PDF-Datei - Department of Information Systems - Universität Münster
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sen Vorgaben zählt neben der Definition von Zeitwerten auch die Hinterlegung etwai-<br />
ger Zuschläge. 46<br />
• Behandlung von Sollzeitverletzungen<br />
Neben der Hinterlegung von Tagesvorgaben ist es erforderlich Regelungen zu definie-<br />
ren, welche mögliche Über- oder Unterschreitungen erfassen. Überschreitung in diesem<br />
Kontext stellt inbesondere ungeplante Mehrarbeit dar. 47 Unterschreitungen liegen beispielsweise<br />
durch ungeplante Abwesenheiten vor. Ein System zur Personalzeiterfassung<br />
muss daher über Mechanismen verfügen, diese zu pflegen und zu verarbeiten. 48<br />
• Zeitkonten<br />
Zeitkonten dienen zur Gegenüberstellung von Sollzeiten der Mitarbeiter mit deren gemeldeten<br />
Istzeiten. Mit ihrer Hilfe können in einem festgelegten Umfang Zeitguthaben<br />
und Zeitschulden gebildet werden, die jedoch innerhalb eines festgelegten Zeitraums<br />
ausgeglichen werden müssen. 49 Sie stellen also eine Grundlage für verschiedene flexible<br />
Arbeitszeitmodelle, welche im Rahmen der Tagesmodelle festgehalten werden, dar.<br />
Während SCHEER oder aber auch BECKER und SCHÜTTE in ihren Datenmodellen von<br />
der Definition eines Zeitkontos je Mitarbeiter ausgehen, kann es aufgrund der flexiblen<br />
Erstellung von Tagesarbeitszeitmodellen erforderlich sein, verschiedene Zeitkonten je<br />
Mitarbeiter zu führen (vgl. Scheer (1997), S. 497; Becker, Schütte (2004), S. 577).<br />
GIENKE und KÄMPF stellen beispielsweise eine Unterscheidung in Langzeit- und Kurzzeitkonten<br />
vor, wobei insbesondere Kurzzeitkonten weiter untergliedert werden können<br />
in beispielsweise Gleitzeitkonten, Jahresarbeitszeitkonten o. ä. (vgl. Gienke, Kämpf<br />
(2007), S. 641 ff.).<br />
• Rückmeldung<br />
Die Forderung nach einer Rückmeldung der erfassten Daten ergibt sich aus dem in dieser<br />
Arbeit betrachteten Aufgabenumfang der Betriebsdatenerfassung. Es sind Strukturen<br />
zu definieren, welche es erlauben Mitarbeiterzeiten oder Zeitkontensalden nachgelagerten<br />
Modulen (insbesondere Lohn und Personalwirtschaft) zuzuordnen bzw. zur<br />
Verfügung zu stellen. So ist beispielsweise festzulegen, welche der angelegten Zeitkonten<br />
eines Mitarbeiters für die eigentliche Lohnfindung relevant sind. Ausgehend von<br />
46<br />
Vgl. Gienke, Kämpf (2007), S. 629.<br />
47<br />
Der Begriff Mehrarbeit wird in diesem Kontext abweichend von seiner rechtlichen Bedeutung verwendet.<br />
Während Mehrarbeit im Rahmen des Arbeitsrechts das Überschreiten der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Höchstarbeitszeit beschreibt (vgl. Wurll (2006)), wird in dieser Arbeit ein generelles Überschreiten der<br />
Modellarbeitszeit darunter verstanden.<br />
48<br />
Vgl. Gienke, Kämpf (2007), S. 749 f.<br />
49<br />
Gienke, Kämpf (2007), S. 642.