen ist die
E.ON Ruhrgas AG, Essen zu benachrichtigen, damit erforderlichenfalls die Lage
der jeweiligen Leitung und der zugehörigen Einrichtungen durch den Leitungsträger
in der Örtlichkeit markiert und die Arbeiten überwacht werden können.
Sonstige Ver- und Entsorgungsleitungen
Vor Realisierung geplanter Maßnahmen im Bereich von sonstigen vorhandenen
Versorgungsleitungen ist es erforderlich, sich rechtzeitig für eine Einweisung zur
genauen Lage der unterirdisch vorhandenen Leitungen sowie für eine technische
Abstimmung erforderlich werdender Änderungen und/ oder Sicherungen der Leitungen
mit den jeweils zuständigen Organisationseinheiten in Verbindung zu setzen
(Stromversorgung: Pfalzwerke AG Netzteam Kandel bzw. Netzbetrieb Landau,
Telekommunikation: Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH, Kaiserslautern).
Kosten für erforderliche Änderungen und/ oder Sicherungen an den Versorgungsanlagen
und -leitungen sind vom Veranlasser zu übernehmen.
Die Einrichtung und/ oder Änderung baulicher Anlagen im Schutzstreifen der 20kV-Freileitung
bedarf der Zustimmung der Pfalzwerke AG. Hierzu sind alle genehmigungsbedürftigen
und genehmigungsfreien Vorhaben der Pfalzwerke AG zur
Stellungnahme vorzulegen. Auflagen der Pfalzwerke AG sind von den Antragstellern
für sich und ihre Rechtsnachfolger sowie von nachfolgenden Erwerbern der
Grundstücke als bindend anzuerkennen. In diesem Zusammenhang wird den Antragstellern
empfohlen, ihre Vorhaben in Bezug auf einzuhaltende Abstände zu der
Freileitung bereits im Stadium der Vorplanung mit der Pfalzwerke AG abzustimmen.
Bei einer Unterbauung der überirdischen Freileitung ist die ausgewiesene
maximale Bauhöhe (Firsthöhe) eventuell zu reduzieren. Grundsätzlich ist eine Errichtung
von Wohnungen und Wohngebäuden im ausgewiesenen Schutzstreifen
nicht zulässig.
Sämtliche der Versorgung des Gebietes dienende Elektro- und Fernmeldeleitungen
sind vorrangig zu verkabeln (gilt nicht für bestehende Hochspannungsfreileitungen);
ggf. können sie auch oberirdisch verlegt werden. Für den rechtzeitigen
Ausbau des Netzes sowie die Koordinierung mit den Erschließungsmaßnahmen
bzw. den Baumaßnahmen der Leitungsträger untereinander ist es notwendig, dass
den Versorgungsträgern Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen so früh
wie möglich, mindestens 6 Monate vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden.
Bei der Verlegung von Leitungen sind die im Bebauungsplan festgesetzten Gehölzstandorte
freizuhalten. Bei Baumpflanzungen ist zu unterirdischen Ver- und
Entsorgungsleitungen mindestens einen seitlichen Abstand von 2,50 m zwischen
Stammachse und Leitungsachse einzuhalten (siehe DVGW-Regelwerk GW 125
sowie DIN 1988). Sonst müssen in Absprache mit dem jeweiligen Versorgungsträger
technische Vorkehrungen zum Schutz der Leitungen getroffen werden (Kostenübernahme
durch den Vorhabenträger).

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
Denkmalschutz
Am Ostrand des Plangebiets verläuft ein Abschnitt des Bodendenkmals/ Grabungsschutzgebiets
Römerstraße Strasbourg/ Speyer. Bei Erschließungsarbeiten
im Randbereich des Grabungsschutzgebiets sind die Verpflichtungen und Auflagen
des Denkmalschutz- und -pflegegesetzes (DSchPflG) zu berücksichtigen. Die
Denkmalfachbehörde ist von Beginn an zu beteiligen. Bauliche Maßnahmen, die
Kulturdenkmäler in ihrem Bestand, ihrem Erscheinungsbild oder in ihrem wissenschaftlichen
Wert gefährden oder beeinträchtigen können, sind auf den unbedingt
erforderlichen Umfang zu beschränken. Jegliche Veränderungen dürfen nur mit
Genehmigung erfolgen.
Der Planungsträger bzw. der Bauträger/ Bauherr hat darüber hinaus bei der Vergabe
der Erschließungsmaßnahmen / Erdarbeiten (wie Kanalisation und Straßenbau,
inkl. vorbereitende Maßnahmen wie Mutter-/ Oberbodenabtrag) die ausführenden
Baufirmen vertraglich zu verpflichten, bei der Generaldirektion Kulturelles
Erbe - Direktion Archäologie (Kleine Pfaffengasse 10, 67346 Speyer) rechtzeitig
(mindestens 3 Wochen im Voraus) den Beginn der Arbeiten anzuzeigen bzw. den
Termin abzustimmen, damit diese, sofern notwendig, von der Generaldirektion überwacht
werden können (Meldepflicht der Baubeginnsanzeige). Die Meldepflicht
der Baubeginnsanzeige gilt auch für Maßnahmen zur Vorbereitung der Erschließungsmaßnahmen.
Da diese Arbeiten in der Regel im Auftrag der Gemeinde/ Verbandsgemeinde
erfolgen, liegt diese Meldepflicht bei der Gemeinde.
Die Auflagen und Festlegungen sind in die Bauausführungspläne zu übernehmen.
Die ausführenden Baufirmen sind auf die Bestimmungen des Denkmalschutz- und
Pflegegesetzes vom 23.03.1978 (GVBl. 1978, Nr. 10, S. 159ff.) hinzuweisen. Jeder
zutage kommende archäologische Fund (wie Mauern, Erdverfärbungen, Knochen
und Skelettteilen, Gefäßen oder Scherben, Münzen und Eisengegenständen oder
auch Kleindenkmäler wie Grenzsteine) ist der Direktion Archäologie unverzüglich
zu melden, die Fundstelle ist soweit als möglich unverändert zu lassen und die
Gegenstände sind sorgfältig gegen Verlust zu sichern.
Im Plangebiet können sich zudem bisher nicht bekannte Kleindenkmale (wie
Grenzsteine) befinden. Diese sind zu berücksichtigen bzw. dürfen bei Planierungen
o. ä. nicht berührt oder von ihrem angestammten, historischen Standort entfernt
werden.
Der Bauträger/ Bauherr ist durch oben stehende Hinweise gegenüber den Baufirmen
nicht von der Meldepflicht und der Haftung gegenüber der Generaldirektion
Kulturelles Erbe - Direktion Archäologie entbunden.
Sollten archäologische Objekte angetroffen werden, ist der Direktion Landesarchäologie
ein angemessener Zeitraum einzuräumen, damit sie die Rettungsgrabungen,
in Absprache mit den ausführenden Firmen, planmäßig den Anforderungen
der heutigen archäologischen Forschung entsprechend durchführen kann. Je
nach Umfang der evtl. notwendigen Grabungen sind von Seiten der Bauherren/
Bauträger finanzielle Beiträge für die Maßnahmen erforderlich.
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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Schutz des Mutterbodens
Der bei Bauarbeiten anfallende Oberboden (Mutterboden) ist schonend zu behandeln
und einer sinnvollen Folgenutzung zuzuführen. Auf § 202 BauGB „Schutz des
Mutterbodens“ und die DIN 18115, Blatt 2 „Bodenarbeiten für vegetationstechnische
Zwecke“ wird ausdrücklich hingewiesen.
Auffinden von Altablagerungen
Aus der durchgeführten Nutzungsrecherche ergibt sich für den Bereich der ehemaligen
Betriebstankstelle (Lage ca. 10 m nördlich des Wohnhauses) ein Verdacht
auf mögliche Bodenverunreinigungen. Sofern im Rahmen einer Nutzungsänderung
in diesem Bereich Erdarbeiten erforderlich werden, werden diese in Abstimmung
mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd - Regionalstelle Wasserwirtschaft,
Abfallwirtschaft und Bodenschutz Neustadt a. d. Wstr. gutachterlich begleitet/
überwacht; bei Bedarf werden Bodenproben auf mögliche Verunreinigungen
überprüft und entsprechende Sanierungsmaßnahmen resp. eine ordnungsgemäße
Entsorgung belasteten Bodenmaterials durchgeführt werden.
Sollten sich darüber hinaus im Rahmen von Nutzungsänderungen, Erschließungsmaßnahmen
oder Neubebauungen Hinweise auf das Vorhandensein von
Altablagerungen ergeben, ist die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd - Regionalstelle
Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz Neustadt a. d.
Wstr. umgehend davon in Kenntnis zu setzen. Sollten bei späteren Baumaßnahmen
im Plangebiet Abfälle anfallen, die keiner Wiederverwertung zugeführt werden
können, sind diese in einer zugelassenen Abfallentsorgungsanlage zu entsorgen.
Standsicherheit von Gebäuden
Bei Eingriffen in den Baugrund sind grundsätzlich die einschlägigen Regelwerke
(DIN 4020, DIN EN 1997-1 und -2, DIN 1054) zu berücksichtigen.
Ausbildung von Kellern und Drainagen - Grundwasserverhältnisse
Die Ableitung von Fremdwasser, z. B. Drainagewasser, in ein Gewässer oder das
Kanalnetz ist nicht gestattet.
Bei der Ausbildung von Kellern in Gebäuden ist, sofern erforderlich, auf die ausreichende
Sicherung gegen drückendes Wasser zu achten. Gegebenenfalls ist die
Unterkellerung zum Schutz gegen Vernässung in Form einer wasserdichten Wanne
o. ä. auszubilden.
Einleitung von Oberflächenwasser/ Regenwasserversickerung
Die Einleitung des Oberflächenwassers von Straßen- und Hofflächen über zentrale
Retentions- und Sickerflächen in das Grundwasser bedarf einer wasserrechtlichen
Erlaubnis der Struktur- und Genehmigungsdirektion als Obere Wasserbehörde.

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
Die Versickerung des auf den Dachflächen anfallenden Niederschlagswassers auf
den jeweiligen Grundstücken bedarf einer wasserrechtlichen Erlaubnis der Kreisverwaltung
Germersheim als Untere Wasserbehörde, soweit es sich um konzentrierte
Versickerungen handelt (Sickerschächte, Sickerteiche, Rigolen u. ä.). Die
großflächige Versickerung von nicht schädlich verunreinigtem Niederschlagswasser
über die belebte Bodenzone (z. B. in ausreichend dimensionierten Sickermulden)
ist erlaubnisfrei.
Bei der Planung, der Ausführung, dem Betrieb und der Unterhaltung der Versickerungsanlagen
sind die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten
(insb. ATV-DVWK Arbeitsblatt A 138).
Bauverbotszone/ Baubeschränkungszone entlang der K 19/ Werbeanlagen
außerhalb geschlossener Ortschaften
Gemäß § 22 LStrG gilt entlang von Kreisstraßen (außerhalb der zur Erschließung
der anliegenden Grundstücke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrten) bis zu einer
Tiefe von 15 m gemessen vom äußeren Rand der befestigten Fahrbahn ein Bauverbot
für Hochbauten. Entsprechendes gilt für Aufschüttungen und Abgrabungen
größeren Umfangs. Gemäß § 23 LStrG bedürfen zudem die Errichtung, wesentliche
Änderung oder wesentliche andersartige Nutzung von baulichen Anlagen in
einer Entfernung von bis 30 m zu Kreisstraßen der Zustimmung der Straßenbaubehörde
(Landesbetrieb Mobilität LBM Speyer). Dies gilt auch für Außenwerbung
aller Art.
Bei einer Leitungsverlegung im Straßeneigentum ist vor Baubeginn eine vertragliche
Regelung erforderlich. In der Bauverbots- bzw. Baubeschränkungszone bedarf
es einer anbaurechtlichen Genehmigung des Landesbetriebes Mobilität LBM Speyer.
Oberflächenentwässerung/ Verschmutzungen im Bereich der K 19
Der K 19 und ihren Entwässerungseinrichtungen darf kein zusätzliches Oberflächenwasser
zugeführt werden.
Es ist ferner sicherzustellen, dass die ordnungsgemäße Entwässerung der Kreisstraße
weiterhin gewährleistet wird.
Eine Verschmutzung der K 19 während Bau- oder Abrissmaßnahmen ist zu vermeiden;
entstehende Verunreinigungen sind unverzüglich zu beseitigen.
Sichtdreiecke nach RAS-K 1
An der Einmündung der Forststraße in die K 19 ist ein Sichtdreieck gemäß RAS-K-
1 (Ausgabe 1988 inkl. Beiblatt Stand September 2001) zwischen 0,8 m und 2,5 m
von ständigen Sichthindernissen, parkenden Fahrzeugen und sichtbehinderndem
Bewuchs frei zu halten. Bäume, Lichtmaste, Lichtsignalgeber und Ähnliches sind
innerhalb des Sichtdreiecks möglich, sie dürfen wartepflichtigen Fahrern, die aus
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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dem Stand einbiegen oder kreuzen wollen, die Sicht auf bevorrechtigte Fahrzeuge
oder nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer jedoch nicht verdecken.
Radonkonzentrationen
Das Plangebiet liegt innerhalb eines Bereiches, in dem ein erhöhtes und lokal über
einzelnen Gesteinshorizonten ein hohes Radonpotential ermittelt wurde (40 bis
100 kBq/m³ bzw. lokal > 100 kBq/m³). Von Seiten des LUWG wird eine Radonmessung
in der Bodenluft des Bauplatzes oder Baugebietes dringend empfohlen. Die
Ergebnisse sollten Grundlage für die Bauplaner und Bauherren sein, sich ggf. für
bauliche Vorsorgemaßnahmen zu entscheiden
Der Begriff „lokal“ bedeutet hierbei, dass ein hohes Radonpotential meist eng an
geologisch-tektonische Einheiten gebunden ist. Solche Bereiche besitzen deshalb
eine sehr begrenzte Ausdehnung. Es wird dringend empfohlen, von Seiten des
Bauherrn orientierende Radonmessungen in der Bodenluft durchführen zu lassen.
Die Ergebnisse sollten Grundlage für die Bauplaner und Bauherren sein, sich ggf.
für bauliche Vorsorgemaßnahmen zu entscheiden. Werden hierbei tatsächlich
Werte über 100 kBq/m³ festgestellt wird angeraten, bauliche Vorsorgemaßnahmen
zu treffen, um den Eintritt des Radons ins Gebäude weitgehend zu verhindern. Für
einen Neubau empfehlen sich auch bei niedrigen Radonkonzentrationen in der
Bodenluft einfache vorbeugende Maßnahmen, wie bspw. einer Bodenplatte aus
konstruktiv bewehrtem Beton mit einer Mindeststärke von 15 cm. Für weitere Fragen
zur Geologie sowie zur Durchführung und Bewertung der Radonmessung in
der Luft steht das Landesamt für Geologie und Bergbau zur Verfügung. Weiterführende
Informationen zum Thema Radonschutz von Neubauten und Radonsanierungen
können dem „Radon-Handbuch“ des Bundesamts für Strahlenschutz entnommen
werden. Weiterhin stehen zur Thematik Radon in Gebäuden bzw. in der
Bodenluft die Radon-Informationsstelle im Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft
und Gewerbeaufsicht (LUWG) zur Verfügung.
Wald - Kosten von Verkehrssicherungsmaßnahmen
Durch die zukünftige gewerbliche Nutzung des Plangebiets über das bereits bestehende
Maß hinaus entstehen Kosten von Verkehrssicherungsmaßnahmen (einschließlich
des Kontrollaufwandes), die zu Gunsten des geplanten Gewerbegebietes
erforderlich werden. Die Übernahme der Kosten erfolgt durch die Grundstückseigentümer
waldrandnaher Grundstücke (Regelung im Bauantrags-/ Baugenehmigungsverfahren).

Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF IUS (November 2012)
Anhang C: Verfahrensablauf
1. Aufstellungsbeschluss (§ 2 Abs. 1 BauGB) 13.11.2008
2. Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses (§ 2 Abs. 1 BauGB) 25.12.2009
3. Planentwurfsbeschluss 03.12.2009
4. Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit (§ 3 Abs. 1 BauGB) 05.01. - 04.02.2010
5. Beteiligung der Behörden (§ 4 Abs. 1 BauGB) 15.12.2009 - 04.02.2010
6. Beschlussfassung über die während des Anhörverfahrens vorgebrachten
Anregungen und Stellungnahmen (§ 4 Abs. 1 BauGB) 08.11.2012
7. Annahmebeschluss 08.11.2012
8. Auslegungsbeschluss öffentliche Auslegung (§ 3 Abs. 2, § 4 Abs. 2 BauGB) 08.11.2012
9. Bekanntmachung der öffentlichen Auslegung (§ 3 Abs. 2, § 4 Abs. 2 BauGB) .............
10. Öffentliche Auslegung (§ 3 Abs. 2, § 4 Abs. 2 BauGB) .............
11. Beschlussfassung über die während der öffentlichen Auslegung vorgebrachten
Anregungen und Stellungnahmen (§ 3 Abs. 2, § 4 Abs. 2 BauGB) .............
12. Satzungsbeschluss (§ 10 BauGB) .............
13. ausgefertigt:
Hagenbach, den ------------------------------------------------
F.X. Scherrer, Stadtbürgermeister
14. Öffentliche Bekanntmachung des Bebauungsplans
Mit dieser Bekanntmachung wird der Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“ mit
Gestaltungssatzung einschließlich der textlichen Festsetzungen und der gestalterischen Festsetzungen
nach § 9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 88 Abs. 6 LBauO rechtsverbindlich.
Hagenbach, den ------------------------------------------------
F.X. Scherrer, Stadtbürgermeister
15. Die Übereinstimmung der vorliegenden Planausfertigung mit dem rechtskräftig gewordenen Bebauungsplan
„Ehemaliges Sägewerk an der K 19“ mit Gestaltungssatzung wird hiermit bestätigt.
Hagenbach, den ------------------------------------------------
F.X. Scherrer, Stadtbürgermeister
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IUS (November 2012) Bebauungsplan „Ehemaliges Sägewerk an der K 19“, Stadt Hagenbach - ENTWURF
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Anhang D: Dokumentation des Abwägungsprozesses