EPA Sport
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2. Beispiel für eine dritte sportpraktische Prüfung<br />
(<strong>Sport</strong>art: Basketball)<br />
Das Beispiel geht von der Überprüfung zweier Prüflinge aus; dabei absolvieren beide Prüflinge im<br />
Rahmen der Gesamtgruppe alle motorischen Prüfungsteile, die theoretischen Aufgabenteile werden<br />
von ihnen wechselweise wie dargestellt bearbeitet. (Die vorgegebenen Aufgaben sind kursiv<br />
gedruckt, weitere Aufgaben und Fragen können sich aus dem Kontext des Prüfungsverlaufes<br />
ergeben.)<br />
1. Aufgabenschritt<br />
Nach einer auf das Ballspiel bezogenen Aufwärmphase spielen die Prüflinge mit ihren<br />
Mitschülerinnen und Mitschülern ein Tchoukball-Spiel 4:4 (Parteiballspiel ohne Dribbling, ein Punkt<br />
wird erzielt, wenn der Ball ans Basketballbrett geworfen wird und anschließend zu Boden fällt).<br />
Beobachtungsschwerpunkte und Bewertungskriterien sind Passgenauigkeit, Freilaufen, Defensiv-<br />
Verhalten, Einsatz.<br />
Prüfling 1 erarbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Basketballspiel und diskutiert die<br />
Einsatzmöglichkeiten des Spiels zur vortaktischen Schulung. Er erschließt Ähnlichkeiten zum<br />
Ballvortrag beim Fastbreak und zum Give-and-go-Spiel, für die Abwehr stellt er die Notwendigkeit<br />
der Mann-Mann-Deckung und des Reboundverhaltens fest. Er erläutert und begründet die durch das<br />
verbotene Dribbling fehlenden 1:1-Situationen sowie das beim Werfen eher durch Krafteinsatz als<br />
durch Präzision bedingte Zustandekommen von Punkterfolgen.<br />
Prüfling 2 stellt kurz die Aufgaben und Handlungsweisen unterschiedlicher Angriffspositionen dar,<br />
die er im nachfolgenden Spiel einnehmen soll. Er erläutert z. B. die Funktion des Centers als<br />
Anspielstation für ein variables Doppelpass- oder 1:1-Spiel und zeigt Möglichkeiten der Ausnutzung<br />
von Blockvarianten auf, er hebt auch seine Aufgabe als Werfer aus der Mitteldistanz hervor.<br />
2. Aufgabenschritt<br />
Die Gruppe führt ein zehnminütiges regelgeleitetes Basketballspiel durch; der Prüfer gibt beiden<br />
Mannschaften eine Zonendeckung 2 – 1 – 2 vor.<br />
Prüfling 1 reflektiert anschließend – ausgehend vom Erfolg seiner Handlungen – kritisch seine<br />
eigene Rolle im Spiel, z. B. Würfe unter Ausnutzung eines Wurfschirms, Durchbruch durch<br />
Give-and-go-Spiel etc.<br />
Prüfling 2 reflektiert den bisherigen Spielverlauf , indem er z. B. einen langsamen, statischen<br />
Angriffsaufbau mit geringem Korberfolg durch notwendige Distanzwürfe feststellt. Er erläutert und<br />
begründet praktische Lösungsmöglichkeiten der angesprochenen Probleme und schlägt z. B. eine<br />
Veränderung der Grundaufstellung im Angriff (Nahtstellen besetzen), Druck auf die Nahtstellen,<br />
Nutzung deckungsschwacher Räume, Überzahlbildung, Schnellangriff für seine Mannschaft oder<br />
eine Mann-Mann-Verteidigung für die gesamte Gruppe vor.<br />
3. Aufgabenschritt<br />
Nach einer weiteren Spielphase unter den veränderten Bedingungen geben beide Prüflinge (ge-<br />
trennt voneinander) eine kurze Beurteilung hinsichtlich Spielverlauf und eigener Rolle im Spiel ab.<br />
Bewertung<br />
Die theoretischen Anteile der Prüfung gehen zu 40 % in das Gesamtergebnis ein. Die Bewertung<br />
der praktischen Anteile orientiert sich an der für den Bereich "Spielen" vorgegebenen Gewichtung<br />
von Prüfungsteilen.<br />
Niedersächsisches Kultusministerium 45