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Integriertes Entwicklungskonzept Völklingen - Stadt Völklingen

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Bund-Länder-Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“<br />

<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

Völklingen<br />

Fortschreibung 2012 und Exit-Strategie<br />

21.03.2013


II IEK Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen • Fortschreibung 2012<br />

Bund-Länder-Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“<br />

<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> Völklingen<br />

Fortschreibung 2012 und Exit-Strategie<br />

erstellt im Auftrag der Mittelstadt Völklingen<br />

<strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

Der Oberbürgermeister<br />

Rathausplatz<br />

66333 Völklingen<br />

Postfach 10 20 40<br />

66310 Völklingen<br />

Telefon: 06898/13-0<br />

Telefax: 06898/13-2350<br />

E-Mail: info@voelklingen.de<br />

Internet: www.voelklingen .de<br />

vorgelegt von:<br />

isoplan-Marktforschung<br />

Heinrich-Böcking-Str. 7<br />

66121 Saarbrücken<br />

Tel.: 0681-93646-28<br />

Fax: 0681-93646-33<br />

Email: schreiber@isoplan.de<br />

Internet: www.isoplan.de<br />

In diesem Dokument wird zugunsten der Übersichtlichkeit auf die Doppelbezeichnung<br />

der weiblichen und männlichen Form verzichtet. Wir betonen,<br />

dass die unterschiedlichen Lebenswelten der Geschlechter im Sinne des<br />

Gender Mainstreaming berücksichtigt werden.


Vorwort<br />

IEK Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen • Fortschreibung 2012 III<br />

Die <strong>Stadt</strong> Völklingen hat seit 1999 Städtebauförderungsmittel aus<br />

dem Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ in Wehrden und später auch in der<br />

Innenstadt eingesetzt. Grundlage der Programmumsetzung war ein<br />

Rahmenplan für Wehrden und ein <strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> 1 ,<br />

das mehrfach (zuletzt 2007) fortgeschrieben worden ist.<br />

Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen geändert: Der Finanz-<br />

und Maßnahmenplan der Fortschreibung von 2007 ist in Teilen abgearbeitet,<br />

in Teilen überholt. Im Unteren Wehrden, das bereits am<br />

längsten gefördert wird, ist ein Programmfortschritt erreicht worden,<br />

der eine Beendigung der Sonderförderung nahe legt. Schließlich hat<br />

das Bundesbauministerium die Förderbedingungen des Programms<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ geändert, und das Land fordert einen Abschluss der<br />

laufenden Maßnahme bis Ende 2013.<br />

Das zur Lösung multipler Problemlagen eingesetzte Programm war<br />

ursprünglich auf eine langfristige Förderung ausgelegt. Soziale Missstände<br />

können nicht in fünf oder zehn Jahren behoben werden. Baumaßnahmen<br />

haben eine lange Vorlaufzeit, bis sie umgesetzt werden<br />

können. Daher konnte nicht erwartet werden, dass alle ursprünglich<br />

gesetzten Ziele bis Ende 2013 erreicht sein werden.<br />

Aufgabe der vorliegenden Fortschreibung des Programms „Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>“ in Völklingen ist es daher, eine „Exit-Strategie“ zu entwickeln,<br />

die den Umsetzungsstand an den ursprünglich gesetzten Zielen<br />

misst, verbleibende Handlungsbedarfe - auch unter Berücksichtigung<br />

geänderter Rahmenbedingungen - aufzeigt und auf dieser Grundlage<br />

Maßnahmen zur geordneten Beendigung des Programms aufzeigt.<br />

Für nicht erreichte Ziele werden Vorschläge zur „Nachsorge“ entworfen,<br />

für Ziele, die sich als kommunale Daueraufgaben herausstellen,<br />

werden Anregungen für eine Verstetigung der Maßnahmen gegeben,<br />

und für Bereiche mit anhaltendem Förderbedarf wird die Grundlage<br />

für eine Neuanmeldung im Nachfolgeprogramm „Soziale <strong>Stadt</strong> - Investitionen<br />

im Quartier“ gelegt.<br />

Das Projektteam dankt allen beteiligten Bürgern, Mitarbeitern der<br />

sozialen Einrichtungen, der <strong>Stadt</strong>verwaltung und des Landes für die<br />

konstruktiven Beiträge am vorliegenden Konzept.<br />

Dr. Karsten Schreiber<br />

Saarbrücken, im Dezember 2012<br />

1 In Anlehnung an den Sprachgebrauch in §171e Abs. (4) BauGB wird ab<br />

der vorliegenden Fortschreibung der Begriff „<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>“<br />

statt des bisher gebrauchten Begriffs „<strong>Integriertes</strong> Handlungskonzept“<br />

verwendet. Beide Ausdrücke sind synonym zu verstehen.


IV IEK Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen • Fortschreibung 2012<br />

Inhalt<br />

Vorwort ........................................................................................... III<br />

1 Hintergrund und Zielsetzung .................................................. 1<br />

1.1 „Soziale <strong>Stadt</strong>“ in Völklingen............................................. 1<br />

1.2 Zielsetzung der Fortschreibung ........................................ 2<br />

1.3 Aufbau und Methodik........................................................ 3<br />

1.4 Bisherige Abgrenzung des Programmgebiets................... 4<br />

2 Städtebaulicher und sozioökonomischer Kontext ................ 6<br />

2.1 Steckbrief Mittelstadt Völklingen....................................... 6<br />

2.2 Bevölkerungs- und Sozialstruktur ..................................... 7<br />

2.3 Wirtschaft und Arbeitsmarkt............................................ 16<br />

2.4 Städtebau und Wohnen.................................................. 27<br />

2.5 Soziale Infrastruktur........................................................ 45<br />

3 Analyse des Programmfortschritts ...................................... 50<br />

3.1 Zielsetzung ..................................................................... 50<br />

3.2 Finanzieller Input ............................................................ 52<br />

3.3 Umsetzungsstand und Ergebnisse ................................. 54<br />

3.4 Zwischenfazit: Bisherige Ergebnisse und Wirkungen...... 89<br />

4 Exit-Strategie ......................................................................... 96<br />

4.1 Anpassung des Zielsystems ........................................... 96<br />

4.2 Unteres Wehrden ........................................................... 99<br />

4.3 Wehrdener Berg ........................................................... 109<br />

4.4 Innenstadt..................................................................... 114<br />

4.5 Abgrenzung des Programmgebiets 2012...................... 118<br />

4.6 Umsetzungsmodalitäten ............................................... 121<br />

4.7 Maßnahmen- und Finanzierungsplan ........................... 121<br />

4.8 Maßnahmenübersichten............................................... 123<br />

Anhang: Ergebnisse der Beteiligungsversammlungen 2012 ... 143


IEK Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen • Fortschreibung 2012 V<br />

Verzeichnis der Abbildungen im Text<br />

Abbildung 1: Historie des Programmgebiets Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen ...............................5<br />

Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung Völklingen.............................................................7<br />

Abbildung 3: Bevölkerungsbewegungen ............................................................................8<br />

Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong>teile ........................................................9<br />

Abbildung 5: Bevölkerungsvorausberechnung für die <strong>Stadt</strong> Völklingen bis 2030..............10<br />

Abbildung 6: Entwicklung der Altersklassen in Völklingen (Index 2010=100) ...................11<br />

Abbildung 7: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Völklingen.............16<br />

Abbildung 8: SVB in Völklingen im Vergleich, Index 2006 = 100 ......................................17<br />

Abbildung 9: Arbeitsplatzdichte* in den saarländischen Mittelzentren ..............................18<br />

Abbildung 10: Frauenanteil an allen SVB im regionalen Vergleich .....................................18<br />

Abbildung 11: Veränderung der Wirtschaftsstruktur in Völklingen seit 2005.......................20<br />

Abbildung 12: SVB nach Wirtschaftsabschnitten, Völklingen und Saarland 2011...............20<br />

Abbildung 13: Einzelhandelszentralität (Index D=100) von Mittelzentren im Saarland........21<br />

Abbildung 14: Ladenleerstände in der City 2006 und 2011 ................................................23<br />

Abbildung 15: Geplantes City-Center.................................................................................24<br />

Abbildung 16: <strong>Stadt</strong>gestalt und Freiräume, Programmgebietsteil Innenstadt......................28<br />

Abbildung 17: Bestandsaufnahme der Bausubstanz, Programmgebietsteil Innenstadt ......29<br />

Abbildung 18: Bestandsanalyse Nutzungen, Programmgebietsteil Innenstadt ...................30<br />

Abbildung 19: Kenndaten des Wohnraumbestands in Völklingen, 1995 - 2010..................41<br />

Abbildung 20: Fertiggestellte Wohnungen in Völklingen.....................................................42<br />

Abbildung 21: Wohnungsmieten im Saarland.....................................................................43<br />

Abbildung 22: Preise für Reihenhäuser/Doppelhaushälften im Saarland............................44<br />

Abbildung 23: Soziale Infrastruktureinrichtungen im Programmgebietsteil Wehrden..........47<br />

Abbildung 24: Soziale Infrastruktureinrichtungen in der Innenstadt ....................................49<br />

Abbildung 25: Zielsystem Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen von 2007 ............................................51<br />

Abbildung 26: Verteilung der Ist-Ausgaben nach Schwerpunkten ......................................53<br />

Abbildung 27: Fassadenprogramm, sanierte Gebäude Innenstadt.....................................58<br />

Abbildung 28: Fassadenprogramm, sanierte Gebäude im Unteren Wehrden.....................59<br />

Abbildung 29: Fassadenprogramm, sanierte Gebäude Wehrdener Berg ...........................60<br />

Abbildung 30: Zielsystem Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen, Fortschreibung 2012..........................99<br />

Abbildung 31: Zielerreichung: Städtebauliche Maßnahmen im Programmgebietsteil<br />

„Unteres Wehrden“....................................................................................101


VI IEK Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen • Fortschreibung 2012<br />

Verzeichnis der Tabellen im Text<br />

Tabelle 1: Entwicklung der Altersstruktur in Völklingen bis 2030 (pos. Variante)..........10<br />

Tabelle 2: Bevölkerungsstruktur des Programmgebiets Soziale <strong>Stadt</strong> .........................12<br />

Tabelle 3: Kleinräumige Arbeitsmarktdaten Wehrden und <strong>Stadt</strong>mitte...........................13<br />

Tabelle 4: Erwerbsbeteiligung und Arbeitsplatzdichte ..................................................17<br />

Tabelle 5: Soziale Einrichtungen in Wehrden...............................................................46<br />

Tabelle 6: Soziale Infrastruktureinrichtungen im Programmgebietsteil Innenstadt........48<br />

Tabelle 7: Einzelmaßnahmen des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ in Völklingen ...............52<br />

Tabelle 8: Einzelmaßnahmen ....................................................................................122<br />

Tabelle 9: Kosten und Finanzierungsplan für die Restlaufzeit Soziale <strong>Stadt</strong> ..............123


1 Hintergrund und Zielsetzung<br />

1.1 „Soziale <strong>Stadt</strong>“ in Völklingen<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ in Völklingen 1<br />

Übergeordnetes Ziel des 1999 aufgelegten Städtebauförderungsprogramm<br />

„<strong>Stadt</strong>teile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>“ ist es, in Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf, die ins<br />

soziale Abseits zu rutschen drohen, stabilisierende Entwicklungsprozesse<br />

in Gang zu setzen. Die angestrebten Quartierentwicklungsprozesse<br />

zielen dabei in erster Linie auf die Verbesserung der Lebensbedingungen<br />

in den Quartieren, die Schaffung stabiler Sozialstrukturen<br />

und die Verbesserung der Lebenschancen für die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner. 2<br />

Die Förderung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

(BMVBS) und der Länder in Gebieten mit besonderem<br />

Entwicklungsbedarf soll vor allem zwei Ansprüche erfüllen: „Zum einen<br />

ist der gebündelte und zielgenaue Einsatz aller verfügbaren Ressourcen<br />

und Programme erforderlich (..). Zum anderen ist ein Leitprogramm<br />

notwendig, das die Gesamtkoordination des Quartierentwicklungsprozesses<br />

leistet“ 3 . Grundlage der Programmumsetzung ist<br />

ein <strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> im Sinne von § 171e Abs. 4<br />

BauGB mit regelmäßig fortzuschreibenden Kosten- und Finanzierungsübersichten<br />

(bisherige Bezeichnung: „<strong>Integriertes</strong> Handlungskonzept“).<br />

Die <strong>Stadt</strong> Völklingen fördert die städtebauliche und soziale Erneuerung<br />

in den <strong>Stadt</strong>teilen Wehrden (Unteres Wehrden, Wehrdener<br />

Berg) und Innenstadt mit Hilfe des Städtebauförderungsprogramms<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ seit 1999. Rahmenbedingungen, Ziele und Maßnahmen<br />

für das Fördergebiet wurden zuletzt im Integrierten Handlungskonzept<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ Völklingen vom 19. Juli 2007 dargestellt.<br />

Das Programmgebiet „Soziale <strong>Stadt</strong>“ umfasst Gebiete mit besonderem<br />

Entwicklungsbedarf in den <strong>Stadt</strong>teilen Wehrden und Innenstadt<br />

und wurde mehrfach angepasst (siehe unten, Abbildung 1). Es überlagert<br />

sich in Wehrden und der Innenstadt teilweise mit Sanierungsgebieten.<br />

In der Innenstadt kommen Überschneidungen mit dem Gebiet<br />

des Städtebauförderungsprogramms „<strong>Stadt</strong>umbau West“ hinzu.<br />

Die Maßnahmen der Städtebauförderung wurden zuletzt in folgenden<br />

Konzepten dargestellt:<br />

• <strong>Integriertes</strong> Handlungskonzept „Soziale <strong>Stadt</strong>“ Völklingen, Fortschreibung<br />

vom 19. Juli 2007<br />

2 ARGEBAU: Leitfaden zur Ausgestaltung der Gemeinschaftsinitiative<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“, Fassung vom März 2005, Kap. 3<br />

3 ebenda, Kap. 4.1<br />

übergeordnetes<br />

Programmziel<br />

Leitprogramm für die<br />

Quartiersentwicklung<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> in Völklingen<br />

Fördergebiete<br />

Konzepte der<br />

Städtebauförderung


2 Zielsetzung der Fortschreibung<br />

• Städtebauliches <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Stadt</strong> Völklingen, Teil A:<br />

Gesamtstädtisches <strong>Entwicklungskonzept</strong> und Teil B: Teilräumliches<br />

Konzept Fürstenhausen vom 14.11.2007<br />

• Teilräumliches Konzept <strong>Stadt</strong>umbau West für das Programmgebiet<br />

Völklingen-Innenstadt, Fortschreibung vom 21. April 2010.<br />

Maßnahmenschwerpunkte der Städtebauförderung liegen derzeit im<br />

südlichen Teil der Innenstadt (Citybereich, <strong>Stadt</strong>umbau West) sowie<br />

im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden (Soziale <strong>Stadt</strong>).<br />

1.2 Zielsetzung der Fortschreibung<br />

Das 2011 zuständige Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr<br />

hat nach Auslauf des 2007 auf eine Laufzeit von 5 Jahren angelegten<br />

Maßnahmen- und Finanzierungsplans 2011 eine Fortschreibung des<br />

Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>s Soziale <strong>Stadt</strong> gem. § 171e, Abs. 4<br />

BauGB angeregt. Das Land hat bis Ende 2013 eine auf wenige Maßnahmen<br />

begrenzte Auslaufförderung zugesagt. Gemäß Verwaltungsvereinbarung<br />

Städtebauförderung mit dem Bund verfallen alle Ausgabenreste<br />

aus Bewilligungsbescheiden vor und einschließlich 2010<br />

am 31.12.2013. Fördermittel aus den Bescheiden des Programmjahrs<br />

2011 verfallen am 31.12.2014. Ab dem Programmjahr 2012 gilt eine<br />

n+2-Regelung (Bewilligungsjahr + 2 Jahre). 4 Nicht-investive Maßnahmen<br />

werden im Rahmen von Sozialer <strong>Stadt</strong> nur noch in äußerst<br />

begrenztem Umfang gefördert.<br />

Die <strong>Stadt</strong> Völklingen hat das Institut isoplan-Marktforschung daraufhin<br />

am 9.8.2011 mit der Fortschreibung des Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>s<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ Völklingen beauftragt. Ziel der Fortschreibung<br />

ist es vor dem Hintergrund der substanziellen Kürzungen der<br />

Bundes- und Landesmittel, eine Exit-Strategie für das Programm<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ in Völklingen zu entwickeln, mit der die laufenden<br />

Maßnahmen in einem absehbaren Zeithorizont unter einer nachhaltigen<br />

Sicherung der erzielten Ergebnisse zu einem sinnvollen Abschluss<br />

gebracht werden können.<br />

Die Aufgabenstellung der vorliegenden Fortschreibung kann wie folgt<br />

umrissen werden:<br />

• Aktualisierung des sozioökonomischen und städtebaulichen Kontexts<br />

• Bewertung der Programmumsetzung (Outputs, Ergebnisse und<br />

Wirkungen der bisher in Völklingen durchgeführten Soziale-<strong>Stadt</strong>-<br />

Maßnahmen) anhand der im Integrierten Handlungskonzept von<br />

2007 formulierten Ziele<br />

4 Schreiben des Ministeriums für Inneres und Sport vom 17.7.2012 an die<br />

Mittelstadt Völklingen, AZ.:F/1 - 280/12 - La/Ko<br />

Notwendigkeit der<br />

Fortschreibung<br />

Ziel: Exit-Strategie<br />

Aufgabenstellung


• Feststellung des verbleibenden Handlungsbedarfs<br />

• Handlungsempfehlungen für eine Exit-Strategie.<br />

Aufbau und Methodik 3<br />

Die Arbeiten von isoplan-Marktforschung werden durch einen Beteiligungsprozess<br />

begleitet, mit dem die <strong>Stadt</strong> Völklingen die GIU mbH<br />

beauftragt hat. Die Ergebnisse der Analysen und Bewertungen werden<br />

Anfang 2012 in mehreren Veranstaltungen mit der Bevölkerung<br />

und Akteuren im Programmgebiet diskutiert. Die Beteiligungsveranstaltungen<br />

sind ein wichtiger inhaltlicher und methodischer Baustein<br />

der Fortschreibung. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses werden<br />

in die Entwürfe für die Exit-Strategie und die Fortschreibung der<br />

Einzelmaßnahmen rückgekoppelt.<br />

1.3 Aufbau und Methodik<br />

Entsprechend der Aufgabenstellung umfasst die Fortschreibung<br />

sechs Arbeitsschritte, die in den Hauptkapiteln des vorliegenden Berichts<br />

erläutert sind:<br />

1. Hintergrund und Zielsetzung:<br />

Darstellung von Anlass, Aufgabenstellung und Methodik der Fortschreibung<br />

und bisherige Abgrenzung des Programmgebiets<br />

2. Städtebaulicher und sozioökonomischer Kontext:<br />

Aktualisierung der für die folgenden Arbeitsschritte benötigten<br />

wichtigsten sozioökonomischen und städtebaulichen Kontextdaten<br />

für das Programmgebiet und Analyse der wesentlichen Veränderungen<br />

der sozialen, demografischen, wirtschaftlichen und<br />

städtebaulichen Rahmenbedingungen gegenüber 2007 und absehbarer<br />

Trends:<br />

• Demografie: Entwicklung der Bevölkerungszahl und -struktur<br />

• Sozialstruktur: Veränderungen (ggf. qualitative Aussagen)<br />

• Wirtschaft und Arbeitsmarkt: Entwicklung der lokalen Ökonomie<br />

und Beschäftigungslage / Arbeitslosigkeit<br />

• Städtebau und Wohnen: Bauliche Veränderungen im Programmgebiet<br />

seit 2007, konkrete Planungen<br />

• Soziale Infrastruktur: Vollzogene und geplante Veränderungen.<br />

Die Informationen dienen mit als Hintergrund für eine Bewertung<br />

des verbleibenden Handlungsbedarfs und eine sinnvolle Ausgestaltung<br />

der Exit-Strategie.<br />

3. Analyse der bisherigen Programmumsetzung:<br />

• Zusammenfassende Kurzdarstellung der Programmziele<br />

• Datenrecherche zu Input, Output, Ergebnissen und Wirkungen<br />

der durchgeführten Einzelmaßnahmen, Feststellung des Pro-<br />

Beteiligungsprozess<br />

Arbeitsschritte<br />

Hintergrund<br />

Rahmenbedingungen<br />

Bisherige Programmumsetzung


4 Bisherige Abgrenzung des Programmgebiets<br />

grammfortschritts, Darstellung und Bewertung der Ergebnisse<br />

und Wirkungen der durchgeführten Einzelmaßnahmen in<br />

Form von einseitigen Bewertungsblättern für jede Maßnahme<br />

des IHK 2007, Quelle: Programmmanagement, Beteiligte und<br />

Akteure vor Ort, Begehung des Programmgebiets.<br />

• Ermittlung des verbleibenden Handlungsbedarfs im Bezug auf<br />

die ursprünglich gesetzten Ziele auf der Grundlage der festgestellten<br />

Änderungen der Rahmenbedingungen und der Ergebnisse<br />

und Wirkungen der bisher durchgeführten soziale-<br />

<strong>Stadt</strong>-Maßnahmen<br />

4. Strategie und Maßnahmen zur geordneten Beendigung der Förderung<br />

durch das Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ („Exit-Strategie“):<br />

• Festlegung realistischer Programmziele für die Restlaufzeit<br />

unter Beteiligung der Bevölkerung und in Abstimmung mit der<br />

<strong>Stadt</strong>, Ableitung von Strategieelementen aus den identifizierten<br />

Handlungsbedarfen und den analysierten externen Chancen<br />

und Risiken<br />

• Zusammenfassende Darstellung und Begründung der strategischen<br />

Vorgehensweise zur nachhaltigen Sicherung der erzielten<br />

Ergebnisse und zur Verstetigung dauerhaft notwendiger<br />

Aktivitäten nach Beendigung der Städtebauförderung<br />

• Fortschreibung des Maßnahmen- und Finanzierungsplans mit<br />

einem einseitigen „Steckbrief“ je Einzelmaßnahme.<br />

1.4 Bisherige Abgrenzung des Programmgebiets<br />

Das Programmgebiet „Soziale <strong>Stadt</strong>“ in Völklingen umfasst städtebaulich<br />

und sozial besonders benachteiligte Quartiere der <strong>Stadt</strong>teile<br />

Wehrden und Völklingen-Mitte. Es wurde während der Programmlaufzeit<br />

mehrfach verändert. Im IHK 2007 wurde ein Programmgebiet<br />

mit den Bereichen Unteres Wehrden, Wehrdener Berg und Innenstadt<br />

abgegrenzt.<br />

Das Programmgebiet „Soziale <strong>Stadt</strong>“ überlappt sich in der Innenstadt<br />

mit dem Programmgebiet des Förderprogramms „<strong>Stadt</strong>umbau West“.<br />

Hierin wurde ursprünglich die Chance einer gezielten Verknüpfung<br />

von Maßnahmen aus beiden Programmen im Sinne einer integrativen<br />

Herangehensweise und einer optimalen Ressourcenbündelung gesehen.<br />

Der Schwerpunkt des <strong>Stadt</strong>umbaukonzepts lag dabei in investiven<br />

Maßnahmen im Quartier C1 (vgl. Abbildung 1). 5<br />

5 GIU / <strong>Stadt</strong> Völklingen: <strong>Stadt</strong>umbau West Völklingen, <strong>Integriertes</strong> Handlungskonzept<br />

Innenstadt, Fortschreibung, Saarbrücken, Oktober 2006,<br />

S. 39 und 87<br />

Exit-Strategie<br />

benachteiligte Quartiere<br />

in Wehrden und der<br />

Innenstadt<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> und<br />

<strong>Stadt</strong>umbau West


Bisherige Abgrenzung des Programmgebiets 5<br />

Abbildung 1: Historie des Programmgebiets Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen


6 Steckbrief Mittelstadt Völklingen<br />

2 Städtebaulicher und sozioökonomischer Kontext<br />

2.1 Steckbrief Mittelstadt Völklingen<br />

Indikator Einheit<br />

Demografie<br />

Jahr Veränderung<br />

2000 2005 2010 2000-2005 2005-2010<br />

Bevölkerungsstand (31.12.) Einw. 42.990 40.917 39.626 -4,8% -3,2%<br />

Fläche km² 67,1 67,1 67,1 0,0% 0,0%<br />

Bevölkerungsdichte Einw./km² 641 610 591 -4,8% -3,1%<br />

Anteil Personen unter 20 Jahren % 21,5 20,8 19,6 -3,1% -6,1%<br />

Anteil Personen zwischen 20 und 65 % 60,0 58,3 58,9 -2,8% 1,1%<br />

Anteil Personen ab 65 Jahre % 18,5 20,9 21,5 12,6% 3,1%<br />

Ausländeranteil % 14,6 14,8 15,3 1,4% 3,4%<br />

Natürliche Bevölkerungsbewegung (Saldo) % -3,5 -3,2 -4,4<br />

Wanderungssaldo % -2,2 -6,9 1,4<br />

Bildungswesen<br />

allgemeinbildende Schulen Anzahl 21 13 8 -38,1% -38,5%<br />

Schüler/innen Anzahl 6.273 5.652 4.696 -9,9% -16,9%<br />

Wirtschaft und Beschäftigung<br />

SVB am Arbeitsort je 100 Einwohner SVB/100E 36,2 32,5 33,8 -10,2% 4,1%<br />

davon in der Land- und Forstwirtschaft % 0,1 0,04 0,03 -30,0% -29,0%<br />

davon im produzierenden Gewerbe % 20,0 16,0 16,1 -20,1% 0,5%<br />

davon im Handel, Gastgewerbe, Verkehr % 7,4 6,7 7,4 -9,1% 11,1%<br />

davon in sonstigen Dienstleistungen % 8,7 9,7 6,5 11,9% -33,6%<br />

Gewerbeanmeldungen Anzahl 367 348 373 -5,2% 7,2%<br />

Gewerbeabmeldungen Anzahl 371 354 357 -4,6% 0,8%<br />

Wohnungswesen<br />

Wohnungsbestand insgesamt Anzahl 20.479 20.421 20.454 -0,3% 0,2%<br />

Fertiggestellte Wohnungen insgesamt Anzahl 127 75 25 -40,9% -66,7%<br />

davon in neu errichteten Ein- u. Zweifamilienhäusern<br />

Öffentliche Finanzen<br />

Anzahl 46 55 25 19,6% -54,5%<br />

Gemeindesteuern € je Einw. 237 1.260 729 431,6% -42,1%<br />

Schlüsselzuweisungen 1000 € 8.893 16.424 2.126 84,7% -87,1%<br />

städtische Personalausgaben 1000 € 9.246 16.153 19.424 74,7% 19,1%<br />

städtische Bauinvestitionen 1000 € 2.139 5.272 3.150 146,5% -40,3%<br />

Schuldenstand je Einwohner € je Einw. 299 582 2.067 94,6% 255,2%<br />

Quelle: Statistisches Amt Saarland


2.2 Bevölkerungs- und Sozialstruktur<br />

Bevölkerungs- und Sozialstruktur 7<br />

2.2.1 Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

Die <strong>Stadt</strong> Völklingen, mit 39.675 Einwohnern 6 die viertgrößte <strong>Stadt</strong> im<br />

Saarland, liegt im industriellen Ballungsraum Saar westlich der Landeshauptstadt<br />

Saarbrücken. Völklingen umfasst eine Fläche von<br />

67,1 km² und hat eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 591<br />

Einwohnern pro km².<br />

Die Einwohnerzahl der <strong>Stadt</strong> Völklingen ist seit 1995 rückläufig. Sie<br />

ging im Beobachtungszeitraum seit der letzten Fortschreibung<br />

(31.12.2006 bis 30.6.2012) um 953 oder 2,4 % auf 39.500 Einwohner<br />

zurück, das entspricht durchschnittlich einem Verlust von 173 Einwohnern<br />

pro Jahr. 2011 ist fiel der Bevölkerungsverlust in Völklingen<br />

erstmals seit langem prozentual geringer aus als im Regionalverband<br />

oder dem Saarland 7 . Ursache des Bevölkerungsrückgangs ist das<br />

anhaltende Geburtendefizit, das nach Abklingen der Zuwanderungswelle<br />

nach der Wiedervereinigung bis 2007 durch einen negativen<br />

Wanderungssaldo verstärkt wurde.<br />

Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung Völklingen<br />

45.000<br />

44.500<br />

44.000<br />

43.500<br />

43.000<br />

42.500<br />

42.000<br />

41.500<br />

41.000<br />

40.500<br />

40.000<br />

39.500<br />

39.000<br />

38.500<br />

38.000<br />

37.500<br />

37.000<br />

36.500<br />

36.000<br />

35.500<br />

35.000<br />

80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12<br />

Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: Statistisches Amt Saarland, Stand:<br />

31.12., 2012: 30.6.<br />

Der Rückgang, der zwischen 2003 und 2006 noch bei 1,0 bis 1,5 %<br />

pro Jahr lag, hat sich seit 2007 im Schnitt auf rund 0,45 % pro Jahr<br />

deutlich verlangsamt, 2011 auf 0,21 %. Die leichte Trendwende der<br />

6 Quelle: Statistisches Amt Saarland. Abweichungen zu Angaben des<br />

Einwohnermeldeamtes aufgrund unterschiedlicher Fortschreibungsmethoden.<br />

7 Quelle: Statistisches Amt Saarland, Stand: 30.06.2011<br />

viertgrößte <strong>Stadt</strong> im<br />

Saarland<br />

Bevölkerungsrückgang<br />

verlangsamt<br />

Ursachen:<br />

Geburtendefizit,<br />

Wanderungsverluste


8 Bevölkerungs- und Sozialstruktur<br />

letzten sechs Jahre ist in erster Linie auf eine Zunahme der Zuzüge<br />

zurückzuführen, während das Geburtendefizit sich bei rund 180 pro<br />

Jahr stabilisiert hat. Das leichte Wanderungsplus in den Jahren 2008,<br />

2010 und 2011 konnte den negativen Trend der natürlichen Bevölkerungsentwicklung<br />

jedoch nicht vollständig ausgleichen (siehe<br />

Abbildung 3).<br />

Abbildung 3: Bevölkerungsbewegungen<br />

Veränderung der Einwohnerzahl (Saldo)<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-100<br />

-200<br />

-300<br />

-400<br />

-500<br />

-600<br />

-700<br />

81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

Jahr<br />

Wanderungssaldo<br />

Saldo nat. Bev.-bew.<br />

Saldo insgesamt<br />

Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: Statistisches Amt Saarland und eigene Berechnungen<br />

Die Geburtenrate in Völklingen lag im Beobachtungszeitraum seit der<br />

letzten Fortschreibung (2007 - 2011) - wie schon in den Jahren davor<br />

- mit durchschnittlich 8,3 Geburten je 1.000 Einwohner und Jahr über<br />

der des Regionalverbandes (7,3) und des Saarlandes insgesamt<br />

(6,9). Dennoch ist sie gegenüber 2005 und den Jahren davor leicht<br />

gesunken. Die absoluten Geburtenzahlen lagen mit durchschnittlich<br />

331 Geburten pro Jahr zwischen 2007 und 2011 deutlich unter dem<br />

Schnitt von 1996 bis 2005 (398).<br />

Die Einwohnerentwicklung der <strong>Stadt</strong>teile verlief in der Vergangenheit<br />

recht unterschiedlich. Dieser Trend setzte sich im Beobachtungszeitraum<br />

2005 - 2010 fort: Der <strong>Stadt</strong>teil Wehrden verlor mit 4,1 % deutlich<br />

mehr Einwohner als im gesamtstädtischen Mittel (-2,6 %), der<br />

<strong>Stadt</strong>teil <strong>Stadt</strong>mitte hatte hingegen mit 1,3 % nur halb so hohe Verluste.<br />

Die stärksten Bevölkerungsverluste musste Fenne hinnehmen<br />

(- 11,2 %); Fürstenhausen konnte hingegen nach dem Abklingen der<br />

bergbaubedingten Schäden wieder Bevölkerungszuwächse verzeichnen<br />

(+ 0,7 %, siehe Abbildung 4).<br />

Geburtenrate<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

der <strong>Stadt</strong>teile


Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong>teile<br />

Veränderung der Einwohnerzahl in %<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

-25<br />

-30<br />

-35<br />

-40<br />

Fenne Fürstenhausen<br />

Geislautern<br />

Bevölkerungs- und Sozialstruktur 9<br />

Heidstock Herm.-<br />

Röchl.-<br />

Höhe<br />

Lauterbach<br />

Ludweiler Luisenthal<br />

Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

2.2.2 Bevölkerungsvorausberechnung<br />

<strong>Stadt</strong>mitte Wehrden Gesamt<br />

Im Rahmen der letzten Fortschreibung wurde ein Korridor der wahrscheinlichen<br />

Bevölkerungsentwicklung für Völklingen auf der Basis<br />

der Ist-Daten vom 31.12.2005 vorausberechnet. Die Vorausberechnung<br />

wurde auf der Basis der Ist-Daten vom 31.12.2010 mit Hilfe des<br />

isoplan-Rechenmodells in zwei Varianten mit und ohne Berücksichtigung<br />

von Wanderungen aktualisiert.<br />

Die positive Variante schreibt die natürliche Bevölkerungsbewegung<br />

(Geburten und Sterbefälle) in Völklingen unter der Annahme konstanter<br />

Fruchtbarkeits- und Sterbekennziffern ohne Berücksichtigung von<br />

Wanderungen bis 2030 fort. Sie ergibt von 2010 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang<br />

um 12,0 % von 39.626 auf 34.878 Einwohner. In<br />

der negativen Variante werden zusätzlich die durchschnittlichen Wanderungsverluste<br />

der letzten drei Jahre für die Zukunft als konstant<br />

unterstellt. Unter dieser Annahme errechnet sich für den Zeitraum<br />

2010 bis 2030 ein Bevölkerungsrückgang um 17,1 % auf 32.845 Einwohner<br />

(siehe Abbildung 5).<br />

Tatsächlich verlor Völklingen bis 2007 zunächst mehr Einwohner als<br />

damals vorausberechnet; dann machte sich jedoch eine gewisse<br />

Trendwende zu geringeren Wanderungsverlusten bemerkbar. Die<br />

aktualisierte Vorausberechnung kommt daher für Völklingen zu einer<br />

etwas günstigeren Vorhersage der Bevölkerungsentwicklung als noch<br />

2007 angenommen werden musste.<br />

Veränderung 2005 - 2010<br />

Veränderung 1999 - 2005<br />

Aktualisierte<br />

Berechnung<br />

Bevölkerungsrückgang


10 Bevölkerungs- und Sozialstruktur<br />

Abbildung 5: Bevölkerungsvorausberechnung für die <strong>Stadt</strong> Völklingen bis 2030<br />

45.000<br />

43.000<br />

41.000<br />

39.000<br />

37.000<br />

35.000<br />

33.000<br />

31.000<br />

29.000<br />

27.000<br />

pos. Variante, Basis 2010<br />

neg. Variante, Basis 2010<br />

39.626<br />

Ist-Daten Prognose<br />

25.000<br />

1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />

Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: bis 2010: Statistisches Amt Saarland,<br />

ab 2011: isoplan-Prognosemodell<br />

Mindestens ebenso wichtig für die Auslastung der sozialen Infrastruktur<br />

und für neu entstehende Bedarfe (z.B. seniorengerechte Infrastrukturen)<br />

ist die dramatische Umschichtung der Altersklassen: der<br />

absolute und relative Rückgang der Zahl der Kinder und Jugendlichen<br />

sowie der Erwerbsbevölkerung und die gleichzeitige Zunahme<br />

des Anteils der Menschen im Rentenalter. Dieser Prozess ist bereits<br />

sehr fortgeschritten und macht sich z.B. auf dem Wohnungsmarkt, bei<br />

den rückläufigen Schülerzahlen und auf dem Lehrstellenmarkt bemerkbar.<br />

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung Völklingens wird bis 2030<br />

von 44,2 auf 46,3 Jahre steigen. Der Anteil der über 65 jährigen wird<br />

dabei von 21,5 % auf 27,1 % steigen. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen<br />

unter 20 Jahren wird im gleichen Zeitraum von 19,6 % auf<br />

18,5 % abnehmen (siehe Tabelle 1).<br />

Tabelle 1: Entwicklung der Altersstruktur in Völklingen bis 2030 (pos. Variante)<br />

Alter (in Jahren) 2010 2020 2030<br />

absolut % absolut % absolut %<br />

unter 20 7.749 19,6 6.674 17,8 6.441 18,5<br />

20 bis unter 65 23.351 58,9 21.699 57,9 18.967 54,4<br />

65 u. mehr 8.526 21,5 9.122 24,3 9.469 27,1<br />

Insgesamt 39.626 100,0 37.495 100,0 34.878 100,0<br />

Durchschnittsalter 44,2 45,6 46,3<br />

Veränderung. zu 2010 in % -5,4 -12,0<br />

Quelle: isoplan-Marktforschung, Bevölkerungsvorausberechnung Völklingen,<br />

Datenbasis 2010: Statistisches Amt Saarland<br />

34.878<br />

32.845<br />

Veränderung der<br />

Altersstruktur<br />

Auswirkungen auf die<br />

Altersstruktur


Bevölkerungs- und Sozialstruktur 11<br />

Eine genauere Betrachtung der Bevölkerungsvorausberechnung<br />

nach den verschiedenen für die Ausstattung Völklingens mit sozialer<br />

Infrastruktur relevanten Altersklassen ergibt höchst differenzierte Ergebnisse.<br />

So wird die Zahl der Kinder unter 6 Jahren nach geringfügigen<br />

Verlusten ab 2015 leicht ansteigen. Die Zahl der Kinder im<br />

Grundschulalter steigt bereits und wird auch weiter zunehmen (2030:<br />

+10 %). Anders verhält sich die Zahl der Jugendlichen zwischen 10<br />

und 18 Jahren, die bis 2020 um rund 15 % abnehmen und dann weitgehend<br />

stagnieren wird. Die Bevölkerung im Erwerbsalter (18 bis<br />

unter 65) wird über die nächsten 20 Jahre um rund 8 % abnehmen.<br />

Die einzige Altersgruppe mit einem starken Zuwachs wird die der<br />

Personen im Rentenalter (ab 65 Jahren) sein (siehe Abbildung 6).<br />

Abbildung 6: Entwicklung der Altersklassen in Völklingen (Index 2010=100)<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

2010 2015 2020 2025 2030<br />

Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: isoplan-Marktforschung, Bevölkerungsvorausberechnung<br />

Völklingen, Datenbasis 2010: Statistisches Amt Saarland<br />

2.2.3 Ausländer<br />

Die <strong>Stadt</strong> Völklingen hatte Ende 2010 mit 15,3% einen vergleichsweise<br />

hohen Ausländeranteil (Saarland: 7,6 %). In den Quartieren des<br />

Programmgebiets Soziale <strong>Stadt</strong> (<strong>Stadt</strong>mitte, Wehrden) liegt dieser<br />

Anteil mit bis zu 34 % z.T. weit über dem städtischen Mittel (s.u.).<br />

Hinzu kommen Personen mit Migrationshintergrund, die einen deutschen<br />

Pass besitzen (v.a. eingebürgerte Zuwanderer und Kinder von<br />

Migranten). Hierfür liegen kleinräumig keine statistischen Daten vor.<br />

Der Ausländeranteil in der <strong>Stadt</strong> Völklingen ist zwischen 2007 und<br />

2010 um 0,5 Prozentpunkte auf 15,3 % angestiegen. Im <strong>Stadt</strong>teil<br />

Wehrden ist er von 13,1 auf 14,2 % angestiegen, im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Stadt</strong>mitte<br />

ist er hingegen um 0,1 Prozentpunkte auf 18,4 % leicht zurückgegangen.<br />

Die Bevölkerung mit türkischer Herkunft ist sowohl in der<br />

Innenstadt als auch in Wehrden die größte ethnische Gruppe.<br />

0-6<br />

6-10<br />

10-18<br />

18-65<br />

65+<br />

hoher Ausländeranteil<br />

Anstieg seit 2007


12 Bevölkerungs- und Sozialstruktur<br />

Die gesamtstädtische oder stadtteilweise Betrachtung gibt nur ein<br />

ungenaues Bild der ethnischen Segregation in Völklingen wider. Erst<br />

eine kleinräumige Betrachtung zeigt die räumliche Ballung von Ausländern<br />

in bestimmten Quartieren (siehe Kapitel 2.2.3).<br />

2.2.4 Kleinräumige Bevölkerungs- und Arbeitsmarktdaten<br />

Die <strong>Stadt</strong>teile Mitte und Wehrden wurden für die Fortschreibung 2007<br />

nach sozioökonomischen und städtebaulichen Gesichtspunkten in<br />

insgesamt 15 Quartiere eingeteilt, für die seitdem kleinräumig Bevölkerungs-<br />

und Arbeitsmarktdaten erhoben werden. Auf dieser Grundlage<br />

konnten 2007 soziale Missstände enger lokalisiert und die Programmgebiete<br />

neu zugeschnitten werden.<br />

Die kleinräumigen Bevölkerungsdaten wurden zum Stichtag<br />

31.12.2011 erneut analysiert, die Arbeitsmarktdaten zum 31.12.2010.<br />

Die Analyse hat die Richtigkeit der Abgrenzung von 2007 bestätigt<br />

(siehe Kapitel 4.5).<br />

Tabelle 2: Bevölkerungsstruktur des Programmgebiets Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Gebiet 31.12.2006 31.12.2011 Veränderung 06-11<br />

Einwohner Ausländer Einwohner Ausländer Einwohner Ausl.-anteil<br />

Anzahl Anteil (%) Anzahl Anteil (%) % %-Punkte<br />

C1 Innenstadt 774 27,9 665 27,7 -14,1 -0,2<br />

C2 Innenstadt 1.028 33,0 1.107 33,6 7,7 0,6<br />

C4 Innenstadt 1.190 22,2 1.184 23,3 -0,5 1,1<br />

C5 Innenstadt 2.098 29,2 2.105 31,5 0,3 2,3<br />

W1 Wehrden 1.488 28,1 1.414 29,3 -5,0 1,3<br />

W2 Wehrden 626 8,3 592 9,8 -5,4 1,5<br />

W3 Wehrden 387 12,9 358 13,7 -7,5 0,8<br />

W4 Wehrden 589 3,4 486 4,9 -17,5 1,5<br />

W5 Wehrden 435 5,5 414 8,5 -4,8 2,9<br />

Programmgebiet 8.615 23,2 8.325 24,9 -3,4 1,8<br />

C3 Innenstadt 40 32,5 44 36,4 10,0 3,9<br />

C6 Innenstadt 1.210 7,7 1.253 13,8 3,6 6,1<br />

C7 Innenstadt 2.294 12,5 2.281 12,9 -0,6 0,4<br />

C8 Innenstadt 1.913 11,0 1.882 15,5 -1,6 4,5<br />

restliche Innenstadt<br />

1.846 2,0 1.731 1,4 -6,2 -0,5<br />

restliches Wehrden<br />

1.803 5,9 1.795 8,6 -0,4 2,8<br />

<strong>Stadt</strong>mitte 12.393 16,7 12.252 18,7 -1,1 2,0<br />

Wehrden 5.328 12,6 5.059 14,5 -5,0 2,0<br />

Gesamtstadt 40.301 11,0 39.473 12,4 -2,1 1,4<br />

Saarland 1.043.167 8,3 1.017.567 8,4 -2,5 0,1<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong> Völklingen, Statistisches Amt Saarland und eigene Berechnung.<br />

Nur Einwohner am Hauptwohnsitz<br />

kleinräumige Analyse<br />

Abgrenzung von 2007<br />

bestätigt


Bevölkerungs- und Sozialstruktur 13<br />

Tabelle 3: Kleinräumige Arbeitsmarktdaten Wehrden und <strong>Stadt</strong>mitte<br />

Gebiet Arbeitslose nach Rechtskreis … Beschäftigung<br />

SGB III (ALG 1) SGB II (ALG II) SVB<br />

pro 100<br />

pro 100<br />

pro 100<br />

Einw.<br />

Einw.<br />

Einw.<br />

v. 15-<br />

v. 15-<br />

v. 15-<br />

Anzahl 64 Anzahl 64 Anzahl 64<br />

C1 7 1,47% 70 14,7% 179 37,7%<br />

C2 7 0,97% 92 12,7% 207 28,6%<br />

C4 7 0,91% 90 11,7% 300 39,2%<br />

C5 22 1,56% 188 13,3% 464 32,9%<br />

W1 11 0,74% 107 7,2% 362 24,2%<br />

W2 5 1,28% 24 6,2% 191 49,0%<br />

W3 5 2,08% 24 10,0% 96 40,0%<br />

W4 5 1,53% 63 19,3% 89 27,3%<br />

W5 4 1,49% 11 4,1% 138 51,5%<br />

PG gesamt 73 1,20% 669 11,0% 2.026 33,2%<br />

C3 0 0,00% 7 26,9% 9 34,6%<br />

C6 6 0,89% 74 11,0% 294 43,8%<br />

C7 15 1,04% 76 5,3% 586 40,8%<br />

C8 11 0,90% 46 3,8% 525 43,1%<br />

C9 11 0,74% 23 1,6% 664 44,9%<br />

W6 19 1,70% 45 4,0% 577 51,7%<br />

ST <strong>Stadt</strong>mitte 86 1,05% 666 8,1% 3.228 39,3%<br />

ST Wehrden 49 1,28% 274 7,1% 1.453 37,9%<br />

Gesamtstadt 305 1,19% 1.576 6,2% 11.852 46,4%<br />

Saarland 10.230 1,52% 25.295 3,8% 349.541 52,1%<br />

Stand: 12/2010, Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Programmgebiet<br />

Das Programmgebiet „Soziale <strong>Stadt</strong>“ hatte am 31.12.2011 insgesamt<br />

8.325 Einwohner am Hauptwohnsitz, davon 2.006 im Unteren Wehrden,<br />

1.258 auf dem Wehrdener Berg und 5.061 in der Innenstadt. Der<br />

Bevölkerungsrückgang im Programmgebiet gegenüber 2006 lag mit<br />

3,4 % rund 64 % über dem Wert der <strong>Stadt</strong> Völklingen. Der Ausländeranteil<br />

im Programmgebiet betrug 24,9 % (+1,8 Prozentpunkte gegenüber<br />

2006). Er lag etwa doppelt so hoch wie in der <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

und dreimal so hoch wie im Saarland.<br />

Nur ein Drittel der Einwohner des Programmgebiets im erwerbsfähigen<br />

Alter (15 bis unter 65 Jahren) gingen im Dezember 2010 einer<br />

sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach (zum Vergleich:<br />

Völklingen: 46 %, Saarland: 52 %). Entsprechend hoch ist die Arbeitslosigkeit<br />

im Programmgebiet: 12,2 % der Bevölkerung im erwerbsfähigen<br />

Alter beziehen Arbeitslosengeld (zum Vergleich: Völklingen:<br />

7,4 %, Saarland: 5,3 %). Der überwiegende Teil davon ist<br />

langzeitarbeitslos und erhält Arbeitslosengeld 2 (11 %).<br />

kleinräumige<br />

Indikatoren


14 Bevölkerungs- und Sozialstruktur<br />

Quartiere<br />

Die einzelnen Quartiere unterscheiden sich bezüglich der untersuchten<br />

Indikatoren zum Teil deutlich voneinander und vom Mittelwert der<br />

<strong>Stadt</strong> Völklingen und des Saarlandes. Die Arbeitsmarktindikatoren<br />

wurden in Prozent der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter dargestellt,<br />

die Altersverteilung in Prozent der Gesamtbevölkerung (alle<br />

Angaben zum 31.12.2010).<br />

Das Programmgebiet umfasst im Unteren Wehrden die Quartiere W1<br />

(Ortskern östlich der Bahngleise) und W2 (Straßen südwestlich der<br />

Autobahn).<br />

Das Gebiet W1 lässt sich als junges Quartier mit geringer Beschäftigung<br />

und einem hohen Anteil Hartz-IV-Empfänger charakterisieren.<br />

Es ist durch eine deutlich unterdurchschnittliche Beschäftigungsquote<br />

(24,2%) und einen leicht erhöhten Anteil SGB-II-Empfänger (7,2 %)<br />

gekennzeichnet. Der Anteil Kinder und Jugendlicher unter 18 Jahren<br />

liegt mit 19,3 % deutlich über dem gesamtstädtischen Mittel, während<br />

der Anteil der Bevölkerung im Rentenalter mit 19,8 % leicht unterdurchschnittlich<br />

ist. Der Ortskern ist das einzige Quartier im <strong>Stadt</strong>teil<br />

Wehrden mit einem erhöhten Ausländeranteil (29,3 %).<br />

Das Gebiet W2 hat eine völlig andere Struktur. Die Beschäftigungs-<br />

und Arbeitsmarktindikatoren liegen in etwa im städtischen Mittel. Die<br />

Altersstruktur weicht hingegen deutlich vom städtischen Mittel ab<br />

(19 % weniger Jugendliche, 19 % mehr im Rentenalter). Der Ausländeranteil<br />

liegt mit 9,8 % zwischen dem städtischen und dem Saarlandmittel.<br />

Auf dem Wehrdener Berg (Quartiere W3 bis W5) zeigt die kleinräumige<br />

Analyse ähnlich starke Unterschiede. In den Teilbereichen W4<br />

(Hochhaussiedlung) und W5 (östlich angrenzendes Wohngebiet) ist<br />

die Bevölkerung deutlich überaltert (Anteil der Kinder und Jugendlichen<br />

15 bis 27 % unter dem Mittel, Anteil im Rentenalter 13 bis 15 %<br />

darüber). Die Beschäftigungssituation ist insbesondere in der Hochhaussiedlung<br />

W4 bedenklich: Der Anteil SGB-II-Empfänger liegt mehr<br />

als dreimal so hoch wie im städtischen Mittel (19,3 % zu 6,2 %), während<br />

der Anteil der SVB 41 % unter dem Durchschnitt liegt. Der Ausländeranteil<br />

auf dem Wehrdener Berg liegt im Gegensatz zur City und<br />

zum Unteren Wehrden deutlich unter dem städtischen Mittel.<br />

Das Gebiet W3 (Schaffhauser Straße) hat eine durchschnittliche Altersstruktur,<br />

die Arbeitslosenquote (sowohl ALG 1 als auch ALG 2) ist<br />

hier jedoch deutlich erhöht. Der Ausländeranteil ist leicht erhöht.<br />

In den Innenstadtquartieren C1 bis C5 zeigt die Analyse der kleinräumigen<br />

Indikatoren eine deutlich von den anderen Quartieren abweichende<br />

Sozialstruktur mit erheblichen Problemlagen.<br />

Unteres Wehrden<br />

Quartier W1 (Ortskern)<br />

Quartier W2<br />

Wehrdener Berg<br />

Quartier W3 und W5<br />

Quartier W3<br />

erhebliche soziale<br />

Problemlagen in der<br />

City


Bevölkerungs- und Sozialstruktur 15<br />

Die Altersstruktur ist hier durch überdurchschnittliche Anteile von Kindern<br />

und Jugendlichen und z.T. stark unterdurchschnittliche Seniorenanteile<br />

(C2: 8,4 % im Rentenalter, Gesamtstadt: 21,5 %) gekennzeichnet.<br />

Der Ausländeranteil liegt mit 28 % mehr als zweieinhalbmal<br />

so hoch wie im städtischen Mittel (11 %), im Quartier C2 (neues Rathaus<br />

und Umgebung) sogar bei 33 %.<br />

Der Anteil der langzeitarbeitslosen ALG-2-Empfänger liegt in den<br />

Innenstadtquartieren des Programmgebiets mit 13,0 % der Bevölkerung<br />

im Erwerbsalter mehr als doppelt so hoch wie im städtischen<br />

Mittel (6,2 %), im Innenstadtdreieck (C1) liegt er sogar bei 14,7 %.<br />

Die Beschäftigtenquote ist entsprechend rund ein Viertel niedriger als<br />

im Völklinger Durchschnitt.<br />

Die anderen Quartiere Wehrdens und der Innenstadt zeigen im Vergleich<br />

zum Programmgebiet kaum alarmierende Abweichungen von<br />

den städtischen Mittelwerten. Eine Ausnahme stellt der Bereich „Im<br />

Alten Brühl“ (C3) dar; die Angaben sind aufgrund der niedrigen Einwohnerzahl<br />

(44 Einwohner) jedoch nur bedingt aussagekräftig.<br />

junge Quartiere<br />

hoher Ausländeranteil<br />

hohe Arbeitslosigkeit,<br />

geringe Erwerbsbeteiligung


16 Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

2.3 Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

2.3.1 Gesamtstädtischer Kontext<br />

In der Vergangenheit haben die ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

in Völklingen mit zu der Entstehung der multiplen Problemlagen im<br />

Programmgebiet „Soziale <strong>Stadt</strong>“ beigetragen. Die 2007 in der letzten<br />

Fortschreibung dargestellten Aussagen zur wirtschaftlichen Ausgangslage<br />

gelten unverändert weiter. Im Folgenden werden die relevanten<br />

Änderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beleuchtet.<br />

Die Informationen dienen mit als Hintergrund für eine Bewertung<br />

des verbleibenden Handlungsbedarfs und eine sinnvolle<br />

Ausgestaltung der Exit-Strategie. Kleinräumige Arbeitsmarktdaten<br />

werden in Kapitel 2.2.4 zusammen mit den Daten zur Bevölkerungs-<br />

und Sozialstruktur analysiert.<br />

Abbildung 7: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Völklingen<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

Stand jeweils 30.06. des Jahres; 2011: 31.3.<br />

Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: Statistisches Amt Saarland<br />

In den Betrachtungszeitraum seit der letzten Fortschreibung fiel die<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008/2009, von der Völklingen mit<br />

dem starken Gewicht des exportorientierten verarbeitenden Gewerbes<br />

besonders betroffen war. Anders als in früheren Konjunkturkrisen<br />

hat sich die Krise 2009 jedoch kaum negativ auf die Beschäftigung<br />

ausgewirkt, weil die Betriebe mit Hilfe von Arbeitsmarktinstrumenten<br />

wie Kurzarbeitergeld und Förderprogrammen wie dem Konjunkturprogramm<br />

auf Entlassungen weitgehend verzichten konnten. So hat<br />

die Beschäftigtenzahl 2010 das Niveau von 2008 bereits übertroffen.<br />

Insbesondere die Stahlindustrie hat sich erfreulich schnell erholen<br />

können, so dass die Beschäftigung - gemessen an der Zahl der sozi-<br />

Änderungen der wirtschaftlichenRahmenbedingungen<br />

seit 2006<br />

Auswirkungen der<br />

Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise<br />

Zunahme der SVB seit<br />

2005


Wirtschaft und Arbeitsmarkt 17<br />

alversicherungspflichtig Beschäftigten (SVB) am Arbeitsort Völklingen<br />

- seit dem Tiefpunkt von 2006 bis 2011 per Saldo um rund 1.350 oder<br />

11 % zugenommen hat. Für Völklingen ist positiv zu bewerten, dass<br />

der Beschäftigungszuwachs seit 2006 deutlich stärker ausgefallen ist<br />

als im Regionalverband (+5,7 %) oder im Saarlandmittel (+5,0 %).<br />

Zum hohen Beschäftigungsniveau der neunziger Jahre oder gar der<br />

Zeit vor der Schließung der Völklinger Hütte besteht freilich noch ein<br />

erhebliches Defizit.<br />

Abbildung 8: SVB in Völklingen im Vergleich, Index 2006 = 100<br />

Index 2006=100<br />

140,0<br />

135,0<br />

130,0<br />

125,0<br />

120,0<br />

115,0<br />

110,0<br />

105,0<br />

100,0<br />

95,0<br />

90,0<br />

Völklingen<br />

Regionalverband<br />

Saarbrücken<br />

Saarland<br />

94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: Statistisches Amt Saarland und<br />

eigene Berechnung<br />

Tabelle 4: Erwerbsbeteiligung und Arbeitsplatzdichte<br />

Räumliche<br />

Einheit<br />

Jahr Einwohner<br />

SVB am Wohnort SVB am Arbeitsort<br />

Anzahl je 1.000 E. Anzahl je 1.000 E.<br />

Völklingen 2005 41.078 11.497 280 13.291 324<br />

2011 39.623 12.167 307 13.963 352<br />

Saarland 2005 1.052.478 313.031 297 340.613 324<br />

2011 1.015.705 331.817 327 356.696 351<br />

Datenquelle: Statistisches Amt Saarland, Stand: 30.6.2005 bzw. 31.3.2011<br />

SVB = sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

Aufgrund der positiven Arbeitsmarktzahlen der letzten Jahre ist die<br />

Erwerbsbeteiligung (gemessen an den SVB je 1.000 Einwohner) um<br />

10 % auf 307 SVB je 1.000 Einwohner gestiegen. Bezüglich der Arbeitsplatzdichte<br />

(gemessen an der Zahl der SVB am Arbeitsort je<br />

1.000 Einwohner) hat Völklingen im ersten Quartal 2011 mit 352 zum<br />

Landesschnitt von 351 aufgeschlossen. Gegenüber 2005 hat die Arbeitsplatzdichte<br />

in Völklingen wie auch im Saarland damit um 8 %<br />

zugenommen. Im Vergleich zu den meisten anderen Mittelzentren<br />

des Saarlandes rangiert Völklingen jedoch - trotz der erfreulichen<br />

Arbeitsplatzgewinne in den letzten Jahren - noch im unteren Drittel.<br />

Veränderung<br />

2005-2011<br />

+ 5,1 %<br />

+ 4,7 %<br />

Arbeitsplatzdichte


18 Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

Abbildung 9: Arbeitsplatzdichte* in den saarländischen Mittelzentren<br />

Saarlouis<br />

Homburg<br />

Dillingen<br />

Saarbrücken<br />

St. Wendel<br />

St. Ingbert<br />

Neunkirchen<br />

Völklingen<br />

Merzig<br />

Wadern<br />

Lebach<br />

Blieskastel<br />

Saarland<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800<br />

*SVB am Arbeitsort je 1.000 Einwohner am 31.3.2011. Grafik: eigene Darstellung,<br />

Datenquelle: Statistisches Amt Saarland und eigene Berechnungen<br />

2011 waren gut ein Drittel aller SVB am Arbeitsort Völklingen Frauen.<br />

Der Frauenanteil lag damit in Völklingen weit unter dem Mittel des<br />

Regionalverbandes und des Saarlandes (45 bzw. 44 %). Ursache für<br />

diese Struktur ist die starke Dominanz der Stahlindustrie in Völklingen,<br />

die nach wie vor zahlreiche von Männern dominierte Arbeitsplätze<br />

anbietet. Bis 2006 hatte der Frauenanteil der SVB in Völklingen<br />

stärker zugenommen als im Landesschnitt, seitdem stagniert er jedoch<br />

im Gegensatz zum Landestrend.<br />

Abbildung 10: Frauenanteil an allen SVB im regionalen Vergleich<br />

Anteil Frauen an allen SVB<br />

50,0<br />

45,0<br />

40,0<br />

35,0<br />

30,0<br />

25,0<br />

20,0<br />

Völklingen<br />

Regionalverband<br />

Saarbrücken<br />

Saarland<br />

94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: Statistisches Amt Saarland und<br />

eigene Berechnungen.


Wirtschaftsstruktur<br />

Wirtschaft und Arbeitsmarkt 19<br />

Trotz der mittlerweile 25 Jahre zurückliegenden Schließung der Völklinger<br />

Hütte hat die Völklinger Wirtschaft ihren Schwerpunkt im Verarbeitenden<br />

Gewerbe behalten: Auf 1.000 Einwohner kommen im<br />

Produzierenden Gewerbe (einschließlich der Energieerzeugung) in<br />

Völklingen 165 Beschäftigte gegenüber 122 im Landesschnitt. Wesentliche<br />

Arbeitgeber in Völklingen sind die Saarstahl AG, die in den<br />

letzten Jahren mehrere 100 Mio. € in den Betriebsstandort Völklingen<br />

investiert hat und weltweit erfolgreich Spezialstähle vertreibt, sowie<br />

ihre Tochtergesellschaften. In insgesamt acht Betrieben der Stahlindustrie<br />

waren im Juni 2011 in Völklingen knapp 6.200 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Durch die enge organisatorische und betriebswirtschaftliche Verflechtung<br />

mit der Dillinger Hütte in der Montanstiftung Saar ist eine wesentliche<br />

Grundlage für einen dauerhaften Bestand der Stahlindustrie<br />

im Saarland geschaffen worden. Die Unternehmen haben in den letzten<br />

Jahren erheblich in die Standorte Völklingen und Dillingen investiert<br />

und damit die vorhandenen Arbeitsplätze langfristig gesichert.<br />

Anders hat sich der Bergbau entwickelt, der 2012 im Saarland endgültig<br />

eingestellt wird. Damit entfällt ein traditioneller Wirtschaftszweig<br />

für die Völklinger Arbeitnehmer, der zuletzt am Standort Ensdorf zahlreichen<br />

Mitarbeitern aus Völklingen noch Arbeit verschaffte, in Zukunft<br />

völlig. In Völklingen gab es 2011 gar keine Bergbau-<br />

Arbeitsplätze mehr.<br />

Die Energiewirtschaft ist hingegen nach wie vor von großer Bedeutung<br />

für Völklingen. Am Standort Völklingen-Fenne betreibt die<br />

STEAG Power Saar mehrere moderne Anlagen zur Erzeugung von<br />

Strom, Fernwärme und Prozessdampf: das Modellkraftwerk Völklingen<br />

(MKV), das Heizkraftwerk Völklingen (HKV), ein Heizkraftwerk<br />

(Fenne I), eine Gasmotorenanlage und eine Gasturbine. Mit einer<br />

installierten Fernwärmeleistung von ca. 600 Megawatt bildet der<br />

Standort Völklingen-Fenne das Rückgrat der Fernwärmeschiene<br />

Saar, eines der größten deutschen Fernwärme-Verbundsysteme. In<br />

den Kraftwerken sind 175 Mitarbeiter beschäftigt. 8 Der Betrieb ist<br />

aufgrund der effizienten und umweltfreundlichen Technologie und des<br />

hohen Wirkungsgrades voraussichtlich noch auf längere Zeit gesichert.<br />

Trotz der dargestellten Dominanz des produzierenden Gewerbes als<br />

Arbeitgeber gewinnt der Dienstleistungssektor auch in Völklingen<br />

allmählich an Bedeutung. So hat dessen Anteil an allen SVB von<br />

2005 bis 2011 von 50,6 % auf 53,1 % zugenommen (s. Abbildung<br />

11).<br />

8 Quelle: http://power-saar.steag-saarenergie.de/de/index.php<br />

Schwerpunkt im Verarbeitenden<br />

Gewerbe<br />

Stahlstandort langfristig<br />

gesichert<br />

Bergbau stillgelegt<br />

Energiewirtschaft<br />

Dienstleistungssektor


20 Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

Abbildung 11: Veränderung der Wirtschaftsstruktur in Völklingen seit 2005<br />

SVB<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

2.593<br />

2.560<br />

2.936<br />

1.388 1.504 1.574<br />

2.739 2.946 2.903<br />

6.554 6.379 6.540<br />

16 11 10<br />

2005 2010 2011<br />

O-U öff. u. priv.<br />

Dienstleistungen<br />

J-N Unternehmensdienstleistungen<br />

G-I Handel, Verkehr,<br />

Gastgewerbe<br />

B-F Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

A Land- und<br />

Forstwirtschaft, Fischerei<br />

Stand: 2005 und 2010: 30.6., 2011: 31.3.<br />

Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: Statistisches Amt Saarland<br />

Abbildung 12: SVB nach Wirtschaftsabschnitten, Völklingen und Saarland 2011<br />

Anteil SVB<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

21,0%<br />

11,3%<br />

20,8%<br />

46,8%<br />

26,2%<br />

17,9%<br />

21,0%<br />

34,7%<br />

0,1% 0,2%<br />

Völklingen Saarland<br />

O-U öff. u. priv.<br />

Dienstleistungen<br />

J-N Unternehmensdienstleistungen<br />

G-I Handel, Verkehr,<br />

Gastgewerbe<br />

B-F Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

A Land- und<br />

Forstwirtschaft, Fischerei<br />

Stand: 31.3.2011. Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: Statistisches Amt<br />

Saarland und eigene Berechnungen<br />

Im Vergleich zum Saarland ist der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor<br />

freilich immer noch gering: 53 % der SVB im Dienstleistungssektor<br />

in Völklingen standen 65 % im Saarland gegenüber.<br />

In der Erbringung von öffentlichen und privaten Dienstleistungen arbeiten<br />

21 % der SVB in Völklingen, im Saarland 26 %. Eine ähnliche<br />

Relation kann bei den unternehmensnahen Dienstleistungen beobachtet<br />

werden (Völklingen: 11 %, Saarland: 18 % der SVB). Im Wirt-<br />

Landesvergleich


Wirtschaft und Arbeitsmarkt 21<br />

schaftsabschnitt Handel, Verkehr und Gastgewerbe konnte Völklingen<br />

hingegen mit 21 % zum Landesschnitt aufschließen. 9<br />

Einzelhandel<br />

Völklingen ist von der Landesplanung als Mittelzentrum eingestuft<br />

worden. Mittelzentren sollen unter anderem eine mittelzentrale Versorgungsfunktion<br />

ausüben. 2011 verfügten die Einwohner der <strong>Stadt</strong><br />

Völklingen über eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von 188 Mio.<br />

€, das entspricht 4.737 € je Einwohner oder 88,9 % des Bundesdurchschnitts<br />

pro Kopf. Bei einem geschätzten Gesamtumsatz des<br />

Einzelhandels in Völklingen von 304 Mio. € erzielte der Einzelhandel<br />

in Völklingen per Saldo einen Kaufkraftzufluss aus dem Umland von<br />

ca. 115 Mio. €. Die Kaufkraftbindungsquote betrug 161 %, der Zentralitätsindex<br />

173 % (Deutschland = 100). 10 Im Vergleich der saarländischen<br />

Mittelzentren steht Völklingen damit nach Saarlouis, St. Wendel<br />

und Homburg an vierter Stelle (siehe Abbildung 13).<br />

Die Kenndaten des Einzelhandels belegen die mittelzentrale Funktion<br />

der <strong>Stadt</strong> als Ganzes und dienen der Einordnung des Teilgebiets City<br />

mit seiner Einzelhandelsfunktion in den übergeordneten Kontext. Bei<br />

genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch ein deutliches funktionales<br />

Defizit der City (siehe Kapitel 2.3.2).<br />

Abbildung 13: Einzelhandelszentralität (Index D=100) von Mittelzentren im Saarland<br />

Saarlouis<br />

St. Wendel<br />

Homburg<br />

Völklingen<br />

Neunkirchen<br />

Dillingen/Saar<br />

Lebach<br />

Merzig<br />

Wadern<br />

St. Ingbert<br />

Blieskastel<br />

49<br />

93<br />

90<br />

95<br />

109<br />

108<br />

0 50 100 150 200 250<br />

153<br />

Kaufkraftbindungsquote<br />

161<br />

174<br />

Durchschnitt<br />

Mittelzentren: 143<br />

Grafik: eigene Darstellung, Datenquelle: GfK GeoMarketing GmbH 2011<br />

9 Quelle: Statistischen Amt Saarland und eigene Berechnungen<br />

10 Quelle: GfK GeoMarketing GmbH Nürnberg, 2011<br />

213<br />

230<br />

mittelzentrale<br />

Versorgungsfunktion<br />

Kaufkraft- und Umsatzdaten<br />

Funktionales Defizit<br />

der City


22 Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

Gewerbeflächen<br />

Die größte Änderung gegenüber 2006 ist für Völklingen die Eröffnung<br />

des Gewerbeparks Ost an der <strong>Stadt</strong>grenze zu Saarbrücken. Damit<br />

stehen 26 ha erschlossene Gewerbefläche zur Verfügung. Erste Ansiedlungen<br />

konnten hier realisiert werden (Aufbereitungsbetrieb für<br />

Altmetall; Wertstoffhof der <strong>Stadt</strong> Völklingen).<br />

Im Programmgebietsteil Wehrdener Berg (Quartier W5) liegt das Gewerbegebiet<br />

„Vorderster Berg“, das in rund 20 Gewerbebetrieben aus<br />

dem verarbeitenden Handwerk und dem Dienstleistungsbereich lokal<br />

Arbeitsplätze anbietet.<br />

In Wehrden wurde nördlich des Quartiers W1 zwischen Bahntrasse<br />

und Saar bis 1989 ein Kraftwerk betrieben, das zwischenzeitlich abgebaut<br />

wurde. Die zugehörigen Kühltürme, die ursprünglich im Quartier<br />

W5 nördlich des Gewerbegebiets „Vorderster Berg“ standen,<br />

wurden mittlerweile ebenfalls abgebaut. Die Flächen gehören der<br />

Kraftwerksgesellschaft Wehrden GmbH, die eine Tochter der VSE,<br />

der Saarstahl AG und der Saarbrücker <strong>Stadt</strong>werke ist. Einziger Nutzer<br />

einer Teilfläche ist derzeit eine Spedition. Die verbleibenden Flächen<br />

sind potenziell auch in Zukunft als Kraftwerksstandort geeignet<br />

und werden von der Eigentümerin derzeit hierfür vorgehalten. Eine<br />

Ansiedlung anderer Industrie- oder Gewerbebetriebe ist damit in absehbarer<br />

Zeit nicht wahrscheinlich (Stand 2011).<br />

2.3.2 Lokale Ökonomie<br />

Die Programmgebietsteile City, Unteres Wehrden und Wehrdener<br />

Berg unterscheiden sich grundlegend bezüglich der lokalen Wirtschaftsstruktur.<br />

Die lokale Wirtschaft im Teilgebiet City ist von Einzelhandel, Dienstleistungen<br />

und kleineren Handwerksbetrieben geprägt. Dabei ist<br />

deutlich zwischen dem zentralen Geschäftsbereich im Innenstadtdreieck<br />

(Quartier C1), dem Verwaltungsquartier C2 und den Wohnquartieren<br />

C4 und C5 zu unterscheiden. 11<br />

Quartier C1<br />

Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen konzentrieren sich<br />

im <strong>Stadt</strong>kern von Völklingen hauptsächlich auf das Dreieck Poststraße,<br />

Rathausstraße und Bismarckstraße sowie auf die Moltkestraße<br />

11 Die Aussagen in diesem Kapitel beruhen weitgehend auf einer umfangreiche<br />

Analyse in: isoplan-Marktforschung/INIK: <strong>Stadt</strong>umbau West, Teilräumliches<br />

Konzept für das Programmgebiet Völklingen-Innenstadt,<br />

Saarbrücken 2010, S. 8 ff.<br />

neue Gewerbefläche<br />

Gewerbeflächen im<br />

Programmgebiet<br />

ehemaliges Kraftwerk<br />

Wehrden<br />

Teilbereiche unterschiedlich<br />

strukturiert<br />

City: Einkaufsfunktion<br />

Innenstadtdreieck


Wirtschaft und Arbeitsmarkt 23<br />

und Marktstraße. Hier sind Bäckereifilialen, Metzger, Textil- und<br />

Schuhgeschäfte, Blumenläden, Friseure, Optiker, Ärzte, Banken und<br />

Versicherungen sowie Gastronomiebetriebe angesiedelt.<br />

Die Innenstadt von Völklingen soll als Mittelzentrum eine Versorgungsfunktion<br />

für ihren mittelzentralen Versorgungsbereich übernehmen.<br />

Durch die Neuansiedlung zahlreicher Fachmärkte in nicht<br />

integrierten Lagen außerhalb der City ist diese Funktion jedoch stark<br />

beeinträchtigt worden.<br />

Abbildung 14: Ladenleerstände in der City 2006 und 2011<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

Strukturelle Mängel


24 Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

Der Einzelhandel in der City war bis vor wenigen Jahren von Geschäftsschließungen<br />

und Leerständen gekennzeichnet. So steht der<br />

ehemalige Kaufhof gegenüber dem Alten Rathaus seit Jahren leer.<br />

Teile des Gebäudes wurden zwischenzeitlich abgebrochen. Aufgrund<br />

der strukturellen Mängel konnte die City lange Jahre nur noch bedingt<br />

die Funktion einer zentralen Einkaufslage für die Bevölkerung der<br />

Gesamtstadt bzw. der näheren Umgebung wahrnehmen.<br />

Aufgrund massiver Interventionen konnte die Abwärtsspirale in der<br />

City aus Leerständen, Rückgang der Kundenfrequenz, Verfall der<br />

Bausubstanz und Imageverlust mit Hilfe der Förderprogramme Ex-<br />

WoSt und <strong>Stadt</strong>umbau West in den letzten Jahren durchbrochen<br />

werden. Durch den Abriss nicht mehr benötigter Infrastruktur, die gestalterische<br />

Aufwertung des öffentlichen Raums, die Renovierung und<br />

Wiederbelebung denkmalgeschützter Geschäftsgebäude wurde begonnen,<br />

die City unter intensiver Beteiligung der lokalen Akteure und<br />

der Bevölkerung aufzuwerten. Aufgrund der intensiven Anstrengungen<br />

ist die Zahl der Ladenleerstände von 2006 bis 2011 von 40 auf<br />

34 zurückgegangen.<br />

Derzeit werden große Hoffnungen in einen Investor gesetzt,<br />

der am Standort des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes ein<br />

modernes Einkaufszentrum mit 8.720 m² Verkaufsfläche<br />

errichten möchte. Hierzu wurde 2008 bereits ein Teil des<br />

ehemaligen Kaufhauses abgerissen. Durch den Neubau des<br />

City-Centers wird die Versorgungsfunktion der City künftig<br />

deutlich gestärkt und ausgebaut werden.<br />

Abbildung 15: Geplantes City-Center<br />

Quelle: Planungsbüro Joachim Schwarz<br />

Funktionsmängel der<br />

City<br />

Aufwertungsstrategie<br />

für die City<br />

City-Center: Geplante Verkaufsflächen<br />

Branche m²<br />

Lebensmittel 1.325<br />

Drogerie, Parfümerie 725<br />

Bekleidung 3.775<br />

Sportartikel 900<br />

Schuhe 550<br />

Bücher, Schreibwaren 580<br />

Glas, Porzellan, Geschenkartikel<br />

435<br />

Sonstige Sortimente 374


Quartiere C2, C4 und C5<br />

Wirtschaft und Arbeitsmarkt 25<br />

In den nördlich und östlich an das Innenstadtdreieck angrenzenden<br />

Mischgebieten wurden bei einer Begehung im Rahmen der Fortschreibung<br />

des Teilräumlichen Konzepts von 2008 von der Nordseite<br />

der Bismarckstraße bis zur Grenze des Programmgebiets fast 200<br />

meist kleinere Dienstleister, Einzelhandelsbetriebe, gastronomische<br />

Betriebe, medizinische Einrichtungen, Gemeinbedarfseinrichtungen<br />

und Handwerksbetriebe identifiziert. Lässt man die Bismarckstraße,<br />

Moltkestraße und Marktstraße außen vor, verbleiben rund 120 Betriebe.<br />

Über ein Drittel davon können zu den Dienstleistern (incl. Frisören)<br />

gerechnet werden, knapp ein Viertel sind Ladengeschäfte.<br />

Rund 16 % gastronomische Einrichtungen und 12 % Gemeinbedarfseinrichtungen<br />

runden zusammen mit 10 % Handwerksbetrieben<br />

das Angebot ab. 12<br />

Die Feststellung von 2008, dass die Quartiere C2, C4 und C5 eine<br />

vielfältige und kleinteilige lokale Wirtschaft umfassen, die nicht zuletzt<br />

wohnortnah mehrere hundert Arbeitsplätze und Existenzen garantiert<br />

und erhaltenswert und förderungswürdig ist, gilt 2012 unvermindert.<br />

Unteres Wehrden<br />

Der zentrale Versorgungsbereich mit Einzelhandelsgeschäften und<br />

Dienstleistern reicht im Unteren Wehrden von der Kulturhalle in der<br />

Schaffhauser Straße bis zum Kaufland-Lebensmittelmarkt in der Hallerstraße.<br />

Die Nahversorgung im Unteren Wehrden ist durch kleinere,<br />

oft von Migranten geführte Lebensmittelgeschäfte und den Kaufland-<br />

Lebensmittelmarkt gewährleistet. Das Angebot wird durch zwei Tankstellen<br />

und Handwerksbetriebe ergänzt.<br />

Der 2007 festgestellte hohe Leerstand von Ladengeschäften im Programmgebietsteil<br />

Unteres Wehrden konnte bislang nicht nachhaltig<br />

überwunden werden. Durch Schaufenstergestaltungsmaßnahmen<br />

und die Erneuerung von Fassaden wurde mit Hilfe des Programms<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ jedoch das Erscheinungsbild insbesondere am Wehrdener<br />

Platz aufgewertet.<br />

Arbeitsplätze bieten neben den aufgeführten Geschäften, Gewerbebetrieben<br />

und Dienstleistern eine Spedition, die auf dem Gelände des<br />

ehemaligen Kraftwerks Wehrden angesiedelt ist.<br />

12 isoplan-Marktforschung/INIK 2008, a.a.O., S. 10ff., Stand: 08/2008<br />

200 Kleinbetriebe und<br />

Einrichtungen<br />

kleinteilige lokale Wirtschaft<br />

erhaltenswert<br />

zentraler Versorgungsbereich<br />

Aufwertung des Erscheinungsbildes<br />

Arbeitsplätze


26 Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

Wehrdener Berg<br />

Auf dem Wehrdener Berg hält sich noch ein kleiner Bäcker und Lebensmittelladen<br />

(Kleine Bergstraße 78). Die nächsten Lebensmitteldiscounter<br />

befindet sich in ca. 800 m bzw. Entfernung vom Quartiersmittelpunkt<br />

in dem zu Wadgassen gehörigen Ortsteil Schaffhausen<br />

(Lidl und Netto, Provinzialstraße 154). Die nächsten Vollsortimenter<br />

sind jeweils knapp 2 km entfernt (E-Aktivmarkt in der Provinzialstraße<br />

28 in Wadgassen oder der Kaufland im Unteren Wehrden).<br />

Im Gewerbegebiet „Vorderster Berg“ bieten rund 20 Gewerbebetriebe<br />

lokale Arbeitsplätze an.<br />

Nahversorgung<br />

Gewerbegebiet


2.4 Städtebau und Wohnen<br />

2.4.1 Städtebauliche Struktur<br />

2.4.1.1 Teilbereich Innenstadt<br />

Städtebau und Wohnen 27<br />

Die städtebauliche Ausgangssituation der City wurde im 2003 vorgelegten<br />

„Integrierten Handlungskonzept Innenstadt Völklingen“ ausführlich<br />

beleuchtet. 13 Das Handlungskonzept wurde 2006 und 2010<br />

fortgeschrieben; von einer erneuten ausführlichen Darstellung der<br />

städtebaulichen Ausgangssituation kann an dieser Stelle abgesehen<br />

werden. Die durch INIK und isoplan-Marktforschung aktualisierte<br />

städtebauliche Bestandsaufnahme und Bewertung der vier City-<br />

Quartiere des Programmgebiets von 2010 besitzt in weiten Teilen<br />

nach wie vor Gültigkeit. 14 Die nach Teilbereichen differenzierte Darstellung<br />

der städtebaulichen Struktur beschränkt sich für den Teilbereich<br />

City auf die Kernaussagen von 2010 sowie für den Teilbereich<br />

Wehrden auf die wesentlichen städtebaulichen Veränderungen gegenüber<br />

2007.<br />

Die <strong>Stadt</strong>struktur Völklingens ist typisch für eine dynamisch gewachsene<br />

Industriestadt. Die Innenstadt ist daher durch viele städtebauliche<br />

Brüche gekennzeichnet. Diese sind wesentliche Zeugnisse der<br />

spezifischen wirtschaftlichen und städtebaulichen Entwicklung. Der<br />

Teilbereich City des Programmgebiets lässt sich nach städtebaulichen<br />

Gesichtspunkten in drei unterschiedlich strukturierte Bereiche<br />

aufteilen: 15<br />

• Die City im engeren Sinne (C1) mit Handel und Dienstleistungen<br />

hat überörtliche Bedeutung. Sie wird zurzeit durch städtebauliche<br />

Maßnahmen im Rahmen des Programms „<strong>Stadt</strong>umbau West“<br />

grundlegend aufgewertet.<br />

• Das sich nordöstlich der City anschließende Verwaltungsquartier<br />

(C2) wird durch öffentliche Einrichtungen - Rathaus, Finanzamt,<br />

Polizei, <strong>Stadt</strong>werke etc. - geprägt. Im Umfeld der Versöhnungskirche<br />

befinden sich zahlreiche soziale Einrichtungen - Jugendzentrum,<br />

Kita, Gemeindezentrum, Moschee etc. Der südliche Bereich<br />

„In der Grät“, der östlich der City zwischen Karl-Janssen-Straße<br />

und Alter Schulstraße gelegen ist, ist der älteste Siedlungskern<br />

Völklingens.<br />

13 GIU mbH: <strong>Integriertes</strong> Handlungskonzept Innenstadt Völklingen, Saar-<br />

brücken 2003<br />

14 isoplan-Marktforschung/INIK 2010, a.a.O.<br />

15 Textgrundlage: isoplan-Marktforschung/INIK 2010, a.a.O., S. IX ff. und<br />

S. 5ff.<br />

Vorarbeiten<br />

städtebauliche Brüche<br />

Versöhnungskirche


28 Städtebau und Wohnen<br />

• Die sich nördlich anschließenden innenstadtnahen Wohnviertel<br />

werden durch die Kühlweinstraße in ein östliches (C4) und westliches<br />

Wohnquartier (C5) geteilt.<br />

Abbildung 16: <strong>Stadt</strong>gestalt und Freiräume, Programmgebietsteil Innenstadt<br />

Quelle: Erhebung INIK, Stand: 08/2008, in: isoplan-Marktforschung/INIK: <strong>Stadt</strong>umbau West, Teilräumliches<br />

Konzept für das Programmgebiet Völklingen-Innenstadt, Saarbrücken 2010


Städtebau und Wohnen 29<br />

Abbildung 17: Bestandsaufnahme der Bausubstanz, Programmgebietsteil Innenstadt<br />

Quelle: Erhebung INIK, Stand: 08/2008, in: isoplan-Marktforschung/INIK: <strong>Stadt</strong>umbau West, Teilräumliches<br />

Konzept für das Programmgebiet Völklingen-Innenstadt, Saarbrücken 2010


30 Städtebau und Wohnen<br />

Abbildung 18: Bestandsanalyse Nutzungen, Programmgebietsteil Innenstadt<br />

Quelle: Erhebung INIK, Stand: 08/2008, in: isoplan-Marktforschung/INIK: <strong>Stadt</strong>umbau West, Teilräumliches<br />

Konzept für das Programmgebiet Völklingen-Innenstadt, Saarbrücken 2010


City-Quartier (C1)<br />

Städtebau und Wohnen 31<br />

Die Bebauungsstruktur im City-Quartier ist von einer dichten Gebäudeanordnung<br />

mit überwiegend dreigeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern<br />

und Kaufhäusern geprägt.<br />

Städtebauliche Missstände konzentrierten sich 2007 in dem „Innenstadtdreieck“<br />

genannten engeren City-Bereich, der durch eine<br />

schlechte Gebäudesubstanz und zahlreiche z.T. lang anhaltende<br />

strukturell bedingte Gebäudeleerstände gekennzeichnet war. Dies<br />

betraf insbesondere mehrere, z.T. größere Einzelhandelseinrichtungen<br />

(Kaufhof-Gebäude mit Parkhaus; Möbelhaus Storch), aber auch<br />

Bürogebäude (Saarstahl-Casinogebäude) und verschiedene im Quartier<br />

verteilte Wohngebäude (siehe Abbildung 18). Die Zahl der darüber<br />

hinaus leer stehenden Ladengeschäfte im City-Quartier konnte<br />

bis 2011 von 40 auf 29 reduziert werden (siehe Abbildung 14, S.<br />

23).<br />

Mit Hilfe der Förderprogramme „ExWoSt“ und „<strong>Stadt</strong>umbau<br />

West“ wurden nicht mehr benötigte Gebäude abgerissen und die<br />

entstehenden Flächen neu gestaltet (v.a. sind zu nennen: Teilabriss<br />

ehem. Kaufhofgebäude 2008; Abriss Möbelhaus Storch<br />

und Neugestaltung als Dorfplatz 2007/2008).<br />

Grünflächen fehlten bis vor wenigen Jahren weitgehend. Öffentliche<br />

Freiflächen wurden in größerem Umfang erst durch <strong>Stadt</strong>umbaumaßnahmen<br />

aus der Modellphase geschaffen oder hergerichtet<br />

(Pfarrgarten, Freifläche zwischen Altem Rathaus und Eligiuskirche<br />

nach Abriss des leer stehenden Möbelhauses Storch). 2005 erwarb<br />

die <strong>Stadt</strong> die leer stehenden Gebäude Bismarckstraße 8-10 und riss<br />

diese gemeinsam mit dem Gebäude Bismarckstraße 12 ab. Bis zur<br />

endgültigen Entwicklung wurde die entstandene Freifläche temporär<br />

als Grünfläche hergerichtet.<br />

Die Bausubstanz im Innenstadtdreieck zwischen Poststraße,<br />

Rathausstraße und Bismarckstraße ist überdurchschnittlich alt:<br />

48 % der Gebäude wurden vor 1918 erbaut (Gesamtstadt:<br />

16 %), 64 % vor 1945 (Gesamtstadt: 38 %). Ein Drittel der Gebäude<br />

wurden 2004 aufgrund einer eigenen Begehung als positive<br />

Imageträger bezeichnet, mehr als ein Drittel der Gebäude<br />

trug damals jedoch durch bauliche Schäden, Verschmutzung<br />

der Fassaden oder vernachlässigte Eingangsbereiche zu einem<br />

negativen optischen Gesamteindruck bei. 16<br />

Die vorhandenen Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Verkehrseinrichtungen<br />

(Globus Verbrauchermarkt, Arbeitsamt, Bahnhof<br />

und verschiedenen Einzelhandels- und Gastronomieeinrichtungen)<br />

16 Isoplan Wohnungsmarktanalyse für die Innenstadt von Völklingen 2004<br />

dichte Bebauung<br />

schlechte Gebäudesubstanz<br />

Leerstände<br />

Freifläche Bismarckstraße<br />

Bahnunterführung<br />

Bismarckstraße 50<br />

funktionierende<br />

Nutzungen


32 Städtebau und Wohnen<br />

sorgen trotz vieler Leerstände für eine gewisse Kundenfrequenz. Die<br />

nach einer schwierigen Phase schließlich mit <strong>Stadt</strong>umbaumitteln erfolgreich<br />

sanierten „Jugendstilhäuser“ (Rathausstraße 24-28) konnten<br />

zwischenzeitlich vollständig mit neuen Einzelhandels-,<br />

Dienstleistungs- und Wohnnutzungen belegt werden und haben erheblich<br />

zu einer Aufwertung der Rathausstraße beigetragen.<br />

Der Teilabriss des ehemaligen Kaufhofs und die geplante Neunutzung<br />

des Areals einschließlich des Parkhauses für ein neues innerstädtisches<br />

Einkaufszentrum (siehe Seite 24) werden einen starken<br />

Impuls für die gesamte Innenstadt geben, im Besonderen für die Teilbereiche<br />

Rathausstraße / Karl-Janssen-Straße und das Quartier „In<br />

der Grät“.<br />

Die Wohnbebauung mit mehrgeschossigen Eigentumswohnungen<br />

aus den 1960er/1970er Jahren sorgt im Zentrum des Innenstadtdreiecks<br />

für eine für City-Verhältnisse vergleichsweise hohe Einwohnerzahl.<br />

Mit Hilfe des <strong>Stadt</strong>umbaus wurde in diesem Bereich durch Aufwertung<br />

bestehender und Schaffung neuer Freiflächen eine deutliche<br />

Verbesserung der Wohnumfeldqualität erreicht.<br />

Verwaltungsquartier (C2)<br />

Das Verwaltungsquartier wird durch zahlreiche öffentliche Bauten wie<br />

Rathaus, Finanzamt, Schwimmbad etc. geprägt. Im Westen dominiert<br />

Blockrandbebauung aus der Gründerzeit mit zum Teil wertvollen,<br />

denkmalgeschützten Gebäuden, im Osten prägen Solitärbauten aus<br />

den 60er Jahren das <strong>Stadt</strong>bild. Diese beiden städtebaulichen Strukturen<br />

prallen unvermittelt aufeinander.<br />

In den letzten Jahren wurde der öffentliche Raum aufgewertet<br />

(Otto-Hemmer-Platz / Rathausplatz). Die qualitätvolle Gestaltung<br />

des Otto-Hemmer-Platzes und Rathausplatzes kommt wegen<br />

der Nutzung als Parkplatz jedoch nicht ausreichend zur Geltung.<br />

Der Hindenburgplatz hingegen wartet seit Jahren auf eine für<br />

das benachbarte Rathaus angemessene Gestaltung.<br />

Den Mittelpunkt des Verwaltungsquartiers bildet die denkmalgeschützte<br />

Versöhnungskirche, in deren Umfeld sich zahlreiche soziale<br />

Einrichtungen befinden. Im Süden des Quartiers ist der ursprüngliche<br />

mittelalterliche <strong>Stadt</strong>kern sowohl in den unregelmäßigen Straßenzügen<br />

als auch in vielen Bauten noch erkennbar. Auch im übrigen<br />

<strong>Stadt</strong>gefüge sind Relikte aus dieser Zeit zu finden.<br />

Der Zustand der Gebäude ist sehr unterschiedlich. Die zum Teil sehr<br />

alte, historische Bausubstanz ist stark überformt, ihr Alter und ehemaliger<br />

Charakter oft nicht mehr zu erkennen.<br />

Die öffentlichen Einrichtungen sorgen für eine starke Frequentierung<br />

des Verwaltungsquartiers, wegen der fehlenden Freiraumqualität und<br />

positive Impulse durch<br />

Revitalisierung<br />

Wohnbebauung<br />

Öffentliche Bauten<br />

Hindenburgplatz mit Rathaus<br />

denkmalgeschützte<br />

Versöhnungskirche<br />

Gebäudezustand<br />

starke Frequentierung


Städtebau und Wohnen 33<br />

des weitgehend fehlenden gastronomischen Angebots ist die Verweildauer<br />

jedoch gering.<br />

Das Potenzial des Viertels gilt es noch zu entdecken und herauszuarbeiten.<br />

Durch den bereits erfolgten Teilabbruch des ehemaligen<br />

Kaufhof-Gebäudes und konkrete Planungen eines Investors zur Neunutzung<br />

des Areals durch ein City-Einkaufszentrum hat sich 2011 die<br />

Chance einer Belebung und Aufwertung und der funktionalen Verknüpfung<br />

mit dem benachbarten Cityquartier konkretisiert. Auch sind<br />

daraus Impulse zur Revitalisierung dieses <strong>Stadt</strong>viertels zu erwarten.<br />

Die Attraktivierung des öffentlichen Raums und die Neuerrichtung von<br />

Freizeit- und Einkaufsangeboten können die wirtschaftliche Substanz<br />

des Quartiers erhöhen.<br />

Wohnquartiere (C4 + C5)<br />

Die Wohnquartiere nördlich der City entstanden seit der 2. Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts bedingt durch das starke Wachstum der <strong>Stadt</strong> im<br />

Zuge der Industrialisierung. Dadurch ist ein einmaliges Ensemble der<br />

Siedlungstätigkeit dieser Zeit entstanden.<br />

Folgende Bautypologien können unterschieden werden:<br />

• Bürgerhäuser (Hofstattstraße, Hohenzollernstraße)<br />

• Miethäuser, meist als Blockrandbebauung (Gatterstraße,<br />

Poststraße, Heinestraße)<br />

• Siedlungshäuser aus dem 19. Jahrhundert (Karl-<br />

/Hochstraße, Eupener Straße), aber auch aus den 20er<br />

Jahren (Heinestraße, Lessingstraße, Etzelstraße).<br />

• Prämien- / Bergmannshäuser aus der Gründerzeit<br />

oft ursprünglich eingeschossig, später aufgestockt.<br />

Wenn auch viele Bauten überformt sind, lässt sich Struktur der<br />

Siedlung und Wesen der Bauten noch ablesen. Teilweise findet man<br />

angenehme Straßenräume mit altem Baumbestand, überwiegend<br />

jedoch breite Straßen ohne Aufenthaltsqualitäten. Typisch für die<br />

Wohnviertel dieser Epoche sind die stark bebauten Innenhöfe, oft<br />

ohne Grün. Öffentliche Freiräume, Voraussetzung für das Entstehen<br />

von Nachbarschaften, sind nicht vorhanden.<br />

Das Wohnviertel ist gut mit Sozial- und Einzelhandelseinrichtungen<br />

versorgt und liegt innenstadtnah, leidet aber trotz großer Potenziale<br />

unter dem schlechten Image der Innenstadt Völklingens. In den letzten<br />

Jahren ist bundesweit ein Trend zum Wohnen in den Innenstädten<br />

zu verzeichnen. Dieser Trend bietet für die Wohnquartiere C4 und<br />

C5 Entwicklungspotenziale für die Zukunft. Gentrifizierung ist hier<br />

weniger zu erwarten.<br />

Potenziale und<br />

Chancen<br />

Entstehungszeit<br />

Heinestraße<br />

überformte Strukturen<br />

Chancen und<br />

Potenziale


34 Städtebau und Wohnen<br />

Die vorgefundene Nutzungsmischung von Wohnen und Kleingewerbe<br />

wird grundsätzlich positiv bewertet. Sie bietet wohnungsnahe Arbeitsplätze<br />

und Versorgung. Bei einigen Gewerbebetrieben kommt es<br />

jedoch aufgrund von Lärmemission zu Konflikten. Hier gilt es mit<br />

Schutzmaßnahmen Abhilfe zu schaffen. Nur in Ausnahmefällen soll<br />

eine Betriebsverlagerung stattfinden.<br />

Gerade im nördlichen Programmgebietsteil (C4 und C5) bestehen<br />

Chancen, die Wohnfunktion der City zu stabilisieren und aufzuwerten.<br />

Mit den im Teilräumlichen <strong>Stadt</strong>umbaukonzept von 2010 vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen sollen die identifizierten Chancen zur Förderung<br />

des Innenstadtwohnens genutzt werden, indem das Image der Innenstadt<br />

als Wohnstandort gestärkt wird, das Wohnungsangebot in der<br />

City durch attraktive Neubauten ausgeweitet wird und die vorhandene<br />

erhaltenswerte Bausubstanz sowie der öffentliche Raum mit seinen<br />

Grün- und Freiflächen funktional und gestalterisch aufgewertet werden.<br />

Ziel ist es dabei, durch einen verstärkten Zuzug die soziale Mischung<br />

der Innenstadtbevölkerung zu verbessern und damit einen<br />

Beitrag zur Stabilisierung der Innenstadt zu leisten.<br />

Verkehr<br />

Im Rahmen der Fortschreibung des <strong>Stadt</strong>umbaukonzeptes wurden<br />

die städtebaulichen Auswirkungen des Handlungsfelds Verkehr behandelt.<br />

Für die Quartiere der Innenstadt wurden 2010 die folgenden<br />

noch heute gültigen Feststellungen getroffen und <strong>Stadt</strong>umbaumaßnahmen<br />

zur Verbesserung der Situation erarbeitet: 17<br />

Das Straßennetz ist ausschließlich funktional auf den Autoverkehr<br />

ausgerichtet. Fußgänger und Radfahrer finden bei der Verkehrsplanung<br />

wenig Berücksichtigung. Die Verkehrsführung ist - vor allem für<br />

Ortsunkundige - verwirrend und nicht zielführend. Die Verkehrsplanung<br />

bedarf einer intensiven Überarbeitung, scheint aber nur mit großem<br />

Aufwand verbesserungsfähig zu sein. Die in den 60er Jahren<br />

gebaute Tangente (B51) ist nach heutigen Gesichtspunkten überdimensioniert<br />

und trägt zu den aufgezeigten Missständen bei.<br />

Das Quartier C1 wird durch die Bahntrasse Saarbrücken – Trier<br />

und die in Teilen aufgeständerte B 51 von den südlich und westlich<br />

angrenzenden Quartieren abgeschnitten. Nur wenige unattraktive<br />

Fuß- und Radwegebeziehungen queren diese Zäsur,<br />

insbesondere die trotz verschiedener Aufwertungsversuche wenig<br />

einladende Bahnunterführung zwischen Bahnhof und Weltkulturerbe.<br />

Die B51 und der Bahndamm zerschneiden im Bereich C2 auch das<br />

älteste Quartier Völklingens und bilden im Süden des Quartiers C2<br />

eine Zäsur mit hoher Trennwirkung. Die stark befahrene Karl-<br />

17 isoplan-Marktforschung/INIK 2010, a.a.O., S. 26 und S. 40ff.<br />

Nutzungsmischung<br />

<strong>Stadt</strong>umbaumaßnahmen<br />

Einseitige Ausrichtung<br />

auf den Autoverkehr<br />

Bahnunterführung,<br />

Fußweg zwischen<br />

Weltkulturerbe und City


Städtebau und Wohnen 35<br />

Janssen-Straße riegelt den Bereich „Am Alten Markt“ zum benachbarten<br />

Rathausbereich ab.<br />

Die durch die Innenstadt führenden Haupterschließungsstraßen (Bismarck-,<br />

Moltke-, Karl-Janssen-Straße) haben einen stark trennenden<br />

Charakter. Hierzu trägt neben dem starken Verkehrsaufkommen auch<br />

eine ungünstig platzierte <strong>Stadt</strong>möblierung bei, durch die wichtige<br />

Fuß- und Radwegebeziehungen verbaut werden. Während die Verminderung<br />

der Verkehrsbelastung nur in geringem Umfang möglich<br />

ist, kann der Charakter des Straßenraumes hingegen erheblich verbessert<br />

werden. Neben der damit gewonnen Aufenthaltsqualität wird<br />

eine bessere fußläufige Vernetzung der Quartiere angestrebt. Neue<br />

Straßenbäume und städtisches Grün können die starke Versiegelung<br />

der Innenstadt aufbrechen und so zum besseren <strong>Stadt</strong>klima (Feinstaub,<br />

Aufheizung, Lärm) beitragen.<br />

städtebauliche Zäsuren


36 Städtebau und Wohnen<br />

2.4.1.2 Teilbereich Wehrden<br />

Der Programmgebietsteil Wehrden lässt sich nach den Kriterien Baualter,<br />

Nutzungsstruktur und Funktion in mehrere Teilbereiche untergliedern.<br />

Unteres Wehrden (Quartiere W1 und W2)<br />

Die Teilgebiete W1 und W2 des sog. „Unteren Wehrden“ sind von<br />

ihrer geografischen Lage her identisch mit dem Sanierungsgebiet<br />

im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden. Östlich davon befindet sich das Areal des<br />

Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Nördlich grenzt das Gelände des<br />

ehemaligen Kraftwerks Wehrden an. Die Quartiere W3, W4 und<br />

W5 des Programmgebietes schließen in westlicher Richtung an<br />

und werden zusammengefasst als Teilgebiet „Wehrdener Berg“<br />

bezeichnet. Der überwiegende Teil der Gebäude im Unteren<br />

Wehrden zeugen von intensiver Bautätigkeit gegen Ende des 19.<br />

und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sowie während der 50er und<br />

60er Jahre des 20. Jahrhunderts.<br />

Der Ortskern von Wehrden mit Geschäften und Dienstleistern in<br />

gründerzeitlichen Wohn- und Geschäftshäusern erstreckt sich im<br />

Unteren Wehrden von der Kulturhalle in der Schaffhauser Straße<br />

bis zum Wehrdener Platz. Er findet seine moderne Fortsetzung in<br />

Nachkriegs-Zweckbauten in Richtung Kaufland-Verbrauchermarkt<br />

in der Hallerstraße. Nördlich und westlich schließen sich<br />

Wohnquartiere mit ehemaligen Arbeiter- und Prämienhäusern an,<br />

die um die ehemaligen Alt-Wehrdener Bauernhäuser im Laufe der<br />

Industrialisierung entstanden sind (Hostenbacher Straße, Zur<br />

Turnhalle, Kirchbergstraße und Umfeld).<br />

Ortsbild prägend sind die denkmalgeschützten derzeit ungenutzten<br />

ehemaligen sog. „Meisterhäuser“ in der Saarstraße, die 1906<br />

für die Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke für die leitenden<br />

Angestellten des Hüttenwerks errichtet worden sind. Vom<br />

Ortszentrum dehnte sich die Wohnbebauung im Laufe der<br />

folgenden Jahrzehnte auch an den Saarhängen entlang der<br />

Schaffhauser Straße, der Buröther Straße, der Pfarrwiesstraße<br />

und der Kirchbergstraße aus.<br />

Auch entlang des Rosseltals entstanden hauptsächlich nach dem<br />

zweiten Weltkrieg ein- bis dreigeschossige Gebäude. In den<br />

kleinen, aber stark verdichteten Wohnquartieren haben sich im<br />

Laufe der Zeit auch kleinere Gewerbebetriebe angesiedelt<br />

(Ludweilerstraße, Mühlenstraße, Hallerstraße, Waldstraße).<br />

Im Handlungskonzept Unteres Wehrden aus dem Jahr 2000 wurden<br />

in diesen Quartieren Gestaltungsmängel im äußeren Erscheinungsbild<br />

und Wohnumfeld festgestellt. Das Quartier W1 wurde zum Sanie-<br />

Schaffhauser Straße<br />

Meisterhäuser<br />

leer stehende Gebäude<br />

neben der Kulturhalle<br />

Zur Turnhalle


Städtebau und Wohnen 37<br />

rungsgebiet erklärt. In einem Städtebaulichen Rahmenplan wurden<br />

2000 Maßnahmen zur städtebaulichen Aufwertung des Quartiers<br />

dargestellt. Der Maßnahmenkatalog des Rahmenplans umfasst insbesondere<br />

• vordringliche Fassadensanierung im Bestand<br />

• Umnutzung von Bestandsgebäuden<br />

• Lückenschlüsse durch Neubauten<br />

• Ausbau des straßenunabhängigen Rad- und Fußwegenetzes<br />

• straßenbegleitende Radwege<br />

• Verkehrsberuhigung öffentlicher Bereiche<br />

• Gestaltung von Plätzen und Innenhöfen<br />

• Grünvernetzung<br />

• Anlage von Bolzplätzen, Spielplätzen, Parks.<br />

In den vergangenen 11 Jahren wurden mit Finanzierung aus unterschiedlichen<br />

Förderprogrammen, u.a. Soziale <strong>Stadt</strong>, schwerpunktmäßig<br />

die folgenden investiven Projekte umgesetzt:<br />

• Umnutzung des Gebäudes Schaffhauser Straße 18 zur Kulturhalle<br />

(Soziale <strong>Stadt</strong>)<br />

• Ordnungsmaßnahmen im Umfeld der Kulturhalle (Soziale <strong>Stadt</strong>)<br />

• Einrichtung eines Bolzplatzes am Nordrand der Hostenbacher<br />

Straße (Soziale <strong>Stadt</strong>)<br />

• Fassadensanierungsprogramm, Förderung der Sanierung von ca.<br />

100 Fassaden privater Gebäude (Soziale <strong>Stadt</strong>)<br />

• Aufwertung und Gestaltung des Wehrdener Platzes (S+E)<br />

• Bau einer Anlegestelle für Personenschiffe (EFRE)<br />

• Bau einer Schwimmsteganlage am östlichen Saarufer (Welterbeprogramm)<br />

• Sanierung des alten Schleusenwärtergehöfts am Brückenkopf am<br />

Ostufer der Saar (Welterbeprogramm)<br />

• Kanalsanierung und anschließende Herrichtung von Fahrbahn<br />

und Gehweg in der Kirchbergstraße, Feldstraße, St.-Joseph-<br />

Straße (S+E)<br />

Für mehrere Vorhaben des Rahmenplans wurden unter intensiver<br />

Beteiligung der Bürger und lokaler Akteure bereits Planungen erstellt,<br />

die aufgrund fehlender Mittel bisher nicht umgesetzt werden konnten:<br />

• Sanierung und Umnutzung der Meisterhäuser<br />

• Anlage eines „Brückenparks“ unter der Autobahnbrücke<br />

• Sanierung der Saarstraße, Hostenbacher Straße und Grabenstraße<br />

In Bearbeitung sind folgende Projekte (Stand: Dezember 2012):<br />

- mit finanzieller Förderung über das Städtebauförderprogramm „Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>“:<br />

Hostenbacher Str.<br />

Kulturhalle<br />

Umfeld Kulturhalle<br />

Zur Turnhalle<br />

Hochhäuser der GSW


38 Städtebau und Wohnen<br />

• Gestaltung eines Dorfplatzes zwischen der Saarstraße und der<br />

Hostenbacher Straße<br />

• Kanalsanierung und anschließende Herrichtung von Fahrbahn<br />

und Gehweg in der Straße „Zur Turnhalle“<br />

- mit finanzieller Förderung über das Städtebauförderprogramm<br />

„S + E“:<br />

• Umfeldgestaltung der Kulturhalle.<br />

Wehrdener Berg (Quartiere W3 bis W5)<br />

Der Programmgebietsteil auf dem Wehrdener Berg lässt sich aufgrund<br />

seiner heterogenen städtebaulichen Struktur in drei Quartiere<br />

einteilen: die Schaffhauserstraße mit einer straßendorfartigen meist<br />

zweistöckigen Vorkriegs-Wohnbebauung (W3), ein Wohnquartier mit<br />

Hochhäusern der GSW aus den 60er Jahren (Kleine Bergstraße) und<br />

dreistöckigen Zeilenbauten aus den 50er Jahren (W4) sowie im Quartier<br />

W5 die Ein- und Zweifamilienhaussiedlung Bergstraße/Waldsiedlung<br />

und das Gewerbegebiet „Vorderster Berg“.<br />

Das Quartier W4 hat aufgrund der Sozialstruktur seiner Bewohner<br />

und durch das Obdachlosenheim in der Zilleichstr. 2 ein schlechtes<br />

Image bei der übrigen Bevölkerung (vgl. Daten zur Sozialstruktur in<br />

Kapitel 2.2.4). Das Wohnumfeld in Quartier W4 ist durch zahlreiche<br />

öffentliche Grün- und Freiflächen aufgelockert, die jedoch derzeit von<br />

der Bevölkerung wenig genutzt werden.<br />

Im Quartier W4 besitzt die städtische Wohnungsgesellschaft GSW<br />

370 Wohnungen, von denen im Oktober nach eigenen Angaben 19 %<br />

(70 Wohnungen) verteilt über alle Gebäude leer standen. Die kleinräumige<br />

Analyse der Bevölkerungsstruktur zeigt eine zunehmende<br />

Überalterung in Quartier W4.<br />

Die städtische Wohnungsgesellschaft beobachtet zunehmend Probleme<br />

mit unbeglichenen Mietschulden, Mietnomadismus und rücksichtslosem<br />

Umgang mit den Wohnungen. Die hohe Zahl leer stehender<br />

Wohnungen beruht unter Anderem auf dem hohen Kostenaufwand<br />

(bis zu 30.000 € pro Wohnung für Sanierungsmaßnahmen,<br />

die nach dem Ende eines Mietverhältnisses von der GSW<br />

aufgebracht werden müssten, um eine Wohnung wieder in einen<br />

vermietbaren Zustand zu bringen).<br />

In den 50er Jahren wurde der in den Nachkriegsjahren<br />

bestehenden Wohnungsnot mit der Ankurbelung des<br />

Wohnungsbaus entgegengetreten. In jener Zeit wurde auch das<br />

städtische Gebäude Zilleichstraße 2 errichtet. Ab den 70er Jahren<br />

bestand die Möglichkeit, in diesem Gebäude Personen unterzubringen,<br />

die entweder ihre Wohnung aus verschiedenen Gründen verlas-<br />

städtischeWohnungsgesellschaft Ursachen der Leerstände<br />

Zilleichstraße 2


Städtebau und Wohnen 39<br />

sen mussten oder die auf Grund ihrer Lebensweise keinen festen<br />

Wohnsitz hatten. Diese Nutzung des Gebäudes wurde bis einschließlich<br />

2012 aufrechterhalten.<br />

Im Rahmen einer gutachterlichen Bestandsaufnahme in 2007 wurde<br />

ein erheblicher Sanierungsstau des Gebäudes festgestellt. Eine bauliche<br />

und technische Ertüchtigung des Gebäudes hat bisher aus verschiedenen<br />

Gründen nicht in der Intensität erfolgen können, die für<br />

eine weitere Nutzung als Unterbringungsmöglichkeit für obdachlose<br />

Personen im Sinne der kommunalen Satzung nach den heutigen<br />

technischen Anforderungen notwendig wäre. Zwischenzeitlich stehen<br />

für Obdachlose und Durchwanderer andere Unterbringungsmöglichkeiten<br />

zu Verfügung. Die Situation des Gebäudes wurde in einem<br />

gesonderten Gutachten intensiv analysiert. 18 Das Gutachten kommt<br />

zu folgenden Kernergebnissen:<br />

In Teilen des Gebäudes betreibt die Caritas eine Gemeinweseneinrichtung<br />

mit Kinder- und Jugendarbeit, einer Kleiderkammer und einer<br />

„<strong>Stadt</strong>teilwerkstatt“, in der Bewohner handwerkliche Arbeiten durchführen<br />

können. Das restliche Gebäude ist zwischenzeitlich ungenutzt<br />

und ist aufgrund seines desolaten Erhaltungszustands für Wohnzwecke<br />

nicht mehr nutzbar. Die Haustechnik ist mangelhaft (z.T. Beheizung<br />

durch Einzelfeuerstätten; Gemeinschaftssanitärräume; Mängel<br />

in der elektrischen Anlage u.a.). Die <strong>Stadt</strong> prüft eine Verlagerung der<br />

Gemeinwesenarbeit in Räumlichkeiten, die in einem besseren baulichen<br />

Zustand sind.<br />

Am Ostrand der Wohnbebauung von Quartier W5 existieren drei<br />

Schlichtbauten, die weitgehend unbewohnt sind. Die Fassaden und<br />

das Grundstück sind stark verschmutzt, zahlreiche Fensterscheiben<br />

wurden eingeschlagen.<br />

Die Beispiele zeigen, dass sich soziale Schieflagen und Verwahrlosung<br />

der Bausubstanz auch in dem Hochhausquartier - von außen<br />

kaum wahrnehmbar - gegenseitig verstärken und ohne Eingriffe von<br />

außen zu einer weiteren Degradierung des Quartiers führen werden.<br />

Bisher hat das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> in Wehrden dieses Thema<br />

nicht aufgegriffen. Hier wird in Zukunft aufgrund des fortschreitenden<br />

demografischen Wandels (Rückgang der Einwohnerzahl; Alterung)<br />

zunehmender Handlungsbedarf unter Einbeziehung der städtischen<br />

Wohnungsgesellschaft gesehen. Ohne steuernde Eingriffe, die sowohl<br />

bauliche wie auch soziale Maßnahmen umfassen müssen, besteht<br />

die Gefahr einer Verelendung und zunehmender Leerstände im<br />

Hochhausquartier.<br />

18 isoplan-Marktforschung: Konzept zur Aufwertung der sozialen Infrastruktur<br />

im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden, Nutzungskonzept für das Anwesen Zilleichstr.<br />

2, Teil 1-3, Saarbrücken, 2007 und<br />

isoplan-Marktforschung: Teilabriss des Gebäudes Zilleichstraße 2, Aktualisierung<br />

der Kostenschätzung, Saarbrücken 2011<br />

Schlichtbauten<br />

Kleine Bergstraße 40<br />

Handlungsbedarf<br />

städtische Wohnungsgesellschaft


40 Städtebau und Wohnen<br />

Zum einen muss über einen kontrollierten Rückbau nicht mehr benötigten<br />

und nicht wirtschaftlich zu sanierenden Wohnraums (z.B. Zilleichstr.<br />

2) nachgedacht werden. Zum anderen wird die alternde Bevölkerung<br />

des Quartiers (bereits heute ist ein Viertel im Rentenalter!)<br />

zunehmend Hilfen zur Bewältigung des Alltages benötigen. Zur Einbeziehung<br />

der Wohnungsgesellschaften in die Umsetzung des Programms<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ liegen zwischenzeitlich auch aus Westdeutschland<br />

zahlreichen gute Praxisbeispiele vor (zum Beispiel: Neustadt<br />

an der Weinstraße 19 ).<br />

19 vgl. isoplan-Marktforschung/FIRU mbH: Zukunftsinitiative Neustadt/W.-<br />

Branchweiler, Konzept zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität,<br />

erstellt für die WBG Wohnungsbaugesellschaft mbH, Saarbrücken/Kaiserslautern<br />

2006<br />

weitere investive und<br />

nicht investive Maßnahmen<br />

notwendig<br />

Beispiele guter Praxis


2.4.2 Eckdaten des Wohnungsmarktes<br />

Städtebau und Wohnen 41<br />

2004 wurde eine umfassende Wohnungsmarktanalyse für die <strong>Stadt</strong><br />

Völklingen erarbeitet. 20 Die Analyse wurde im Rahmen des Teilräumlichen<br />

<strong>Stadt</strong>umbaukonzepts für die City mit dem Datenstand 2007<br />

aktualisiert. Im Folgenden werden die seit 2007 eingetretenen Änderungen<br />

auf dem Wohnungsmarkt mit Focus auf das Programmgebiet<br />

analysiert.<br />

2007 markierte einen Wendepunkt auf dem Wohnungsmarkt. Bis<br />

2007 wurde der paradoxe Trend festgestellt, dass der Wohnungs-<br />

und Wohnraumbestand in Völklingen trotz sinkender Einwohnerzahlen<br />

weiter anstieg. Dieser Trend ist seitdem durchbrochen worden:<br />

Erstmals seit Jahrzehnten ist der Wohnungsbestand in Völklingen<br />

2008 jährlich leicht gesunken. Die Zahl der Wohnungen in Wohn- und<br />

Nichtwohngebäuden nahm durch Zusammenlegungen, Zweckentfremdungen<br />

und Abrisse (insbesondere in Fürstenhausen und Ludweiler<br />

aufgrund von Bergsenkungen) von 2007 bis 2010 um 69 auf<br />

20.773 ab, die Wohnfläche in Wohngebäuden stagnierte bei 1,86<br />

Mio. m². Im gleichen Zeitraum sank die Einwohnerzahl um 555 oder<br />

1,4 %. 21<br />

Abbildung 19: Kenndaten des Wohnraumbestands in Völklingen, 1995 - 2010<br />

Datenquelle: Statistisches Amt Saarland und eigene Berechnungen<br />

20 isoplan-Institut: Wohnungsmarktanalyse für die Innenstadt von Völklin-<br />

gen. Saarbrücken, 2004<br />

21 Quelle: Statistisches Amt Saarland und eigene Berechnungen<br />

Wohnungsmarktanalyse<br />

2007 Wende auf dem<br />

Wohnungsmarkt


42 Städtebau und Wohnen<br />

Die weiterhin ungleiche Entwicklung von Bevölkerung (Rückgang)<br />

und Wohnraumangebot (Stagnation) erklärt sich zum einen aus einer<br />

nach wie vor leicht sinkenden Haushaltsgröße (Rückgang von 2007<br />

bis 2010 um 1,1 % auf 1,91 Einwohner pro Wohnung) und zum anderen<br />

aus einer weiterhin steigenden Inanspruchnahme von Wohnfläche<br />

pro Kopf (Zunahme um 1,5 % auf 46,9 m² je Einwohner).<br />

Die Wohnbautätigkeit in der <strong>Stadt</strong> Völklingen ist seit Abklingen des<br />

Booms Anfang der neunziger Jahre stark rückläufig, was vorwiegend<br />

auf das fast vollständige Erliegen des Geschosswohnungsbaus zurückzuführen<br />

ist. Dieser ging von durchschnittlich 170 fertig gestellten<br />

Wohnungen Mitte der neunziger Jahre bis 2011 praktisch auf null<br />

zurück.<br />

Der Einfamilienhausbau war von 1998 bis 2007 weitgehend stabil bei<br />

durchschnittlich 49 Wohnungen in 42 Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

pro Jahr. Insbesondere Ludweiler und Fürstenhausen profitierten von<br />

neuen Baugebieten. Nach 2007 ist aber auch der Ein- und Zweifamilienhausbau<br />

in Völklingen eingebrochen und lag bis 2010 noch bei<br />

20-25 Wohnungen pro Jahr. Hiervon hat die Innenstadt aufgrund des<br />

vorherrschenden Geschosswohnungsbaus jedoch praktisch nicht<br />

profitiert.<br />

Abbildung 20: Fertiggestellte Wohnungen in Völklingen<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

31<br />

59<br />

62<br />

35<br />

61<br />

130<br />

37 48<br />

50<br />

74<br />

167 161 177 191<br />

82<br />

129<br />

53<br />

43<br />

42<br />

92<br />

46<br />

81<br />

50<br />

42<br />

44<br />

20<br />

In Häusern mit 1-2 WE<br />

In Häusern mit >2 WE und in Umbauten<br />

40<br />

31<br />

63 55<br />

38 60<br />

35<br />

15 20 14 6 6<br />

22<br />

2<br />

25<br />

2<br />

23<br />

0<br />

90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

Quelle: Statistisches Amt Saarland<br />

Wohnraumangebot<br />

stagniert bei sinkender<br />

Bevölkerungszahl<br />

Wohnbautätigkeit<br />

stark rückläufig<br />

auch Eigenheimbau<br />

betroffen


Städtebau und Wohnen 43<br />

Die entspannte Nachfragesituation zeigt sich bei einem Vergleich der<br />

Mieten und Immobilienpreise Völklingens mit anderen Städten im<br />

Saarland deutlich. Die Wohnungsmieten in Völklingen lagen 2011<br />

zwischen 3,50 €/m² (einfache Lage) und 5 €/m² (gute Lage). Völklingen<br />

liegt mit diesem Preisniveau im unteren Drittel der durchschnittlichen<br />

Netto-Kaltmieten der im Preisspiegel erfassten Städte im Saarland.<br />

22<br />

Die Verkaufspreise für Reihenhäuser/ Doppelhaushälften in Völklingen<br />

lagen 2011 zwischen 80.000 € (einfache Lage) und 170.000 €<br />

(sehr gute Lage). Der Durchschnittsverkaufspreis der untersuchten<br />

Städte im Saarland lag bei 84.000 € bis 196.000 €. Saarbrücken lag<br />

dabei an der oberen Grenze. In weiteren Kategorien, wie Einfamilienhäuser,<br />

Büromieten, Renditeobjekte, wird dieses Bild bestätigt, auch<br />

hier lagen die Preise in Völklingen jeweils im unteren Drittel der untersuchten<br />

Städte im Saarland.<br />

Abbildung 21: Wohnungsmieten im Saarland<br />

Netto-Kaltmieten in Euro/m²<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

4,50<br />

3,80<br />

3,50<br />

6,00<br />

4,63<br />

4,00<br />

einfache mittlere gute<br />

Lage<br />

Völklingen<br />

8,00<br />

5,63<br />

5,00<br />

Durchschnitt<br />

Quelle: Preisspiegel 2011 Wohn- und Gewerbeimmobilien Saarland und<br />

eigene Berechnungen<br />

22 Preisspiegel 2011 Wohn- und Gewerbeimmobilien Saarland<br />

Mieten und<br />

Immobilienpreise<br />

niedrige<br />

Immobilienpreise


44 Städtebau und Wohnen<br />

Abbildung 22: Preise für Reihenhäuser/Doppelhaushälften im Saarland<br />

Verkaufspreis in Euro<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

115.000<br />

84.000<br />

80.000<br />

175.000<br />

136.000<br />

115.000<br />

225.000<br />

160.000<br />

145.000<br />

einfache mittlere gute sehr gute<br />

Qualität<br />

275.000<br />

196000<br />

170.000<br />

Völklingen<br />

Durchschnitt<br />

Quelle: Preisspiegel 2011 Wohn- und Gewerbeimmobilien Saarland und<br />

eigene Berechnungen<br />

Die Eigentumsbildung wurde in der Vergangenheit in Baugebieten in<br />

mehreren <strong>Stadt</strong>teilen ermöglicht. Der bewusste Prozess der Suburbanisierung<br />

wurde von der <strong>Stadt</strong>verwaltung verfolgt, um den Exodus<br />

solventerer Bürger aus Völklingen in den „Speckgürtel“ der benachbarten<br />

Gemeinden aufzuhalten und ggf. sogar Familien aus anderen<br />

Städten nach Völklingen zu ziehen, was in gewissen Grenzen auch<br />

gelungen ist.<br />

Attraktiven Eigenheimvierteln mit einem guten Ruf in den <strong>Stadt</strong>teilen<br />

standen in der Innenstadt bisher Wohnquartiere mit sehr schlechtem<br />

Image und entsprechenden Problemen wie einer sozialen und ethnischen<br />

Segregation oder Ladenleerständen gegenüber. Erste Schritte,<br />

diese Situation zu ändern, wurden unter anderem mit Hilfe von Maßnahmen<br />

der Sozialen <strong>Stadt</strong> und des <strong>Stadt</strong>umbaus in den letzten Jahren<br />

eingeleitet.<br />

Wenngleich ein Imagewandel ein langwieriger und nicht einfach<br />

nachweisbarer Prozess ist, deuten doch einige Indikatoren darauf hin,<br />

dass seit dem Sichtbarwerden der <strong>Stadt</strong>umbaumaßnahmen in der<br />

City und der Aufnahme der Aktivitäten zur Aktivierung der Bevölkerung<br />

im Programmgebietsteil Innenstadt (<strong>Stadt</strong>teilforum, Bürgerbüro)<br />

unter den Akteuren in der Innenstadt eine gewisse Aufbruchstimmung<br />

entstanden ist. Diese weiter zu stärken und zu fördern ist eines der<br />

wesentlichen Ziele für die verbleibende Laufzeit des Programms Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>.<br />

Eigenheimbau in den<br />

<strong>Stadt</strong>teilen<br />

Probleme der Innenstadt<br />

erste Erfolge


2.5 Soziale Infrastruktur<br />

Soziale Infrastruktur 45<br />

Zur sozialen Infrastruktur zählen neben den klassischen Einrichtungen<br />

(Schulen, Kindertagesstätten, <strong>Stadt</strong>teil- und Gemeindezentren)<br />

auch Treffpunkte mit vielfältigen Angeboten für spezielle Nutzergruppen<br />

(Frauen, Jugendliche, ältere Menschen, Migranten, Arbeitslose<br />

usw.). Dadurch entstehen günstige Bedingungen für das Gemeinwesen<br />

sowie verbesserte Wohn- und Lebensqualitäten in den Städten<br />

und Gemeinden.<br />

Das Programmgebiet verfügt über eine gute Ausstattung mit Einrichtungen<br />

der sozialen Infrastruktur. Durch den Wegweiser „Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>“ wurde seit 2007 ein Nachschlagewerk für die verschiedenen<br />

sozialen Einrichtungen in Völklingen geschaffen.<br />

Das größte Einzelprojekt im Programm Soziale <strong>Stadt</strong> in Völklingen<br />

war die Herrichtung der Kulturhalle und ihres Umfeldes in Wehrden.<br />

Damit hat die Verbesserung der sozialen Infrastrukturausstattung<br />

einen wesentlichen Stellenwert im Programm der <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

erhalten.<br />

Die Soziale Infrastruktur der <strong>Stadt</strong>mitte hat mit dem Multifunktionsfeld<br />

auf dem Schulhof Mühlgewann ebenfalls eine Aufwertung erfahren<br />

(nicht aus Soziale <strong>Stadt</strong>-Mitteln finanziert).<br />

Programmgebiet Wehrden<br />

Im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden besteht ein breit gefächertes Angebot von sozialen<br />

und kulturellen Infrastruktureinrichtungen.<br />

Kultur: Die im Unteren Wehrden mit Hilfe von Fördergeldern des<br />

Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und der Sozialen<br />

<strong>Stadt</strong> entstandene Kulturhalle bietet ein breit gefächertes Programm.<br />

Bildung und Erziehung: Eine Versorgung der Kinder bis zum<br />

Wechsel auf eine weiterführende Schule ist im <strong>Stadt</strong>teil aufgrund eines<br />

Kindergartens und einer Grundschule im Unteren Wehrden und<br />

einer Kindertagesstätte auf dem Wehrdener Berg gegeben.<br />

Gemeinwesenarbeit: Seit über 20 Jahren betreibt der Verein Bariş<br />

Gemeinwesenarbeit in Wehrden. Die Caritas ist Träger der Gemeinwesenarbeit<br />

auf dem Wehrdener Berg in der Zilleichstraße 2.<br />

Spiel- und Sportplätze: Auf dem Wehrdener Berg stehen den kleineren<br />

Kindern drei städtische und zwei private Spielplätze der GSW<br />

zur Verfügung. Letztere sind in einem nicht mehr zeitgemäßen Zustand.<br />

Drei weitere Spielplätze befinden sich im Unteren Wehrden.<br />

Für sportliche Aktivitäten können ein Bolzplatz auf dem Wehrdener


46 Soziale Infrastruktur<br />

Berg und das neue gestaltete Spiel- und Aktionsfeld im Unteren<br />

Wehrden genutzt werden. Dieses wurde mit Hilfe von Fördermitteln<br />

aus dem Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ finanziert. Der Sportplatz auf dem<br />

Wehrdener Berg steht nur Mitgliedern des lokalen Sportvereins zur<br />

Verfügung. Im Unteren Wehrden wird die Sporthalle von verschiedenen<br />

Vereinen genutzt. Die Kulturhalle wird ebenfalls zum Training,<br />

z.B. von der ambulanten Herzgruppe genutzt.<br />

Kirchen, religiöse Gemeinschaften: Eine katholische Kirche ist<br />

sowohl auf dem Wehrdener Berg als auch im Unteren Wehrden vorhanden.<br />

Im Unteren Wehrden hat sich mit dem Standort einer Moschee<br />

zudem ein islamisches Gemeindezentrum entwickelt.<br />

Tabelle 5: Soziale Einrichtungen in Wehrden<br />

Einrichtung Bezeichnung (PG) Adresse<br />

Kindergärten Kath. Kindergarten St. Josef<br />

Kath. KiTa St. Hedwig<br />

Kirchbergstraße 15b<br />

Schaffhauser Str. 156a<br />

Grundschulen Regenbogen Grundschule Kleine Bergstraße 3a<br />

ev. Kirchen Auferstehungskirche Ludweiler Straße 62<br />

kath. Kirchen Pfarrgemeinde St. Josef<br />

Pfarrgemeinde St. Hedwig<br />

Kirchbergstraße. 15<br />

Schaffhauser Str. 156 a<br />

Moschee Selimiye Moschee (DITIB) Schaffhauser Straße 8<br />

Wohlfahrtsverbände/Soziale<br />

Dienste<br />

Einrichtungen für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Einrichtungen für<br />

Senioren<br />

Behörden und Kontaktstellen<br />

Caritas-Gemeinwesenarbeit „Wehrdener Berg“<br />

Bariş Leben und Lernen e.V.<br />

Auffanglager für Obdachlose und Übernachtungsheim für<br />

Durchwanderer, <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

Zilleichstr. 2<br />

Saarstraße 25<br />

Zilleichstraße 2<br />

KASSIOPEIA Schule der Phantasie Pfarrwiesstraße 1<br />

Tanz mit Bleib Fit Bundesverband Seniorentanz<br />

Alten- und Pflegeheim Haus Emilie<br />

Schaffhauser Str. 156a<br />

Kirchbergstraße 20<br />

Multikulturelles Informations- und Förderzentrum Saarstraße 25<br />

Kultureinrichtungen Kulturhalle Wehrden Schaffhauser Straße 18<br />

Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />

Sonstige Einrichtungen<br />

Turnhalle<br />

Spiel- und Aktionsfeld<br />

Spielplätze Zur Rossel<br />

Begegnungsstätte Wehrden AWO Saarland e.V.<br />

Pensionärsverein Völklinger Hütte Wehrden u. Umgebung<br />

Saarstraße<br />

Sängerheim<br />

Waldsiedlung<br />

Wadgasser Straße + Bolzplatz<br />

Kirchbergstraße<br />

Quelle: Wegweiser Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen, Völklingen 2011, Stand: November 2011<br />

Kleine Bergstraße 3a<br />

Hostenbacher Straße<br />

Schaffhauser Str. 156a<br />

Burötherstraße 49


Soziale Infrastruktur 47<br />

Abbildung 23: Soziale Infrastruktureinrichtungen im Programmgebietsteil Wehrden<br />

Programmgebiet Völklingen Innenstadt:<br />

In der Innenstadt sind zahlreiche soziale Einrichtungen vorhanden.<br />

Die Betreuung der Kinder ist durch 5 Kindertagesstätten gewährleistet,<br />

von denen zwei im Programmgebiet liegen. Zudem ist die Kinderbetreuungsbörse<br />

in der Poststraße ansässig. Das Schulangebot in<br />

der Innenstadt umfasst zwei Gymnasien, zwei Realschulen und eine<br />

Volkshochschule.<br />

Für die Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen im <strong>Stadt</strong>teil<br />

stehen 14 Spielplätze, ein Jugendzentrum, ein Schülerzentrum, ein<br />

Abenteuerspielplatz, ein Skaterpark sowie das neu errichtete Multifunktionsfeld<br />

auf dem Schulhof „Mühlgewann“ zur Verfügung.


48 Soziale Infrastruktur<br />

Tabelle 6: Soziale Infrastruktureinrichtungen im Programmgebietsteil Innenstadt<br />

Einrichtung Bezeichnung (PG) Adresse<br />

Kindergärten Städt. KiTa Neues Rathaus<br />

Kath. KiTa St. Eligius<br />

Rathausplatz<br />

Rathausstr. 22<br />

Grundschulen Grundschule Bergstraße Bergstraße 30<br />

Realschulen ERS Hermann-Neuberger-Schule, Außenstelle Mühlgewann<br />

mit „Freiwilliger Ganztagsschule plus“<br />

Cloosstr. 13<br />

Volkshochschule Volkshochschule Völklingen (Altes Rathaus) Bismarckstr. 1<br />

sonst. Bildungseinrichtungen<br />

RBB - Referat für Beruf und Bildung<br />

G&H Graf Holste GbR Inst. f. Qualif. und Alltagsbetreuung<br />

Bismarckstr. 3<br />

Bismarckstr. 11<br />

ev. Kirchen ev. Versöhnungskirchengemeinde Poststr. 52<br />

kath. Kirchen St. Eligius Rathaussstr. 22<br />

sonst. christl. Ev. <strong>Stadt</strong>mission Cloosstraße 8<br />

Moschee Moschee Völklingen VIKZ e.V. Moltkestr. 12<br />

Wohlfahrtsverbände/Soziale<br />

Dienste<br />

Einrichtungen für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Einrichtungen für<br />

Senioren<br />

Behörden und<br />

Kontaktstellen<br />

Kultureinrichtungen<br />

Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />

Diakonisches Werk a.d. Saar gGmbH<br />

zahlr. Beratungs- und Hilfsangebote<br />

AWO, Ambulante Dienste;<br />

Tageszentrum „Teekessel“<br />

Ambulanter Dienst / Wohngruppe<br />

Soz.-päd. Netzwerk<br />

Caritas Beratungszentrum, Beratungs- und Hilfsangebote<br />

DRK Kleiderstube<br />

Türkischer Elternbund e.V.<br />

Behindertenwerkstatt der GBQ Saar mbH<br />

Lebenshilfe e.V. Völklingen, Beratungsstelle<br />

Lebenshilfe e.V. Völklingen, Interdiszipl. Frühförderung<br />

Lebenscafé für Trauernde<br />

Anonyme Alkoholiker<br />

Gesundheitsamt, Zweigstelle VK<br />

Jugendzentrum Völklingen<br />

Kinderhaus<br />

Kinderbetreuungsbörse<br />

Kinderschutzbund Ortsv. VK e.V.<br />

Seniorenakademie der VHS Völklingen (Altes Rathaus)<br />

Häusl. Alten- u. Krankenpflege<br />

Rathaus mit Bürgerbüro<br />

Agentur für Arbeit<br />

ARGE Saarbrücken, Geschäftsstelle Völklingen<br />

Amtsgericht Völklingen<br />

Gesundheitsamt, Nebenstelle Völklingen,<br />

Polizeiinspektion VK<br />

<strong>Stadt</strong>teiltreff<br />

Tourist-Information (Alter Bahnhof)<br />

Behindertenbeauftragter<br />

<strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt<br />

<strong>Stadt</strong>archiv VK (Alter Bahnhof)<br />

<strong>Stadt</strong>bibliothek VK (Altes Rathaus)<br />

Kino Residenz<br />

Theater Alter Bahnhof<br />

Festsaal Altes Rathaus<br />

<strong>Stadt</strong>bad-Hallenbad,<br />

Turnhalle Grundschule<br />

Fahrradverleih des Diakonischen Werks<br />

Poststr. 48<br />

Gatterstr. 13<br />

Hohenzollernstr. 45<br />

Hofstattstraße 85<br />

Bergstr. 31<br />

Moltkestr. 24<br />

Kreppstr. 1<br />

Poststr. 18<br />

Gatterstr. 15-17<br />

Bismarckstr. 57-59<br />

Poststr. 6<br />

Marktstr. 5<br />

Rathausstr. 22<br />

Poststr. 52<br />

Quelle: Wegweiser Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen, Völklingen 2011, Stand: November 2011<br />

Bismarckstr. 7<br />

Hofstattstr. 43<br />

Marktstr. 15<br />

Bismarckstr. 20<br />

Rathausstr. 14<br />

Bismarckstr.1<br />

Bismarckstr. 36<br />

Rathausplatz<br />

Poststr. 5-9<br />

Poststr. 11-17<br />

Karl-Janssen-Str. 35<br />

Bismarckstr. 7<br />

Cloosstr. 14-16<br />

Bismarckstr. 20<br />

Rathausstr. 57<br />

Pasteurstr. 7<br />

Poststr. 76<br />

Rathausstr. 57<br />

Bismarckstr. 1<br />

Karl-Janssen-Str. 9<br />

Rathausstr. 57<br />

Bismarckstr. 1<br />

Karl-Janssen-Str. 33a<br />

Bergstr. 30<br />

Rathaussstr. 53


Soziale Infrastruktur 49<br />

Abbildung 24: Soziale Infrastruktureinrichtungen in der Innenstadt


50 Zielsetzung<br />

3 Analyse des Programmfortschritts<br />

3.1 Zielsetzung<br />

Die <strong>Stadt</strong> Völklingen hat sich 2007 das qualitative Ziel für das Programm<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ in Völklingen gesetzt,<br />

„durch ein integriertes Maßnahmenbündel das Oberziel einer nachhaltigen<br />

Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität, einer Aufwertung<br />

städtischer Funktionen im Programmgebiet, einer Stabilisierung<br />

der Bevölkerungszahl und einer Stärkung der Identifizierung der Bevölkerung<br />

mit ihrer <strong>Stadt</strong> zu erreichen. Priorität hat dabei nach wie vor<br />

die Verhinderung weiterer Abwanderungen bzw. die Attraktivierung<br />

der <strong>Stadt</strong> für ihre derzeitigen Bewohner und potenzielle Zuwanderer.“<br />

Aus den spezifischen Stärken und Schwächen des Programmgebiets<br />

wurden für vier Handlungsschwerpunkte Teilziele und Maßnahmen<br />

zu deren Erreichung abgeleitet (siehe Abbildung auf der nächsten<br />

Seite).<br />

Grundlage zur Entwicklung einer Exit-Strategie ist eine Bewertung<br />

der bisherigen Programmumsetzung anhand der Ziele, die für das<br />

Programm Soziale <strong>Stadt</strong> in Völklingen gesetzt wurden. Da die Ziele<br />

nicht quantifiziert wurden, kann der Zielerreichungsgrad nur qualitativ<br />

bewertet werden. Als Bewertungsmaßstab dienen die in den früheren<br />

Fortschreibungen des Integrierten Handlungskonzepts formulierten<br />

Zielaussagen.<br />

Diese Vorgehensweise beinhaltet Aspekte einer formativen Evaluation<br />

auf der Programmebene. Ziel ist es,<br />

a) Prioritäten für die verbleibende reguläre Programmlaufzeit bis<br />

Ende 2013 zu setzen,<br />

b) Handlungsbedarfe für eine notwendige Nachsorge zu ermitteln,<br />

sowie<br />

c) Aussagen zu notwendigen oder sinnvollen Maßnahmen zur<br />

Verstetigung der erreichten Verbesserungen zu treffen.<br />

Dazu werden Ziele, Input, Output, Ergebnisse und Wirkungen der so<br />

genannten „Maßnahmen“ analysiert, ohne jedoch jede Einzelmaßnahme<br />

im Detail vertieft zu evaluieren.<br />

Oberziel<br />

Teilziele


Abbildung 25: Zielsystem Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen von 2007<br />

Teilziele<br />

Schwerpunkte<br />

Zielsetzung 51<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

Zielsystem und Maßnahmenplanung<br />

Oberziel Nachhaltige soziale Stabilisierung und Verbesserung der Wohn- und<br />

Lebensqualität im Programmgebiet<br />

Maßnahmen<br />

Querschnittsziele<br />

Abbau<br />

städtebaulicher<br />

Defizite<br />

1.<br />

Städtebau,<br />

Wohnen,<br />

Umwelt,<br />

Verkehr<br />

1.1 Wohnumfeldverbesserungen<br />

1.2 Private<br />

Gebäude<br />

modernisieren<br />

und sanieren<br />

1.3 Umweltverbesserung<br />

1.4 Verkehrsberuhigung<br />

Aufwertung der<br />

quartiersbezogenen<br />

Infrastruktur<br />

2.<br />

Soziale<br />

Infrastruktur<br />

2.1 Freizeitinfrastruktur<br />

2.2 Bürgertreffpunkte<br />

Mobilisierung<br />

endogener und<br />

exogener<br />

ökonomischer<br />

Potenziale<br />

3.<br />

Tourismusförderung,<br />

Lokale<br />

Ökonomie<br />

3.1 Touristische<br />

Infrastruktur<br />

3.2 Lokale<br />

Ökonomie<br />

5.1 Fortschreibung IHK<br />

5.2 <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

5.3 Verfügungsfonds<br />

5.4 Öffentlichkeitsarbeit<br />

5.5 Monitoring und Evaluation<br />

5.6 Erfahrungsaustausch<br />

Grafik: © 02/2007<br />

Integration<br />

benachteiligter<br />

Gruppen und<br />

Beschäftigung<br />

im Quartier<br />

4.<br />

Soziale<br />

Integration und<br />

Beschäftigung<br />

4.1 Soziale<br />

Integration<br />

4.2 Kinder- und<br />

Jugendarbeit<br />

4.3<br />

Beschäftigung<br />

und<br />

Qualifizierung


52 Finanzieller Input<br />

3.2 Finanzieller Input<br />

Im Rahmen des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ wurden zwischen 2000<br />

und 2011 die folgenden Mittel zur Umsetzung der Maßnahmen eingesetzt:<br />

Tabelle 7: Einzelmaßnahmen des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ in Völklingen<br />

Schwerpunkt,<br />

Bezeichnung Kostenrah- ist-Ausgaben Status<br />

Maßnahme<br />

men € 03/2012 (€) 10/2012<br />

1.1 Wohnumfeld- Planung der Straßenraumgestaltung und 94.589,00 94.589,00 durchgef.<br />

verbesserung Straßenumbau<br />

Grunderwerb Bodenordnungen 78.000,00 57.401,86 laufend<br />

Innenhof Schaffhauser Straße 24 (EU) 29.620,69 29.620,69 abger. (EU)<br />

Neugestaltung Parkplatz Kulturhalle 265.201,42 265.201,42 abger. (EU)<br />

Umfeldgest. Kulturhalle 1. BA Innenhof 265.000,00 263.127,74 durchgef.<br />

Wohnumfeldverb., Dorfplatz Unt. Wehrden 240.000,00 0,00 geplant<br />

Wohnumfeldverb., Straße „Zur Turnhalle“ 340.366,99 0,00 geplant<br />

1.2 Private Ge- Gestaltungsfibel - Satzung 16.013,66 16.013,66 durchgef.<br />

bäudemoder Freiflächengestaltung und Fassadensanie- 140.955,11 120.550,01 laufend<br />

nisierungrung Wehrden<br />

Freiflächengestaltung und Fassadensanierung<br />

Innenstadt<br />

45.000,00 27.137,52 laufend<br />

1.3 Umwelt- Machbarkeitsstudie Landschaftspark 47.550,14 47.550,14 durchgef.<br />

verbesserung Konzept Brückenpark 8.950,00 8.950,00 durchgef.<br />

1.4 Verkehrsberuhigung<br />

Parkraumkonzept 10.832,95 10.832,95 durchgef.<br />

2.1 Freizeitinfrastruktur<br />

Spiel- und Aktionsfeld für Kinder/Jugendliche 57.287,30 57.287,30 durchgef.<br />

2.2 Bürger- Bürgertreff Innenstadt 72.000,00 52.857,64 laufend<br />

treffpunkte Umbau und Sanierung Kulturhalle Wehrden 2.384.820,47 2.384.820,47 abger. (EU)<br />

Umbau Kulturhalle Wehrden - Sozialplan 4.199,57 4.199,57 abger. (EU)<br />

3.1 Touristische Fortschreibung Rahmenplan Weltkulturerbe 53.481,13 53.481,13 durchgef.<br />

Infrastruktur Konzept Meisterhäuser - Hotel / Gastronomie<br />

13.338,42 13.338,42 durchgef.<br />

Ausgrabungen Martinskirche 2.900,00 2.895,53 durchgef.<br />

3.2 Lok. Ökonomie - - -<br />

4.1 Soziale Konzept Aufwertung soziale Infrastruktur 33.100,00 33.089,27 durchgef.<br />

Integration Wehrden, Nutzungskonzept Bürger/innenhaus<br />

Wehrdener Berg<br />

4.2 Kinder- und Partizipation Kinder / Jugendliche 1.500,00 1.432,00 durchgef.<br />

Jugendarbeit Sprungbrett für Eltern und Kinder 87.602,30 87.601,80 durchgef.<br />

4.3 Beschäftigung Entkernung i.V. mit Beschäftigungsmaßn. 8.969,93 8.969,93 abger. (EU)<br />

und Qualifizie- Qualifizierung usw. 3.012,59 3.012,59 durchgef.<br />

rung Kooperation B/Q-Maßnahme 25.339,00 25.339,00 durchgef.<br />

5.1 Vorbereitende Rahmenplan „Unteres Wehrden“ 21.388,32 21.388,32 durchgef.<br />

Untersuchun- Beratungsvertrag 11.859,59 11.859,59 durchgef.<br />

gen / Integrier- Verschiedenes allgemein 2.770,00 0,00 geplant<br />

tesHandlungskonzept <strong>Integriertes</strong> Handlungskonzept 2007<br />

Fortschreibung und Exit-Strategie<br />

39.100,00<br />

20.000,00<br />

39.538,75<br />

0,00<br />

durchgef.<br />

laufend<br />

5.2 <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

<strong>Stadt</strong>teilmanagement 2007 - 2012 280.000,00 184.045,61 laufend<br />

5.3 Verfügungs- Verfügungsfonds <strong>Stadt</strong>teilforum Wehrden 33.000,00 26.250,49 laufend<br />

fonds Verfügungsfonds <strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt 12.000,00 5.170,28 laufend<br />

5.4 Öffentlich- Öffentlichkeitsarbeit/ Bürger/innenbeteiligung 13.000,00 9.484,28 laufend<br />

keitsarbeit Wegweiser Soziale <strong>Stadt</strong> 10.230,00 10.206,20 durchgef.<br />

Beteiligungsprozess Innenstadt, Wehrden 11.000,00 0,00 laufend<br />

Aktivier. Befrag. (Zukunftsw. nördl. Innenst. ) 40.000,00 0,00 geplant<br />

5.5 Monitoring und<br />

Evaluation<br />

Monitoring / Evaluierung 3.000,00 0,00 geplant<br />

5.6 Erf.-austausch Erfahrungsaustausch 2000 - 2013 70.796,19 61.556,35 laufend<br />

Summe 4.897.774,77 4.038.799,51<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong> Völklingen, Stand: Verfügungsrahmen: 10/2012, Ausgaben: 03/2012


Finanzieller Input 53<br />

Bis auf die Maßnahme 3.2 „Lokale Ökonomie“ wurden alle Maßnahmen<br />

zwischen 1999 und 2011 mit mehr oder weniger umfangreichen<br />

Einzelmaßnahmen umgesetzt. Die Ist-Ausgaben haben sich zum<br />

Stand 13.12.2011 dabei sehr ungleich auf die verschiedenen Handlungsschwerpunkte<br />

verteilt.<br />

Mit 2,50 Mio. € wurde auf den Schwerpunkt 2 „Soziale Infrastruktur“<br />

die weitaus größte Priorität gelegt (62 % der verausgabten Mittel).<br />

Den größten Einzelposten mit 2,38 Mio. € hat dabei der Umbau und<br />

die Sanierung der Kulturhalle in Wehrden eingenommen.<br />

Städtebauliche Maßnahmen belegen mit 0,94 Mio. € oder 23 % den<br />

zweiten Rang der Ausgaben, gefolgt von Querschnittsaufgaben (0,37<br />

Mio. €, 9,1 % der Mittel) und dem Schwerpunkt „Soziale Integration<br />

und Beschäftigung“ mit 0,16 Mio. € oder 3,9 % der Ausgaben. Im<br />

Schwerpunkt „Tourismus / Lokale Ökonomie“ wurde trotz vielversprechender<br />

Planungen keine investive Einzelmaßnahme umgesetzt.<br />

Abbildung 26: Verteilung der Ist-Ausgaben nach Schwerpunkten<br />

3,9%<br />

1,7%<br />

61,9%<br />

9,1%<br />

23,3%<br />

Städtebau<br />

Soziale Infrastruktur<br />

Tourismus, Ökonomie<br />

Soziale Integration<br />

Querschnittsziele<br />

Summe: 4.038.799,51 €<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong> Völklingen, Stand: 13.12.2011, incl. bereits abgerechneter<br />

Ausgaben aus dem Programmteil mit EU-Ziel-2-Förderung<br />

Im Folgenden werden der Umsetzungsstand und beobachtbare Ergebnisse<br />

und Wirkungen des Programms nach den im obigen Zielsystem<br />

genannten Zielen und Maßnahmen zusammenfassend analysiert.<br />

Die seit der letzten Fortschreibung 2007 umgesetzten Einzelmaßnahmen<br />

sind im Text in Maßnahmensteckbriefen dargestellt.


54 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

3.3 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

3.3.1 Städtebau, Wohnen, Umwelt, Verkehr<br />

Das Ziel, städtebauliche Defizite abzubauen, wurde im Unteren<br />

Wehrden und im Quartier C1 der City durch die Ressourcenbündelung<br />

mehrerer Förderprogramme am weitesten erreicht. Auf dem<br />

Wehrdener Berg und in den nördlichen Wohngebieten der City (Quartiere<br />

C4 und C5) wurden hingegen bisher kaum spürbare städtebauliche<br />

Verbesserungen erreicht.<br />

3.3.1.1 Wohnumfeldverbesserung<br />

Umsetzungsstand<br />

Die aus dem Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ finanzierten Einzelmaßnahmen<br />

zur Aufwertung des Wohnumfeldes waren bislang<br />

a) die Umfeldgestaltung der Kulturhalle (Innenhof) und<br />

b) die Planungen zur Straßengestaltung im unteren Wehrden<br />

durch das Büro Conversum von 2001.<br />

Durch den Rückbau nicht mehr benötigter, maroder Bausubstanz im<br />

Umfeld der Kulturhalle und die Ordnung und Gestaltung des Umfeldes<br />

wurde der Bereich „Zur Turnhalle“ stark aufgewertet. Eine Wirkung<br />

dieser Maßnahmen ist das private Engagement zahlreicher<br />

Hausbesitzer in diesem Bereich, die ihre Gebäude - unter anderem<br />

mit Hilfe des ebenfalls geförderten Fassadenprogramms - sanierten.<br />

Eine Verbesserung des Wohnumfelds und eine Aufwertung der<br />

Wohnqualität wurde im Unteren Wehrden in Quartier W1 weiterhin<br />

zwischen Autobahn A 620 und Schaffhauser Straße flächendeckend<br />

durch eine Erneuerung der Fahrbahndecken, der Gehwege<br />

und der Beleuchtung erreicht. Hier wurden Synergien mit<br />

der notwendigen Sanierung des Kanalsystems genutzt. Die<br />

Maßnahme wurde durch das S+E-Programm der Städtebauförderung<br />

gefördert. Die Planung, die Beteiligung der Bürger und<br />

die Lenkung der Mittel ins Programmgebiet sind ein Verdienst<br />

des Programmmanagements und der integrierten Planung (Rahmenplan<br />

von 2000). Diese planerischen Vorarbeiten und die Begleitung<br />

der Maßnahmen wurden durch das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> gefördert.<br />

Weitere Verbesserungen des Wohnumfelds im Programmgebietsteil<br />

Unteres Wehrden wurden durch andere Förderprogramme erreicht:<br />

Abbau städtebaulicher<br />

Defizite<br />

Wohnumfeldverbesserung<br />

im Unteren Wehrden<br />

Straßenraumgestaltung<br />

Feldstraße, Unteres Wehrden<br />

Maßnahmen anderer<br />

Förderprogramme


Umsetzungsstand und Ergebnisse 55<br />

• Aufwertung und Gestaltung des Wehrdener Platzes (S+E)<br />

• Bau einer Anlegestelle für Personenschiffe (S+E)<br />

• Herrichtung der Saarstraße (S+E)<br />

• Bau einer Schwimmsteganlage (Welterbeprogramm)<br />

• Sanierung des alten Schleusenwärtergehöfts am Brückenkopf am<br />

Ostufer der Saar (Welterbeprogramm)<br />

Im Programmgebietsteil Innenstadt wurden folgende Maßnahmen zur<br />

Aufwertung des Wohnumfelds umgesetzt:<br />

• Sanierung der „Jugendstilhäuser“ (ExWoSt)<br />

• Rückbau nicht mehr benötigter Infrastruktur: Möbelhaus; Teil des<br />

leer stehenden Kaufhof-Gebäudes (ExWoSt, <strong>Stadt</strong>umbau West)<br />

• Gestaltung des öffentlichen Raums: Pfarrgarten, Forbacher Passage<br />

(<strong>Stadt</strong>umbau West), Poststraße, Rathausstraße (in Teilen),<br />

Adolph-Kolping-Platz.<br />

Einen städtebaulichen Misstand stellten langjährige Gebäudeleerstände<br />

in der Schaffhauser Straße (nordwestlich der Kulturhalle) dar.<br />

Sie behinderten die Nutzung und Gestaltung des Umfelds der Kulturhalle.<br />

Die Gebäude waren aufgrund langjähriger Leerstände nicht<br />

mehr sanierungswürdig und wurden 2012 im Rahmen der Vollendung<br />

der Umfeldgestaltung der Kulturhalle mit Hilfe von S+E-Mitteln zurückgebaut.<br />

Die entstehende Freifläche wird als öffentliche Grünfläche<br />

gestaltet.<br />

Ergebnisse und Wirkungen<br />

Insgesamt wurde über einen Zeitraum von 12 Jahren unter Bündelung<br />

zahlreicher Ressourcen in jeweils rund 50% der Fläche der<br />

Quartiere W1 und C1 eine sichtbare Aufwertung des Wohnumfelds<br />

erreicht. In der City hat sich im Zusammenspiel mit der Aufwertung<br />

des öffentlichen Raums (Forbacher Passage, Pfarrgarten, City-<br />

Passage, Adolph-Kolping-Platz), Gebäuden (z.B. Jugendstilhäuser),<br />

Straßenbaumaßnahmen (neuer Kreisel am Globus-Warenhaus) und<br />

weiteren privaten Investitionen (z.B. Globus-Parkhaus) die Aufenthaltsqualität<br />

vor allem im Citydreieck wesentlich verbessert.<br />

Verbleibender Handlungsbedarf<br />

Handlungsbedarf bezüglich einer gestalterischen Aufwertung des<br />

Wohnumfeldes besteht weiterhin im Nordteil von Quartier W1 (Bereich<br />

Hostenbacher Straße - Zur Turnhalle - In den Bruchwiesen -<br />

Grabenstraße) sowie in den Quartieren C4 und C5. Teile der Geschäftsstraßen<br />

der City, in denen die Wohnnutzung im Hintergrund<br />

steht, harren ebenfalls noch einer gestalterischen Aufwertung, hier<br />

mit dem Ziel einer funktionalen Aufwertung der City durch die Steigerung<br />

der Aufenthaltsqualität für Kunden und Besucher (Teile der Rathausstraße<br />

und der Bismarckstraße).<br />

Abriss maroder Bausubstanz<br />

Ziel in Teilbereichen<br />

erreicht<br />

verbleibender<br />

Handlungsbedarf


56 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Einzelmaßnahme Umfeldgestaltung Kulturhalle, 1.BA Innenhof Kulturhalle<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung<br />

der<br />

Maßnahme<br />

Status Beendet (2010)<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

1. Städtebau, Wohnen, Umwelt, Verkehr<br />

1.1 Wohnumfeldverbesserung<br />

Durch den Umbau der Kulturhalle im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden wurde eine moderne<br />

Veranstaltungshalle geschaffen, die für Vereinsaktivitäten zur Verfügung stehen<br />

soll. Um auch das Umfeld der Halle entsprechend aufzuwerten, wurde in einem<br />

ersten Bauabschnitt der Bereich zwischen Kulturhalle, Parkplatz und den an der<br />

Halle angebauten Gebäuden an der Schaffhauser Straße als Innenhof neu gestaltet.<br />

Attraktivierung und Aufwertung der Kulturhalle durch barrierefreie räumliche Erweiterung<br />

des Eingangsbereichs und des Foyers und damit der Nutzungsmöglichkeiten<br />

der Kulturhalle um einen Außenbereich. Initiierung der Neugestaltung<br />

des Umfeldes der Kulturhalle und damit des Wohnumfeldes der angrenzenden<br />

Wohngebäude.<br />

Nach dem Bau des Parkplatzes (2003) und dem Umbau des Gebäudes selbst<br />

(Abschluss 2005) sollte durch das Anlegen einer Außenterrasse der Bereich zwischen<br />

Halle und Parkplatz neugestaltet werden. Abriss von Nebengebäuden;<br />

Begrünung der Terrasse; Gestalterische Anlehnung an bereits verwendetet Materialien;<br />

Abgrenzung zu den Nachbargrundstücken über eine mit Natursteinen<br />

gestaltete Mauer. Im Projekt beinhaltet war der Erwerb der an die Kulturhalle<br />

angrenzenden Gebäude an der Schaffhausener Straße, als Vorbereitung eines<br />

zweiten Bauabschnitts zur Umfeldgestaltung.<br />

Durch die räumliche Erweiterung und die Gestaltung des Innenhofes wurde eine<br />

Aufwertung der Kulturhalle an sich und des Wohnumfelds im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden<br />

erreicht.<br />

Kosten Der zugeordnete Kostenrahmen von 265.000 € konnte eingehalten werden.<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

Zeitrahmen: 2007-2010<br />

Der Innenhof wird bei Veranstaltungen gut angenommen. Das Ziel, die Kulturhalle<br />

zu attraktiveren, wurde erreicht. Die Maßnahme hatte eine Vorreiterrolle für<br />

den für 2012 vorgesehenen Abschluss der Neugestaltung des direkten Umfeldes<br />

in einem 2. Bauabschnitt.<br />

Zur vollständigen Zielerreichung ist die Umsetzung des noch ausstehenden Bauabschnitts<br />

erforderlich.<br />

hergerichteter Innenhof, Parkplatz der Kulturhalle<br />

rechts leer stehende Gebäude


Umsetzungsstand und Ergebnisse 57<br />

3.3.1.2 Modernisierung und Sanierung privater Gebäude<br />

Umsetzungsstand<br />

Im Rahmen des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ wurde ein Programm zur<br />

Freiflächen- und Fassadengestaltung für Wehrden und später auch<br />

für die Innenstadt aufgelegt. Für die privaten Hausbesitzer soll ein<br />

Anreiz geschaffen werden, das eigene Haus und damit das Erscheinungsbild<br />

des gesamten <strong>Stadt</strong>teils aufzuwerten.<br />

Das Programm sieht einen Zuschuss von bis zu 20 % der Investitionssumme<br />

oder bis zu 2.500 € pro Anwesen vor. Das Programm<br />

wurde im Unteren Wehrden und später auch auf dem Wehrdener<br />

Berg sehr gut angenommen.<br />

Seit Einführung des Programms wurden in Wehrden rund 100 Gebäude<br />

unter dem Einsatz von rund 100.000 € Fördermitteln saniert<br />

(siehe Pläne auf den folgenden Seiten).<br />

2007 wurde das Fassadenprogramm auf den Programmgebietsteil<br />

Innenstadt ausgedehnt. Das Projekt der Freiflächen- und Fassadengestaltung<br />

wird im Bereich der Innenstadt konnte aufgrund der kürzeren<br />

Laufzeit noch nicht die Wirkung entfalten wie in Wehrden, wo es<br />

schon seit vielen Jahren läuft. In der Innenstadt wurden bislang 13<br />

Fassaden mit Hilfe des Förderprogramms saniert. Für weitere 11<br />

wurde ein Förderantrag gestellt (Stand: 11/2011).<br />

Das Programm wird durch ein städtisches Projekt im Rahmen der<br />

Wirtschaftsförderung zur Sanierung von Geschäftsgebäuden in der<br />

Innenstadt ergänzt. Durch die Wirtschaftsförderung wurden zwischen<br />

2007 und 2011 die Sanierung von zwei Neubauten und 24 Fassadensanierungen<br />

von Geschäftshäusern im Programmgebietsteil Innenstadt<br />

gefördert.<br />

Ergebnisse und Wirkungen<br />

Zwischenzeitlich beginnen die durch Mittel der Städtebauförderung<br />

und der Wirtschaftsförderung unterstützten Aufwertungsmaßnahmen<br />

im Programmgebietsteil Innenstadt zu wirken. Positiv ist zu bewerten,<br />

dass mit einem vergleichsweise geringen Fördermittelmitteleinsatz<br />

private Investitionen in mehrfacher Höhe angestoßen wurden.<br />

Fassadenprogramm in<br />

Wehrden<br />

Fassadenprogramm in<br />

der Innenstadt<br />

hohe Hebelwirkung


58 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Abbildung 27: Fassadenprogramm, sanierte Gebäude Innenstadt


Umsetzungsstand und Ergebnisse 59<br />

Abbildung 28: Fassadenprogramm, sanierte Gebäude im Unteren Wehrden<br />

Datenquelle: <strong>Stadt</strong> Völklingen


60 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Abbildung 29: Fassadenprogramm, sanierte Gebäude Wehrdener Berg<br />

Datenquelle: <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

Verbleibender Handlungsbedarf<br />

Hoher Handlungsbedarf besteht angesichts der hohen Zahl sanierungsbedürftiger<br />

Fassaden - insbesondere in der Innenstadt und im<br />

Unteren Wehrden - weiterhin. In bestimmten Bereichen ist heutzutage<br />

im Vergleich zum Programmbeginn ein deutlich positiverer optischer<br />

Gesamteindruck wahrzunehmen als noch vor 10 Jahren. Die Baumaßnahmen<br />

bewirken mittlerweile einen gewissen Nachahmungseffekt<br />

bei den Nachbarn sanierter Gebäude. Für eine flächendeckende<br />

Aufwertung des Programmgebiets sind noch weitere Anstrengungen<br />

erforderlich. Aufgrund des großen Bestands sanierungsbedürftiger<br />

Häuser ist eine weitere Förderung im Rahmen der „sozialen <strong>Stadt</strong>“<br />

als sinnvoll zu erachten. Ebenso sollte eine anschließende Verstetigung<br />

der Maßnahme erreicht werden. Eine fachlich fundierte Modernisierungs-<br />

und Gestaltungsberatung sollte im Interesse eines einheitlichen<br />

<strong>Stadt</strong>bildes und der Vermeidung von Fehlinvestitionen wieder<br />

eingeführt werden.<br />

verbleibender<br />

Handlungsbedarf


Umsetzungsstand und Ergebnisse 61<br />

Einzelmaßnahme Private Fassadensanierung und Freiflächengestaltung in Wehrden<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Status fortlaufend<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

1. Städtebau, Wohnen, Umwelt, Verkehr<br />

1.2 Private Gebäudemodernisierung<br />

Seit der Einführung des Fassadenprogramms wurden ca. 100 Anwesen im<br />

<strong>Stadt</strong>teil Wehrden saniert. Räumliche Schwerpunkte liegen dabei in der Schaffhauser<br />

Straße und der Straße „Zur Turnhalle“ und deren Umfeld.<br />

Ziel ist eine sichtbare Aufwertung des <strong>Stadt</strong>teils durch die Sanierung von Fassaden<br />

und privaten Freiflächen. Dazu wurde für Hauseigentümer im Programmgebiet<br />

ein Anreiz geschaffen, durch eine Fassadensanierung (ggf. mit energetischer<br />

Sanierung) unter Bewahrung historischer Stilelemente das eigene Haus<br />

aufzuwerten. Die Gestaltung privater Freiflächen wird ebenfalls gefördert.<br />

Sanierungsbereite Eigentümer erhalten durch das Förderprogramm für Fassadensanierungen<br />

20 % der Investitionssumme und bis zu 2.500 Euro pro Anwesen.<br />

Die zeitweise im <strong>Stadt</strong>eilbüro durch einen Dipl.-Ingenieur durchgeführte<br />

Modernisierungsberatung wurde verstetigt und wird jetzt durch den Fachdienst<br />

46 der <strong>Stadt</strong>verwaltung gewährleistet. Das Programm fördert weiterhin Entsiegelungsmaßnahmen.<br />

Die Fassadensanierung wird im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden sehr gut von der Bevölkerung<br />

angenommen. Hierdurch ist in Teilen bereits eine sichtbare Aufwertung des<br />

<strong>Stadt</strong>teils eingetreten. Mehr als 100 Maßnahmen wurden seit Beginn des Programms<br />

insgesamt gefördert und haben zur Verbesserung des <strong>Stadt</strong>bildes beigetragen.<br />

Das Förderprogramm für Freiflächengestaltung wird weniger gut angenommen.<br />

Der prozentuale Zuschuss ohne Honorierung von Eigenleistung<br />

stellt offensichtlich keinen ausreichenden Anreiz für Eigentümer dar.<br />

Kosten Zugeordneter Kostenrahmen: 155.955,11 €<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

In Anspruch genommen: 110.893,22 €<br />

Es werden vorgehalten: 45.061,88 €<br />

Zeitrahmen ab 2002<br />

Das Programm der privaten Fassadensanierung hat zu einer Verbesserung des<br />

<strong>Stadt</strong>bildes beigetragen. Das Ziel der Aufwertung des <strong>Stadt</strong>teils wurde hierdurch<br />

in Teilbereichen erreicht. Die „kritische Masse“ sanierter Gebäude, ab der eine<br />

durchgehende Wirkung sichtbar wird, kann im Bereich der Straße „Zur Turnhalle“<br />

als erreicht angesehen werden.<br />

Für eine flächendeckende Aufwertung des Programmgebiets sind noch weitere<br />

Anstrengungen erforderlich. Aufgrund des großen Bestands sanierungsbedürftiger<br />

Häuser ist eine weitere Förderung im Rahmen der „sozialen <strong>Stadt</strong>“ als sinnvoll<br />

zu erachten. Ebenso sollte eine anschließende Verstetigung der Maßnahme<br />

erreicht werden. Eine fachlich fundierte Modernisierungs- und Gestaltungsberatung<br />

sollte im Interesse eines einheitlichen <strong>Stadt</strong>bildes und der Vermeidung von<br />

Fehlinvestitionen wieder eingeführt werden.<br />

Dokumentation: Sanierte Fassaden im Unteren Wehrden (Zur Turnhalle; Kirchbergstraße)


62 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Einzelmaßnahme Private Fassadensanierung und Freiflächengestaltung Innenstadt<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung<br />

der<br />

Maßnahme<br />

Status fortlaufend<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

1. Städtebau, Wohnen, Umwelt, Verkehr<br />

1.2 Private Gebäudemodernisierung<br />

Im Jahr 2007 wurde die Maßnahme Förderung der privaten Fassadensanierung<br />

und Freiflächengestaltung um den Bereich der Innenstadt erweitert.<br />

Ziel ist eine sichtbare Aufwertung des <strong>Stadt</strong>teils durch die Sanierung von Fassaden<br />

und privaten Freiflächen. Dazu wurde für Hauseigentümer im Programmgebiet<br />

ein Anreiz geschaffen, durch eine Fassadensanierung (ggf. mit energetischer<br />

Sanierung) unter Bewahrung historischer Stilelemente das eigene Haus aufzuwerten.<br />

Die Gestaltung privater Freiflächen wird ebenfalls gefördert.<br />

Sanierungsbereite Eigentümer erhalten durch das Förderprogramm für Fassadensanierungen<br />

20 % der Investitionssumme und bis zu 2.500 Euro pro Anwesen.<br />

Trotz einer Bewerbungsaktion im Jahr<br />

2009 wird die Maßnahme im Bereich<br />

der Innenstadt nicht so gut angenommen<br />

wie im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden. Es<br />

konnten aber dennoch einige Fassaden<br />

in der Innenstadt saniert und somit<br />

aufgewertet werden.<br />

Kosten Zugeordneter Kostenrahmen: 60.000 €<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

In Anspruch genommen: 24.612€<br />

Es werden vorgehalten: 35.387,41 €<br />

Seit Einführung der Maßnahme wurden<br />

in der <strong>Stadt</strong>mitte rund 35 Fassaden<br />

saniert. Wie in Wehrden ist die Nachfrage<br />

nach Freiflächengestaltungen in<br />

der <strong>Stadt</strong>mitte sehr niedrig. Aufgrund<br />

der geringen Resonanz in der Innenstadt<br />

wird die Fortführung der Maßnahme<br />

derzeit in Frage gestellt.<br />

Es besteht weiterhin hoher Handlungsbedarf.<br />

In den Programmgebieten der<br />

Innenstadt gibt es zahlreiche <strong>Stadt</strong>bild<br />

prägende Gebäude aus der Gründerzeit,<br />

deren Fassaden dringend saniert<br />

werden müssten. Offenbar ist der Anreiz<br />

durch das Fassadenprogramm<br />

jedoch - anders als in Wehrden - zu<br />

gering. Dies könnte an den höheren<br />

Kosten pro Objekt liegen, die bei den<br />

Gebäuden in der Innenstadt zu erwarten<br />

sind. Die Bedingungen des Programms<br />

sollten überprüft und an den<br />

Bedarf angepasst werden. Das Programm<br />

sollte besser kommuniziert<br />

werden.<br />

Dokumentation<br />

Flyer zur Werbung für das Fassadenprogramm


3.3.1.3 Umweltverbesserung<br />

Ziel<br />

Umsetzungsstand und Ergebnisse 63<br />

Ein Ziel des Integrierten Handlungskonzeptes im ersten Handlungsschwerpunkt<br />

war die Verbesserung der physischen Umwelt.<br />

Umsetzungsstand<br />

Hierzu wurden zwei konzeptionelle Arbeiten durchgeführt, eine<br />

Machbarkeitsstudie für einen Landschaftspark und ein konkretes<br />

Konzept für den „Brückenpark“ (Abschluss: 2009), das die Gestaltung<br />

und Aufwertung großer ungenutzter Flächen unter der Autobahn-<br />

Hochbrücke im Unteren Wehrden zum Ziel hatte.<br />

Ergebnisse und Wirkungen<br />

Ideen aus der Machbarkeitsstudie „Brückenpark“ wurden 2011 in den<br />

Masterplan Grün integriert und dienen als Grundlage der zukünftigen<br />

Freiraumpolitik der <strong>Stadt</strong> Völklingen. Die Konzepte konnten aufgrund<br />

fehlender Finanzierung und höherer Prioritäten anderer Maßnahmen<br />

bislang noch nicht umgesetzt werden.<br />

Handlungsbedarf<br />

Eine Aufwertung der Flächen unter den Autobahnbrücken im Rahmen<br />

des Förderprogramms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ rangiert trotz der interessanten<br />

Ideen in der Prioritätenskala der zu bewältigenden Aufgaben im Programmgebiet<br />

nicht an vorderer Stelle. Mit der Übernahme der Ideen<br />

in den Masterplan Grün besteht die Chance auf eine mittelfristige<br />

Umsetzung. Sollte es ohne Einbußen an anderen Stellen im Programmgebiet<br />

gelingen, Mittel für den Brückenpark zu akquirieren,<br />

wäre eine Umsetzung der angefertigten Pläne zu begrüßen. Die Priorität<br />

für diese Maßnahmen ist angesichts der drängenden sozialen<br />

und städtebaulichen Probleme jedoch eher niedrig.<br />

Das Thema „Klimaschutz“ ist jedoch gegenüber 2007 deutlich stärker<br />

in den Focus der <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik Völklingens gerückt. Im<br />

Klimaschutzkonzept des Saarlandes wird festgestellt, dass den Städten<br />

beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle zukommt. Dies betrifft zum<br />

einen den Energieverbrauch der kommunalen Gebäude, zum anderen<br />

die Vorbildfunktion der <strong>Stadt</strong> gegenüber ihren Bürgern beim klimaschützenden<br />

Planen und Bauen. 23 Derzeit werden Überlegungen<br />

für eine kommunale Klimaschutzstrategie angestellt. Bei der Umsetzung<br />

weiterer Maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung sind<br />

verstärkt die Grundsätze einer Klima schonenden <strong>Stadt</strong>planung zu<br />

berücksichtigen.<br />

23 Saarland, Ministerium für Umwelt: Saarländisches Klimaschutzkonzept<br />

2008 - 2013, S. 36ff.<br />

Konzeptionelle Arbeiten<br />

bisher niedrige Priorität<br />

Beitrag der Kommunen<br />

zum Klimaschutz


64 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Einzelmaßnahme Konzept „Brückenpark“<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Status Beendet<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

1. Städtebau, Wohnen, Umwelt, Verkehr<br />

1.3 Umweltverbesserung<br />

Die Flächen unter den Brückenbauten sollen gestaltet/begrünt und dadurch<br />

das Erscheinungsbild des <strong>Stadt</strong>teils verbessert werden. Wegen des besonders<br />

innovativen Ansatzes und der städtebaulichen Bedeutung soll ein Konzept<br />

durch ein fachlich geeignetes Ingenieurbüro erstellt werden.<br />

Die Ausgangslage ist unverändert.<br />

Die Autobahn A 620 überspannt mit mächtigen Brückenbauwerken den <strong>Stadt</strong>teil<br />

Wehrden im Bereich Waldstraße bis Ludweilerstraße und Burötherstraße<br />

bis Schaffhauser Straße. Die Flächen unter den Brücken liegen überwiegend<br />

ungenutzt und devastiert inmitten angrenzender Wohn, Geschäfts- und Freibereiche<br />

und werden bestenfalls als Lagerflächen und Fußwegeverbindungen<br />

genutzt. Die fehlende bzw. spärliche Begrünung und die massive Betonkonstruktion,<br />

die Regen<br />

und direktes Sonnenlicht auf große Teile der Flächen verhindert, verstärkt den<br />

Eindruck der Vernachlässigung der Flächen.<br />

Für die beiden innerörtlichen Flächen in Wehrden sollen auf der Grundlage<br />

einer Machbarkeits- und Restriktionsanalyse Gestaltungs- und Nutzungsideen<br />

entwickelt werden, welche die Flächen städtebaulich und gestalterisch, aber<br />

auch ökologisch und ggf. künstlerisch neu ordnen und aufwerten.<br />

Im Ergebnis liegt eine Planung vor, die jedoch keine Wirkungen entfalten<br />

kann, da für die Umsetzung der Planungen keine Finanzierungsmöglichkeiten<br />

gefunden wurden.<br />

Kosten Der zugeordnete Kostenrahmen von 8.950,00 € wurde eingehalten.<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Das gesetzte Ziel, die Flächen unter der Autobahn städtebaulich und gestalterisch,<br />

aber auch ökologisch und ggf. künstlerisch neu zu ordnen und aufzuwerten,<br />

wurde nicht erreicht, da die Planungen nicht realisiert wurden.<br />

Trotz der interessanten Ideen rangiert die Aufwertung der Flächen unter den<br />

Autobahnbrücken in der Prioritätenskala der zu bewältigenden Aufgaben im<br />

Programmgebiet nicht an vorderer Stelle. Sollte es ohne Einbußen an anderen<br />

Stellen im Programmgebiet gelingen, Mittel für den Brückenpark zu akquirieren,<br />

wäre eine Umsetzung der angefertigten Pläne zu begrüßen.<br />

Dokumentation (Quelle: agsta UMWELT, Machbarkeitsstudie Brückenpark Wehrden 2009)


3.3.1.4 Verkehrsberuhigung<br />

Umsetzungsstand<br />

Umsetzungsstand und Ergebnisse 65<br />

Die Einzelmaßnahmen im Handlungsschwerpunkt 1 umfassen im<br />

Teilbereich Unteres Wehrden auch die Verkehrsberuhigung und die<br />

Aufwertung belasteter Straßenräume. Grundlage der in Kap. 3.3.1.1<br />

unter dem Gesichtspunkt der Wohnumfeldverbesserung dargestellten,<br />

aus anderen Förderprogrammen finanzierten Maßnahmen zur<br />

Aufwertung des Straßenraums und der Verkehrsberuhigung war der<br />

Rahmenplan von 2000 sowie ein Parkraumkonzept, das mit Mitteln<br />

der Sozialen <strong>Stadt</strong> gefördert wurde.<br />

Ergebnisse und Wirkungen<br />

Die Verkehrsberuhigung in den Wohnstraßen wird sukzessive mit<br />

Mitteln aus unterschiedlichen Quellen umgesetzt. Aufgrund der hohen<br />

Kosten konnten noch nicht alle Straßen verkehrsberuhigt werden, für<br />

die dies im Rahmenplan Unteres Wehrden geplant war.<br />

Auf der Grundlage des Parkraumkonzepts wurden bei allen Maßnahmen<br />

zur Aufwertung des Wohnumfelds im Unteren Wehrden die<br />

Stellflächen neu geordnet und attraktiv gestaltet (Wehrdener Platz;<br />

Saarstraße, Kirchbergstraße, Feldstraße, St. Josef-Straße). Das<br />

Parkraumkonzept ist eine Planungsgrundlage für Maßnahmen, die<br />

außerhalb des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ durchgeführt werden, auch<br />

für die kommenden Jahre.<br />

Verbleibender Handlungsbedarf<br />

Handlungsbedarf bezüglich einer Verkehrsberuhigung besteht weiterhin<br />

im Nordteil von Quartier W1 (Bereich Hostenbacher Straße -<br />

Zur Turnhalle - In den Bruchwiesen - Grabenstraße) sowie in den<br />

Quartieren C4 und C5.<br />

Parkraumkonzept<br />

verbleibender<br />

Handlungsbedarf<br />

sanierte Kirchbergstraße ungeordnetes Parken Grabenstraße /<br />

Hostenbacher Straße


66 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

3.3.2 Soziale Infrastruktur<br />

Ziel im Handlungsfeld 2 „Soziale Infrastruktur“ ist die Aufwertung der<br />

quartiersbezogenen sozialen Infrastruktur. Das Zielsystem benennt<br />

hierzu die zwei Maßnahmen „Freizeitinfrastruktur“ und „Bürgertreffpunkte“.<br />

3.3.2.1 Freizeitinfrastruktur<br />

Ziel<br />

Ziel dieser Maßnahme war die Verbesserung der Freizeitinfrastruktur<br />

vor allem für Kinder und Jugendliche aus dem unteren Wehrden und<br />

der Innenstadt, wo es vergleichsweise wenige sichere Bewegungsräume<br />

gibt.<br />

Umsetzungsstand<br />

Zur Verbesserung der Freizeitinfrastruktur für Kinder und Jugendliche<br />

im Unteren Wehrden ist am Nordende der Hostenbacher Straße ein<br />

Spiel- und Aktionsfeld eingerichtet worden. Um dem Bewegungsdrang<br />

von Kindern und Jugendlichen in der dicht bebauten und versiegelten<br />

Innenstadt entgegenzukommen, wurden in der City auf dem<br />

Schulhof der Mühlgewannschule ein Multifunktionsfeld für Ballspiele<br />

eingerichtet.<br />

Beide Einzelmaßnahmen wurden im Rahmen der Programmplanung<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ entwickelt und waren zunächst für eine Förderung aus<br />

dem Programm „ Soziale <strong>Stadt</strong>“ vorgesehen. Das Multifunktionsfeld<br />

wurde jedoch letztlich aus anderen Förderquellen finanziert.<br />

Ergebnisse, Wirkungen, weiterer Handlungsbedarf<br />

Die Zielgruppe wurde bei der Ausgestaltung des Spiel- und Aktionsfeld<br />

Wehrden intensiv beteiligt. Die Einrichtungen werden bei geeigneter<br />

Witterung gut von Kindern und Jugendlichen angenommen. Ein<br />

weiterer Handlungsbedarf in diesem Aufgabenfeld wird derzeit nicht<br />

gesehen.<br />

Einrichtungen für<br />

Jugendliche<br />

kein weiterer<br />

Handlungsbedarf


Einzelmaßnahme Spiel- und Aktionsfeld Wehrden<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte<br />

Ziele<br />

Beschreibung<br />

der<br />

Maßnahme<br />

2. Soziale Infrastruktur<br />

2.1 Freizeitinfrastruktur<br />

Status beendet (2009)<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

Umsetzungsstand und Ergebnisse 67<br />

Im Unteren Wehrden fehlte es bislang v. a. an Treffpunkten für ältere Kinder und<br />

Jugendliche.<br />

Es soll eine Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten für ältere Kinder und Jugendliche<br />

im Unteren Wehrden geschaffen werden, dieser Wunsch wurde von<br />

dieser Zielgruppe artikuliert.<br />

Die Errichtung des Bolzplatzes in der Hostenbacher Straße wurde im Rahmen<br />

des Programms „Die Soziale <strong>Stadt</strong>“ gefördert. Auf Wunsch der Kinder und Jugendlichen<br />

wurde das Spiel- und Aktionsfeld in Wehrden u.a. durch Sitzgelegenheiten,<br />

Tischtennisplatte und Fahrradständer ergänzt. Dafür wurde im Vorfeld ein<br />

Beteiligungsverfahren von der <strong>Stadt</strong> Völklingen und „Kassiopeia – Schule der<br />

Phantasie e.V.“ durchgeführt, an dem über 50 Kinder und Jugendliche teilnahmen.<br />

Am 5. Oktober 2007 fand die feierliche Einweihung des Spiel- und Aktionsfeldes<br />

statt. Dazu veranstaltete die <strong>Stadt</strong> Völklingen gemeinsam mit dem <strong>Stadt</strong>teilforum<br />

Wehrden u.a. ein Fußball- und Tischtennisturnier, welches durch die örtlichen<br />

Vereine und die Feuerwehr Wehrden mit organisiert wurde. Die Einweihungsfeier<br />

wurde aus dem Verfügungsfonds „Die Soziale <strong>Stadt</strong>“ finanziert, welcher vom<br />

„<strong>Stadt</strong>teilforum Wehrden“ verwaltet wird.<br />

Durch die Errichtung des Spiel- und Aktionsfeldes im Unteren Wehrden wurde<br />

eine Freizeitmöglichkeit für Kinder und Jugendliche geschaffen. Es ist ein Treffpunkt<br />

für ältere Kinder und Jugendliche in Wehrden entstanden. Bei der Planung<br />

und Umsetzung wurden die Wünsche und Anregungen der Kinder/Jugendlichen<br />

ernst genommen und berücksichtigt. Der Missstand, dass ein Treffpunkt im<br />

Ortsteil für diese Zielgruppen fehlte, wurde hierdurch behoben.<br />

Kosten Der zugeordnete Kostenrahmen von 57.287,30 € wurde eingehalten.<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

Fotos:<br />

<strong>Stadt</strong> Völklingen,<br />

isoplan<br />

Zeitrahmen: 2006 - 2009<br />

Die mit der Maßnahme verfolgten Ziele wurden erreicht. Das Spiel- und Aktionsfeld<br />

ist zu einem festen Bestandteil/Treffpunkt im <strong>Stadt</strong>teil geworden.<br />

Nach dem Bau des Spiel- und Aktionsfeldes ist für eine Pflege, Unterhaltung und<br />

Instandhaltung zu sorgen. Hier ist auch Eigeninitiative der Anwohner gefragt.<br />

Eröffnung Spiel- und Aktionsfeld Wehrden 2007


68 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

3.3.2.2 Bürgertreffpunkte<br />

Ziel<br />

Das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> verfolgt das übergeordnete Ziel der<br />

verstärkten Aktivierung und Beteiligung der Bevölkerung am <strong>Stadt</strong>teilleben.<br />

Umsetzungsstand<br />

Aufgrund der Größe des Programmgebiets und seiner Erstreckung<br />

über zwei strukturell sehr unterschiedliche <strong>Stadt</strong>teile wurden zwei<br />

Bürgertreffpunkte geschaffen, die Kulturhalle in Wehrden und der<br />

Bürgertreff in der Innenstadt. Die Kulturhalle war bereits zum Zeitpunkt<br />

der letzten Fortschreibung fertig gestellt (2007). Die Kulturhalle<br />

wird durch Initiativen, Vereine, Parteien, Betriebe und städtische Einrichtungen<br />

für geschlossene Veranstaltungen sowie für öffentliche<br />

Kulturveranstaltungen genutzt. Während der Renovierung des Ratssaals<br />

nutzt der <strong>Stadt</strong>rat die Kulturhalle vorübergehend für seine Sitzungen.<br />

Der Adressatenkreis geht über den <strong>Stadt</strong>teil Wehrden hinaus.<br />

In einem Ladenleerstand in der Bismarckstraße 20 wurde im November<br />

2007 der "<strong>Stadt</strong>teiltreff Völklingen" eröffnet. Dort können sich<br />

Bürger/innen über Projekte informieren und sich für ihren <strong>Stadt</strong>teil<br />

engagieren. Außerdem ist Platz vorhanden für Initiativen, Vereine,<br />

Selbsthilfegruppen und Träger im <strong>Stadt</strong>teil sowie für Gesprächsrunden<br />

oder Informations- und Kulturveranstaltungen. Im <strong>Stadt</strong>teiltreff<br />

befand sich anfangs auch die Kinderbetreuungsbörse Völklingen.<br />

Nach deren Umzug werden die Räume durch das Projekt „<strong>Stadt</strong>teilmütter“<br />

genutzt.<br />

Handlungsbedarf<br />

Es sollte eine Änderung der Satzung der Kulturhalle mit dem Ziel einer<br />

intensiveren Nutzung angestrebt werden. Der <strong>Stadt</strong>teiltreff Innenstadt<br />

sollte über 2013 hinaus weiter betrieben werden, um einen Ort<br />

für die Bürgerbeteiligung fest zu etablieren. Ohne Anlaufstelle besteht<br />

die Gefahr, dass die ersten erreichten Ergebnisse wirkungslos verpuffen.<br />

Unabdingbare Voraussetzung ist eine weitere Personalisierung<br />

des <strong>Stadt</strong>teilmanagements (siehe Maßnahme 5.2). Mit der Verlagerung<br />

der Förderaktivitäten in die nördliche Innenstadt wird hier weiterhin<br />

ein wohnnah erreichbarer Bürgertreffpunkt benötigt.


Steckbrief Einzelmaßnahmen<br />

Umsetzungsstand und Ergebnisse 69<br />

Einzelmaßnahme Umbau der Kulturhalle Wehrden zum Haus der Bürger/innen und Vereine<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung<br />

der Maßnahme<br />

Status beendet<br />

Ergebnisse,<br />

Wirkungen<br />

2. Soziale Infrastruktur<br />

2.2 Bürgertreffpunkte<br />

Durch den Umbau der Kulturhalle im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden wurde eine moderne<br />

Veranstaltungshalle geschaffen, die für Vereinsaktivitäten zur Verfügung stehen<br />

soll.<br />

Schaffung einer zeitgemäßen Räumlichkeit für Vereinsaktivitäten durch Beseitigung<br />

baulicher und gestalterischer Mängel der vorhandenen Veranstaltungshalle.<br />

Das größte Projekt im Programmgebiet Völklingen war der Umbau der Kulturhalle<br />

im Unteren Wehrden zum Haus der Bürger und Vereine. Die Halle umfasst mehrere<br />

unterschiedlich große Veranstaltungsräume.<br />

Die Halle wurde Ende September 2005 eröffnet und wird durch die Initiative<br />

Wehrdener BürgerInnen und Vereine (IG Wehrden) betrieben. Die Kulturhalle<br />

wird durch Initiativen, Vereine, Parteien, Betriebe und städtische Einrichtungen<br />

für geschlossene Veranstaltungen sowie für öffentliche Kulturveranstaltungen<br />

genutzt. Während der Renovierung des Ratssaals nutzt der <strong>Stadt</strong>rat die Kulturhalle<br />

vorübergehend für seine Sitzungen.<br />

Kosten Zugeordneter Kostenrahmen: ca. 2,6 Mio. €<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

Der Umbau wurde durch das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> und das Zukunftsenergieprogramm<br />

ZEPplus gefördert.<br />

Zeitrahmen: bis 2005<br />

Es wurde eine ansprechende Veranstaltungshalle im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden geschaffen.<br />

Der Adressatenkreis geht über den <strong>Stadt</strong>teil Wehrden hinaus. Durch den<br />

Ausschluss sportlicher Nutzungen und privater Feiern in der Nutzungssatzung ist<br />

die Auslastung für eine Veranstaltungshalle dieser Größe mit ca. 20 Veranstaltungen<br />

pro Monat in drei Räumen jedoch vergleichsweise gering.<br />

Stärkere Nutzung der Halle durch die lokale Bevölkerung des Programmgebiets;<br />

Eingangsbereich Kulturhalle Seitenansicht


70 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Einzelmaßnahme <strong>Stadt</strong>teiltreff Völklingen-Innenstadt<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Ziele der Maßnahme<br />

Beschreibung<br />

der Maßnahme<br />

Status laufend<br />

Ergebnisse,<br />

Wirkungen<br />

2. Soziale Infrastruktur<br />

2.2 Bürgertreffpunkte<br />

Durch die Erweiterung des Programmgebiets auf die Innenstadt wurde es erforderlich,<br />

auch hier einen Anlaufpunkt für die Information, Beteiligung und Aktivierung<br />

der Bevölkerung zu schaffen.<br />

Information, Beteiligung und Aktivierung der Bevölkerung<br />

Unterstützung lokaler Initiativen<br />

In einem Ladenleerstand in der Bismarckstraße 20 wurde im November 2007 der<br />

"<strong>Stadt</strong>teiltreff Völklingen" eröffnet. Dort können sich Bürger/innen über Projekte<br />

informieren und sich für ihren <strong>Stadt</strong>teil engagieren. Außerdem ist Platz vorhanden<br />

für Initiativen, Vereine, Selbsthilfegruppen und Träger im <strong>Stadt</strong>teil sowie für Gesprächsrunden<br />

oder Informations- und Kulturveranstaltungen. Im <strong>Stadt</strong>teiltreff<br />

befand sich in der Anfangsphase auch die Kinderbetreuungsbörse Völklingen mit<br />

ihrem bedarfsgerechten und familienfreundlichen Kinderbetreuungsangebot.<br />

Nach deren Umzug werden die Räume durch das Projekt „<strong>Stadt</strong>teilmütter“ genutzt.<br />

Zeitgleich mit der Eröffnung des <strong>Stadt</strong>teiltreffs im November 2007 kann eine gewisse<br />

Aufbruchstimmung unter den Akteuren der Innenstadt festgestellt werden.<br />

Diese wurde durch die vielfältigen Aufwertungsmaßnahmen in der Innenstadt<br />

ausgelöst. Durch die Nutzung eines leer stehenden Ladenlokals in der City wurde<br />

ein Beitrag zur Verringerung der Leerstände und zur Aufwertung der Rathausstraße<br />

geleistet.<br />

Kosten Zugeordneter Kostenrahmen: 72.000,00 €<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

Fotos:<br />

<strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

In Anspruch genommen: 52.875,64 €<br />

Es werden vorgehalten: 19.124,36€<br />

Zeitrahmen: 2007 - 2013<br />

Bürgerbeteiligung und -aktivierung ist eine langfristige Aufgabe. Im <strong>Stadt</strong>teil Innenstadt<br />

sind die geschaffenen Strukturen noch nicht so gefestigt, dass sie selbst<br />

tragend sind. Insbesondere die Bevölkerung der nördlichen Wohnquartiere ist<br />

bisher noch wenig aktiviert. Eine weitere Betreuung und Bereitstellung von<br />

Räumlichkeiten für die aufkeimende Bürgerbeteiligung und -aktivierung ist unerlässlich,<br />

um den Erfolg des Programms im Programmgebietsteil Innenstadt zu<br />

gewährleisten. Die Adresse ist bekannt und sollte vorerst nicht verändert werden.<br />

Der <strong>Stadt</strong>teiltreff Innenstadt sollte weiter betrieben werden, um einen Ort für die<br />

Bürgerbeteiligung fest zu etablieren. Ohne Anlaufstelle besteht die Gefahr, dass<br />

die ersten erreichten Ergebnisse wirkungslos verpuffen. Unabdingbare Voraussetzung<br />

ist eine weitere Personalisierung der Bürgerarbeit (siehe auch Maßnahme<br />

5.2 und 5.4).<br />

Eröffnung <strong>Stadt</strong>teiltreff durch den OB, 2007 Eröffnung Kinderbetreuungsbörse 2008


3.3.3 Tourismusförderung, Lokale Ökonomie<br />

Umsetzungsstand und Ergebnisse 71<br />

Der dritte Entwicklungsschwerpunkt zielt darauf ab, durch ein Bündel<br />

investiver und nicht-investiver Maßnahmen die endogenen und exogenen<br />

ökonomischen Potenziale insbesondere durch eine weitere<br />

Attraktivierung der touristischen Infrastruktur im Umfeld des Weltkulturerbes,<br />

aber auch durch eine Stärkung der lokalen Ökonomie zu<br />

mobilisieren.<br />

3.3.3.1 Touristische Infrastruktur<br />

Ziele: Mit der Berufung der ehemaligen Völklinger Hütte als Weltkulturerbe<br />

und dem Ausbau der Saar zur Großschifffahrtsstraße keimten<br />

die Hoffnungen auf ein gewisses touristisches Potenzial für Völklingen,<br />

von dem das untere Wehrden profitieren sollte. Vor diesem Hintergrund<br />

wurde die Schiffsanlegestelle für Touristenboote und Fahrgastschiffe<br />

an der Saarstraße mit Hilfe anderer Fördermittel eingerichtet.<br />

Ziel dieser Maßnahme ist es, die vielfältigen Anstrengungen<br />

zur touristischen Erschließung durch das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> im<br />

Programmgebiet zu unterstützen und zugleich eine städtebauliche<br />

Aufwertung und den Abbau von Missständen herbeizuführen.<br />

Umsetzungsstand: Vor 2007 wurden drei Einzelmaßnahmen durchgeführt.<br />

Zur vorbereitenden Untersuchung wurde der Rahmenplan<br />

Weltkulturerbe fortgeschrieben und ein Nutzungskonzept für die sog.<br />

„Meisterhäuser“ –als Standort für Hotel / Gastronomiegewerbe ausgearbeitet.<br />

Mit finanzieller Förderung aus dem Programm wurden<br />

ferner die Ausgrabungsarbeiten Martinskirche als einem der ältesten<br />

Siedlungsbereiche und für die <strong>Stadt</strong>geschichte Völklingens bedeutenden<br />

Standort durchgeführt.<br />

Ergebnisse und Wirkungen: Während die archäologischen Ausgrabungen<br />

an der Martinskirche, der Keimzelle Völklingens, planmäßig<br />

abgeschlossen wurden, ist es bisher nicht gelungen, einen Investor<br />

zur Umsetzung der Planungen für die denkmalgeschützten Meisterhäuser<br />

zu finden. Durch den lang anhaltenden Leerstand wird die<br />

Bausubstanz zunehmend in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Auf der Grundlage der Fortschreibung des Rahmenplans „Weltkulturerbe“<br />

wurden im Umfeld des Weltkulturerbes mit Fördermitteln aus<br />

dem UNESCO-Welterbestättenprogramm ein Schwimmsteg für Wassersport<br />

und Wassertourismus angelegt und die ehemaligen Schleusenwärterhäuser<br />

renoviert. Das Gesamtensemble besteht aus dem<br />

Schleusenkanal, dem Schleusenbauwerk und dem ehemaligen<br />

Schleusenwärtergehöft. Das ehemalige Schleusenwärtergehöft ist<br />

prägender Bestandteil des Ensembles und Denkmal der Industriegeschichte.<br />

Im Rahmen des Welterbeprogramms wird das denkmalgeschützte<br />

Gebäude saniert und einer neuen Nutzung durch die DLRG<br />

und einen Verein zugeführt werden. Um das Weltkulturerbe für den


72 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Bootstourismus zu erschließen, wurde am rechten Saarufer die<br />

Schwimmsteganlage errichtet.<br />

Handlungsbedarf: Handlungsbedarf besteht weiterhin bezüglich<br />

einer geeigneten Nachnutzung der denkmalgeschützten Meisterhäuser<br />

an der Saarstraße im Unteren Wehrden. Eine Förderung durch<br />

das Welterbeprogramm wurde bisher nicht ausgesprochen.<br />

Einzelmaßnahme Planungs- und Investitionskonzept für das Quartier „Meisterhäuser“<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Status Beendet (2009)<br />

3. Tourismusförderung, Lokale Ökonomie<br />

3.1 Touristische Infrastruktur<br />

Die „Meisterhäuser“ der städtischen Wohnungsgesellschaft GSW sind<br />

größtenteils unbewohnt und teilweise in marodem Zustand. 2008 wurde<br />

ein Planungs- und Investitionskonzept zur Sanierung und Erhaltung des<br />

denkmalgeschützten Ensembles in der Saarstraße vorgelegt. Die <strong>Stadt</strong><br />

Völklingen stellte 2010 zur Sanierung der Meisterhäuser einen Förderantrag<br />

bei dem Welterbe-Programm des Bundes im Umfang von 3,5 Mio. €.<br />

Die Meisterhäuser sind Teil des geplanten lebendigen Naherholungsbereichs<br />

im Rahmen einer ganzheitlichen Aufwertungsstrategie für Wehrden<br />

mit dem Motto „Leben am Fluss“. Durch die Lage direkt an der Saar<br />

soll die natürliche Attraktivität innerstädtischer Wasserläufe in Wert gesetzt<br />

werden. Damit soll ein Beitrag zum wirtschaftlichen Aufschwung<br />

und zur städtebaulichen Aufwertung in Wehrden geleistet werden.<br />

Das Grundstückspaket wurde vor einigen Jahren von der GSW erworben<br />

mit dem Ziel, ein Hotel- und Gastronomieprojekt umzusetzen. In einem<br />

ersten Schritt wurde eine architektonische Planung erstellt mit der Aufgabe,<br />

die Sanierungsziele des städtebaulichen Rahmenplans aufzuarbeiten<br />

(Verbindung Saarufer/Kulturhalle, Nutzung Hotel/Gastronomie). In einer<br />

Machbarkeitsstudie wurden die Umsetzungschancen untersucht und ein<br />

professioneller Vermarktungsansatz erstellt.<br />

Ergebnisse, Wirkungen Bisher wurde kein Investor oder Fördermittelgeber gefunden.<br />

Kosten Der zugeordnete Kostenrahmen von 13.338,42 € wurde eingehalten.<br />

Zeitrahmen für das Konzept: 2007-2009<br />

Voraussichtliche Kosten der Renovierung: 3,5 Mio.€<br />

Bewertung der Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

Foto: isoplan,<br />

Zeichnung: <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

Das Konzept wurde noch nicht umgesetzt, da bisher weder ein Investor<br />

noch ein Zuschussgeber gefunden werden konnte. Die gesetzten Ziele<br />

wurden bisher nicht erreicht.<br />

Handlungsbedarf besteht weiterhin bezüglich einer geeigneten Nachnutzung<br />

der denkmalgeschützten Meisterhäuser an der Saarstraße im Unteren<br />

Wehrden. Die <strong>Stadt</strong> hat 2012 eine Förderung durch das Landesprogramm<br />

„KIWI“ (EU-Mittel) beantragt.<br />

Ist- Zustand 01/2012 Plan


3.3.3.2 Lokale Ökonomie<br />

Ziel<br />

Umsetzungsstand und Ergebnisse 73<br />

Das Ziel der Förderung der lokalen Ökonomie wurde zwar wiederholt<br />

formuliert, in der Umsetzung jedoch 2007 mit einer geringen Priorität<br />

versehen.<br />

Umsetzungsstand<br />

In der Folge wurde keine durch das Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ geförderte<br />

Einzelmaßnahme entwickelt, die sich vorrangig die Förderung<br />

der lokalen Ökonomie zum Ziel gesetzt hätte.<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

Das Ziel der Förderung der lokalen Ökonomie wurde indirekt durch<br />

einige Maßnahmen mit befördert. Die Aufwertung des Wehrdener<br />

Platzes und die Fassadensanierung der Wohn- und Geschäftshäuser<br />

am Wehrdener Platz und der angrenzenden Schaffhauser Straße<br />

haben zu einer Attraktivierung der <strong>Stadt</strong>gestalt dieses zentralen Platzes<br />

beigetragen. Dies dürfte für die ansässigen Betriebe nicht von<br />

Nachteil gewesen sein. Die Leerstandsquote im Zentrum von Wehrden<br />

konnte leicht gesenkt werden.<br />

Das gleiche gilt in gewissem Umfang für die Innenstadt, die durch die<br />

Maßnahmen des <strong>Stadt</strong>umbaus im öffentlichen Raum wesentlich an<br />

Aufenthaltsqualität gewonnen hat.<br />

Die aufgezählten Wirkungen sind jedoch höchstens indirekt auf Maßnahmen<br />

des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ zurückführbar.<br />

Verbleibender Handlungsbedarf<br />

Wiewohl ökonomische Themen (Ladenleerstände und Arbeitslosigkeit)<br />

zu den Hauptproblemen des Programmgebiets zählen, hat sich<br />

über die Laufzeit von fast 13 Jahren gezeigt, dass das Programm<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> in Völklingen nur in geringem Umfang Antworten auf<br />

ökonomische Problemlagen geben konnte. Für die Restlaufzeit wird<br />

daher eine Intensivierung von Förderanstrengungen durch das Programm<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ nicht weiter verfolgt. Spezifische, auf die direkte<br />

Förderung der lokalen Ökonomie ausgerichtete Programme scheinen<br />

als Instrument wirkungsvoller und sollten auch von Seiten der<br />

Wirtschaftsförderung weiterhin aufrechterhalten werden.


74 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

3.3.4 Soziale Integration und Beschäftigung<br />

Der vierte, im Wesentlichen durch nicht-investive Maßnahmen geprägte<br />

Entwicklungsschwerpunkt „soziale Integration und Beschäftigung“<br />

zielt auf die soziale Stabilisierung und Imageverbesserung des<br />

Programmgebiets sowie auf die Integration benachteiligter Bevölkerungsgruppen<br />

ab.<br />

Durch den Paradigmenwechsel der Fördermittelgeber hin zu rein investiven,<br />

städtebaulichen Maßnahmen und weg von nicht-investiven<br />

Maßnahmen ist es seit der letzten Fortschreibung 2007 weitaus<br />

schwieriger geworden, dem integrativen Geist des Programms Soziale<br />

<strong>Stadt</strong> mit rein investiven Maßnahmen gerecht zu werden. Auch das<br />

zeitweise eingesetzte Instrument der nicht-investiven Modellprojekte<br />

ist zwischenzeitlich beendet worden.<br />

Dennoch wurden im Betrachtungszeitraum einige Anstrengungen zur<br />

Erreichung der oben genannten sozialen Ziele unternommen.<br />

3.3.4.1 Soziale Integration<br />

Ziel<br />

Diese auf den Wehrdener Berg begrenzte Maßnahme hatte zum Ziel,<br />

die sozialen Missstände im Anwesen „Zilleichstraße 2“ und dessen<br />

Umfeld zu entschärfen. Die räumliche Konzentration sozialer Problemfälle<br />

sollte entschärft werden, und für die oft sozial schwache Bevölkerung<br />

einschließlich einer großen Zahl von Senioren im Umfeld<br />

sollte eine Anlaufstelle geschaffen werden.<br />

Umsetzungsstand<br />

Um zu klären, was der tatsächliche Bedarf an sozialer Infrastruktur<br />

auf dem Wehrdener Berg ist, wurde ein Konzept zur Aufwertung der<br />

sozialen Infrastruktur in Wehrden und Nutzungskonzept für das „Bürger/innenhaus<br />

Wehrdener Berg“ in Auftrag gegeben. Hierin wurden<br />

Nutzungsvorschläge für das Anwesen Zilleichstr. 2 erarbeitet. Die<br />

Kostenschätzung der Umsetzung dieser Vorschläge wurden 2011<br />

aktualisiert. Eine bauliche Umsetzung der Maßnahmen steht noch<br />

aus.<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

Ein Nutzungskonzept mit aktualisierter Kostenschätzung für das Anwesen<br />

Zilleichstr. 2 liegt vor. Die Nutzungen im Anwesen Zilleichstr. 2<br />

wurden entzerrt. Ab Herbst 2012 wird das Gebäude nur noch durch<br />

die Gemeinwesenarbeit genutzt. Wichtig wäre die zeitnahe Ausarbeitung<br />

einer zukunftsweisenden und nachhaltigen Strategie für das


Umsetzungsstand und Ergebnisse 75<br />

Gebäude im Sinne der Zielvorgaben für das Quartier durch die Akteure.<br />

Verbleibender Handlungsbedarf<br />

Die Wohnsituation und die Gebäudestruktur auf dem Wehrdener Berg<br />

sind sowohl für die Bevölkerung als auch für die Akteure verbesserungswürdig.<br />

Zur Lösung der umfangreichen Problemlagen auf dem<br />

Wehrdener Berg mit hohen Leerstandsquoten in den Hochhäusern,<br />

dem Leerstand und Sanierungsbedarf Zilleichstraße 2 und den resultierenden<br />

Frage- und Problemstellungen im Zuge einer Überalterung<br />

der Bewohnerschaft ist eine konzertierte Aktion unter Einbeziehung<br />

aller Akteure, insbesondere der städtischen Wohnungsgesellschaft<br />

und des Gemeinwesenbüros erforderlich.<br />

Eine Insellösung mit einem Teilabriss der Zilleichstraße 2 ist nicht<br />

effizient und löst die übrigen Probleme nicht. Vor allem die stärkere<br />

Einbindung der städtischen Wohnungsgesellschaft als Akteur in die<br />

Strategieentwicklung ist eine wichtige Voraussetzung zur Lösung der<br />

Probleme; ihr sollte sogar eine Schlüsselrolle zuerkannt werden.<br />

Denkbar ist die vorübergehende Konzentration der Bewohner in einem<br />

Teil der Gebäude, die Sanierung der besten Gebäude und der<br />

Rückbau der schlechtesten. Hierzu sind erhebliche Finanzmittel erforderlich,<br />

die weit über den bisher bewilligten Rahmen hinausgehen.<br />

Aus diesem Grund werden ohne die Akquirierung zusätzlicher Fördermittel<br />

keine Maßnahmen umgesetzt werden können.


76 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Einzelmaßnahme Konzept zur Aufwertung der sozialen Infrastruktur im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden<br />

und Nutzungskonzept für das Anwesen Zilleichstr. 2<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte<br />

Ziele<br />

Beschreibung<br />

der<br />

Maßnahme<br />

Status abgeschlossen<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

4. Soziale Integration und Beschäftigung<br />

4.1 Soziale Integration<br />

Qualitative Aussagen über fehlende oder nicht passgenaue Angebote der Sozialen<br />

Infrastruktur auf dem Wehrdener Berg veranlassten das Programmmanagement<br />

zur Beauftragung der Untersuchung.<br />

Ziel war es, die Rahmenbedingungen der Gemeinwesen- und Bewohnerarbeit<br />

und die Möglichkeiten für Aktivitäten der Quartiersbevölkerung zu verbessern.<br />

Die <strong>Stadt</strong>teilwerkstatt soll Beschäftigung und Qualifizierung ermöglichen, das<br />

Bürgerhaus soll als Stützpunkt für vielfältige Projekte mit den Bewohnern dienen.<br />

Die Bewohner der Geschosswohnungsbauten der GSW sollen für Aktivitäten zur<br />

Verbesserung ihrer Situation, der Nachbarschaftshilfe und für das Quartier insgesamt<br />

aktiviert werden.<br />

Durch die hohe Zahl sozial benachteiligter Haushalte und die hohe Arbeitslosigkeit<br />

auf dem Wehrdener Berg kommt innovativen Projektideen zur Beschäftigung<br />

und Qualifizierung der Betroffenen, zur Steigerung der Wertschöpfung im Gebiet,<br />

zum Aufbau haushaltsnaher Dienstleistungen und gegenseitiger Hilfe und Versorgung<br />

im Sinne eines Sozialen Betriebes besondere Bedeutung zu.<br />

Mit dem Konzept, das durch ein beauftragtes Büro erstellt wurde, wurden a)<br />

Handlungsbedarfe zum Ausbau der sozialen Infrastruktur aufgezeigt und b) Vorschläge<br />

zum Umgang mit dem Anwesen Zilleichstraße 2 erarbeitet. Vorschläge:<br />

Verlagerung der Caritas Gemeinwesenarbeit in besser geeignete Räumlichkeiten<br />

in teilweise leer stehenden Wohngebäuden; Schaffung einer Versammlungsstätte<br />

für Senioren auf dem Wehrdener Berg; Auflösung des weitgehend zweckentfremdeten<br />

Obdachlosenheims; Fortführung der Kinder- und Jugendarbeit.<br />

Das Konzept liegt vor und wurde 2011 durch eine aktualisierte Kostenschätzung<br />

zum Teilabriss des Anwesens Zilleichstraße 2 ergänzt. Die <strong>Stadt</strong>verwaltung prüft<br />

die Umsetzung der Vorschläge in Zusammenarbeit mit der städtischen Wohnungsgesellschaft<br />

und der Caritas.<br />

Kosten Der zugeordnete Kostenrahmen von 33.100 € wurde eingehalten.<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

Fotos: isoplan<br />

Das Ziel einer bedarfsgerechten Ordnung der sozialen Infrastruktur auf dem<br />

Wehrdener Berg ist noch nicht erreicht. Der <strong>Stadt</strong> liegen jedoch alle für eine Entscheidung<br />

notwendigen Informationen vor. Problematisch erscheint die Finanzierung<br />

etwaiger baulicher Maßnahmen.<br />

Die Umsetzung des Konzepts steht noch aus. Eine Insellösung ist nicht zielführend.<br />

Notwendig ist eine gemeinschaftliche Anstrengung von <strong>Stadt</strong>, GSW und<br />

Caritas zur Lösung der vielschichtigen Problemlagen in dem Quartier.


Umsetzungsstand und Ergebnisse 77<br />

3.3.4.2 Kinder- und Jugendarbeit und Beschäftigung und Qualifizierung<br />

Ziel<br />

Unter der Überschrift „Soziale Integration und Beschäftigung“ wird<br />

das Ziel der Integration und Förderung des Zusammenlebens im Programmgebiet<br />

verfolgt. Die Maßnahmen zielen auf eine soziale Stabilisierung<br />

und Imageverbesserung des Quartiers. Hierzu wurden zwei<br />

Einzelmaßnahmen durchgeführt: Die von der Caritas durchgeführte<br />

Einzelmaßnahme „Sprungbrett für Eltern und Kinder“ hatte zum Ziel,<br />

flankierende Hilfen für Familien mit Kindern beim Übergang von der<br />

Kindertageseinrichtung zur Grundschule zu bieten. Der „Wegweiser<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen“ soll allen Bürgern als Nachschlagewerk<br />

zum Angebot der sozialen Einrichtungen in Völklingen dienen.<br />

Umsetzungsstand<br />

Das „Sprungbrett für Eltern und Kinder“ wurde von April 2008 bis Ende<br />

2009 als Modellprojekt im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden durchgeführt. Statt<br />

der ursprünglich angedachten „Kompetenzzentren für Eltern“ an<br />

Grundschulen und Kindertagesstätten wurde der Schwerpunkt der<br />

Arbeiten auf eine aufsuchende Hilfe für Familien, deren Kinder<br />

Schwierigkeiten beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule<br />

hatten, gelegt. An der Umsetzung beteiligten sich die Kindertagesstätten<br />

St. Hedwig und St. Josef sowie die Regenbogen-Grundschule<br />

in Wehrden mit ihrer Dependance in Geislautern. Der „Wegweiser<br />

Soziale <strong>Stadt</strong>“ wurde als Print- und Internetversion umgesetzt.<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

Das Projekt „Sprungbrett“ leistete einen wichtigen Beitrag für die<br />

Chancengerechtigkeit und Bildungsgleichheit der Kinder im <strong>Stadt</strong>teil<br />

Wehrden. Durch das Projekt „Sprungbrett für Eltern und Kinder“<br />

konnte im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden der im Jahr 2008 aufgebaute Kontakt zu<br />

den Familien weiter intensiviert werden. Außerdem gelang es, mit der<br />

Einbeziehung der KiTa Kunterbunt vorbereitende Schritte zur Erweiterung<br />

in Richtung Innenstadt einzuleiten. Durch den „Wegweiser<br />

Soziale <strong>Stadt</strong>“ wurden soziale Einrichtungen besser auffindbar.<br />

Verbleibender Handlungsbedarf<br />

Hilfen beim Übergang zwischen Kindergarten und Schule gehören<br />

gerade in benachteiligten Quartieren zu Daueraufgaben der öffentlichen<br />

Hand. Die modellhafte Förderung durch Soziale <strong>Stadt</strong> zeigte<br />

den Handlungsbedarf und die Handlungsmöglichkeiten auf. Eine Fortführung<br />

der Arbeit ist durch die Gemeinwesenarbeit, die Kita- und<br />

Schulträger und/oder das Jugendamt denkbar. Der „Wegweiser Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>“ sollte regelmäßig aktualisiert und fortgeschrieben werden.


78 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Einzelmaßnahme „Sprungbrett für Eltern und Kinder“<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung<br />

der<br />

Maßnahme<br />

Status Beendet (2009)<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

4. Soziale Integration und Beschäftigung<br />

4.2 Kinder- und Jugendarbeit und 4.3 Beschäftigung und Qualifizierung<br />

Das Projekt „Sprungbrett für Eltern und Kinder“ wurde Ende 2009 beendet. Die<br />

Fortführung des Projektes ist aufgrund der großen und positiven Resonanz wünschenswert,<br />

Aufgrund der Streichung der Förderung nicht-investiver Maßnahmen<br />

durch Soziale <strong>Stadt</strong> stehen jedoch keine Fördermittel mehr zur Verfügung.<br />

Das Projekt verfolgt das Ziel der Integration und Förderung des Zusammenlebens<br />

in Wehrden. Ziel ist die Verbesserung des Übergangs zwischen Kindertagesstätte<br />

und Grundschule, die Familien durch Einzelfallhilfe zu entlasten und ein<br />

dauerhaftes Engagement der Eltern zu bewirken.<br />

Von April 2008 bis Ende 2009 wurde das Modellprojekt „Sprungbrett für Eltern<br />

und Kinder" durchgeführt. Das Projekt leistete einen wichtigen Beitrag für die<br />

Chancengerechtigkeit und Bildungsgleichheit der Kinder im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden.<br />

Unter anderem durch aufsuchende Hilfe wurden die Familien soweit wie möglich<br />

bei der Entwicklung ihrer Kinder unterstützt. Durch das Projekt wurde eine Brücke<br />

zwischen den beiden Kindertagesstätten St. Hedwig und St. Josef sowie der<br />

Regenbogen-Grundschule in Wehrden einschließlich ihrer Dependance in Geislautern<br />

aufgebaut. Träger des Projekts war der Caritasverband für Saarbrücken<br />

und Umgebung e.V.<br />

Durch das Projekt „Sprungbrett für Eltern und Kinder“ konnte im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden<br />

der im Jahr 2008 aufgebaute Kontakt zu den Familien weiter intensiviert<br />

werden. Außerdem gelang es, mit der Einbeziehung der KiTa Kunterbunt vorbereitende<br />

Schritte zur Erweiterung in Richtung Innenstadt einzuleiten. Das Projekt<br />

hatte eine engere Vernetzung der Erziehungs- und Bildungseinrichtungen und<br />

der sozialen Einrichtungen in Wehrden zur Folge. Die pädagogische Fachkraft<br />

des Sprungbretts wurde als Entlastung für Lehrkräfte, Erzieher und Eltern betrachtet.<br />

Der Projektmitarbeiter ist für die Kinder im Übergang zur Schule eine<br />

Bezugs- und Integrationsfigur geworden. Synergien entstanden durch die Nutzung<br />

des Verfügungsfonds zur Finanzierung eines organisierten Transfers von<br />

Kindern zu Vorkursen, deren Eltern dies aufgrund von Berufstätigkeit nicht leisten<br />

konnten.<br />

Kosten Der zugeordnete Kostenrahmen von 87.602,30 € wurde eingehalten.<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Zeitrahmen: 2008-2009<br />

Probleme an den Schnittstellen des Bildungs-/Erziehungssystems gehören in<br />

benachteiligten Quartieren zum Alltag. Durch das Modellprojekt konnten wertvolle<br />

Erfahrungen mit den Problemen dieser Altersklasse gewonnen werden. Diese<br />

Erfahrungen drohen mit der Beendigung des Projekts und dem Fortgang der<br />

zuständigen Mitarbeiter wieder verloren zu gehen. Da jährlich ein weiterer Jahrgang<br />

mit den gleichen Problemen nachwächst, stellt die Arbeit des „Sprungbretts“<br />

eine Daueraufgabe dar, für die eine geeignete Finanzierung gefunden werden<br />

muss.<br />

Hilfen beim Übergang zwischen Kindergarten und Schule gehören gerade in<br />

benachteiligten Quartieren zu Daueraufgaben der öffentlichen Hand. Rund ein<br />

Drittel der Kinder haben Schwierigkeiten beim Übergang in die Schule. Die modellhafte<br />

Förderung durch Soziale <strong>Stadt</strong> zeigte den Handlungsbedarf und die<br />

Handlungsmöglichkeiten auf. Soziale Arbeit sollte in Kindertageseinrichtungen<br />

analog der Schulsozialarbeit als dauerhafte Unterstützung angeboten werden.<br />

Eine Fortführung der Arbeit ist durch die Gemeinwesenarbeit, die Kita- und<br />

Schulträger und/oder das Jugendamt denkbar. Zu Lösen ist die Weiterfinanzierung.<br />

Eine durch den Ausstieg des Regionalverbandes entstandene Finanzierungslücke<br />

konnte ab 2010 nicht gedeckt werden.


Einzelmaßnahme „Wegweiser Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen“<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung<br />

der<br />

Maßnahme<br />

Umsetzungsstand und Ergebnisse 79<br />

4. Soziale Integration und Beschäftigung<br />

4.2 Kinder- und Jugendarbeit und 4.3 Beschäftigung und Qualifizierung<br />

Die <strong>Stadt</strong> Völklingen ist umfassend mit Hilfseinrichtungen und Einrichtungen der<br />

sozialen Infrastruktur ausgestattet. Diese sind in der Bevölkerung jedoch nicht<br />

hinreichend bekannt. Die Suche nach der richtigen Anlaufstelle überfordert Hilfsbedürftige<br />

oft.<br />

Der Wegweiser „Die soziale <strong>Stadt</strong>“ soll der Bevölkerung einen Überblick über alle<br />

Einrichtungen der Sozialen Infrastruktur in Völklingen verschaffen und einen Beitrag<br />

zu deren besserer Auffindbarkeit leisten.<br />

Im „Arbeitskreis Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen“ tauschen sich die Mitarbeiter der sozialen<br />

Einrichtungen Völklingens regelmäßig aus. Der AK regte die Einrichtung einer<br />

Datenbank der sozialen Dienste in Völklingen an. Darauf aufbauend wurde in den<br />

Jahren 2007-2009 der „Wegweiser Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen“ als gedruckte Version<br />

mit finanzieller Förderung durch die Programme „Soziale <strong>Stadt</strong>“ und LOS erstellt<br />

und im Mai 2009 in Form einer Broschüre sowie im Internet und als CD<br />

veröffentlicht. Die Broschüre gibt einen vollständigen Überblick aller Einrichtungen<br />

der Sozialen Infrastruktur in Völklingen (Soziale Einrichtungen, Selbsthilfegruppen,<br />

Behörden, Bildungs-, Erziehungs-, Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen,<br />

Kirchen und Religionsgemeinschaften). Sie listet weiterhin Angebote für<br />

verschieden Zielgruppen und Anlaufpunkte für Menschen in sozialen Notlagen<br />

auf.<br />

Status beendet (2009); Aktualisierung 2012 aus Haushaltsmittel in Bearbeitung<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

Der Wegweiser Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

wird von den Bürgern gut<br />

angenommen. Soziale Infrastruktureinrichtungen<br />

sind dadurch leichter<br />

auffindbar geworden.<br />

Kosten Der zugeordnete Kostenrahmen<br />

von 10.230 € wurde eingehalten.<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Umsetzungszeitraum: 2007-2009<br />

Hinzu kam ein Zuschuss von<br />

8.576,65 € aus dem Programm<br />

„Lokales Kapital für soziale Zwecke“<br />

Die Zielvorgabe wurde mit dem<br />

Wegweiser umgesetzt. Es ist ein<br />

Nachschlagewerk für die Völklinger<br />

Bevölkerung entstanden. Der Wegweiser<br />

kann auch im Internet abgerufen<br />

werden.<br />

Laufende Änderungen erfordern<br />

eine kontinuierliche Pflege der Daten<br />

und regelmäßige Neuauflage<br />

des Wegweisers. Die Verstetigung<br />

dieses wertvollen Helfers für die<br />

Bevölkerung sollte eine regelmäßige<br />

Datenpflege und Neuauflage<br />

des Führers umfassen. Die Finanzierung<br />

könnte beispielsweise über<br />

das Pressereferat der <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

erfolgen.<br />

Dokumentation


80 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

3.3.5 Querschnittsaufgaben<br />

Ziel<br />

Ein wichtiges Ziel des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ ist die Beteiligung<br />

und Aktivierung der Bevölkerung des Programmgebiets. Zu den Aufgaben<br />

des <strong>Stadt</strong>teilmanagements zählen insbesondere die Initiierung<br />

und Aktivierung einer Bürgerbeteiligung, die Vernetzung der lokalen<br />

Akteure und der Entscheidungsgremien im Rahmen der Gesamtmaßnahme,<br />

die Organisation einer informativen Öffentlichkeitsarbeit<br />

und die Begleitung der <strong>Stadt</strong>teilforen.<br />

Umsetzungsstand<br />

Es wurden zwei ehrenamtlich arbeitende <strong>Stadt</strong>teilforen eingerichtet,<br />

die sich eine Geschäftsordnung gegeben haben. Das <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

ist mit einer vollen Stelle ausgestattet. Die <strong>Stadt</strong>teilmanagerin<br />

stellt das Scharnier zwischen Bevölkerung, <strong>Stadt</strong>verwaltung, Akteuren<br />

und Fördermittelgeber her. Die <strong>Stadt</strong>teilmanagerin ist regelmäßig<br />

im Bürgerbüro anwesend, betreut die <strong>Stadt</strong>teilforen und hat <strong>Stadt</strong>teilbegehungen<br />

mit der Bevölkerung der City-Quartiere durchgeführt.<br />

Als Instrument für die Begleitung der <strong>Stadt</strong>teilforen wurde für die Programmgebietsteile<br />

Innenstadt und Wehrden ein Verfügungsfonds<br />

eingerichtet. Zur Fortbildung der <strong>Stadt</strong>teilmanager/innen wurde ein<br />

landesweiter Erfahrungsaustausch eingerichtet, an dem Völklingen<br />

sich aktiv beteiligt. Weiterhin spielt das <strong>Stadt</strong>teilmanagement eine<br />

wichtige Rolle bei der Fortschreibung der Handlungskonzepte, dem<br />

Monitoring des Programmfortschritts und der Bewertung der Programmergebnisse.<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilmanagement ist eine entscheidende Kernaufgabe zur<br />

Umsetzung des integrierten Ansatzes des Programms „Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>“. Nur durch den Einsatz des <strong>Stadt</strong>teilmanagements ist die Initiierung<br />

und Umsetzung der Einzelmaßnahmen überhaupt koordiniert<br />

möglich. Durch die ständige Nähe zu Bevölkerung, Akteuren und<br />

Verwaltung wurde bei allen Zielgruppen ein Bewusstsein für die Notwendigkeit<br />

integrierten Arbeitens geschaffen. Mit Hilfe der <strong>Stadt</strong>teilforen<br />

und der Verfügungsfonds konnte eine intensive Beteiligung und<br />

Mitwirkung der Bevölkerung im Programmgebiet erreicht werden,<br />

insbesondere im Programmgebietsteil Wehrden.<br />

Verbleibender Handlungsbedarf<br />

<strong>Stadt</strong>teilmanagement und Bürgerarbeit ist für belastete Quartiere mit<br />

multiplen Problemlagen eine Daueraufgabe, die mit dem Auslaufen<br />

der Förderung durch das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> noch an Bedeu-


Umsetzungsstand und Ergebnisse 81<br />

tung gewinnt. Zu den oben genannten Aufgaben kommt die Initiierung<br />

und Koordination der Maßnahmen zur Behandlung der verbleibenden<br />

Handlungsbedarfe sowie die Suche nach alternativen Finanzierungen<br />

hinzu. Die eingerichteten <strong>Stadt</strong>teilforen sollten auf jeden Fall weiter<br />

begleitet werden.<br />

Einzelmaßnahme <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

5. Querschnittsaufgaben<br />

5.2 <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

<strong>Stadt</strong>teilmanagement stellt eines der zentralen Aufgabenfelder im Kontext<br />

einer integrierten <strong>Stadt</strong>teilerneuerung dar. Es steht für eine innovative<br />

<strong>Stadt</strong>teilentwicklung, die sich an den Grundsätzen der Bewohneraktivierung,<br />

der Vernetzung lokaler Akteure und der Verknüpfung verschiedener<br />

Politik- und Handlungsbereiche orientiert. Über eine quartiersbezogene<br />

Gemeinwesenarbeit hinaus ist das <strong>Stadt</strong>teilmanagement als ein<br />

Instrument zu verstehen, das mit der Organisation und Koordination des<br />

gesamten Erneuerungsprozesses vor Ort befasst ist.<br />

Innovative Quartiersentwicklung, Aktivierung der Bewohner, Vernetzung<br />

lokaler Akteure, Verknüpfung verschiedener Politik- und Handlungsbereiche<br />

Zur Steuerung des Programms „Die Soziale <strong>Stadt</strong>“ wurde im April 2007<br />

ein <strong>Stadt</strong>teilmanager eingestellt. Dieses ist momentan Frau Klein-Brauer.<br />

Sie stellt die Koordinierung und Umsetzung der Projekte sicher und trägt<br />

als Bindeglied zu einer Vernetzung der <strong>Stadt</strong>verwaltung, der Kommunalpolitik<br />

und der örtlichen Akteure – den Bewohner/innen, den Gewerbetreibenden,<br />

den Grundeigentümern und den sozialen Einrichtungen und<br />

Trägern bei.<br />

Status Fortlaufend (bis 2013 bewilligt)<br />

Ergebnisse, Wirkungen Vernetzung der Bürger: Betreuung von Bürgervereinen/-initiativen<br />

Kosten Zugeordneter Kostenrahmen: 198.000,00 €<br />

Bewertung der Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

In Anspruch genommen: 145.345,92 €<br />

Es werden vorgehalten: 86.920,91 €<br />

Die Ziele werden durch die Maßnahme laufend erreicht. Es ist ein Knotenpunkt<br />

für verschiedene Bereiche entstanden und die Bürger haben<br />

eine Anlaufstelle für Probleme und quartiersbezogene Interessen.<br />

<strong>Stadt</strong>teilmanagement ist eine Schlüsselaufgabe im Programm „Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>“. Kernanliegen ist eine Aktivierung der Bevölkerung und eine Vernetzung<br />

der Akteure. Eine Fortsetzung der Arbeit des <strong>Stadt</strong>teilmanagements<br />

ist unerlässlich, um diese Aufgaben weiterzuführen.<br />

Ziel des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ war es nicht und konnte es nicht<br />

sein, die Sozialstruktur im Programmgebiet tiefgreifend zu verändern,<br />

sondern unter Beteiligung und Aktivierung der Quartiersbevölkerung einen<br />

Beitrag zur Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse zu<br />

leisten. <strong>Stadt</strong>teilmanagement ist in den benachteiligten <strong>Stadt</strong>teilen deshalb<br />

eine städtische Daueraufgabe, die nicht durch Einrichtungen der<br />

Gemeinwesenarbeit übernommen werden kann. Nur durch eine kontinuierliche<br />

Bürgerarbeit in den Händen der <strong>Stadt</strong> Völklingen kann gewährleistet<br />

werden, die erreichten immateriellen Ergebnisse der Programmumsetzung<br />

nachhaltig zu erhalten und verfestigten.


82 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Einzelmaßnahme <strong>Stadt</strong>teilforum Wehrden<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Status Laufend<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

5. Querschnittsaufgaben<br />

5.2 <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilforum Wehrden hat sich zu einer festen Institution im <strong>Stadt</strong>teil entwickelt.<br />

Mit der Gründung von <strong>Stadt</strong>teilforen wurde das Ziel verfolgt, die Bevölkerung<br />

aktiv an der Entwicklung ihres eignen <strong>Stadt</strong>teils zu beteiligen und die Identifikation<br />

mit dem <strong>Stadt</strong>teil zu stärken.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilforum entscheidet über die Vergabe der Gelder aus dem Verfügungsfond<br />

und steuert die Arbeit verschiedener AGs im <strong>Stadt</strong>teil, welche sich in<br />

einem aktiven Prozess der Bürgerbeteiligung mit den Problemen des <strong>Stadt</strong>teils<br />

auseinandersetzen und Lösungen erarbeiten. Das <strong>Stadt</strong>teilforum handelt auf der<br />

Grundlage einer Geschäftsordnung.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilforum Wehrden hat 2009 mit zwei Zukunftswerkstätten eine sehr<br />

lebendige Diskussion im <strong>Stadt</strong>teil ins Leben gerufen. Hauptthemen im Forum<br />

sind momentan der Schallschutz an der A620, die Neugestaltung der Schaffhauser<br />

Straße und die Sanierung der Meisterhäuser. Darüber hinaus wurde<br />

2008 mit dem 2. Interkulturellen Spielfest für mehr Miteinander im <strong>Stadt</strong>teil geworben.<br />

2009 beteiligte sich das <strong>Stadt</strong>teilforum an der Picobello-Aktion zur Beseitigung<br />

von Müll im <strong>Stadt</strong>bild.<br />

Kosten Es wurden keine direkten Fördermittel beansprucht. Indirekte Kosten: Ehrenamtliches<br />

Engagement der Forumsmitglieder; Nutzung der Räumlichkeiten der Kulturhalle;<br />

Einsatz des Verfügungsfonds (siehe dort); Technische Unterstützung<br />

durch das <strong>Stadt</strong>teilmanagement und die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilforum besteht aus engagierten Bürgern und Bürgerinnen die in<br />

Ihren <strong>Stadt</strong>teil aktiv mitbestimmen und mitgestalten. Im <strong>Stadt</strong>teilforum Wehrden<br />

sind mittlerweile gut 50 Personen in verschiedenen AGs aktiv beteiligt.<br />

Bürgerbeteiligung sollte dauerhaft installiert werden und nicht an ein Förderprogramm<br />

gebunden sein. Als aktiver Prozess der Bürgerbeteiligung ist die Verstetigung<br />

des <strong>Stadt</strong>teilforums anzustreben, auch wenn die Förderung des <strong>Stadt</strong>teils<br />

aus „Soziale <strong>Stadt</strong>“ beendet wird. Das <strong>Stadt</strong>teilforum braucht im Sinne einer<br />

„Nachsorge“ besonders in der Phase des Auslaufens der Städtebauförderung<br />

Motivation und technische Hilfe durch das <strong>Stadt</strong>teilmanagement.<br />

Fotos: <strong>Stadt</strong> Vöklingen<br />

Interkulturelles Spielfest 2008 Picobello-Aktion 2009


Einzelmaßnahme <strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte<br />

Ziele<br />

Beschreibung<br />

der<br />

Maßnahme<br />

Status Laufend<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

5. Querschnittsaufgaben<br />

5.2 <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

Umsetzungsstand und Ergebnisse 83<br />

Durch das im Oktober 2007 gegründete <strong>Stadt</strong>teilforum soll die Quartiersbevölkerung<br />

aktiviert werden. Hierdurch sollen die Bürger/innen an der Planung und Umsetzung<br />

von Projekten beteiligt werden.<br />

Mit der Gründung von <strong>Stadt</strong>teilforen wurde das Ziel verfolgt, die Bevölkerung<br />

aktiv an der Entwicklung ihres eignen <strong>Stadt</strong>teils zu beteiligen und die Identifikation<br />

mit dem <strong>Stadt</strong>teil zu stärken.<br />

In der Innenstadt besteht ein hoher Ausländer- bzw. Migrantenanteil. Die Unterschiede<br />

in der Kultur und Religion führen zu Unverständnis und zu Konflikten<br />

zwischen Migranten und deutschen Bewohnern. Durch das <strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt<br />

werden kleinere Aktionen zur Verbesserung der soziokulturellen und freizeitbezogenen<br />

Angebote und des <strong>Stadt</strong>teillebens gefördert. Zusätzlich sollen<br />

integrationsfördernde Kleinprojekte und gemeinsame sportliche Aktivitäten den<br />

Austausch und den Kontakt zwischen den Kulturen erleichtern. In der Diskussion<br />

mit den Bürgern sollen Maßnahmen zur Aufwertung der Wohnquartiere in der<br />

Innenstadt entwickelt werden. Das <strong>Stadt</strong>teilforum handelt auf der Grundlage einer<br />

Geschäftsordnung.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilforum besteht aus engagierten Bürgern und Bürgerinnen, die in Ihren<br />

<strong>Stadt</strong>teil aktiv mitbestimmen und mitgestalten wollen. Diese haben sich in<br />

Arbeitsgruppen wie Planung „Straßenfest Bergstraße“ organisiert.<br />

Kosten Es wurden keine direkten Fördermittel beansprucht. Indirekte Kosten: Ehrenamtliches<br />

Engagement der Forumsmitglieder; Nutzung der Räumlichkeiten der Kulturhalle;<br />

Einsatz des Verfügungsfonds (siehe dort); Technische Unterstützung<br />

durch das <strong>Stadt</strong>teilmanagement und die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilforum besteht aus engagierten Bürgern und Bürgerinnen die in Ihren<br />

<strong>Stadt</strong>teil aktiv mitbestimmen und mitgestalten wollen. Im <strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt<br />

sind mittlerweile gut 30 Personen in verschiedenen AGs aktiv beteiligt.<br />

Als Aktiver Prozess der Bürgerbeteiligung ist die Verstetigung des <strong>Stadt</strong>teilforums<br />

anzustreben. Das <strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt braucht noch weitere Begleitung, um<br />

zu einer ähnlich verfestigten und dauerhaften Struktur wie in Wehrden zu gelangen.<br />

<strong>Stadt</strong>teilbegehung Metaplan-Diskussion im <strong>Stadt</strong>teiltreff<br />

Fotos: <strong>Stadt</strong> Völklingen


84 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Einzelmaßnahme Verfügungsfonds Innenstadt<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Status<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

5. Querschnittsaufgaben<br />

5.3 Verfügungsfonds<br />

Nach der erfolgreichen Einführung eines Verfügungsfonds im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden<br />

im Jahr 2003 wurde dieser auch in der Innenstadt im Jahr 2007 eingeführt.<br />

Der Verfügungsfonds ist ein Instrument zur Motivation und Stärkung des Engagements<br />

der Quartiersbevölkerung in den installierten Beteiligungsgremien. Die<br />

<strong>Stadt</strong> hat in einem begrenzten Rahmen die Hoheit und Verantwortung über<br />

Geldmittel für kleine Maßnahmen im Programmgebiet den Bürgern übertragen.<br />

Finanzierung kleiner, in sich abgeschlossener Maßnahmen im Quartier, die keine<br />

Folgekosten auslösen, auf der Grundlage einer Förderrichtlinie. Über die<br />

geförderten Maßnahmen wird in den Sitzungen des <strong>Stadt</strong>teilforums entschieden.<br />

fortlaufend<br />

Durch den Verfügungsfond bietet sich die Gelegenheit, Zuschüsse für kleinere<br />

Maßnahmen zu beantragen. Hierdurch wurden und werden z.B. Ausflüge mit<br />

Kindern, Kleinmaßnahmen im öffentlichen Raum oder die Aktion „Aktiv gegen<br />

Leerstand“ unterstützt.<br />

Kosten Zugeordn. Kostenrahmen: 15.000 €<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

In Anspruch genommen: 2.120 €<br />

Es werden vorgehalten:12.880 €<br />

Das Ziel, die Bevölkerung bei der Findung kleinerer in sich abgeschlossener<br />

Maßnahmen einzubeziehen, wurde durch den Verfügungsfonds in ersten Ansätzen<br />

erreicht. Der Verfügungsfonds wurde in der Innenstadt bisher jedoch eher in<br />

geringem Umfang in Anspruch genommen.<br />

Eine Verstetigung des Verfügungsfonds ist anzustreben. Die Bevölkerung sollte<br />

animiert werden, mehr Kreativität zu entwickeln, um weitere investive und nicht<br />

investive Kleinmaßnahmen für den <strong>Stadt</strong>teil zu erarbeiten.<br />

Kategorie 2008 2009 2010 2011 Summe<br />

Aktiv gegen Leerstand 188 € 91 € 279 €<br />

Aktivierende Beteiligung<br />

276 € 276 €<br />

Kleinmaßnahmen<br />

im öff. Raum 562 € 562 €<br />

Kostenbeitrag Events 625 € 625 €<br />

Öffentlichkeitsarbeit 378 € 378 €<br />

Summe 1.187 € 188 € 91 € 654 € 2.120 €


Einzelmaßnahme „Kunst statt Leerstand“ (Wehrden)<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Status laufend<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

Umsetzungsstand und Ergebnisse 85<br />

5. Querschnittsaufgaben<br />

5.3 Verfügungsfonds<br />

Es sind bereits mehrere Schaufenster leer stehender Geschäfte von<br />

Künstlern temporär gestaltet worden. Es gibt jedoch mehr Interessenten<br />

als Hausbesitzer, die ihr Ladenlokal zur Verfügung stellen wollen.<br />

Stärkung der lokalen Ökonomie;<br />

ansprechendere Gestaltung von Leerständen<br />

Durch die gezielte Ansprache von Hausbesitzern und lokalen Künstlern<br />

durch das <strong>Stadt</strong>teilmanagement sollen leer stehende Geschäfte mit Kunst<br />

eine (vorübergehende) Nutzung finden. Möglich wären Ausstellungen in<br />

den Ladenlokalen durch Künstler oder auch Bewohner. Auch wenn diese<br />

Nutzung zeitlich begrenzt ist, füllt sie das Lokal mit Leben und erleichtert<br />

Interessenten die Entscheidung, evt. diese oder umliegende Ladenräume<br />

anzumieten.<br />

Durch die Aktion „Kunst statt Leerstand“ (Wehrden) wurden in Wehrden<br />

einige Ladenlokale vorübergehend genutzt und belebt.<br />

Kosten Bisher 1.102 € aus dem Verfügungsfonds Wehrden<br />

Bewertung der Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

Durch die Maßnahme „Kunst statt Leerstand“ wurden leer stehende Ladenlokale<br />

in Wehrden mit Leben gefüllt. Für einige der vormals leer stehenden<br />

Geschäfte konnten dauerhafte Mieter gefunden werden.<br />

Die Aktion hat gezeigt, dass trostlose Schaufensterfassaden kein Muss<br />

sind und diese durch Ideenreichtum wieder belebt werden können. Es ist<br />

daher sinnvoll diese Maßnahme weiter zu fördern, damit weitere leer<br />

stehende Geschäfte wiederbelebt werden können.


86 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Einzelmaßnahme „Aktiv gegen Leerstand“ (Innenstadt)<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Status laufend<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

5. Querschnittsaufgaben<br />

5.3 Verfügungsfonds<br />

Es sind bereits mehrere Schaufenster leer stehender Geschäfte von<br />

Künstlern temporär gestaltet worden. Es gibt jedoch mehr Interessenten<br />

als Hausbesitzer, die ihr Ladenlokal zur Verfügung stellen wollen.<br />

Stärkung der lokalen Ökonomie;<br />

ansprechendere Gestaltung von Leerständen<br />

Durch die gezielte Ansprache von Hausbesitzern und lokalen Künstlern<br />

durch das <strong>Stadt</strong>teilmanagement sollen leer stehende Geschäfte mit Kunst<br />

eine (vorübergehende) Nutzung finden. Möglich wären Ausstellungen in<br />

den Ladenlokalen durch Künstler oder auch Bewohner. Auch wenn diese<br />

Nutzung zeitlich begrenzt ist, füllt sie das Lokal mit Leben und erleichtert<br />

Interessenten die Entscheidung, evt. diese oder umliegende Ladenräume<br />

anzumieten.<br />

Durch die Aktion „Aktiv gegen Leerstand“ wurden in der Innenstadt einige<br />

Schaufenster leer stehender Ladenlokale durch Künstler gestaltet.<br />

Kosten Bisher 279€ aus Verfügungsfonds Innenstadt (Betriebskosten)<br />

Bewertung der Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Dokumentation<br />

Es wurde durch die Maßnahme „Aktiv gegen Leerstand“ leer stehende<br />

Gebäude wieder mit Leben gefüllt. Neue Mieter sind vorübergehend in<br />

einige der vormals leer stehenden Geschäfte eingezogen. Eine dauerhafte<br />

Wiedernutzung der Leerstände konnte bisher noch nicht erreicht werden.<br />

Die Aktion hat gezeigt, dass trostlose Schaufensterfassaden kein Muss<br />

sind und diese durch Ideenreichtum und vergleichsweise geringen Mitteleinsatz<br />

wiederbelebt werden können. Es ist daher sinnvoll diese Maßnahme<br />

weiter zu fördern, damit weitere leer stehende Geschäfte aufgewertet<br />

werden können.


Maßnahme Monitoring/Evaluierung<br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Status beendet (2010)<br />

Umsetzungsstand und Ergebnisse 87<br />

5. Querschnittsaufgaben<br />

5.5 Monitoring und Evaluation<br />

Im Jahr 2008 wurde ein kleinräumiges Straßenraster angelegt, welches es<br />

ermöglicht, auf Quartiersebene Sozialraumdaten zu ermitteln. Auf dieser<br />

Grundlage werden seitdem kleinräumige Bevölkerungsdaten für die einzelnen<br />

Quartiere im Programmgebiet aufbereitet, welche nun Quartalsweise<br />

fortgeschrieben werden. Weiterhin wurde 2008 die Bundesagentur<br />

für Arbeit mit der Ermittlung von kleinräumigen Arbeitsmarktdaten beauftragt.<br />

Diese Maßnahme soll Informationen liefern über den Fortgang des integrierten<br />

Erneuerungsansatzes in den <strong>Stadt</strong>teilen. Es soll eine Verlaufs- und<br />

Erfolgskontrolle eingeführt werden und eine Anpassung der Strategie<br />

erfolgen.<br />

In Zeitabständen von zwei bis drei Jahren sollen Rat und Verwaltung auf<br />

der Grundlage der Ergebnisse des Monitoring und der Evaluation die Gültigkeit<br />

der Ziele des Programms selbst bewerten und ggf. die Strategie<br />

des Programms anpassen. Vorgesehen ist die Einführung eines EDVgestützten<br />

Programmmonitoring-Systems sowie eines handhabbaren<br />

<strong>Stadt</strong>teilmonitorings bzw. Sozialmonitorings. Eine Evaluation im Sinne<br />

einer Wirkungsanalyse soll zukünftig im Rahmen der Fortschreibung des<br />

integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>s etwa alle drei Jahre erfolgen.<br />

Ergebnisse, Wirkungen Durch das Monitoring wurde eine grundlegende kleinräumige Datenbasis<br />

zu den <strong>Stadt</strong>teilen Wehrden und Innenstadt geschaffen. Es ist somit einfacher,<br />

Veränderungen zu erfassen und auf dieses zu reagieren.<br />

Kosten Zugeordneter Kostenrahmen: 3.000 €<br />

Bewertung der Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

In Anspruch genommen: 0 €<br />

Es werden vorgehalten: 3.000 €<br />

Für das Ziel, durch ein umfassendes Monitoring von Kontextdaten eine<br />

Evaluierung des Programms zu ermöglichen, wurde eine Datengrundlage<br />

geschaffen. Ein kontinuierliches Monitoring von Projektdaten wird in Ansätzen<br />

im Rahmen des Möglichen mit den Jahresberichten durchgeführt.<br />

Die Einführung eines EDV-gestützten Programmmonitoring-Systems zur<br />

regelmäßigen Erfassung von Kontextdaten (Wirkungskontrolle) und Programmdaten<br />

(Fortschrittskontrolle) wurde noch nicht umgesetzt. Für eine<br />

gute Dokumentation der kleinräumigen Veränderungen im <strong>Stadt</strong>teil als<br />

Grundlage der Aktualisierung des Handlungsbedarfes und als Datengrundlage<br />

für eine formative (begleitende) Evaluierung mit dem Ziel einer<br />

laufenden Verbesserung der Programmumsetzung ist eine Professionalisierung<br />

und Verstetigung des Monitorings der Kontextdaten - unabhängig<br />

von einem bestimmten Förderprogramm - essentiell. Im Rahmen der vom<br />

Bund geplanten Evaluation der Städteförderungsprogramme wird diese<br />

Aufgabe ohnehin auf die geförderten Kommunen zukommen.


88 Umsetzungsstand und Ergebnisse<br />

Einzelmaßnahme Erfahrungsaustausch Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Schwerpunkt,<br />

Maßnahme<br />

Veränderung der<br />

Ausgangslage<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung<br />

der<br />

Maßnahme<br />

Status Fortlaufend<br />

Ergebnisse, Wirkungen<br />

5. Querschnittsaufgaben<br />

5.6 Erfahrungsaustausch<br />

Aufgrund der langen Laufzeit des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ haben sich<br />

die Informations- und Unterstützungsbedarfe der Programmverantwortlichen<br />

in den Kommunen gewandelt. Standen anfangs Verfahrensfragen<br />

im Vordergrund, so ist mittlerweile ein echter Erfahrungsaustausch zu<br />

Inhalten und zum Austausch von Umsetzungserfahrungen entstanden.<br />

Auch aus anderen Städtebauförderprogrammen geförderte Kommunen<br />

traten dem Erfahrungsaustausch mittlerweile bei.<br />

Effektive Umsetzung der Bund-Länder-Programme der Städtebauförderung<br />

durch Schulung, Information und Weiterbildung der Programmverantwortlichen<br />

in den Kommunen<br />

Regelmäßige Veranstaltungen zu Schlüsselthemen der Städtebauförderung;<br />

Ortstermine und Exkursionen; Organisation durch ein externes<br />

Büro (GIU)<br />

Angestoßen durch das Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ wurde ein intensives<br />

Netzwerk der <strong>Stadt</strong>teilmanager/innen, kommunalen Programmmanager/innen<br />

und für die Programme verantwortlichen Landesbediensteten<br />

im Saarland aufgebaut, in dem eine fachliche und verfahrensbezogene<br />

Schulung der Verantwortlichen mit dem Ziel der Qualitätsverbesserung<br />

der Programmverwaltung und -umsetzung durchgeführt wird. Mittlerweile<br />

wurde der Erfahrungsaustausch auf andere Programme der <strong>Stadt</strong>erneuerung<br />

ausgeweitet und nennt sich nun „Erfahrungsaustausch <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

Saar“.<br />

Kosten Finanzierung anteilig durch die beteiligten Städte.<br />

Bewertung der<br />

Zielerreichung<br />

weiterer<br />

Handlungsbedarf<br />

Zugeordneter Kostenrahmen der <strong>Stadt</strong> Völklingen: 70.796,19<br />

In Anspruch genommen: 61.556,35<br />

Es werden vorgehalten: 9.239,84<br />

Zeitrahmen: Okt. 2000- Sept. 2012<br />

Durch den laufenden Erfahrungsaustausch konnte die Umsetzungsqualität<br />

des Programms gesteigert und die Netzwerkbildung unter den Programmverantwortlichen<br />

verbessert werden. Die Maßnahme kann als<br />

äußerst erfolgreich im Bezug auf eine Qualitätsverbesserung der Programmumsetzung<br />

bewertet werden. Zwei Indikatoren hierfür sind a) die<br />

Beteiligung neuer Kommunen aus anderen Förderprogrammen und b)<br />

der ausdrückliche Wunsch der beteiligten Kommunen, die Maßnahme<br />

fortzusetzen.<br />

Die Kontinuität des Erfahrungsaustausches ist eines seiner wichtigsten<br />

Merkmale zur Qualitätsverbesserung der Programmumsetzung. Auch<br />

nach einem etwaigen Auslaufen des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ ist ein<br />

weitergehender Erfahrungsaustausch der für integrierte Programme der<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung zuständigen kommunalen Mitarbeiter unerlässlich.<br />

Durch die Einbeziehung anderer Förderprogramme ist die künftige Kontinuität<br />

gewährleistet.


Zwischenfazit: Bisherige Ergebnisse und Wirkungen 89<br />

3.4 Zwischenfazit: Bisherige Ergebnisse und Wirkungen<br />

Seit der Aufnahme der Förderung Völklingens durch das Programm<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ und der Umsetzung der ersten Maßnahmen (2000)<br />

hat sich sowohl der sozioökonomische als auch der städtebauliche<br />

Kontext sowohl im positiven wie auch im negativen Sinne deutlich<br />

verändert. Das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> konnte einen wichtigen Beitrag<br />

zu zahlreichen Verbesserungen leisten; es verbleibt jedoch noch<br />

ein hoher Handlungsbedarf zur Erreichung der Ziele des Programms<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> im Programmgebiet Völklingen.<br />

Die derzeit konjunkturell bedingt günstige Arbeitsmarktsituation im<br />

Land darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die städtebauliche<br />

Struktur in Völklingen nach wie vor eine soziale (und damit einhergehend<br />

eine ethnische) Segregation begünstigt. Ein entspannter Wohnungs-<br />

und Immobilienmarkt ermöglicht es jedem, der finanziell dazu<br />

in der Lage ist, in attraktive Wohnungen und Wohnquartiere umzuziehen.<br />

Wenig finanzstarke und immobile Bevölkerungsschichten sind<br />

hingegen gezwungen, preiswerten Wohnraum in unattraktiven Lagen<br />

zu nutzen.<br />

Die kleinräumigen Arbeitsmarktindikatoren (Anteil Langzeitarbeitsloser;<br />

Erwerbsbeteiligung, siehe Tabelle 3 auf Seite 13) belegen diesen<br />

Zusammenhang eindrücklich. Diese Abwärtsspirale ist im Programmgebiet<br />

Völklingen noch lange nicht überwunden. Die punktuell zu beobachtenden<br />

Aufwertungsansätze sind ein positives Zeichen, jedoch<br />

kein Anlass, in den Bemühungen zur Überwindung des Teufelskreises<br />

aus sozialer und städtebaulicher Degradierung nachzulassen.<br />

Ziel ist mit Nichten eine Gentrifizierung der Quartiere, sondern eine<br />

stärkere soziale Durchmischung der Quartiere als präventive Maßnahme<br />

zur Vermeidung sozialer Brennpunktbildungen.<br />

3.4.1 Demografischer Wandel<br />

Der demografische Wandel bestimmt die Bevölkerungsentwicklung.<br />

In den letzten fünf Jahren hat sich der Bevölkerungsrückgang in der<br />

<strong>Stadt</strong> Völklingen aufgrund eines verbesserten Wanderungssaldos<br />

jedoch verlangsamt (siehe Analyse in Kap. 2.2).<br />

Die Ursachen für die Verlangsamung des Bevölkerungsrückgangs in<br />

Völklingen sind vielfältig: Zum einen konnte durch die Ausweisung<br />

von Baugebieten in Geislautern und Ludweiler eine gewisse Zuwanderung<br />

initiiert werden. Das Ende des Bergbaus unter Fürstenhausen<br />

und die intensiven Sanierungsanstrengungen haben den bergschadenbedingten<br />

Exodus aus diesem <strong>Stadt</strong>teil beendet. Zum anderen ist<br />

(nicht nur in Völklingen) ein Zuwanderungstrend in Innenstädte zu<br />

Veränderung des<br />

Kontextes<br />

Abwärtsspirale noch<br />

nicht nachhaltig durchbrochen<br />

Bevölkerungsrückgang<br />

verlangsamt<br />

mehrschichtige<br />

Ursachen


90 Zwischenfazit: Bisherige Ergebnisse und Wirkungen<br />

beobachten. Schließlich profitiert die Innenstadt als Wohnstandort<br />

mittlerweile von den umfangreichen Maßnahmen der Städtebauförderung<br />

in den letzten zehn Jahren zur städtebaulichen Aufwertung und<br />

zur Imageverbesserung.<br />

Kleinräumig sind deutliche Unterschiede der Bevölkerungsentwicklung<br />

zu beobachten. Teile des Programmgebiets konnten von dem<br />

genannten Trend partizipieren: So konnte der Programmgebietsteil<br />

Innenstadt seine Bevölkerungszahl von 2006 bis 2011 nahezu konstant<br />

halten (-0,6%), während die Gesamtstadt 2,1 % ihrer Einwohner<br />

verloren hat. Der Programmgebietsteil Unteres Wehrden hat hingegen<br />

trotz umfangreicher städtebaulicher Maßnahmen einen doppelt<br />

so hohen Bevölkerungsverlust zu verkraften (-5,1 %), der Programmgebietsteil<br />

Wehrdener Berg, in dem bislang die wenigsten Maßnahmen<br />

gefördert wurden, sogar den fünffachen (-10,8 %).<br />

Es besteht Grund zu der Annahme, dass die Maßnahmen der Städtebauförderung<br />

durch die Ressourcenbündelung von Mitteln aus<br />

mehreren Programmen (Sanierung und Entwicklung, Soziale <strong>Stadt</strong>,<br />

ExWoSt, <strong>Stadt</strong>umbau West) zu der positiven Entwicklung in Teilen<br />

des Programmgebiets beigetragen haben. Die Höhe dieses Beitrags<br />

ist jedoch nicht exakt quantifizierbar, da zu viele weitere Einflussfaktoren<br />

gewirkt haben (v.a. allgemeine konjunkturelle Entwicklung; Einsatz<br />

weiterer Fördermittel aus anderen Förderprogrammen; allgemeine<br />

gesellschaftliche Entwicklung).<br />

Langfristig ist mit einem weiteren Rückgang der Bevölkerungszahl<br />

und einer Verschiebung der Altersgruppen zu rechnen. In der Folge<br />

werden zunehmend Wohnungen in unattraktiven Lagen oder in<br />

schlechtem baulichen Zustand leer stehen. Der Wehrdener Berg war<br />

in den vergangenen Jahren von dieser Entwicklung am stärksten betroffen.<br />

Mit lokalen Maßnahmen lassen sich die Ursachen des demografischen<br />

Wandels kaum beeinflussen. Umso wichtiger sind Maßnahmen<br />

zum Umgang mit den unausweichlichen Veränderungen der demografischen<br />

Struktur. Es besteht nach wie vor ein hoher Handlungsbedarf<br />

a) bezüglich der qualitativen und quantitativen Anpassung des<br />

Wohnraums an den geänderten Bedarf, und b) bezüglich der Anpassung<br />

der sozialen Infrastruktur an die zunehmende Zahl Hochbetagter<br />

und die sinkende Zahl von Kindern und Jugendlichen. Diese<br />

Handlungsfelder wurden durch die Maßnahmen des Programms Soziale<br />

<strong>Stadt</strong> und anderer Programme in Völklingen bisher zu wenig<br />

bearbeitet.<br />

kleinräumige<br />

Unterschiede<br />

Beitrag der Städtebauförderung<br />

Handlungsbedarf


3.4.2 Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

Zwischenfazit: Bisherige Ergebnisse und Wirkungen 91<br />

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten war in der<br />

<strong>Stadt</strong> Völklingen bis 2006 rückläufig, seitdem hat sie stärker zugenommen<br />

als im Landesschnitt (siehe Analyse in Kap. 2.3). Ursachen<br />

für diese Entwicklung sind überwiegend in der kommunalen Wirtschaftsstruktur<br />

(Dominanz des produzierenden Gewerbes) und der<br />

damit einhergehenden Konjunkturabhängigkeit zu suchen. Großinvestitionen<br />

bei Saarstahl haben in den vergangenen Jahren zu einer<br />

Verbesserung der Beschäftigungssituation im produzierenden Sektor<br />

geführt.<br />

Die Zahl der Ladenleerstände im Programmgebietsteil Innenstadt ist<br />

im Beobachtungszeitraum zurückgegangen. Hierzu haben die städtebaulichen<br />

Aufwertungsmaßnahmen der Städtebauförderung (ExWoSt<br />

und <strong>Stadt</strong>umbau West) maßgeblich beigetragen.<br />

Ein direkter Beitrag des Programms Soziale <strong>Stadt</strong> zur Verbesserung<br />

der Beschäftigungslage und der Leerstandssituation kann nicht nachgewiesen<br />

werden.<br />

Die Bemühungen zur Förderung des Tourismus durch Nutzung der<br />

ehemaligen Meisterhäuser für Gastronomie und Hotellerie haben sich<br />

bisher ökonomisch als nicht tragfähig erwiesen. Um die denkmalgeschützten<br />

und <strong>Stadt</strong>bild prägenden Gebäude nicht dem Verfall preiszugeben,<br />

sind verstärkt andere Möglichkeiten einer Nutzung zu untersuchen.<br />

Denkbar ist die Durchführung eines Investorenwettbewerbs.<br />

3.4.3 Städtebauliche Aufwertung<br />

In den Programmgebietsteilen Unteres Wehrden und Innenstadt, die<br />

in Teilen deckungsgleich mit Sanierungsgebieten und dem Programmgebiet<br />

von ExWoSt und <strong>Stadt</strong>umbau West sind (siehe<br />

Abbildung 1, Seite 5), wurden sichtbare Fortschritte bei der Aufwertung<br />

des Wohnumfeldes erzielt. Zur Umsetzung der Maßnahmen<br />

wurden Ressourcen der Städtebauförderung mit Mitteln aus zahlreichen<br />

weiteren Förderquellen gebündelt. Hiervon profitierten bisher<br />

die Quartiere W2 in Wehrden (zwischen Autobahn und Schaffhauser<br />

Straße), Teile des Quartiers W1 (Ortskern von Wehrden) und das<br />

Citydreieck (Quartier C1).<br />

Im Ortskern von Wehrden und in der City wurde durch Maßnahmen<br />

im öffentlichen Raum eine spürbare Verbesserung der Aufenthaltsqualität<br />

erzielt. In der Folge setzte in der City eine funktionale Aufwertung<br />

ein (Rückgang der Leerstände, umfangreiche private Investitionen,<br />

Aufwertung von Geschäften). Positive Auswirkungen im Unteren<br />

günstige Beschäftigungsentwicklung<br />

Rückgang der Ladenleerstände<br />

kein Beitrag von Sozialer<br />

<strong>Stadt</strong><br />

bislang keine wirtschaftlich<br />

tragfähige<br />

Nutzung der Meisterhäuser<br />

Verbesserung des<br />

Wohnumfeldes<br />

Verbesserung der<br />

Aufenthaltsqualität


92 Zwischenfazit: Bisherige Ergebnisse und Wirkungen<br />

Wehrden (Stabilisierung der Wohnbevölkerung, Impulse für den Tourismus)<br />

sind bisher hingegen nicht im erhofften Umfang eingetreten.<br />

Mit vergleichsweise geringen Fördermitteln wurden private Fassadensanierungen<br />

im Fördergebiet angestoßen, die insbesondere in<br />

Teilen des Unteren Wehrden mittlerweile zu einer deutlich sichtbaren<br />

Aufwertung des <strong>Stadt</strong>bildes geführt haben (siehe Analyse in Kapitel<br />

2.4).<br />

Die Maßnahmen des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ haben zu diesen<br />

Verbesserungen einen Teilbeitrag geleistet. Grundlage der Aufwertungsmaßnahmen<br />

im Programmgebietesteil Unteres Wehrden waren<br />

Vorbereitende Analysen und konzeptionelle Arbeiten, die durch das<br />

Programm Soziale <strong>Stadt</strong> gefördert wurden. Das Fassadenprogramm<br />

wurde aus dem Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ gefördert. Der größere Teil<br />

der Kosten der sonstigen baulichen Maßnahmen wurde mit Mitteln<br />

aus anderen Programmen der Städtebauförderung realisiert.<br />

Auf dem Wehrdener Berg konnten bislang keine bedeutenden Fortschritte<br />

bei der städtebaulichen Aufwertung erzielt werden. Problemlagen<br />

sind hier vorwiegend funktional begründet, weniger gestalterisch.<br />

Es besteht weiterhin hoher Handlungsbedarf bezüglich der<br />

Neuordnung und adäquaten Unterbringung der sozialen Infrastruktureinrichtungen<br />

(Gemeinwesenarbeit, barrierefreier Versammlungsraum).<br />

Lösungen für das Problem der zunehmenden Wohnungsleerstände<br />

in den Wohngebäuden der städtischen Wohnungsgesellschaften<br />

stehen ebenfalls noch aus.<br />

3.4.4 Veränderungen der Sozialen Infrastruktur<br />

Die Ausstattung Völklingens mit sozialer Infrastruktur ist langfristig an<br />

die geänderten Bedarfe angepasst worden. Schwerpunkt der Förderung<br />

durch das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> war die umfangreiche Sanierung<br />

der Kulturhalle im Programmgebietsteil Unteres Wehrden, wodurch<br />

ein Treffpunkt und Versammlungsraum für die Bevölkerung des<br />

<strong>Stadt</strong>teils geschaffen worden ist, der in zunehmendem Maße von<br />

örtlichen Vereinen, Initiativen, Parteien und Organisationen genutzt<br />

wird.<br />

In der Innenstadt wurde mit Hilfe von Mitteln der Sozialen <strong>Stadt</strong> ein<br />

Bürgertreff eingerichtet, in dem sich interessierte Bürger regelmäßig<br />

versammeln können. Die Sport- und Freizeitinfrastruktur der dicht<br />

bebauten und stark versiegelten Innenstadt wurde durch den Bau<br />

eines Multifunktionsfeldes für Kinder und Jugendliche aufgewertet.<br />

Auf dem Wehrdener Berg wurde als Konsequenz einer durch das<br />

Programm Soziale <strong>Stadt</strong> geförderten Analyse der vorhandenen sozialen<br />

Infrastruktur begonnen, die soziale Infrastruktur an die Bedarfsla-<br />

Beitrag privater<br />

Hausbesitzer<br />

Teilbeitrag Soziale<br />

<strong>Stadt</strong><br />

anhaltender Handlungsbedarf<br />

auf dem<br />

Wehrdener Berg<br />

Schwerpunkt im Unteren<br />

Wehrden<br />

Verbesserungen in der<br />

Innenstadt<br />

Handlungsbedarf<br />

Wehrdener Berg


Zwischenfazit: Bisherige Ergebnisse und Wirkungen 93<br />

ge anzupassen. Hier bestehen noch erhebliche Handlungsbedarfe<br />

bezüglich einer zeitgemäßen Unterbringung der Gemeinwesenarbeit<br />

und der Herrichtung eines wohnnahen und barrierefreien Versammlungsraums<br />

für die hohe Zahl von Senioren im Quartier.<br />

3.4.5 Beteiligung und Aktivierung der Bevölkerung<br />

Ein wichtiges Ziel des Programms Soziale <strong>Stadt</strong>, das im Vergleich zu<br />

anderen Programmen besonders betont wird, ist die Beteiligung und<br />

Aktivierung der Bevölkerung im Programmgebiet. Verschiedene<br />

Maßnahmen haben dazu beigetragen, eine Beteiligungskultur zu<br />

schaffen, die es in dieser Form in Völklingen vorher nicht gab:<br />

- <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

- Erfahrungsaustausch<br />

- <strong>Stadt</strong>teilforen in Wehrden und in der City<br />

- Herrichtung von Versammlungsräumen hierfür<br />

- Verfügungsfonds zur Motivation und unbürokratischen Finanzierung<br />

von Kleinmaßnahmen<br />

- Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Ziel der eingeleiteten Maßnahmen ist es, ein selbst tragendes bürgerschaftliches<br />

Engagement auf Quartiersebene zu schaffen, dies<br />

soll jedoch nicht in eine dauerhafte Alimentierung münden. Im Unteren<br />

Wehrden, das auf die längste Förderdauer zurückblicken kann,<br />

hat sich mit dem <strong>Stadt</strong>teilforum eine bürgerschaftliche Diskussions-<br />

und Beteiligungskultur entwickelt, die dem gesteckten Ziel bereits<br />

sehr nahe kommt. Dies ist der Verdienst einiger ehrenamtlich engagierter<br />

Bürger und der Unterstützung, die durch das <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

gegeben werden kann. Für die Innenstadt wurde ein eigenes<br />

Forum geschaffen, das noch stärkerer Motivation und Unterstützung<br />

bedarf.<br />

Bürgerbeteiligung und -aktivierung ist eine Aufgabe, die prinzipiell<br />

keine Einnahmen generiert. Für die Initiierung, den Aufbau von Strukturen<br />

und Netzwerken und die Begleitung der bürgerschaftlichen Arbeit<br />

ist der Einsatz von Personal erforderlich, das nicht unerhebliche<br />

laufende Kosten verursacht. Dennoch sind ein Erhalt der geschaffenen<br />

Strukturen und eine Verstetigung des Bürgerengagements wünschenswert.<br />

Denkbar ist eine künftige Betreuung durch vorhandene<br />

lokale Akteure wie die Gemeinwesenarbeit oder die Gründung eines<br />

selbständigen Vereins. Letzteres setzt eine weit fortgeschrittene<br />

Selbständigkeit des <strong>Stadt</strong>teilforums voraus.<br />

Als Motivationsfaktor wurde ein Verfügungsfonds eingerichtet. Ohne<br />

diesen wird es bedeutend schwerer fallen, das Bürgerengagement<br />

aufrechtzuerhalten. Insofern ist es wünschenswert, den <strong>Stadt</strong>teilforen<br />

auch in Zukunft einen Verfügungsfonds zur Seite zu stellen. Dies wird<br />

begrenzte laufende Kosten verursachen.<br />

gute Erfolge durch<br />

Soziale <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilforen<br />

Verstetigung<br />

künftige Kostenfaktoren


94 Zwischenfazit: Bisherige Ergebnisse und Wirkungen<br />

3.4.6 Begünstigende und hindernde Faktoren<br />

Zahlreiche begünstigende Faktoren haben insbesondere im Programmgebietsteil<br />

Unteres Wehrden in der Vergangenheit zu einer<br />

guten Zielerreichung beigetragen. Es ist davon auszugehen, dass<br />

diese begünstigenden Faktoren auch in der verbleibenden Programmlaufzeit<br />

wirksam sein werden:<br />

• Rahmenplanung zu Beginn als übergeordnete Klammer für alle<br />

städtebaulichen Maßnahmen<br />

• Lange Laufzeit (seit 1999/2000)<br />

• Erfolgreiche Bürgeraktivierung, Engagement lokal anerkannter<br />

Schlüsselpersonen<br />

• Motivation des <strong>Stadt</strong>teilforums durch die Übertragung von Entscheidungsverantwortung<br />

durch den Verfügungsfonds<br />

Im gesamten Programmgebiet haben sich die folgenden Faktoren<br />

positiv auf die Zielerreichung ausgewirkt:<br />

• Mittelbündelung durch verschiedene Förderprogramme, dadurch<br />

Konzentration der Wirkungen<br />

• Mitmacheffekt bei der Fassadensanierung ab einer gewissen kritischen<br />

Masse<br />

• Intensive Öffentlichkeitsarbeit, positive Presse<br />

Einige hindernde Faktoren sind dafür verantwortlich, dass bislang<br />

nicht alle Ziele erreicht werden konnten:<br />

• Manche Projektideen haben sich im Nachhinein als derzeit nicht<br />

realisierbar herausgestellt<br />

• Integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong>e enthalten eine Vielfalt an Ideen<br />

und Maßnahmenvorschlägen, die Priorisierung bei der Umsetzung<br />

der Maßnahmen wird bisweilen von den zum jeweiligen<br />

Zeitpunkt vorherrschenden Rahmenbedingungen kurzfristig verändert<br />

werden müssen.<br />

• verfügbare Fördermittel zur vollständigen Umsetzung der durchgeführten<br />

städtebaulichen Planungen sind nicht ausreichend vorhanden<br />

(siehe Wehrdener Berg)<br />

• mehrfache Ausweitung der Programmgebietsgrenzen, dadurch<br />

weitere Einschränkung der Fördermittel für jedes Gebiet<br />

begünstigende<br />

Faktoren<br />

hindernde Faktoren


Zwischenfazit: Bisherige Ergebnisse und Wirkungen 95<br />

• kaum verfügbare Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten für<br />

eine wirksame nachhaltige Förderung der lokalen Ökonomie und<br />

des lokalen Arbeitsmarktes<br />

• die Wohnungsgesellschaft auf dem Wehrdener Berg wurde bislang<br />

nicht intensiv genug in die Problemlösungen einbezogen<br />

• bisher wurden keine ökonomisch tragfähigen privatwirtschaftlichen<br />

Nutzungen der Meisterhäuser identifiziert<br />

• bisherige Prioritätensetzung aller Maßnahmen in der Innenstadt<br />

auf die Quartiere C1 und C2; die Umsetzung investiver Maßnahmen<br />

in den nördlichen Wohngebieten C4 und C5 war bisher<br />

nachrangig<br />

• mentale Gräben und Strukturunterschiede zwischen Unterem<br />

Wehrden und Wehrdener Berg haben bisher nur zu einer geringen<br />

Zusammenarbeit der Bürger aus beiden Fördergebietsteilen<br />

geführt<br />

• Eine am Gemeinwesen eines Quartiers ausgerichtete städtebauliche<br />

Entwicklung im Sinne des Programms benötigt auch die entsprechenden<br />

Rahmenbedingungen (Raum, Zeit, Akteure), um<br />

sich entfalten zu können.


96 Anpassung des Zielsystems<br />

4 Exit-Strategie<br />

2012 ist das Programm unter dem neuen Namen „Soziale <strong>Stadt</strong> -<br />

Investitionen im Quartier“ von Bund und Ländern weiterentwickelt<br />

worden. Im Vordergrund stehen nun städtebauliche Maßnahmen in<br />

das Wohnumfeld, in die Infrastruktur und in die Qualität des Wohnens.<br />

Der integrierte Ansatz gilt aber nach wie vor. Ein wichtiges Ziel<br />

des Programms ist es, gerade in benachteiligten <strong>Stadt</strong>teilen für mehr<br />

Generationengerechtigkeit und Familienfreundlichkeit zu sorgen, um<br />

den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Integration aller Bevölkerungsgruppen<br />

zu verbessern. Das Programm baut noch stärker als<br />

bisher auf die Einbeziehung von Partnern. Wichtige Partner sind nicht<br />

nur andere Ressorts, sondern auch Unternehmen, (Bürger-<br />

)Stiftungen, der Bundesfreiwilligendienst und viele mehr. 24<br />

Die in diesem Kapitel dargestellte „Exit-Strategie“ zeigt Wege eines<br />

geordneten Ausstiegs aus dem Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ vor dem<br />

Hintergrund des verbleibenden Handlungsbedarfs, des festgestellten<br />

Umsetzungsstandes, der begrenzten Restlaufzeit und der Realisierbarkeit<br />

der ursprünglichen Ziele auf.<br />

4.1 Anpassung des Zielsystems<br />

Oberziel bei der Bekämpfung der Abwärtsspirale aus sozialer und<br />

städtebaulicher Degradierung bleibt für die Restlaufzeit des Programms<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> und darüber hinaus die nachhaltige soziale<br />

Stabilisierung und Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität im<br />

Programmgebiet. Die Integration benachteiligter Gruppen wird ebenfalls<br />

in das Oberziel aufgenommen.<br />

Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass vor dem Hintergrund<br />

einer allgemeinen Renaissance der Innenstädte eine Verbesserung<br />

der Wohn- und Lebensqualität im Programmgebiet zu einer Verbesserung<br />

des Images und damit zu einer stärkeren Nachfrage nach<br />

Wohnen im Programmgebiet auch durch sozial besser gestellte Bevölkerungsschichten<br />

führen wird. Dabei ist eine Gentrifizierung der<br />

Wohnquartiere weder angestrebt noch zu erwarten, sondern eine<br />

stärkere soziale Durchmischung der Bevölkerung in den Quartieren<br />

als präventive Maßnahme zur Vermeidung sozialer Brennpunktbildungen.<br />

Deshalb werden die zwei ersten Teilziele des Integrierten Handlungskonzepts<br />

von 2007, der Abbau städtebaulicher Defizite und die Auf-<br />

24 siehe Internetauftritt des BMVBS zum Thema „Soziale <strong>Stadt</strong>“ unter<br />

http://www.staedtebaufoerderung.info/StBauF/DE/Soziale<strong>Stadt</strong>/soziale_<br />

_stadt__node.html, eingesehen am 22.10.2012<br />

Oberziel<br />

soziale Durchmischung<br />

der Bevölkerung<br />

zwei Teilziele<br />

beibehalten


Anpassung des Zielsystems 97<br />

wertung der quartiersbezogenen Infrastruktur, für die nach wie vor<br />

Handlungsbedarf besteht, unverändert beibehalten.<br />

Vor dem Hintergrund der wachsenden Leerstandsproblematik und<br />

der ungelösten Probleme in dem sanierungsbedürftigen Anwesen<br />

Zilleichstraße 2 (Gemeinwesenarbeit) wird die bedarfsgerechte Konsolidierung<br />

des Wohnungsbestands als neues Teilziel aufgenommen.<br />

Das dritte Teilziel, die Mobilisierung endogener und exogener ökonomischer<br />

Potenziale, wird aus oben dargelegten Gründen nicht<br />

mehr als Hauptziel in das Zielsystem aufgenommen. Im Sinne des<br />

integrierten Ansatzes findet dieses Teilziel dennoch weiterhin Berücksichtigung<br />

in den neu formulierten Maßnahmen.<br />

Das vierte Teilziel, die Integration benachteiligter Gruppen und Beschäftigung<br />

im Quartier, hat sich nur teilweise als umsetzbar erwiesen.<br />

Es hat sich gezeigt, dass Städtebauförderprogramme im eigentlichen<br />

Sinne nur mittelbar Einfluss auf die Beschäftigungszahlen haben<br />

können. In Anlehnung an das Städtebauförderprogramm „Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>“ gibt es spezielle Ergänzungsprogramme, die die Beschäftigung<br />

im Quartier (s. BIWAQ) befördern. Das Diakoniekaufhaus am Nordring<br />

beispielsweise wurde mit Fördermitteln aus BIWAQ initiiert und<br />

umgesetzt. In Völklingen trägt dieses Projekt maßgeblich zur Angebotserweiterung<br />

der sozialen Einrichtungen und zur Integration benachteiligter<br />

Gruppen im Quartier bei.<br />

Primär ist das Thema „Beschäftigung“ in der <strong>Stadt</strong> Völklingen Aufgabe<br />

der Agentur für Arbeit und des Jobcenters in Kooperation mit den<br />

hier ansässigen Qualifizierungseinrichtungen, der kommunalen Wirtschaftsförderung<br />

sowie der angeschlossenen städtischen Gesellschaften<br />

(GWIS und KBG). Dennoch spielt das Ziel einer Nutzungsmischung<br />

aus Wohnen, lokaler Beschäftigung, Versorgung und<br />

Dienstleistungen und eine Optimierung der räumlichen Verteilung im<br />

Programmgebietsteil Innenstadt weiterhin eine große Rolle (siehe<br />

nachfolgend genannte Handlungsschwerpunkte und Maßnahmen).<br />

Die Integration benachteiligter Gruppen bleibt hingegen ein zentrales<br />

Anliegen der integrierten <strong>Stadt</strong>teilentwicklung und wird als übergeordnetes<br />

Ziel, zu dem alle Maßnahmen beitragen sollen, auf die<br />

Oberzielebene gehoben.<br />

Prioritätensetzung: Handlungsschwerpunkte<br />

Die folgende Schwerpunktsetzung erfolgt aufgrund der Erkenntnisse<br />

der Analysen und zunächst ohne Berücksichtigung der für die Restlaufzeit<br />

noch zur Verfügung stehenden Mittel.<br />

Das Zielsystem von 2007 sah unter den Teilzielen vier Handlungsschwerpunkte<br />

mit unterschiedlichen so genannten „Maßnahmen“ vor,<br />

die ebenfalls Zielcharakter hatten. Aufgrund der geänderten Hand-<br />

drittes Teilziel<br />

aufgegeben<br />

viertes Teilziel<br />

modifiziert<br />

Integration bleibt<br />

zentrales Anliegen<br />

Neuordnung der<br />

Schwerpunkte


98 Anpassung des Zielsystems<br />

lungsbedarfe werden die Schwerpunkte neu geordnet und vor dem<br />

Hintergrund der begrenzten Restlaufzeit andere Prioritäten gesetzt.<br />

Es verbleiben drei Handlungsschwerpunkte:<br />

Schwerpunkt 1 konzentriert sich auf die Themen Städtebau und Verkehr.<br />

Die Maßnahmen des Schwerpunkts 1 werden wie folgt formuliert:<br />

1.1. Städtebauliche Aufwertung und Verbesserung des Wohnumfeldes/Verkehrsberuhigung,<br />

1.2 Modernisierung und Sanierung<br />

privater Gebäude, 1.3. Umweltverbesserungen.<br />

Das Thema Wohnen auf dem Wehrdener Berg hat mittlerweile eine<br />

2007 noch nicht absehbare Dimension erlangt, die ein Handeln erfordert.<br />

Es wird vor dem Hintergrund der gewandelten Zielsetzung zu<br />

einem neuen Schwerpunkt 2 erhoben.<br />

Als Maßnahme wird die Konsolidierung des Wohnungsangebots im<br />

Programmgebiet neu formuliert. Weiterhin werden die Nutzungsmischung<br />

aus Wohnen, lokaler Beschäftigung, Versorgung und Dienstleistungen<br />

und eine Optimierung der räumlichen Verteilung im Programmgebietsteil<br />

Innenstadt sowie Projekte zur Stärkung der Identität<br />

und des Images der nördlichen Innenstadt als Wohnstandort neu aufgenommen.<br />

Die Soziale Infrastruktur wird zum dritten Schwerpunkt, da hier - trotz<br />

großer Investitionen in die Kulturhalle noch nicht alle Handlungsbedarfe<br />

im Programmgebiet abgearbeitet sind. Die Maßnahmen werden<br />

aufgrund des verbliebenen Handlungsbedarfs wie folgt neu formuliert:<br />

3.1 Bürgertreffpunkte und 3.2 Konsolidierung des Angebots für bestimmte<br />

Nutzergruppen.<br />

Der Schwerpunkt „Tourismusförderung, Lokale Ökonomie“ wird aus<br />

dem Zielsystem herausgenommen, da keine realistischen Umsetzungsmöglichkeiten<br />

für die ursprünglichen Ziele mit den Instrumenten<br />

des Programms Soziale <strong>Stadt</strong> gesehen werden. Der Schwerpunkt<br />

„Soziale Integration und Beschäftigung“ wird als Maßnahmenschwerpunkt<br />

ebenfalls aus dem Zielsystem genommen, da das Ziel der Integration<br />

zum übergeordneten Leitprinzip erklärt wird, zu dem alle<br />

Maßnahmen beitragen sollen.<br />

Die Querschnittsaufgaben werden weitgehend beibehalten; lediglich<br />

der Punkt „Vorbereitende Untersuchungen“ wird weiter gefasst.<br />

Auf der Grundlage des angepassten Zielsystems werden für die äußerst<br />

unterschiedlichen Teilbereiche des Programmgebiets (Unteres<br />

Wehrden, Wehrdener Berg, City und nördliche Innenstadt) jeweils<br />

eigene Strategien und Maßnahmen entwickelt (siehe Kap. 4.2 ff).<br />

Insgesamt ergibt sich damit das folgende aktualisierte Zielsystem,<br />

wobei die Maßnahmen zu allen Zielen Beiträge liefern:<br />

künftig drei<br />

Schwerpunkte


Unteres Wehrden 99<br />

Abbildung 30: Zielsystem Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen, Fortschreibung 2012<br />

Oberziel Nachhaltige soziale Stabilisierung, Integration benachteiligter Gruppen<br />

und Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität im Programmgebiet<br />

Teilziele<br />

Handlungsschwerpunkte<br />

Maßnahmen<br />

Querschnittsaufgaben<br />

Abbau<br />

städtebaulicher<br />

Defizite<br />

Bedarfsgerechte<br />

Aufwertung des<br />

Wohnungsbestands<br />

Aufwertung<br />

der quartiersbezogenen<br />

Infrastruktur<br />

1. Städtebau und Umwelt 2. Wohnen 3. Soziale Infrastruktur<br />

1.1 Wohnumfeldverbesserungen<br />

und Verkehrsberuhigungen<br />

1.2 Modernisierung und<br />

Sanierung privater<br />

Gebäude<br />

4.2 Unteres Wehrden<br />

2.1 Konsolidierung des<br />

Wohnungsangebots<br />

2.2 Nutzungsmischung<br />

in der Innenstadt<br />

1.3 Umweltverbesserungen 2.3 Stärkung der Identität<br />

der Innenstadt<br />

3.1 Bürgertreffpunkte<br />

3.2 Konsolidierung des<br />

Angebots für bestimmte<br />

Nutzergruppen<br />

4.1 Vorbereitende Untersuchungen (incl. Monitoring und Evaluation)<br />

4.2 <strong>Stadt</strong>teilmanagement (incl. Öffentlichkeitsarbeit, Erfahrungsaustausch)<br />

4.3 Verfügungsfonds<br />

4.2.1 Spezifische Ziele für das Untere Wehrden<br />

Die umfassenden städtebaulichen Ziele für den Programmgebietsteil<br />

„Unteres Wehrden“ wurden im Städtebaulichen Rahmenplan Sanierungsgebiet<br />

„Unteres Wehrden“ dokumentiert. 25 Zur Umsetzung dieser<br />

Ziele wurden vorrangig Städtebauförderungsmittel aus den Programmen<br />

„Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“<br />

(S+E) und „Soziale <strong>Stadt</strong>“ eingesetzt.<br />

Ein Teil der Ziele des Rahmenplans wurden durch das Programm<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ übernommen und ergänzt (siehe Abbildung 25, Seite<br />

51). Dieses zielte insbesondere auf eine Verbesserung der quartiersbezogenen<br />

sozialen Infrastruktur und eine Aufwertung des Wohnumfelds<br />

in Teilen des Programmgebiets unter intensiver Beteiligung der<br />

Bevölkerung ab. Die durch Soziale <strong>Stadt</strong> zu erreichenden Ziele wurden<br />

in dem zuletzt 2007 fortgeschriebenen Integrierten Handlungskonzept<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ festgelegt.<br />

25 agstaUMWELT / Mittelstadt Völklingen: Städtebaulicher Rahmenplan<br />

Sanierungsgebiet „Unteres Wehrden“, Völklingen 2000<br />

Übergeordnete Ziele im<br />

Rahmenplan<br />

Ziele Soziale <strong>Stadt</strong>


100 Unteres Wehrden<br />

4.2.2 Zielerreichung<br />

Die Analysen der kleinräumigen Rahmenbedingungen (Kapitel 2) und<br />

der umgesetzten Projekte (Kapitel 3.3) haben gezeigt, dass die Programmumsetzung<br />

im Programmgebietsteil „Unteres Wehrden“ weit<br />

fortgeschritten ist. Die gesetzten Ziele wurden im Unteren Wehrden<br />

am weitesten erreicht.<br />

Schwerpunkt der durch Soziale <strong>Stadt</strong> geförderten Aktivitäten war die<br />

Aufwertung der quartiersbezogenen Infrastruktur durch die Herrichtung<br />

der Kulturhalle als Veranstaltungsort und Treffpunkt für die Bevölkerung.<br />

Dieses wichtigste Ziel wurde vollständig erreicht (siehe<br />

detaillierte Darstellung in Kapitel 3.3.2).<br />

Durch eine räumliche Mittelbündelung aus verschiedenen Förderprogrammen<br />

konnte eine deutlich sichtbare bauliche Aufwertung des<br />

öffentlichen Raums (Umfeld der Kulturhalle, Wehrdener Platz, Saarstraße,<br />

Wohnstraßen südwestlich der Schaffhauser Straße) und in<br />

der Folge eine Aufwertung der Fassaden zahlreicher überwiegend in<br />

Privatbesitz befindlicher Wohngebäude erreicht werden.<br />

Die Anzahl der sanierten Fassaden hat in einigen Straßenzügen nach<br />

11 Jahren Programmlaufzeit die notwendige kritische Anzahl überschritten,<br />

um eine sichtbare Aufwertung des gesamten Straßenbildes<br />

zu erreichen. Dies gilt insbesondere für die Straße Zur Turnhalle. Im<br />

nordwestlichen Bereich von Quartier W1 (Hostenbacher Straße) wurde<br />

das Programm jedoch noch nicht in ausreichendem Maße angenommen.<br />

Hier bedarf es offenbar weiterer Anstöße, um die privaten<br />

Hauseigentümer zu einer Sanierung ihrer Fassaden zu bewegen.<br />

Aufgrund der hohen Kosten baulicher Maßnahmen und der begrenzten<br />

Fördermittel konnten mit Hilfe des Programms Soziale <strong>Stadt</strong> noch<br />

nicht alle vorgeschlagenen Maßnahmen des Rahmenplans umgesetzt<br />

werden. Insgesamt ist das Ziel des Abbaus städtebaulicher Defizite<br />

teilweise erreicht.<br />

Ein wesentliches Querschnittsziel des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ war<br />

die Aktivierung und Beteiligung der Bevölkerung im Programmgebiet<br />

an der Planung und Durchführung der Aufwertungsmaßnahmen. Dieses<br />

Ziel ist in vorbildlicher Weise erreicht worden. Ein aktives <strong>Stadt</strong>teilforum<br />

hat mit personeller Unterstützung durch das <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

und finanzieller Förderung durch einen Verfügungsfonds wesentlich<br />

zu einer bürgernahen Umsetzung der Maßnahmen beigetragen.<br />

Eine Verstetigung der geschaffenen Strukturen ist von hoher<br />

Bedeutung.<br />

Programmumsetzung<br />

weit fortgeschritten<br />

Schwerpunktziel<br />

erreicht<br />

Gute Fortschritte beim<br />

Abbau städtebaulicher<br />

Defizite<br />

Ziel der Bürgerbeteiligung<br />

vorbildlich erreicht


Unteres Wehrden 101<br />

Abbildung 31: Zielerreichung: Städtebauliche Maßnahmen im Programmgebietsteil „Unteres<br />

Wehrden“


102 Unteres Wehrden<br />

Trotz einer Aufwertung des städtebaulichen Umfelds haben Ansätze<br />

zur Mobilisierung ökonomischer Potenziale (Tourismus, Weltkulturerbe,<br />

Nutzung der Meisterhäuser) aufgrund fehlender wirtschaftlicher<br />

Tragfähigkeit bisher nicht zum Ziel geführt. Der festgestellte Handlungsbedarf<br />

besteht weiterhin und soll künftig stärker von Seiten der<br />

Wirtschaftsförderung angegangen werden. Das Programm hat aufgrund<br />

seines Schwerpunkts in städtebaulichen Maßnahmen und dem<br />

Ausbleiben geplanter Maßnahmen zur Stärkung der lokalen Ökonomie<br />

keinen Beitrag zur Verbesserung der Beschäftigungssituation im<br />

unteren Wehrden leisten können. Die Arbeitslosigkeit lag im Programmgebietsteil<br />

Unteres Wehrden mit 7,8 % (Arbeitslose je 100<br />

Einwohner im arbeitsfähigen Alter) 2010 nach wie vor leicht über dem<br />

gesamtstädtischen Durchschnitt von 7,4 %; die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsquote lag mit 29,3 % deutlich unter dem<br />

städtischen Mittel von 46,4 % (SVB je 100 Einwohner im arbeitsfähigen<br />

Alter).<br />

Mit begleitenden nichtinvestiven Maßnahmen wurde während der<br />

Programmlaufzeit ein wichtiger Beitrag zur Integration benachteiligter<br />

Gruppen im Programmgebiet geleistet (siehe Kapitel 3.3.4). Da der<br />

Schwerpunkt des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ auf investiven Maßnahmen<br />

liegt, konnte mit den zur Verfügung stehenden Mitteln jedoch<br />

kein durchgreifender sozialer Umbruch im Unteren Wehrden erzielt<br />

werden. Dies war auch nicht Ziel des Programms.<br />

Einige Rahmenbedingungen wurden im Verlaufe der Programmumsetzung<br />

schwieriger (siehe Kapitel 2.2.4 und 2.3.2). Der bereits hohe<br />

Ausländeranteil im Programmgebietsteil „Unteres Wehrden“ ist von<br />

2006 bis 2011 im gleichen Maße angestiegen wie in der Gesamtstadt<br />

(+1,4 %). Der Bevölkerungsrückgang lag im gleichen Zeitraum mit<br />

5,1 % deutlich über dem städtischen Mittel von 2,1 %. Soziale Integration<br />

benachteiligter Gruppen ist vor dem Hintergrund zunehmender<br />

sozialer Disparitäten eine Daueraufgabe im Unteren Wehrden, die mit<br />

den Instrumenten des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ nur unterstützend<br />

angegangen werden konnte. In dem Handlungsschwerpunkt besteht<br />

weiterhin hoher Handlungsbedarf.<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil ist gut mit sozialen Einrichtungen ausgestattet. Eine<br />

Verstetigung der begonnenen Arbeiten unter Einbeziehung der vorhandenen<br />

Einrichtungen und der zuständigen Stellen der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

und des Regionalverbands ist notwendig.<br />

Mobilisierung ökonomischer<br />

Potenziale bisher<br />

nicht gelungen<br />

Wesentliche Beiträge<br />

zur Integration benachteiligter<br />

Gruppen geleistet<br />

Verschlechterung der<br />

Rahmenbedingungen<br />

Verstetigung erforderlich


4.2.3 Verbleibender Handlungsbedarf<br />

Unteres Wehrden 103<br />

Trotz der bisherigen Aufwertung, die das Teilgebiet in den letzten<br />

Jahren durch diese Maßnahmen erhalten hat, besteht auch weiterhin<br />

ein Handlungsbedarf für den stark belasteten Wohnstandort. Die sozioökonomische<br />

Bestandsaufnahme hat gezeigt, dass die sozialen<br />

Missstände im Quartier W1 trotz einiger positiver Ansätze nach wie<br />

vor nicht überwunden sind. Hinzu kommen noch immer zahlreiche<br />

städtebauliche Mängel in Form funktionaler und gestalterischer Defizite<br />

im öffentlichen Raum. Bei den privaten Wohn- und Geschäftshäusern<br />

besteht in Teilbereichen weiterhin ein Modernisierungsstau.<br />

Die Fassaden zahlreicher Gebäude sind nach wie vor stark verschmutzt<br />

und sanierungsbedürftig. Die Probleme des Quartiers bestehen<br />

nicht unabhängig voneinander, sondern verstärken sich gegenseitig.<br />

Dort, wo Gestaltungsmaßnahmen im privaten Gebäudebestand erfolgt<br />

sind, stehen diese zwischenzeitlich in einem starken Kontrast<br />

zum zunehmend desolaten Zustand des öffentlichen Raums in den<br />

noch nicht sanierten Bereichen. Faktoren wie die Dominanz des motorisierten<br />

Individualverkehrs, eine einseitige Nutzung von Freiflächen<br />

als Parkraum, fehlende oder ungestaltete Kommunikations- und Aufenthaltsflächen,<br />

fehlendes Straßengrün und schadhafte Fahrbahn-<br />

und Gehwegbeläge tragen zu einer geringen Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität<br />

in den Wohnstraßen bei. Dadurch werden die Anstrengungen<br />

der privaten Eigentümer zur Aufwertung der Wohnqualität<br />

im Quartier durch eine Sanierung der Fassaden und des Gebäudeumfeldes<br />

konterkariert.<br />

Aus der Analyse der Zielerreichung ergibt sich zusammenfassend für<br />

den ältesten Programmgebietsteil „Unteres Wehrden“ folgender konkreter<br />

verbleibender Handlungsbedarf (unabhängig von der Durchführbarkeit<br />

von Einzelmaßnahmen):<br />

• Abschluss der Wohnumfeldaufwertung durch Sanierung der Straßen<br />

Zur Turnhalle, Teile der Hostenbacher und der Saarstraße,<br />

Grabenstraße, Im Gerstengarten, Lorenzstraße<br />

• Umsetzung der vorliegenden und mit der Bevölkerung unter intensiver<br />

Beteiligung abgestimmten Planung eines Quartiersplatzes<br />

(Dorfplatz) mit hoher Aufenthaltsqualität als öffentlicher<br />

Kommunikations- und Aufenthaltsraum zwischen Hostenbacher<br />

und Grabenstraße<br />

• Begleitung der verbleibenden Arbeiten durch das <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

bis zu deren Abschluss<br />

• Tragfähige Nutzungen für die Meisterhäuser finden, Sanierung<br />

der denkmalgeschützten und <strong>Stadt</strong>bild prägenden Gebäude<br />

soziale Problemlagen<br />

nicht überwunden<br />

desolater Zustand des<br />

öffentlichen Raums<br />

konkreter Handlungsbedarf


104 Unteres Wehrden<br />

• Verstetigung und Verselbständigung der Arbeit des <strong>Stadt</strong>teilforums.<br />

Die Integration benachteiligter Bevölkerungsschichten und die Schaffung<br />

niedrigschwelliger lokaler Beschäftigungsmöglichkeiten bleibt<br />

eine Daueraufgabe in der <strong>Stadt</strong> Völklingen und insbesondere im Programmgebiet<br />

Soziale <strong>Stadt</strong>. Realistisch sind in der verbleibenden<br />

Programmlaufzeit die folgenden verbleibenden Handlungsbedarfe<br />

durch Maßnahmen des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ nicht erreichbar:<br />

• Verstetigung der Integrativen Arbeit des Projekts „Sprungbrett“<br />

• Schaffung niedrigschwelliger lokaler Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

(z.B. Dienstleistungen für Bedürftige im Quartier)<br />

Vor diesem Hintergrund ist eine weitere Beobachtung des Gebiets<br />

wichtig (Monitoring), um ggf. erneut eintretende soziale Abwärtsentwicklungen<br />

rechtzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen<br />

einleiten zu können.<br />

4.2.4 Exit-Strategie Unteres Wehrden<br />

Der festgestellte Handlungsbedarf lässt sich in einem begrenzten<br />

Zeitraum aus den in Kapitel 3.4.6 genannten Gründen realistisch<br />

nicht mit den Mitteln des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ abarbeiten. Um<br />

dennoch die erreichten Verbesserungen nachhaltig zu sichern und<br />

die begonnenen Maßnahmen zu einem sinnvollen Abschluss zu bringen,<br />

wird für den Programmteil „Unteres Wehrden“ die Strategie einer<br />

Auslaufförderung für eine Restlaufzeit bis Ende 2015 mit folgender<br />

Vorgehensweise verfolgt:<br />

1. Fertigstellung fertig geplanter und begonnener baulicher<br />

Maßnahmen<br />

Planungen zur Umsetzung der Aufwertungsstrategie wurden in<br />

den vergangenen Jahren unter intensiver Beteiligung der Bevölkerung<br />

und unter Einsatz von Fördermitteln erarbeitet. Auch für<br />

die verbleibende Förderphase bleibt die Aufwertung des Erscheinungsbildes<br />

durch städtebauliche Maßnahmen ein wichtiger Bestandteil<br />

der Planung. Das betrifft neben der Fertigstellung des<br />

Umfeldes der Kulturhalle und der Modernisierung und Sanierung<br />

privater Gebäude und Freiflächen insbesondere die Aufwertung<br />

des öffentlichen Raums durch eine Gestaltung und Begrünung<br />

von Freiflächen und die Ordnung und Beruhigung des Verkehrs.<br />

Vo dem Hintergrund des Auslaufens des Programms Soziale<br />

<strong>Stadt</strong> in seiner bisherigen Art Ende 2013 und der damit verbundenen<br />

Begrenzung der zur Verfügung stehenden Finanzmittel<br />

Umsetzung des<br />

Rahmenplans in Teilen<br />

verwirklicht<br />

Auslaufförderung bis<br />

2013<br />

Planungen liegen vor


Unteres Wehrden 105<br />

wurden die beiden schon vorgeplanten Maßnahmen „Quartiersplatz<br />

Wehrden“ und „Neugestaltung der Straße zur Turnhalle mit<br />

Fußweg zur Saarstraße“ zur Umsetzung herausgegriffen.<br />

Die Rahmenplanung hat bereits 1999 die Aufwertung der Straßenräume<br />

in den Wohnstraßen vorgesehen. Ein Schlüsselprojekt<br />

im Bereich der Straßen Grabenstraße / Hostenbacher Straße /<br />

Zur Turnhalle ist die Herrichtung und Gestaltung des platzartig<br />

ausgeweiteten Straßenraums zwischen Grabenstraße und<br />

Hostenbacher Straße zu einem Dorfplatz mit Aufenthaltsqualität<br />

zur Nutzung als Kommunikationsbereich für die Anwohner der<br />

genannten Straßen. 2001 wurde hierzu eine Gestaltungsplanung<br />

im Rahmen der Gesamtplanung „Unteres Wehrden“ vom Büro<br />

Conversum erarbeitet.<br />

Eine erste Bürgerversammlung sowie mehrere Arbeitsgruppensitzungen<br />

der AG Städtebau des <strong>Stadt</strong>teilforums Wehrden mit der<br />

<strong>Stadt</strong> und dem beauftragten Planungsbüro zu diesem Thema<br />

wurden bereits im Rahmen der damaligen Planungen im Jahr<br />

2001 durchgeführt. Das Projekt ist seit her in der Bevölkerung fest<br />

verankert, der Bedarf an einem solchen Platz wird immer wieder<br />

hervorgehoben.<br />

2011 wurde die Gesamtplanung in eingeschränktem Umfang<br />

wieder aufgenommen und das Ingenieurbüro Saar, Eppelborn,<br />

mit der Überarbeitung beauftragt. Im November 2011 wurde<br />

speziell zum geplanten Dorfplatz nochmals eine grundlegende<br />

Bürgerbeteiligung zur Platznutzung und -gestaltung durchgeführt.<br />

Im Ergebnis soll der Platz die Hauptfunktion eines Aufenthaltsbereichs<br />

erfüllen. Der bisher ungestaltete und von der Bevölkerung<br />

ausschließlich als Parkraum genutzte Platz soll in seiner sozialen<br />

Funktion als Treffpunkt ertüchtigt werden und damit einen Beitrag<br />

zur Verbesserung von Kommunikation, Integration und Identifikation<br />

im Quartier leisten.<br />

Die Straße „Zur Turnhalle“ soll im Anschluss an eine notwendige<br />

Kanalerneuerung so wie bereits etliche andere Straßen im Programmgebiet<br />

(siehe oben) als vorläufig letzte Straße ebenfalls<br />

neu gestaltet werden (Fahrbahn, Beleuchtung, Begrünung, Gehwege).<br />

In die Maßnahme integriert ist die Einrichtung eines Fußwegs<br />

zwischen der Straße „Zur Turnhalle“ und der Saarstraße.<br />

Damit kann die bereits im Rahmenplan von 2000 angedachte<br />

Fußwegeverbindung zwischen Kulturhalle und Saarpromenade/Schiffsanlegestelle<br />

realisiert und das Quartier weiter aufgewertet<br />

werden.<br />

Unter Einbeziehung der unten genannten Maßnahmen zur Umfeldgestaltung<br />

Kulturhalle (2. BA) kann mit der Neugestaltung der<br />

Straße „Zur Turnhalle“ einschließlich Fußwegeverbindung zur<br />

Rahmenplan<br />

Intensive Bürgerbeteiligung<br />

Erneute Beteiligungsveranstaltung<br />

Hauptfunktion:<br />

Aufenthaltsbereich<br />

vorläufiger Abschluss<br />

der Sanierung im Unteren<br />

Wehrden


106 Unteres Wehrden<br />

Saarstraße und mit der Errichtung des Quartiersplatzes ein sinnvoller<br />

vorläufiger Abschluss der Sanierungsbemühungen im Unteren<br />

Wehrden erreicht werden.<br />

2. Finanzierung weiterer baulicher Maßnahmen durch Vernetzung<br />

mit dem Programm „Städtebauliche Sanierungs- und<br />

Entwicklungsmaßnahmen“ und durch Eigenleistungen der<br />

<strong>Stadt</strong><br />

Aktuell werden zwei Maßnahmen innerhalb des Soziale-<strong>Stadt</strong>-<br />

Gebiets, aber außerhalb einer Soziale-<strong>Stadt</strong>-Förderung durchgeführt<br />

bzw. vorbereitet, die in ihren Wirkungen dem Handlungsschwerpunkt<br />

Städtebau und Verkehr zugerechnet werden können:<br />

• Umfeldgestaltung der Kulturhalle, 2. BA mit Abriss dreier Gebäude<br />

an der Schaffhauser Straße (Finanzierung über S+E)<br />

• Kanalerneuerung und Neugestaltung der Buröther Straße (Eigenmittel<br />

der <strong>Stadt</strong>, Anwendung der Ausbaubeitragssatzung)<br />

Diese Maßnahmen werden einen weiteren wesentlichen Beitrag<br />

zur Umsetzung der städtebaulichen Zielsetzungen im Unteren<br />

Wehrden leisten. Mit der Umsetzung wird ein Grad der Zielerreichung<br />

im Unteren Wehrden erreicht werden, der angesichts<br />

drängender Probleme in anderen <strong>Stadt</strong>teilen und Quartieren eine<br />

Beendigung des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ im Unteren Wehrden<br />

gerechtfertigt erscheinen lässt, auch wenn noch nicht alle vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen des Rahmenplans von 2000 umgesetzt<br />

werden konnten.<br />

Zukünftig sollten Straßenraumgestaltungsmaßnahmen auf der<br />

Grundlage der im Rahmenplan angegebenen Gestaltungsvorschläge<br />

ausgeführt werden.<br />

3. „Nachsorge“ für das <strong>Stadt</strong>teilforum zum Aufbau einer selbst<br />

tragenden Struktur durch das <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

Mit der Schaffung des <strong>Stadt</strong>teilforums wurde in Wehrden eine<br />

vorbildliche Einrichtung für mehr Mitsprache, Mitgestaltung und<br />

Demokratie auf Quartiersebene unterhalb der räumlichen Zuständigkeitsebene<br />

des Ortsrates geschaffen. Das Instrument des Verfügungsfonds<br />

hat zu einem hohen ehrenamtlichen Engagement<br />

und einer hohen Motivation der beteiligten Bürgerinnen und Bürger<br />

im Quartier geführt.<br />

Durch die stetige Betreuung durch das <strong>Stadt</strong>teilmanagement war<br />

immer eine direkte Verbindung zwischen <strong>Stadt</strong>teilforum und<br />

<strong>Stadt</strong>verwaltung gewährleistet. Wegen der guten Erfahrungen soll<br />

Erhalt der Beteiligungsstrukturen<br />

Fortsetzung der<br />

Betreuung durch die<br />

<strong>Stadt</strong>


Unteres Wehrden 107<br />

das <strong>Stadt</strong>teilforum erhalten werden. Dazu stellt die <strong>Stadt</strong> weiterhin<br />

unentgeltlich Räumlichkeiten und technische Hilfe zur Verfügung.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilmanagement ist im Fachdienst 46 (<strong>Stadt</strong>planung und<br />

-entwicklung) angesiedelt und stellt eine Brücke zwischen Quartiersbevölkerung<br />

und <strong>Stadt</strong>verwaltung her. Hierzu soll ein angemessenes<br />

Arbeitszeitkontingent vorgesehen werden.<br />

Die 2012 durchgeführte extern moderierte Bürgerversammlung in<br />

Wehrden hat gezeigt, dass die interessierte Bevölkerung ihr<br />

Quartier aufmerksam beobachtet und zahlreiche Missstände benannt<br />

hat, die mit dem Instrument des Verfügungsfonds gut zu lösen<br />

sind. Die Ergebnisse der Bürgerversammlungen werden dem<br />

<strong>Stadt</strong>teilforum übermittelt. Der Verfügungsfonds soll zur Umsetzung<br />

kleinerer, von der Bevölkerung vorgeschlagener Maßnahmen<br />

ab 2014 aus Mitteln des städtischen Haushalts aufrechterhalten<br />

werden.<br />

Die Ergebnisse der Bürgerversammlungen gingen in die Weiterentwicklung<br />

der Soziale-<strong>Stadt</strong>-Strategie ein (siehe zusammengefasste<br />

Ergebnisse im Anhang).<br />

4. Aufgabe nicht mit Hilfe der Städtebauförderung erreichbarer<br />

Ziele<br />

Das Ziel der Mobilisierung ökonomischer Potenziale und zur<br />

Schaffung lokaler Arbeitsplätze durch städtebauliche Maßnahmen<br />

hat sich im Programmgebiet Völklingen trotz zahlreicher Versuche<br />

als unrealistisch herausgestellt und wird durch die Städtebauförderung<br />

nicht weiter verfolgt. Ein Hauptaugenmerk wird künftig auf<br />

die aktive Suche nach tragfähigen Nutzungen durch die Wirtschaftsförderung<br />

mit einer Konkretisierung des entsprechenden<br />

Raumbedarfs gelegt werden.<br />

Eine finanzielle Förderung für eine entsprechende bauliche Sanierung<br />

der Meisterhäuser wird über andere Programme angestrebt;<br />

es wurde ein Antrag auf Förderung mit dem Landesprogramm<br />

„KIWI“ (EU-Förderung) gestellt. Zur Bearbeitung der anstehenden<br />

Handlungsbedarfe wird verwaltungsintern eine vertiefte<br />

ämterübergreifende Zusammenarbeit zwischen Planungsamt<br />

und Wirtschaftsförderung angestrebt.<br />

5. Enge Kooperation mit den zuständigen Ressorts (Wirtschaftsförderung,<br />

Gemeinwesenarbeit).<br />

Das Ziel der Integration benachteiligter Gruppen im Quartier ist<br />

unverändert von hoher Relevanz, kann als nicht investive Aufga-<br />

Einsatz des Verfügungsfonds<br />

zur Beseitigung<br />

kleinerer Missstände<br />

Anpassung der Ziele<br />

Weitergabe von Erfahrungen<br />

zum Ziel der<br />

Integration


108 Unteres Wehrden<br />

be jedoch durch Maßnahmen der Städtebauförderung nicht weiter<br />

gefördert werden. In einem Übergabeworkshop sollten unter Einbeziehung<br />

der zuständigen Stellen des Regionalverbands (Jugend<br />

und Soziales) sowie der karitativen Einrichtungen vor Ort<br />

(Gemeinwesenarbeit, soziale Einrichtungen, Kindergärten, Schulen,<br />

Ausländerarbeit) die Erfahrungen aus zwölf Jahren Städtebauförderung<br />

und deren Schwesterprogrammen („LOS“ bzw.<br />

„Stärken vor Ort“) diskutiert und weitergegeben werden.


4.3 Wehrdener Berg<br />

4.3.1 Ziele für den Wehrdener Berg<br />

Wehrdener Berg 109<br />

Der Programmgebietsteil „Wehrdener Berg“ ist erst 2003 in das Programm<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ aufgenommen worden. Die durch Soziale<br />

<strong>Stadt</strong> zu erreichenden Ziele für das Teilgebiet „Wehrdener Berg“ wurden<br />

in dem zuletzt 2007 fortgeschriebenen Integrierten Handlungskonzept<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ festgelegt.<br />

Trotz einer guten Ausstattung mit sozialer Infrastruktur hat sich der<br />

Bereich im Umfeld der Kleinen Bergstraße mit den Geschosswohnungsbauten<br />

der GSW in den vergangenen Jahren zu einem sozialen<br />

Problemgebiet entwickelt. Aus der Erkenntnis, dass die Schwächen<br />

des Gebiets weniger städtebaulicher als vielmehr sozialer Natur sind,<br />

resultierte das vorrangige Ziel, eine drohende soziale Abwärtsspirale<br />

zu verhindern. Hierzu ist konkret ein bedarfsorientiertes Nutzungskonzept<br />

für das Gebäude „Zilleichstraße 2“, in dem die Gemeinwesenarbeit<br />

der Caritas verortet ist und ehemals eine Obdachlosenunterkunft<br />

untergebracht war, erarbeitet worden.<br />

4.3.2 Zielerreichung<br />

2007 wurde durch ein beauftragtes Büro ein Konzept zur Aufwertung<br />

der sozialen Infrastruktur im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden und Nutzungskonzept<br />

für das Anwesen Zilleichstraße 2 erstellt. 26 Es wurden a) Handlungsbedarfe<br />

zum Ausbau der sozialen Infrastruktur aufgezeigt und b) Vorschläge<br />

zum Umgang mit dem Anwesen Zilleichstraße 2 erarbeitet.<br />

Diese beinhalten eine Verlagerung der Caritas Gemeinwesenarbeit in<br />

besser geeignete Räumlichkeiten in teilweise leer stehenden Wohngebäuden,<br />

die Schaffung einer Versammlungsstätte für Senioren auf<br />

dem Wehrdener Berg, die Auflösung des weitgehend zweckentfremdeten<br />

Obdachlosenheims und die Fortführung der in der Zilleichstraße<br />

2 ebenfalls angebotenen Kinder- und Jugendarbeit.<br />

Das Konzept wurde 2011 durch eine Kostenschätzung zum Teilabriss<br />

des Anwesens Zilleichstraße 2 aktualisiert. Die <strong>Stadt</strong>verwaltung prüft<br />

derzeit die Umsetzung der Vorschläge in Zusammenarbeit mit der<br />

städtischen Wohnungsgesellschaft und der Caritas.<br />

26 isoplan-Marktforschung: Konzept zur Aufwertung der sozialen Infrastruktur<br />

im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden und Nutzungskonzept für das „BürgerInnenhaus<br />

Wehrdener Berg“, Saarbrücken, Juli 2007<br />

Ziele Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Nutzungskonzept<br />

Zilleichstraße<br />

Kostenschätzung<br />

aktualisiert


110 Wehrdener Berg<br />

4.3.3 Verbleibender Handlungsbedarf<br />

Das Ziel einer bedarfsgerechten Ordnung der sozialen Infrastruktur<br />

auf dem Wehrdener Berg ist noch nicht erreicht. Der <strong>Stadt</strong> liegen jedoch<br />

alle für eine Entscheidung notwendigen Informationen vor.<br />

Problematisch erscheint die Finanzierung etwaiger baulicher Maßnahmen.<br />

Die Umsetzung des Konzepts steht noch aus.<br />

Die erneute Beschäftigung mit dem Quartier zeigte, dass sich die<br />

Problemlagen gegenüber 2007 verschärft haben. Neben der ungelösten<br />

Situation des Gebäudes Zilleichstraße 2 treten zunehmende<br />

Wohnungsleerstände und ein Renovierungsstau in den Geschosswohnungsbauten<br />

der städtischen Wohnungsgesellschaft GSW.<br />

Eine Insellösung ist nicht zielführend. Notwendig ist eine gemeinschaftliche<br />

Anstrengung von <strong>Stadt</strong>, GSW und Caritas zur Lösung der<br />

vielschichtigen Problemlagen in dem Quartier, die nicht nur die soziale<br />

Infrastruktur auf dem Wehrdener Berg, sondern auch die Versorgung<br />

mit gefördertem Wohnraum umfassen. Diese Frage muss vor<br />

dem Hintergrund des Bevölkerungsrückgangs in der Mittelstadt mit<br />

Blick auf das gesamtstädtische Wohnungsangebot gelöst werden.<br />

Auch von der Bevölkerung wurde auf der Bürgerversammlung Wehrden<br />

im April 2012 hinsichtlich des Wohnens in Wehrden eine Diskrepanz<br />

zwischen den bestehenden Leerständen einerseits und einem<br />

Bedarf an zeitgemäßem Wohnraum andererseits formuliert. So sehen<br />

die Bewohner hinsichtlich des Zustands der Hochhäuser in der Kleinen<br />

Bergstraße und deren Umfeld sowie des Gebäudes Zilleichstraße<br />

2 Handlungsbedarf. Einige Beiträge thematisieren die Notwendigkeit<br />

der Anpassung des öffentlichen Raumes bzw. der Infrastruktur an<br />

sich ändernde demographische Rahmenbedingungen. 27<br />

Der verbleibende Handlungsbedarf für den Wehrdener Berg kann wie<br />

folgt zusammengefasst werden:<br />

• qualitative und quantitative Anpassung des Wohnraumbestands<br />

an den geänderten Bedarf in Zusammenarbeit mit der städtischen<br />

Wohnungsgesellschaft<br />

• Konsolidierung des Wohnraumangebots<br />

• menschenwürdige Unterbringung für Obdachlose und Durchwanderer<br />

(Ende 2012 in Umsetzung)<br />

27 Quelle: GIU mbH Saarbrücken, Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen, Beteiligungsprozess<br />

im Rahmen der Fortschreibung des Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen, Zusammenfassung der Ergebnisse,<br />

Saarbrücken, im Juli 2012<br />

Umsetzung steht noch<br />

aus<br />

Problemlage verschärft<br />

Anpassung des Wohnraumangebots<br />

nötig


Wehrdener Berg 111<br />

• Verkauf und Sanierung oder Rückbau der Schlichtwohnungen an<br />

der Kleinen Bergstraße<br />

• Anpassung der sozialen Infrastruktur an die zunehmende Zahl<br />

Hochbetagter<br />

• Herrichtung eines wohnnahen und barrierefreien Versammlungsraums<br />

für die hohe Zahl von Senioren im Quartier<br />

• zeitgemäße Unterbringung der Gemeinwesenarbeit.<br />

4.3.4 Exit-Strategie Wehrdener Berg<br />

Ein Ziel des städtebaulichen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s der <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

von 2007 ist der Rückbau von überaltertem / desolatem Wohnungsbestand,<br />

der nicht mehr sanierungswürdig und/oder marktgerecht<br />

ist. Ein weiteres Ziel ist die Anpassung des Wohnungsbestandes<br />

zur Stärkung der <strong>Stadt</strong> als Wohnstandort durch<br />

• Sanierung unattraktiven Wohnraums<br />

• Berücksichtigung energetischer Belange<br />

• Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen<br />

(unterschiedliche Wohntypen). 28<br />

Vor diesem Hintergrund wurde zur Lösung der dargestellten Problemlage<br />

auf dem Wehrdener Berg, die eng mit der Frage des Abrisses<br />

des Obdachlosenheims verknüpft ist, die Aufwertungsstrategie für<br />

das Teilgebiet Wehrdener Berg neu formuliert. Grundlage sind zwei<br />

übergeordnete Leitlinien für den Wohnungsmarkt in Völklingen:<br />

• Konzentration der Wohnfunktion in den Siedlungskernen<br />

• Werterhalt des städtischen Wohneigentums<br />

• Belebung des Wohnungsmarktes durch Herausnahme der Gebäude,<br />

die im schlechtesten baulichen Zustand sind.<br />

Aus diesen übergeordneten Handlungsmaximen leiten sich folgende<br />

strategische Ziele für den Programmgebietsteil „Wehrdener Berg“ ab:<br />

• Verlagerung der Einrichtungen der sozialen Infrastruktur in Gebäude<br />

mit besserem baulichem Zustand unter Anpassung an den<br />

festgestellten Bedarf.<br />

• Rückbau nicht mehr benötigter Infrastruktur<br />

(Zilleichstraße 2; langfristig leer stehende Wohngebäude)<br />

28 FIRU / isoplan: Städtebauliches <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Stadt</strong> Völklingen.<br />

Kaiserslautern/Saarbrücken, September 2007, S. 89ff.<br />

Erweiterte Leitziele<br />

Strategische Ziele


112 Wehrdener Berg<br />

• Aufwertung des verbleibenden geförderten Wohnraums der GSW<br />

(energetische Sanierung/Renovierung/Modernisierung; Aufwertung<br />

des Wohnumfeldes; Mieterbetreuung)<br />

Derzeit werden folgende Handlungsansätze gesehen:<br />

• Rückbau des stark sanierungsbedürftigen Gebäudes Zilleichstraße<br />

2<br />

• Sanierung der erhaltenswerten Geschossbauten der GSW auf<br />

dem Wehrdener Berg<br />

- Energetische Sanierung<br />

- Renovierung verwohnter Wohnungen<br />

- seniorengerechte Sanierung (s.u.)<br />

• Wohnumfeldgestaltung:<br />

- Einrichtung von Mietergärten im Wohnumfeld<br />

- Spielplätze und Treffpunkte für Jugendliche<br />

- Stellplätze, Garagen<br />

• Mieterbetreuung und Mediation<br />

- Hausmeisterservice<br />

- Mieterbetreuer<br />

• Maßnahmen für ältere Mieter<br />

Zielsetzung:<br />

- Mietern möglichst lange Verbleib in Ihrer Wohnung ermöglichen<br />

- Verwahrlosung der Wohnungen durch regelmäßige Betreuung<br />

und Hilfsleistungen vermeiden<br />

Maßnahmen:<br />

- seniorengerechte Modernisierung/Sanierung von Wohnungen<br />

- Seniorenbetreuung<br />

- Umzugsmanagement in Wohnungen geeigneter Größe<br />

• Rückbau der Schlichtwohnbauten Kleine Bergstraße 40-44<br />

• ggf. Rückbau eines der Hochhäuser der GSW, Konzentration der<br />

Mieter in den verbleibenden sanierten Gebäuden<br />

Der Verfügungsrahmen des Programms Soziale <strong>Stadt</strong> ist für die Restlaufzeit<br />

festgelegt und sieht bis Ende 2013 keine der genannten<br />

Maßnahmen für den Wehrdener Berg vor.<br />

Zur Finanzierung der notwendigen Maßnahmen werden zurzeit drei<br />

Wege gesehen:<br />

Zum einen ist zu prüfen und mit dem zuständigen Ministerium abzustimmen,<br />

welches Städtebauförderprogramm hierzu in Zukunft herangezogen<br />

werden kann. Grundlage der Städtebauförderung ist die<br />

Erarbeitung eines Teilräumlichen Konzepts, das vor dem Hintergrund<br />

der vorliegenden Analyseergebnisse und Ziele in enger Kooperation<br />

zwischen <strong>Stadt</strong>, Gemeinwesenarbeit und städtischer Wohnungsgesellschaft<br />

konkrete Einzelmaßnahmen und einen Kosten- und Finan-<br />

Handlungsansätze<br />

Finanzierung durch<br />

Städtebauförderung<br />

Teilräumliches Konzept


Wehrdener Berg 113<br />

zierungsplan beinhaltet. In die Umsetzung der strategischen Ziele<br />

sind anders als bisher die GSW und die Caritas-Gemeinwesenarbeit<br />

als Hauptakteure aktiv einzubeziehen.<br />

Zum anderen sollte als weitere Finanzierungsquelle für Maßnahmen<br />

im Wohnungsbestand der GSW eine Verbesserung der Einnahmenseite<br />

durch eine Verringerung der Mietausfälle angestrebt werden.<br />

Hier ergeben sich Potenziale durch eine bessere Abstimmung zwischen<br />

GSW und Sozialamt, das Wohnungen mittlerer Größe sucht<br />

und auch finanziert, wenn der Vermieter das Ausbleiben von Zahlungen<br />

der Mieter anzeigt.<br />

Drittens fördert das Saarland im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung<br />

die Aktivierung des Wohnungsbestands und die Stabilisierung<br />

innerstädtischer und innergemeindlicher Gebiete, insbesondere auch<br />

in <strong>Stadt</strong>umbaugebieten und Gebieten, in denen Maßnahmen der Sozialen<br />

<strong>Stadt</strong> durchgeführt werden. 29 Bei der Modernisierung von<br />

Mietwohnungen wird auch Wohnraum gefördert, der durch bauliche<br />

Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren an die Belange älterer<br />

oder behinderter Menschen angepasst werden soll. 30<br />

Antragsberechtigt sind natürliche und juristische Personen als Eigentümer<br />

der zu fördernden Wohnungen. Kommunale Wohnungsgesellschaften<br />

sind juristische Personen öffentlichen Rechts. Die Förderung<br />

erfolgt als Darlehen; nur natürliche Personen können auch eine Förderung<br />

als Zuschuss erhalten. Unter Umständen ist über eine Veräußerung<br />

einzelner Gebäude an natürliche Personen und vertragliche<br />

Regelungen zur Begrenzung der Miethöhe nachzudenken, um in den<br />

Genuss der Zuschüsse zu kommen. Die geförderten Wohnungen<br />

unterliegen einer Belegungsbindung im Sinne des § 26 Abs. 1 Nr. 1<br />

WoFG. Die Belegungsbindung wird als allgemeines Belegungsrecht<br />

auf die Dauer von 10 Jahren begründet (§ 26 Abs. 2 Satz 2 WoFG).<br />

Sie beginnt mit dem Abschluss der Modernisierungsarbeiten. 31<br />

29 Verwaltungsvorschriften des Ministeriums der Finanzen über Zuwendungen<br />

zur Wohnraumförderung (Wohnraumförderungsbestimmungen<br />

– WFB 2007) vom 14. April 2007 (Amtsbl. S. 961) in der Fassung der<br />

Änderung vom 13.12.2007 (Amtsbl. 2008 S. 29), Art. 6.1.1<br />

30 Siehe: Gemeinsame Förderrichtlinie des Ministeriums der Finanzen und<br />

des Ministeriums für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport zur<br />

Herrichtung von Mietwohnungen für ältere und behinderte Menschen<br />

vom 14. Februar 2012<br />

31 ebenda


114 Innenstadt<br />

4.4 Innenstadt<br />

4.4.1 Aufteilung des Programmgebiets<br />

Der Programmgebietsteil „Innenstadt“ (Quartiere C1, C2, C4 und C5)<br />

deckte sich bislang mit dem <strong>Stadt</strong>umbaugebiet Innenstadt. Im Rahmen<br />

der Fortschreibung des <strong>Stadt</strong>umbaukonzepts erfolgte 2010 in<br />

Abstimmung mit dem zuständigen Ministerium eine Trennung der<br />

Gebiete mit der Zuordnung des Schwerpunktprogramms <strong>Stadt</strong>umbau-West<br />

auf die Quartiere C1 und C2 und des Schwerpunktprogramms<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> auf die Quartiere C4 und C5. Die Einzelmaßnahmen<br />

<strong>Stadt</strong>teilmanagement, Bürgerbeteiligung und Vernetzung<br />

werden als Querschnittsthemen aus dem Programm Soziale <strong>Stadt</strong><br />

weiterhin auf alle vier Quartiere angewendet. Falls in C1 und C2 Projekte<br />

notwendig sind, die nur aus dem Programm Soziale <strong>Stadt</strong> finanziert<br />

werden können, so ist eine Einbindung in dieses Programm<br />

möglich. Die künftigen Maßnahmen des Programms Soziale <strong>Stadt</strong><br />

beziehen sich daher vorrangig auf die nördliche Innenstadt (Quartiere<br />

C4 und C5).<br />

4.4.2 Ziele für den Programmgebietsteil Innenstadt<br />

Die <strong>Stadt</strong> Völklingen hat sich in ihrem städtebaulichen <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

2007 eine Stärkung der Innenstadt als vorrangiges Ziel gesetzt.<br />

Darunter zählt neben einer Stärkung der Versorgungsfunktion<br />

der City insbesondere auch der Ausbau der Wohnfunktion in der Innenstadt<br />

unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen.<br />

32 Die Ziele wurden in der Fortschreibung des Teilräumlichen<br />

Konzepts <strong>Stadt</strong>umbau West für die Innenstadt 2010 konkretisiert. 33<br />

4.4.3 Zielerreichung<br />

Die durch das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> in der Innenstadt zu erreichenden<br />

Ziele von 2007 unterscheiden sich nicht von denen der anderen<br />

Programmgebietsteile (siehe Abbildung 30 auf Seite 99). In<br />

den letzten fünf Jahren wurde die Strategie verfolgt, die vorhandenen<br />

Ressourcen für die Innenstadt zunächst auf eine Umsetzung der investiven<br />

<strong>Stadt</strong>umbau-Maßnahmen im Citydreieck zu konzentrieren.<br />

Konkrete investive Soziale-<strong>Stadt</strong>-Maßnahmen wurden für die nördliche<br />

Innenstadt seit 2007 weder festgelegt noch durchgeführt.<br />

32 FIRU / isoplan: Städtebauliches <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Stadt</strong> Völklingen.<br />

Kaiserslautern/Saarbrücken, September 2007, S. 89ff.<br />

33 isoplan-Marktforschung: Teilräumliches Konzept für das Programmgebiet<br />

Völklingen-Innenstadt. Saarbrücken, April 2010, S. 27ff.<br />

Trennung der Gebietskulissen<br />

Stärkung der Innenstadt<br />

Soziale <strong>Stadt</strong>: bisherige<br />

Ziele


Innenstadt 115<br />

Die Zeit wurde genutzt, um mit Hilfe des Programms Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Beteiligungsstrukturen aufzubauen. In einem Ladenleerstand in der<br />

Bismarckstraße 20 wurde im November 2007 der "<strong>Stadt</strong>teiltreff Völklingen"<br />

eröffnet. Durch die Nutzung eines leer stehenden Ladenlokals<br />

in der City wurde ein Beitrag zur Verringerung der Leerstände und zur<br />

Aufwertung der Bismarckstraße geleistet. Zeitgleich wurde durch die<br />

vielfältigen Aufwertungsmaßnahmen in der Innenstadt eine gewisse<br />

Aufbruchstimmung unter den Akteuren der Innenstadt ausgelöst.<br />

Durch das ebenfalls 2007 analog zum Programmgebietsteil Wehrden<br />

gegründete <strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt soll die Quartiersbevölkerung<br />

aktiviert und an der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur<br />

Aufwertung der Wohnquartiere in der Innenstadt beteiligt werden.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilforum besteht aus rund 30 engagierten Bürgern und<br />

Bürgerinnen, die in Ihrem <strong>Stadt</strong>teil aktiv mitbestimmen und mitgestalten<br />

wollen und in AGs beteiligt sind. Das Forum wurde ebenfalls wie<br />

in Wehrden mit einem Verfügungsfonds für den Programmgebietsteil<br />

Innenstadt ausgestattet. Der Verfügungsfonds wurde in der Innenstadt<br />

bisher eher in geringem Umfang in Anspruch genommen.<br />

Im Juni 2012 wurde eine extern moderierte Bürgerversammlung mit<br />

ca. 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Turnhalle der Grundschule<br />

Bergstraße durchgeführt mit dem Ziel, Meinungen, Vorschläge<br />

und Anliegen zur nördlichen Innenstadt für den weiteren Entwicklungsprozess<br />

aufzuarbeiten und eine geplante Zukunftswerkstatt inhaltlich<br />

vorzubereiten. Die Veranstaltung zeigte mit der hohen Zahl<br />

der Anwesenden und den Interessensbekundungen für die geplante<br />

Zukunftswerkstatt sowie durch die allgemein konstruktive und angeregte<br />

Mitarbeit eine starke Verbundenheit der Menschen mit dem<br />

Quartier. 34 Konkrete investive Maßnahmen wurden hier noch nicht<br />

entwickelt.<br />

4.4.4 Verbleibender Handlungsbedarf<br />

In den nördlichen Wohnquartieren der Innenstadt wurden zahlreiche<br />

städtebauliche Missstände identifiziert (Leerstände <strong>Stadt</strong>bild prägender<br />

alter Wohn- und Geschäftsgebäude; störende Gewerbebetriebe;<br />

Gestaltungsmängel im öffentlichen Raum), die bislang erst in Ansätzen<br />

angegangen worden sind (gestalterische Aufwertung des südlichen<br />

Teils der Hofstattstraße). Auf der anderen Seite haben die<br />

Quartiere ein hohes Potenzial, zu attraktiven citynahen Wohnquartieren<br />

entwickelt zu werden und damit neue Bevölkerungsschichten mit<br />

dem Ziel der Aufwertung der Sozialstruktur anzuziehen.<br />

34 Quelle: GIU: Beteiligungsprozess im Rahmen der Fortschreibung des<br />

Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>es Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen. Zusammenfassung<br />

der Ergebnisse. Saarbrücken, Juli 2012, S. 9ff.<br />

<strong>Stadt</strong>teiltreff<br />

<strong>Stadt</strong>teilforum und<br />

Verfügungsfonds<br />

Bürgerversammlung<br />

Handlungsbedarf nördliche<br />

Innenstadt


116 Innenstadt<br />

Handlungsbedarf besteht nach wie vor bezüglich einer Aufwertung<br />

des Wohnumfeldes in der Karlstraße, Hochstraße, Kreppstraße, Hirtenstraße,<br />

Bergstraße, Püttlinger Straße und Gartenstraße durch<br />

Straßenbegrünung, Verkehrsberuhigung, Schaffung von Aufenthaltsräumen.<br />

Weiterhin wurde die Notwendigkeit einer Aufwertung des<br />

öffentlichen Raums durch Gestaltung des Umfeldes der Grundschule<br />

an der Bergstraße festgestellt. Handlungsbedarf und Maßnahmenvorschläge<br />

für die Quartiere C4 und C5 wurden im Teilräumlichen<br />

Konzept <strong>Stadt</strong>umbau West für die Innenstadt 2010 ausführlich dargelegt.<br />

35<br />

Über diese bereits dokumentierten Ansätze hinaus haben die Beteiligungsveranstaltungen<br />

gezeigt, dass auch ein Bedarf zur Stärkung<br />

und Sicherung der wohnnahen kleinteiligen Versorgung mit Handel<br />

und Dienstleistern in den Quartieren C4 und C5 besteht. Ungenutzte<br />

Potenziale im öffentlichen Raum und Leerstände in erhaltenswerten<br />

historischen und <strong>Stadt</strong>bild prägenden Gebäuden sollen genutzt werden,<br />

um eine Belebung des Umfelds der Grundschule Bergstraße zu<br />

erreichen.<br />

Mit der Schwerpunktsetzung des Förderprogramms auf die nördliche<br />

Innenstadt und der Konkretisierung von Maßnahmen ist eine Fortsetzung<br />

der erfolgreich angebahnten Beteiligung der Bevölkerung mit<br />

dem <strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt und eine Verstetigung des Verfügungsfonds<br />

für die Innenstadt als Motivationsinstrument und gelebte<br />

direkte Demokratie anzustreben. Die Bevölkerung soll animiert werden,<br />

mehr Kreativität zu entwickeln, um weitere investive und nicht<br />

investive Kleinmaßnahmen für den <strong>Stadt</strong>teil zu erarbeiten. Hierzu ist<br />

es erforderlich, die aufgebauten Organisationsstrukturen aufrechtzuerhalten<br />

(<strong>Stadt</strong>teilmanagement, Lenkungsgruppe, Erfahrungsaustausch,<br />

kleinräumiges Monitoring). Schließlich sollte die integrierte,<br />

ressortübergreifende Planungs- und Handlungsweise auch über die<br />

Programmlaufzeit hinaus im alltäglichen Handeln der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

verankert werden.<br />

4.4.5 Leitbild und neue Ziele<br />

Vor dem Ziel des Erhalts und der Stärkung der Nutzungsvielfalt durch<br />

die räumliche Nähe von Versorgungseinrichtungen, Sozialen Einrichtungen<br />

und Arbeitsplätzen zu den Wohnungen wird für die nördliche<br />

Innenstadt als familienfreundlicher Wohnstandort das Leitbild<br />

• „Besser wohnen und leben im Quartier“<br />

aufgestellt.<br />

35 isoplan-Marktforschung / INIK 2010, a.a.O., S. 5-36<br />

Leitbild für die nördliche<br />

Innenstadt


Zur Verwirklichung dieses Leitbildes sollen folgende konkreten Teilziele<br />

zur Belebung der nördlichen Innenstadt beitragen:<br />

Innenstadt 117<br />

• Attraktivierung als familienfreundlicher Wohnort<br />

• Nachhaltige soziale Stabilisierung<br />

• Attraktivierung als Kleingewerbestandort<br />

• Kinder- und seniorenfreundliche Gestaltung des Straßenraums<br />

• Sichere Schulwege<br />

• Verbesserung des ruhenden Verkehrs.<br />

• Energetische Sanierung in einer Vorreiterrolle für ein kommunales<br />

Klimaschutzkonzept.<br />

4.4.6 Aufwertungsstrategie Innenstadt<br />

Für den Programmgebietsteil Nördliche Innenstadt ist der Begriff<br />

„Exit-Strategie“ irreführend, da hier mit der Umsetzung investiver<br />

Maßnahmen überhaupt noch nicht begonnen worden ist. Eine Beendigung<br />

des Programms Ende 2013 ohne eine sichtbare investive<br />

Maßnahme zu einem Zeitpunkt, wo Beteiligungsstrukturen (<strong>Stadt</strong>teilforum,<br />

Verfügungsfonds, <strong>Stadt</strong>teiltreff) gerade eingeübt worden sind<br />

und allmählich funktionieren, wäre vollkommen kontraproduktiv und<br />

würde die ehrenamtliche Mitarbeit der Bevölkerung entwerten.<br />

Zur Umsetzung der übergeordneten Ziele der <strong>Stadt</strong>entwicklung für<br />

die Wohngebiete der Innenstadt ist keine „Exit-Strategie“, sondern<br />

vielmehr die Umsetzung einer schlagkräftigen Strategie zur Aufwertung<br />

der nördlichen Innenstadt als nutzungsgemischtes Quartier erforderlich.<br />

Die Maßnahmen in den nördlichen Wohnquartieren (C4, C5) sollen<br />

vorrangig dem Abbau miteinander verknüpfter sozialer und städtebaulicher<br />

Missstände dienen. Diese erfordern eine integrierte Herangehensweise,<br />

wie sie das Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ vorsieht.<br />

Maßnahmenvorschläge hierzu liegen seit 2010 im <strong>Stadt</strong>umbaukonzept<br />

vor (siehe unten). Die <strong>Stadt</strong> hat aufgrund begrenzter finanzieller<br />

Ressourcen jedoch bislang mit höchster Priorität die Fertigstellung<br />

der geplanten investiven Maßnahmen im Innenstadtdreieck betrieben.<br />

Aus diesem Grund ist eine Umsetzung der geplanten Maßnahmen<br />

bis Ende 2013 realistisch nicht zu schaffen.<br />

2013 soll für die weitere Vorbereitung der Inangriffnahme investiver<br />

Maßnahmen genutzt werden. Insbesondere in der schon angesprochenen<br />

Zukunftswerkstatt Nördliche Innenstadt soll zusammen mit<br />

den Bürgern ein konkreter, den Problemlagen angepasster umsetzungsfähiger<br />

Maßnahmenplan erarbeitet werden. In diese Zukunftswerkstatt<br />

eingebunden sollen die beiden Maßnahmen „Interkulturelle<br />

Weitere Förderung<br />

durch Soziale <strong>Stadt</strong>


118 Abgrenzung des Programmgebiets 2012<br />

Gärten“ und „Klimschutzkonzept/energetische Sanierung“ vorangetrieben<br />

werden.<br />

Basierend auf dem neuen Zielsystem für die Restlaufzeit sind dies<br />

Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes, der Umwelt sowie<br />

der Infrastruktur im Programmgebiet. Die Planung und Umsetzung<br />

der Maßnahme.„Interkulturelle Gärten Völklingen“ kann ohne<br />

weitere Folgekosten 2013 und 2014 umgesetzt werden und zur Aufwertung<br />

der Innenstadt einen wertvollen Beitrag leisten.<br />

Im Focus der Umweltschutzdiskussionen stehen in den letzten Jahren<br />

zunehmend der Klima- und Ressourcenschutz mit dem Ziel, den<br />

Anteil klimaschädlicher Gase durch den Ausbau erneuerbarer Energien<br />

als Beitrag zur Abmilderung des Temperaturanstieges der Atmosphäre<br />

zu reduzieren. Klimaschutz und Klimaanpassung wurden in<br />

der jüngsten Gesetzesnovelle des BauGB als gesetzliche Vorgabe<br />

aufgegriffen. Während Neubauten oftmals nach dem Stand der Technik<br />

errichtet werden und die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, ist<br />

die Umsetzung Klima schützender Maßnahmen in innerstädtischen<br />

Altbaugebieten mit Schwierigkeiten verbunden. Bauliche Einschränkungen<br />

und die Bereitschaft der Hauseigentümer stellen Hürden dar,<br />

die es zu überwinden gilt. Im Rahmen der Zukunftswerkstatt wird der<br />

kommunale Klimaschutz als Thema aufgegriffen und mit der Bevölkerung<br />

der Quartiere diskutiert werden. In einer begleitenden Studie<br />

sollen die Potentiale für Klima schützende Maßnahmen in der Innenstadt<br />

aufgezeigt und mögliche Maßnahmen erläutert werden. Eine<br />

finanzielle Förderung privater Aktivitäten im Sinne einer kommunalen<br />

Klimaschutzstrategie könnte einen Anreiz für die Hauseigentümer<br />

darstellen, zukünftig in Klima schützende Maßnahmen zu investieren.<br />

Für eine Aufwertung der nördlichen Innenstadt im geplanten Rahmen<br />

wird ein längerer zeitlicher Horizont (ca. 2020) benötigt. Die vorliegenden<br />

Konzepte können die Vorbereitung für eine Neubewerbung<br />

für das veränderte Programm „Soziale <strong>Stadt</strong> -Investitionen im Quartier“<br />

stark verkürzen, sobald eine Förderung und die Prioritätensetzung<br />

bei dem Einsatz städtischer Kofinanzierungsmittel geklärt sind.<br />

4.5 Abgrenzung des Programmgebiets 2012<br />

Vor dem Hintergrund der geänderten Rahmenbedingungen einerseits<br />

(siehe Kap. 2) und des Programmfortschritts mit dem verbleibenden<br />

Handlungsbedarf andererseits (siehe Kap. 3) wurde die seit 2007<br />

gültige Abgrenzung des Programmgebiets überprüft.<br />

Das Programmgebiet soll so abgegrenzt werden, dass sich „städtebauliche<br />

Maßnahmen der Sozialen <strong>Stadt</strong> (…) zur Stabilisierung und<br />

Aufwertung von durch soziale Missstände benachteiligten Ortsteilen


Abgrenzung des Programmgebiets 2012 119<br />

oder anderen Teilen des Gemeindegebiets, in denen ein besonderer<br />

Entwicklungsbedarf besteht (…) zweckmäßig durchführen lassen.“ 36<br />

Insgesamt hat die 2011 aktualisierte städtebauliche und sozioökonomische<br />

Analyse (siehe Kapitel 2) die Richtigkeit der Abgrenzung des<br />

Programmgebiets von 2007 für die Auslaufstrategie bis Ende 2013<br />

bestätigt. Insbesondere die Quartiere C1 und C2 in der Innenstadt<br />

sind durch hohe Arbeitslosigkeit, einen hohen Anteil von Empfängern<br />

von Leistungen nach SGB II sowie einen sehr hohen Ausländeranteil<br />

gekennzeichnet. Städtebauliche Missstände überlagern sich nach wie<br />

vor mit sozialen Problemlagen. Zusammenfassend wird vorgeschlagen,<br />

das Programmgebiet bis zum Abschluss der in der Exit-Strategie<br />

festgestellten Maßnahmen in den 2007 definierten Grenzen zu belassen.<br />

Begründung<br />

Das Teilgebiet Innenstadt untergliedert sich in die Quartiere C1 (City),<br />

C2 (Verwaltungsquartier), C4 und C5 (nördlich angrenzende Wohnquartiere).<br />

Alle vier Quartiere sind durch einen hohen Ausländeranteil,<br />

einen sehr hohen Anteil SGB-II-Empfänger und eine deutlich unterdurchschnittliche<br />

Beschäftigungsquote gekennzeichnet. Diese Situation<br />

überlagert sich mit z.T. gravierenden städtebaulichen Missständen,<br />

die sich insbesondere in un- oder untergenutzten Gebäuden<br />

manifestieren. Die beobachteten sozialen, wirtschaftlichen und städtebaulichen<br />

Problemlagen haben in der Vergangenheit zu einer Abwärtsspirale<br />

sich gegenseitig bedingender Benachteiligungen geführt.<br />

Im Rahmen der 2. Fortschreibung des Teilräumlichen <strong>Stadt</strong>umbaukonzepts<br />

für die Innenstadt Völklingen hat das zuständige Umweltministerium<br />

die Anforderung formuliert, räumliche Überschneidungen<br />

von Programmgebieten wenn möglich zu vermeiden. In Abstimmung<br />

mit dem MUEV erfolgte eine Trennung der Gebiete mit der Zuordnung<br />

des Schwerpunktprogramms <strong>Stadt</strong>umbau-West auf C1 und C2<br />

und des Schwerpunktprogramms Soziale <strong>Stadt</strong> auf C4 und C5. Die<br />

Einzelmaßnahmen <strong>Stadt</strong>teilmanagement, Bürgerbeteiligung und Vernetzung<br />

wurden als Querschnittsmaßnahmen aus dem Programm<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> auf alle vier Quartiere angewendet. Falls künftig in C1<br />

und C2 Projekte notwendig werden, die nur aus dem Programm Soziale<br />

<strong>Stadt</strong> finanziert werden können, so ist eine Einbindung in dieses<br />

Programm möglich. 37<br />

Das Teilgebiet „Unteres Wehrden“ ist durch einen hohen Ausländeranteil,<br />

Ladenleerstände und städtebauliche Mängel charakterisiert.<br />

Auch hier gab eine Abwärtsspirale aus sozialen, wirtschaftlichen und<br />

36 §171e (2) und (3) BauGB<br />

37 isoplan-Marktforschung/INIK: Bund-Länder-Programm <strong>Stadt</strong>umbau<br />

West, Teilräumliches Konzept für das Programmgebiet Völklingen-<br />

Innenstadt, Saarbrücken 2010, S. 48<br />

Abgrenzung 2012<br />

unverändert<br />

Charakterisierung des<br />

Teilgebiets Innenstadt<br />

Überschneidung mit<br />

<strong>Stadt</strong>umbau West<br />

Unteres Wehrden


120 Abgrenzung des Programmgebiets 2012<br />

städtebaulichen Problemlagen den Ausschlag, den Bereich in das<br />

Förderprogramm Soziale <strong>Stadt</strong> aufzunehmen. Das Quartier W1 ist mit<br />

dem Sanierungsgebiet „Unteres Wehrden“ deckungsgleich. Es wurde<br />

2007 um sozial benachteiligte Bereiche westlich und südlich der Autobahn<br />

ergänzt (W2).<br />

Der Bereich „Wehrdener Berg“ mit den Quartieren W3 (Schaffhauser<br />

Straße), W4 (Geschosswohnungsbau der GSW) und W5 (Ein- und<br />

Zweifamilienhaussiedlung) wurde 2003 in das Programmgebiet Soziale<br />

<strong>Stadt</strong> aufgenommen. Der Bereich ist durch einen überdurchschnittlichen<br />

Seniorenanteil, einen hohen Anteil sozial schwacher<br />

Bewohner und eine hohe Leerstandsquote in den Geschosswohngebäuden<br />

gekennzeichnet. Das Gebäude „Zilleichstraße 2“ und<br />

Schlichtwohngebäude in der Kleinen Bergstraße stellten lange Zeit<br />

einen sozialen Brennpunkt und einen städtebaulichen Missstand dar.<br />

Die Ballung der Problemlagen ist nach wie vor in der Innenstadt am<br />

höchsten. Die sozioökonomischen Indikatoren in den Quartieren W2<br />

und W5 wichen zuletzt nicht mehr stark vom gesamtstädtischen Mittel<br />

ab; Handlungsbedarf besteht punktuell noch bei einzelnen ungelösten<br />

Problemlagen (siehe Kapitel 3.4). Im Quartier C1 in der Innenstadt<br />

konnten - vorwiegend mit Hilfe anderer Förderprogramme - große<br />

Fortschritte bei der Behebung städtebaulicher Missstände gemacht<br />

werden. Die sozialen Indikatoren in den Quartieren der Innenstadt<br />

haben sich hingegen kaum verändert, so dass hier weiterhin hoher<br />

Handlungsbedarf besteht.<br />

Die sozioökonomische Analyse ergab weiterhin, dass die an den Bereich<br />

Innenstadt nordwestlich und nordöstlich angrenzenden Quartiere<br />

bei weitem nicht die sozialen Problemlagen aufweisen wie das<br />

2007 abgegrenzte Programmgebiet (siehe Kapitel 2.1 und 2.3). Städtebauliche<br />

Missstände von dem Ausmaß, wie sie im bisherigen Programmgebiet<br />

festgestellt wurden, konnten in den angrenzenden Bereichen<br />

ebenfalls nicht identifiziert werden. Eine Erweiterung des<br />

Programmgebiets ist somit nicht zu begründen.<br />

Das Quartier C3 („Im Alten Brühl“) wurde 2007 aus dem Programmgebiet<br />

entlassen, nachdem ein Denkmalschutzprojekt dort fertig gestellt<br />

worden war. Obwohl einige soziale Indikatoren theoretisch für<br />

eine Förderwürdigkeit sprechen, wird aufgrund der geringen Einwohnerzahl<br />

(n = 36) von einer erneuten Aufnahme in das Programmgebiet<br />

abgesehen.<br />

Aus städtebaulichen Gesichtspunkten wurden im unteren Wehrden<br />

(Kulturhalle; Fassadensanierungen) und in der City (mit Hilfe des<br />

<strong>Stadt</strong>umbaus) die besten Fortschritte erzielt. Dennoch sind auch die<br />

städtebaulichen Missstände dort noch nicht in dem Maße behoben,<br />

dass die Quartiere bereits aus dem Programm entlassen werden<br />

könnten. Der 2007 konstatierte Handlungsbedarf auf dem Wehrdener<br />

Berg besteht weiterhin; auch hier sind noch abschließende Maßnah-<br />

Wehrdener Berg<br />

Verbleibender<br />

Handlungsbedarf<br />

benachbarte Quartiere<br />

in der City<br />

Quartier „Im Alten<br />

Brühl“<br />

städtebauliche<br />

Fortschritte


Umsetzungsmodalitäten 121<br />

men im Rahmen der Exit-Strategie notwendig (Lösung des Problems<br />

Zilleichstraße 2; wohnnaher Versammlungsraum für Senioren).<br />

Eine Änderung des Programmgebiets würde schließlich einen nicht<br />

unerheblichen Verwaltungsaufwand nach sich ziehen, der für die kurze<br />

verbleibende Restlaufzeit des Programms nicht gerechtfertigt ist.<br />

Das Monitoring sozialer Veränderungen würde bei einer Änderung<br />

der Gebietsgrenzen erschwert. Das Gebiet ist sachgerecht und<br />

zweckmäßig abgegrenzt, um die begonnenen Maßnahmen zum Abbau<br />

der sozialen und städtebaulichen Missstände zu Ende zu führen.<br />

4.6 Umsetzungsmodalitäten<br />

Die Umsetzungsmodalitäten des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ wurden<br />

in der Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts von 2007<br />

ausführlich beschrieben (S. 98 ff.). An den Anforderungen hat sich<br />

nichts verändert. Die wesentlichen daraus resultierenden Querschnittsaufgaben<br />

werden in den folgenden Maßnahmenübersichten<br />

behandelt.<br />

4.7 Maßnahmen- und Finanzierungsplan<br />

Bis zum Abschluss des Programms bis Ende 2013 sind im Rahmen<br />

der Exit-Strategie im Programmgebietsteil Wehrden abschließende<br />

Maßnahmen zur Förderung aus dem Programm Soziale <strong>Stadt</strong> vorgesehen.<br />

Neben den bereits laufenden bzw. geplanten <strong>Stadt</strong>umbau-<br />

Maßnahmen im City-Dreieck sind für das Programmteilgebiet Innenstadt<br />

für 2013 die oben genannten vorbereitenden Maßnahmen vorgesehen.<br />

Die weiteren in der Übersicht für den Innenstadtbereich<br />

aufgeführten Maßnahmen beziehen sich schwerpunktmäßig auf die<br />

Quartiere C4 und C5 und wurden teilweise bereits im Teilräumlichen<br />

<strong>Stadt</strong>umbau-Konzept als aus Soziale <strong>Stadt</strong> zu finanzierende Maßnahmen<br />

entwickelt, die über den Zeitraum bis 2013 hinaus umzusetzen<br />

sind.<br />

Da die bisherige Gesamtmaßnahme Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen zum<br />

31.12.2013 ausläuft, können in diesem Abschlussjahr letztmalig Einzelmaßnahmen<br />

angemeldet werden. Alle bis zum Programm Jahr<br />

2011 bewilligten Fördermittel müssen bis zum 31.12.2013 abgerufen<br />

sein. Für Bewilligungen der Jahre 2012 und 2013 gilt die so genannte<br />

n+2-Regelung, nach der die in dem jeweiligen Jahr bewilligten Gelder<br />

zwei Jahre später abgerufen sein müssen.<br />

Verwaltungsaufwand<br />

einer Gebietsänderung


122 Maßnahmen- und Finanzierungsplan<br />

Tabelle 8: Einzelmaßnahmen<br />

Maßnahme Teilgebiet Einzelmaßnahme 2013 ab<br />

2014<br />

1.1 Wohnumfeldverbesserungen<br />

und<br />

Verkehrsberuhigung<br />

1.2 Modernisierung und<br />

Sanierung privater<br />

Gebäude<br />

1.3 Umweltverbesserungen<br />

(in Verbindung<br />

mit 4.1)<br />

2.1 Konsolidierung des<br />

Wohnungsangebots<br />

der GSW<br />

2.2 Nutzungsmischung in<br />

der Innenstadt<br />

2.3 Stärkung der Identität<br />

der Innenstadt<br />

3.1 Bürgertreffpunkte<br />

3.2 Konsolidierung des<br />

Angebots für bestimmteNutzergruppen<br />

4.1 Vorbereitende Untersuchungen<br />

4.1 Vorbereitende Untersuchungen<br />

(in Verbindung mit<br />

1.3)<br />

4.2 <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Begrünung und Neugestaltung<br />

des Straßenraums<br />

Förderung<br />

x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Unteres Wehrden Dorfplatz Unteres Wehrden x x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Unteres Wehrden<br />

Unteres Wehrden<br />

Wehrdener Berg<br />

Nördl. Innenstadt<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Wehrdener Berg<br />

Wehrdener Berg<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Neugestaltung Zur Turnhalle,<br />

Fußweg zur Saarstraße<br />

Fassadenprogramm<br />

x x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Klimaschutzkonzept /<br />

energetische Sanierung x x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Sanierung des sanierungswürdigen<br />

GSW-<br />

Bestands<br />

Rückbau nicht mehr benötigter<br />

/ nicht mehr sanierungswürdiger<br />

Wohngeb.<br />

Quartiersplatz im Bereich<br />

Bergstraße<br />

Innenstadtwohnen<br />

bewerben<br />

Quartiers- und Straßenfeste<br />

initiieren / unterstützen<br />

Geschichtspfad historische<br />

Wohn- u. Siedlungsbauten<br />

x<br />

x<br />

Städtebauförderung <br />

Städtebauförderung<br />

x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Nördl. Innenstadt Bürgertreff Bismarckstraße x x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Nördl. Innenstadt Interkulturelle Gärten x x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Wehrdener Berg<br />

Rückbau des Gebäudes<br />

Zilleichstraße 2 incl. Verlagerung<br />

der Gemeinwesenarbeit<br />

Wehrdener Berg Teilräumliches Konzept x x<br />

Wehrdener Berg Monitoring und Evaluierung x x<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Nördliche Innenstadt<br />

<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

/ Rahmenplan<br />

Monitoring und Evaluierung<br />

Zukunftswerkstatt<br />

x<br />

Städtebauförderung <br />

Städtebauförderung <br />

Städtebauförderung<br />

x x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

x x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

x x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Nördl. Innenstadt <strong>Stadt</strong>teilmanagerIn x x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Nördl. Innenstadt Erfahrungsaustausch x x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

4.3 Verfügungsfonds Nördl. Innenstadt Verfügungsfonds x Soziale <strong>Stadt</strong><br />

4.3 Verfügungsfonds Unteres Wehrden Verfügungsfonds x Städt. Haushalt<br />

Daraus ergibt sich für die Einzelmaßnahmen, die über das Programm<br />

soziale <strong>Stadt</strong> in der Restlaufzeit noch durchgeführt werden sollen,<br />

folgender Kosten und Finanzierungsplan:


Maßnahmenübersichten 123<br />

Tabelle 9: Kosten und Finanzierungsplan für die Restlaufzeit Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Maßnahme Teilgebiet Einzelmaßnahme Verfügungsrahmen<br />

(bewilligte<br />

Mittel bis 2012)<br />

€<br />

1.1 Wohnumfeldverbesserungen<br />

und Verkehrsberuhigung<br />

1.2 Modernisierung<br />

und Sanierung<br />

privater Gebäude<br />

3.1 Bürgertreffpunkte<br />

4.1 Vorbereitende<br />

Untersuchungen<br />

Unteres<br />

Wehrden<br />

Unteres<br />

Wehrden<br />

Dorfplatz Unteres<br />

Wehrden<br />

Neugestaltung Zur<br />

Turnhalle, Fußweg<br />

zur Saarstraße<br />

Mittelabruf<br />

bis<br />

Ende<br />

Anmeldung<br />

2013<br />

€<br />

Status 12/2012<br />

240.000,00 2014 Planung/ städtebaul.Abstimmung<br />

363.366,99 2014 Planung/<br />

Förderantrag<br />

Wehrden Fassadenprogramm 21.113,10 2013 laufend<br />

Innenstadt Fassadenprogramm 5.816,85 2013 laufend<br />

Innenstadt Bürgertreff<br />

Bismarckstraße<br />

Nördliche<br />

Innenstadt<br />

Nördliche<br />

Innenstadt<br />

Nördliche<br />

Innenstadt<br />

33.855,24 2014 12.000,00 laufend<br />

Interkulturelle Gärten 2015 40.000,00 beantragt<br />

Studie/Konzept kommunaler<br />

Klimaschutz<br />

/ Zukunftswerkstatt<br />

Monitoring und Evaluierung<br />

2015 60.000,00 beantragt<br />

4.2 <strong>Stadt</strong>teilmana- Gesamtgebiet <strong>Stadt</strong>teilmanagerIn 128.920,91 2014 43.000,00 Soziale <strong>Stadt</strong><br />

gement Gesamtgebiet Erfahrungsaustausch 4.500,00 2013 Soziale <strong>Stadt</strong><br />

4.3 Verfügungsfonds<br />

Innenstadt Verfügungsfonds 7.000,00 2013 Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Wehrden Verfügungsfonds 5.442,44 2013 Städt. Haushalt<br />

4.8 Maßnahmenübersichten<br />

Inhalte, Verantwortliche und weitere Beteiligte, zeitliche Priorität sowie<br />

Kostenschätzungen der derzeit geplanten Einzelmaßnahmen<br />

sind in den folgenden Maßnahmenübersichten dargestellt.<br />

Idee


124 Maßnahmenübersichten<br />

Maßnahme, Teilgebiet 1.1 Wohnumfeldverbesserungen und<br />

Verkehrsberuhigung<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme Begrünung und Neugestaltung des Straßenraums<br />

Ausgangslage Die Wohnviertel der Innenstadt haben ein schlechtes Image, auch wegen des<br />

hohen Ausländeranteils. Die Quartiere sind durch kleinteilige Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />

in Blockrandbebauung geprägt. Teilweise findet man angenehme<br />

Straßenräume mit altem Baumbestand, überwiegend jedoch breite Straßen ohne<br />

Aufenthaltsqualitäten. Typisch für die Wohnviertel dieser Epoche sind die stark<br />

bebauten Innenhöfe, oft ohne Grün. Öffentliche Freiräume, Voraussetzung für<br />

das Entstehen von Nachbarschaften, sind nicht vorhanden.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

• Identitätsbildung der einzelnen Quartiere unterstützen<br />

• Quartiere untereinander besser fußläufig vernetzen<br />

• Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessern<br />

• Straßenraum für Fußgänger aufwerten<br />

• Innenstadt als Wohnstandort für alle Generationen stärken<br />

• Wohnumfeld aufwerten<br />

Da in den beiden Innenstadtwohngebieten die Innenhöfe parzelliert und privat<br />

sind und es bis auf den Schulhof Bergstraße und dem Umfeld Versöhnungskirche<br />

keine öffentlichen Plätze gibt, bietet sich nur die Umgestaltung des bestehenden<br />

Straßenraums an, um den eklatanten Mangel an qualitätvollem Freiraum zu beheben.<br />

Der Straßenquerschnitt ist in der Regel recht groß (ca. 12 m - 16 m), so<br />

dass vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung gegeben sind. Wichtig ist es, den<br />

Bewohnern zu ermöglichen, über den Straßenraum zu verfügen, um so durch<br />

Aneignung den Verkehrsraum in einen sozialen Raum zu verwandeln. Hierbei ist<br />

auch an die Möglichkeit zu denken, öffentliche Fläche in private Flächen (Vorgärten)<br />

umzuwidmen.<br />

Die Maßnahmen sollten mit evtl. notwendigen Erneuerungen von Infrastrukturen<br />

(Kanal, Wasser, etc.) verbunden werden. Über einen längeren Zeitraum wird<br />

jedes Jahr ein Straßenabschnitt neu gestaltet. Damit werden die Kosten gestreckt,<br />

es können Erfahrungen aus den Umsetzungen gesammelt werden und<br />

die Aufwertung des Gebietes durch Marketinginstrumente (Einweihungs- / Straßenfest)<br />

öffentlich wirksam gemacht werden.<br />

Erwartete Wirkungen Aufwertung des Wohnumfeldes, Imageverbesserung des Wohnviertels, Stärkung<br />

der Nachbarschaften<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte Anwohner<br />

Priorität mittel<br />

Umsetzungszeitraum ab 2014<br />

grobe Kostenschätzung Neugestaltung Straßenraum<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Ist-Zustand<br />

Karlstraße ca. 500.000 €, Hochstraße ca. 250.000 €, Kreppstraße ca. 300.000 €,<br />

Hirtenstraße/Bergstraße ca. 250.000 €, Püttlinger Straße ca. 750.000 €, Gartenstraße<br />

ca. 300.000 € , Gesamtkosten ca.2.350.000 €<br />

Umwidmung Teil des Straßenraums an Anwohner zur Anlage von Vorgärten<br />

Planausschnitt


Maßnahme, Teilgebiet 1.1 Wohnumfeldverbesserungen und<br />

Verkehrsberuhigung<br />

Einzelmaßnahme Dorfplatz unteres Wehrden<br />

Maßnahmenübersichten 125<br />

Unteres Wehrden<br />

Ausgangslage Trotz erster Erfolge bleibt für die verbleibende Förderphase die Aufwertung<br />

des öffentlichen Raums durch eine Gestaltung und Begrünung von<br />

Freiflächen und die Ordnung und Beruhigung des Verkehrs eine wichtige<br />

Aufgabe.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Der bisher ungestaltete und von der Bevölkerung ausschließlich als Parkraum<br />

genutzte Platz soll in seiner sozialen Funktion als Treffpunkt ertüchtigt<br />

werden und damit einen Beitrag zur Verbesserung von Kommunikation,<br />

Integration und Identifikation im Quartier leisten.<br />

Der Rahmenplan sieht eine Herrichtung und Gestaltung des platzartig<br />

ausgeweiteten Straßenraums zwischen Grabenstraße und Hostenbacher<br />

Straße zu einem Dorfplatz mit Aufenthaltsqualität zur Nutzung als Kommunikationsbereich<br />

für die Anwohner vor. Planung und Bürgerbeteiligung<br />

liegen vor. Der Platz soll weitgehend mit einer wassergebundenen Decke<br />

befestigt werden und in den Randbereichen mit gepflasterten Flächen<br />

eingefasst werden. Entsprechend der zugedachten Funktion soll der<br />

Dorfplatz bei Erhaltung des bestehenden Hochgrüns mit weiteren Hecken-<br />

und sonstigen Bepflanzungen begrünt und mit Sitzmöglichkeiten,<br />

Beleuchtung, einem Boulefeld, sonstigen bespielbaren Elementen und<br />

eventuell einer Wasseranlage ausgestattet werden.<br />

Erwartete Wirkungen Mit der Errichtung des Dorfplatzes kann im Zusammenspiel mit S&E-<br />

Maßnahmen zur Umfeldgestaltung Kulturhalle (2. BA) und der Neugestaltung<br />

der Straße „Zur Turnhalle“ ein sinnvoller vorläufiger Abschluss der<br />

Sanierungsbemühungen im Unteren Wehrden erreicht werden.<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte Anwohner; Planungsbüro<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum 2013<br />

grobe Kostenschätzung 240.000 €<br />

Finanzierung Förderung durch das Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ (2/3)<br />

Städtischer Haushalt (1/3)<br />

Status Quo Lage im Unteren Wehrden


126 Maßnahmenübersichten<br />

Maßnahme, Teilgebiet 1.1 Wohnumfeldverbesserungen<br />

und Verkehrsberuhigung<br />

Unteres Wehrden<br />

Einzelmaßnahme Neugestaltung der Straße Zur Turnhalle mit Fußweg zur Saarstraße<br />

Ausgangslage Teilmaßnahme einer schon im Rahmenplan von 2000 begründeten Gesamtmaßnahme.<br />

Im Zusammenhang mit den Maßnahmen im Bereich der Kulturhalle sowie<br />

unter Berücksichtigung einer anstehenden Kanalbaumaßnahme und der<br />

beschränkten finanziellen Mittel kann mit der Neugestaltung der Straße Zur Turnhalle<br />

und des Quartiersplatzes am ehesten eine städtebauliche Abrundung erzielt<br />

werden.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

• Verbesserung der Wohnumfeldqualität als grundlegende Vorraussetzung zur<br />

Attraktivierung der Lebens- und Aufenthaltsqualität<br />

• Ordnung und Beruhigung des Verkehrs<br />

• Verbesserung der fußläufigen Durchgängigkeit<br />

Die Straße ist als Einbahnstraße in Richtung Hostenbacher Straße festgelegt. Die<br />

Fahrbahn ist derzeit asphaltiert, die ebenfalls asphaltierten Gehwege sind mit<br />

einem Hochbord von der Fahrbahn abgetrennt. Der geplante Fußweg verläuft von<br />

der Straße Zur Turnhalle über das ehemalige AVD-Gelände an der nördlichen<br />

Grundstücksgrenze des Anwesens Saarstraße 15 („Meisterhaus“) entlang bis zur<br />

Saarstraße.<br />

• niveaugleicher Ausbau der gesamten, als öffentliche Verkehrsfläche gewidmeten<br />

Fläche zwischen den Randbebauungen<br />

• Fahrbahn in Asphalt mit zwei Muldenrinnen abgetrennt von den gepflasterten<br />

Gehwegbereichen im Abschnitt Schaffhauserstraße bis Beginn Parkplatz<br />

Kulturhalle; Pflasterung der gesamten Verkehrsfläche mit Mittelrinne für den<br />

Abschnitt Parkplatz Kulturhalle bis Anschluss Hostenbacher Straße; Ausweisung<br />

dieses Abschnittes als verkehrsberuhigter Bereich (Verkehrszeichen<br />

325 nach Straßenverkehrsordnung).<br />

• Ausweisung von öffentlichen Parkplätzen durch farbige Pflasterstreifen in<br />

den gepflasterten Bereichen<br />

• Ausstattung des Verkehrsraums mit Bäumen und Mastleuchten.<br />

• Befestigung des Fußweges mit Betonsteinpflaster und Beleuchtung<br />

Erwartete Wirkungen Es ist davon auszugehen, dass die entsprechende Gestaltung des Straßenraums<br />

unter Berücksichtigung der Randnutzungen und die Einrichtung der direkten<br />

Wegebeziehung Kulturhalle - Saarpromenade eine deutliche Aufwertung des<br />

betroffenen Gebiets bewirken und weitere private Investitionen im Sinne des<br />

Abbaus städtebaulicher Defizite nach sich ziehen wird (insbesondere Fassadensanierungen).<br />

An indirekten Wirkungen werden eine Imageverbesserung des<br />

Wohnviertels und eine Stärkung der Nachbarschaften erwartet.<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte Anwohner; Planungsbüro<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum ab 2013<br />

Kostenschätzung 363.366,99 € zugeordneter Kostenrahmen<br />

Finanzierung Förderung durch „Soziale <strong>Stadt</strong>“ (2/3), Städtischer Haushalt (1/3)<br />

Straße Zur Turnhalle, Ist-Zustand


Maßnahme, Teilgebiet 1.2 Modernisierung und Sanierung<br />

privater Gebäude<br />

Maßnahmenübersichten 127<br />

Wehrden<br />

Einzelmaßnahme Private Fassadensanierung und Freiflächengestaltung<br />

Ausgangslage Seit der Einführung des Fassadenprogramms wurden ca. 100 Anwesen im <strong>Stadt</strong>teil<br />

Wehrden saniert. Trotz eines teilweisen Erfolgs ist noch keine flächendeckende<br />

Aufwertung der Fassaden im Programmgebietsteil Wehrden erreicht worden.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Erwartete Wirkungen<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

Ziel ist eine sichtbare Aufwertung des <strong>Stadt</strong>teils durch die Sanierung von Fassaden<br />

und privaten Freiflächen. Dazu wurde für Hauseigentümer im Programmgebiet<br />

ein Anreiz geschaffen, durch eine Fassadensanierung (ggf. mit energetischer<br />

Sanierung) unter Bewahrung historischer Stilelemente das eigene Haus aufzuwerten.<br />

Die Gestaltung privater Freiflächen wird ebenfalls gefördert.<br />

Sanierungsbereite Eigentümer erhalten durch das Förderprogramm für Fassadensanierungen<br />

20 % der Investitionssumme und bis zu 2.500 Euro pro Anwesen.<br />

Die zeitweise im <strong>Stadt</strong>eilbüro durch einen Dipl.-Ingenieur durchgeführte<br />

Modernisierungsberatung wurde verstetigt und wird jetzt durch den Fachdienst 46<br />

der <strong>Stadt</strong>verwaltung gewährleistet. Das Programm zur Freiflächengestaltung<br />

fördert vornehmlich Entsiegelungsmaßnahmen. Zukünftig sollen diese beiden<br />

Ausrichtungen zusammengefasst werden, um einen größeren Spielraum bei der<br />

Mittelvergabe zu erhalten.<br />

Die in Teilen schon sichtbare Aufwertung von Straßenzügen soll sich flächendeckend<br />

auf den gesamten Programmgebietsteil Wehrden ausdehnen. Unterstützend<br />

wirkt dabei der Nachahmereffekt auf Nachbarn, wenn eine Maßnahme umgesetzt<br />

wird.<br />

weitere Beteiligte Hauseigentümer im Programmgebietsteil Wehrden<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum laufend, Fortsetzung bis Ende 2013<br />

grobe Kostenschätzung Derzeit werden vorgehalten: 21.113,10 € (Stand: Dez. 2012)<br />

Finanzierung Förderung durch das Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ (2/3)<br />

Städtischer Haushalt (1/3)<br />

Sanierte Fassaden (Kirchbergstraße) Sanierte Bereiche (Ausschnitt)


128 Maßnahmenübersichten<br />

Maßnahme, Teilgebiet 1.2 Modernisierung und Sanierung<br />

privater Gebäude<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme Private Fassadensanierung und Freiflächengestaltung<br />

Ausgangslage Im Programmgebietsteil Nördliche Innenstadt sind zahlreiche Fassaden ebenfalls<br />

in einem desolaten Zustand. Im Jahr 2007 wurde die Maßnahme Förderung der<br />

privaten Fassadensanierung und Freiflächengestaltung daraufhin um den Bereich<br />

der Innenstadt erweitert. Trotz einer Bewerbungsaktion im Jahr 2009 wird die<br />

Maßnahme im Bereich der Innenstadt nicht so gut angenommen wie im <strong>Stadt</strong>teil<br />

Wehrden. Die kritische Masse sanierter Fassaden, die nötig ist, um Nachahmer<br />

zu animieren, ist noch nicht erreicht.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Ziel ist eine sichtbare Aufwertung des <strong>Stadt</strong>teils durch die Sanierung von Fassaden<br />

und privaten Freiflächen. Dazu wurde für Hauseigentümer im Programmgebiet<br />

ein Anreiz geschaffen, durch eine Fassadensanierung (ggf. mit energetischer<br />

Sanierung) unter Bewahrung historischer Stilelemente das eigene Haus aufzuwerten.<br />

Die Gestaltung privater Freiflächen wird ebenfalls gefördert.<br />

Sanierungsbereite Eigentümer erhalten durch das Förderprogramm für Fassadensanierungen<br />

20 % der Investitionssumme und bis zu 2.500 Euro pro Anwesen.<br />

Die Bedingungen des Programms sollen überprüft und an den Bedarf angepasst<br />

werden. Das Programm soll besser kommuniziert werden.<br />

Erwartete Wirkungen Durch eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit und fachliche Beratung soll der<br />

Durchbruch zu einer flächendeckenden, sichtbaren Aufwertung des Straßenbildes<br />

im Programmgebietsteil nördliche Innenstadt erreicht werden.<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte Hauseigentümer im Programmgebietsteil Nördliche Innenstadt<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum seit 2007 laufend, Fortsetzung bis Ende 2013<br />

grobe Kostenschätzung Derzeit werden vorgehalten: 5.816,85 € (Stand: 12/2012)<br />

Finanzierung Förderung durch das Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ (2/3)<br />

Flyer der Werbekampagne<br />

Städtischer Haushalt (1/3)


Maßnahmenübersichten 129<br />

Maßnahme, Teilgebiet 1.3 Umweltverbesserungen Nördliche Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme Kommunaler Klimaschutz / energetische <strong>Stadt</strong>sanierung<br />

Ausgangslage Im Focus der Umweltschutzdiskussionen stehen in den letzten Jahren zunehmend<br />

der Klima- und Ressourcenschutz mit dem Ziel, den Anteil klimaschädlicher<br />

Gase durch den Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduktion des Wärmebedarfs<br />

zu reduzieren. Zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele sind weitere<br />

Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in den Kommunen erforderlich.<br />

Die Einbeziehung lokaler Akteure und die Betrachtung von Quartieren als<br />

Handlungsebene geben zusätzliche Impulse für den Sanierungsprozess insbesondere<br />

in Altbauquartieren und in Quartieren mit heterogener Eigentümerschaft.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

• Information und Aktivierung der Eigentümer und Bewohner<br />

• Bestandsaufnahme der Gebäude und Infrastrukturen im Quartier hinsichtlich<br />

der Möglichkeiten der Energieeinsparung, der Steigerung der Energieeffizienz<br />

und des Ausbaus der erneuerbaren Energien<br />

• Vorbereitung der Erstellung eines integrierten Quartierskonzepts für energetische<br />

Sanierungsmaßnahmen<br />

• Einbindung entsprechender Fachleute in die Zukunftswerkstatt Nördliche<br />

Innenstadt<br />

• Vor-Ort-Aufnahmen und Begehungen von Gebäuden<br />

• Ermittlung technischer und wirtschaftlicher Energieeinsparpotentiale<br />

• Beratung<br />

Erwartete Wirkungen • Förderung der Bereitschaft privater Investitionen<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

• Grundlage eines integrierten Quartierskonzepts<br />

• Umsetzung von Maßnahmen, Attraktivierung des Quartiers<br />

weitere Beteiligte Eigentümer, Gewerbetreibende, Anwohner; Fachbüro<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum ab 2013<br />

grobe Kostenschätzung ca 60.000 € (in Verbindung mit Maßnahme 4.1)<br />

Finanzierung Förderung durch das Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“ (2/3)<br />

Hintergrund: Saarländisches<br />

Klimaschutzkonzept<br />

Städtischer Haushalt (1/3)


130 Maßnahmenübersichten<br />

Maßnahme, Teilgebiet 2.2 Nutzungsmischung in der<br />

Innenstadt<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme Bildung eines Quartiersmittelpunkts: Quartiersplatz im Bereich Bergstraße<br />

Ausgangslage Die Wohnviertel der Innenstadt haben ein schlechtes Image, auch wegen des<br />

hohen Ausländeranteils. Das Umfeld der Bergstraße wird durch kleinteilige Ein-<br />

und Mehrfamilienhäuser in Blockrandbebauung geprägt. Teilweise findet man<br />

angenehme Straßenräume mit altem Baumbestand, überwiegend jedoch breite<br />

Straßen ohne Aufenthaltsqualitäten. Typisch für die Wohnviertel dieser Epoche<br />

sind die stark bebauten Innenhöfe, oft ohne Grün. Öffentliche Freiräume, Voraussetzung<br />

für das Entstehen von Nachbarschaften, sind nicht vorhanden. Ein Quartierszentrum<br />

mit einer Häufung quartiersrelevanter Nutzungen gibt es nicht.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Erwartete Wirkungen<br />

Quartierszentrum durch Konzentration quartiersrelevanter Nutzungen schaffen;<br />

Innenstadt als Wohnstandort für alle Generationen stärken durch Verbesserung<br />

der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und Aufwertung des Wohnumfelds;<br />

Identitätsbildung des Quartiers unterstützen und nachbarschaftliches Engagement<br />

stärken<br />

Im Umfeld der Grundschule Bergstraße soll ein Quartiersmittelpunkt mit einer<br />

Konzentration quartiersrelevanter Nutzungen geschaffen werden. Dazu soll mit<br />

den örtlichen Betrieben und den Immobilieneigentümern im Umfeld des Platzes<br />

ein Konzept erarbeitet werden, wie ggf. durch Verlagerungen von Geschäften,<br />

Gastronomie und/oder Dienstleistern ein belebter Quartiersmittelpunkt geschaffen<br />

werden kann.<br />

Der Schulhof der Grundschule Bergstraße ist für Kinder und Jugendliche großzügig<br />

gestaltet. Für die übrige Bevölkerung gibt es in diesem Quartier keinen vergleichbaren<br />

öffentlichen Platz, der ein informelles Treffen der Bewohner ermöglicht.<br />

Der Dreiecksplatz unter den Platanen bietet sich hierfür an. Er könnte von<br />

dem gegenüberliegenden Gasthaus „Parkschenke“ bespielt werden. Dieser kleine<br />

Platz wird zurzeit als Spielplatz genutzt. Dieser könnte auf den Schulhof verlegt<br />

werden. Der übrige Schulhof ist immer noch als Treffpunkt für Kinder und<br />

Jugendliche großzügig bemessen.<br />

Belebung des Umfelds als Quartiersmittelpunkt; dadurch Aufwertung der Wohnfunktion<br />

und des Images der nördlichen Innenstadt, dadurch mittelfristig Stärkung<br />

der sozialen Mischung der Bevölkerung<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen, <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

ggf. Unterstützung durch externes Büro (Konzeptentwicklung, Beteiligung)<br />

weitere Beteiligte Gewerbetreibende und Hauseigentümer im Quartier<br />

Priorität mittel<br />

Umsetzungszeitraum 2013 - 2015<br />

grobe Kostenschätzung Konzept und Beteiligung: 20.000 €;<br />

Investitionskosten je nach notwendigen baulichen Maßnahmen<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Ist-Zustand 2008 Beispiel Dorfplatz mit Gastronomie (Saarbrücken)


Maßnahme, Teilgebiet 2.3 Stärkung der Identität der<br />

Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme Innenstadtwohnen bewerben<br />

Maßnahmenübersichten 131<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Ausgangslage Eine Haushaltsbefragung in ganz Völklingen ergab 2004, dass die Innenstadt als<br />

Wohnstandort ein äußerst schlechtes Image hat. Die seitdem durchgeführten<br />

investiven Maßnahmen im Rahmen des ExWoSt-Modellprogramms <strong>Stadt</strong>umbau<br />

West und des Programms Soziale <strong>Stadt</strong> haben in der City bereits zu einer ersten<br />

positiven Aufbruchstimmung geführt. Auch in den nördlichen Quartieren der Innenstadt<br />

bestehen Chancen für den Aufbau einer positiven Quartiersidentität,<br />

eine wichtige immaterielle Grundlage für eine Verbesserung der Wohnqualität.<br />

Diese Chancen können genutzt werden, um vorhandene Stärken auszubauen<br />

(v.a. historische Bausubstanz, junge Bevölkerung, Engagement ausländischer<br />

Hauseigentümer bei der Renovierung ihrer Anwesen, kleinteilige lokale Ökonomie),<br />

und Schwächen zu überwinden (v.a. Nebeneinander der verschiedenen<br />

gesellschaftlichen Schichten, Ethnien und Religionsgemeinschaften, wenig Vernetzung,<br />

schlechtes Image aufgrund des hohen Migrantenanteils).<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

soziale Mischung der Bevölkerung stärken, Gettoisierung entgegen wirken;<br />

Identitätsbildung der Quartiere unterstützen;<br />

multikulturelle Potenziale nutzen;<br />

Image der City aufwerten;<br />

Innenstadt als Wohnstandort für alle Generationen stärken;<br />

stadthistorisch bedeutsame und <strong>Stadt</strong>bild prägende Gebäude und Brachflächen<br />

wieder nutzen<br />

Beschreibung der<br />

Erarbeitung einer Imagekampagne für die Innenstadt mit folgenden Elementen:<br />

Maßnahme<br />

- Werbung und Pressearbeit für Wohnen in der Innenstadt<br />

- Darstellung positiver Beispiele gelungener Sanierungen und guter Wohnsituationen<br />

im Programmgebiet, Darstellung der Einkaufsmöglichkeiten, wohnnaher<br />

Dienstleistungen und sozialen Infrastruktur; regelmäßige Berichterstattung<br />

über städtebauliche Verbesserungen und Aufwertung der Angebote<br />

(z.B. Revitalisierung des ehemaligen Kaufhofareals)<br />

- Verknüpfung mit Veranstaltungen in der Innenstadt mit Außenwirkung<br />

- Zusammenarbeit mit Hausbesitzern und Investoren in der Innenstadt<br />

Erwartete Wirkungen - Verringerung der Leerstandsquote im Programmgebiet<br />

- Zuzug von Familien, HaushaltsneugründerInnen und Senioren<br />

- Beitrag zu einer ausgewogenen Sozialstruktur in der <strong>Stadt</strong>mitte<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte Gemeinnützige Städtische Wohnungsgesellschaft; weitere Hausbesitzer; Investor<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum 2012 - 13<br />

grobe Kostenschätzung Werbekostenetat 5.000 € pro Jahr<br />

Finanzierung Förderung durch Soziale <strong>Stadt</strong>; städtischer Haushalt; GSW; Hausbesitzer<br />

Fotos: Beispiele qualitätsvoller<br />

Wohngebäude in der<br />

Innenstadt


132 Maßnahmenübersichten<br />

Maßnahme, Teilgebiet 2.3 Stärkung der Identität der<br />

Innenstadt<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme Quartiers- und Straßenfeste initiieren und unterstützen<br />

Ausgangslage Eine Haushaltsbefragung in ganz Völklingen ergab 2004, dass die Innenstadt als<br />

Wohnstandort ein äußerst schlechtes Image hat. Die seitdem durchgeführten<br />

investiven Maßnahmen im Rahmen des ExWoSt-Modellprogramms <strong>Stadt</strong>umbau<br />

West und des Programms Soziale <strong>Stadt</strong> sowie die Bespielung der neu geschaffenen<br />

<strong>Stadt</strong>räume mit öffentlichen Festen und Veranstaltungen in der City und<br />

2008/2009 auch in der Bergstraße haben zu einer positiven Aufbruchstimmung<br />

geführt. Die anderen Straßen der nördlichen Wohnquartiere des Programmgebiets<br />

haben bisher wenig von den Identität stiftenden Maßnahmen in der Innenstadt<br />

profitiert, die sich mehr auf das City-Dreieck und die Bergstraße bezogen.<br />

Auch in den anderen Wohnbereichen der Innenstadt bestehen jedoch Chancen<br />

für den Aufbau einer positiven Quartiersidentität. Diese Chancen sollen genutzt<br />

werden, um vorhandene Stärken auszubauen (v.a. historische Bausubstanz,<br />

junge Bevölkerung, Engagement ausländischer Hauseigentümer bei der Renovierung<br />

ihrer Anwesen, kleinteilige lokale Ökonomie), und Schwächen zu überwinden<br />

(v.a. Nebeneinander der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten,<br />

Ethnien und Religionsgemeinschaften, wenig Vernetzung, schlechtes Image<br />

aufgrund des hohen Migrantenanteils).<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Erwartete Wirkungen<br />

soziale Mischung der Bevölkerung stärken, Gettoisierung entgegen wirken;<br />

Identitätsbildung der einzelnen Quartiere unterstützen;<br />

multikulturelle Potenziale nutzen;<br />

Image der City aufwerten;<br />

Innenstadt als Wohnstandort für alle Generationen stärken;<br />

nachbarschaftliches Engagement stärken<br />

Im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen zur Aktivierung und Stärkung funktionierender<br />

Nachbarschaften in den nördlichen Wohnquartieren weitere Quartiers- und<br />

Straßenfeste konzipiert, initiiert und unterstützt werden. Die Aufgabe der Konzeption<br />

umfasst das Finden geeigneter Straßen oder Plätze, die Gestaltung eines<br />

Programms und die Klärung des organisatorischen Rahmens. Anlass kann z.B.<br />

die Einweihung des Geschichtspfades (Maßnahme 1.3) oder des Dorfplatzes an<br />

der Bergstraße (Maßnahme 3.6) sein. Um die Feste zu initiieren, sind geeignete<br />

lokale Akteure, Vereine und sonstige Multiplikatoren in den Quartieren zu identifizieren<br />

und für eine Mitwirkung zu motivieren. Bei der Umsetzung setzt die <strong>Stadt</strong><br />

vorhandenes know-how von anderen Veranstaltungen ein und unterstützt die<br />

Akteure bei der Durchführung.<br />

Aufwertung des Images der Wohnquartiere in der Innenstadt<br />

Aufbau bzw. Intensivierung nachbarschaftlicher Beziehungen<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen, <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

weitere Beteiligte weitere Ämter der <strong>Stadt</strong>; lokale Akteure (Gewerbe, Dienstleister, Vereine, Kirchen,<br />

Schulen u.ä.)<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum Vorbereitung: 2009, Umsetzung ab 2010 laufend<br />

grobe Kostenschätzung Personalkosten <strong>Stadt</strong>teilmanager: Abhängig von Zeitaufwand<br />

Zuschuss zu Durchführung: 500 € / Jahr<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Planausschnitt: mögliche Straßenabschnitte Foto: <strong>Stadt</strong>teilfest Bergstraße


Maßnahme, Teilgebiet 2.3 Stärkung der Identität der<br />

Innenstadt<br />

Maßnahmenübersichten 133<br />

Nördliche Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme Geschichtspfad historische Wohn- und Siedlungsbauten<br />

Ausgangslage Die Wohnquartiere der nördlichen Innenstadt entstanden seit der 2. Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts bedingt durch das starke Wachstum der <strong>Stadt</strong> im Zuge der Industrialisierung.<br />

Dadurch ist ein einmaliges Ensemble der Siedlungstätigkeit dieser Zeit<br />

entstanden. Diese Qualitäten sind weder den Bewohner noch den Besucher des<br />

Weltkulturerbes hinreichend bewusst. Beides gilt es zu stärken, da das Image<br />

dieses Viertels nicht sehr positiv ist.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Identitätsbildung der einzelnen Quartiere unterstützen<br />

Image der City aufwerten<br />

Anbindung Weltkulturerbe – City stärken<br />

Historische <strong>Stadt</strong>strukturen wieder sichtbar machen.<br />

Innenstadt als Wohnstandort stärken<br />

Der Geschichtspfad beschreibt die Entwicklung der Bautätigkeit der Völklinger<br />

Hütte für ihre Arbeiter von 1884 an. Mit Gründung der Arbeiter-Baugenossenschaft<br />

1904, deren Häuser nach einigen Jahren der Vermietung erworben werden<br />

konnten, sollten die Arbeiter an das Unternehmen und den Ort gebunden werden.<br />

In einigen <strong>Stadt</strong>teilen sind noch Reste der Siedlungen oder „Kolonien“ vorhanden.<br />

Zwar sind einige der Gebäude im Laufe der Zeit stark überformt, aber die Grundstruktur<br />

ist noch zu erkennen.<br />

Auf einem Rundweg können alle Siedlungen besichtigt werden.<br />

Dieser Weg wird im <strong>Stadt</strong>bild verortet, Schilder weisen auf die historischen Bauten<br />

hin und informieren über die Entstehungsgeschichte. Führungen werden mit der<br />

IVH angeboten<br />

Erwartete Wirkungen Identitätsbildung der Bewohnerschaft, Imageförderung der Wohnviertel<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte Initiative Völklinger Hütte e.V.<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum 2012 - 2013<br />

grobe Kostenschätzung Beschilderungskonzept (Standorte und Inhalte festlegen): 10.000 €<br />

Grobe Schätzung für 20 Schilder und 20 Masten mit Wegweisern):<br />

Grafische Gestaltung: ca. 10.000 €<br />

Ausführung: ca. 10.000 €<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Beispiel: Beschilderung in Bitche Planausschnitt


134 Maßnahmenübersichten<br />

Maßnahme, Teilgebiet 3.1 Bürgertreffpunkte Nördliche Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme Bürgertreffpunkt Bismarckstraße<br />

Ausgangslage In einem Ladenleerstand in der Bismarckstraße 20 wurde im November 2007 der<br />

"<strong>Stadt</strong>teiltreff Völklingen" eröffnet. Dort können sich Bürger/innen über Projekte<br />

informieren und sich für ihren <strong>Stadt</strong>teil engagieren. Außerdem ist Platz vorhanden<br />

für Initiativen, Vereine, Selbsthilfegruppen und Träger im <strong>Stadt</strong>teil sowie für Gesprächsrunden<br />

oder Informations- und Kulturveranstaltungen. Der Bürgertreff hat<br />

sich etabliert und hat einen wachsenden Bekanntheitsgrad.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

verstärkte Information, Aktivierung und Beteiligung der Bevölkerung am <strong>Stadt</strong>teilleben<br />

Unterstützung lokaler Initiativen<br />

Der <strong>Stadt</strong>teiltreff soll weiterhin für die Bevölkerung des Programmgebiets Innenstadt<br />

erhalten bleiben.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilmanagement soll den Quartierstreff an mehreren Tagen in der Woche<br />

für die Bevölkerung öffnen.<br />

Um die Kosten für einen Umzug zu sparen, werden die Räumlichkeiten in der<br />

Bismarckstraße weiter genutzt. Durch die räumliche Nähe zum Programmgebiet<br />

„nördliche Innenstadt“ ist der Standort auch für dessen Bevölkerung geeignet.<br />

Erwartete Wirkungen Aktivierung und Beteiligung der Bevölkerung am <strong>Stadt</strong>teilleben<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen, <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

weitere Beteiligte örtliche Vereine, Initiativen, Bürger<br />

Priorität mittel<br />

Umsetzungszeitraum Fortsetzung des <strong>Stadt</strong>teiltreffs Bismarckstraße<br />

grobe Kostenschätzung Miete, lfd. Kosten: 6.000 € p.a.<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Dokumentation<br />

Fotos:<br />

<strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

Es werden vorgehalten: 33.855,24 € (Stand: 12/2012)<br />

Eröffnung <strong>Stadt</strong>teiltreff durch den OB, 2007 Eröffnung Kinderbetreuungsbörse 2008


Maßnahmenübersichten 135<br />

Maßnahme, Teilgebiet 3.1 Bürgertreffpunkte Nördliche Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme Interkulturelle Gärten<br />

Ausgangslage In der eng bebauten nördlichen Innenstadt leben viele deutsche und ausländische<br />

Mieter in Geschosswohnungen ohne Nutzungsmöglichkeiten von Grünräumen.<br />

Gemeinsam zu nutzende „Interkulturelle Nachbarschaftsgarten“ soll hier<br />

Abhilfe schaffen.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Es gibt bereits Ansätze interkultureller Gartenbautätigkeiten im Quartier. Im Sinne<br />

der u.g. Ziele sollen diese ausgebaut, vernetzt und unterstützt werden.<br />

• Miteinander der Kulturen stärken<br />

• Identitätsbildung der einzelnen Quartiere unterstützen<br />

• Innenstadt als Wohnstandort für alle Generationen stärken<br />

• Wohnumfeld aufwerten<br />

• Biotopvernetzung<br />

• Aufgreifen bereits vorhandener Ansätze<br />

Konzeptionelle Ebene:<br />

• Suche geeigneter Grundstücke im Quartier<br />

• Beteiligung der Bevölkerung bei der Feststellung der Bedarfe und bei der<br />

Planung<br />

• Planung (Grundstücksaufteilung in Gartenbauflächen, Gemeinschaftsflächen,<br />

Wege, Gebäude; Planzeichnung für die Umsetzung)<br />

Umsetzung:<br />

• Rodung vorhandenen Wildwuchses; Bodenverbesserungen; Erstellung von<br />

Plätzen und Wegen; ggf. Errichtung eines Gerätehauses; ggf. Installation einer<br />

Zaunanlage<br />

• Umsetzung im Rahmen einer Beschäftigungs- oder Qualifizierungsmaßnahme<br />

mit Arbeitssuchenden aus dem Quartier in Kooperation mit einem örtlichen<br />

Träger<br />

Erwartete Wirkungen • Stärkung der Nachbarschaften<br />

• Aufwertung des Wohnumfeldes<br />

• Imageverbesserung des Wohnviertels<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen und sozialer Träger<br />

weitere Beteiligte Anwohner<br />

Priorität mittel<br />

Umsetzungszeitraum ab 2014<br />

grobe Kostenschätzung 40.000 € (Projektidee, noch nicht bewilligt)<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Good Practice Beispiel:<br />

Interkultureller Garten Kirchberg<br />

(Rh.-Pfalz)


136 Maßnahmenübersichten<br />

Maßnahme, Teilgebiet 3.2 Konsolidierung des Angebots für<br />

bestimmte Nutzergruppen<br />

Wehrdener Berg<br />

Einzelmaßnahme Rückbau des Gebäudes Zilleichstraße 2 incl. Verlagerung der Gemeinwesenarbeit<br />

Ausgangslage Die Bewohner des ehemaligen Obdachlosenheims Zilleichstraße 2 sind im Herbst<br />

2012 in andere Wohnungen im <strong>Stadt</strong>gebiet umgezogen, die in einem besseren<br />

Zustand sind. Große Teile des Gebäudes Zilleichstraße 2 sind seitdem ungenutzt.<br />

Sie sind in einem desolaten Erhaltungszustand. Die Haustechnik ist mangelhaft<br />

(z.T. keine Heizung der Wohnräume; desolate Elektrik; Sanitäreinrichtungen).<br />

Gutachten hierzu liegen vor (siehe Kapitel 3.3.4.1, Seite 74). Für die Gemeinwesenarbeit<br />

werden auf dem Wehrdener Berg bessere Räumlichkeiten gesucht<br />

(s.u.). Hinzu kommen hohe Wohnungsleerstandsquoten im Geschosswohnungsbau<br />

der GSW und der Leerstand der Schlichtwohngebäude in der Kleinen Bergstr.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Rückbau des nicht mehr sanierungswürdigen Gebäudes;<br />

Konsolidierung auf dem Wohnungsmarkt;<br />

Füllung von Leerständen in den GSW-eigenen Wohngebäuden<br />

Zur Lösung der genannten Probleme ist eine konzertierte Aktion unter Einbeziehung<br />

der Wohnungsgesellschaft und des Gemeinwesenbüros erforderlich. Eine<br />

ursprünglich angedachte Insellösung mit einem Teilabriss der Zilleichstraße 2 ist<br />

nicht effizient und löst die übrigen Probleme nicht. Die Wohnungsgesellschaft<br />

GSW spielt bei der Aufwertungsstrategie eine Schlüsselrolle.<br />

Das Gebäude Zilleichstraße 2 kann nach vorliegenden Gutachten mit vertretbarem<br />

Aufwand nicht für andere Nutzungen hergerichtet werden. Nach dem Umzug<br />

der letzten Bewohner in bessere Wohnungen und einer Verlagerung der Gemeinwesenarbeit<br />

soll das nicht mehr sanierungswürdige Anwesen Zilleichstraße 2<br />

deshalb zurückgebaut werden.<br />

Erwartete Wirkungen Verbesserung der Wohnsituation und bessere soziale Integration der ehemaligen<br />

Bewohner der Obdachloseneinrichtung;<br />

Zeitgemäße Räumlichkeiten für die Gemeinwesenarbeit;<br />

Konsolidierung der Nutzungen der Wohnungen der GSW;<br />

Bereinigung des Wohnraumangebots durch Rückbau des nicht mehr benötigten<br />

und nicht sanierungswürdigen Gebäudes Zilleichstraße 2<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte GSW, Caritas<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum 2013 - 2015<br />

grobe Kostenschätzung erst nach Konkretisierung der Maßnahme möglich<br />

Finanzierung Städtebauförderung (Rückbau)


Maßnahmenübersichten 137<br />

Maßnahme, Teilgebiet 4.1 Vorbereitende Untersuchungen Nördliche Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme <strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> (ab 2013),<br />

Teilräumliches Konzept für die nördliche Innenstadt<br />

Ausgangslage Für die Quartiere C4 und C5 der nördlichen Innenstadt wurde in der Fortschreibung<br />

des Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>s von 2012 Handlungsbedarf über das<br />

Ende der derzeitigen Programmlaufzeit festgestellt. Bürger sind aktiviert und Beteiligungsstrukturen<br />

eingerichtet. Investive Maßnahmen zum Abbau der sozialen und<br />

städtebaulichen Missstände wurden in der nördlichen Innenstadt jedoch bisher<br />

nicht durchgeführt.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Durchbrechen der Abwärtsspirale aus sozialer Benachteiligung und städtebaulichen<br />

Missständen in der nördlichen Innenstadt; Abbau städtebaulicher Defizite;<br />

Bedarfsgerechte Aufwertung des Wohnungsbestands; Aufwertung der quartiersbezogenen<br />

Infrastruktur; Einbeziehung der Bevölkerung<br />

Das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> in seiner jetzigen Form muss bis Ende 2013 beendet<br />

und abgerechnet werden. Für eine Neubeantragung ist die Erstellung eines <strong>Entwicklungskonzept</strong>s<br />

mit einem konkreten Maßnahmen- und Kostenplan für 5-10<br />

Jahre erforderlich. Mit diesem bewirbt sich die <strong>Stadt</strong> um neue Fördermittel. Auf der<br />

Grundlage der geänderten Förderbedingungen soll das Teilräumliche Konzept für<br />

die nördliche Innenstadt aufbauend auf der Exit-Strategie des Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>s<br />

von 2012 und der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung incl. Zukunftswerkstatt<br />

(s.u.) konkretisiert werden.<br />

Erwartete Wirkungen Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Soziale <strong>Stadt</strong> - Investitionen im Quartier“;<br />

Umsetzung und Finanzierung von Maßnahmen zur Erreichung der o.g. Ziele<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte externes Büro; saarländisches Ministerium für Inneres und Sport<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum ab 2013<br />

grobe Kostenschätzung 25.000 €, ggf. in Verbindung mit Klimaschutzkonzept und Zukunftswerkstatt<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong>, Städtischer Haushalt


138 Maßnahmenübersichten<br />

Maßnahme, Teilgebiet 4.1 Vorbereitende Untersuchungen Nördliche Innenstadt<br />

Wehrden<br />

Einzelmaßnahme Monitoring und Evaluierung<br />

Ausgangslage Die Einführung eines EDV-gestützten Programmmonitoring-Systems zur regelmäßigen<br />

Erfassung von Kontextdaten (Wirkungskontrolle) und Programmdaten (Fortschrittskontrolle)<br />

wurde erst in Ansätzen umgesetzt. Für eine gute Dokumentation<br />

der kleinräumigen Veränderungen im <strong>Stadt</strong>teil als Grundlage der Aktualisierung<br />

des Handlungsbedarfes und als Datengrundlage für eine formative (begleitende)<br />

Evaluierung mit dem Ziel einer laufenden Verbesserung der Programmumsetzung<br />

ist eine Professionalisierung und Verstetigung des Monitorings der Kontextdaten -<br />

unabhängig von einem bestimmten Förderprogramm - essentiell. Im Rahmen der<br />

vom Bund geplanten Evaluation der Städteförderungsprogramme wird diese Aufgabe<br />

ohnehin auf die geförderten Kommunen zukommen.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Diese Maßnahme soll Informationen liefern über den Fortgang des integrierten<br />

Erneuerungsansatzes in den <strong>Stadt</strong>teilen. Es soll eine Verlaufs- und Erfolgskontrolle<br />

eingeführt werden und eine Anpassung der Strategie erfolgen.<br />

In Zeitabständen von zwei bis drei Jahren sollen Rat und Verwaltung auf der<br />

Grundlage der Ergebnisse des Monitoring und der Evaluation die Gültigkeit der<br />

Ziele des Programms selbst bewerten und ggf. die Strategie des Programms anpassen.<br />

Vorgesehen ist die Einführung eines EDV-gestützten Programmmonitoring-Systems<br />

sowie eines handhabbaren <strong>Stadt</strong>teilmonitorings bzw. Sozialmonitorings.<br />

Eine Evaluation im Sinne einer Wirkungsanalyse soll zukünftig im Rahmen<br />

der Fortschreibung des integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>s regelmäßig erfolgen.<br />

Hierzu gehören auch jährliche Veranstaltungen der Programmverantwortlichen zur<br />

Selbstevaluierung der laufenden Maßnahmen.<br />

Erwartete Wirkungen Effizientere Umsetzung der geplanten Maßnahmen und bessere Kontrolle der<br />

Zielerreichung; Berichterstattung über Zielerreichung an <strong>Stadt</strong>rat, Land und Bund<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte ggf. externes Büro; Land; Bund<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum ab 2013<br />

grobe Kostenschätzung 5.000 € jährlich<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong>


Maßnahmenübersichten 139<br />

Maßnahme, Teilgebiet 4.1 Vorbereitende Untersuchungen Nördliche Innenstadt<br />

Einzelmaßnahme Zukunftswerkstatt „Nördliche Innenstadt“<br />

Ausgangslage Seit der Erweiterung des Programmgebietes „Soziale <strong>Stadt</strong>“ auf Teile der Innenstadt<br />

beteiligen sich Bürgerinnen und Bürger im „<strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt“ aktiv<br />

an der Entwicklung ihres <strong>Stadt</strong>teils. Zur Verbesserung der städtebaulichen Situation<br />

in den Wohngebieten der nördlichen Innenstadt sollen verstärkt investive<br />

Maßnahmen umgesetzt werden, ggf. auch unter Zuhilfenahme von Finanzierungshilfen<br />

aus der Städtebauförderung. Vor dem Hintergrund des auslaufenden<br />

Förderprogramms „<strong>Stadt</strong>teile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>“ soll die Bewohnerschaft der nördlichen Innenstadt in einem aktiven Beteiligungsprozess<br />

in Form einer Zukunftswerkstatt gemeinsam Ideen für ihr Wohnquartier<br />

entwickeln und umsetzen, um so einen langfristigen Beteiligungsprozess<br />

der Bewohnerschaft einzuleiten.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

• Langfristige Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation im Quartier „Nördliche<br />

Innenstadt“<br />

• Bearbeiten von aktuellen städtebaulichen Vorhaben<br />

• Entwickeln neuer Ideen und Ansätze<br />

• Erarbeiten einer Vision „Nördliche Innenstadt 2020“<br />

• Strategieentwicklung für eine langfristige Bürgerbeteiligung an den <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozessen<br />

• Förderung des Dialoges innerhalb der Bewohnerschaft<br />

• Einbindung der Maßnahmen „Interkulturelle Gärten“ und „Klimschutzkonzept/<br />

energetische Sanierung“<br />

Die Zukunftswerkstatt knüpft an eine Beteiligungsveranstaltung im Sommer 2012<br />

an, greift die dort genannten Ansätze auf und entwickelt diese weiter. Für die<br />

Moderation der Zukunftswerkstatt wird ein externes Unternehmen beauftragt<br />

werden.<br />

Konzeptionelle Ebene:<br />

• Integrativer Ansatz des Beteiligungsprozesses<br />

• Arbeitsschwerpunkte: städtebauliche Verbesserungen, soziale Aspekte,<br />

wirtschaftliche Aspekte innerhalb des Quartiers<br />

• Regelmäßige Treffen der aktiv am Prozess Arbeitenden<br />

• Verstetigung des Bürgerbeteiligungsprozesses<br />

Umsetzung:<br />

• Zusammentragen aller raumrelevanten Informationen<br />

• Veranstaltung mehrerer Bürgerforen und Bürgerwerkstätten<br />

• Moderation der Veranstaltung<br />

• Dokumentation des Prozesses, Dokumentation der Ideen und Vorschläge<br />

der Bürgerinnen und Bürger<br />

• Erarbeitung eines Rahmenplanes für das Quartier<br />

• Vorbereitung zur Beantragung von Städtebaufördermitteln nach dem neuen<br />

Ansatz ab 2014<br />

Erwartete Wirkungen • Stärkung der Nachbarschaften<br />

• Aufwertung des Wohnumfeldes<br />

• Imageverbesserung des Wohnviertels<br />

• Aktivierung der Bürgerinnen und Bürger, selbstverantwortlich für ihren <strong>Stadt</strong>teil<br />

zu handeln, Stabilisierung der Bürgerbeteiligung<br />

• Umsetzung kleinerer, in sich abgeschlossener Maßnahmen über den Verfügungsfonds<br />

Innenstadt<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen und <strong>Stadt</strong>teilmanagement Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte Bevölkerung, Akteure im Quartier, externe Moderation, Experten (Impulsreferate)<br />

Priorität mittel<br />

Umsetzungszeitraum 2013 - 2014<br />

grobe Kostenschätzung Umsetzung und Finanzierung in Verbindung mit Maßnahme 1.3 (Klimaschutzkonzept)<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong>


140 Maßnahmenübersichten<br />

Maßnahme, Teilgebiet 4.2 <strong>Stadt</strong>teilmanagement Nördliche Innenstadt<br />

Wehrden<br />

Einzelmaßnahme <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

Ausgangslage <strong>Stadt</strong>teilmanagement ist eine Schlüsselaufgabe im Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>“.<br />

Eine Fortsetzung der Arbeit des <strong>Stadt</strong>teilmanagements ist unerlässlich, um diese<br />

Aufgaben weiterzuführen.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Ziel des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ ist es unter Beteiligung und Aktivierung der<br />

Quartiersbevölkerung einen Beitrag zur Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse<br />

zu leisten. <strong>Stadt</strong>teilmanagement ist in den benachteiligten <strong>Stadt</strong>teilen<br />

eine städtische Daueraufgabe. Hierzu ist eine kontinuierliche Bürgerarbeit in den<br />

Händen der <strong>Stadt</strong> Völklingen erforderlich.<br />

Umsetzung der geplanten Soziale-<strong>Stadt</strong>-Maßnahmen;<br />

Aktivierung der Bevölkerung, Vernetzung der Akteure;<br />

„Brücke“ zwischen <strong>Stadt</strong>verwaltung und Quartiersbevölkerung<br />

Zur Steuerung des Programms „Die Soziale <strong>Stadt</strong>“ gibt es seit April 2007 die Stelle<br />

des <strong>Stadt</strong>teilmanagements. Die <strong>Stadt</strong>teilmanagerin stellt die Koordinierung und<br />

Umsetzung der Projekte sicher und trägt als Bindeglied zu einer Vernetzung der<br />

<strong>Stadt</strong>verwaltung, der Kommunalpolitik und der örtlichen Akteure – den Bewohner/innen,<br />

den Gewerbetreibenden, den Grundeigentümern und den sozialen<br />

Einrichtungen und Trägern bei. Zu den Aufgaben gehört auch eine angemessene<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Das <strong>Stadt</strong>teilmanagement muss bis zum Ende der Programmlaufzeit<br />

unverändert und darüber hinaus für die nördliche Innenstadt zwingend<br />

weitergeführt werden. Auch in Wehrden ist eine weitere Begleitung des Bürgerengagements<br />

nach Auslaufen des Förderprogramms zur Sicherung der erreichten<br />

Beteiligungskultur sehr wichtig.<br />

Erwartete Wirkungen Aktivierung und Beteiligung der Bevölkerung;<br />

zielgerichtete Umsetzung der Förderprogramme<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum laufend / programmbegleitend, in Wehrden auch über das Programmende hinaus<br />

grobe Kostenschätzung ca. 45.000 € pro Jahr (bewilligter Verfügungsrahmen 12/2012: 128.920,91 €)<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong><br />

Impressionen von der Bürgerversammlung Juli 2012


Maßnahmenübersichten 141<br />

Maßnahme, Teilgebiet 4.2 <strong>Stadt</strong>teilmanagement Nördliche Innenstadt<br />

Wehrden<br />

Einzelmaßnahme Erfahrungsaustausch <strong>Stadt</strong>entwicklung Saar<br />

Ausgangslage Aufgrund der langen Laufzeit des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ haben sich die Informations-<br />

und Unterstützungsbedarfe der Programmverantwortlichen in den<br />

Kommunen gewandelt. Standen anfangs Verfahrensfragen im Vordergrund, so ist<br />

mittlerweile ein echter Erfahrungsaustausch zu Inhalten und zum Austausch von<br />

Umsetzungserfahrungen entstanden. Auch aus anderen Städtebauförderprogrammen<br />

geförderte Kommunen traten dem Erfahrungsaustausch mittlerweile bei.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Die Kontinuität des Erfahrungsaustausches ist eines seiner wichtigsten Merkmale<br />

zur Qualitätsverbesserung der Programmumsetzung. Auch nach einem etwaigen<br />

Auslaufen des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“ ist ein weitergehender Erfahrungsaustausch<br />

der für integrierte Programme der <strong>Stadt</strong>entwicklung zuständigen kommunalen<br />

Mitarbeiter unerlässlich. Durch die Einbeziehung anderer Förderprogramme ist<br />

die künftige Kontinuität gewährleistet.<br />

Effektive Umsetzung der Bund-Länder-Programme der Städtebauförderung durch<br />

Schulung, Information und Weiterbildung der Programmverantwortlichen in den<br />

Kommunen<br />

Regelmäßige Veranstaltungen zu Schlüsselthemen der Städtebauförderung; Ortstermine<br />

und Exkursionen; Organisation durch ein externes Büro (GIU)<br />

Erwartete Wirkungen Vernetzung der kommunalen und Landes-Verantwortlichen für die Umsetzung der<br />

Städtebauförderprogramme<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

weitere Beteiligte andere Programmstädte; externes Büro (GIU)<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum 2013<br />

grobe Kostenschätzung 4.500 €<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong>


142 Maßnahmenübersichten<br />

Maßnahme, Teilgebiet 4.3 Verfügungsfonds Nördliche Innenstadt<br />

Wehrden<br />

Einzelmaßnahme Verfügungsfonds<br />

Ausgangslage Nach der erfolgreichen Einführung eines Verfügungsfonds im <strong>Stadt</strong>teil Wehrden im<br />

Jahr 2003 wurde dieser auch in der Innenstadt im Jahr 2007 eingeführt.<br />

Mit der Maßnahme<br />

verfolgte Ziele<br />

Beschreibung der<br />

Maßnahme<br />

Der Verfügungsfonds ist ein Instrument zur Motivation und Stärkung des Engagements<br />

der Quartiersbevölkerung in den installierten Beteiligungsgremien. Die <strong>Stadt</strong><br />

hat in einem begrenzten Rahmen die Hoheit und Verantwortung über Geldmittel<br />

für kleine Maßnahmen im Programmgebiet den Bürgern übertragen.<br />

Finanzierung kleiner, in sich abgeschlossener Maßnahmen im Quartier, die keine<br />

Folgekosten auslösen, auf der Grundlage einer Förderrichtlinie. Über die geförderten<br />

Maßnahmen wird in den Sitzungen des <strong>Stadt</strong>teilforums entschieden.<br />

Eine Verstetigung des Verfügungsfonds ist anzustreben. Die Bevölkerung sollte<br />

animiert werden, mehr Kreativität zu entwickeln, um weitere investive und nicht<br />

investive Kleinmaßnahmen für den <strong>Stadt</strong>teil zu erarbeiten.<br />

Erwartete Wirkungen Motivation der Bevölkerung zur Mitarbeit an der Quartiersentwicklung<br />

Träger <strong>Stadt</strong> Völklingen<br />

Unbürokratische Umsetzung kleinerer Maßnahmen im Programmgebiet<br />

weitere Beteiligte <strong>Stadt</strong>teilforen Wehrden und Innenstadt<br />

Priorität hoch<br />

Umsetzungszeitraum fortlaufend bis 2013<br />

grobe Kostenschätzung Innenstadt: 7.000 € , Wehrden: 5.442,44 €<br />

Finanzierung Soziale <strong>Stadt</strong>; in Wehrden städtischer Haushalt


Maßnahmenübersichten 143<br />

Anhang: Ergebnisse der Beteiligungsversammlungen 2012<br />

Quelle: GIU mbH Saarbrücken, Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen, Beteiligungsprozess<br />

im Rahmen der Fortschreibung des Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> Völklingen, Zusammenfassung der<br />

Ergebnisse, Saarbrücken, im Juli 2012<br />

Expertenworkshop (29. März 2012)<br />

Die Workshopteilnehmenden stellen fest, dass das Programm Soziale<br />

<strong>Stadt</strong> Völklingen insbesondere in Wehrden zu erheblichen Verbesserungen<br />

im <strong>Stadt</strong>teil geführt hat. Im Bereich der Innenstadt wurden<br />

im Rahmen anderer Programme (S+E, ExWoSt etc.) bereits zahlreiche<br />

Aufwertungsmaßnahmen umgesetzt. Die soziale <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

steht nach Meinung der Experten hier allerdings noch am Anfang.<br />

Im Vordergrund der <strong>Stadt</strong>entwicklung in Wehrden stehen einzelne<br />

städtebauliche (Groß-)Projekte, die Aufwertungen des öffentlichen<br />

Raumes und Maßnahmen der Wohnumfeldgestaltung. Hiervon ausgenommen<br />

sind explizit die Umgebung der Hochhäuser am Wehrdener<br />

Berg, die Obdachlosenunterkunft Zilleichstraße 2 und die Meisterhäuser.<br />

Als sehr problematisch wird die Verkehrsbelastung insbesondere in<br />

der Schaffhauser Straße gesehen. Die Rahmenbedingungen sind<br />

sehr schwierig. Gesondert zu sehen ist das Handlungsfeld Lokale<br />

Ökonomie. Hier konnten kaum Maßnahmen umgesetzt werden. Es<br />

wird infrage gestellt, ob dieses Teilziel für die Restlaufzeit des Programms<br />

noch Bedeutung haben sollte.<br />

Sehr wichtige Handlungsfelder der sozialen <strong>Stadt</strong>entwicklung sind die<br />

Themen Integration und Bildung. Auf Grund der zersplitterten Zuständigkeiten<br />

sind dies gleichzeitig sehr komplizierte Aufgabengbiete<br />

der <strong>Stadt</strong>entwicklung.<br />

Im Handlungsfeld Bildung wird das Ende der erfolgreichen Maßnahme<br />

„Sprungbrett“ sehr bedauert. Das Projekt habe eine Lücke hinterlassen,<br />

die bis heute nicht gefüllt werden konnte.<br />

Hinsichlich der Integration wird eine stärkere Einbindung benachteiligter<br />

Bevölkerungsgruppen gefordert. Dies erfordere einen erheblichen<br />

Einsatz aller Akteure und eine sehr kleinteilige Arbeit mit vielen Einzelgesprächen.<br />

Diesem Arbeitsaufwand stehen nur begrenzte Personalkapazitäten<br />

gegenüber.


144 Maßnahmenübersichten<br />

Aus den Gesprächen wird deutlich, dass ein Großteil der thematisierten<br />

<strong>Stadt</strong>teilprojekte nicht ausschließlich über das Programm Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>, sondern auch über Städtebauförderprogramme wie Sanierung<br />

und Entwicklung, ExWoSt und <strong>Stadt</strong>umbau West finanziert wurden.<br />

Ergänzend dazu wurden über das ESF-Bundesprogramm „Lokales<br />

Kapital für soziale Zwecke“ bzw. „STÄRKEN vor Ort“ zahlreiche Mikroprojekte<br />

gefördert. Der Grundsatz der Mittelbündelung scheint ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor für die gezielte Aufwertung im Fördergebiet zu<br />

sein.<br />

Die bisher aufgebauten Arbeitsstukturen im Programmgebiet werden<br />

als außerordentlich wertvoll für die <strong>Stadt</strong>teilentwicklung erachtet. Teilnehmer<br />

sprechen sich für eine Fortsetzung der Arbeit der Lenkungsgruppe<br />

aus. Die Bedeutung des <strong>Stadt</strong>teilmanagements als „Dreh- und<br />

Angelpunkt“ in der <strong>Stadt</strong>teilentwicklung wird herausgestellt. Mit dem<br />

<strong>Stadt</strong>teilforum Wehrden konnte eine starke bürgerschaftlich getragene<br />

Arbeitsstruktur entwickelt werden. Dessen Arbeit wird allgemein<br />

gewürdigt. Es gilt, das <strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt vergleichbar auszubauen<br />

und zu festigen.<br />

Die Vernetzung der verschiedenen Akteure bleibt ein wichtiges Thema<br />

für die <strong>Stadt</strong>teilarbeit. Dies betrifft insbesondere die so genannten<br />

„Querschnittsaufgaben“, d.h. Aufgaben, die nicht eindeutig einer Verwaltungsorganisation<br />

zuzuordnen sind. Beispiele sind die Lokale Ökonomie,<br />

die Bildung im <strong>Stadt</strong>teil, die Integration und die Partizipation.<br />

Es wird deutlich, dass die soziale <strong>Stadt</strong>entwicklung ein kleinteiliges<br />

Arbeiten im Bestand erfordert: Es müssen Kontakte mit Eigentümern<br />

und Gewerbetreibenden aufgenommen werden, Netzwerke aufgebaut<br />

bzw. gepflegt und Aktivitäten der Vereine oder Bürger unterstützt<br />

werden. Dies haben die Diskussionen über das Fassadenprogramm,<br />

die Situation des örtlichen Gewerbes oder das bürgerschaftliche Engagement<br />

deutlich gezeigt. Diese sehr zeitaufwändige und anspruchsvolle<br />

Arbeit ist jedoch nicht mit entsprechenden Personalstellen<br />

hinterlegt.<br />

Bürgerwerkstatt Wehrden (18. April 2012)<br />

Seitens der Teilnehmer werden grundsätzlich die positiven Entwicklungen<br />

der vergangenen Jahre anerkannt. Die durchgeführten Projekte<br />

und das Engagement der Bürger haben zu guten Ergebnissen geführt<br />

und es herrscht(e) eine gute Stimmung. Zum Ende des Programms<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> gibt es Befürchtungen, aber auch Mut und Zuversicht.<br />

Die Soziale <strong>Stadt</strong> wird in der Bürgerschaft vornehmlich über die großen<br />

städtebaulichen Projekte und die Verbesserung des gesamten


Maßnahmenübersichten 145<br />

Erscheinungsbildes wahrgenommen. Für die <strong>Stadt</strong>entwicklung wird<br />

allerdings weiterhin ein großer Handlungsbedarf formuliert:<br />

Die Verkehrsbelastung wird als sehr groß und störend empfunden.<br />

Dies betrifft insbesondere die Schaffauser Straße und die A 620.<br />

Hinsichtlich des Wohnens in Wehrden wird eine Diskrepanz zwischen<br />

den bestehenden Leerständen einerseits und einem Bedarf an zeitgemäßem<br />

Wohnraum andererseits formuliert.<br />

Die Nutzung des öffentlichen Raumes spielt in den Diskussionen eine<br />

zentrale Rolle. Wichtige Stichworte sind: Gesamtkonzept Grünflächen<br />

inklusive Spielplätze, Verbindungen zwischen Wehrden und der Saar,<br />

Gastronomie Wehrdener Platz.<br />

Die Kulturhalle als zentrales Projekt der Sozialen <strong>Stadt</strong> wird gelobt.<br />

Die Nutzungsmöglichkeiten für die Bürgerschaft werden hinterfragt.<br />

Vereinzelt wird Bedarf an „eigenen“ Räumlichkeiten im Oberen<br />

Wehrden formuliert.<br />

Hinsichtlich der Hochhäuser Wehrdener Berg und deren Umfeld sowie<br />

der Obdachlosenunterkunft Zilleichstraße 2 wird Handlungsbedarf<br />

formuliert.<br />

Einige Beiträge thematisieren die Notwendigkeit der Anpassung des<br />

öffentlichen Raumes bzw. der Infrastruktur an sich ändernde demographische<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Viele Unsicherheiten verursachen die Straßenausbaubeiträge in diesem<br />

„benachteiligten“ <strong>Stadt</strong>teil. Aktuelles Beispiel ist die Burötherstraße:<br />

Viele der Anwohner können die gesetzlich geforderten<br />

Beiträge nicht aufbringen. Sie müssen sich hierfür oft (weiter) verschulden,<br />

was einer Aufwertung des <strong>Stadt</strong>teils entgegenwirkt. Hier<br />

zeigen sich „Fehler im System“. Die gesetzlichen Grundlagen müssten<br />

überdacht und den gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst<br />

werden.<br />

In vielen Handlungsfeldern der <strong>Stadt</strong>entwicklung müssen neue Partner<br />

gefunden werden. Im Vordergrund steht die Wohnungswirtschaft<br />

bzw. die Gemeinnützige Städtische Wohnungsgesellschaft mbH<br />

(GSW). Hier gibt es zahlreiche Schnittstellen zwischen örtlicher Wohnungswirtschaft<br />

und <strong>Stadt</strong>entwicklungsthemen. Die <strong>Stadt</strong> wird aufgefordert,<br />

auf mehr Zusammenarbeit mit der GSW als „lokalem Player“<br />

hinzuwirken.<br />

Die Zusammenarbeit mit überörtlichen Institutionen wird bemängelt.<br />

Dies betrifft u. a. das Thema „Bildung im Quartier“, vor allem aber die<br />

Lärmemissionen und Verkehrsbelastungen der bereits genannten<br />

überörtlichen Straßen (Schaffhauser Straße und A 620). Sobald Organisationseinheiten<br />

des Landes oder Bundes in <strong>Stadt</strong>entwicklungs-


146 Maßnahmenübersichten<br />

themen involviert sind, wird deren Vorantreiben als sehr schwierig<br />

empfunden und es scheint einzig die hohe Motivation der Bürger zur<br />

Weiterführung der Projekte beizutragen.<br />

Das Thema Integration und Zusammenleben im <strong>Stadt</strong>teil ist den Bürgern<br />

sehr wichtig. Insbesondere die Integration von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund ist eine große Herausforderung. Die „bunter“<br />

werdende <strong>Stadt</strong>gesellschaft verlangt allerdings von allen Akteuren<br />

mehr Beachtung und Aktivitäten (Bürger, Verwaltung, Politik, Institutionen<br />

etc.).<br />

Das Image des <strong>Stadt</strong>teils Wehrden sollte weiter verbessert werden,<br />

z.B. durch eine Imagekampagne. Erste kreative Ideen werden vorgeschlagen.<br />

Die Informationspolitik der <strong>Stadt</strong> zu Projekten im Quartier wird bemängelt:<br />

Fehlende Informationen und Rückkopplungen zu angekündigten<br />

oder begonnenen (Bau-)Projekten führten zu Irritation, Misstrauen<br />

und Resignation. Dies könnte durch einfache Maßnahmen<br />

verhindert werden.<br />

Quartiersversammlung nördliche Innenstadt (26. Juni 2012)<br />

Die Untersuchungen und Analysen von ISOPLAN zeigen: Die nördliche<br />

Innenstadt ist ein junges Quartier; hier leben relativ viele Menschen<br />

mit Migrationshintergrund; es gibt viel städtebaulich wertvolle<br />

Bausubstanz; andererseits ist der Leerstand und der „Investitionsstau“<br />

im Quartier groß; es gibt eine gute soziale Infrastruktur und eine<br />

gute Versorgungslage in fußläufiger Entfernung; die Wirtschaftsstruktur<br />

ist durch viele kleine Unternehmen gekennzeichnet. Insgesamt<br />

zeigen sich viele Potenziale, an die angeknüpft werden kann.<br />

Seitens der Bürger gibt es entsprechend viele positive Nennungen<br />

zum Quartier: Im Vordergrund stehen die gute Versorgungslage, die<br />

Nähe zur Innenstadt und das gute „soziale Miteinander“.<br />

Handlungsbedarf besteht laut Aussagen der Bürger insbesondere<br />

hinsichtlich <strong>Stadt</strong>bild, Vermüllung, Lärm und Image des Quartiers. In<br />

einigen Äußerungen drückt sich die starke Verbundenheit der Menschen<br />

mit dem Quartier aus. Dies zeigt sich außerdem an der Zahl<br />

der Anwesenden (trotz wunderschönem Sommerwetter!), die Zahl der<br />

Interessensbekundungen für die geplante Zukunftswerkstatt und die<br />

allgemein konstruktive und angeregte Mitarbeit.<br />

Für die <strong>Stadt</strong> Völklngen gewinnt die Entwicklung der nördlichen Innenstadt<br />

an Bedeutung. Seitens der Anwesenden sind erste Ideen<br />

und Vorstellungen und deren „Dringlichkeit“ benannt worden. Diese<br />

müssen nun konkretisiert und strukturiert und auf Arbeitsebene


Maßnahmenübersichten 147<br />

weiter behandelt werden. Das <strong>Stadt</strong>teilmanagement ist auch in der<br />

nördlichen Innenstadt gut vernetzt. Trotzdem scheint dieses Angebot<br />

noch wenig in den Köpfen der Bürger präsent zu sein.<br />

Die Bürger auf der Quartiersversammlung erweisen sich als sehr motiviert.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilforum Innenstadt gilt es zu stärken und die Arbeit<br />

in seiner „Startphase“ zu unterstützen. Auch nach dem Ende der (hier<br />

eher kurzen Laufzeit der) Sozialen <strong>Stadt</strong> stellen sich in der nördlichen<br />

Innenstadt zahlreiche städtebauliche Aufgaben, die auch weiterhin<br />

durch gezielte soziale Maßnahmen ergänzt werden sollten.<br />

Hier stellt sich die Herausforderung, diesen Prozess im Rahmen der<br />

alltäglichen <strong>Stadt</strong>entwicklung zu begleiten oder – im besten Fall –<br />

neue Finanzierungsquellen für dieses Gebiet aufzutun.

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