TRUMPF Express, Ausgabe Oktober 06 - trumpf-machines.com
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TRUMPF Express, Ausgabe Oktober 06 - trumpf-machines.com
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SpecialNaming<br />
Von TrumaTic zu TruPunch:<br />
Was hinter den neuen Namen steckt<br />
Plus: Alle <strong>TRUMPF</strong> Highlights<br />
zur Messe EuroBLECH<br />
ab Seite 19<br />
10 Macher: Erfolg mit Flaschen<br />
32 Nachfolger: Glücklich übernehmen<br />
37 Tüftler: Zepfs Kleinigkeiten<br />
„Bloß kein Bürojob“<br />
Ein Treffen mit der Tankschutz- und<br />
Abbruch-Unternehmerin Sonja Rothermel<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
27<br />
10<br />
30<br />
37<br />
15<br />
32<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>06</strong> INhAlT<br />
16<br />
Nur einen Millimeter dünn ist diese<br />
Platine aus matt vernickeltem Blech.<br />
Die ERCO Leuchten GmbH aus Lüdenscheid<br />
verwendet sie für ihre Lampenghäuse.<br />
Im <strong>Express</strong> rückt die Platine (grafisch leicht<br />
modifiziert) <strong>TRUMPF</strong> Kunden und ihre Geschichten<br />
ins rechte Licht.
ThEMEN<br />
UNTERNEhMER<br />
10 Leben zwischen Blech und Reben<br />
Unter Spitzenwinzern ist Carlo Gai bekannt wie Barolo.<br />
Seine Maschinen bringen edle Weine sicher in die Flasche.<br />
BlEChwElT<br />
15 Blech all‘italiana<br />
Italien ist das zweitgrößte „Blech-Land“ der Welt.<br />
Ein Marktkenner erzählt, wie es dort aussieht.<br />
STRATEGIEN<br />
16 Zusammen wachsen<br />
KWL und sein Kunde HorSCH lassen in ihrer Just-in-time-<br />
Logistik nichts mehr dazwischenkommen. Nicht mal Straßen.<br />
INTERVIEw<br />
27 Vielfalt als Geschäftsidee<br />
Gerhard Welkener und Dieter Glahs wollen keine<br />
Spezialisten sein. Warum, wollen wir wissen.<br />
pORTRAIT<br />
30 Termine sind zum Halten da<br />
Seit 75 Jahren erfindet sich Fritz Deppe Blechbearbeitung<br />
ständig neu. Wir stellen den jüngsten Erfinder vor.<br />
REpORT<br />
32 Der Apfel fällt —<br />
nicht weit vom Stamm?<br />
Früher oder später stellt sich jedem Familienbetrieb die Frage:<br />
Wer tritt wann die Nachfolge an ? Eine Suche mit Antworten.<br />
FEINBEARBEITUNG<br />
37 Minimal-invasive Operationen<br />
Künstliche Schädeldecken, Endoskop-Führungen oder Greifer.<br />
Zepf Lasertechnik fertigt alles. Hauptsache, es ist klein genug.<br />
TITEl<br />
40 ChARAKTERE<br />
Tank-Girl<br />
Sonja Rothermels Vater lebt davon, Öltanks zu füllen.<br />
Sie selbst hat es zu ihrem Beruf gemacht, Tanks<br />
abzubrechen und zu pflegen. Eine Ausnahmefrau.<br />
STANdpUNKT<br />
05 Innovation braucht Investition<br />
STANdARdS<br />
<strong>06</strong> pANORAMA<br />
42 BlECh-GESChIChTEN<br />
42 IMpRESSUM<br />
44 SChlUSSpUNKT<br />
SpecialNaming<br />
TruName: Die neuen Namen ab Seite 19<br />
Plus EuroBLECH: Die Highlights ab Seite 22<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
I N V E S T I T I O N<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
InnOVATIOn BRAucHT InVeSTITIOn<br />
Ein Unternehmen, das sich ausdrücklich als Innovationsführer bezeichnet,<br />
muss dafür hohe Leistungen erbringen. Dazu gehören auch<br />
überdurchschnittlich hohe Investitionen. Investitionen sind Ausdruck<br />
unserer unternehmerischen Grundhaltung, des Strebens nach Weiterentwicklung.<br />
Dieses permanente Suchen nach Neuem, nach Besserem,<br />
findet bei uns auf allen Ebenen statt — bei Produkten ebenso wie in<br />
der betrieblichen organisation.<br />
Deshalb haben wir im Geschäftsjahr 2005 / <strong>06</strong> insgesamt 89 Millionen<br />
Euro in bestehende und neue Standorte, in unternehmensinterne<br />
Verbesserungen und Kapazitätserweiterungen investiert. Zusätzlich<br />
flossen 120 Millionen Euro in die Entwicklung neuer Produkte und<br />
Technologien. Kurz: in unsere Zukunft. Unsere Gesamtinvestitionsquote<br />
von rund 13 Prozent liegt weit über dem Branchendurchschnitt.<br />
Wir legen damit den Grundstein für Innovationen, wie sie auf der<br />
diesjährigen EuroBLECH zu sehen sind. Zum Beispiel das 3 D-Lasersystem<br />
TruLaser Cell Serie 7000 oder der neue Kollisionsschutz für<br />
Laserschneidköpfe. Dabei haben wir immer den Wettbewerbsvorteil<br />
unserer Kunden im Fokus.<br />
Wir wollen unseren Kunden zudem die Zusammenarbeit so leicht<br />
wie möglich machen, und deshalb investieren wir ständig in eine verbesserte<br />
Kundenbeziehung. Ein Beispiel dafür ist TruName, die neue<br />
Namenssystematik. Damit sind Werkzeugmaschinen, Lasersysteme,<br />
Software, Komponenten und Zubehör immer klar identifizierbar — als<br />
Qualitätsprodukte von TrUMPF. Und deutlicher als bisher wird sichtbar,<br />
dass TrUMPF für alle Bereiche der flexiblen Blechbearbeitung Produkte<br />
anbietet.<br />
Im ausgezeichneten Geschäftsjahr 2005 / <strong>06</strong> zahlten sich frühere Investitionen<br />
aus. Zum dritten Mal in Folge hat TrUMPF rekordwerte<br />
bei Umsatz und Auftragseingang erzielt und den Unternehmensgewinn<br />
deutlich gesteigert. Wachstum und Gewinn sind eine gute Grundlage<br />
für weitere Investitionen. 15 Prozent vom Umsatz wollen wir dafür<br />
im kommenden Jahr aufwenden. Wir planen eine Verdoppelung der<br />
Sachinvestitionen auf rund 150 Millionen Euro, unter anderem in<br />
Deutschland, den USA, Frankreich und Indien. Und wir weiten unsere<br />
Anstrengungen in Forschung und Applikationsentwicklung aus.<br />
Wir sind voller Zuversicht, dass auch diese Investitionen für unsere<br />
Kunden, Mitarbeiter und das Unternehmen fruchtbar und Gewinn<br />
bringend sein werden.<br />
Dr.-Ing. Mathias Kammüller<br />
STANdpUNKT<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
pANORAMA<br />
25 Jahre<br />
TRUMpF feiert Jubiläum<br />
in der Schweiz<br />
Es begann 1981 mit der Entwicklung und<br />
Fertigung von Elektrowerkzeugen. Auf<br />
2 000 Quadratmetern Produktionsfläche.<br />
Heute bietet TrUMPF in Grüsch im<br />
Schweizer Kanton Graubünden 500 sichere<br />
Arbeitsplätze in drei Unternehmen.<br />
Allein die Halle, in der moderne 2D-<br />
Lasermaschinen in einer einzigartigen<br />
Fließlinie montiert werden, ist heute, im<br />
Jubiläumsjahr, rund dreieinhalb Mal so<br />
groß wie die Keimzelle. Außer für Elektrowerkzeuge<br />
und Laserschneidanlagen ist<br />
Grüsch das TrUMPF Zentrum für Lasermarkiersysteme.<br />
Deren Entwicklung,<br />
Fertigung und Vertrieb liegt in den Händen<br />
des Standorts. Mehr als 100 Millionen<br />
Schweizer Franken investierte TrUMPF<br />
in Grüsch — für das Prättigau ein wichtiger<br />
Wirtschaftsfaktor.<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
Begehrtes Know-how<br />
150. workshop „Gestalten von Teilen mit dem werkstoff Blech“<br />
In die USA, nach Südafrika und sogar nach<br />
Japan: Für den Workshop „Gestalten von<br />
Teilen mit dem Werkstoff Blech“ fliegen die<br />
TrUMPF referenten schon einmal um die<br />
halbe Welt. Im Ditzinger Schulungszentrum<br />
sorgten die vielen Teilnehmer in diesem<br />
Jahr für ein Jubiläum: Anfang August fand<br />
der 150. Workshop statt. Damit ist auch im<br />
mittlerweile achten Jahr das Interesse am<br />
kreativen Gestalten mit Blech ungebrochen.<br />
Die Kurse für 20<strong>06</strong> waren bereits im Sommer<br />
ausgebucht. Das Erfolgsgeheimnis: Im<br />
Workshop konstruieren, programmieren und<br />
pro duzieren die Teilnehmer Musterteile aus<br />
ihrem eigenen Produktionsalltag. Die im Kurs<br />
erarbeiteten Zeit- und Kosteneinsparungen<br />
kommen also direkt ihrem Unternehmen zu-<br />
> Ihre Fragen beantwortet:<br />
Jörg Heusel, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 1127, E-Mail: joerg.heusel@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
Gemeinsame Sache<br />
Über 75 partner unterstützen die Technikinitiative „Sachen machen!“<br />
Frisch aus der Biegemaschine: Zwei Workshop-Teilnehmer<br />
begutachten ein Werkstück für Großbacköfen.<br />
gute. Und was Jörg Heusel — er ist einer der<br />
referenten — besonders freut: Einige der Lösungen<br />
waren so gut, dass die Firmen sie sogar<br />
als Patent angemeldet haben.<br />
„Der Technikstandort Deutschland macht sich schlechter, als er ist.“ Das finden<br />
die Mitglieder der ersten bundesweiten Technikinitiative „Sachen machen !“. In<br />
vielen Bereichen — etwa der Energietechnologie — ist die Bundesrepublik führend.<br />
Vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) 20<strong>06</strong> gegründet, hat sich „Sachen<br />
machen!“ drei Aufgaben verschrieben: Nachwuchs begeistern, Innovationen<br />
fördern und den Technikstandort stärken. 75 Partner aus Wirtschaft und<br />
Wissenschaft gehören der Initiative bereits an, darunter TrUMPF. So unterstützt<br />
„Sachen machen !“ beispielsweise Existenzgründer dabei, marktfähige Produkte<br />
aus ihren Patentanmeldungen zu machen. Zudem engagieren sich die<br />
Partner für Projekte wie die „Science Days“ im Europa-Park rust: Vom 12.<br />
bis 14. oktober 20<strong>06</strong> konnten insbesondere Schüler in „Science-Shows“<br />
Naturwissenschaften in Aktion erleben oder in Workshops<br />
selbst aktiv werden, ausprobieren und forschen.<br />
> Weitere Informationen:<br />
www.sachen-machen.org<br />
„Sachen machen!“ fördert auch die „Formula Student 20<strong>06</strong>“:<br />
Von der Konstruktion über Planung bis hin zur Rennperformance<br />
entwickeln Studenten Komplettpakete für den Motorsport.<br />
Abbildungen: Formula Student Germany, <strong>TRUMPF</strong> Gruppe
Blitz-Stopp<br />
Neuer Generator verhindert<br />
Überschläge beim Beschichten<br />
Macht Beschichtungen zu einer glatten Angelegenheit:<br />
der neue Mittelfrequenzgenerator SCASAr<br />
von HÜTTINGEr. Er erkennt elektrische<br />
Überschläge und verhindert so Defekte bei der<br />
Plasmabeschichtung in nur fünf Mikrosekunden<br />
— damit ist er das schnellste System am<br />
Markt. Plasma ist ein leitfähiges Gas und ändert<br />
sich permanent. So kann es bei der Bildschirm-<br />
oder Solarzellenproduktion zu Spannungen<br />
und Überschlägen kommen. Wie bei einem<br />
Gewitter können diese „Blitzschläge“ Krater ins<br />
Beschichtungsmaterial brennen. Lösen sich dabei<br />
Spritzer, können diese das zu beschichtende<br />
objekt beschädigen oder sogar unbrauchbar<br />
machen. Der HÜTTINGEr Generator reagiert<br />
jedoch schneller als ein Blitz. obendrein ist<br />
er besonders wirtschaftlich: Bei Werten von<br />
weniger als fünf Millijoule pro Kilowatt lassen<br />
sich mit dem SCASAr ultra-dünne, homogene<br />
Schichten aufbringen — selbst bei Beschichtungsmaterialien<br />
mit niedrigem Schmelzpunkt.<br />
> Weitere Informationen:<br />
Ansgar Meermann, Telefon: +49 (0) 761 8971 – 2126,<br />
E-Mail: ansgar.meermann@de.huettinger.<strong>com</strong><br />
Scheinbar verwoben, tatsächlich gestanzt: „Gittergeflecht“,<br />
gefertigt mit einem Spezialwerkzeug.<br />
Ausgezeichnet: der <strong>TRUMPF</strong> Messestand auf der CIMES & CMTF 20<strong>06</strong> in Peking.<br />
Drei auf einen Streich<br />
TRUMpF erhält preise auf der CIMES & CMTF 20<strong>06</strong> in peking<br />
echte Scheingeflechte<br />
Schon gewusst? Stanzmaschinen können auch flechten<br />
Drüber, drunter, drüber, drunter — ein<br />
bisschen wie die oberfläche einer Linzer<br />
Torte sieht das Blech aus, das aus der Stanzmaschine<br />
kommt. Dieses Gittergeflecht ist<br />
jedoch nicht das Ergebnis geschickter Hände,<br />
sondern eines besonderen Werkzeugs.<br />
Martin Walz, Werkzeugkonstrukteur bei<br />
TrUMPF, hat es auf Wunsch eines Kunden<br />
entwickelt. Der war auf der Suche nach<br />
einer Möglichkeit zur kostengünstigen Herstellung<br />
von Gittergeflechten mit der Stanzmaschine.<br />
Martin Walz schritt zur Tat und<br />
entwickelte eine Lösung: Zunächst stanzt<br />
die Maschine mit einem Mehrfachwerkzeug<br />
pANORAMA<br />
Gleich drei Preise erhielt TrUMPF auf der CIMES & CMTF 20<strong>06</strong>, der internationalen<br />
Maschinen- und Ausrüstungsmesse in Peking. Die asiatische Niederlassung des Schweizer<br />
ringier-Verlages in Hongkong vergab den erstmals verliehenen ringier-Award zwei Mal<br />
an TrUMPF: in den Kategorien „Lasertechnologie“ und „Blechbearbeitung“. Alle zwei<br />
Jahre würdigt der Verlag künftig Unternehmen, die die Metall verarbeitende Industrie<br />
Chinas unterstützen und damit im chinesischen Markt eine wichtige Position einnehmen.<br />
Im Vordergrund stehen dabei Lösungen wie Werkzeuge, Kontrollsysteme oder Software.<br />
Eine weitere Auszeichnung erhielt TrUMPF für seinen Messeauftritt. Die Veranstalter<br />
kürten den Firmenstand zu einem der drei besten von über 1 000 Ausstellern.<br />
ein gleichmäßiges Lochmuster aus Quadraten<br />
in die Standardblechtafel. Anschließend<br />
formt die Stanzmaschine die Stege des Lochblechs<br />
um. Wo sie sich kreuzen, drückt sie<br />
mit einem Sonderwerkzeug jeweils zwei Stege<br />
nach oben und zwei nach unten — und<br />
erzeugt so den Flecht-Effekt. Inzwischen<br />
gibt es bereits weitere Werkzeuge: für Gitter<br />
mit runden und rautenförmigen Löchern<br />
sowie unterschiedlich dicken Stegen.<br />
> Weitere Informationen:<br />
Martin Walz, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 1144,<br />
E-Mail: martin.walz@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
pANORAMA<br />
Scheibenlaser, gesehen durch die Fokussierdüse.<br />
Mehr Power<br />
bei exzellenter<br />
Strahlqualität<br />
Neuer Scheibenlaser strahlt mit 6 Kilowatt<br />
Mehr Leistung und eine optimale Strahlqualität zeichnen den<br />
neuen 6 -kW-Scheibenlaser TruDisk 6002 aus. Mit seiner hohen<br />
Leistung schweißt der neue Laser alle Werkstoffe schneller und<br />
tiefer — selbst stark reflektierende Materialien wie Kupfer. Die<br />
für seine Leistungsklasse exzellente Strahlqualität des TruDisk<br />
6002 mit Laserlichtkabeln von 200 Mikrometern Durchmesser<br />
ist dafür ausgelegt, alle Anwendungen optimal zu bedienen.<br />
Zur Anregung verwendet der TruDisk 6002 neue Hochleistungs-<br />
Diodenstacks. Dadurch liegt der Invest pro Kilowatt so niedrig<br />
wie nie zuvor. Wie alle TrUMPF Scheibenlaser verfügt auch der<br />
TruDisk 6002 über den einzigartigen „Anwenderraum“: Eine<br />
staubdichte Wand trennt die Steckverbinder der Laserlichtkabel<br />
vom optikraum. So kann der Laser auch weiterarbeiten, wenn<br />
Laserlichtkabel gesteckt oder gezogen werden müssen. Bereits im<br />
Dezember 20<strong>06</strong> kommt übrigens eine weitere Innovation auf den<br />
Markt: der erste 8- kW-Scheibenlaser von TrUMPF.<br />
> Weitere Informationen:<br />
Dr. Rüdiger Brockmann, Telefon: +49 (0) 7422 515 – 582,<br />
E-Mail: ruediger.brockmann@de.<strong>trumpf</strong>-laser.<strong>com</strong><br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
1,65 | Milliarden euro umsatz<br />
1,76 | Milliarden euro im Auftragseingang<br />
23%<br />
Werkzeugmaschinenabsatz<br />
steigert sich um |<br />
18 % | umsatzplus gesamt<br />
Weltweit | 440 | neueinstellungen<br />
120 |<br />
Rekordjahr<br />
bei TRuMPF<br />
TRUMpF sieht beste Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Zukunft<br />
Millionen euro <strong>Ausgabe</strong>n für<br />
Forschung und entwicklung<br />
Spitzenwerte im Auftragseingang und beim Umsatz kennzeichnen<br />
das Geschäftsjahr 2005/<strong>06</strong> von TrUMPF. Beim Umsatzwachstum<br />
von 18 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro ist besonders erfreulich,<br />
dass die Konjunktur in Deutschland deutlich anzog. Auch weltweit<br />
investierten die Kunden verstärkt in TrUMPF Maschinen.<br />
Dabei zeigten die osteuropäischen Märkte eine außerordentliche<br />
Wachstumsdynamik. Mit der Umsatzentwicklung verbesserte sich<br />
das Unternehmensergebnis deutlich. Damit verfügt die TrUMPF<br />
Gruppe über eine ausgezeichnete Liquidität, um zukünftiges Wachstum<br />
aktiv zu gestalten. Mit umfassenden Zukunftsinvestitionen bereitet<br />
sich die Unternehmensgruppe vor: 89 Millionen Euro — und<br />
damit 75 Prozent mehr als im Vorjahr — investiert TrUMPF vornehmlich<br />
in Kapazitätserweiterungen. Dass davon fast zwei Drittel<br />
auf Deutschland entfallen, unterstreicht die Bedeutung dieses<br />
Standorts auch in Zukunft. Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
sind die <strong>Ausgabe</strong>n für Forschung und Entwicklung. Zehn<br />
Prozent mehr Aufwand als im Vorjahr — insgesamt 120 Millionen<br />
Euro — sind bester Beleg für die Innovationskraft von TrUMPF.<br />
Abbildungen: <strong>TRUMPF</strong> Gruppe
eine neue<br />
Herausforderung<br />
hans-Jochen Beilke<br />
wechselt zu ebm-papst<br />
Der Herausforderung konnte er nicht<br />
widerstehen: Hans-Jochen Beilke ist<br />
seit oktober 20<strong>06</strong> Mitglied der Geschäftsführung<br />
bei ebm-papst, weltweit<br />
führender Ventilatorenhersteller.<br />
Ab Februar 2007 wird er dort Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung. Seine<br />
Aufgaben als Geschäftsführer Vertrieb<br />
Werkzeugmaschinen übernimmt<br />
Dr. Mathias Kammüller, Vorsitzender<br />
des TrUMPF Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen<br />
/Elektrowerkzeuge.<br />
Auf dem Tisch alles im Griff:<br />
Marco Doenz markiert mit der neuen<br />
Laserbeschriftungsstation VWS 150<br />
Flanschteile mit Seriennummern.<br />
Faszination Blech<br />
übersetzt<br />
das überarbeitete Standardwerk<br />
erscheint auf Englisch<br />
Die ganze Welt des Blechs — jetzt auch auf Englisch:<br />
„Fascination of Sheet Metal“, die englische Version<br />
des Fachbuchs „Faszination Blech“, erklärt technisch<br />
präzise und verständlich alles rund um die<br />
Blechbearbeitung. Über 250 Seiten mit 210 Bildern<br />
machen neugierig und wecken die Lust<br />
am Lesen. Beste Voraussetzungen dafür, dass<br />
„Fascination of Sheet Metal“ wie die deutsche<br />
<strong>Ausgabe</strong> zum Standardwerk in der Blechbearbeitung<br />
wird.<br />
> Leseproben und Online-Bestellung:<br />
www.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong> /fascination-sheet-metal<br />
Schreibtisch<br />
mit Laser<br />
Kompakte Einstiegsmaschine für das Markieren<br />
und Beschriften per laser.<br />
Klein und leicht, aber flexibel und präzise wie eine große ist<br />
die neue Laserbeschriftungsstation von TrUMPF. Gerade<br />
mal 60 Kilogramm wiegt die Desktop-Workstation VWS 150<br />
und ist somit eine der kompaktesten auf dem Markt. Als<br />
Tischarbeitsplatz eignet sie sich als Einstiegsgerät in die Lasertechnik<br />
besonders für Kleinbetriebe. Einfach und schnell<br />
programmiert, beschriftet der Laser mit höchster Qualität<br />
unterschiedlich große Werkstückformen und Materialien:<br />
beispielsweise mit Texten, Seriennummern, DataMatrix-<br />
Codes oder Logos auf einer Beschriftungsfeldgröße von 120<br />
mal 120 Millimeter.<br />
> Weitere Informationen:<br />
Helmut Müller, Telefon: +49 (0) 7422 515 – 125,<br />
E-Mail: helmut.mueller@de.<strong>trumpf</strong>-laser.<strong>com</strong><br />
pANORAMA<br />
Seit September zu haben: „Fascination<br />
of Sheet Metal“ zeigt die grenzenlosen<br />
Möglichkeiten des Werkstoffs Blech<br />
jetzt auch in englischer Sprache.<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
10<br />
leben zwischen
Wenn edle Tropfen sicher in ihre Flaschen<br />
finden, haben sie das oft Carlo Gai und seinen<br />
Maschinen zu verdanken.<br />
„Mögen Sie wein ?“ wer bei Carlo Gai einen Job<br />
als Ingenieur, Techniker oder Monteur haben<br />
UNTERNEhMER<br />
möchte, sollte diese Frage im Vorstellungsgespräch<br />
mit „Si“ beantworten können.<br />
Der Presidente der GAI spa, Carlo Gai, stellt am liebsten Mitarbeiter<br />
ein, die seine Passion für guten Wein teilen. Denn Wein ist der Stoff,<br />
von dem die Familie Gai und ihre rund 160 Angestellten gut leben. Mitten<br />
im Weinland des norditalienischen Piemont entwickelt und produziert<br />
Gai seit 60 Jahren Macchine Imbottigliatrici: Maschinen, denen<br />
die nüchterne deutsche Übersetzung „Abfüll- und Etikettieranlagen“<br />
ungefähr so gerecht wird, wie die Bezeichnung „Pilz“ einem Trüffel.<br />
Die Belle Macchine aus dem Hause Gai sind mechanische Kunstwerke,<br />
erdacht und konstruiert von leidenschaftlichen Ingenieuren, gefertigt<br />
mit Ditzinger Technologie, gekleidet in edlen Stahl und zusammengefügt<br />
in einem blitzsauberen Werk, das auch der pingeligsten schwäbischen<br />
Hausfrau keinen Anlass zur Klage gäbe. Für viele der feinsten<br />
und teuersten Tropfen der Welt sind die rohre, Schläuche und Ventile<br />
einer Gai-Maschine der letzte Kontakt zur Außenwelt, bevor sie in ihre<br />
bottiglia gefüllt, verkorkt, verkapselt und etikettiert werden. →<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
11
UNTERNEhMER<br />
Eine für (fast) alles: Die Gai-Maschine „Monobloc A“ spült die Flaschen, pumpt die Luft<br />
heraus, injiziert ein Inertgas zur Verdrängung des letzten Sauerstoffs, füllt den Wein<br />
ein und verkorkt schließlich die Flasche. Das Etikettieren und Verkapseln übernimmt<br />
eine andere Maschine — natürlich ebenfalls aus dem Hause Gai. Die Top-Modelle<br />
schaffen bis zu 10 000 Flaschen in der Stunde.<br />
Hier in der grünen Hügellandschaft des Piemont ist gut leben und<br />
arbeiten. Die region al piè dei monti — am Fuß der Berge — vereint<br />
wirtschaftliche Potenz mit höchster kultureller und gastronomischer<br />
Qualität. Ein Umfeld — wie geschaffen für den leidenschaftlichen Konstrukteur<br />
und Genießer Carlo Gai. Das kleine Dorf Barolo, nur wenige<br />
Kilometer, aber viele Kurven vom Stammsitz seiner Firma entfernt,<br />
leiht einem der nobelsten Weine seinen Namen. Drei Hügel weiter, im<br />
Städtchen Bra, trat in den 80er Jahren die Genießer-Bewegung „Slow<br />
Food“ ihren internationalen Feldzug für Genuss mit Verstand an.<br />
Gleich um die Ecke verbreiten die weißen Trüffel aus Alba jedes Jahr im<br />
Spätherbst den wohl teuersten Geruch der Welt. Auch die Ökonomie<br />
des Piemont zählt zu den Filetstücken Italiens. So startete in Alba der<br />
Konditor Pietro Ferrero seine süße Weltrevolution und legte damit den<br />
Grundstein für einen der größten Süßwarenkonzerne. Große Modemarken<br />
wie Loro Piana, Cerrutti oder Miroglio haben ihre Wurzeln<br />
im Piemont. Turin, die Hauptstadt der region, ist Geburtsort und<br />
Heimat der italienischen Autoindustrie. Und Familien wie Agnelli oder<br />
De Benedetti repräsentieren den industriellen Adel dieser bemerkenswerten<br />
Gegend im äußersten Nordwesten Italiens.<br />
Blech & Reben in den Genen<br />
GAI feiert dieses Jahr sein 60. Firmenjubiläum. Gegründet hat das Unternehmen<br />
der 1999 verstorbene Gia<strong>com</strong>o Gai, Carlos Vater. Seine Gründungsgesellschafter<br />
sind die bittere Not im Italien des Jahres 1946, ein<br />
Haufen Nachkriegs-Schrott und eine eher unscheinbare Konstruktions-<br />
1 <strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
zeichnung. Arbeit gibt es in diesen schweren Zeiten keine, die Familie<br />
plant bereits die Auswanderung nach Argentinien. Da besinnt sich der<br />
gelernte Meccanico Gia<strong>com</strong>o Gai auf seine Stärken. Geboren 1912, wird<br />
ihm der Umgang mit Blech und reben in die Wiege gelegt: Sein Vater<br />
ist Winzer, der Großvater Dorfschmied. Schon im Alter von gerade<br />
einmal siebzehn Jahren macht sich Gia<strong>com</strong>o als Landmaschinentechniker<br />
selbstständig. Im zweiten Weltkrieg dient er dann als Mechaniker<br />
beim Militär und baut dort allerhand Maschinen und Gerätschaften<br />
zusammen. Unter anderem entsteht in dieser Zeit auch eine einfache<br />
Flaschen-Abfüllmaschine. Bestimmt ist sie für das restaurant seiner<br />
Frau Elsa. Diese erste Macchina Imbottigliatrici ist nach dem Krieg der<br />
Grundstock für die Existenz der Familie und der rohling, aus dem sich<br />
das heutige Unternehmen entwickelt.
„unsere Anlagen machen keinen Wein besser, als er ist.<br />
Aber der kleinste Abfüllfehler kann einen Spitzenwein vernichten.<br />
Diese Verantwortung ist der Maßstab für uns — und für unsere<br />
Lieferanten.“<br />
Carlo erzählt heute augenzwinkernd, dass seine Liebe zum Wein<br />
wohl schon in der frühen Jugend zwischen Werkstatt, Weinberg und<br />
restaurant gereift sein muss. Eine Liebe, die man dem großen, drahtigen<br />
Mann nicht ansieht, die aber eine Triebfeder seines beruflichen<br />
Schaffens ist. Guter Wein, so seine Überzeugung, hat die bestmögliche<br />
Abfüll-Technologie verdient.<br />
1969 tritt Carlo Gai als frisch gebackener Ingegnere in das Unternehmen<br />
des Vaters ein und übernimmt wenige Jahre später zusammen<br />
mit seinem älteren Bruder Battista die Geschäftsführung. Mit jugendlichem<br />
Elan und neuen Ideen machen sich die Brüder daran, ihre Vorstellungen<br />
von hochwertigen Abfüllmaschinen nach dem letzten Stand<br />
der Technik zu verwirklichen. Im eigenen Land treffen die Qualitäts-<br />
Maschinen allerdings nicht den Nerv der Zeit. „Italien war damals<br />
ein reiner Massenproduzent von Wein — viel Menge, kaum Qualität“,<br />
erinnert sich Carlo Gai und zieht dabei ein Gesicht, als hätte er Essig<br />
getrunken. Seine hochwertigen Maschinen sind zu jener Zeit für den<br />
italienischen Markt zu aufwändig — und zu teuer. Über 90 Prozent<br />
exportiert er daher ins Ausland. Insbesondere die französischen und<br />
deutschen Winzer schätzen die von den italienischen Weinliebhabern<br />
entwickelte Technologie sehr. Umgekehrt lernt Gai viel von den Winzern.<br />
Zum Beispiel über die speziellen Anforderungen, die der seinerzeit<br />
sehr süße deutsche Weißwein an die Abfülltechnik stellt: Weine<br />
mit hohem restzucker- und niedrigem Alkoholgehalt verderben viel<br />
schneller als trockene Weine mit wenig Zucker und viel Alkohol. Die<br />
Abfüllung muss daher absolut steril erfolgen. Gai entwickelte dafür ein<br />
Verfahren, von dem das Unternehmen und seine Kunden heute noch<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
1
UNTERNEhMER<br />
Für einen guten Tropfen gibt die Familie Gai (r.) alles. Auf über 20 000 blitzblanken Quadratmetern<br />
fertigt ihr Unternehmen hochwertige Abfüll-Maschinen für die besten Weingüter der Welt.<br />
profitieren. So zählen neuerdings auch etliche kleine Bierbrauereien zu<br />
den Kunden. Viele dieser so genannten Hausbrauereien oder „Micro-<br />
Breweries“ produzieren unfiltriertes, nicht pasteurisiertes Bier, das<br />
ebenfalls vollkommen hygienisch und steril abgefüllt werden muss.<br />
Qualität als wachstumstreiber<br />
Die Wende im heimischen Weinmarkt kommt 1989: Ein Methanol-<br />
Skandal lässt die italienischen Weinberge erzittern und rüttelt die<br />
Kunden zwischen Mailand und Palermo wach. Seither setzen die italienischen<br />
Weinbauern und Kooperativen zunehmend auf Qualität<br />
statt Quantität. Gut für Gai: Das Unternehmen steigert im Gefolge<br />
seinen Marktanteil deutlich und ist heute bei Maschinen mit mittlerer<br />
Füllleistung (bis circa 3 000 Flaschen / Stunde) Marktführer in Italien.<br />
Der Exportanteil ist mit 70 Prozent aber immer noch hoch. Das Gros<br />
der Macchine aus Ceresole D’Alba arbeitet in den besten Weinkellern<br />
der Welt — in Kalifornien, Neuseeland und Chile, im Burgund, in Bordeaux<br />
und an der Mosel.<br />
Auch in den Konstruktionsbüros und Werkshallen von Gai rammen<br />
Zeit und Fortschritt ihre Pfeiler ein. Carlo Gai erinnert sich noch gut<br />
an die erste CNC-Maschine, die nicht nur die Produktion, sondern<br />
auch seine Kalkulation auf den Kopf stellt. Den Kostenvorteil gibt er<br />
damals fast komplett an seine Kundschaft weiter, was dem Wettbewerb<br />
gar nicht schmeckt, den Kunden aber umso mehr. Die nächste<br />
revolution stößt der erste Laser aus dem Hause TrUMPF an, der 1995<br />
in Ceresole seine Arbeit aufnimmt. Ein zweiter kommt wenige Jahre<br />
später dazu. Eine TrUMATIC L 4050 ist für 2007 bereits bestellt.<br />
Die Gai-Geschäfte gehen gut. Das größte und schwierigste Projekt<br />
hat Carlo Gai aber noch vor sich: Sein Neffe Gia<strong>com</strong>o und seine Söhne<br />
Guglielmo und Giovanni stehen in den Startlöchern. Und eigentlich<br />
hat er das rentenalter ja schon erreicht. „Aber was soll ich machen, die<br />
Arbeit ist mein schönstes Hobby“, freut sich der Ingegnere und schaut<br />
aus dem Fenster, auf die sonnigen Weinberge des Piemont.<br />
1 <strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
„ein guter Wein besteht<br />
zu 50 Prozent aus<br />
Phantasie. Der Rest<br />
sind Trauben, Können<br />
und Technologie.“<br />
> Ihre Fragen beantwortet:<br />
Mariano Briano, Telefon: +39 02 48 48 9 – 447,<br />
E-Mail: mariano.briano@it.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
> Feinste Technik für edle Tropfen<br />
Name: GAI spa<br />
Gründung: 1946<br />
Mitarbeiter: 160<br />
Umsatz: 30 Mio. Euro<br />
<strong>TRUMPF</strong> Maschinen:<br />
TRUMATIC L 4030 (TruLaser 3040), TrumaBend V 170,<br />
TrumaBend V 85, TRUMATIC L 4030 (TruLaser 3040),<br />
ab Februar 2007 eine TRUMATIC L 4050 (TruLaser 5040<br />
mit 6 kW) + LiftMaster + Stopa Lager <strong>com</strong>pact<br />
Kontakt: www.gai-it.<strong>com</strong>
Blech all‘italiana<br />
Aus Italien kommen nur wein und Käse? Mitnichten! der Stiefel-Staat verarbeitet auch ganz schön viel Blech.<br />
wir haben paolo Musante, Geschäftsführer von TRUMpF Italien, nach den Gründen gefragt.<br />
Italien ist das zweitgrößte „Blech-Land“ der<br />
Welt. Wie ist es zu dieser Stärke gekommen ?<br />
Ein Erfolgsfaktor ist sicherlich, dass der Blechbearbeitungsmarkt<br />
in Italien sehr flexibel und<br />
innovativ ist. Das liegt vor allem daran, dass<br />
ein Großteil der Firmen reine Familienbetriebe<br />
sind. Den Inhabern gelingt es nicht nur,<br />
ein Unternehmen an die nächste Generation<br />
weiterzureichen, sondern auch ihr ganzes<br />
Know-how. So profitieren die heutigen Inhaber<br />
von der langjährigen Erfahrung ihrer<br />
Vorgänger. Die nutzen sie, um sich laufend<br />
an die neuen Herausforderungen des globalen<br />
Marktes anzupassen. Sie sind also in Bewegung<br />
und entwickeln sich ständig weiter.<br />
Beweisen nicht nur bei Käse Geschmack –<br />
auch beim Thema Blech sind die<br />
Italiener echte Kenner.<br />
In welche Richtung bewegt sich dieser Markt ?<br />
Bewegung ist hier durchaus auch geografisch<br />
zu verstehen: Vor fünf bis zehn Jahren noch<br />
galt das so genannte „Inox-Valley“ im Nordosten<br />
Italiens als zentrale region der Blech<br />
verarbeitenden Industrie — nirgendwo sonst<br />
wird so viel rostfreier Stahl verarbeitet. Inzwischen<br />
haben sich viele Firmen der Blechbearbeitungsbranche<br />
auch im Nordwesten und<br />
in Mittelitalien niedergelassen und vertreiben<br />
ihre Produkte von dort aus. Trotzdem machen<br />
sich die drei verschiedenen regionen aber keine<br />
Konkurrenz.<br />
Das heißt, sie haben sich spezialisiert ?<br />
Ja genau, sie sind alle in unterschiedlichen<br />
Bereichen tätig: In Mittelitalien arbeiten sehr<br />
viele Unternehmen im Bereich Landmaschinen.<br />
Im Nordwesten und Nordosten gibt es<br />
hauptsächlich „Job-Shopper“. Dabei fertigen<br />
die Firmen im Nordwesten eher für die Elektronik-<br />
und Automobilindustrie, die dort ja besonders<br />
stark vertreten sind. Die Unternehmen<br />
im Nordosten dagegen haben sich auf Teile für<br />
Stahlmöbel sowie „Bau-Styling“ — also Inox-<br />
Fassaden und -Innenausbau — spezialisiert.<br />
Von wie vielen Unternehmen<br />
reden wir da überhaupt ?<br />
ohne die Handwerksbetriebe<br />
mitzuzählen, gibt es in<br />
Italien rund 60 000 Firmen<br />
in der Metallbearbeitung —<br />
davon etwa 4 000 in der Blechbearbeitung.<br />
Mit durchschnittlich<br />
27 Mitarbeitern sind sie eher klein. In<br />
der Summe beschäftigen sie jedoch rund<br />
32 Prozent der Arbeitnehmer in Italien. Ergänzend<br />
dazu eine Information: Im Jahr 2005<br />
Redet gerne über<br />
Blech: Paolo Musante,<br />
Geschäftsführer von<br />
<strong>TRUMPF</strong> Italien.<br />
BlEChwElT : ITAlIEN<br />
setzte die italienische Werkzeugmaschinenindustrie<br />
3,9 Milliarden Euro um, ein Plus von<br />
fünf Prozent. Maschinen im Wert von 175 Millionen<br />
Euro importierten deutsche Abnehmer.<br />
Welche Rolle spielen Job-Shopper in diesem<br />
Markt ?<br />
Lohnfertigung ist hier in Italien sehr wichtig.<br />
Jedoch verwischen die Grenzen zwischen Job-<br />
Shoppern und Herstellern zusehends: Viele<br />
Job-Shopper bewegen sich weg von der alleinigen<br />
rolle des Lohnfertigers. Einige Firmen<br />
investieren neben ihrem umfangreichen Maschinenpark<br />
auch in Software — und präsentieren<br />
sich damit nicht nur als Partner für die<br />
Herstellung von Blechteilen, sondern auch für<br />
deren Konstruktion. Andere Unternehmen haben<br />
als Job-Shopper angefangen und stellen<br />
jetzt auch eigene Produkte her oder bieten<br />
freie Kapazitäten an. So lasten sie ihre Fertigung<br />
besser aus, indem sie Teile für andere<br />
Hersteller produzieren.<br />
> Ihre Fragen beantwortet:<br />
Mariano Briano, Telefon: +39 02 48 48 9 – 447,<br />
E-Mail: mariano.briano@it.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
1
STRATEGIEN<br />
Zusammen wachsen<br />
1 <strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
der landmaschinenhersteller hORSCh will näher zu seinen Kunden im Osten Europas.<br />
Sein Systempartner Kwl will einen zweiten Standort. Gemeinsam machen sie sich auf den weg.<br />
Beim rundgang durch die Fertigungshallen der KWL Blechverarbeitung<br />
in Neuwied spricht Christoph Andes, einer<br />
der drei Geschäftsführer des Unternehmens, von ständigem<br />
Wachstum. Seit dem Umzug nach Neuwied im November<br />
2000 geht es mit der Firma kontinuierlich aufwärts. Allein<br />
in dieser kurzen Zeit wurde die Produktionsfläche von<br />
3 500 auf knapp 6 000 Quadratmeter ausgebaut. Die Spuren<br />
der Erweiterungen und Umstrukturierungen sind überall<br />
zu sehen. Jetzt will KWL seine Erfolgsstory auch im<br />
thüringischen ronneburg fortschreiben. Angst haben die<br />
Blechprofis nicht vor einem zweiten Standort. obwohl sich<br />
die Unternehmensgröße fast verdoppeln wird.<br />
Diese Sicherheit beruht auf dem permanenten Wachstum<br />
von KWL, in dem Christoph Andes die Philosophie<br />
der Firma bestätigt sieht. Er deutet auf eine komplexe<br />
Komponente. „KWL ist kein Lohnfertiger der nur stanzt,<br />
lasert, biegt und schweißt. Sondern ein Systemlieferant,<br />
der auch konstruktive Lösungen für seine Kunden entwickelt.<br />
Vom Dünnblech bis zum schweren Anlagenbau.“<br />
Ost-Orientierung<br />
Basis für den Schritt nach osten ist eine strategische Allianz<br />
zwischen KWL und einem Schlüsselkunden, dem<br />
Landmaschinenhersteller HorSCH. Die Idee hierzu wurde<br />
im August 2005 gemeinsam geboren und dann zusammen<br />
vorangetrieben. Schon 14 Tage nach dem ersten Gespräch<br />
waren sich die Partner grundsätzlich einig. Man wollte<br />
zwei Werke unmittelbar nebeneinander bauen und sie<br />
durch eine Fließfertigung verbinden. Wie so etwas aussehen<br />
kann, zeigen rené Krapf und Martin Lorsbach,<br />
ebenfalls Geschäftsführer der KWL Blechverarbeitung. Auf<br />
einem Besprechungstisch entfalten sie eine große Zeichnung.<br />
Martin Lorsbach folgt der Linie mit einem Finger.<br />
„Der Produktionsfluss wird in unserem Wareneingang<br />
beginnen und in der Montage von HorSCH enden.“<br />
Insgesamt investieren KWL und HorSCH 15,7 Millionen<br />
Euro und planen 70 neue Arbeitsplätze. Im Industriegebiet<br />
ronneburg-ost, auf einem neun Hektar großen Gelände<br />
nahe Gera, das direkt an die Autobahn A4 angebunden<br />
ist. Laut Wirtschaftsministerium des Bundeslandes eine<br />
weitere Bestätigung der Attraktivität ost-Thüringens als<br />
Wirtschaftsstandort.<br />
Bei der Standortwahl war der Landmaschinenhersteller<br />
federführend. Cornelia Horsch, Marketingleiterin der<br />
HorSCH Maschinen GmbH, nennt ihre Gründe für die<br />
ost-orientierung: „In Thüringen können wir auf die Unterstützung<br />
der Politik zählen. Überdies werden wir dort näher<br />
am Markt sein. Fast 70 Prozent unserer deutschen Kunden<br />
kommen aus den neuen Bundesländern.“<br />
rené Krapf umreißt die Vorteile des gemeinsamen<br />
Standortes: „Der kurze Dienstweg wird die Abstimmung<br />
und Planung erleichtern. Beide Unternehmen werden daher<br />
und aufgrund ihrer erweiterten Kapazitäten, flexibler<br />
und schneller auf den Markt reagieren können.“ So wollen<br />
rené Krapf und seine Kollegen praktisch auf Zuruf in der<br />
Lage sein, individueller auf Kundenwünsche einzugehen<br />
und Lieferengpässe zu vermeiden. Christoph Andes ergänzt:<br />
„Außerdem erwarten wir einen spürbar reduzierten logistischen<br />
Aufwand und eine geringere Kapitalbindung.<br />
Denn wir werden HorSCH über die kurze Distanz just<br />
in time versorgen und deshalb nur noch ein kleines Zwischenlager<br />
benötigen.“ →
(1)<br />
(3)<br />
Bereiten sich auf den Sprung zum neuen Standort TITEl vor:<br />
die KWL Geschäftsführer Christoph Andes (1), René<br />
Krapf (2) und Martin Lorsbach (3) mit ihrem Team.<br />
(2)<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
1
STRATEGIEN<br />
Statt über die Autobahn reisen fertige Komponenten künftig nur noch über den Hof.<br />
Bei den Lieferungen geht es um den Stahlbau der Landmaschinen.<br />
Das Teilespektrum reicht von kleinen Platinen<br />
bis zu drei Meter breiten und 14,5 Meter langen Fahrgestellen.<br />
Lackiert und montiert wird dann bei HorSCH.<br />
Dort liegt der Schwerpunkt auf der Produktentwicklung,<br />
Lackierung und Montage sowie auf entsprechenden Vertriebs-<br />
und Marketingaktivitäten.<br />
Flexibilität weiter erhöhen<br />
KWL hat auch vor, an beiden Standorten mit unterschiedlichen<br />
Fertigungskonzepten und sich ergänzenden Maschinenparks<br />
zu arbeiten. Durch eine stärkere Automation in<br />
ronneburg mithilfe von Schweißrobotern wird das Unternehmen<br />
seine Flexibilität noch weiter erhöhen. Dazu<br />
Martin Lorsbach: „Wir wollen weniger zeitkritische Teile<br />
für HorSCH auch in Neuwied fertigen und andere Kunden<br />
aus ronneburg beliefern.“<br />
Angesichts dieser Strategie ist rené Krapf positiv gestimmt,<br />
was den Start in ronneburg betrifft. „Wir haben<br />
die Teile für HorSCH zuletzt von Mitarbeitern fertigen<br />
lassen, die wir für ronneburg ausbilden. Und die gehen<br />
mit der Umstellung zurück nach Thüringen. Damit haben<br />
wir eine starke Basis für einen guten Neustart geschaffen.“<br />
Bald ist es so weit. Christoph Andes schlägt eine Mappe<br />
mit Fotos auf. Die Bilder zeigen Bauabschnitte des neuen<br />
Werkes. „Wir werden nur vierzehn Monate brauchen. Von<br />
der Idee der Allianz bis zur Inbetriebnahme unserer Maschinen<br />
im oktober 20<strong>06</strong>. Der Produktionsbeginn ist für<br />
Anfang November vorgesehen.“ Partner HorSCH will im<br />
oktober erste Vorserien auflegen und ab Januar 2007 voll in<br />
die Fertigung einsteigen. Damit steht auch der Termin für<br />
den endgültigen Startschuss der strategischen Allianz.<br />
> Weitere Informationen:<br />
Javier Sastre-Ramos, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 833,<br />
E-Mail: javier.sastre-ramos@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
1 <strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
Große Pläne: Der gemeinsame Standort mit dem Kunden<br />
Horsch wird die Produktionsfläche von KWL fast verdoppeln,<br />
erklären die Geschäftsführer.<br />
> Komplettservice in der Blechverarbeitung<br />
Name: KWL Blechverarbeitung GmbH, Neuwied und Ronneburg<br />
Gründung: 1995 (Ronneburg 20<strong>06</strong>)<br />
Mitarbeiter: 50 in Neuwied, 30 in Ronneburg<br />
Angebot: Fertigung von Gehäusen, Maschinenteilen, Baugruppen und<br />
Komponenten für die Branchen Baumaschinen, Maschinenbau,<br />
Medizintechnik, Elektrotechnik, schwerer Fahrzeugbau und<br />
Großanlagenbau<br />
Umsatz: 8 Mio. Euro<br />
<strong>TRUMPF</strong> Maschinen in Neuwied:<br />
TRUMATIC 600 L, TRUMATIC 5000 ROTATION (TruPunch 5000),<br />
TRUMATIC HSL 2502 C (TruLaser 7025), TRUMATIC L 3050<br />
(TruLaser 5030), TRUMATIC L 4050 (TruLaser 5040),<br />
TUBEMATIC (TruLaser Tube 5000), zwei TrumaBend V 85,<br />
TrumaBend V 230, TrumaBend S 500 (TruBend 8500w)<br />
Geplanter <strong>TRUMPF</strong> Maschinenpark in Ronneburg:<br />
TRUMATIC L 3050 (TruLaser 5030 classic),<br />
Stopa-Hochregallager, TrumaBend V 2300 (TruBend 5230),<br />
TUBEMATIC (TruLaser Tube 5000)<br />
Kontakt: www.kwl-blech.de<br />
> Kompetenz in Landmaschinenbau<br />
Name: HORSCH Maschinen GmbH, Schwandorf<br />
Gründung: 1984<br />
Mitarbeiter: 170 in Schwandorf, 50 in Ronneburg geplant<br />
Angebot: Produktion von Landmaschinen für die Bodenbearbeitung<br />
und Saat<br />
Umsatz: 65 Mio. Euro<br />
Kontakt: www.horsch.<strong>com</strong>
SpecialNaming<br />
die neuen Namen:<br />
So funktioniert‘s<br />
EuroBLECH 20<strong>06</strong> — ALLE <strong>TRUMPF</strong> HigHLigHTs
SpecialNaming<br />
die neue Erfolgsformel<br />
von TRUMpF<br />
Markennamen schaffen Identität, sorgen für Transparenz und Überblick. Grund genug<br />
ob „Tempo“, „Uhu“ oder „Nutella“. Im endlosen<br />
Meer der Marken gibt es einige, die durch<br />
besondere Qualität, Eigenständigkeit oder<br />
als Vorreiter derart Maßstäbe gesetzt haben,<br />
dass sie heute stellvertretend für eine ganze<br />
Produktgattung stehen. Wer beispielsweise<br />
„Zewa“ ruft, meint gemeinhin ein Papier-Küchentuch,<br />
wer von einem „Jeep“ spricht, denkt<br />
an ein außergewöhnlich robustes, vierradgetriebenes<br />
Geländefahrzeug. „Markenikonen“<br />
nennt die Konkurrenz ehrfürchtig diese Branchenführer,<br />
die einer ganzen Produktgattung<br />
ihren Namen geben.<br />
Markenikonen: Vorbild für andere<br />
Auch die „TrUMATIC“ ist eine solche Markenikone.<br />
Wer TrUMATIC sagt, meint eine<br />
Hochleistungs-Werkzeugmaschine für die<br />
Blechbearbeitung und verknüpft damit automatisch<br />
den Marktführer TrUMPF. Die<br />
zugewiesene Kompetenz ist im Fall der TrU-<br />
MATIC in 40 Jahren gewachsen — und schuf<br />
immer eine Verbindung zu TrUMPF. Kompetenz<br />
und Qualität gelten in gleichem Maße für<br />
alle anderen TrUMPF Produkte. Nur trugen<br />
diese bislang nicht durchgehend den Namen<br />
ihres Herstellers in sich. ob „LASMA 443“,<br />
„TCF 1“ oder „HLD 6002“ — ganz unterschiedliche<br />
Namen haben sich im Laufe der Produktentwicklung<br />
und Firmengeschichte gebildet.<br />
Ein eher verwirrendes als prägendes Nebeneinander.<br />
Was bislang fehlte, waren Systematik<br />
und ein klarer Hinweis auf den Ursprung<br />
und die damit verbundene Qualität.<br />
Das ändert sich jetzt zum Stichtag 24. oktober<br />
20<strong>06</strong>, zum Beginn der EuroBLECH, der<br />
internationalen Leitmesse für die Blechbearbei-<br />
0 <strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
für TRUMpF, seine produktbezeichnungen auf ein neues Fundament zu stellen.<br />
Unverwechselbare Namenssystematik: TruName symbolisiert Ursprung und Qualitätsanspruch.<br />
tung. Gemeinsam mit der Düsseldorfer Namensagentur<br />
„Nomen international“ entwickelte<br />
TrUMPF die neue Systematik. Bekannte Marken<br />
wie das Mercedes-Nutzfahrzeug „Atego“, der<br />
renault „Clio“ oder die Unternehmensmarken<br />
„Arcor“ und „Thales“ stammen aus der renommierten<br />
Namensschmiede.<br />
Unverwechselbar: neue Systematik<br />
Mit „TruName“ führt TrUMPF für Werkzeugmaschinen<br />
und Lasertechnik ein einheitliches,<br />
übersichtliches und unverwechselbares<br />
Namenssystem ein. Die Systematik folgt einer<br />
einfachen Formel: Marke plus Technologie<br />
plus Leistungsklasse in Zahlen ergibt den<br />
neuen „TruName“.<br />
Jedes Mitglied der Produktfamilien im<br />
Werk zeugmaschinenbereich führt künftig das<br />
Verfahren (z. B. „TruPunch“, „TruLaser“ oder<br />
„TruBend“) im Namen. Bei den Lasern bestimmt<br />
der Strahlquellentyp (z. B. „TruFlow“,<br />
„TruCoax“ oder „TruDisk“) den neuen Begriff.<br />
Als zweites Namenselement folgt für jede<br />
Maschine oder jeden Laser eine Zahl, die die<br />
Leistungsklasse kennzeichnet. Auf diese Weise<br />
lassen sich aus jedem Produktnamen der
Namenssystematik für Maschinen<br />
6 Produktfamilien sind nach Technologien geordnet. Sie bestehen aus der<br />
Vorsilbe „Tru“ und der englischen Technologiebezeichnung als Nachsilbe.<br />
Laserbearbeiten → TruLaser<br />
Stanzen → TruPunch<br />
Kombi → TruMatic<br />
Scheren → TruShear<br />
Biegen → TruBend<br />
Markieren → TruMark<br />
Namenssystematik für Laser<br />
5 Produktfamilien für Laser bestehen aus der Vorsilbe „Tru“, einer Nachsilbe, die<br />
den Lasertyp charakterisiert, sowie einer Zahl für die Leistungsklasse.<br />
CO2-Laser schnellgeströmt → TruFlow<br />
CO2-Laser diffusionsgekühlt → TruCoax<br />
Festkörperlaser Scheibe → TruDisk<br />
Festkörperlaser gepulst → TruPulse<br />
Festkörperlaser Kurzpuls → TruMicro<br />
Namenssystematik für software<br />
Für Softwareprodukte nutzen wir die Produktfamilie TruTops und kombinieren<br />
sie mit dem Anwendungsbereich.<br />
Produktfamilie Anwendungsbereich TruName<br />
ToPs100 → TruTops → Laser → TruTops Laser<br />
ToPs1000 → TruTops → Fab → TruTops Fab<br />
Namenssystematik für Automatisierungs-<br />
komponenten, Verfahren, sensorik,<br />
spezialwerkzeuge, Werkzeugzubehör<br />
4 Ankernamen fassen Produkte und Produktmerkmale zu Gruppen zusammen.<br />
Automatisierung → Master<br />
Verfahren und Sensorik → Line<br />
Werkzeugzubehör → Quick<br />
Quick → Multi<br />
Beschreibung Anker TruName<br />
TRUMASORT → Sort → Master → SortMaster<br />
SprintLas → Sprint → Line → SprintLine<br />
easyload → Quick → Load → QuickLoad<br />
MultiBend → Bend → Multi → MultiBend<br />
im Detail: die Produktfamilie TruLaser<br />
Die Produktfamilie TruLaser umfasst viele Varianten.<br />
Deshalb wird ein Zusatz zur Leistungsklasse bzw.<br />
zum Anwendungsbereich ergänzt.<br />
Flachbett-Laserschneidmaschinen → TruLaser<br />
Rohrbearbeitungsmaschinen → TruLaser Tube<br />
Lasermaschinen → TruLaser Cell<br />
Laserarbeitsplätze → TruLaser Station<br />
Roboterzellen → TruLaser Robot<br />
Scannermaschinen → TruLaser Scan<br />
Schweißmaschinen → TruLaser Weld<br />
einfache Formel:<br />
Marke „Tru“ + Technologie<br />
+ Leistungsklasse in Zahlen<br />
ergibt den neuen „Truname“<br />
einfach übersetzt:<br />
TRuMATIc L 3030 → TruLaser 3030<br />
TLF 3200 → TruFlow 3200<br />
SpecialNaming<br />
Einsatzbereich einer Maschine sowie ihre<br />
Klassifizierung innerhalb ihrer Maschinenfamilie<br />
ablesen.<br />
Mit der Vorsilbe „Tru“ trägt jedes Produkt<br />
einen klaren Absender. Denn „Tru“ steht natürlich<br />
für TrUMPF. Damit bietet das neue<br />
Namenssystem deutlich mehr als „nur“ neue<br />
Produktbezeichnungen und mehr Transparenz.<br />
„Es steht“, betont Dr. Matthias Kammüller, „vor<br />
allem für unsere Position als Markt- und Innovationsführer<br />
in unserer Branche. Zu unserer<br />
Position als Komplettanbieter bekennen wir<br />
uns mit jedem einzelnen Produkt.“<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
1
euroBLecH 20<strong>06</strong><br />
willkommen auf dem neusten<br />
Maschinen, die sich nie mehr den Kopf anschlagen,<br />
Stanzen ohne Grat oder eine neue Generation<br />
lasermaschinen: Auf der EuroBlECh in hannover<br />
bringen wir Sie in halle 11 auf Stand über das<br />
Neueste in Sachen Blechbearbeitung.<br />
Die Bühne für einen der wichtigsten Auftritte ist bereit. 2 214<br />
Quadratmeter Standfläche an prominentem Platz in Halle 11.<br />
Der neue Messestand von TrUMPF auf der EuroBLECH in<br />
Hannover bietet einen schnellen, intensiven Überblick über<br />
das Angebot des Unternehmens. Er stellt Maschinen und<br />
Werkzeuge von TrUMPF sowie die Produkte der TrUMPF<br />
Kunden als Hauptdarsteller in den Mittelpunkt.<br />
Der neue Messestand steht dabei als Symbol für die Markt-<br />
und Technologieführerschaft des Komplettanbieters in der<br />
Blechbearbeitung. Und der Stand kommuniziert die neue Namenssystematik.<br />
TrUMPF zeigt einerseits seine Angebotsvielfalt,<br />
andererseits auch die klare Gliederung des Portfolios<br />
mit weithin sichtbaren Bereichskennzeichnungen. Gleichzeitig<br />
leistet das Standkonzept Übersetzungshilfe für den Übergang<br />
von den bisherigen auf die neuen Produktnamen. Die<br />
Vorstellung der neuen Namen erfolgt über eine grafisch emotionale<br />
Inszenierung der Produktfamilien, die gleichzeitig den<br />
Stand gliedert. Eine offene, aber zugleich als Einheit wahrgenommene<br />
Standarchitektur überzeugt mit Dynamik, rhythmus<br />
und Finesse.<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
TruBend – Neues in der Biegezelle<br />
01<br />
TruLaser – Laserschneiden durch dick und dünn<br />
02<br />
08<br />
TruWeld – Laserschweißen im dreidimensionalen Raum
Stand der dinge<br />
Elektrowerkzeuge – nützliche Tools<br />
03<br />
01 Automatisch schneller biegen<br />
Zwei Messeneuheiten unterstreichen die Marktführerschaft<br />
von <strong>TRUMPF</strong> beim automatisierten<br />
Biegen. Mit dem neuen Zangengreifer können<br />
nun auch kleinste Bauteile automatisch gekantet<br />
werden. Dabei senkt eine zusätzliche Verschiebeachse<br />
die Umgreifzeit gravierend. Die neue<br />
ServicePlus – Dienstleistung von Anfang an<br />
04<br />
Greifertechnologie ergänzt die Vakuumtechnik des<br />
BendMasters und macht die TruBend zu einer Universal-Biegezelle<br />
für kleine und große Werkstücke.<br />
Ebenfalls neu zur Messe: Förderbandanbindung und<br />
Palettenförderer, über die schlecht stapelbare Bauteile<br />
via Tunnel aus der Biegezelle aus- oder neue<br />
Platinen in die Biegezelle eingeschleust werden.<br />
07<br />
TruLaser Cell – Maßstäbe in der Laserbearbeitung<br />
Die Highlights<br />
TruMatic – Kombitechnologie für Komplettbearbeitung<br />
05<br />
<strong>06</strong><br />
TruPunch – gratfrei aus der Stanzmaschine<br />
Der Biegeprozess wird dadurch nicht unterbrochen.<br />
Eine einzige Steuereinheit bedient dabei Förderband<br />
und Palettenförderer.<br />
> Kontakt:<br />
Simon Hiebl<br />
Telefon +43 (0) 7221 603 – 261,<br />
E-Mail: simon.hiebl@at.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
euroBLecH 20<strong>06</strong><br />
was und wo: der TRUMpF Stand der Technik im Überblick<br />
01 02 03 04<br />
08 07 <strong>06</strong> 05<br />
02 Mit einem Schneidkopf<br />
durch dick und dünn<br />
Die neue Flachbettlasermaschine TruLaser 5030,<br />
Nachfolgemaschine der erfolgreichen TRUMATIC<br />
L 3050, ist mit höherer Dynamik und kürzeren<br />
Nebenzeiten dem Vorgängermodell klar überlegen.<br />
Insbesondere Strahlführung und Schneidkopfschnittstelle<br />
wurden neu konzipiert. So<br />
können jetzt alle Blechdicken mit dem gleichen<br />
Schneidkopf bearbeitet werden. Damit reduzieren<br />
sich Rüst- und Nebenzeiten deutlich. Auch der<br />
gesamte Schneidvorgang wurde im Sinne bester<br />
Wirtschaftlichkeit optimiert – FastLine heißt der<br />
Prozess, der dahintersteckt. Verbessert wurde<br />
die Laserstrahlquelle mit dem bewährten Laser<br />
TruFlow 6000 und einer Leistung von 6 kW. Auch<br />
für die Automatisierung bietet <strong>TRUMPF</strong> weiterhin<br />
Komponenten, die sich rechnen. Neu ist der<br />
LiftMaster Store Linear, bei dem Saugerrahmen<br />
und Rechen linear verfahrbar sind.<br />
> Kontakt:<br />
Karel Vincke, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 6658<br />
E-Mail: karel.vincke@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
03 Scharf, leicht und ungebunden<br />
Flexibler und schneller schneiden mit der neuen Schlitzschere<br />
C 200-0 PLUS Akku von <strong>TRUMPF</strong>: Die Schere<br />
hat ihre Stromversorgung an Bord und kommt somit<br />
ohne Kabel aus. Bis zu 50 Schnittmeter bearbeitet das<br />
Gerät per Akkuladung, die Arbeitsgeschwindigkeit<br />
liegt zwischen drei und sechs Metern pro Minute. Mit<br />
nur 2,4 Kilogramm Gewicht ist das <strong>TRUMPF</strong> Gerät ein<br />
echtes Leichtgewicht — und extrem kraftvoll: Denn<br />
die Schere durchtrennt auch zwei Millimeter dickes<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
Stahlblech problemlos, beispielsweise von Wickelfalzrohren,<br />
Dachrinnen oder Paneelen.<br />
> Kontakt:<br />
Werner Cloos, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 383,<br />
E-Mail: werner.cloos@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
04 Service für mehr Maschine<br />
Services im Überblick: <strong>TRUMPF</strong> präsentiert sein umfassendes<br />
Dienstleistungsangebot über die gesamte<br />
Lebensdauer einer Werkzeugmaschine: von Finanzierungsangeboten<br />
beim Maschinenkauf über individuelle<br />
Servicevereinbarungen bis hin zur Unterstützung bei<br />
der Gebrauchtmaschinenverwertung — Leistungen,<br />
gebündelt unter der Marke ServicePlus. Vielfältige<br />
Schulungen und Anwendungsberatungen, ein umfangreiches<br />
Angebot an Stanz- und Biegewerkzeugen sowie<br />
Funktionserweiterungen zählen ebenfalls dazu.<br />
Und sollte einmal ein Ersatzteil nötig sein, steht das<br />
Team rund um die Uhr bereit — an 365 Tagen im Jahr.<br />
Neu zur EuroBLECH: die Servicevereinbarung Basic mit<br />
Zusatzleistungen von Anfang an.<br />
> Kontakt:<br />
Michael Keilbach, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 529,<br />
E-Mail: michael.keilbach@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
05 Handlichere Restgitter<br />
Ab sofort kommen die im Stanzprozess anfallenden<br />
Restgitter als kleine Abfallstücke aus der Maschine:<br />
Mit der neuen Restgitterschere „ShearMaster“ komplettiert<br />
<strong>TRUMPF</strong> die Automatisierung im Stanzprozess.<br />
Ein Fördersystem transportiert die Blechstücke<br />
von den Stanz- und Stanz- / Laser-Maschinen zum<br />
ShearMaster, der sie selbstständig zerkleinert. Aufgrund<br />
der maximalen Schrottgröße von 400 x 100<br />
Millimeter können die Container mehr aufnehmen und<br />
müssen seltener ausgetauscht werden. Und die Investition<br />
in den neuen ShearMaster lohnt noch aus anderen<br />
Gründen: Zerkleinerter Schrott erzielt im Markt oft<br />
höhere Preise. Außerdem entfällt das umständliche und<br />
zeitaufwändige Handling der oft instabilen, sperrigen<br />
Gitter.<br />
> Kontakt:<br />
Hanns Menzel, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 463,<br />
E-Mail: hanns.menzel@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
<strong>06</strong> Gratfrei aus der Stanzmaschine<br />
Zwei neue Werkzeuge, zwei angemeldete Patente, ein<br />
Zweck: Dank der Innovationen Rollentgratwerkzeug<br />
und Entgrat-MultiTool kommen Blechteile gratfrei aus<br />
der Stanzmaschine. Das bedeutet das Ende der bislang<br />
oft notwendigen Nachbearbeitung in einem separaten<br />
manuellen Arbeitsgang. Insbesondere bei beschichteten<br />
Blechen und umgeformten Teilen reduziert die komplette<br />
Bearbeitung in der Stanzmaschine deutlich die<br />
Durchlaufzeiten. Beide Werkzeuge haben eines gemeinsam:<br />
Sie verdrängen den Grat und fasen die Kanten an.<br />
Dabei setzt das Rollentgratwerkzeug auf eine speziell<br />
geformte Prägerolle für lange Kanten und Konturen<br />
mit einem Radius von mehr als 20 Millimetern.<br />
Kleinere Radien und filigrane Geometrien wiederum<br />
beherrscht das 3-fach-MultiTool im Einzelhub oder<br />
Nibbelbetrieb. Beide Werkzeuge sind, gesteuert vom<br />
Programmiersystem TruTops Punch, für Blechdicken<br />
bis 2,5 Millimeter in Stahl, Edelstahl und Aluminium<br />
geeignet.<br />
> Kontakt:<br />
Tobias Jaissle, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 6370,<br />
E-Mail: tobias.jaissle@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong>
Einladend: Fernwirkung, klare Standstruktur und eindeutige Bereichskennzeichnungen.<br />
07 Dynamisch, modular und Platz sparend<br />
Neu auf der EuroBLECH 20<strong>06</strong>: die modularen Lasersysteme<br />
der TruLaser Cell Serie 7000 von <strong>TRUMPF</strong>. Mit<br />
hohen Verfahrgeschwindigkeiten und Achsbeschleunigungen<br />
von bis zu 1 g setzt die Maschinen-Baureihe<br />
neue Maßstäbe in der 3 D-Materialbearbeitung. Vor<br />
allem beim Schneiden umgeformter Bleche ermöglicht<br />
die hohe Dynamik Zeiteinsparungen von bis zu<br />
30 Prozent. Zwei Rotationsachsen sorgen für volle<br />
3 D-Flexibilität. Die TruLaser Cell 7040 ist außerdem<br />
ein echtes Platzwunder: Dank ihres kompakten<br />
Aufbaus bietet die Maschine einen maximalen Verfahrweg<br />
von vier Metern, und dies bei gleichem<br />
Platzbedarf wie vergleichbare Drei-Meter-Maschi-<br />
Innovation steckt im Kopf<br />
nen. Im Zwei-Stationen-Betrieb funktionieren Rüsten<br />
und Bearbeiten gleichzeitig — das steigert zusätzlich<br />
die Produktivität.<br />
> Kontakt:<br />
Ralf Kohllöffel, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 1076<br />
E-Mail: ralf.kohlloeffel@de.<strong>trumpf</strong>-laser.<strong>com</strong><br />
08 Modular in 3D<br />
Erstmals präsentiert sich <strong>TRUMPF</strong> auf der EuroBLECH<br />
als Hersteller einer Roboter-Schweißzelle. Von der<br />
Laserstrahlquelle bis zur Schutzkabine, von der Peripherie<br />
bis zur Integrationskompetenz — das gesamte<br />
Know-how liegt in einer Hand. Nur der Standard-<br />
Roboter ist wie bislang ein Fremdprodukt. Eine weiter-<br />
Eine innovative Lösung von TrUMPF stellt künftig sicher, dass Kollisionen zwischen<br />
Laserkopf und dem Werkstück glimpflich ausgehen. Der multidirektionale Kollisionsschutz<br />
für die Laserbearbeitung basiert auf einer Magnetkupplung zwischen Laserkopf<br />
und Maschine, die Krafteinflüsse in allen drei Achsrichtungen verhindert. Eine<br />
stabile Verbindung durch Dauer- und Elektromagnete wird beim Werkstückkontakt in<br />
Sekundenbruchteilen gelöst — bevor Schaden an Werkstück oder Laserkopf entstehen.<br />
Besonderer Clou: Nach dem Vorfall ist der Kopf, gesichert durch eine Kunststofflasche,<br />
schnell wieder eingesetzt und die Maschine ohne neues Vermessen einsatzfähig. Auf<br />
der EuroBLECH ist die neue Abschaltsicherung bereits in der neuen TruLaser Cell<br />
Serie 7000 sowie im TruLaser robot 5020 implementiert.<br />
> Weitere Informationen:<br />
Ralf Kimmel, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 801, E-Mail: ralf.kimmel@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
Angebotsvielfalt als Komplettanbieter: Vitrinen mit Kundenexponaten.<br />
Die Highlights<br />
entwickelte Schweißoptik, die neue Abschaltsicherung<br />
via Magnetkupplung sowie eine optimierte Schutzgaszuführung<br />
belegen die Innovationen im Detail. Herausragend<br />
ist die automatische Einstellung der Fokuslage.<br />
Damit wird zum ersten Mal der Wechsel zwischen Tiefschweißen<br />
und Wärmeleitschweißen in einem Bearbeitungszyklus<br />
möglich. Wesentliche Merkmale der<br />
neuen kostenoptimierten Schutzkabine sind integrierte<br />
Funktionalitäten wie zum Beispiel Schaltschrank,<br />
Kabelkanäle, Absaugleitungen, Beleuchtung und die<br />
Sicherheitseinrichtungen.<br />
> Kontakt:<br />
Ralf Kimmel, Telefon +49 (0) 7156 303 – 801,<br />
E-Mail: ralf.kimmel@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
SpecialNaming<br />
Fragen und Antworten zu<br />
TruName und EuroBlECh<br />
Zahlreiche Innovationen stecken im Messeauftritt. Gibt es das Highlight ?<br />
Bei unserem Messeauftritt überzeugt eine Fülle von Innovationen. Das<br />
gilt für Maschinen wie die neue TruLaser 5030 oder die TruLaser Cell<br />
7040 genauso wie für Zubehör, etwa bei dem zum Patent angemeldeten<br />
rollentgratwerkzeug. Wir zeigen neue Komponenten wie die restgitterschere<br />
ShearMaster oder neue Funktionen in unserer Software TruTops<br />
Bend und TruTops Cell. Bei den Elektrowerkzeugen steht neben der<br />
neuen akkubetriebenen Schlitzschere der TrUMPF Auflageleistenreiniger<br />
TSC 1 im Mittelpunkt.<br />
Was verändert sich für die Kunden mit der neuen Systematik von „TruName“ ?<br />
Die neuen Namen sind übersichtlicher, man findet sich schneller im<br />
TrUMPF Produktspektrum zurecht. Alle Maschinen verfügen über die<br />
gleichen Funktionen wie bisher. Auch Service und Ersatzteilbestellungen<br />
laufen wie gewohnt ab. In den neuen Versionen von Programmiersystemen<br />
und Maschinensteuerungen werden die Bediener direkt mit<br />
den neuen Namen in Kontakt kommen und müssen einige Begriffe<br />
neu lernen.<br />
Welche Hilfsmittel erleichtern den Umgang mit der neuen Namenssystematik ?<br />
Ein Übersetzungstool im Internet unter www.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong> sowie eine<br />
Broschüre stehen unseren Kunden als Informationsmedien zur Verfügung.<br />
Was passiert mit Maschinen, die vor der EuroBLECH bestellt wurden ?<br />
Hier gilt der Grundsatz „geliefert wie bestellt“. Das bedeutet: Alle Maschinen<br />
werden standardmäßig mit dem bisherigen Namen ausgelie-<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
fert. Eine Ausnahme ist die zur vergangenen INTECH vorgestellte<br />
TrUMATIC 1000 roTATIoN. Diese Maschine wird mit der neuen<br />
Steuerungsoberfläche bereits ab 1. November ausschließlich als Tru-<br />
Punch 1000 ausgeliefert. Übrigens behalten alle bereits installierten Maschinen<br />
ihre bisherigen Namen.<br />
Gibt es Änderungen bei Nachbestellungen von Verbrauchsteilen oder<br />
Erweiterungskomponenten für bereits installierte Maschinen ?<br />
Nein, Kunden bestellen weiterhin mit der entsprechenden Materialnummer<br />
oder unter dem bisherigen Maschinennamen die gewünschten Zubehör-<br />
oder Ersatzteile und werden wie bislang prompt bedient.<br />
Lassen sich NC-Programme und Fremdprogrammiersysteme auch für<br />
Maschinen mit neuem Produktnamen nutzen ?<br />
Ja, denn die Schnittstellen der technischen Software bleiben unverändert.<br />
Lediglich die Texte auf der Benutzeroberfläche von Programmiersystemen<br />
und Steuerungssoftware werden umgestellt. Damit bleiben bestehende<br />
NC-Programme kompatibel mit baugleichen Maschinen unter<br />
neuem Produktnamen.<br />
Ändern sich die Namen mit jeder neuen Maschinengeneration ?<br />
Nein, die Namen werden langfristig verwendet. Genau darin liegt auch<br />
ein Vorteil der Systematik von „TruName“. Wir wissen schon heute, wie<br />
neue Produkte in Zukunft heißen werden. Und alle Produktnamen sind<br />
rechtlich geprüft. Die Produktfamilien sind als Marke angemeldet.
Finden Lösungen rund um<br />
den Werkstoff Edelstahl:<br />
GLA-WEL Geschäftsführer<br />
Gerhard Welkener (links)<br />
und Dieter Glahs.<br />
Vielfalt als Geschäftsidee<br />
Unternehmen müssen sich spezialisieren, predigen die Strategen landauf, landab.<br />
Gerhard welkener und dieter Glahs dagegen machen alles — und sagen, genau das sei ihre Spezialität.<br />
Ausgefallene Sitzmöbel, Wohnaccessoires, Bauteile<br />
für verfahrenstechnische Anlagen, Sportgeräte<br />
— besteht bei Ihrer breiten Produktpalette<br />
nicht die Gefahr, sich zu verzetteln ?<br />
Dieter Glahs: Das haben wir früher öfters zu<br />
hören bekommen. Aber als wir GLA-WEL 1996<br />
gegründet haben, hatten wir ein Ziel: Wir<br />
wollten die vielfältigen Möglichkeiten, die im<br />
Werkstoff Edelstahl und in der modernen<br />
Blechbearbeitung liegen, nutzen. Ganz unabhängig<br />
von der Branche oder der letztendlichen<br />
Anwendung des Edelstahl-Bauteils. Jeder, der<br />
ein Sonderteil aus Edelstahl benötigt, sollte bei<br />
uns eine Lösung finden. Gerade das ist die<br />
Basis unseres Wachstums.<br />
INTERVIEw<br />
Und die vielen Produkte, die Sie in Eigenregie<br />
herstellen ? Wie wichtig sind die für Sie ?<br />
Gerhard Welkener: Eigene Produkte für den Endkunden<br />
herzustellen, war der Hauptgrund,<br />
uns selbstständig zu machen. Damit machen<br />
wir heute immerhin schon rund 25 Prozent<br />
unseres Umsatzes. Wir wollten etwas ausprobieren,<br />
eigene Ideen umsetzen. Wir waren ja<br />
schon fast 20 Jahre in leitenden Positionen in<br />
der Produktion tätig.<br />
Da gibt es doch auch Spielraum?<br />
Welkener: Im Prinzip. Doch frei Entscheidungen<br />
zu treffen, die Vielfalt der Blechtechnologie<br />
auszuschöpfen, das war kaum möglich. →<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
INTERVIEw<br />
> Vom Hundesport zum Premium-Produkt<br />
Eine weitere Produktsparte der GLA-WEL GmbH<br />
sind Anhänger und Unterbringungsboxen für<br />
den Transport von Hunden. Gerhard Welkener,<br />
selbst leidenschaftlicher Hundesportler, konnte<br />
hier seine Erfahrungen aus Hobby und Blechverarbeitung<br />
kombinieren: „Wir wollten etwas<br />
Langlebiges, Stabiles schaffen. Und da kommt<br />
uns natürlich unser Know-how aus der Blechbearbeitung<br />
zugute.“<br />
Das Unternehmen stellt Schlösser, Innentüren<br />
oder Gitterstäbe selbst her, zum Teil auch aus<br />
Laserkomponenten zusammengesetzt. Dabei<br />
setzt GLA-WEL nicht auf den Massenmarkt,<br />
sondern gezielt auf kleine Stückzahlen. Mit Erfolg:<br />
Heute haben die Boxen und Anhänger des<br />
Meller Unternehmens bei Hundesportlern den<br />
besten Ruf. Und auch viele Spezialfahrzeuge der<br />
Polizei sind mit GLA-WEL Boxen für Spürhunde<br />
ausgestattet.<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
Die Ideen für die vielen unterschiedlichen<br />
Produkte in Ihrer Ausstellung stammen also<br />
von Ihnen beiden ?<br />
Welkener: Nicht nur. Wir legen in unserem Betrieb<br />
sehr viel Wert darauf, dass die Mitarbeiter<br />
und alle Führungsebenen miteinander<br />
reden. So verschmelzen unterschiedlichste<br />
Ideen miteinander. Viele der Produkte, die<br />
Sie in unserer Ausstellungshalle sehen, sind<br />
so entstanden. Der Tisch, an dem wir sitzen,<br />
ist zum Beispiel von einem Mitarbeiter kreiert<br />
worden. Dieses gemeinsame Entwickeln ist<br />
mit ein Grund für unseren Erfolg.<br />
So vielfältig die Produkte — so kurz die<br />
Produktionszeit: Wie funktioniert das ?<br />
Glahs: Wir haben anfangs unsere Laserteile in<br />
vier, fünf Fremdbetrieben herstellen lassen.<br />
Doch genau das erwies sich letztendlich als<br />
Bremse für unser Wachstum. Es führte oft<br />
dazu, dass wir unsere Termine nicht mehr einhalten<br />
konnten, weil unsere Zulieferer nicht<br />
pünktlich ihre Bauteile beisteuerten. Auch<br />
„Wir standen vor der Wahl: Betrieb etwas<br />
herunterfahren, oder selbst lasern.“ Dieter Glahs<br />
GLA-WEL Mitarbeiter Heiko Dröge bearbeitet Blechteile an den Abkantpressen von EHT und <strong>TRUMPF</strong>.<br />
die Qualität war nicht das, was wir uns vorstellten.<br />
Wir standen damals vor der Wahl,<br />
unseren Betrieb wieder etwas runterzufahren,<br />
um nicht auf andere Firmen angewiesen<br />
zu sein, oder die Sache selbst in die Hand zu<br />
nehmen. Also haben wir in eine eigene 4-kW-<br />
Laserschneidanlage investiert.<br />
Welkener: Das war eigentlich ein Schlüsselpunkt<br />
in unserer Entwicklung: Um zu wachsen, mussten<br />
wir dem Markt Präzision und Termintreue<br />
bieten. obendrein konnten wir zu dem Zeitpunkt<br />
gerade einen führenden europäischen<br />
Pharmahersteller als Kunden gewinnen. Da<br />
konnte man sich Lieferverzögerungen nicht<br />
leisten.<br />
Also ist die Unabhängigkeit von Zulieferern<br />
ein ebenso wichtiger Aspekt in Ihrer Entwicklung<br />
wie die Vielfalt der Produktpalette ?<br />
Welkener: Auf jeden Fall. Bei unserem schnellen<br />
Wachstum mussten wir immer wieder<br />
Leistungen an Fremdfirmen delegieren. Und<br />
dabei gab es regelmäßig Probleme mit der<br />
Kennen sich gut: Hagen Erben (links) und sein Laser.<br />
GLA-WEL holte Erben als Spezialisten ins Unternehmen,<br />
als die Entscheidung für den Laser fiel.
Dieter Glahs (links) und Gerhard Welkener (rechts) investierten in eine eigene Laserschneidanlage — und haben seither alle Prozesse selbst in der Hand.<br />
Liefertreue. Unsere Kunden vertrauen inzwischen<br />
darauf, dass sie Bauteile auch aus speziellen<br />
Blechen innerhalb von 48 Stunden von<br />
uns erhalten. Das geht nur, wenn man alle Prozesse<br />
selbst in der Hand hält. Also haben wir<br />
unsere Laseranlage — die mittlerweile durch<br />
einen 5-kW-Laser ersetzt wurde — um zwei<br />
Abkantpressen von EHT bzw. TrUMPF ergänzt.<br />
Damit integrierten wir zugleich den<br />
Prozess des präzisen Abkantens in unseren<br />
Betrieb. Außerdem sorgt seit März 2005 eine<br />
zweite, 6 kW starke TrUMATIC L 3050 dafür,<br />
dass wir auch 20 bis 25 Millimeter dicke<br />
Bleche schneiden können. Vorher mussten wir<br />
das an ein Fremdunternehmen vergeben. Nun<br />
können wir dem Kunden wirklich Lösungen<br />
aus einer Hand bieten.<br />
Dazu passt auch, dass Sie sogar ihre<br />
komplette Auftrags- und Angebotssoftware<br />
selbst entwickelt haben …<br />
Glahs: Viele unserer Kunden haben mit anderen<br />
Laserbetrieben die Erfahrung gemacht,<br />
dass sie manchmal erst nach 14 Tagen ein Angebot<br />
erhalten. Mit unserer Angebotssoftware<br />
für Laserteile können wir direkt am Telefon<br />
einen Preis abgeben, was viele unserer Kunden<br />
schätzen. Auch unser PPS/ErP-System<br />
ist eine Eigenentwicklung und passgenau auf<br />
unseren Betrieb zugeschnitten. Spezielle Funktionen<br />
für die Laserfertigung mit TrUMPF<br />
Maschinen haben wir ebenfalls aufgenommen.<br />
Zurzeit integrieren wir übrigens ToPs 1000<br />
QuickJob, die TrUMPF Software zur Steuerung<br />
und Planung der Blechfertigung in<br />
unser System. Dann wird die Laserteilfertigung<br />
noch transparenter und wir haben eine<br />
ordentliche Blechmaterialverwaltung.<br />
> Alles aus Edelstahl<br />
INTERVIEw<br />
„Wir wollten eigene Produkte für endkunden herstellen.<br />
Dafür haben wir uns selbstständig gemacht.“<br />
Aber in die Software-Branche wollen Sie<br />
jetzt nicht einsteigen … ?<br />
Glahs (abwägend): Nein … Nun, es ist nicht ausgeschlossen<br />
…<br />
Welkener (mit einem Schmunzeln): Aber es liegen<br />
Anfragen vor .<br />
> Ihre Fragen beantwortet:<br />
Ralf Ansel, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 360,<br />
E-Mail: ralf.ansel@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
Gerhard Welkener<br />
Name: GLA-WEL GmbH<br />
Gründung: 1996<br />
Mitarbeiter: 50<br />
Angebot: Bauteile aus Aluminium und Edelstahl, u. a. für den Anlagenund<br />
Maschinenbau, die Lebensmitteltechnik und das Bauwesen.<br />
Sitzmöbel, Wohnaccessoires und Designobjekte aus Edelstahl.<br />
Hundeanhänger und -boxen, Sportausrüstungen u. v. m.<br />
Umsatz: 5 Mio. Euro<br />
<strong>TRUMPF</strong> Maschinen:<br />
TRUMATIC L 3050 (TruLaser 5030 mit 6 kW),<br />
TRUMATIC L 4050 (TruLaser 5040 mit 5 kW), TrumaBend S 85<br />
(TruBend 8085), EHT Multipress 300-40<br />
Kontakt: www.gla-wel.de<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
Termine sind<br />
zum halten da<br />
wenn Jörg deppe sagt: „Erfolg als Systempartner ist eine Frage der Qualität“, meint er weder<br />
Oberflächen noch Toleranzen. Er spricht von Termintreue und logistischen herausforderungen.<br />
Jörg Deppe ist unschlüssig: Wie soll er nennen, was den größten Teil<br />
seines Tages füllt ? „Feuerwehr“, schlägt Friedrich Deppe vor. „Ja — nein,<br />
das ist es nicht“, überlegt sein Sohn weiter. Es geht um das derzeit<br />
bedeutendste Thema ihres Metall verarbeitenden Unternehmens,<br />
um das im Moment wichtigste und stetig wachsende Geschäftsfeld:<br />
Systempartner für die Komponentenfertigung. Und darum, dass<br />
„Fritz Deppe Blechbearbeitung“ jeden Termin hält, der zugesagt<br />
wurde — obwohl Termine im Zuliefergeschäft eng sind und der Zeitdruck<br />
zunimmt. Es gilt in der Lohnfertigung immer mehr, kurzfristige<br />
Aufträge sehr schnell abzuarbeiten.<br />
0<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
Aus der Beneckeallee direkt in die<br />
Montagelinien der Kunden:<br />
Fritz Deppe Blechbearbeitung hat<br />
sich in den vergangenen Jahren<br />
als Systempartner bewährt, der die<br />
Ship-to-Line-Logistik beherrscht.<br />
Die Fähigkeit, mit diesem Druck umzugehen — ja sogar sein Kerngeschäft<br />
daraus zu machen — haben die Hannoveraner sich über Jahre<br />
angeeignet. Anstrengungen, die sich heute rechnen: Die Deppes liefern<br />
Gehäuse, Schutztüren und ähnliche Baugruppen komplett mit<br />
Scheiben, Dichtungen, Schlössern. Taktgenau und einbaufertig in die<br />
Montage ihrer Kunden. „Ship to Line“, wie es im Management-Deutsch<br />
heißt. Mit Erfolg: Der Umsatzzuwachs in 2005 war zweistellig. Neun<br />
zusätzliche Mitarbeiter konnte Jörg Deppe einstellen. „Und es gibt<br />
genug Gründe, um in diesem Jahr ähnlich zu agieren“, erzählt er und<br />
nickt richtung Auftragseingangsstapel auf seinem Schreibtisch.
Urenkel und Gründer: Jörg Deppe<br />
stützt sich auf Erfahrungen<br />
aus 75 Jahren Unternehmertum.<br />
Schöne Zahlen für ein Unternehmen, das 20<strong>06</strong> noch eine andere schöne<br />
Zahl feiert: Fritz Deppe Blechbearbeitung wird 75. Der heutige Inhaber,<br />
Friedrich Deppe, repräsentiert die dritte Generation und war der zweite<br />
Firmenlenker nach seinem Großvater Fritz. Vom operativen Geschäft<br />
hat er sich jedoch vor einigen Jahren zurückgezogen und seinen Söhnen<br />
Jörg und Jens den vollen Schreibtisch überlassen.<br />
Nur wenige hundert Meter von diesem Schreibtisch entfernt war es,<br />
wo Fritz Deppe sein Unternehmen gründete, in einer Scheune auf der<br />
grünen Wiese. Die gibt es nach Jahren des Wachstums hier natürlich<br />
nicht mehr. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder<br />
diskutiert, erneut auf eine grüne Wiese zu ziehen“, sagt Jörg Deppe.<br />
Aber dann entschied sich die Familie, zu bleiben und einmal mehr<br />
zu modernisieren. Innerhalb eines Jahres tauschte das Team Deppe die<br />
komplette CNC-Bearbeitung aus — mit neuen Maschinen von TrUMPF:<br />
„Das ging im oktober 2005 los und von da an praktisch im Monatstakt“,<br />
erinnert sich Friedrich Deppe: „Alte Maschine raus, neue Maschine<br />
rein. Nächste. Schließlich wollten wir ja weiterarbeiten können.“ Heute<br />
erlaubt der moderne Maschinenpark mit seinem schnellen Wechsel von<br />
einem Programm zum anderen und sehr kurzen Umrüstzeiten noch<br />
mehr Flexibilität im Tagesgeschäft.<br />
Qualität im prozess<br />
„Klar spielen Flexibilität und Fertigungsqualität eine große rolle“, ergänzt<br />
Jörg Deppe. „Aber“, erweitert er die Anforderungen, „noch ausschlaggebender<br />
ist es, die Wege von den Lieferanten bis zur eigenen<br />
Fertigung und von dort weiter bis zur Fertigung des Kunden im Griff zu<br />
haben.“ Und zwar so sicher, dass plötzliche Terminänderungen weder<br />
die Verantwortlichen erschüttern noch die Qualität beeinträchtigen<br />
können.<br />
Jörg Deppe gibt ein Beispiel: „Wenn aus 300 Gehäusen und zwei Monaten<br />
Frist plötzlich 400 Gehäuse in vier Wochen werden, benötigen<br />
Sie ja nicht nur das Metall. Sie brauchen ebenso die Schlösser, Scharniere,<br />
Scheiben, Dichtungsgummis. Und das alles ist ja eigentlich erst für<br />
einen späteren Termin bestellt — bei Lieferanten, die ihrerseits Lieferanten<br />
haben.“ Den „Tannenbaum“ nennt er dieses verzweigte und sich<br />
nach oben verjüngende logistische Gebilde, an dessen Spitze der Kunde<br />
steht. Diesen Tannenbaum in ordnung und im Griff zu halten, macht<br />
für ihn die Qualität der Logistik aus. Schließlich stammt das Wort<br />
„Logistik“ vom griechischen Wort „logos“, Vernunft, ab und heißt vor<br />
allem „rechenkunst“. Und diese zu beherrschen, ist genau der Schuh,<br />
den Deppe sich täglich anzieht: „70, 80 Prozent meiner Zeit“, sagt er.<br />
Sein Schmunzeln sagt außerdem, dass er diese Zeit bei allem Stress<br />
sehr schätzt.<br />
Mitdenken bringt voran<br />
Das Komponentengeschäft öffnet dem Unternehmen aber noch eine<br />
zweite Tür in die Zukunft: die Beratung in der Projektierung von Komponenten<br />
und Baugruppen. Auch hier hat Jörg Deppe bereits Fuß und<br />
Schuh drin. „Wir denken ja ohnehin jedes Mal darüber nach, wie sich<br />
Komponenten am besten fertigen lassen, wie viel Präzision wann nötig<br />
ist oder wo sie nur unnötig Geld kostet. Und je früher im Prozess<br />
wir mitdenken, desto mehr nutzt es später dem Kunden“, erklärt er.<br />
Seine Kunden haben das gemerkt. Immer öfter engagieren sie ihren<br />
künftigen Systempartner schon, wenn es noch um Konstruktion und<br />
Fertigungsprozesse geht.<br />
Jörg Deppe sucht unterdessen immer noch nach einer passenden Bezeichnung<br />
für den Kern seiner Tätigkeit. „Eine qualifizierte Systempartnerschaft“,<br />
sagt er, „bedeutet vor allem auch, ruhe in einen komplexen, schnell<br />
getakteten Ablauf zu bringen. Denn nur wenn 90 Prozent der Prozesse<br />
ruhig ablaufen, bleibt Zeit, um die zehn Prozent, bei denen es unerwartet<br />
brennt, noch zu managen.“ „Also doch Feuerwehr ?“, fragt Friedrich Deppe.<br />
„Ja, manchmal schon“, stimmt sein Sohn schließlich zu.<br />
> Ihre Fragen beantwortet:<br />
Wolfgang Römer, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 991,<br />
E-Mail: wolfgang.roemer@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
> Blech- und Logistikexperte: der Systempartner<br />
pORTRAIT<br />
Name: Fritz Deppe Blechbearbeitung , Hannover<br />
Gegründet: 1931<br />
Mitarbeiter: 50<br />
Angebot: Fertigung und Lieferung kompletter Komponenten just in time,<br />
Unterstützung bei Projektierung und Konstruktion<br />
<strong>TRUMPF</strong> Maschinen:<br />
TRUMATIC 6000 L (TruMatic 6000), TRUMATIC L 2510<br />
(TruLaser 2030), TrumaBend V 2300 (TruBend 5230),<br />
TrumaBend V 850 (TruBend 5085)<br />
Kontakt: www.fritz-deppe.de<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
1
Duis enissenit praessequat<br />
wisl inci bla am,<br />
volorperosto ex euisi tat.<br />
Iquis ad et, consequatie<br />
ming eros enibh endreet<br />
nonullu tpationulla<br />
feugait venit nullaore faci<br />
tat ulpute<br />
Am Ende hängt alles an der Reife: Der der<br />
Erben, ein Unternehmen zu führen und der<br />
der Eltern, ein Lebenswerk zu übergeben.<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
getty images
REpORT : GENERATIONSwEChSEl<br />
Der Apfel fällt —<br />
nicht weit<br />
vom Stamm?<br />
Reif für den Generationswechsel im Unternehmen? Zwei Junioren und zwei Senioren<br />
über den richtigen Zeitpunkt, über Vertrauen, Toleranz und Akzeptanz.<br />
Beim sonntäglichen Familienlunch verkündet<br />
der 87-jährige Senior stolz: „Mein Sohn, es ist<br />
an der Zeit, dir das Unternehmen zu übergeben.“<br />
Der Junior kurz: „Danke Vater, aber ich<br />
möchte mich mit meinen 65 Jahren nun in den<br />
ruhestand verabschieden !“<br />
reine Fiktion ? Leider nein. In vielen Familienunternehmen<br />
wird häufig zu lange mit der<br />
Übergabe gewartet. Sicher, es fällt nicht immer<br />
leicht, das eigene Lebenswerk zu übergeben.<br />
Wird der Nachfolger das Unternehmen im<br />
Sinne der Familie weiterführen ? Sind die nötige<br />
Kompetenz und Weitsicht vorhanden, um<br />
im Markt zu bestehen ?<br />
Es geht auch anders. Das zeigen unter anderem<br />
die erfolgreichen Nachfolgeprozesse<br />
bei den Firmen „Mauser — Die Experten für<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
Technik“ in Ditzingen und „Handte Umwelttechnik“<br />
in Tuttlingen. Beide TrUMPF Kunden<br />
haben frühzeitig begonnen, die Nachfolge<br />
aktiv zu managen.<br />
Die Wahl eines Übergabezeitpunktes oder<br />
die Entscheidung für den passenden Nachfolger<br />
fällt oft schwer. Bei Mauser und Handte<br />
gab die strukturelle Neuausrichtung der Unternehmen<br />
den Anstoß. Für die geplanten zukunftsweisenden<br />
Veränderungen holten sich<br />
beide Senioren die nächste Generation mit<br />
ins Boot. Glück für beide Firmen: Mit Georg<br />
Mauser und Jakob Handte standen die Nachfolger<br />
schon bereit.<br />
der weg der Firma Mauser<br />
„Jetzt ist endlich ein Schlosser da !“ Schon bei<br />
Georg Mausers Geburt stand fest, dass er<br />
eines Tages das Familienunternehmen übernehmen<br />
wird. Es überrascht kaum, dass er<br />
bereits als Schüler erste Arbeitserfahrung in<br />
der Firma sammelte. Aus- und Weiterbildung<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
richtete er konsequent auf die unternehmerische<br />
Zukunft aus und startete dann 1992 im elterlichen<br />
Betrieb. Nach einem Jahr gelungener<br />
Zusammenarbeit mit dem Vater wurde die<br />
Übergabe geplant. Wesentlicher Auslöser war<br />
die Neuausrichtung der Firma. Prozesse sollten<br />
neu strukturiert und ein Qualitätsmanagement<br />
nach ISo 9001 eingeführt werden. Nach<br />
Wunsch des Vaters sollte Sohn Georg diese<br />
Umstrukturierung maßgeblich planen und<br />
realisieren.<br />
Bis 1. Januar 1993 gehörte auch Georgs Großvater<br />
Theodor Mauser noch zur Geschäftsleitung<br />
— dann übertrug dieser Georg Mauser<br />
seine Aufgaben und 25 Prozent seiner Unternehmensanteile.<br />
Weitere 25 Prozent gingen<br />
nach seinem Tod auf den Enkel über. Die<br />
andere Hälfte hält Vater Ewald Mauser, die<br />
Firmenleitung liegt aber weitestgehend beim<br />
Junior. „Ich sage zu den Leuten: Er ist der<br />
Boss. Wir besprechen alles miteinander, aber<br />
die Entwicklung des Betriebes liegt bei ihm“,<br />
> Mauser & Co. GmbH<br />
Die Firma „Mauser — Die Experten für Technik“<br />
mit Sitz in Ditzingen, fertigt qualitativ hochwertige<br />
Blechbaugruppen für den Maschinenbau. Seine<br />
Kunden überzeugt Mauser mit einem hohen Serviceanteil<br />
an Betreuung und Beratung, beginnend<br />
bei der Entwicklung bis hin zum fertigen Teil.<br />
Name: Mauser & Co. GmbH<br />
Gründung: 1925<br />
Mitarbeiter: 23<br />
Angebot: Moderne Blechbearbeitung,<br />
Schwerpunkt Maschinenbau<br />
Kontakt: www.mauser-blechtechnik.de<br />
Georg Mauser (rechts) legt viel Wert auf<br />
den kritischen Blick von Vater Ewald.<br />
„Was mich besonders freut, ist, wenn die Jungen kommen<br />
und sagen: chef, wie hat man das früher gemacht?“ Senior Ewald Mauser<br />
bekräftigt der Senior. Ans Aufhören denkt er<br />
aber noch lange nicht — er gehört weiterhin<br />
der Geschäftsführung an, verantwortet dabei<br />
unter anderem den Logistikbereich und findet<br />
„es einfach toll, wenn man im Alter noch was<br />
gestalten kann“.<br />
der weg der Firma handte<br />
Die Weichen für die Nachfolge hat Jakob Handte<br />
mit seinem Maschinenbaustudium, Schwerpunkt<br />
Verfahrenstechnik, gestellt. Senior Siegfried<br />
Handte hätte es zwar gerne ge sehen, wenn<br />
auch Tochter Christine ins Unternehmen gekommen<br />
wäre, doch hat sie sich beruflich anders<br />
entschieden.<br />
Als Jakob Handte 1998 in die Firma eintrat,<br />
durchlief er zunächst verschiedene ressorts,<br />
um sich ein umfassendes Bild zu machen.<br />
Heute ist das strategische, von Vater und<br />
Sohn festgelegte Ziel längst erreicht: Neue<br />
Geschäftsfelder wurden aufgebaut und die<br />
Wandlung vom reinen Anlagenbauer zum
„Macht abzugeben<br />
war nicht leicht!<br />
Ich halte den Mund<br />
aber auch heute<br />
nicht — denn<br />
positive Kritik muss<br />
sein.“ Senior Siegfried Handte<br />
oEM-Lieferanten vollzogen. Es lag in Jakobs<br />
Verantwortungsbereich, die nötigen Schritte<br />
einzuleiten und voranzutreiben. „Ich habe nie<br />
an meinem Sohn gezweifelt“, sagt der Senior.<br />
Beim Einstieg in die Firma kaufte Jakob<br />
Handte 30 Prozent der Anteile vom Vater. Die<br />
übrigen Anteile übertrug Siegfried Handte<br />
durch eine Schenkung zu gleichen Teilen an<br />
seine beiden Kinder. Die Geschäftsführung<br />
ging 2004 komplett an Sohn Jakob über. Um<br />
den betrieblichen Veränderungen gerecht zu<br />
werden, holten Vater und Sohn vor drei Jahren<br />
zusätzlich einen familienfremden Gesellschafter<br />
ins Boot. Er hält 33 Prozent der<br />
Anteile und verantwortet den kaufmännischen<br />
Bereich.<br />
Senior Siegfried Handte ist heute als Berater<br />
für die Gruppe tätig. Die Geschäftsleitung<br />
mag er abgegeben haben, doch sagt er immer<br />
noch, was er denkt. Schließlich bringt er nach<br />
wie vor jede Menge guter Ideen ein und meldete<br />
erst kürzlich wieder neue Patente an.<br />
Siegfried Handte (links) genießt die Aussicht auf eine erfolgreiche Zukunft der Unternehmensgruppe unter der Leitung<br />
von Sohn Jakob.<br />
Verantwortung ist ein Muss<br />
Entscheidend für den Erfolg der eingeschlagenen<br />
Wege war — das ist beiden Junioren klar —, dass<br />
sie nicht nur in die Geschäftsleitung berufen<br />
wurden, sondern von Anfang an auch Firmenanteile<br />
hielten.<br />
Und Senior Ewald Mauser hat aus eigener<br />
Erfahrung gelernt, wie wichtig es ist, die Nachfolger<br />
frühzeitig in die unternehmerische<br />
Pflicht zu nehmen. „Man muss den Jungen<br />
in ihren besten Jahren, also etwa zwischen 30<br />
und 40, Verantwortung übergeben“, sagt er<br />
und fügt augenzwinkernd hinzu: „Vielleicht<br />
nicht gleich den ganzen Betrieb, aber die<br />
Verantwortung !“<br />
Mut zur lücke ?<br />
In beiden Firmen haben Senioren und Junioren<br />
Generationenwechsel realisiert, die die<br />
Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen sicherstellen<br />
— mit viel gegenseitigem respekt vor<br />
der Leistung des anderen. Bei aller Hochach-<br />
REpORT : GENERATIONSwEChSEl<br />
> Handte Umwelttechnik<br />
Die Firmengruppe Handte Umwelttechnik mit Sitz<br />
in Tuttlingen liefert kundenspezifische, qualitativ<br />
hochwertige Lösungen und Anwendungen rund<br />
um die Abluftreinigung — erstellt nach neuesten<br />
Fertigungsmethoden. Die Firma beliefert <strong>TRUMPF</strong><br />
seit acht Jahren mit Absauganlagen. Diese Anlagen<br />
erfassen beim Laserschneiden entstehenden<br />
Staub und reinigen den Abluftstrom in einem<br />
Trockenfilter. Das Besondere: Die Absauganlagen<br />
löschen die Funken und verhindern so Filterbrände.<br />
Name: Handte Umwelttechnik<br />
Gründung: 1889<br />
Mitarbeiter: 160<br />
Angebot: Technik und Dienstleistungen<br />
rund um Abluftreinigung und<br />
die Verbesserung von Arbeitsbedingungen<br />
Kontakt: www.handte.de<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
REpORT : GENERATIONSwEChSEl<br />
tung überrascht doch, wie wenig schriftlich<br />
fixiert wurde. Die Tuttlinger haben Anteilsverkauf<br />
und Gesellschafterverträge zusammen mit<br />
Steuerberatern aufgesetzt, das war’s. „Das Gesamtkonzept<br />
ging bei uns gut auf, aber es war<br />
auch Glück dabei. Wenn wir früher Vertrauen<br />
zu Beratern gefasst hätten, wäre es vielleicht<br />
noch glatter gelaufen.“<br />
Auch Georg Mauser ist rückblickend überzeugt,<br />
dass ein Moderator von Vorteil gewesen<br />
wäre, um klarere regeln aufzustellen. „Wir<br />
haben über vieles gesprochen, aber bis auf den<br />
Gesellschaftervertrag wenig schriftlich fixiert.“<br />
Hier hätte er sich externe Unterstützung gewünscht,<br />
um den Weg festzulegen. Auch um<br />
dem Vater zu zeigen, dass sein Weg in die<br />
richtige richtung führt.<br />
wenn der Senior mit dem Junior …<br />
Besonders, wenn Junioren und Senioren gemeinsam<br />
im Unternehmen arbeiten, ist es<br />
wichtig, die Kompetenzen klar aufzuteilen<br />
und so ein ausgewogenes Miteinander zu ermöglichen<br />
— darin sind sich in beiden Firmen<br />
alle Beteiligten einig. Ebenso, dass dies nur<br />
durch gegenseitige Toleranz, Akzeptanz und<br />
Vertrauen gelingt. Die Senioren sehen sich<br />
gefordert, in die Fähigkeiten ihrer Nachfolger<br />
zu vertrauen und ihnen freie Hand zu lassen,<br />
selbst wenn sie nicht jeden neuen Weg gut finden.<br />
Und Georg Mauser und Jakob Handte<br />
wollen auch weiterhin keinesfalls auf Ideen<br />
und Erfahrung ihrer Väter verzichten. Man<br />
braucht nur den Senioren zu lauschen, wenn<br />
sie von ihren Jahren schwärmen. Dann leuchten<br />
ihre Augen und man bekommt das sichere<br />
Gefühl: Das sind keine Lippenbekenntnisse.<br />
Klar gab es hier und dort auch mal Streit.<br />
„Aber der war immer sportlich“, wie Jakob<br />
Handte kommentiert. Und Georg Mauser<br />
resümiert schmunzelnd: „reibung erzeugt<br />
Wärme — und das ist frische Energie fürs<br />
Unternehmen !“<br />
> Weitere Informationen:<br />
http://nachfolge.new<strong>com</strong>e.de<br />
http://www.dgfu.de<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
Kurz<br />
gefragt :<br />
Unternehmer-Coach<br />
Toni C. Plonner<br />
„Der nachfolger muss in den Augen<br />
des Abgebenden geeignet sein“<br />
Laut Erhebungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn stehen in Deutschland<br />
derzeit rund 70 000 Unternehmen mit etwa 678 000 Beschäftigten vor der<br />
Übergabe. Die schlechte Nachricht: Wegen fehlender Nachfolger müssen etwa<br />
6 000 Firmen geschlossen und rund 15 000 verkauft werden. Die positive: 43,8 Prozent<br />
der Betriebe realisieren familieninterne Nachfolgelösungen. Auch viele<br />
<strong>TRUMPF</strong> Kunden sehen sich mit der Herausforderung „Generationenwechsel“<br />
konfrontiert. <strong>TRUMPF</strong> <strong>Express</strong> fragte daher Toni C. Plonner, Geschäftsführer der<br />
UnternehmerPlan GmbH, nach zentralen Aspekten, Wegen und Lösungen.<br />
Warum scheuen sich so viele Unternehmen, das Thema rechtzeitig<br />
und aktiv zu managen?<br />
Viele Unternehmer wissen nicht, wie sie in den Prozess einsteigen sollen, was<br />
zu tun und wie die Übergabe zu planen ist. Häufig fehlt es am notwendigen<br />
Veränderungsdruck.<br />
Was ist unbedingt zu beachten?<br />
Maßgeblich ist, dass Nachfolger oder Nachfolgerin aus Sicht des Übergebers<br />
geeignet sind, dessen Vertrauen besitzen und die entsprechenden Kompetenzen<br />
erhalten. Gemeinsam müssen Übergeber und Übernehmer — das können ja auch<br />
externe Nachfolger sein — im intensiven Dialog die Zukunft der Firma festlegen.<br />
Auch der „Zustand“ des Unternehmens spielt eine wichtige Rolle — es muss für<br />
den Wechsel fit gemacht werden.<br />
Warum ist es hilfreich, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen?<br />
Intern fehlt es schlicht an der Erfahrung, was beim Übergabeprozess zu tun ist.<br />
Der freiere Blick des externen Beraters kann helfen, die Themen und offenen<br />
Fragen im Sinne einer Nachfolgestrategie zu ordnen.<br />
Was charakterisiert einen erfolgreichen Übergabeprozess?<br />
Gründliche Vorbereitung und eine sorgfältige, ausgewogene Planung in Familie<br />
und Firma, die sich kritisch mit der Zukunft des Unternehmens und des zukünftigen<br />
Unternehmers auseinandersetzt, sowie eine transparente Informationspolitik sind<br />
Garanten für einen Erfolg versprechenden Übergabeprozess. An dessen Ende blickt<br />
ein zufriedener Senior mit Stolz auf sein Lebenswerk zurück und ein motivierter<br />
Junior oder eine motivierte Juniorin gestalten voller unternehmerischem Tatendrang<br />
die Zukunft.<br />
Toni C. Plonner, Berater und Coach für Unternehmer, war selbst Inhaber<br />
einer mittelständischen Firmengruppe. Er ist Geschäftsführer der Unternehmer-<br />
Plan GmbH. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Strategieentwicklung für<br />
Unternehmer und Familienunternehmen.
Minimal-invasive<br />
Operationen<br />
„Man darf beim lasern nur der Rohrrückwand nicht zu nahe kommen“, erklärt wolfgang Zepf.<br />
Klar. Aber was, wenn das Rohr den durchmesser einer stärkeren Bleistiftmine hat?<br />
FEINBEARBEITUNG<br />
Alles ganz normal ? Eher nicht:<br />
Der Maßstab Büroklammer zeigt,<br />
dass von der Anpressfeder (ganz<br />
links) bis zur künstlichen Schädeldecke<br />
(rechts) alle Teile rund<br />
vierfach dargestellt sind.<br />
Bei Wolfgang Zepf geht es eng zu. Nicht in der Produktionshalle.<br />
Die hat er gerade erst erweitert, sondern am Werkstück. Wer in<br />
rohre — besser: in röhrchen — mit einigen Millimetern Durchmesser<br />
und einer Wandstärke von unter einem Millimeter seitlich ein Loch<br />
mit dem Laserstrahl schneiden muss, hat nicht viel Platz, um Fehler<br />
zu machen. „Man darf der Hinterwand des rohres nicht zu nahe<br />
kommen, sonst verformt sie sich“, sagt Zepf. →<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
Der 49-Jährige ist Inhaber der Zepf Lasertechnik in Seitingen-oberflacht.<br />
Das Unternehmen, das zwischen rottweil und Tuttlingen nahe<br />
der Autobahn A 81 liegt, hat sich darauf spezialisiert, filigrane zwei-<br />
und dreidimensionale Blechteile zu fertigen. Aus Stahl, Kupferlegierungen,<br />
Titan, Aluminium oder keramischen Werkstoffen — wie es der<br />
Kunde eben wünscht. „Es gibt keine unangenehmen Materialien“, sagt<br />
Zepf, „nur unangenehme Materialstärken.“<br />
Blechchirurgen an der lasermaschine<br />
Als Beispiel wählt Zepf eine Anpressfeder, die er leicht mit der Spitze<br />
seines Zeigefingers verdecken könnte: An einem abgekanteten Steg,<br />
der nicht länger und dicker als eine Ameise ist, sitzen zwei filigrane,<br />
rechteckige rahmen, die wie Flügel abstehen. An den Enden der beiden<br />
Flügel ragt jeweils ein Steg empor, der kaum einen Millimeter hoch<br />
ist. „Den Großteil des Werkstücks konnten wir problemlos abkanten<br />
oder laserfeinschneiden“, erzählt Zepf. „Aber für die feinen Stege an<br />
den Enden gab es keine passenden Biegewerkzeuge.“ Also schweißten<br />
Zepfs Mitarbeiter eine Halterung an die Mini-Stege, um sie daran gut<br />
festhalten zu können. Die Stege wiederum schweißten sie von Hand an<br />
die Flügel. Anschließend entfernten sie die Halterung rückstandsfrei<br />
per Laserstrahl.<br />
Den Aufwand, der da getrieben wurde, sieht man der kleinen Andruckfeder<br />
nicht mehr an. Hätte der Kunde große Stückzahlen gebraucht,<br />
wäre er wohl zu einem Unternehmen mit entsprechenden<br />
Pressen gegangen. Aber der Kunde benötigte eben nur 20 dieser Anpressfedern<br />
— jede Massenfertigung wäre unwirtschaftlich gewesen.<br />
Solche Kleinserien, aber auch Prototypen und Muster sind die Spezialität<br />
von Zepf Lasertechnik. Das Unternehmen arbeitet deshalb auch<br />
viel mit Konstruktionsbüros zusammen. Inhaber Wolfgang Zepf ist<br />
Maschinenbauer, damals ein Ausbildungsberuf, der heute unter dem<br />
Namen Feinwerkmechaniker fortlebt. Zepf machte seinen Meister und<br />
arbeitete in verschiedenen Blech verarbeitenden Unternehmen, zuletzt<br />
als Fertigungsleiter. In dieser Zeit eignete er sich auch sein betriebswirtschaftliches<br />
Wissen an, das ihm heute als Unternehmer zugutekommt.<br />
In die Selbstständigkeit startete Zepf vor allem mit Kunden<br />
aus der Chirurgietechnik.<br />
> Minimalist für feinste Arbeiten<br />
Name: Zepf Lasertechnik GmbH & Co. KG, Seitingen-Oberflacht<br />
Gegründet: 1993<br />
Mitarbeiter: 20<br />
Angebot: Laserfeinschneiden und -schweißen. Komplettbearbeitung von Blechteilen (Laserschneiden,<br />
Stanzen, Nibbeln, Umformen) von Blechstärken zwischen 0,01 und 4 Millimeter.<br />
Zertifizierung: ISO 9001.<br />
Kunden: Maschinenbau, Werkzeug- und Prototypenbau, Chirurgie und Feinwerktechnik, Elektrotechnik u. a.<br />
Maschinen: Vier 4-Achsen- und 5-Achsen-Bearbeitungszentren sowie zwei Handarbeitsplätze mit Festkörperlasern,<br />
TRUMATIC 3000 L (TruMatic 3000), TrumaBend E 35<br />
Kontakt: www.zepf-lasertechnik.de<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
Keimfreie Genauigkeit<br />
In der Chirurgie kommt es darauf an, dass Werkstücke porenfrei sind,<br />
damit sich nirgends Keime einnisten können. Eine Anforderung, für<br />
die das Laserschweißen geradezu prädestiniert ist. Früher wurde zumeist<br />
gelötet, und auch heute arbeitet mancher der Mitbewerber in solchen<br />
Fällen mit dem Lötkolben. Nicht zuletzt, weil ein Lötarbeitsplatz<br />
hundert Mal billiger ist als ein Laserarbeitsplatz. Aber: „Sie wissen<br />
beispielsweise nicht, wie weit das Lot tatsächlich in die Lötstelle eindringt“,<br />
gibt Zepf zu bedenken. Und: Löten ist Handarbeit, mit allen<br />
Qualitätsschwankungen, die dies mit sich bringt.<br />
Wolfgang Zepf deutet auf ein langes Stahlröhrchen mit viereinhalb<br />
Millimeter Durchmesser, an das auf beiden Seiten je ein röhrchen mit<br />
0,9 Millimeter Durchmesser geschweißt ist. Es handelt sich um die mechanische<br />
Führung eines operationsinstruments für minimal-invasive<br />
Eingriffe. Durch das dickere rohr wird der Lichtleiter geführt, durch<br />
die beiden dünnen röhren laufen die Seilzüge, über die der Chirurg das<br />
operationsbesteck bedient. „Beim Laserschweißen eines solchen Teils<br />
ist keine Nachbearbeitung erforderlich, und direkt beim Schweißen<br />
überprüfen wir, ob die Naht porenfrei ist.“<br />
Damit sich das Trägerrohr beim Laserschweißen nur kontrolliert<br />
verformt, teilten Zepfs Mitarbeiter den Strahl auf: So ließen sich beide<br />
röhrchen zeitgleich ans Trägerrohr schweißen. „Und das im Gegensatz<br />
zum Löten bei jedem Teil in derselben Qualität — schließlich handelt<br />
es sich ja um eine Serienfertigung“, betont Zepf.<br />
Mit den 13 Jahren Erfahrung im rücken, die das Unternehmen inzwischen<br />
besitzt, fühlt sich Wolfgang Zepf für so ziemlich alle feinmechanischen<br />
Kniffligkeiten bei Blechen gerüstet. Nur einmal, in den<br />
Anfangsjahren, musste er einen Auftrag zurückgeben. „Ansonsten haben<br />
wir noch alles hinbekommen — auch wenn es mal bis tief in die<br />
Nacht dauerte“, sagt er. „Geht nicht, gibt’s nicht.“<br />
> Ihre Fragen beantwortet:<br />
Steffen Henzler, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 1344, E-Mail: steffen.henzler@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong>
„es gibt keine unangenehmen<br />
Materialien, nur unangenehme<br />
Materialstärken.“<br />
Der Chirurg unter den Laserspezialisten:<br />
Wolfgang Zepfs Betrieb ist auf alles<br />
Kleine und Feine spezialisiert, das höchste<br />
Präzision verlangt.<br />
FEINBEARBEITUNG<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
ChARAKTERE : MENSChEN UNd BlECh<br />
„Ich habe noch keine Frau kennen gelernt,<br />
die meinen Beruf hat. Was ich mache,<br />
ist immer noch fest in männlicher Hand.“<br />
0<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
Tank-Girl<br />
Sonja Rothermel hat die Schreibmaschine gegen den Nibbler getauscht.<br />
Und ihr eigenes Tankschutz-Unternehmen gegründet.<br />
Ihre zweite Berufswahl bereut Sonja rothermel<br />
nicht: „Ich wollte schon immer handwerklich<br />
arbeiten — der Job als Bürokauffrau war<br />
für mich nicht das optimale“, sagt sie. Dazu<br />
steht sie auch, wenn es mal brenzlig wird. So<br />
wie ganz zu Beginn, als sie sich mit ihrer Firma<br />
„Tankschutz rothermel“ selbstständig machte.<br />
Damals, 2001, verwendete Sonja rothermel<br />
noch Sägespäne, um bei einem Tankabbruch<br />
auch die letzten Ölreste aufzunehmen. „Beim<br />
Auskehren haben wir dann wohl nicht alle<br />
Späne erwischt. Als wir den Tank schließlich<br />
mit einem Trennschleifer zerlegt haben, fingen<br />
die mit Öl vollgesogenen Späne durch den<br />
Funkenflug Feuer“, erzählt Sonja rothermel.<br />
„Zum Glück Anfängerpech“, lacht sie. „Alles<br />
ist nochmal gut gegangen.“<br />
Groß geworden mit Öl<br />
So ein Fehler passiert Sonja rothermel heute<br />
nicht mehr. Nicht nur, dass sie inzwischen feuerfestes<br />
Granulat statt Sägespänen verwendet.<br />
Sie ist außerdem vom Trennschleifer auf den<br />
TrUMPF Nibbler N 700-2 als ideales Abbruchwerkzeug<br />
für Öltanks umgestiegen. In den<br />
vergangenen fünf Jahren konnte sie dank einer<br />
guten Auftragslage viel Erfahrung sammeln.<br />
Den Umgang mit Öl kennt sie bereits von Kindesbeinen<br />
an: „Mein Vater hat einen Heizölhandel<br />
in Östringen. Aufträge zum Aufbauen,<br />
reinigen oder Abbrechen von Tanks hat er<br />
früher an Fremdfirmen abgegeben. Mich hat<br />
deren Arbeit schon immer interessiert, daher<br />
bin ich öfter einfach mal mitgegangen — und<br />
fand es sofort spannend“, erzählt Sonja rothermel.<br />
Inzwischen hat sie für ihre Firma<br />
gerade im Nachbarort eine neue Halle samt<br />
Büro gebaut. Einzug ist noch in diesem Jahr.<br />
Zwei fest angestellte Mitarbeiter beschäftigt<br />
Sonja rothermel in ihrem Unternehmen<br />
— beides Männer. „Manchmal, wenn<br />
besonders viel zu tun ist, arbeite ich mit Aushilfen.<br />
Das können auch schon mal Freundinnen<br />
von mir sein“, sagt Sonja rothermel.<br />
Sonst sind Frauen in ihrem Job die Ausnahme.<br />
„Ich habe noch keine Frau kennen gelernt, die<br />
meinen Beruf hat. Was ich mache, ist nach wie<br />
vor fest in männlicher Hand.“ Bei so manchem<br />
Auftraggeber hat das auch schon für überraschte<br />
Gesichter gesorgt: Wenn nämlich die<br />
weibliche Stimme aus dem Telefon plötzlich<br />
leibhaftig vor der Tür stand — in Gestalt von<br />
Sonja rothermel, in Schutzkleidung und mit<br />
Nibbler in der Hand.<br />
Sie hat dennoch bisher keine negativen Erfahrungen<br />
als Frau in ihrem Beruf gemacht.<br />
„Dass ich um einen Auftrag kämpfen musste<br />
oder ihn nicht bekommen habe, weil ich eine<br />
Frau bin, ist mir noch nicht passiert, eher im<br />
Gegenteil. Allerdings habe ich das Gefühl,<br />
dass ich mich bei meiner Arbeit viel mehr<br />
beweisen muss — sie aber umgekehrt<br />
sehr geschätzt wird“, sagt sie. Und ergänzt:<br />
„Ich mag meinen Beruf ! Ich<br />
suche immer die Herausforderung,<br />
bei mir muss immer Action sein.<br />
So ein reiner Schreibtischjob ist<br />
einfach nichts für mich.“<br />
> Ihre Fragen beantwortet:<br />
Werner Cloos,<br />
Telefon: +49 (0) 7156 303 – 383,<br />
E-Mail: werner.cloos@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
> Kontakt: sonja.rothermel@web.de<br />
Sagen Sie mal,<br />
Frau Rothermel ...<br />
… was halten Sie für Ihre größte Stärke ?<br />
Was für Ihre größte Schwäche ?<br />
Meine größte Stärke ist mein eiserner Wille.<br />
Ich sage mir immer, „der Erfolg liegt im Tun“.<br />
Wenn ich etwas unbedingt möchte, ist das<br />
mein uneingeschränktes Ziel. Meine größte<br />
Schwäche ist wohl, dass ich nicht Nein sagen<br />
kann. Manchmal passiert es dann, dass ich<br />
selbst auf der Strecke bleibe.<br />
… wie würden Sie sich in drei Worten<br />
charakterisieren ?<br />
Das ist einfach: Ich bin spontan, witzig und<br />
für jeden Blödsinn zu haben!<br />
… woraus beziehen Sie Ihre Energie ?<br />
Aus meinem beruflichen Erfolg, der mich sehr<br />
freut – aber in erster Linie aus meiner Familie.<br />
… was würden Sie mit auf die sprichwörtliche<br />
einsame Insel nehmen ?<br />
Ich würde erst gar nicht auf eine einsame<br />
Insel wollen! Eine tolle Party am Wochenende<br />
ist mir viel lieber. Auf die „einsame<br />
Insel“ würde ich aber auf jeden Fall<br />
eine ganz liebe Person mitnehmen.<br />
… welchen Traum Sie sich in Ihrem<br />
Leben auf jeden Fall noch erfüllen<br />
möchten?<br />
Ich hätte sehr gerne Nachwuchs.<br />
Sonja Rothermel und<br />
ihr Lieblingswerkzeug:<br />
der <strong>TRUMPF</strong> Nibbler<br />
N 700-2. Der beißt sich<br />
funkenfrei durch<br />
sieben Millimeter<br />
starken Baustahl.<br />
1
BlECh : STARKE GESChIChTE<br />
Mindestens haltbar<br />
bis …<br />
das patent der Konservendose sicherte sich der Engländer peter durand<br />
bereits 1810. damit konnten lebensmittel gut und sicher verwahrt<br />
werden. Aber wie die dosen wieder aufbekommen?<br />
Napoleon Bonaparte — französischer Kaiser,<br />
Feldherr und indirekt verantwortlich für die<br />
Konservendose. Denn im Jahr 1795 setzte Napoleon<br />
eine Belohnung von 12 000 Franc für eine<br />
Erfindung aus, die Lebensmittel länger haltbar<br />
macht. Grund: Die meisten Lebensmittel verdarben<br />
auf langen Seereisen oder Märschen.<br />
Allerdings dauerte es noch ganze neun Jahre,<br />
bis der Pariser Bäcker und Konditor François<br />
Nicolas Appert 1804 die revolutionäre Idee hatte,<br />
Lebensmittel auf 100 °C zu erhitzen und dadurch<br />
haltbar zu machen. Zur Aufbewahrung<br />
verwendete er — Flaschen. Erst der britische<br />
Kaufmann Peter Durand verpackte die konservierten<br />
Lebensmittel schließlich 1810 in Dosen<br />
aus Weißblech und sicherte sich damit im<br />
gleichen Jahr das Patent für die Konservendose.<br />
Gut verpackt — kaum zu öffnen<br />
Eine wichtige Kleinigkeit hatte Durand allerdings<br />
vergessen: ein Werkzeug, mit dem<br />
die Dosen wieder geöffnet werden konnten.<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
Nahezu ein halbes Jahrhundert mussten sich<br />
hungrige Menschen deshalb mit Hammer<br />
und Meißel behelfen. Im Jahr 1858 ließ sich<br />
der Amerikaner Ezra J. Warner einen Dosenöffner-Entwurf<br />
patentieren, der Durchbruch<br />
aber gelang erst 1870 seinem Landsmann<br />
William Lyman: Er schuf einen Dosenöffner<br />
mit Schneidrad. Der funktionierte allerdings<br />
auch nur, weil das Blech in der Zwischenzeit<br />
dünner geworden war. Denn in ihren<br />
Kindertagen bestand die Konservendose<br />
aus deutlich stärkerem Blech — verschlossen<br />
mit giftiger Bleilötung. Heute werden die<br />
Dosen mit einer Falznaht verschlossen und<br />
an der Innenseite mit einem Kunststoff film<br />
überzogen, so dass ihr Inhalt nicht mehr<br />
mit der blechernen Gefäßwand reagieren<br />
kann. Übrigens: Der manuelle Dosenöffner<br />
mit Schneidrad wird wohl auch heute noch<br />
weltweit verwendet — zumindest in den Haushalten,<br />
in denen ihn die 1931 vorgestellte elektrische<br />
Variante noch nicht abgelöst hat.<br />
Haltbares Essen<br />
verdanken wir einem<br />
Franzosen und<br />
einem Engländer.<br />
Den praktischen Öffner<br />
erfand ein Amerikaner.<br />
IMpRESSUM<br />
<strong>TRUMPF</strong> <strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
Magazin zur Blechbearbeitung<br />
Herausgeber<br />
<strong>TRUMPF</strong> Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG<br />
Johann-Maus-Straße 2<br />
71254 Ditzingen<br />
www.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
Verantwortlich für den inhalt<br />
Dr.-Ing. Mathias Kammüller<br />
Chefredaktion<br />
Martin Lober<br />
+49 (0) 7156 303 - 428<br />
martin.lober@de.<strong>trumpf</strong>.<strong>com</strong><br />
Beratung<br />
Helmut Ortner<br />
Redaktion<br />
pr+co. gmbh, Stuttgart<br />
Norbert Hiller<br />
Nadine Leimbrink<br />
gestaltung und Produktion<br />
pr+co. gmbh, Stuttgart<br />
Gernot Walter<br />
Markus Weißenhorn<br />
Martin Reinhardt<br />
Reproduktion<br />
Reprotechnik Herzog GmbH, Stuttgart<br />
Herstellung<br />
frechdruck GmbH, Stuttgart<br />
Autoren<br />
Dr. Christine Kühn<br />
Nadine Leimbrink<br />
Olaf Meier<br />
Martin Reinhardt<br />
Stefan Schanz<br />
Michael Vogel<br />
Jürgen Warmbold<br />
Fotografie und Computergrafik<br />
KD Busch<br />
Ralf Kreuels<br />
Claus Langer<br />
Udo Loster<br />
GLA-WEL GmbH<br />
TRIAD Berlin Projektgesellschaft mbH<br />
Conny Tüch<br />
illustration<br />
Gernot Walter
Nachwuchs begeistern!<br />
„Sachen machen!“ ist eine Initiative des VDI gemeinsam<br />
mit der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft. Über<br />
75 hochkarätige Partner haben sich bis heute unter<br />
dem Dach dieser Initiative zusammengefunden, um durch<br />
gemeinsame Aktivitäten die Leistungsfähigkeit des<br />
Standortes herauszustellen und den Nachwuchs und<br />
die Innovationskraft Deutschlands zu fördern.<br />
>> www.sachen-machen.org<br />
<strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong>
Nur Bares ist wahres<br />
Jederzeit buntes, bedrucktes Papier: Dass das heute so problemlos<br />
möglich ist, haben wir einem einfallsreichen — und<br />
vor allem ungeduldigen — Amerikaner zu verdanken: Die<br />
Idee zum Geldautomaten kam Don Wetzel im Jahr 1965, als<br />
er in einer Schlange vor einem Bankschalter warten musste.<br />
Aus dem heutigen Leben sind Geldautomaten nicht mehr<br />
wegzudenken. Einen Großteil davon produziert Wincor<br />
Nixdorf in Paderborn. Das Unternehmen ist einer der führenden<br />
Hersteller von Geldautomaten und beliefert international<br />
Banken und Finanzdienstleister. Dabei werden allein<br />
in Paderborn 7 000 Tonnen Dünnblech mit TrUMPF Technik<br />
verarbeitet. Vor der Auslieferung muss jeder Automat<br />
auf der hauseigenen Teststrecke beweisen, dass er richtig<br />
zählen kann. www.wincor-nixdorf.<strong>com</strong>