TRUMPF Express, Ausgabe Oktober 06 - trumpf-machines.com
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STRATEGIEN<br />
Zusammen wachsen<br />
1 <strong>Express</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>06</strong><br />
der landmaschinenhersteller hORSCh will näher zu seinen Kunden im Osten Europas.<br />
Sein Systempartner Kwl will einen zweiten Standort. Gemeinsam machen sie sich auf den weg.<br />
Beim rundgang durch die Fertigungshallen der KWL Blechverarbeitung<br />
in Neuwied spricht Christoph Andes, einer<br />
der drei Geschäftsführer des Unternehmens, von ständigem<br />
Wachstum. Seit dem Umzug nach Neuwied im November<br />
2000 geht es mit der Firma kontinuierlich aufwärts. Allein<br />
in dieser kurzen Zeit wurde die Produktionsfläche von<br />
3 500 auf knapp 6 000 Quadratmeter ausgebaut. Die Spuren<br />
der Erweiterungen und Umstrukturierungen sind überall<br />
zu sehen. Jetzt will KWL seine Erfolgsstory auch im<br />
thüringischen ronneburg fortschreiben. Angst haben die<br />
Blechprofis nicht vor einem zweiten Standort. obwohl sich<br />
die Unternehmensgröße fast verdoppeln wird.<br />
Diese Sicherheit beruht auf dem permanenten Wachstum<br />
von KWL, in dem Christoph Andes die Philosophie<br />
der Firma bestätigt sieht. Er deutet auf eine komplexe<br />
Komponente. „KWL ist kein Lohnfertiger der nur stanzt,<br />
lasert, biegt und schweißt. Sondern ein Systemlieferant,<br />
der auch konstruktive Lösungen für seine Kunden entwickelt.<br />
Vom Dünnblech bis zum schweren Anlagenbau.“<br />
Ost-Orientierung<br />
Basis für den Schritt nach osten ist eine strategische Allianz<br />
zwischen KWL und einem Schlüsselkunden, dem<br />
Landmaschinenhersteller HorSCH. Die Idee hierzu wurde<br />
im August 2005 gemeinsam geboren und dann zusammen<br />
vorangetrieben. Schon 14 Tage nach dem ersten Gespräch<br />
waren sich die Partner grundsätzlich einig. Man wollte<br />
zwei Werke unmittelbar nebeneinander bauen und sie<br />
durch eine Fließfertigung verbinden. Wie so etwas aussehen<br />
kann, zeigen rené Krapf und Martin Lorsbach,<br />
ebenfalls Geschäftsführer der KWL Blechverarbeitung. Auf<br />
einem Besprechungstisch entfalten sie eine große Zeichnung.<br />
Martin Lorsbach folgt der Linie mit einem Finger.<br />
„Der Produktionsfluss wird in unserem Wareneingang<br />
beginnen und in der Montage von HorSCH enden.“<br />
Insgesamt investieren KWL und HorSCH 15,7 Millionen<br />
Euro und planen 70 neue Arbeitsplätze. Im Industriegebiet<br />
ronneburg-ost, auf einem neun Hektar großen Gelände<br />
nahe Gera, das direkt an die Autobahn A4 angebunden<br />
ist. Laut Wirtschaftsministerium des Bundeslandes eine<br />
weitere Bestätigung der Attraktivität ost-Thüringens als<br />
Wirtschaftsstandort.<br />
Bei der Standortwahl war der Landmaschinenhersteller<br />
federführend. Cornelia Horsch, Marketingleiterin der<br />
HorSCH Maschinen GmbH, nennt ihre Gründe für die<br />
ost-orientierung: „In Thüringen können wir auf die Unterstützung<br />
der Politik zählen. Überdies werden wir dort näher<br />
am Markt sein. Fast 70 Prozent unserer deutschen Kunden<br />
kommen aus den neuen Bundesländern.“<br />
rené Krapf umreißt die Vorteile des gemeinsamen<br />
Standortes: „Der kurze Dienstweg wird die Abstimmung<br />
und Planung erleichtern. Beide Unternehmen werden daher<br />
und aufgrund ihrer erweiterten Kapazitäten, flexibler<br />
und schneller auf den Markt reagieren können.“ So wollen<br />
rené Krapf und seine Kollegen praktisch auf Zuruf in der<br />
Lage sein, individueller auf Kundenwünsche einzugehen<br />
und Lieferengpässe zu vermeiden. Christoph Andes ergänzt:<br />
„Außerdem erwarten wir einen spürbar reduzierten logistischen<br />
Aufwand und eine geringere Kapitalbindung.<br />
Denn wir werden HorSCH über die kurze Distanz just<br />
in time versorgen und deshalb nur noch ein kleines Zwischenlager<br />
benötigen.“ →