Ein Rezept, das aus der Kälte kommt - Spitalzentrum Biel-Bienne
Ein Rezept, das aus der Kälte kommt - Spitalzentrum Biel-Bienne
Ein Rezept, das aus der Kälte kommt - Spitalzentrum Biel-Bienne
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H<strong>aus</strong>zeitung des <strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong><br />
Journal du Centre hospitalier <strong>Bienne</strong><br />
■ Drehscheibe Notfallstation<br />
■ Das Berner Modell Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />
■ Im <strong>Ein</strong>satz für „Médecins<br />
sans frontières“<br />
■ Une plaque tournante:<br />
le service des urgences<br />
■ Le modèle bernois des<br />
médecins hospitaliers<br />
■ En mission pour „Médecins<br />
sans frontières“<br />
Alltag im Notfall<br />
Les urgences au quotidien<br />
Dezember 2002<br />
Décembre 2002<br />
à propos
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Mit dieser Nummer verlässt Karin<br />
Thomas <strong>das</strong> Redaktionsteam. Die<br />
engagierte Pflegefachfrau und PEKO-<br />
Präsidentin hat sich zu einer länger<br />
dauernden Weiterbildung entschlossen.<br />
Für alles reicht die Zeit nicht<br />
mehr, sie musste Prioritäten setzen.<br />
Der Entscheid sei ihr nicht leicht gefallen,<br />
schreibt sie uns: „Wehmut ist<br />
damit verbunden, brachten mich<br />
doch die verschiedenen Interviews<br />
und Reportagen interessanten Menschen<br />
unseres Spitalbetriebes näher.<br />
Ich lernte, ihre Persönlichkeit und<br />
ihre Arbeit <strong>aus</strong> einer an<strong>der</strong>n Perspektive<br />
zu betrachten als jener meiner<br />
Arbeit als Pflegefachfrau. Diesen<br />
Blick will ich mir weiterhin erhalten,<br />
nun als Leserin des à propos. Meinen<br />
zwei Nachfolgerinnen, Ingrid<br />
Weiss vom ZAU (Zentrum für Augenuntersuchungen,<br />
in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinik<br />
Wil<strong>der</strong>meth stationiert) und<br />
Barbara Evard, Pflegefachfrau in <strong>der</strong><br />
KKW, wünsche ich ebensoviel Befriedigung<br />
beim Zeitungsmachen,<br />
wie ich erleben durfte.“<br />
Karin Thomas hat unsere H<strong>aus</strong>zeitung<br />
in den letzten drei Jahren stark<br />
mitgeprägt. Wir verzichten ungern<br />
auf ihre Mitarbeit. Müssen wir wohl<br />
auch nicht, von Zeit zu Zeit wird<br />
Karin dem Schreibvirus kaum wi<strong>der</strong>stehen<br />
können...<br />
Ihnen liebe Leserin, lieber Leser,<br />
wünschen wir eine friedliche Weihnachtszeit.<br />
Das Redaktionsteam<br />
Termine für «à propos» Team-Sitzungen<br />
1 x monatlich immer mittwochs 10-12 Uhr<br />
im Sitzungszimmer C<br />
15. Jan. / 12. Feb.<br />
Auflage: 2 800 Exemplare<br />
Wir freuen uns über Beiträge, mit Vorliebe<br />
in elektronischer Form: Word Dokument auf<br />
Diskette o<strong>der</strong> per E-Mail senden an<br />
lilisommer@datacomm.ch und/o<strong>der</strong><br />
luedim@compuserve.com<br />
EDITORIAL<br />
Chère lectrice, cher lecteur<br />
Vous tenez en main le <strong>der</strong>nier numéro<br />
que Karin Thomas a contribué à<br />
façonner en tant que membre de<br />
l’équipe de rédaction. En effet, cette<br />
infirmière spécialisée engagée, présidente<br />
de la COPE, a décidé de suivre<br />
un perfectionnement de longue durée.<br />
Devant l’impossibilité de tout<br />
assumer, il lui a fallu revoir ses priorités.<br />
La décision n’a pas été facile ;<br />
elle nous écrit : „Celle-ci s’accompagne<br />
d’une grande nostalgie, car les<br />
différentes interviews et reportages<br />
m’ont rapprochée de personnes intéressantes<br />
qui travaillent dans notre<br />
hôpital. J’ai appris à considérer leur<br />
personnalité et leur travail sous un<br />
autre angle que celui de la spécialiste<br />
des soins que je suis. Mais en tant<br />
que lectrice d’à propos, je veux continuer<br />
de porter ce regard différent. A<br />
mes deux remplaçantes, Ingrid<br />
Weiss du CO (centre ophtalmologique<br />
de la Clinique pour enfants<br />
Wil<strong>der</strong>meth) et Barbara Evard, spécialiste<br />
des soins à la CEW, je souhaite<br />
autant de satisfaction que j’ai<br />
eu le privilège d’en avoir.“<br />
Au cours des trois <strong>der</strong>nières années,<br />
Karin Thomas a contribué activement<br />
à la confection de notre journal.<br />
Nous ne renonçons pas de gaieté<br />
de cœur à sa collaboration. Mais le<br />
devons-nous vraiment ? Car nous<br />
doutons fort que Karin ne cède pas,<br />
de temps à autre, au virus de l’écriture...<br />
Nous vous adressons, chère lectrice,<br />
cher lecteur, une période de Noël<br />
paisible.<br />
L’équipe de rédaction<br />
Séances de rédaction « à propos »<br />
Une fois par mois, les mercredis de 10h00<br />
à 12h00 dans la salle C<br />
15 jan. / 12 fév.<br />
Tirage : 2 800 exemplaires<br />
Nous nous réjouissons de votre contribution,<br />
de préférence sous forme électronique :<br />
document Word sur disquette ou envoyé<br />
par E-mail à lilisommer@datacomm.ch<br />
et/ou luedim@compuserve.com<br />
2 à propos 6/2002<br />
INHALT / SOMMAIRE<br />
Vorwort des Spitaldirektors<br />
Préface du Directeur de l’hôpital 3<br />
Mitteilungen / Communications 4 / 5<br />
Schwerpunkt / Focus<br />
6 / 7 / 8 / 9 / 10 / 11 / 12 / 13<br />
Drehscheibe Notfallstation<br />
Le service des urgences: une plaque tournante<br />
<strong>Ein</strong>e Stunde auf dem Notfall<br />
Une heure aux urgences<br />
Interview mit Kathy Villars und Margret Schni<strong>der</strong><br />
a propos s’entretient avec Kathy Villars et Margret Schni<strong>der</strong><br />
Interview mit Dr. Claudio Jenni<br />
Interview avec le Dr Claudio Jenni<br />
Aktuell / Actuel 15<br />
Das Berner Modell Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />
Le modèle bernois des médecins hospitaliers<br />
Im <strong>Ein</strong>satz für MSF / En mission pour MSF 18 / 19<br />
Auch <strong>der</strong> kleine Tropfen zählt<br />
Les petits ruisseaux font les grandes rivières<br />
Begegnungen 24<br />
„Sie sind wie ein Engel für mich!“<br />
Unterwegs / En route 25<br />
Herbst<strong>aus</strong>flug 2002<br />
Excursion d’automne 2002<br />
Personalnachrichten / Chronique du personnel 27<br />
Die letzte Seite / La <strong>der</strong>nière page 28<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Rezept</strong>, <strong>das</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Kälte</strong> <strong>kommt</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Redaktionsleitung / Responsable de rédaction<br />
Lili Sommer<br />
Redaktionsteam / Comité de rédaction<br />
Dr. Marianne Braunschweig, Barbara Evard, Ruth Kohli, Claudia Lu<strong>der</strong>,<br />
Eberhard Fink, Walter Hofer, Monika Lüdi, Peter Mahrer, Selma Müller,<br />
Philippe Nicolet, Alice Spielmann, Volker Stöckmann, Karin Thomas, Ingrid<br />
Weiss, PD Dr. Thomas Zysset<br />
Übersetzungen / Traductions<br />
Sonja Gurtner, Claude Pellet, Lili Sommer<br />
Bildmaterial / Illustrations Eberhard Fink, Florence Germiquet<br />
Layout Roland Fischer, Büro Cortesi<br />
Druck / Impression Ediprim SA<br />
Her<strong>aus</strong>geber / Éditeur<br />
<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> / Centre hospitalier <strong>Bienne</strong><br />
Vogelsang 84 Chante-Merle, 2501 <strong>Biel</strong>-<strong>Bienne</strong><br />
Nächste Ausgabe / Prochaine édition<br />
Redaktionsschluss / délai de rédaction 10. 1. 2003
Wir alle brauchen eine<br />
Perspektive<br />
Wir alle – ob jung o<strong>der</strong> alt, ob gesund<br />
o<strong>der</strong> krank – brauchen eine<br />
Perspektive im Leben. <strong>Ein</strong>e Perspektive,<br />
die uns den Weg in die Zukunft<br />
zeigt, die uns eine Orientierung auf<br />
unserem Weg ermöglicht und uns<br />
immer wie<strong>der</strong> Hoffnung gibt.<br />
Führungskräfte in Wirtschaft und<br />
Gesellschaft wurden deshalb zu Vorbil<strong>der</strong>n,<br />
weil es ihnen gelang in<br />
ihrem Verantwortungsbereich, also<br />
ihrem Unternehmen o<strong>der</strong> ihrem<br />
Staatswesen, Perspektiven zu geben.<br />
Noch viel wichtiger als diese allgemeinen<br />
Perspektiven sind unsere rein<br />
persönlichen. Kann ich im Beruf vorwärts<br />
kommen, kann ich wie<strong>der</strong> eine<br />
Stelle finden, kann ich wie<strong>der</strong> gesund<br />
werden? Ohne unsere persönlichen<br />
Perspektiven in diesen und an<strong>der</strong>en<br />
Fragen droht uns Resignation.<br />
Wir alle haben diese Erfahrung machen<br />
können und vielleicht auch<br />
machen müssen.<br />
Wir alle geben an<strong>der</strong>n eine<br />
Perspektive<br />
Für uns sind Perspektiven lebenswichtig.<br />
Dass wir an<strong>der</strong>en Menschen,<br />
nämlich unseren Patientinnen<br />
und Patienten im Spital, mit<br />
unserer Tätigkeit ebenfalls eine Perspektive<br />
geben, ist auch für diese lebenswichtig.<br />
Denken wir z.B. an<br />
unsere<br />
NotfallpatientInnen<br />
Sie befinden sich in einer <strong>aus</strong>serordentlichen,<br />
vielleicht lebensbedrohenden<br />
Situation. Wir setzen mit<br />
unserer Organisation, mit unserem<br />
ganz persönlichen <strong>Ein</strong>satz, alles daran,<br />
unseren PatientInnen eine physische<br />
und eine psychische Perspektive<br />
zu geben; nämlich die Möglichkeit<br />
Notfallperspektive<br />
Perspective des urgences<br />
und die Aussicht, wie<strong>der</strong> gesund zu<br />
werden und unsere Notfallstation<br />
und unser Spital geheilt verlassen zu<br />
können. Gerade am Beispiel unserer<br />
Notfallstation sehen wir wie<br />
wichtig die<br />
Notfallperspektive<br />
ist. An dieser Stelle danke ich ganz<br />
speziell dem gesamten Notfallteam,<br />
nicht nur für den umfassenden und<br />
motivierten <strong>Ein</strong>satz, son<strong>der</strong>n auch<br />
dafür, <strong>das</strong>s sie unseren PatientInnen<br />
den Weg zu Gesundheit aufzeigen,<br />
ihnen Mut machen und ihnen eben<br />
Perspektiven geben.<br />
<strong>Ein</strong>e Perspektive haben um eine<br />
Perspektive geben zu können<br />
Ohne Glauben an die eigene positive<br />
Zukunft, ohne eigene Perspektive<br />
werden wir an<strong>der</strong>n Menschen auch<br />
kaum eine geben können. Die Spitalleitung<br />
erachtet es deshalb als ihre<br />
zentrale Aufgabe für <strong>das</strong> Unternehmen<br />
und für <strong>das</strong> Personal, die Zukunft<br />
zu sichern und dadurch den<br />
Patientinnen und Patienten eine Zukunft<br />
zu geben. Das ist ja gerade <strong>das</strong><br />
Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>nde und auch <strong>das</strong> Befriedigende<br />
<strong>der</strong> Tätigkeit in einem<br />
Spital und einem Spitalberuf. Etwas<br />
<strong>das</strong> in keiner an<strong>der</strong>en Branche zu<br />
finden ist. Kann es denn eine bessere<br />
Motivation geben? Ich hoffe, wir alle<br />
sind uns dessen stets bewusst.<br />
<strong>Ein</strong> Jahr voller Arbeit, voller wichtiger<br />
und weniger wichtiger Ereignisse<br />
geht seinem Ende entgegen. Dass wir<br />
eine grosse Leistung mit noch mehr<br />
behandelten Patienten als letztes<br />
Jahr vollbracht haben, ist nicht<br />
selbstverständlich. Jedem einzelnen<br />
danke ich an dieser Stelle persönlich,<br />
<strong>das</strong>s wir dieses Ziel erreichen konnten.<br />
Ich kenne <strong>das</strong> Rä<strong>der</strong>werk eines<br />
Spitals und <strong>das</strong>s wir ohne dieses Zusammenwirken<br />
aller mit allen kein<br />
Resultat erreichen können. Geben<br />
wir auch in Zukunft mit unseren<br />
Perspektiven unseren Patienten eine<br />
Zukunft.<br />
Paul Knecht<br />
Spitaldirektor<br />
Nous avons tous besoin d’une<br />
perspective<br />
Nous tous – jeunes ou vieux, en bonne<br />
santé ou malade – nous avons besoin<br />
d’une perspective dans la vie.<br />
Une perspective qui nous indique le<br />
chemin de l’avenir, qui nous permet<br />
de nous orienter et nous redonne espoir.<br />
Si des dirigeants de l’économie et de<br />
la société sont devenus des modèles,<br />
c’est parce que, dans leur domaine<br />
de compétence – donc dans leur entreprise<br />
ou dans leur engagement<br />
pour la chose publique -, ils ont<br />
réussi à offrir des perspectives. Et<br />
naturellement nos propres perspectives<br />
sont encore plus importantes<br />
que les perspectives générales. Puis-je<br />
progresser dans ma profession, vaisje<br />
retrouver un emploi, vais-je retrouver<br />
la santé ? Sans nos perspectives<br />
personnelles dans l’une ou l’autre de<br />
ces questions, la résignation nous<br />
menace. Nous avons tous pu faire –<br />
et peut-être <strong>aus</strong>si dû faire – cette expérience.<br />
Nous tous transmettons une<br />
perspective à d’autres<br />
Pour nous, les perspectives sont vitales.<br />
Par le biais de notre travail,<br />
nous devons également donner aux<br />
patients qui séjournent dans notre<br />
hôpital une perspective, vitale pour<br />
eux. Pensez par exemple à nos<br />
patients du service des<br />
urgences.<br />
Ils se trouvent dans une situation extraordinaire,<br />
peut-être en danger de<br />
mort. A l’aide de notre organisation,<br />
notre engagement personnel, nous<br />
mettons tout en oeuvre pour donner<br />
à nos patients une perspective physique<br />
et psychique ; à savoir la possibilité<br />
et la chance de recouvrer la<br />
santé, afin de pouvoir quitter, une<br />
fois remis sur pied, notre service des<br />
urgences et notre hôpital. C’est précisément<br />
à l’exemple de notre service<br />
des urgences que nous pouvons mesurer<br />
l’importance de la<br />
perspective des urgences.<br />
J’en profite pour remercier ici tout<br />
spécialement l’ensemble de l’équipe<br />
du service des urgences. Non seule-<br />
ment pour l’engagement général et la<br />
motivation, mais <strong>aus</strong>si parce qu’elle<br />
montre à nos patients la voie de la<br />
santé, leur redonne courage et leur<br />
donne justement des perspectives.<br />
Avoir une perspective pour pouvoir<br />
donner des perspectives<br />
Lorsque l’on ne croit pas que son<br />
propre avenir sera positif, on ne peut<br />
guère offrir des perspectives d’avenir<br />
à d’autres êtres humains. C’est pourquoi<br />
la Direction de l’hôpital estime<br />
que sa tâche essentielle pour l’entreprise<br />
et le personnel consiste à garantir<br />
l’avenir, afin de pouvoir donner<br />
un avenir aux patients. Il s’agit<br />
là précisément du défi et de la satisfaction<br />
du travail effectué dans un<br />
hôpital et dans une profession hospitalière.<br />
Voilà une chose que l’on ne<br />
trouve dans aucune autre branche.<br />
Peut-il y avoir meilleure motivation?<br />
J’espère que nous en sommes tous<br />
conscients.<br />
Une année de travail, remplie d’événements<br />
importants et moins importants<br />
touche à sa fin. Le fait que<br />
nous ayons fourni une énorme prestation<br />
– avec encore davantage de<br />
patients que l’année précédente –<br />
n’est pas évident. Je remercie ici chacun-e<br />
en personne, parce que nous<br />
avons pu atteindre ce but. Je connais<br />
les rouages d’un hôpital et je sais<br />
<strong>aus</strong>si que si nous n’œuvrons pas ensemble,<br />
il est impossible d’obtenir<br />
un résultat. A l’avenir <strong>aus</strong>si, donnons<br />
des perspectives d’avenir à nos<br />
patients à l’aide des nôtres !<br />
Paul Knecht<br />
Directeur de l’hôpital<br />
à propos 6/2002 3
AUS DER<br />
SPITALLEITUNG<br />
Arbeitszeiterfassung für<br />
Assistenz- und Oberärzte<br />
Ab 1. Januar 2003 werden die Arbeitszeiten<br />
<strong>der</strong> Assistenz- und<br />
Oberärzte mit einem neu installierten,<br />
elektronischen System erfasst.<br />
Später soll dieses Zeiterfassungssystem<br />
schrittweise auch für<br />
an<strong>der</strong>e Berufsgruppen eingeführt<br />
werden. An vier Orten werden<br />
elektronische Zeiterfassungs-Terminals<br />
installiert: Beim Haupteingang<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinik Wil<strong>der</strong>meth<br />
sowie am Standort Vogelsang<br />
beim Haupteingang, in <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>stellhalle<br />
und in <strong>der</strong> Wartezone<br />
Notfall. Die so erhobenen Daten<br />
werden anschliessend mit <strong>der</strong> Polypoint-PEP-Software<br />
von Erne<br />
Consulting <strong>aus</strong>gewertet. In Zukunft<br />
sollen auf dieser Grundlage<br />
auch die Personaleinsatzpläne für<br />
Assistenz- und Oberärzte erstellt<br />
werden.<br />
Organisation <strong>der</strong><br />
Kommunikationsaufgaben<br />
Ende Oktober hat <strong>der</strong> Verwaltungsrat<br />
Grundsätze für die interne<br />
und externe Kommunikation<br />
auf allen Führungsstufen des <strong>Spitalzentrum</strong>s<br />
verabschiedet. Zur<br />
Organisation <strong>der</strong> Kommunikationsaufgaben<br />
hält <strong>der</strong> Verwaltungsrat<br />
unter an<strong>der</strong>em Folgendes<br />
fest: „Für die externe wie die interne<br />
Kommunikation ist <strong>der</strong> Spitaldirektor<br />
zuständig. Er kann die<br />
Wahrnehmung dieser Aufgabe einer<br />
speziellen Stelle in <strong>der</strong> Direktion<br />
zuweisen und/o<strong>der</strong> einen externen<br />
Berater mit einbeziehen...<br />
Für die interne, betriebsübergreifende<br />
Information und Kommunikation,<br />
die Koordination und<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> internen Information<br />
ist die Direktion zuständig. Sie<br />
unterstützt die einzelnen Bereiche<br />
in ihrer Kommunikationsaufgabe.“<br />
Inzwischen hat die Spitalleitung<br />
dieses Organisationskonzept<br />
mit weiteren Beschlüssen<br />
konkretisiert:<br />
● Für eine verstärkte Wahrnehmung<br />
<strong>der</strong> oben erwähnten Aufgaben<br />
wird ein Mitarbeiter <strong>der</strong> Direktion<br />
als „Leiter Kommunikation“<br />
eingesetzt. Bruno Röthlin,<br />
bisher Direktionsadjunkt, übernimmt<br />
diese teilweise neue Funktion.<br />
● Für die Medien-Kommunikation<br />
besorgt, wie bisher, Geri Staudenmann<br />
als Medienchef im Auftrag<br />
des Spitaldirektors die Koordination<br />
zwischen den verschiedenen<br />
internen Stellen und den Medien.<br />
Bei Redaktionsschluss für dieses<br />
à propos liegt <strong>der</strong> Spitalleitung ein<br />
detaillierter Entwurf für ein operatives<br />
Kommunikationskonzept<br />
vor. Wir werden alle Mitarbeitenden<br />
möglichst bald umfassend<br />
darüber informieren.<br />
MITTEILUNGEN<br />
Kreditgesuche für<br />
Ersatzinvestitionen<br />
4 à propos 6/2002<br />
Im vergangenen Herbst hat die<br />
SZB AG bei <strong>der</strong> Gesundheitsdirektion<br />
des Kantons Bern zwei weitere<br />
Kreditgesuche für Ersatzinvestitionen<br />
eingereicht, nämlich für<br />
● den rollenden Ersatz <strong>der</strong> Netzwerk-<br />
und Sicherheitskomponenten<br />
sowie <strong>der</strong> Server im Informatik-Netz<br />
des SZB (Fr. 630’400 für<br />
2002, jährlich Fr. 360’000 ab<br />
2003)<br />
● ein neues Informationssystem<br />
im Zentrallabor und, damit verbunden,<br />
die Zertifizierung des Labors<br />
(Fr. 377’000).<br />
Bedarfsanalyse für<br />
zukünftige Investitionen<br />
Die Spitalleitung hat eine Bedarfsanalyse<br />
für zukünftige Innovationsinvestitionen<br />
im Bereich <strong>der</strong><br />
medizintechnischen Geräte und<br />
Anlagen in Auftrag gegeben. In<br />
diese Analyse sind sowohl neue<br />
technische Entwicklungen als<br />
auch Verän<strong>der</strong>ungen im Leistungsspektrum<br />
einzubeziehen.<br />
Die Ergebnisse sollen zeigen, welche<br />
Investitionen <strong>das</strong> <strong>Spitalzentrum</strong><br />
in den verschiedenen Bereichen<br />
<strong>der</strong> Medizintechnik über die<br />
nächsten fünf bis zehn Jahre tätigen<br />
muss.<br />
Das Projekt wird im zweiten und<br />
dritten Quartal 2003 in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Berner Beratungsfirma<br />
senox AG durchgeführt.<br />
Es ist ein dreistufiger Projektablauf<br />
vorgesehen: Anhand <strong>der</strong><br />
vorhandenen Grundlagen (Strategiepapiere<br />
des SZB, Wunschlisten<br />
<strong>der</strong> Chefärzte, usw.) und von Informationen<br />
<strong>aus</strong> vergleichbaren<br />
Projekten wird ein erster Schwerpunkteplan<br />
erarbeitet. In Gesprächen<br />
mit den Chefärzten und<br />
dem technischen Dienst werden<br />
die Schwerpunkte sodann weiter<br />
präzisiert. Und schliesslich werden<br />
die Investitionspläne <strong>der</strong> Kliniken<br />
und Abteilungen gegeneinan<strong>der</strong><br />
abgestimmt, damit sich für<br />
den Gerätepark des <strong>Spitalzentrum</strong>s<br />
eine Gesamtlinie und eine<br />
einheitliche Beschaffungsphilosophie<br />
ergibt.<br />
Bruno Röthlin
DIRECTION<br />
DE L’HOPITAL<br />
Enregistrement du temps de<br />
travail des médecins assistants<br />
et chefs de clinique<br />
A partir du 1er janvier 2003, les<br />
temps de travail des médecins assistants<br />
et chefs de clinique seront<br />
enregistrés au moyen d’un nouveau<br />
système électronique installé<br />
récemment. Plus tard, ce système<br />
sera également introduit, par étapes,<br />
pour d’autres groupes professionnels.<br />
Des terminaux d’enregistrement<br />
du temps de travail seront<br />
installés à quatre endroits: aux<br />
portes d’entrée principales de la<br />
Clinique pour enfants Wil<strong>der</strong>meth<br />
ainsi que de Chante-Merle,<br />
au parking et dans la zone d’attente<br />
des urgences. Les données<br />
relevées seront ensuite traitées par<br />
le software Polypoint-PEP d’Erne<br />
Consulting. A l’avenir, elles serviront<br />
de base à l’établissement<br />
des plans de travail des médecins<br />
assistants et chefs de clinique.<br />
Organisation des tâches<br />
liées à la communication<br />
Fin octobre, le Conseil d’administration<br />
a adopté des principes<br />
pour la communication interne et<br />
externe à tous les niveaux de direction<br />
du Centre hospitalier. Il<br />
arrête ce qui suit, à propos de l’organisation<br />
des tâches liées à la<br />
communication: „La communication<br />
externe ainsi que la communication<br />
interne relèvent de la<br />
compétence du directeur de<br />
l’hôpital. Celui-ci peut confier la<br />
prise en charge de ces tâches à un<br />
organe spécial au sein de la Direction<br />
et/ou recourir à un conseiller<br />
externe... La Direction est compétente<br />
pour ce qui a trait aux communications<br />
internes sur la marche<br />
de l’établissement, à la coordination<br />
et au développement de<br />
l’information interne. Elle soutient<br />
les différents secteurs dans<br />
leur tâche de communication.“<br />
La Direction de l’hôpital<br />
a entre-temps concrétisé ce<br />
concept organisationnel en<br />
prenant les décisions suivantes:<br />
● Afin de renforcer la prise en<br />
charge des tâches précitées, un<br />
collaborateur de la Direction est<br />
engagé comme „Chef de la communication“.<br />
Bruno Röthlin, jusqu’à<br />
maintenant adjoint à la Direction,<br />
assume cette fonction<br />
partiellement nouvelle.<br />
● S’agissant de la communication<br />
avec les médias, Geri Staudenmann<br />
s’occupe comme jusqu’à<br />
présent, en tant que chef médias<br />
mandaté par le directeur de l’hôpital,<br />
de la coordination entre les<br />
différents organes internes et les<br />
médias.<br />
Au moment de clôture de la rédaction<br />
de cet à propos, un projet<br />
détaillé de mise en oeuvre opérationnelle<br />
de la communication a<br />
été présenté à la Direction de<br />
l’hôpital. Nous en donnerons dès<br />
que possible une information<br />
complète au personnel.<br />
COMMUNICATIONS<br />
Demandes de crédit<br />
pour des investissements de<br />
remplacement<br />
L’automne passé, la CHB SA a introduit<br />
auprès de la Direction de la<br />
santé du canton de Berne deux demandes<br />
de crédit pour des investissements<br />
de remplacement, soit<br />
pour<br />
● le remplacement périodique des<br />
composants de réseau et de sécurité<br />
ainsi que des serveurs du réseau<br />
informatique du CHB (Fr. 630’400<br />
pour 2002, chaque année Fr.<br />
360’000 dès 2003)<br />
● un nouveau système d’information<br />
au laboratoire central et, en<br />
relation avec cela, la certification<br />
du laboratoire (Fr. 377’000).<br />
Analyse des besoins pour<br />
les investissements futurs<br />
La Direction de l’hôpital a commandé<br />
une analyse des besoins<br />
pour les investissements futurs en<br />
matière d’innovations dans le domaine<br />
des appareils et installations<br />
techniques de médecine. Cette<br />
analyse doit prendre en compte<br />
<strong>aus</strong>si bien les récents développements<br />
techniques que les changements<br />
dans l’éventail des prestations.<br />
Les résultats montreront à<br />
quels investissements le Centre<br />
hospitalier devra procé<strong>der</strong> ces<br />
cinq à dix prochaines années dans<br />
les différents domaines de la technique<br />
médicale.<br />
Le projet sera mené au cours des<br />
deuxième et troisième trimestres<br />
2003, en collaboration avec l’entreprise<br />
de conseil bernoise senox<br />
AG. Il est prévu que le déroulement<br />
du projet s’effectue sur trois<br />
niveaux: A l’aide des bases à disposition<br />
(documents stratégiques du<br />
CHB, listes des désidératas des médecins-chefs,<br />
etc.) et des informations<br />
tirées de projets comparables,<br />
un premier inventaire des<br />
points forts sera dressé. Ces points<br />
forts seront ensuite précisés davantage<br />
lors de discussions avec<br />
les médecins-chefs et le service<br />
technique. Et finalement, les<br />
plans d’investissements des cliniques<br />
et des services seront harmonisés<br />
de manière à ce que se dégagent,<br />
pour le parc de matériel du<br />
CHB, une ligne globale et une philosophie<br />
d’acquisition homogène.<br />
Bruno Röthlin<br />
à propos 6/2002 5
SCHWERPUNKT<br />
Drehscheibe Notfallstation<br />
Hochdramatisch wie in einem Bienenh<strong>aus</strong> geht es in einer Notfallstation<br />
zu und her, glaubt man beliebten TV-Serien wie „Emergency<br />
room“. Wie sieht <strong>der</strong> Alltag einer Notfallstation aber in <strong>der</strong> Realität<br />
<strong>aus</strong>? Sicher ist, <strong>das</strong>s an die Notfallstation als erste Anlaufstelle eines<br />
Spitals seitens <strong>der</strong> Bevölkerung höchste Ansprüche gestellt<br />
werden.<br />
30 – 40 Patienten werden täglich<br />
in <strong>der</strong> Notfallstation des <strong>Spitalzentrum</strong>s<br />
behandelt. Die meisten<br />
können ambulant behandelt<br />
und anschliessend an den<br />
H<strong>aus</strong>arzt überwiesen werden. Etwa<br />
je<strong>der</strong> vierte Patient wird stationär<br />
im Spital aufgenommen.<br />
Wenn es um Leben und Tod<br />
geht: Rega und Ambulanz als<br />
erste Glie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Notfallkette.<br />
Lorsqu’il est question de vie<br />
et de mort : la Réga et<br />
l’ambulance, premiers maillons<br />
de la chaîne des urgences.<br />
Manche Patienten werden, um<br />
eine sichere Überwachung ihres<br />
Zustandes zu gewährleisten, eine<br />
Nacht im „Motel“, einem Patientenzimmer<br />
auf <strong>der</strong> Notfallstation,<br />
untergebracht. <strong>Ein</strong>ige Patienten<br />
kommen nur für eine<br />
Gipskontrolle o<strong>der</strong> für eine spe-<br />
6 à propos 6/2002<br />
zielle Untersuchung auf den<br />
Notfall.<br />
25 Pflegende und 5 PflegeassistentInnen<br />
teilen sich die drei<br />
Arbeitsschichten, so <strong>das</strong>s auch<br />
nachts immer zwei Pflegende<br />
anwesend sind. Tagsüber und<br />
am Abend werden die drei diplomierten<br />
Pflegenden von einer<br />
Pflegeassistentin und zum<br />
Teil von Lernenden unterstützt.<br />
<strong>Ein</strong> medizinischer und<br />
ein chirurgischer Assistenzarzt<br />
sind rund um die Uhr anwe-<br />
send; sie werden bei ihrer Tätigkeit<br />
durch einen Oberarzt begleitet.<br />
Im Hintergrund sind die Ärzte<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Spezialrichtungen<br />
auf Pikett einsatzbereit.
Le service des urgences:<br />
une plaque tournante<br />
Si l’on en croit la fameuse série „Urgences“, le service des urgences<br />
bourdonne comme une ruche. Mais qu’en est-il réellement? A quoi<br />
ressemble le quotidien d’un service des urgences? Ce qui est certain,<br />
c’est que les attentes de la population par rapport à ce service,<br />
qui est le premier lieu d’accueil d’un hôpital, sont considérables.<br />
Le service des urgences du Centre<br />
hospitalier accueille 30 à 40 patients<br />
par jour. La plupart peuvent<br />
être traités de manière ambulatoire<br />
et sont ensuite adressés au<br />
médecin de famille. Environ un pa-<br />
tient sur quatre est pris en charge<br />
de façon stationnaire par l’hôpital.<br />
Certains d’entre eux sont hébergés<br />
pour une nuit au „Motel“,<br />
une chambre à disposition des patients<br />
au service des urgences, afin<br />
FOCUS<br />
de garantir une surveillance sans<br />
faille de leur état. D’autres ne<br />
viennent dans ce service que le<br />
temps d’un contrôle de leur plâtre<br />
ou en vue d’un examen spécifique.<br />
25 infirmières et 5 aide-soignantes<br />
se partagent le travail en équipes<br />
des trois-huit. De ce fait, deux infirmières<br />
sont toujours présentes,<br />
également la nuit. Au cours de la<br />
journée et le soir, les trois infirmières<br />
diplômées sont soutenues<br />
par une aide-soignante et parfois<br />
par des infirmières en formation.<br />
Deux médecins-assistants – l’un<br />
en médecine, l’autre en chirurgie –<br />
sont présents 24 heures sur 24,<br />
accompagnés par un chef de clinique.<br />
A l’arrière-plan, les médecins<br />
des différentes spécialités<br />
sont de piquet, prêts à intervenir.<br />
Ruhe bewahren, auch wenn es<br />
eilt. Hektik und Nervosität sind<br />
in <strong>der</strong> Notfallstation fehl am<br />
Platz.<br />
Gar<strong>der</strong> son calme, même<br />
lorsqu’il y a urgence. L’affolement<br />
et la nervosité n’ont pas<br />
leur place au service des<br />
urgences.<br />
Marianne Zwahlen an <strong>der</strong> Notfall<br />
Leitstelle<br />
Marianne Zwahlen à la<br />
réception des urgences<br />
à propos 6/2002 7
Montag 9.September – eine<br />
Stunde auf dem Notfall<br />
10.00 Uhr<br />
Die Ambulanz bringt einen Patienten<br />
mit starken Rückenschmerzen.<br />
Zwar plagten ihn die Schmerzen<br />
schon seit einigen Wochen,<br />
aber nun sind sie unerträglich geworden.<br />
In Koje 6 wartet er nun<br />
darauf geröntgt zu werden. Er<br />
wird mit Schmerzmedikamenten<br />
behandelt.<br />
10.05 Uhr<br />
Der Assistenzarzt nimmt die Krankengeschichte<br />
einer 97jährigen<br />
Patientin mit Herzproblemen auf.<br />
Sie lebt alleine und hatte die <strong>Ein</strong>nahme<br />
ihrer Herzmedikamente eigenständig<br />
abgebrochen. Kurz<br />
darauf telefoniert <strong>der</strong> Assistenzarzt<br />
mit dem diensthabenden Arzt<br />
für Kardiologie, um <strong>das</strong> inzwischen<br />
erstellte EKG zu besprechen<br />
und eine Herzultraschalluntersuchung<br />
vorzuschlagen.<br />
10.10 Uhr<br />
In Koje 1 wird einer Patientin von<br />
<strong>der</strong> zuständigen Pflegefachfrau eine<br />
Infusion gelegt. Sie klagt über<br />
starke Bauchschmerzen und ist<br />
von sich <strong>aus</strong> in die Notfallstation<br />
eingetreten. Erst nach <strong>der</strong> Diagnose<br />
durch den chirurgischen Assistenz-<br />
und den Oberarzt darf sie<br />
Schmerzmittel einnehmen.<br />
10.20 Uhr<br />
<strong>Ein</strong>e 75jährige Patientin, die im<br />
Motel übernachtet hat, wird nach<br />
H<strong>aus</strong>e entlassen. Sie hatte am Vorabend<br />
zu viele alkoholische Getränke<br />
zu sich genommen und<br />
litt, weil sie Alkohol nicht gewohnt<br />
war, an den Folgen dieses<br />
Exzesses.<br />
10.30 Uhr<br />
In einem weiteren Motel-Bett hat<br />
ein Patient übernachtet, welcher<br />
am Sonntag Abend mit Herzschmerzen<br />
und Bluterbrechen<br />
durch den Rettungstrupp <strong>der</strong> Ambulanz<br />
hergebracht wurde. Nun<br />
wird er auf die medizinische Bettenstation<br />
verlegt.<br />
Fortsetzung Seite 10<br />
Dr. Mario Michel erklärt ein<br />
Röntgenbild.<br />
Le Dr Mario Michel explique<br />
une radiographie.<br />
Ausdruck eines EKG<br />
Un ECG après impression<br />
Pflegefachmann Radovan<br />
Stojkovic beim Ausfüllen eines<br />
Überwachungsblattes.<br />
L’infirmier spécialisé Radovan<br />
Stojkovic en train de remplir<br />
une fiche de surveillance.<br />
8 à propos 6/2002
Une heure aux urgences<br />
le lundi, 9 septembre 2002 10.00 h<br />
L’ambulance amène un patient<br />
souffrant de fortes douleurs dorsales.<br />
Ces douleurs le tourmentent<br />
déjà depuis quelques semaines,<br />
mais elles sont devenues insupportables.<br />
Il est maintenant dans<br />
la cabine 6 et attend d’être radiographié.<br />
On lui donne des analgésiques.<br />
Esther Steiner und Margret<br />
Schni<strong>der</strong> im Gipszimmer<br />
Esther Steiner et Margret<br />
Schni<strong>der</strong> dans la salle des<br />
plâtres.<br />
Bereitstellen eines Wundversorgungssets<br />
Préparation d’un set de soin<br />
aux plaies<br />
Dr. Beatrice Mosimann versorgt<br />
eine Platzwunde am Hinterkopf<br />
einer Patientin.<br />
La Dr Béatrice Mosimann soigne<br />
une déchirure à l’arrièretête<br />
d’une patiente.<br />
10.05 h<br />
Le médecin assistant recueille<br />
l’histoire de la maladie d’une patiente<br />
âgée de 97 ans qui souffre<br />
de problèmes de cœur. Elle vit<br />
seule et avait cessé de prendre ses<br />
médicaments de façon autonome.<br />
Le médecin assistant téléphone<br />
peu après au cardiologue de service<br />
pour l’entretenir de l’ECG effectué<br />
entre-temps et proposer un ultrason.<br />
10.10 h<br />
Dans la cabine 1, l’infirmière fait<br />
une perfusion à une patiente. Celleci<br />
se plaint de forts maux de<br />
ventre; elle est venue d’elle-même<br />
aux urgences. Elle pourra prendre<br />
des antalgiques seulement lorsque<br />
le médecin assistant et le chef de<br />
clinique de chirurgie auront posé<br />
leur diagnostic.<br />
10.20 h<br />
Une patiente de 75 ans qui a passé<br />
la nuit au motel reçoit l’autorisation<br />
de rentrer à la maison. Elle<br />
avait consommé trop de boissons<br />
alcoolisées chez elle la veille et<br />
souffrait des conséquences de cet<br />
excès, n’étant pas habituée à l’alcool.<br />
10.30 h<br />
Un patient amené en ambulance<br />
dimanche soir pour des douleurs<br />
au cœur et des vomissements de<br />
sang a également passé la nuit<br />
dans le motel. On le transfère<br />
maintenant dans l’unité de médecine.<br />
Suite page 10<br />
à propos 6/2002 9
Fortsetzung von Seite 8 gel abzunehmen. <strong>Ein</strong>e Pflegefachfrau<br />
in Ausbildung besorgt die<br />
Suite de la page 9<br />
nötigen Instrumente.<br />
10.33 h<br />
L’aide-infirmière commence à<br />
nettoyer le motel. Elle change le<br />
matériel de soins utilisé.<br />
10.33 Uhr<br />
Die Pflegeassistentin beginnt mit<br />
dem Saubermachen des Motels.<br />
Sie ersetzt <strong>das</strong> verbrauchte Pflegematerial<br />
mit neuen Reserven.<br />
10.35 Uhr<br />
Die Ambulanz meldet eine Patientin<br />
an, die vom H<strong>aus</strong>arzt in ihrer<br />
Wohnung mit einer linksseitigen<br />
Lähmung aufgefunden wurde.<br />
10.40 Uhr<br />
<strong>Ein</strong> Pflegefachmann sucht bei einem<br />
ehemals drogenabhängigen<br />
Patienten eine Vene für die Blutentnahme.<br />
Er meldet dem Arzt,<br />
<strong>das</strong>s er absolut keine Möglichkeit<br />
sieht, diesem Patienten Blut zu<br />
entnehmen. Er probiert es dennoch,<br />
aber ohne den gewünschten<br />
Erfolg.<br />
10.45 Uhr<br />
Die Ambulanz bringt die Patientin<br />
mit <strong>der</strong> Lähmung auf <strong>der</strong> linken<br />
Seite. Sofort begeben sich zwei<br />
Pflegende in Koje 3 und übernehmen<br />
sie. Der Assistenzarzt <strong>der</strong> Medizin<br />
<strong>kommt</strong> hinzu und nimmt<br />
die Krankengeschichte auf.<br />
10.46 Uhr<br />
Der Assistenzarzt <strong>der</strong> Chirurgie<br />
benötigt sterile Instrumente, um<br />
bei einem Patienten in Koje 2 einen<br />
stark beschädigten Fingerna-<br />
10.50 Uhr<br />
<strong>Ein</strong> Spezialarzt für Handchirurgie<br />
zeigt dem chirurgischen Assistenzarzt<br />
<strong>das</strong> Vorgehen mit Hilfe <strong>der</strong><br />
Beurteilung eines Röntgenbildes<br />
bei Handverletzungen. Der Fingernagel<br />
des Patienten muss kurz<br />
warten.<br />
10.55 Uhr<br />
In Koje 6 ist <strong>der</strong> Oberarzt <strong>der</strong><br />
Rheumatologie eingetroffen. Er<br />
will die Röntgenbil<strong>der</strong> des Patienten<br />
mit Rückenschmerzen anschauen<br />
und sie mit dem Patienten<br />
besprechen.<br />
10.56 Uhr<br />
Die Patientin mit <strong>der</strong> halbseitigen<br />
Lähmung be<strong>kommt</strong> ein Elektrokardiogramm.<br />
11.00 Uhr<br />
<strong>Ein</strong> Patient mit Mittelbauchschmerzen<br />
wird von seiner Ehefrau<br />
hergebracht. Er wird in ein<br />
Bett im Motel gelegt.<br />
Die Notfallstation ist bis auf einen<br />
freien Platz belegt. Im Mitarbeiter-<br />
Team herrscht dennoch eine<br />
freundliche und entspannte Atmosphäre.<br />
An die Fernsehserie<br />
„Emergency room“ erinnert wenig.<br />
Es darf gelacht werden, auch auf <strong>der</strong> Notfallstation. Pflegefachfrau<br />
Esther Hartmann und Selma Wasem an <strong>der</strong> Leitstelle.<br />
10 à propos 6/2002<br />
10.35 h<br />
L’ambulance annonce une patiente<br />
qui a été trouvée chez elle avec<br />
une paralysie du côté gauche par<br />
son médecin traitant.<br />
10.40 h<br />
Un infirmier s’occupe d’une patiente,<br />
ancienne toxicomane. Il<br />
cherche une veine pour une prise<br />
de sang, mais annonce au médecin<br />
qu’il ne voit absolument aucune<br />
possibilité. Il essaie toutefois,<br />
sans succès.<br />
10.45 h<br />
L’ambulance amène la patiente<br />
paralysée du côté gauche. Deux<br />
infirmiers la prennent <strong>aus</strong>sitôt en<br />
charge dans la cabine 3. Le médecin<br />
assistant en médecine intervient<br />
et s’enquiert de l’histoire de<br />
la maladie.<br />
10.46 h<br />
Dans la cabine 2, le médecin assistant<br />
de chirurgie a besoin d’instruments<br />
stériles pour enlever un<br />
ongle de doigt gravement abîmé<br />
d’un patient. Une infirmière en<br />
formation lui trouve les instruments<br />
nécessaires.<br />
10.50 h<br />
A l’aide d’une radiographie, un<br />
médecin spécialiste de la main<br />
montre au médecin assistant de<br />
chirurgie ce qu’il convient de faire<br />
dans ces cas. L’ongle du patient<br />
doit attendre un peu.<br />
10.55 h<br />
Le chef de clinique de rhumatologie<br />
est entré dans la cabine 6. Il<br />
veut voir les radiographies du patient<br />
souffrant de douleurs dorsales<br />
et en parler avec ce <strong>der</strong>nier.<br />
10.56 h<br />
La patiente présentant une paralysie<br />
du côté gauche est soumise à<br />
un électrocardiogramme.<br />
11.00 h<br />
Un patient souffrant de douleurs<br />
au ventre est amené par son<br />
épouse. Il est installé dans un lit<br />
au motel.<br />
Il n’y a plus une seule place de<br />
libre dans le service des urgences.<br />
Les collaborateurs sont pourtant<br />
aimables et détendus. On ne se<br />
souvient guère de la série télévisée<br />
„Urgences“.<br />
Il est permis de rire, même au service des urgences. L’infirmière<br />
spécialisée Esther Hartmann et Selma Wasem à la réception.
à propos unterhält sich mit Kathy<br />
Villars und Margret Schni<strong>der</strong>,<br />
Leiterinnen des Pflegeteams auf<br />
<strong>der</strong> Notfallstation<br />
Gibt es Parallelen zwischen „Emergency<br />
room“ und <strong>der</strong> Realität auf<br />
<strong>der</strong> SZB Notfallstation?<br />
KV: Ich habe diese Sendung höchstens<br />
viermal gesehen, und nie bis<br />
zum Ende. Im Vergleich zu „Emergency<br />
room“ gibt es in unserem<br />
Wartezimmer deutlich weniger<br />
wartende Patienten.<br />
MS: Der Fernseh-Notfall ist mit<br />
unserer Station sicher nicht vergleichbar.<br />
Bei „Emergency room“<br />
gibt es für jeden Patienten einen<br />
Arzt und eine Krankenschwester.<br />
Hier betreuen zwei Pflegende zusammen<br />
mit einem Arzt bis zu 6<br />
Patienten pro Nacht.<br />
Angenommen, ein Patient wird nach<br />
einem Skiunfall auf die Notfallstation<br />
gebracht. Was spielt sich in<br />
<strong>der</strong> Folge hier ab?<br />
MS: Die Ambulanz meldet den Patienten<br />
per Funk an und erklärt<br />
uns kurz die Situation. Bei <strong>Ein</strong>treffen<br />
wird <strong>der</strong> Patient vom Ambulanzteam<br />
in eine Koje gebracht,<br />
wo er von uns übernommen wird.<br />
Die Patientenaufnahme nimmt<br />
die Personalien auf, <strong>das</strong> Pflegeteam<br />
kümmert sich um den Patienten,<br />
schaut, was ihm fehlt und<br />
informiert im Fall eines Beinbruches<br />
den chirurgischen Assistenzarzt.<br />
Wie lange muss <strong>der</strong> Patient jetzt<br />
warten?<br />
MS: Je nachdem, wie viele Patienten<br />
sonst noch auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />
behandelt werden müssen,<br />
kann es länger dauern. Ansonsten<br />
ist er innerhalb von zehn Minuten<br />
schon in <strong>der</strong> Röntgenabteilung.<br />
Der Assistenzarzt entscheidet anhand<br />
des Röntgenbildes, zusammen<br />
mit dem Oberarzt, ob eine<br />
Operation angezeigt ist o<strong>der</strong> ob<br />
die Behandlung „konservativ“<br />
durchgeführt werden kann. Das<br />
Pflegeteam sorgt dafür, <strong>das</strong>s <strong>der</strong><br />
Patient gut installiert ist, keine<br />
Schmerzen leiden muss und regelmässig<br />
überwacht wird.<br />
Kathy Villars und Margret<br />
Schni<strong>der</strong>. Je<strong>der</strong> Tag bringt<br />
höchste Anfor<strong>der</strong>ungen an sie<br />
und ihr Team.<br />
Angenommen, <strong>der</strong> Patient wird konservativ<br />
behandelt, wer betreut ihn<br />
im Gipszimmer?<br />
MS: Tagsüber ist <strong>das</strong> Gipszimmer<br />
immer besetzt mit einer verantwortlichen<br />
Person für <strong>das</strong> Gipsen.<br />
Nachts ist <strong>das</strong> Pflegepersonal vom<br />
Notfall fürs Gipsen zuständig. In<br />
diesem Fall brauchen wir den Arzt<br />
nur, falls eine Reposition durchgeführt<br />
werden muss. <strong>Ein</strong>e Kontrolle<br />
wird <strong>der</strong> Arzt aber in jedem Fall<br />
durchführen. Er schreibt danach<br />
einen Bericht zu Handen des<br />
H<strong>aus</strong>arztes und ein Verordnungsblatt<br />
für den behandelnden Arzt<br />
auf <strong>der</strong> Abteilung. Falls auf einer<br />
chirurgischen o<strong>der</strong> orthopädischen<br />
Station ein Bett frei ist, können<br />
wir den Patienten an unsere<br />
dortigen KollegInnen zur Betreuung<br />
weiterleiten.<br />
Gibt es oft Bettenmangel auf den<br />
Abteilungen?<br />
KV: Fast dauernd. Sogar auf <strong>der</strong><br />
à propos s’entretient avec Kathy<br />
Villars et Margret Schni<strong>der</strong>, responsables<br />
de l’équipe d’infirmières<br />
au service des urgences<br />
Kathy Villars et Margret<br />
Schni<strong>der</strong> : chaque jour, elles et<br />
leur équipe font face aux plus<br />
hautes exigences.<br />
Existe-t-il des parallèles entre l’émission<br />
télévisée „Urgences“ et la réalité<br />
au service des urgences du CHB?<br />
KV: J’ai regardé cette émission au<br />
maximum quatre fois et jamais<br />
jusqu’à la fin. Comparativement à<br />
„Urgences“, nous avons nettement<br />
moins de patients dans notre salle<br />
d’attente.<br />
MS: On ne peut certainement pas<br />
comparer notre service à cette<br />
émission télévisée. Dans „Urgences“,<br />
chaque patient a son propre<br />
médecin ainsi qu’une infirmière.<br />
Chez nous, deux infirmières, épaulées<br />
par un médecin, soignent jusqu’à<br />
6 patients par nuit.<br />
sonnel de l’admission relève son<br />
identité, le personnel soignant<br />
l’<strong>aus</strong>culte, afin de découvrir de<br />
quoi il souffre et, en cas de fractures,<br />
prend contact avec le médecin<br />
assistant en chirurgie.<br />
Dès cet instant, combien de temps le<br />
patient devra-t-il attendre?<br />
MS: C’est selon; si, à ce momentlà,<br />
le nombre de patients présents<br />
au service des urgences est important,<br />
l’attente peut être longue.<br />
Dans le cas contraire, il se trouvera<br />
dix minutes plus tard au département<br />
des radiographies. Au vu des<br />
radios, le médecin assistant décide,<br />
conjointement avec le chef de clinique,<br />
si une opération s’avère nécessaire<br />
ou si un traitement<br />
„conservatif“ peut être effectué. Le<br />
personnel soignant veille à ce que<br />
le patient soit bien installé, ne<br />
souffre pas et soit régulièrement<br />
contrôlé.<br />
Supposons qu’un patient arrive au<br />
En supposant que le patient subisse<br />
un traitement „conservatif“, qui<br />
s’occupe de lui dans la salle des<br />
plâtres?<br />
MS: Durant la journée, une personne<br />
responsable est toujours<br />
présente dans ce local. La nuit,<br />
c’est le personnel soignant qui se<br />
charge de la pose des plâtres. Dans<br />
ce cas nous n’avons besoin du médecin<br />
que s’il s’agit de procé<strong>der</strong> à<br />
un repositionnement. Toutefois le<br />
médecin effectuera en tous les cas<br />
un contrôle. Ensuite, il écrira un<br />
rapport à l’attention du médecin<br />
service des urgences suite à un acci- de famille et une ordonnance pour<br />
dent de ski. Que va-t-il se passer ici? le médecin traitant du départe-<br />
MS: Les ambulanciers nous anment. Si un lit est disponible en<br />
noncent le patient par radio et chirurgie ou en orthopédie, nous<br />
nous expliquent brièvement la si- pouvons remettre le patient entre<br />
tuation. Lors de son arrivée, le pa- les mains des collègues de ce<br />
tient est transféré sur une couchette<br />
par les ambulanciers, puis pris en<br />
département.<br />
Fortsetzung Seite 12 charge par notre équipe. Le per-<br />
Suite page 12<br />
à propos 6/2002 11
Fortsetzung von Seite 11 technisch notwendige Betreuung<br />
hin<strong>aus</strong>geht.<br />
Suite page de la page 11<br />
Ya-t-il souvent pénurie de lits dans<br />
Wie beurteilen Sie die Zusammenar- les départements?<br />
beit mit den Ärzten?<br />
KV: Quasiment en permanence.<br />
KV: Sie ist gut, sehr gut sogar. Als Même à la station des soins inten-<br />
Pflegende merken wir natürlich – sifs, nous manquons parfois de<br />
und dessen sind sich auch die be- place. Il peut donc arriver que<br />
troffenen Assistenzärzte bewusst – nous intubions un patient au ser-<br />
wie schwierig es ist, ohne vice des urgences, qui est ensuite<br />
langjährige medizinische Erfah- transféré dans un DSI d’un autre<br />
rung auf einer Notfallstation zu hôpital. En même temps, d’autres<br />
arbeiten. <strong>Ein</strong> junger Assistenzarzt patients sont en attente d’un lit<br />
muss häufig den Oberarzt konsul- disponible. Devons-nous les transtieren;<br />
<strong>das</strong> nimmt zusätzliche Zeit férer dans un autre hôpital ou les<br />
in Anspruch.<br />
renvoyer chez eux ? Cette décision<br />
est souvent très difficile à prendre.<br />
Intensivstation ist manchmal kein<br />
Platz mehr frei. Es kann also vorkommen,<br />
<strong>das</strong>s wir auf dem Notfall<br />
einen Patienten intubieren und<br />
dann auf eine IPS eines an<strong>der</strong>en<br />
Spitals verlegen müssen. Gleichzeitig<br />
warten noch an<strong>der</strong>e Patienten<br />
auf ein Bett. Sollen wir sie in<br />
ein an<strong>der</strong>es Spital verlegen o<strong>der</strong><br />
wie<strong>der</strong> nach H<strong>aus</strong>e schicken? Dieser<br />
Entscheid ist oft sehr schwierig.<br />
Sind alle Patienten dankbar für die<br />
Hilfe o<strong>der</strong> gibt es auch Unzufriedene?<br />
KV: Das Warten fällt vielen Patienten<br />
sehr schwer, dies ist <strong>der</strong><br />
grösste Faktor für Unzufriedenheit.<br />
Es kann durch<strong>aus</strong> vorkommen,<br />
<strong>das</strong>s ein Patient mit einer<br />
Vor<strong>der</strong>armverstauchung dreissig<br />
bis vierzig Minuten auf <strong>das</strong> Röntgen<br />
warten muss. Bei Handverletzungen<br />
muss <strong>aus</strong> Qualitätsgründen<br />
immer ein Handchirurg beigezogen<br />
werden, was noch zu extremeren<br />
Wartezeiten führen<br />
kann.<br />
Woran erkennen Sie zufriedene Patienten?<br />
KV: Wenn wir die Rückmeldungen<br />
betrachten – Brötli, Pralinés,<br />
Blumen etc.- haben wir nicht <strong>das</strong><br />
Gefühl, <strong>das</strong>s es viele unzufriedene<br />
Patienten gibt. Mir fällt auf, <strong>das</strong>s<br />
Patienten mit einem grossen Problem<br />
vorerst einmal froh sind,<br />
<strong>das</strong>s ihnen geholfen wird, Patienten<br />
mit kleineren Problemen<br />
scheinen mir ungeduldiger.<br />
In welchen Situationen stossen Sie<br />
an Grenzen?<br />
KV: Bei Arbeitsüberlastung haben<br />
wir die Möglichkeit Hilfe anzufor<strong>der</strong>n.<br />
Die KollegInnen von <strong>der</strong> Intensivstation<br />
und <strong>der</strong> Anästhesie<br />
springen in extremen Situationen<br />
sofort ein und packen mit an. An<br />
unsere Grenzen stossen wir bei<br />
gewissen Reaktionen von Patienten,<br />
die kein Verständnis aufbringen<br />
können, wenn wir ihnen keinen<br />
Platz auf <strong>der</strong> Abteilung anbieten<br />
können, weil <strong>das</strong> Spital voll<br />
belegt ist o<strong>der</strong> wenn wir keine<br />
Zeit mehr haben für eine persönliche<br />
Betreuung, die über die<br />
Mit dreissig Pflegenden sind Sie ein<br />
recht grosses Team. Was ist <strong>der</strong><br />
Schlüssel für Ihre gute Zusammenarbeit?<br />
KV: Loben, lachen, feiern, dann<br />
läuft‘s gut! Klar, auch bei uns gibt<br />
es Probleme. Darüber kann man<br />
reden. Unser Pluspunkt ist ein<br />
harter Kern von Mitarbeitenden,<br />
die schon zehn bis zwanzig Jahre<br />
Erfahrung auf unserer Notfallstation<br />
aufweisen können. Das gibt<br />
dem Team Stabilität und vor allem<br />
eine hohe Kompetenz.<br />
MS: Ich denke, <strong>der</strong> Teamgeist ist<br />
sehr gut.<br />
Danke für <strong>das</strong> interessante Gespräch!<br />
Interview: Volker Stöckmann<br />
Kathy Villars: „Loben, lachen,<br />
feiern, dann läuft’s gut!“<br />
Kathy Villars: „Féliciter, rire,<br />
fêter et tout marche pour le<br />
mieux!“<br />
12 à propos 6/2002<br />
Tous les patients sont-ils reconnaissants<br />
ou y a-t-il des insatisfaits?<br />
KV: Pour de nombreux patients,<br />
l’attente – source d’insatisfaction<br />
la plus importante – est souvent<br />
très difficile. Il est tout à fait possible<br />
qu’un patient qui souffre d’une<br />
foulure de l’avant bras doive attendre<br />
trente à quarante minutes pour<br />
une radiographie. En cas de blessures<br />
de la main, on doit toujours<br />
faire appel à un chirurgien de la<br />
main, afin de garantir la qualité du<br />
traitement. Voilà qui peut évidemment<br />
entraîner des temps d’attente<br />
encore plus extrêmes.<br />
A quoi reconnaissez-vous des patients<br />
satisfaits?<br />
KV: Lorsque nous nous en référons<br />
aux réactions – biscuits, pralinés,<br />
fleurs, etc. – nous avons l’impression<br />
que les patients insatisfaits ne<br />
sont pas légion. Je remarque que<br />
Margret Schni<strong>der</strong>: „Der Teamgeist<br />
ist sehr gut.“<br />
Margret Schni<strong>der</strong> : „Un très<br />
bon esprit d’équipe.“<br />
ceux qui ont un problème important<br />
sont très contents de recevoir<br />
de l’aide alors que les patients<br />
moins atteints me paraissent plus<br />
impatients.<br />
Dans quelles situations arrivez-vous<br />
à vos limites?<br />
KV: En cas de surcharge de travail,<br />
nous avons la possibilité de deman<strong>der</strong><br />
de l’aide. Les collègues de<br />
la station des soins intensifs et de<br />
l’anesthésie viennent immédiatement<br />
à la rescousse lors de situations<br />
extrêmes. Nous arrivons à nos<br />
limites suite à certaines réactions<br />
de patients incapables de faire<br />
preuve de compréhension lorsque<br />
nous ne pouvons leur proposer<br />
une place dans un département,<br />
parce que l’hôpital est complet ou<br />
que nous n’avons plus le temps<br />
pour des soins personnalisés, qui<br />
dépassent l’encadrement technique<br />
nécessaire.<br />
Comment évaluez-vous la collaboration<br />
avec les médecins?<br />
KV: Elle est bonne, très bonne même.<br />
En tant qu’infirmière,– et les<br />
médecins assistants en sont également<br />
conscients – nous réalisons<br />
naturellement à quel point il est<br />
difficile de travailler dans un service<br />
des urgences sans possé<strong>der</strong><br />
une longue expérience médicale.<br />
Un jeune médecin assistant doit<br />
souvent consulter le chef de clinique,<br />
ce qui est d’autant plus gourmand<br />
en temps.<br />
Vous êtes une équipe relativement<br />
importante, puisqu’elle se compose<br />
de trente infirmières. Quelle est la clé<br />
de votre bonne collaboration?<br />
KV: Féliciter, rire, fêter, et tout<br />
marche pour le mieux ! Il est normal<br />
que nous <strong>aus</strong>si ayons nos problèmes.<br />
On peut en discuter. Notre<br />
grand avantage est un noyau solide<br />
de collaborateurs/trices, à même<br />
de faire valoir entre dix et vingt<br />
ans d’expérience au service des urgences.<br />
Voilà qui donne une stabilité<br />
à une équipe et, avant tout, un<br />
haut niveau de compétence.<br />
MS: Je pense que l’esprit d’équipe<br />
est excellent.<br />
Merci pour cet entretien intéressant<br />
Interview: Volker Stöckmann
Interview mit Dr. Claudio Jenni,<br />
Chefarzt Intensivmedizin und ärztlicher<br />
Leiter <strong>der</strong> Notfallstation<br />
Herr Doktor Jenni, wie erleben Sie<br />
die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Pflege?<br />
Das Pflegeteam auf unserer Notfallstation<br />
arbeitet sehr professionell,<br />
die Zusammenarbeit ist <strong>aus</strong>gezeichnet,<br />
dies auch im Vergleich<br />
zu an<strong>der</strong>en Notfallstationen.<br />
Die meisten <strong>der</strong> Pflegenden<br />
haben eine zweijährige Weiterbildung<br />
in Notfallpflege abgeschlossen.<br />
Die Stabilität im Team wird<br />
durch Pflegende mit zehn bis<br />
zwanzig Jahren Notfall-Erfahrung<br />
gewährleistet. Im Gegensatz dazu<br />
steht oft die geringere Erfahrung<br />
<strong>der</strong> Assistenzärzte. In ihrer Ausbildung<br />
betreffend Notfall-Medizin<br />
stehen viele Assistenzärzte erst am<br />
Anfang. Die Assistenzärzte werden<br />
über eine Zeit von einigen Monaten<br />
auf <strong>der</strong> Notfallstation eingesetzt.<br />
Im Gegensatz zur Pflege ist<br />
deshalb bei den Ärzten die Fluktuationsrate<br />
gross.<br />
Aus welchem Grund werden für die<br />
Betreuung <strong>der</strong> Patienten auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />
in erster Linie AssistenzärztInnen<br />
eingesetzt, die sich ja<br />
noch in Ausbildung befinden? Warum<br />
machen die erfahrenen Mediziner<br />
nur Hintergrunddienst?<br />
Das wird in Europa allgemein auf<br />
den Notfallstationen so gehandhabt.<br />
Der Arzt in Ausbildung erhält<br />
hier die Gelegenheit zu lernen,<br />
in dem er erst einen möglichen<br />
Behandlungspfad für den Patienten<br />
vorschlägt. Danach konsultiert<br />
er den Oberarzt, welcher<br />
ihm unter Umständen noch weitere<br />
Vorschläge macht o<strong>der</strong> ihm<br />
aufzeigt, <strong>das</strong>s eine an<strong>der</strong>e Behandlung<br />
erfolgreicher sein wird. Im<br />
amerikanischen System ist dies<br />
an<strong>der</strong>s: Dort wird die Diagnose<br />
des Patienten auf dem Notfall von<br />
einem erfahrenen Arzt gemacht.<br />
Dieser bestimmt die Behandlung<br />
und delegiert die Ausführung, je<br />
nach Schweregrad <strong>der</strong> Erkrankung,<br />
an einen jüngeren Arzt, <strong>der</strong><br />
sich noch in Ausbildung befindet.<br />
Wäre dieses amerikanische System<br />
nicht vorteilhafter für die Patienten?<br />
Dr. Claudio Jenni ist voller<br />
Lobes für die gute Atmosphäre<br />
auf <strong>der</strong> Notfallstation.<br />
Denken Sie, <strong>das</strong>s sich die ärztliche<br />
Betreuung auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />
zukünftig in diese Richtung verän<strong>der</strong>n<br />
wird?<br />
Ja, ich bin <strong>der</strong> Meinung, <strong>das</strong>s <strong>der</strong><br />
<strong>Ein</strong>satz eines erfahrenen Notfallarztes<br />
im Vor<strong>der</strong>grunddienst auf<br />
<strong>der</strong> Notfallstation sinnvoll ist. Das<br />
sind aber Modelle, welche in keiner<br />
europäischen Notfallstation<br />
bis heute realisiert sind, nicht einmal<br />
in den Notfallstationen <strong>der</strong><br />
Universitätskliniken. Diese Modelle<br />
werden jedoch geprüft; und<br />
dies insbeson<strong>der</strong>e im Rahmen <strong>der</strong><br />
Diskussion um <strong>das</strong> Berufsbild des<br />
Spitalfacharztes. Das SZB ist <strong>das</strong><br />
erste Spital im Kanton Bern, welches<br />
bereits ab 1. Januar 2003 eine<br />
Spitalfachärztin auf <strong>der</strong> Chirurgischen<br />
Klinik eingestellt hat. Ich<br />
denke, es wäre sinnvoll, über eine<br />
solche Stelle auch auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />
zu diskutieren.<br />
Welche Erwartungen haben Sie an<br />
die Ärzte auf <strong>der</strong> Notfallstation?<br />
Wir sind dabei, schriftliche Kriterien<br />
<strong>aus</strong>zuarbeiten, welche Vor-<br />
Interview avec le Dr Claudio<br />
Jenni, médecin-chef de la<br />
médecine intensive et responsable<br />
médical des urgences<br />
Le Dr Claudio Jenni n’a que<br />
des louanges pour la bonne<br />
atmosphère qui règne au service<br />
des urgences.<br />
cins assistants qui sont encore en<br />
formation? Pourquoi les médecins<br />
expérimentés ne jouent-ils qu’un rôle<br />
d’arrière-plan?<br />
Il en va ainsi, généralement, dans<br />
les services des urgences européens.<br />
Le médecin en formation y<br />
trouve l’occasion d’apprendre à<br />
proposer une possibilité de traitement<br />
pour le patient. Il consulte le<br />
chef de clinique qui, suivant les<br />
circonstances, fait encore d’autres<br />
propositions de traitement ou lui<br />
montre pourquoi un plus grand<br />
succès sera obtenu avec tel autre<br />
traitement. Dans le système américain,<br />
c’est différent: là-bas, aux<br />
urgences, le diagnostic du patient<br />
est posé par un médecin expérimenté.<br />
Celui-ci décide du traitement<br />
et en délègue l’exécution,<br />
suivant le degré de gravité de la<br />
maladie, à un médecin plus jeune<br />
qui est encore en formation.<br />
Docteur Jenni, comment vivez-vous<br />
la collaboration avec le personnel<br />
soignant?<br />
Le système américain ne serait-il pas<br />
L’équipe de soins de notre service plus avantageux pour le patient?<br />
des urgences travaille de manière Pensez-vous que la prise en charge<br />
très professionnelle. La collabora- médicale au service des urgences ira<br />
tion est excellente, également en dans cette direction à l’avenir?<br />
comparaison avec d’autres ser- Oui, je suis d’avis qu’il est judivices<br />
des urgences. La plupart des cieux d’engager un médecin expé-<br />
infirmières et infirmiers du service rimenté appelé à jouer un rôle pré-<br />
ont achevé une formation de deux pondérant au service des ur-<br />
années dans ce domaine. La stabigences. Mais ce sont des modèles<br />
lité dans l’équipe est garantie par qui n’ont été concrétisés dans au-<br />
des personnes qui ont entre dix et cun service des urgences européen<br />
vingt ans d’expérience en la ma- jusqu’à maintenant, pas même<br />
tière, ce qui fait souvent contraste dans les services des urgences des<br />
avec l’expérience moins impor- cliniques universitaires. Ces motante<br />
des médecins assistants. dèles ont toutefois été étudiés,<br />
Beaucoup de médecins assistants particulièrement dans le cadre de<br />
n’en sont qu’au début de leur for- la discussion sur le profil profesmation<br />
en médecine des urgences. sionnel du médecin hospitalier. Le<br />
Ils sont engagés pour une période CHB est le premier hôpital du can-<br />
de quelques mois au service des ton de Berne à avoir engagé, pour<br />
urgences, d’où un taux de fluctua- le 1er janvier 2003 déjà, un médetion<br />
important chez les médecins, cin hospitalier à la Clinique de<br />
ce que l’on ne retrouve pas chez chirurgie. Je pense qu’il serait ju-<br />
les infirmières et infirmiers. dicieux de discuter d’un tel poste<br />
également pour le service des ur-<br />
Pour quel motif engage-t-on en premier<br />
lieu, pour s’occuper des patients<br />
gences.<br />
Fortsetzung Seite 14 du service des urgences, des méde-<br />
Suite page 14<br />
à propos 6/2002 13
Fortsetzung von Seite 13 gute Atmosphäre allgemein auf<br />
<strong>der</strong> Notfallstation erhalten blei-<br />
Suite de la page 13<br />
ben. Es soll nicht zu einem Aus- Quelles sont vos attentes en ce qui<br />
einan<strong>der</strong>driften zwischen pflegeri- concerne les médecins au service des<br />
schen und ärztlichen Aufgaben urgences?<br />
kommen. Auf unserer Notfallstati- Nous sommes en train de mettre<br />
on besteht eine enge fachliche par écrit des critères, de fixer les<br />
und menschliche Zusammenar- conditions que doit remplir le mébeit<br />
zwischen Ärzten und Pflegendecin engagé au service des urden.<br />
Häufig sind es die Pflegengences. Ce n’est pas simple. Il existe<br />
den, welche aufgrund ihrer Erfah- des médecins qui ne sont pas<br />
rungen medizinische Tipps an die faits pour les urgences, malgré une<br />
jungen Ärzte weitergeben. Diese activité de trois années dans une<br />
Ratschläge werden von den Ärz- spécialité. Au service des urgences,<br />
ten dankbar angenommen, auch le médecin ne doit pas seulement<br />
wenn sie die „Akademiker“ sind. pouvoir réduire une fracture du ra-<br />
Ich wünsche mir, <strong>das</strong>s diese Art dius ou <strong>aus</strong>culter un cœur, mais<br />
<strong>der</strong> Zusammenarbeit so weiter be- <strong>aus</strong>si, et surtout, ouvrir l’œil et prêstehen<br />
bleibt. Betreffend ärztliter l’oreille en permanence afin de<br />
cher Betreuung sollte die Rich- ne rien perdre de ce qui se passe<br />
tung einer Professionalisierung autour de lui. Cette capacité peut<br />
auf <strong>der</strong> Notfallstation eingeschla- se développer, mais elle n’est pas<br />
gen werden. Vor zirka einem Jahr<br />
wurde die Interessengemeinschaft<br />
donnée à tout le monde.<br />
<strong>der</strong> leitenden Ärzte von Notfallsta- On parle beaucoup, ces temps, de<br />
tionen gegründet, die sich unter l’ouverture de policliniques; est-ce<br />
an<strong>der</strong>em diesem Aspekt widmet. qu’une policlinique allégerait la tâche<br />
du service des urgences du CHB?<br />
Herr Doktor Jenni, wir bedanken uns Théoriquement oui. Mais cette<br />
für Ihre Offenheit!<br />
idée ne rencontre pas l’approbation<br />
des médecins traitants de<br />
Interview: Eberhard Fink und notre région. La solution, pour<br />
Volker Stöckmann nous, est d’instaurer une étroite<br />
collaboration avec les médecins<br />
r<strong>aus</strong>setzungen ein Arzt erfüllen<br />
muss, wenn er auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />
eingesetzt wird. Das ist nicht<br />
ganz einfach. Es gibt Ärzte, die,<br />
trotz drei Jahren Tätigkeit auf einem<br />
Fachgebiet, für den Notfall<br />
schlecht geeignet sind. Der Arzt<br />
muss hier nicht nur eine Radiusfraktur<br />
in Ordnung bringen o<strong>der</strong><br />
ein Herz <strong>aus</strong>kultieren können,<br />
son<strong>der</strong>n er muss vor allem ständig<br />
die Augen und Ohren offen halten<br />
und in Erfahrung bringen, was<br />
ringsherum alles läuft. Diese<br />
Fähigkeit kann man sich teilweise<br />
antrainieren, sie ist aber nicht jedem<br />
gegeben.<br />
Derzeit wird viel über die Eröffnung<br />
von Polikliniken gesprochen; wäre eine<br />
Poliklinik für den Notfall des SZB<br />
eine Entlastung?<br />
Theoretisch ja. Allerdings wird <strong>der</strong><br />
Betrieb einer Poliklinik von den<br />
H<strong>aus</strong>ärzten in unserer Region<br />
nicht begrüsst. Unsere Lösung ist<br />
eine enge Zusammenarbeit mit<br />
den H<strong>aus</strong>ärzten, so <strong>das</strong>s diese die<br />
Funktion und Arbeit <strong>der</strong> Poliklinik<br />
übernehmen.<br />
Wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit<br />
mit den H<strong>aus</strong>ärzten?<br />
Wir för<strong>der</strong>n mit verschiedenen<br />
Mitteln eine enge Zusammenarbeit<br />
auf freundschaftlicher Basis.<br />
<strong>Ein</strong> Beispiel dafür sind die Qualitätszirkel,<br />
welche periodisch mit<br />
den Internisten des <strong>Spitalzentrum</strong>s<br />
<strong>Biel</strong> und den H<strong>aus</strong>ärzten<br />
durchgeführt werden. Dort werden<br />
sowohl medizinische Probleme,<br />
als auch die Optimierung <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit <strong>aus</strong> Sicht <strong>der</strong><br />
H<strong>aus</strong>ärzte besprochen. Die Chirurgen<br />
haben im Gipszimmer zum<br />
Beispiel eine Liste aufgehängt, auf<br />
welcher vermerkt ist, welcher<br />
H<strong>aus</strong>arzt die Nachkontrollen selber<br />
durchführen möchte und welcher<br />
diese lieber an <strong>das</strong> SZB delegiert.<br />
So können wir auch bei Patienten,<br />
die nachts eine Gipsschiene<br />
bekommen, die Nachkontrolle<br />
einplanen.<br />
Was wünschen sie sich für die Zukunft<br />
<strong>der</strong> Notfallstation?<br />
Ich wünsche mir, <strong>das</strong>s die Professionalität<br />
des Pflegeteams und die<br />
Dr. Claudio Jenni im Gespräch<br />
mit Dr. Mario Michel<br />
14 à propos 6/2002<br />
Le Dr Claudio Jenni en discussion<br />
avec le Dr Mario Michel<br />
traitants, de manière à ce que ces<br />
<strong>der</strong>niers assument la fonction et le<br />
travail d’une policlinique.<br />
Comment se présente cette collaboration<br />
avec les médecins traitants?<br />
Nous favorisons par divers moyens<br />
une étroite collaboration fondée<br />
sur la convivialité. Les cercles de<br />
qualité, auxquels participent périodiquement<br />
les internistes du<br />
CHB et les médecins traitants,<br />
constituent un exemple à cet<br />
égard. On y discute <strong>aus</strong>si bien de<br />
problèmes médicaux que de l’optimalisation<br />
de la collaboration. Les<br />
chirurgiens ont affiché à la salle<br />
des plâtres une liste indiquant quel<br />
médecin traitant souhaite effectuer<br />
lui-même les contrôles ultérieurs<br />
et quel médecin traitant préfère<br />
déléguer cette tâche au CHB.<br />
Ainsi, nous pouvons planifier les<br />
contrôles ultérieurs également<br />
avec les patients à qui nous faisons<br />
un plâtre pendant la nuit.<br />
Que désirez-vous pour l’avenir du<br />
service des urgences?<br />
Je désire que soient maintenus le<br />
professionnalisme de l’équipe de<br />
soins du service des urgences ainsi<br />
que la bonne atmosphère qui y<br />
règne. Il faut éviter qu’un fossé se<br />
creuse entre les tâches infirmières<br />
et les tâches médicales. Dans ce<br />
service, on trouve une étroite collaboration<br />
professionnelle et humaine<br />
entre les médecins et le personnel<br />
soignant. Il n’est pas rare<br />
que ce soient les infirmières et infirmiers<br />
qui, du fait de leur expérience,<br />
donnent des tuyaux médicaux<br />
aux jeunes médecins. Ces<br />
conseils sont reçus avec reconnaissance<br />
par les médecins, même si ce<br />
sont eux, les „académiciens“. Je désire<br />
que cette sorte de collaboration<br />
se poursuive à l’avenir. S’agissant<br />
des soins médicaux, nous devons<br />
nous diriger vers une professionnalisation<br />
au service des urgences. La<br />
communauté d’intérêts des médecins-chefs<br />
de services des urgences,<br />
qui a été fondée il y a un an, étudie,<br />
entre autres, cette question.<br />
Docteur Jenni, nous vous remercions<br />
de votre franchise!<br />
Interview: Eberhard Fink et<br />
Volker Stöckmann
Das Berner<br />
Modell<br />
Spitalfachärztin/<br />
Spitalfacharzt<br />
Der Umbruch im Gesundheitswesen<br />
zwingt dazu, <strong>das</strong> System<br />
zu überdenken und nach neuen<br />
Lösungen zu suchen. Aus dieser<br />
Situation her<strong>aus</strong> hat die Gesundheits-<br />
und Fürsorgedirektion<br />
des Kantons Bern gemeinsam<br />
mit Vertretern <strong>aus</strong> dem<br />
Gesundheitswesen <strong>das</strong> Berner<br />
Modell Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />
erarbeitet. Es handelt<br />
sich um ein flexibles Konzept,<br />
welches die Spitäler zur Schaffung<br />
solcher Stellen ermuntern<br />
möchte. Das <strong>Spitalzentrum</strong> hat<br />
nun als erstes Spital im Kanton<br />
Bern ab 1. Januar 2003 eine Spitalfachärztin<br />
eingestellt.<br />
Das Berner Modell Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />
soll helfen, einige<br />
<strong>der</strong> anstehenden Probleme in<br />
unserem Gesundheitswesen zu lösen.<br />
Dies sind in erster Linie Qualitätssicherung<br />
und Kostenkontrolle,<br />
in zweiter Linie auch reduzierte<br />
Arbeitszeiten für Ärztinnen<br />
und Ärzte.<br />
Der Spitalfacharzt wird auf längere<br />
Frist eingestellt und leistet eigenverantwortliche<br />
direkte ärztliche<br />
Betreuung auf Facharzt-Niveau.<br />
Er kann <strong>aus</strong>serdem Aus- und<br />
Weiterbildungsaufgaben übernehmen,<br />
sowohl zugunsten <strong>der</strong> Assistenzärzte<br />
als auch des Pflegepersonals.<br />
Bisher hatte ein Arzt mit<br />
Facharzttitel praktisch nur zwei<br />
Entwicklungsmöglichkeiten: die<br />
Eröffnung einer eigenen Praxis<br />
o<strong>der</strong> <strong>das</strong> Anstreben einer leitenden<br />
Stellung in einem Spital, was<br />
ein reger Stellenwechsel bedeutete.<br />
Mit <strong>der</strong> Schaffung des Berner<br />
Modells Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />
soll eine attraktive Alter-<br />
native geboten werden. Diese Stelle<br />
eignet sich für Teilzeit- und Job-<br />
Sharing-Angebote für Ärztinnen<br />
und Ärzte, welche Berufs- und Familienarbeit<br />
unter einen Hut bringen<br />
möchten.<br />
Für den Spitalbetrieb ergeben sich<br />
gewichtige Vorteile. Mit <strong>der</strong> langfristigen<br />
Anstellung bleibt <strong>das</strong> erarbeitete<br />
organisationelle und<br />
fachliche Wissen eines Arztes dem<br />
Spital erhalten. Dies sichert die<br />
Qualität <strong>der</strong> Leistungen und erleichtert<br />
die <strong>Ein</strong>arbeitung neuer<br />
Assistenzärzte.<br />
Mit dem Berner Modell Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />
haben<br />
die Berner Spitäler nun ein flexibles<br />
und entwicklungsfähiges<br />
Konzept in <strong>der</strong> Hand, <strong>das</strong> auf die<br />
spezifischen Bedürfnisse eines Spitals<br />
angepasst werden kann. Dies<br />
hat <strong>der</strong> Medizinische Führungs<strong>aus</strong>schuss<br />
(MFA) im SZB dann<br />
auch getan.<br />
Das Konzept für <strong>das</strong> <strong>Spitalzentrum</strong><br />
<strong>Biel</strong> sieht vorerst eine Spitalfacharztstelle<br />
mit internistischer<br />
Ausbildung für die Chirurgische<br />
Klinik vor. Mit <strong>der</strong> zunehmenden<br />
Lebenserwartung werden chirurgische<br />
Patienten immer älter und<br />
haben naturgemäss immer komplexere<br />
internistische Nebendiagnosen.<br />
<strong>Ein</strong> Spitalfacharzt mit<br />
entsprechen<strong>der</strong> Ausbildung kann<br />
daher auf <strong>der</strong> chirurgischen Klinik<br />
die prä- und postoperative Betreuung<br />
dieser Patienten qualitativ erheblich<br />
verbessern. Die chirurgischen<br />
Oberärzte werden durch<br />
den Spitalfacharzt <strong>aus</strong>serdem in<br />
AKTUELL / ACTUEL<br />
Fortsetzung Seite 16<br />
Le modèle<br />
bernois des<br />
médecins<br />
hospitaliers<br />
Les bouleversements dans le<br />
domaine de la santé nous obligent<br />
à réexaminer le système et<br />
à chercher de nouvelles solutions.<br />
Au vu de cette situation,<br />
la Direction de la santé publique<br />
et de la prévoyance sociale<br />
(SAP) du canton de Berne a élaboré<br />
le modèle bernois des médecins<br />
hospitaliers en collaboration<br />
avec des représentants<br />
du domaine de la santé. Il s’agit<br />
d’un concept flexible, sensé encourager<br />
les hôpitaux à créer de<br />
tels postes. Le Centre hospitalier<br />
est le premier hôpital du<br />
canton à avoir engagé un médecin<br />
hospitalier, une femme, pour<br />
le 1er janvier 2003.<br />
Dr. Seline Voney, die erste<br />
Spitalfachärztin im Kanton<br />
Bern<br />
Le modèle bernois des médecins<br />
hospitaliers doit ai<strong>der</strong> à régler certains<br />
problèmes en suspens dans<br />
notre domaine sanitaire. Il s’agit<br />
en premier lieu de l’assurance qualité<br />
et du contrôle des coûts, puis<br />
également de la réduction du<br />
temps de travail des médecins.<br />
Le médecin hospitalier est engagé<br />
sur le long terme et fournit de son<br />
propre chef des soins médicaux directs<br />
en sa qualité de médecin spécialisé.<br />
Il peut en outre effectuer<br />
des tâches de formation et de formation<br />
continue, tant en faveur<br />
des médecins-assistants que du<br />
Suite page 17<br />
Dr Seline Voney, première médecin<br />
hopitalier dans le canton<br />
de Berne<br />
à propos 6/2002 15
Fortsetzung von Seite 15<br />
<strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung und<br />
den administrativen Aufgaben<br />
unterstützt und entlastet. Aus <strong>der</strong><br />
Sicht <strong>der</strong> Pflegenden ergibt sich<br />
ein weiteres grosses Plus:<br />
Während den Operationsaktivitäten<br />
<strong>der</strong> Chirurgen haben sie einen<br />
kompetenten Ansprechpartner in<br />
<strong>der</strong> Person des Spitalfacharztes,<br />
<strong>der</strong> auf den Abteilungen zur Ver-<br />
fügung steht. Die Chirurgische<br />
Klinik hat sich zudem mit <strong>der</strong><br />
Schaffung dieser Stelle zum Ziel<br />
gesetzt, die gefor<strong>der</strong>te Arbeitszeitreduktion<br />
für Ärzte auf 50 Stunden<br />
pro Woche umzusetzen.<br />
Wie sich <strong>das</strong> Konzept in <strong>der</strong> Praxis<br />
bewährt, wird sich zeigen; vielversprechend<br />
scheint es zu sein.<br />
Spitalfachärztin Dr. Seline Voney<br />
Dr. Seline Voney, heute<br />
Oberärztin an <strong>der</strong> Medizinischen<br />
Klinik wird als erste Spitalfachärztin<br />
in die Geschichte des<br />
SZB eingehen. Am 1. Januar<br />
2003 wird die Internistin ihre Arbeit<br />
an <strong>der</strong> Chirurgischen Klinik<br />
aufnehmen. à propos hat <strong>der</strong><br />
zukünftigen Spitalfachärztin ein<br />
paar Fragen gestellt.<br />
Sie beginnen am 1. 1. 2003 Ihre<br />
Tätigkeit als Spitalfachärztin an <strong>der</strong><br />
Chirurgischen Klinik. Was ist Ihre<br />
Motivation als Aerztin im Spital eine<br />
Dauerstelle anzunehmen?<br />
Ich schätze es sehr, in einem Team<br />
zu arbeiten und den mir wichtigen<br />
gegenseitigen fachlichen Aust<strong>aus</strong>ch<br />
nicht nur mit meiner eigenen<br />
Berufsgruppe zu pflegen. Bei<br />
dieser Form interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />
kann man durch<strong>aus</strong><br />
von Pionierarbeit sprechen.<br />
Sie erfor<strong>der</strong>t von allen sehr viel<br />
Flexibilität und Innovationsbereitschaft.<br />
<strong>Ein</strong>e eigene Praxis hat<br />
mich weniger interessiert. Ausserdem<br />
hat <strong>das</strong> <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong><br />
mit seiner Zentrumsfunktion und<br />
einer Chirurgie, die auf hohem<br />
Niveau arbeitet, ein breites Spektrum<br />
an Krankheitsbil<strong>der</strong>n anzubieten.<br />
Die interessante und vielseitige<br />
Tätigkeit als internistische<br />
Spitalfachärztin an <strong>der</strong> Chirurgischen<br />
Klinik sowie die mo<strong>der</strong>nen<br />
Anstellungsbedingungen sind für<br />
mich sehr attraktiv.<br />
Warum wurde die Spitalfacharztstelle<br />
an <strong>der</strong> Chirurgischen Klinik<br />
mit einer Internistin besetzt?<br />
Es ist nicht nur für <strong>das</strong> <strong>Spitalzentrum</strong><br />
son<strong>der</strong>n auch für den Kanton<br />
Bern ein Novum, <strong>das</strong>s eine In-<br />
ternistin an einer Allgemeinchirurgischen<br />
Klinik tätig ist. Die Betreuung<br />
<strong>der</strong> zunehmend älteren<br />
und damit auch polymorbi<strong>der</strong>en<br />
chirurgischen Patienten ist eine<br />
aufwändige Aufgabe. Den Chirurgen,<br />
die oft durch hohe Präsenzzeiten<br />
im Operationssaal absorbiert<br />
sind, bleibt dafür kaum<br />
genügend Zeit. Als Internistin und<br />
<strong>aus</strong>gebildete Anästhesistin werde<br />
ich mich hauptsächlich diesen<br />
Aspekten widmen, im Sinne einer<br />
ganzheitlichen Betreuung und damit<br />
Qualitätssteigerung <strong>der</strong> Behandlung<br />
<strong>der</strong> chirurgischen Patienten.<br />
Welche weiteren Tätigkeiten beinhaltet<br />
Ihre Stelle?<br />
Neben <strong>der</strong> wichtigen Entlastung<br />
<strong>der</strong> Chirurgischen Oberärzte von<br />
<strong>der</strong> internistischen und allgemeinmedizinischenAbteilungsarbeit<br />
werde ich auch Funktionen<br />
in <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />
von Studenten und Assistenten<br />
<strong>der</strong> Chirurgischen Klinik übernehmen.<br />
Es ist mir wichtig, nicht<br />
nur ihr chirurgisches Fachwissen<br />
mit Fachwissen <strong>der</strong> Inneren Medizin<br />
zu ergänzen, son<strong>der</strong>n gerade<br />
auch jüngere Assistenten in<br />
die Klinikarbeit und ihre verantwortungsvolle<br />
Tätigkeit als Aerzte<br />
einzuführen. Ich denke, <strong>das</strong>s<br />
mit <strong>der</strong> Integration einer Internistin<br />
ins Chirurgische Team eine<br />
wesentlich breitere Aus- und<br />
Weiterbildung <strong>der</strong> chirurgischen<br />
Studenten und Assistenten möglich<br />
wird, was die Chirurgische<br />
Klinik als Weiterbildungsklinik<br />
noch attraktiver werden lassen<br />
könnte.<br />
Des Weiteren werde ich auch ad-<br />
16 à propos 6/2002<br />
ministrative Aufgaben innerhalb<br />
<strong>der</strong> Klinik übernehmen.<br />
Was bedeutet Ihre Tätigkeit für die<br />
Pflegenden?<br />
Meine Tätigkeit erfor<strong>der</strong>t eine enge<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Pflege.<br />
Während <strong>der</strong> operativen<br />
Tätigkeit <strong>der</strong> Ober- und Assistenzärzte<br />
werde ich als ständige Ansprechpartnerin<br />
zur Verfügung<br />
stehen, was nicht nur <strong>der</strong> Betreuung<br />
<strong>der</strong> Patienten zugute <strong>kommt</strong>,<br />
son<strong>der</strong>n gerade auch die Arbeit<br />
<strong>der</strong> Pflegenden erleichtern dürfte.<br />
Ist dieser Job beson<strong>der</strong>s auch für<br />
Frauen attraktiv?<br />
Durch<strong>aus</strong>. Das Konzept schliesst<br />
zum Beispiel ein Job-Sharing<br />
nicht <strong>aus</strong>, was ich sehr mo<strong>der</strong>n<br />
finde. Ich gedenke aber nicht, davon<br />
Gebrauch zu machen. Ausserdem<br />
sind wie gesagt die Anstellungsbedingungen<br />
mit geregelten<br />
Arbeitszeiten sehr fortschrittlich<br />
und lassen neben dem<br />
Beruf genügend Freiraum für Fa-<br />
Seline Voney ist in Bern geboren<br />
und aufgewachsen. Ihr<br />
Medizinstudium hat sie an <strong>der</strong><br />
Universität Bern 1989 abgeschlossen.<br />
Sie arbeitete als<br />
Assistentin in Heiligenschwendi,<br />
am Inselspital, am Regionalspital<br />
Burgdorf und seit<br />
1996 am <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong>.<br />
1996 erwarb sie den FMH Titel<br />
in Anästhesie und 1998 den<br />
FMH Titel in Innerer Medizin.<br />
Seit 1997 ist sie Oberärztin an<br />
<strong>der</strong> Medizinischen Klinik des<br />
<strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong>.<br />
milie und die persönliche Weiterentwicklung.<br />
Frau Dr. Voney, ich wünsche Ihnen<br />
einen guten Start an <strong>der</strong> Chirurgischen<br />
Klinik und danke für <strong>das</strong> Gespräch.<br />
Interview: Selma Müller
Suite de la page 15<br />
personnel soignant. Jusqu’à présent<br />
un médecin possédant le titre<br />
de médecin spécialisé n’avait pratiquement<br />
que deux possibilités de<br />
développement: ouvrir son propre<br />
cabinet ou viser une position dirigeante<br />
dans un hôpital, ce qui signifiait<br />
des changements d’emploi<br />
importants. La création du modèle<br />
bernois des médecins hospitaliers<br />
permet de proposer une alternative<br />
attrayante. Ce poste se prête<br />
bien au travail à temps partiel et<br />
représente une offre intéressante<br />
de partage des tâches pour des médecins<br />
qui souhaitent concilier vie<br />
professionnelle et vie familiale.<br />
Pour l’hôpital, les avantages sont<br />
nombreux. Par un engagement<br />
durable, le savoir qu’un médecin<br />
acquiert sur le plan organisationnel<br />
et professionnel demeure acquis<br />
à l’hôpital. Voilà qui garantit<br />
la qualité des prestations et facilite<br />
l’intégration des nouveaux médecins-assistants.<br />
A présent, avec le modèle bernois<br />
des médecins hospitaliers, les hôpitaux<br />
bernois disposent d’un<br />
concept flexible, susceptible d’évoluer,<br />
qu’il est possible d’adapter<br />
aux besoins spécifiques d’un hôpital.<br />
C’est ce que le Comité de direction<br />
médicale (CDM) du CHB a<br />
donc réalisé.<br />
Le concept élaboré pour le Centre<br />
hospitalier de <strong>Bienne</strong> prévoit<br />
d’abord un poste de médecin hospitalier<br />
pour la Clinique de chirurgie<br />
qui est au bénéfice d’une formation<br />
en médecine interne. Au vu<br />
de l’augmentation de l’espérance<br />
de vie, les patients en chirurgie deviennent<br />
toujours plus âgés et les<br />
diagnostics secondaires internes<br />
dont ils souffrent naturellement<br />
sont toujours plus complexes.<br />
C’est pourquoi un médecin hospitalier<br />
avec une formation adéquate<br />
peut notablement améliorer les<br />
soins pré- et post-opératoires de ce<br />
genre de patients. En outre, les<br />
chefs de clinique sont soutenus et<br />
déchargés par le médecin hospitalier<br />
dans le domaine de la formation<br />
et de la formation continue<br />
ainsi que dans les tâches adminis-<br />
tratives. Pour le personnel soignant,<br />
il en résulte un autre avantage:<br />
pendant les activités opératoires<br />
du chirurgien, il continue<br />
d’avoir une interlocutrice ou un<br />
interlocuteur compétent en la per-<br />
sonne du médecin hospitalier, qui<br />
se tient à disposition dans le département.<br />
En outre, avec la création<br />
de ce poste, la Clinique de chirurgie<br />
s’est fixée comme but de mettre<br />
en œuvre la réduction du temps de<br />
Dr Seline Voney, médecin hospitalier<br />
La Dr Seline Voney, actuellement<br />
cheffe de clinique à la Clinique<br />
de médecine entrera dans<br />
l’histoire du CHB: en effet, le 1er<br />
janvier 2003, cette spécialiste<br />
des maladies internes débutera<br />
en tant que premier médecin<br />
hospitalier à la Clinique de chirurgie.<br />
„à propos“ a posé quelques<br />
questions à la future femme<br />
médecin hospitalier.<br />
Le 1. 1. 2003 vous débutez en tant<br />
que médecin hospitalier à la Clinique<br />
de chirurgie. Qu’est-ce qui vous<br />
motive, en tant que médecin, à accepter<br />
une place à durée indéterminée<br />
dans un hôpital?<br />
J’apprécie énormément de pouvoir<br />
travailler au sein d’une équipe. Cela<br />
me permet de soigner les échanges<br />
entre les différentes professions et<br />
pas seulement dans mon domaine,<br />
ce que je trouve important. Le fait<br />
que cette forme de collaboration interdisciplinaire<br />
soit totalement<br />
nouvelle permet de parler d’un travail<br />
de pionnier. Ouvrir mon propre<br />
cabinet ne m’intéressait guère.<br />
De plus, le Centre hospitalier de<br />
<strong>Bienne</strong>, de par sa fonction centrale<br />
et sa chirurgie de très haut niveau,<br />
me met en contact avec un large<br />
spectre de maladies. Ce travail de<br />
médecin des maladies internes et<br />
médecin hospitalier au sein de la<br />
Clinique de chirurgie, ainsi que les<br />
conditions mo<strong>der</strong>nes d’engagement<br />
sont également des éléments<br />
très attrayants.<br />
Pourquoi ce poste de médecin hospitalier<br />
de la Clinique de chirurgie a-til<br />
été confié à une spécialiste des<br />
maladies internes?<br />
Le fait qu’une femme médecin de<br />
médecine interne soit engagée<br />
dans une Clinique de chirurgie<br />
générale ne représente pas seulement<br />
une nouveauté pour le Centre<br />
hospitalier, mais également<br />
pour le canton de Berne. Les soins<br />
aux personnes de plus en plus<br />
âgées et donc <strong>aus</strong>si les patients poly-morbides<br />
en chirurgie constituent<br />
une lourde tâche. Souvent<br />
absorbés par de nombreuses heures<br />
dans la salle d’opération, les<br />
chirurgiens n’ont plus guère le<br />
temps de s’occuper d’eux. En tant<br />
que médecin de médecine interne<br />
et anesthésiste de formation, je<br />
me consacrerai essentiellement à<br />
ces aspects, dans le sens de soins<br />
globaux – et donc d’un accroissement<br />
de la qualité des soins – aux<br />
patients de la chirurgie.<br />
Quelles sont les autres activités<br />
qu’englobe votre poste?<br />
A côté de l’importante décharge<br />
des chefs de Clinique en chirurgie<br />
induit par le travail du département<br />
de la médecine interne et de<br />
la médecine générale, je prendrai<br />
en charge des fonctions dans la<br />
formation et la formation continue<br />
des étudiants et des assistants<br />
de la Clinique de chirurgie. Il est<br />
important de compléter non<br />
seulement leur savoir spécialisé<br />
par des connaissances de médecine<br />
interne, mais d’initier également<br />
de jeunes assistants au travail<br />
clinique et à leur activité de<br />
médecin aux multiples responsabilités.<br />
Je pense que le fait d’intégrer<br />
une femme médecin émanant<br />
de la médecine interne dans une<br />
équipe de chirurgie permettra<br />
d’élargir notablement la formation<br />
et la formation continue des<br />
étudiants en chirurgie et des assistants.<br />
Cela pourrait augmenter<br />
encore l’attrait de la Clinique de<br />
chirurgie en tant que clinique de<br />
perfectionnement.<br />
Par ailleurs, j’effectuerai également<br />
des tâches administratives<br />
au sein de la clinique.<br />
Que signifie votre activité pour le personnel<br />
soignant?<br />
Mon travail exige une collabora-<br />
travail exigée pour les médecins, à<br />
savoir 50 heures par semaine.<br />
On verra comment ce concept fera<br />
ses preuves dans la pratique. Il paraît<br />
en tous les cas très prometteur.<br />
tion étroite avec le personnel soignant.<br />
Pendant les opérations des<br />
chefs de clinique et des assistants,<br />
je serai l’interlocutrice permanente,<br />
ce qui non seulement profitera<br />
aux patients, mais allègera<br />
<strong>aus</strong>si notablement le travail du<br />
personnel soignant.<br />
Ce travail est-il particulièrement attrayant<br />
pour une femme?<br />
Absolument. Ce concept n’exclut<br />
pas un partage du travail par<br />
exemple, ce que je trouve personnellement<br />
très mo<strong>der</strong>ne. Je ne<br />
pense pourtant pas en faire usage.<br />
En outre, comme déjà évoqué cidessus,<br />
les conditions d’engagement<br />
– avec des horaires réguliers<br />
– sont très progressistes et laissent<br />
suffisamment de place, à côté de<br />
la profession, pour la famille et le<br />
développement personnel.<br />
Dr Voney, je vous souhaite un bon<br />
départ à la Clinique de chirurgie et<br />
vous remercie pour cet entretien.<br />
Interview: Selma Müller<br />
Seline Voney est née et a grandi<br />
à Berne. Après avoir terminé<br />
ses études de médecine à<br />
l’Université de Berne en 1989,<br />
elle a travaillé en tant qu’assistante<br />
à Heiligenschwendi, à<br />
l’hôpital de l’Ile, à l’hôpital régional<br />
de Burgdorf et depuis<br />
1996 au Centre hospitalier de<br />
<strong>Bienne</strong>. En 1996, elle obtient le<br />
titre FMH en anesthésie et en<br />
1998 le titre FMH en médecine<br />
interne. Depuis 1997, elle est<br />
cheffe de clinique à la Clinique<br />
de médecine du Centre hospitalier<br />
de <strong>Bienne</strong>.<br />
à propos 6/2002 17
IM EINSATZ FÜR MSF<br />
Auch <strong>der</strong> kleine Tropfen zählt<br />
Florence Germiquet, für sechs Monate Oberärztin auf <strong>der</strong> Gynäkologie,<br />
war schon mehrmals für „Medecins sans frontières“ im <strong>Ein</strong>satz,<br />
so in Sierra Leone und in Afghanistan. In einem eindrücklichen Bericht<br />
hat sie ihre Erinnerungen an Afghanistan zusammengefasst.<br />
Selma Müller vom à propos Team hat Florence Germiquet nach den<br />
Beweggründen ihres Engagements gefragt. Dabei hat sie viel Interessantes<br />
zur Organisation von „Médecins sans frontières“ (MSF) erfahren.<br />
Arbeiten in den Krisenregionen dieser<br />
Erde ist nicht je<strong>der</strong>manns Sache.<br />
Was hat dich dazu motiviert?<br />
Bereits als Studentin leistete ich einen<br />
<strong>Ein</strong>satz in Gabun (Westafrika).<br />
Damals schon begeisterte<br />
mich die medizinische und soziale<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Menschen<br />
an<strong>der</strong>er Kulturen. Für mich<br />
war immer klar, <strong>das</strong>s ich nach Abschluss<br />
meiner Ausbildung zur<br />
Gynäkologin wie<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>sätze leisten<br />
würde. Im Rahmen meiner<br />
Möglichkeiten möchte ich mich<br />
solidarisch zeigen mit Menschen<br />
in schwierigen Situationen.<br />
Wie hältst du die Konfrontation mit<br />
Hunger, Elend und Krieg <strong>aus</strong>?<br />
Am Anfang ging ich mit sehr hohen<br />
Erwartungen an die Arbeit.<br />
Das führte schnell zu Unzufriedenheit.<br />
Was ich tun konnte, war<br />
ja nur ein Tropfen auf einen heissen<br />
Stein. <strong>Ein</strong> Kollege, <strong>der</strong> schon<br />
viel länger für MSF arbeitet, sagte<br />
mir dann einmal: „Dreh den<br />
Handschuh um. Schau <strong>das</strong> an, was<br />
Du bewirken kannst und was es<br />
für den <strong>Ein</strong>zelnen bedeutet.“ Da<br />
begriff ich, <strong>das</strong>s es nicht darum gehen<br />
kann, die ganze Welt zu retten<br />
o<strong>der</strong> zu verbessern, son<strong>der</strong>n<br />
<strong>das</strong>s auch <strong>der</strong> kleine Tropfen<br />
zählt.<br />
Wie funktioniert die Verständigung?<br />
Gerade in Afghanistan versteht sicher<br />
kaum jemand Englisch o<strong>der</strong><br />
Französisch?<br />
In diesen Län<strong>der</strong>n kommuniziert<br />
man halt mit <strong>der</strong> Hilfe einer Übersetzerin.<br />
Mehr Schwierigkeiten bereiteten<br />
mir die Nuancen des Umgangstones<br />
im Team, beispielsweise<br />
mit Männern insbeson<strong>der</strong>e in<br />
islamischen Län<strong>der</strong>n. Da kann es<br />
schnell Missverständnisse geben.<br />
Allerdings lernt man die Spielregeln<br />
sehr schnell, man ist ja mitten<br />
drin.<br />
Wie lange dauern die <strong>Ein</strong>sätze für<br />
„Médecins sans frontières“?<br />
Normalerweise 6 – 12 Monate. Es<br />
gibt jedoch auch kürzere <strong>Ein</strong>sätze<br />
von drei Monaten. Die Freizeit ist<br />
geregelt. <strong>Ein</strong> Tag pro Woche ist<br />
frei, meistens <strong>der</strong> Sonntag. Nach<br />
drei Monaten muss eine Ruhewoche<br />
eingezogen werden.<br />
Kann man dabei <strong>das</strong> jeweilige Land<br />
auch ein wenig besichtigen?<br />
In Kriegsgebieten ist es zu gefährlich.<br />
Die Umgebung ist vielleicht<br />
vermint o<strong>der</strong> die Lage noch nicht<br />
sicher genug. An an<strong>der</strong>en Orten<br />
ist es durch<strong>aus</strong> möglich, auch etwas<br />
vom Land zu sehen.<br />
<strong>Ein</strong> Minimum an Geld zum Leben<br />
braucht je<strong>der</strong>. Wie ist die finanzielle<br />
Seite geregelt?<br />
Die Arbeit ist grundsätzlich freiwillig.<br />
Die Mitarbeiter sind<br />
während den <strong>Ein</strong>sätzen versichert.<br />
Zudem gibt es ein Gehalt, in meinem<br />
Fall waren <strong>das</strong> ca. 1500 Franken,<br />
damit man nach <strong>der</strong> Rückkehr<br />
nicht ganz blank <strong>das</strong>teht.<br />
Kannst du uns ganz allgemein etwas<br />
zur Organisation MSF sagen?<br />
MSF hat sich die Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Opfer in Kriegs- o<strong>der</strong> Krisengebieten<br />
als Ziel gegeben. Miteingeschlossen<br />
sind die Opfer von Naturkatastrophen,<br />
Hungersnöten,<br />
Seuchen, Menschen auf <strong>der</strong><br />
Flucht. Die Nachhaltigkeit hat einen<br />
hohen Stellenwert bei je<strong>der</strong><br />
Art von Hilfe, die MSF leistet.<br />
MSF hat fünf operationelle Zen-<br />
18 à propos 6/2002<br />
tren, von wo <strong>aus</strong> <strong>Ein</strong>sätze organisiert<br />
werden: in Frankreich, Belgien,<br />
Spanien, Holland und <strong>der</strong><br />
Schweiz. Unabdingbar für eine<br />
Organisation wie MSF sind Neutralität<br />
und Unabhängigkeit, die<br />
erst <strong>Ein</strong>sätze in Kriegsgebieten<br />
und den ungehin<strong>der</strong>ten Zugang<br />
zur Bevölkerung erlauben. Die Dezentralisierung<br />
ermöglicht ein<br />
sehr schnelles Handeln, bei Naturkatastrophen<br />
kann die Hilfe<br />
schon nach wenigen Tagen anlaufen.<br />
Wie wird diese Hilfe finanziert?<br />
MSF ist auf Spenden angewiesen.<br />
Aus Gründen <strong>der</strong> Neutralität wird<br />
so wenig wie möglich mit staatlichem<br />
Geld gerechnet. Höchstens<br />
15% des Budgets fällt für die Administration<br />
ab, mindestens 85 %<br />
fliessen in die direkte Hilfe vor<br />
Ort. Neben den Ärzten, Pflegefachpersonen<br />
und Hebammen<br />
sind bei MSF auch LaborantInnen,<br />
Logistiker, Techniker und MitarbeiterInnen<br />
für den administrativen<br />
Bereich willkommen.<br />
Florence Germiquet ist bereit<br />
ihren Beruf als Ärztin auch unter<br />
schwierigsten Umständen<br />
<strong>aus</strong>zuüben.<br />
Wie erlebst du nach einem solchen<br />
Aufenthalt die Rückkehr in die sichere<br />
Schweiz, mit all unserem Wohlstand<br />
und <strong>der</strong> medizinischen Spitzenversorgung?<br />
Ich habe damit eigentlich kein<br />
Problem. In <strong>der</strong> Schweiz bin ich zu<br />
H<strong>aus</strong>e, <strong>das</strong> ist meine Kultur; ich lebe<br />
mich jeweils schnell wie<strong>der</strong><br />
ein. Hier frische ich mein Wissen<br />
auf und sehe auch Freunde und<br />
Bekannte wie<strong>der</strong>.<br />
Hast Du schon Pläne für die Zukunft?<br />
Ja, im Dezember geht meine Anstellung<br />
im <strong>Spitalzentrum</strong> zu Ende.<br />
Dann werde ich für eine Weile<br />
nach Argentinien gehen, wo mein<br />
Lebenspartner lebt. Ich werde sicher<br />
wie<strong>der</strong> mit MSF arbeiten,<br />
weiss aber noch nicht wo und<br />
wann.<br />
Herzlichen Dank für <strong>das</strong> Gespräch<br />
und für deine Zukunft alles Gute!<br />
Interview: Selma Müller<br />
Florence Germiquet, en tant<br />
que médecin pour MSF, est prête<br />
à exercer son métier dans<br />
des conditions très difficiles.
Travailler dans les régions en crise de<br />
cette terre n’est pas donné à tout le<br />
monde. Quelle a été ta motivation?<br />
Lorsque j’étais étudiante, j’ai été<br />
engagée au Gabon (Afrique occidentale).<br />
A cette époque déjà, le<br />
contact médical et social avec des<br />
personnes d’autres cultures me<br />
passionnait. Pour moi, il n’a jamais<br />
fait de doute que je me réengagerai<br />
dès la fin de ma formation<br />
de gynécologue. Dans le cadre de<br />
mes possibilités, j’aimerais me<br />
montrer solidaire avec les êtres humains<br />
qui se trouvent dans des situations<br />
difficiles.<br />
Comment supportes-tu d’être<br />
confrontée à la faim, la misère et la<br />
guerre?<br />
Au début, mes attentes étaient<br />
énormes, ce qui a rapidement entraîné<br />
des frustrations. Ce que je<br />
pouvais faire n’était qu’une goutte<br />
d’eau dans la mer! Un collègue,<br />
qui travaillait pour MSF depuis<br />
bien plus longtemps, m’a alors dit<br />
un jour: „Vois la chose d’une autre<br />
manière. Regarde ce que tu es en<br />
mesure de réaliser et ce que cela signifie<br />
pour chaque individu.“ Dès<br />
lors, j’ai compris qu’il ne s’agissait<br />
pas de sauver ou d’améliorer le<br />
monde entier, mais que les petits<br />
ruisseaux font les grandes rivières.<br />
Comment peut-on établir la communication?<br />
Précisément en Afghanistan,<br />
rares sont ceux qui comprennent<br />
l’anglais ou le français …<br />
Dans ces pays, il est nécessaire<br />
d’avoir recourt à une traductrice.<br />
J’ai plus de peine avec les nuances<br />
du langage courant dans l’équipe,<br />
EN MISSION POUR MSF<br />
Les petits ruisseaux font les<br />
grandes rivières<br />
Florence Germiquet, cheffe de clinique en gynécologie pendant six<br />
mois, a déjà été engagée plusieurs fois au service de „Médecins<br />
sans frontières“, en Sierra Leone et en Afghanistan par exemple.<br />
Dans un rapport impressionnant, elle a résumé ses souvenirs d’Afghanistan.<br />
Selma Müller, de l’équipe d’à propos, a questionné Florence<br />
Germiquet sur les raisons de son engagement. A cette occasion,<br />
elle a appris nombre de choses intéressantes sur l’organisation<br />
„Médecins sans frontières“ (MSF).<br />
par exemple avec les hommes, en<br />
particulier dans les pays islamiques.<br />
Les malentendus peuvent<br />
survenir rapidement. Il est vrai que<br />
l’on apprend rapidement les règles<br />
du jeu, d’autant plus qu’on est fortement<br />
impliqué.<br />
Combien de temps dure un engagement<br />
pour „Médecins sans frontières“?<br />
Normalement 6 à 12 mois. Il est<br />
pourtant possible de s’engager<br />
pour une période plus courte de<br />
trois mois. Les loisirs sont réglementés.<br />
Il y a un jour de congé par<br />
semaine, la plupart du temps le dimanche.<br />
Après trois mois, il est<br />
obligatoire de prendre une semaine<br />
de repos.<br />
Est-il possible de visiter un peu le<br />
pays?<br />
Dans les régions en guerre, c’est<br />
beaucoup trop dangereux. La région<br />
est peut-être minée ou la situation<br />
pas assez sûre. Dans d’autres<br />
régions, il est tout à fait possible de<br />
visiter quelque peu le pays.<br />
Chacun a besoin d’un minimum<br />
d’argent pour vivre. Comment la situation<br />
financière est-elle réglée?<br />
Par principe, le travail est bénévole.<br />
Les collaborateurs/trices sont<br />
assuré-es pendant leur engagement.<br />
En outre, on reçoit un certain<br />
montant, dans mon cas environ<br />
1500 francs, afin que l’on ne se<br />
retrouve pas totalement fauché au<br />
retour.<br />
Peux-tu nous parler de manière générale<br />
de l’organisation MSF?<br />
MSF s’est fixé comme objectif de<br />
soutenir les victimes de régions en<br />
guerre ou en crise. Cela comprend<br />
les victimes de catastrophes naturelles,<br />
de famines, d’épidémies ainsi<br />
que les personnes en fuite. MSF<br />
attribue une grande importance à<br />
la durabilité lors de chaque intervention.<br />
MSF gère cinq centres<br />
opérationnels, qui servent à organiser<br />
les engagements : en France,<br />
Florence Germiquet in Baharak,<br />
Afghanistan: auf <strong>der</strong><br />
Strasse bestaunte man sie wie<br />
eine Ausserirdische.<br />
Belgique, Espagne, Hollande et en<br />
Suisse. Pour „Médecins sans frontières“,<br />
la neutralité et l’indépendance<br />
sont indispensables, car<br />
elles seules permettent l’engagement<br />
dans les régions en guerre et<br />
le libre accès aux populations. La<br />
décentralisation permet d’agir rapidement<br />
: lors de catastrophes naturelles,<br />
l’aide peut déjà démarrer<br />
après quelques jours.<br />
Comment cette aide est-elle financée?<br />
MSF dépend des dons. En raison de<br />
la neutralité, on renonce autant<br />
que faire se peut aux finances publiques.<br />
Un maximum de 15% du<br />
budget est consacrée aux dépenses<br />
administratives, au moins 85 %<br />
sont consacrés à l’aide directe. En<br />
plus des médecins, du personnel<br />
soignant et des sages-femmes, les<br />
laborantin-es, logisticien-nes,<br />
technicien-nes et collaborateurs/<br />
trices dans le domaine administratif<br />
sont les bienvenu-es.<br />
Comment, après un tel séjour, vis-tu<br />
le retour dans cette Suisse de paix, de<br />
bien-être et de médecine de pointe?<br />
En réalité, cela ne me pose aucun<br />
problème. En Suisse, je suis chez<br />
Florence Germiquet dans les<br />
rues de Baharak en Afghanistan<br />
est perçue comme une<br />
bête rare.<br />
moi, c’est ma culture; je me réhabitue<br />
très vite. C’est ici que je rafraîchis<br />
mon savoir et que je retrouve<br />
mes amis et connaissances.<br />
As-tu déjà des plans pour l’avenir?<br />
Oui, en décembre, mon contrat<br />
avec le Centre hospitalier prend<br />
fin. J’irai ensuite un certain temps<br />
en Argentine, où vit mon compagnon.<br />
Je travaillerai très certainement<br />
à nouveau pour MSF, mais<br />
pour l’instant, j’ignore encore à<br />
quel moment et à quel endroit.<br />
Merci beaucoup pour cet entretien et<br />
bonne chance pour l’avenir !<br />
Interview: Selma Müller<br />
à propos 6/2002 19
Erinnerungen an Afghanistan<br />
<strong>Ein</strong>es morgens im Juli 2001 erhielt<br />
ich einen Telefonanruf von „Médecins<br />
sans frontières“: „Für unseren<br />
<strong>Ein</strong>satz im Norden Afghanistans<br />
brauchen wir eine Ärztin, wenn<br />
möglich eine Gynäkologin; Abreise<br />
Anfang September. Bist du interessiert?“<br />
Ich hatte bereits in Sierra<br />
Leone für diese Organisation gearbeitet<br />
und war davon hell begeistert<br />
gewesen. Nun aber Afghanistan...<br />
<strong>der</strong> Krieg, die bedrohlichen<br />
Talibans, die Burka, die öffentlichen<br />
Hinrichtungen, was hatte eine<br />
westliche Frau dort verloren?<br />
Und wenn ich mir selber eine Idee<br />
von diesem Land und seiner auf<br />
traurige Weise berühmt gewordene<br />
Bevölkerung machen würde? Warum<br />
nicht <strong>das</strong> Risiko eingehen und<br />
meinen Beruf unter schwierigen<br />
Umständen <strong>aus</strong>führen, wissend,<br />
<strong>das</strong>s nur weibliche Therapeuten<br />
Zugang zu den afghanischen Frauen<br />
und ihrer Gesundheit haben?<br />
Trotz sorgfältiger Vorbereitung<br />
liess mich <strong>der</strong> erste Anprall mit <strong>der</strong><br />
afghanischen Wirklichkeit perplex:<br />
Die strenge <strong>Ein</strong>samkeit <strong>der</strong> gewaltigen<br />
Bergwelt, unvermittelt unterbrochen<br />
von Paraden und Defilees,<br />
keine Elektrizität, kein Benzin, kein<br />
Gas, auch kein fliessendes Wasser,<br />
kein Telefon und keine Post. Kein<br />
Komfort. In den Strassen von Baharak,<br />
wo ich stationiert war, sah<br />
man nur Männer, Kin<strong>der</strong> und Esel<br />
lärmend unterwegs zum Markt;<br />
von den Frauen keine Spur. Sie hätten<br />
kein Recht auf den Markt zu gehen,<br />
wurde ich belehrt. Später begegnete<br />
ich ihnen auf dem Weg zur<br />
Klinik, unter <strong>der</strong> Burka versteckt,<br />
o<strong>der</strong> ohne Burka bei ihnen zu H<strong>aus</strong>e.<br />
Die Burka war nichts weiter als<br />
<strong>der</strong> sichtbare Aspekt ihrer Diskriminierung.<br />
In Baharak, einer sehr traditionellen<br />
Stadt in einer zurückgebliebenen<br />
Region, trägt man die Burka<br />
seit Menschengedenken, daran hat<br />
sogar die sowjetische Besetzung<br />
nichts geän<strong>der</strong>t. Neben <strong>der</strong> sichtbaren<br />
Diskriminierung machten<br />
mich die mangelnden Rechte <strong>der</strong><br />
Frauen betroffen; an Pflichten da-<br />
gegen fehlte es keineswegs. An<strong>der</strong>erseits<br />
hat mich die Kraft, die von<br />
diesen Frauen <strong>aus</strong>ging, und ihre<br />
Art sich im Stillen untereinan<strong>der</strong><br />
zu organisieren, um ihre Probleme<br />
zu lösen, zutiefst beeindruckt. In<br />
<strong>der</strong> Klinik erlebte ich, <strong>das</strong>s sich<br />
Frauen nach einem zwei- o<strong>der</strong><br />
dreitägigen Fussmarsch unter grössten<br />
Schmerzen o<strong>der</strong> mit einem<br />
schwerkranken Kind auf dem<br />
Rücken, für einen Behandlungsschein<br />
vordrängten. Es kam auch<br />
vor, <strong>das</strong>s sie unverrichteter Dinge<br />
in ihr Dorf zurückkehren mussten,<br />
wenn zur Rettung des Kindes ein<br />
Spitalaufenthalt nötig gewesen wäre.<br />
Ihre Männer erlaubten ihnen<br />
nicht im Spital zu bleiben. Solche<br />
Vorkommnisse lösten bei mir starke<br />
Gefühle <strong>der</strong> Ohnmacht und <strong>der</strong><br />
Auflehnung <strong>aus</strong>. Gleichzeitig bewun<strong>der</strong>te<br />
ich <strong>das</strong> afghanische Volk<br />
für seinen nie erlahmenden Glauben<br />
an die Zukunft, seinen Mut,<br />
seine Herzlichkeit und seine unvergleichliche<br />
Gastfreundschaft.<br />
In unserer Klinik arbeiteten drei<br />
Ärzte, zahlreiche Pfleger und Hebammen<br />
und weiteres paramedizinisches<br />
Personal. Gemeinsam mit<br />
<strong>der</strong> einheimischen Belegschaft<br />
kümmerten wir uns um die zahlreichen<br />
Patienten mit Durchfall, mit<br />
Infektionen <strong>der</strong> Atemwege, Rückfällen<br />
von Malaria, Tuberkulose,<br />
Unterernährung. Täglich galt es<br />
ein o<strong>der</strong> zwei Minenverletzte zu<br />
behandeln (ein trauriges Erbe <strong>der</strong><br />
russischen Besetzer) aber auch Verletzte<br />
mit Schusswunden (nach<br />
Kämpfen zwischen rivalisierenden<br />
Gruppen). Zusätzlich unterstützten<br />
wir ein Ernährungsprogramm für<br />
Kin<strong>der</strong> unter fünf Jahren und ein<br />
Familienplanungsprogramm und<br />
führten Schwangerschaftskontrollen<br />
durch. Zu meinen Pflichten<br />
gehörte zudem die Betreuung und<br />
Weiterbildung <strong>der</strong> einheimischen<br />
Ärztin und <strong>der</strong> Hebammen. Da die<br />
meisten Frauen zu H<strong>aus</strong>e gebären,<br />
bildeten wir auch traditionelle<br />
Hebammen zum <strong>Ein</strong>satz in ihren<br />
Dörfern <strong>aus</strong>. Wir verfügten über<br />
keine diagnostischen Geräte, ent-<br />
Fortsetzung Seite 22<br />
20 à propos 6/2002<br />
Afghanische Frauen haben eine<br />
Art, sich im Stillen untereinan<strong>der</strong><br />
zu organisieren um ihre<br />
Probleme zu lösen.<br />
Les femmes afghanes ont une<br />
façon silencieuse de s’organiser<br />
entre elles pour résoudre<br />
leurs problèmes.
Impressions afghanes<br />
Bei 2000 bis 3000 Konsultationen<br />
im Monat bleibt nur wenig<br />
Zeit für den einzelnen Patienten.<br />
Entre 2000 à 3000 consultations<br />
par mois : il ne reste<br />
guère de temps pour le pati-<br />
Un matin de juillet 2001, téléphone<br />
de « Médecins sans frontières»:<br />
«Pour notre mission en Afghanistan<br />
du Nord, nous avons besoin<br />
d’une femme médecin, si possible<br />
gynécologue, départ début septembre,<br />
ça t’intéresse?» Ce serait<br />
ma deuxième mission avec cette<br />
organisation, avec laquelle j’avais<br />
déjà travaillé en Sierra Leone, à ma<br />
plus grande satisfaction. Mais l’Afghanistan,<br />
la guerre, les Talibans<br />
menaçants, la burka, les exécutions<br />
publiques, qu’irais-je faire làbas,<br />
femme occidentale?... Mais<br />
au fond, pourquoi ne pas aller me<br />
forger une idée personnelle de ce<br />
pays, connaître un peu ces gens<br />
devenus tristement célèbres,<br />
prendre le risque d’exercer mon<br />
métier dans des conditions difficiles,<br />
mais sachant d’autre part<br />
que seules les thérapeutes femmes<br />
ont accès aux femmes afghanes et<br />
à leur santé?<br />
Malgré ma préparation, les premiers<br />
instants en Afghanistan me<br />
laissèrent bouche bée, et c’est déguisée<br />
d’un foulard et d’une tunique<br />
appropriée que je les ai vécus:<br />
Solitude <strong>aus</strong>tère et magnifique<br />
des montagnes alternant<br />
avec des défilés abruptes, absence<br />
d’électricité, d’essence, de gaz,<br />
d’eau courante, de téléphone, de<br />
courier, de tout comfort. Dans les<br />
rues de Baharak (la petite ville où<br />
j’étais en poste) seuls hommes, enfants<br />
et ânes étaient présents, vacant<br />
bruyamment à leurs occupations<br />
au marché; de femmes, pas<br />
de trace. J’appris qu’elles n’avaient<br />
pas le droit de se rendre au marché.<br />
Par la suite je les ai rencontrées<br />
sur le chemin de la clinique,<br />
avec burka, ou chez elles, sans. La<br />
burka n’était que l’aspect visible<br />
de la discrimination dont elles<br />
sont victimes.<br />
A Baharak, ville très traditionnelle<br />
d’une région reculée, la burka se<br />
porte depuis la nuit des temps,<br />
même l’occupation soviétique n’y<br />
avait rien changé. Au-delà du visible<br />
j’ai été frappée d’un côté par<br />
le manque de droits octroyés aux<br />
femmes alors que les devoirs<br />
abondent, mais d’un autre côté<br />
leur façon de s’organiser entre<br />
elles dans l’ombre pour résoudre<br />
les problèmes et la force émanant<br />
de ces femmes m’ont impressionnée.<br />
A la clinique, après avoir parcouru<br />
parfois 2 ou 3 jours à pied<br />
avec des douleurs ou un enfant<br />
gravement malade, elles venaient<br />
se presser pour obtenir un billet de<br />
consultation, et parfois, alors<br />
qu’une hospitalisation eût été nécessaire<br />
pour sauver leur bébé,<br />
elles devaient repartir dans leur<br />
village car leur mari ne les autorisait<br />
pas à rester. Sentiments de révolte<br />
et d’impuissance pour moi,<br />
si peu habituée à cela. Mais <strong>aus</strong>si<br />
sentiments d’admiration intense<br />
pour le peuple afghan, pour leur<br />
espoir en l’avenir jamais détruit,<br />
leur courage, leur cordialité et leur<br />
hospitalité rarement égalés.<br />
A la clinique, avec les employés locaux<br />
(trois médecins, nombreux<br />
infirmiers et sage-femmes, personnel<br />
para-médical), nous étions occupés<br />
par les consultations générales<br />
(surtout diarrhées, infections<br />
respiratoires, récidives de paludisme,<br />
tuberculose, malnutrition),<br />
quotidiennement un ou deux<br />
blessés par mine (souvenir de l’occupation<br />
russe) ou par balle (combats<br />
entre groupes rivaux); de plus<br />
nous soutenions un programme<br />
de nutrition pour des enfants de<br />
moins de cinq ans, un programme<br />
de surveillance de grossesse et<br />
planning familial, et j’assumais le<br />
soutien et le perfectionnement de<br />
la doctoresse en place ainsi que<br />
des sages-femmes pour les questions<br />
d’obstétrique. Comme la<br />
plupart des accouchements normaux<br />
se pratiquent à domicile,<br />
nous formions également des<br />
sages-femmes traditionnelles afin<br />
qu’elles puissent pratiquer dans<br />
leur village. Nous ne disposions<br />
d’aucun moyen diagnostique, ce<br />
qui augmentait le sentiment de<br />
responsabilité car le diagnostic reposait<br />
uniquement sur l’image clinique. <br />
ent. Suite page 22<br />
à propos 6/2002 21
Fortsetzung von Seite 20 sche, wenn ich mich in Begleitung<br />
meines Kollegen hin<strong>aus</strong>wagte (wir<br />
Suite de la page 21<br />
sprechend grösser war unsere Ver- waren die zwei einzigen westlichen Entre 2000 et 3000 consultations<br />
antwortung, waren wir doch einzig Menschen in Baharak)!<br />
étaient enregistrées chaque mois,<br />
und allein auf unsere klinische Er-<br />
ce qui ne laissait que très peu de<br />
fahrung angewiesen.<br />
Dieser (zu kurze) Aufenthalt in Af- temps par patient. Nous dispoghanistan<br />
hat bei mir einen nachsions des médicaments que notre<br />
Wir registrierten jeden Monat zwihaltigen <strong>Ein</strong>druck hinterlassen. Die organisation amenait dans le<br />
schen 2000 und 3000 Konsultatio- Erinnerungen, die mir bleiben, pays. Au point de vue professionnen.<br />
Für den einzelnen Patienten sind <strong>aus</strong>sergewöhnlich, trotz <strong>der</strong> nel j’ai été très surprise et heureu-<br />
blieb dabei wenig Zeit. Uns stan- vielen emotionalen, körperlichen se d’être acceptée par mes colden<br />
nur die von „Médecins sans und logistischen Schwierigkeiten, lègues masculins, ce qui a permis<br />
frontières“ ins Land gebrachten die <strong>der</strong> Alltag in diesem Land des échanges très intéressants. Par<br />
Medikamente zur Verfügung. manchmal mit sich brachte. Im contre, dans la rue, il était exclu<br />
Kontakt mit diesen von mir so ver- que quelqu’un m’adresse la pa-<br />
Ich war sehr überrascht und glückschiedenen Menschen entwickelte role, et j’étais perçue comme une<br />
lich, <strong>das</strong>s mich meine männlichen ich die Fähigkeit, sie zu nehmen bête rare, ceci alors que je ne me<br />
Kollegen in beruflicher Hinsicht wie sie sind, wenngleich es mir un- promenais qu’accompagnée de<br />
akzeptierten, so<strong>das</strong>s sich ein intermöglich ist gewisse Aspekte ihrer mon collègue (nous n’étions que<br />
essanter Aust<strong>aus</strong>ch entwickeln Kultur zu verstehen und zu akzep- deux occidentaux dans Baharak)!<br />
konnte. Auf <strong>der</strong> Strasse dagegen tieren.<br />
war je<strong>der</strong> Kontakt mit <strong>Ein</strong>heimi-<br />
Florence Germiquet Ce séjour (trop court) passé en Afschen<br />
<strong>aus</strong>geschlossen, man beghanistan<br />
m’a beaucoup marquée,<br />
staunte mich wie eine Ausserirdi-<br />
j’en garde un souvenir extraordi-<br />
Herzschlag live – was ich schon<br />
immer wissen wollte...<br />
Publikumsvorträge des SZB<br />
im Personalrestaurant,<br />
Im Vogelsang 84, <strong>Biel</strong><br />
Dienstag, 14. Januar 2003,<br />
19 Uhr<br />
Wie kann man Hirnschläge<br />
vermeiden?<br />
Dr. Filippo Donati<br />
Leiter Neurologie<br />
Dienstag, 11. Februar 2003,<br />
19 Uhr<br />
Das Prostatakarzinom<br />
Prof. F. Hering<br />
Chefarzt Urologie<br />
AGENDA<br />
TV<br />
Herzschlag – die Sendung vom <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> auf TELEBIELINGUE<br />
Pulsations – l’émission du Centre hospitalier <strong>Bienne</strong> sur TELEBIELINGUE<br />
15.+17.12. / 29.+31.12.02 Mo<strong>der</strong>ne Behandlung des Knochenbruchs / Dr. R. Brantschen<br />
Le traitement mo<strong>der</strong>ne de la fracture osseuse Dr. P.-M. Sutter<br />
22.+24.12.02 <strong>Ein</strong> Tag im Spital / Une journée à l’hôpital (Jubiläumssendung) Redaktionsteam<br />
9.+21.01. / 02.+04.02.03 Navitrack – GPS des Orthopäden / Dr. H.P. Sieber / centerpuls<br />
Le GPS du chirurgien orthopédiste<br />
26.+28.01. / 09.+11.02.03 Handchirurgie / La chirurgie de la main Dr. H. Segmüller<br />
16.+18.02. / 02.+04.03.03 Divertikulitis / La diverticulite Prof. Dr. U. Laffer,<br />
Johnson&Johnson<br />
23.+25.02. / 09.+11.03.03 Diabetes / Le diabète Dr. S. Voney / Dr. J.-J. Grimm,<br />
Moutier<br />
22 à propos 6/2002<br />
Pulsations live – ce que je voulais<br />
savoir depuis toujours...<br />
Conférences publiques du CHB<br />
au restaurant du personnel,<br />
Chantemerle 84, <strong>Bienne</strong><br />
Mardi, 14 janvier 2003<br />
à 19 heures<br />
Comment éviter les accidents<br />
cérébraux?<br />
Dr Filippo Donati<br />
naire, ceci malgré les difficultés<br />
émotionnelles, physiques et logistiques<br />
rencontrées parfois dans le<br />
quotidien. Le contact avec ces<br />
gens si différents de moi m’a enrichie,<br />
m’a convaincue qu’il m’était<br />
possible de les acccepter tels qu’ils<br />
sont, quand bien même il m’est<br />
impossible de comprendre et d’accepter<br />
certains aspects de leur culture.<br />
Florence Germiquet<br />
Médecin-chef neurologie<br />
Mardi, 11 février 2003<br />
à 19 heures<br />
Le cancer de la prostate<br />
Prof. F. Hering<br />
Médecin-chef urologie
Neuwahlen<br />
<strong>der</strong> Personalkommission<br />
Ich möchte alle MitarbeiterInnen<br />
dazu aufrufen, die im Lohnumschlag<br />
erhaltenen Informationen<br />
zu den Neuwahlen genau zu studieren.<br />
Um an einer gemeinsamen<br />
Betriebskultur zu arbeiten,<br />
benötigt die Personalkommission<br />
Vertreter <strong>aus</strong> allen Bereichen. Nur<br />
so können die individuellen Anliegen<br />
und Interessen erfasst und<br />
vorgebracht werden.<br />
Daten <strong>der</strong> Winter<strong>aus</strong>flüge<br />
2003<br />
1. November, Allerheiligen – und<br />
Aktionstag „VETO“. Ist dieser Tag<br />
nicht auch eine Art „heiliger“ Kampf<br />
gegen den Abbau im öffentlichen<br />
Dienst?! Mit 20‘000 LehrerInnen,<br />
PolizistInnen, SozialarbeiterInnen,<br />
ÄrztInnen und wohl auch einigen<br />
Pflegefachleuten – so hoffe ich! –<br />
schreite ich dem Bundesplatz zu, wo<br />
ich gemeinsam mit allen <strong>aus</strong> vollem<br />
Herzen immer wie<strong>der</strong> „VETO“ –<br />
<strong>Ein</strong>spruch – rufe. VETO – unter an<strong>der</strong>em<br />
auch dem Abbau im Gesundheitswesen.<br />
Vor kurzem erst hat <strong>der</strong><br />
Pflegebereich weitere Arbeitsstellen<br />
zugesichert erhalten – ein Resultat<br />
<strong>der</strong> VAP-Studie (Verbesserung <strong>der</strong><br />
Arbeitssituation im Pflegebereich) –<br />
und nun will <strong>der</strong> Kanton Bern 180<br />
Stellen im Gesundheitsbereich streichen.<br />
Ich wünsche allen, <strong>das</strong>s sich<br />
während <strong>der</strong> Weihnachts- und<br />
Neujahrszeit irgendwo ein Moment<br />
des Ausruhens, des Geniessens<br />
dieser beson<strong>der</strong>en Zeit finden<br />
lässt.<br />
Im Verlauf des letzten Jahres wurden<br />
im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> einige<br />
Massnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
Arbeitssituation umgesetzt: <strong>Ein</strong> Pool<br />
von Pflegefachleuten wurde geschaffen,<br />
die auf denjenigen Stationen<br />
eingesetzt werden, die gerade am<br />
dringendsten Personal benötigen; ein<br />
Transportdienst begleitet die Patienten<br />
zu den Untersuchungen und entlastet<br />
damit die Pflegefachleute.<br />
Seit ein paar Tagen steht die neue<br />
Berufsbezeichnung nun auch auf<br />
meinem Namensschild – Pflegefachfrau<br />
– d.h. ich weiss als Fachfrau,<br />
welche Mittel und Wege notwendig<br />
sind, um eine qualitativ gute Pflege<br />
erbringen zu können.<br />
Am frühen Morgen des 1. Novembers<br />
befinde ich mich in <strong>der</strong> <strong>Biel</strong>er<br />
PEKO / COPE<br />
Election de la Commission<br />
du personnel<br />
Im Namen <strong>der</strong> PEKO:<br />
Karin Thomas<br />
Wie gewohnt werden die Winter<strong>aus</strong>flüge an einem Donnerstag stattfinden,<br />
und zwar am 23.1.03 und am 13.2.03. Weitere Informationen werden<br />
Ende Dezember folgen. Die Anmeldeformulare werden in den Personalrestaurants<br />
Standort Vogelsang und Wil<strong>der</strong>meth aufliegen.<br />
KOLUMNE<br />
J’aimerais appeler toutes les collaboratrices<br />
et tous les collaborateurs<br />
à étudier soigneusement les<br />
informations que vous trouverez<br />
dans votre enveloppe-salaire sur<br />
cette élection. Pour travailler à une<br />
culture d’entreprise commune, la<br />
Commission du personnel a besoin<br />
de représentants de tous les<br />
secteurs. Ce n’est qu’ainsi que les<br />
préoccupations et intérêts indi-<br />
VETO!<br />
Marktgasse zusammen mit einigen<br />
Mitarbeitern <strong>der</strong> Spitex <strong>Biel</strong>. Auf einem<br />
Podium steht ein Nachtstuhl,<br />
darauf sitzt eine als Patientin verkleidete<br />
Mitarbeiterin <strong>der</strong> Spitex,<br />
jämmerlich nach einer Pflegenden<br />
rufend. „Keine Zeit“ tönt es von den<br />
herum eilenden weissgekleideten<br />
Pflegefachleuten, welche Passanten<br />
über den Aktionstag informieren.<br />
„Keine Zeit“ tönt es von den eiligen<br />
Geschäfts- und Berufsleuten, denen<br />
ich Informationen über „VETO“<br />
weitergeben will.<br />
Zeit für mich hat die pensionierte<br />
Dame, die mit einer Rente von 2000<br />
Franken im Monat leben muss. Zeit<br />
hat <strong>der</strong> 84jährige Mann, <strong>der</strong> vor ein<br />
paar Jahren eine Operation durch einen<br />
Facharzt in einer Privatklinik<br />
durchführen liess; da er allgemein<br />
viduels pourront être compris et<br />
mis en discussion.<br />
Je souhaite que vous ayez toutes et<br />
tous, durant les fêtes de fin<br />
d’année, un moment pour vous<br />
reposer et jouir de cette période<br />
particulière.<br />
Au nom de la COPE:<br />
Karin Thomas<br />
Dates des<br />
excursions d’hiver 2003<br />
Comme d’habitude, les excursions d’hiver auront lieu un jeudi, à savoir<br />
en date du 23.1.03 et du 13.2.03. De plus amples informations suivront<br />
fin décembre. Les formulaires d’inscription seront à disposition dans les<br />
deux restaurants du personnel Chante-Merle et Wil<strong>der</strong>meth.<br />
versichert ist, bezahlte die Krankenkasse<br />
nur einen Teil; sein Erspartes<br />
musste daran glauben, um seine<br />
Klinikrechnung zu bezahlen. Zeit<br />
hat auch <strong>der</strong> 40jährige Mann, <strong>der</strong><br />
an Tinnitus leidet und meint, er<br />
werde auch älter und sei auf die Hilfe<br />
von sozialen Institutionen angewiesen.<br />
Diese Menschen solidarisieren<br />
sich mit mir und meinen BerufskollegInnen.<br />
Und ihnen und meiner<br />
Berufsbezeichnung bin ich es schuldig,<br />
<strong>das</strong>s ich <strong>aus</strong> übervollem Herzen<br />
rufe: „VETO“!<br />
Karin Thomas<br />
à propos 6/2002 23
BEGEGNUNGEN<br />
„Sie sind wie ein Engel für mich!“<br />
Sie haben in diesen Tagen wie<strong>der</strong><br />
Hochkonjunktur, überall begegnen<br />
sie uns in den festlich geschmückten<br />
Schaufenstern, auf<br />
dem Geschenkpapier o<strong>der</strong> als<br />
Schmuck am Christbaum. Die Rede<br />
ist von den Engeln. Nicht wenige<br />
von ihnen erscheinen uns als<br />
wohl genährte kleine Kin<strong>der</strong>. Die<br />
einen blicken einen verschämt an,<br />
an<strong>der</strong>e haben ein liebliches<br />
Lächeln auf ihren Lippen.<br />
Während die einen mit voller Begeisterung<br />
musizieren, lassen die<br />
an<strong>der</strong>n ihre Stimme erklingen.<br />
Mit Flügeln und Heiligenschein<br />
heben sie sich sichtbar von uns<br />
Menschen ab, denn auf den ersten<br />
Blick gleicht ein Engel einem<br />
Menschen.<br />
Engel spielen in den Weihnachtsevangelien<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Da verkünden die himmlischen<br />
Boten den ahnungslosen Hirten<br />
auf dem Feld, Jesus sei geboren<br />
worden und liege in einer Futterkrippe.<br />
Die Engel als Boten <strong>der</strong><br />
Freude. O<strong>der</strong> die Sterndeuter erfahren<br />
im Traum, sie sollen nicht<br />
zu König Herodes zurück, und in<br />
<strong>der</strong> Folge schlagen sie einen an<strong>der</strong>n<br />
Weg ein nach H<strong>aus</strong>e. Josef<br />
erfährt immer wie<strong>der</strong> durch einen<br />
Traum, was er mit Maria und dem<br />
kleinen Jesus tun soll. In diesen<br />
Geschichten deutet <strong>der</strong> Engel die<br />
Wirklichkeit und warnt vor Gefahren.<br />
<strong>Ein</strong>e Freude mitteilen, die<br />
Wirklichkeit deuten o<strong>der</strong> jemanden<br />
vor etwas Schlimmem bewahren,<br />
dies sind nur einige von vielen<br />
Arten, wie Engel in unsere<br />
Welt eingreifen.<br />
Auch im Spital begegnen uns<br />
manchmal Engel; sie haben aber<br />
ganz eindeutig die Gestalt eines<br />
Menschen. Zwei meiner Begegnungen<br />
können dies besser illustrieren<br />
als alle Erklärungen. <strong>Ein</strong>er<br />
Frau musste ein schnell wachsen<strong>der</strong><br />
Tumor <strong>aus</strong> dem Bauch entfernt<br />
werden. Nach dem schwierigen<br />
<strong>Ein</strong>griff war sie nicht nur kör-<br />
perlich son<strong>der</strong>n auch seelisch erleichtert.<br />
Doch eine Sorge blieb:<br />
Wie geht es weiter? Folgen belastende<br />
Therapien, wenn ja welche?<br />
O<strong>der</strong> ist jetzt alles gut? Für<br />
die Frau wurden die Ärzte zu Engeln<br />
<strong>der</strong> Freude. Sie konnten ihr<br />
eine gute Nachricht übermitteln.<br />
Nicht immer verläuft eine Behandlung<br />
so erfolgversprechend.<br />
Manchmal ist eine Diagnose erstens<br />
unerwartet und zweitens<br />
schlimm für den betreffenden Patienten.<br />
<strong>Ein</strong> weiterer Besuch galt<br />
einem Patienten, bei dem anlässlich<br />
einer Untersuchung ein Tumor<br />
entdeckt wurde, er musste<br />
unerwartet im Spital bleiben. Ich<br />
spürte, wie froh er war, mir seine<br />
Enttäuschung, seine Wut und Verzweiflung<br />
über seine momentane<br />
24 à propos 6/2002<br />
Situation anzuvertrauen. Es tat<br />
ihm gut, <strong>das</strong>s einer ihm zuhörte<br />
und Zeit für ihn hatte. Ich konnte<br />
nicht viel sagen, denn ich schätzte<br />
seine Situation als schwierig ein.<br />
Zu verharmlosen gab es nichts<br />
und er nahm den Ernst seiner Lage<br />
sehr wohl wahr. Ich versuchte<br />
ihm meine Aufmerksamkeit zu<br />
schenken, <strong>das</strong> war was er im Moment<br />
brauchte. Als ich mich von<br />
ihm verabschiedete, war er erleichtert<br />
und dankte mir für den<br />
Besuch. „Sie sind wie ein Engel für<br />
mich“, meinte er.<br />
<strong>Ein</strong>an<strong>der</strong> Aufmerksamkeit schenken,<br />
einem an<strong>der</strong>n Menschen etwas<br />
mitteilen, <strong>das</strong> mit schönen<br />
o<strong>der</strong> schwierigen Emotionen verbunden<br />
ist, und zwar so, <strong>das</strong>s er es<br />
annehmen kann; Schweres wie<br />
Fröhliches einan<strong>der</strong> anvertrauen.<br />
Ich bin immer mehr überzeugt,<br />
<strong>das</strong>s uns in solchen Momenten<br />
ein Engel begleitet. Unsichtbar,<br />
fast kaum wahrnehmbar aber<br />
eben doch anwesend ist dieser<br />
göttliche Bote sowohl im Alltag<br />
wie in den entscheidenden Situationen<br />
des Lebens. Neben dem<br />
was messbar ist, schwingt noch eine<br />
an<strong>der</strong>e Dimension mit.<br />
Raimund Obrist, Spitalpfarrer<br />
Für diesen Artikel liess ich mich<br />
inspirieren von Anselm Grün „Je<strong>der</strong><br />
Mensch hat einen Engel“, Her<strong>der</strong>,<br />
Freiburg 2000.
Herbst<strong>aus</strong>flug<br />
2002<br />
<strong>Ein</strong> wenig fühlte es sich an wie damals,<br />
am Abend vor <strong>der</strong> Schulreise,<br />
– Vorfreude machte sich bemerkbar!<br />
Morgens punkt sieben Uhr fuhren<br />
die beiden Funicars los. Die Gesichter<br />
waren erwartungsvoll, die<br />
Stimmung gelöst, nur <strong>das</strong> Wetter<br />
machte einen eher trüben <strong>Ein</strong>druck.<br />
<strong>Ein</strong>en willkommenen Halt<br />
mit Kaffee und Gipfeli gab es vor<br />
Basel, kurz vor <strong>der</strong> Grenze zum<br />
grossen Euroland. Freiburg im<br />
Breisgau, <strong>das</strong> Ziel des Tages, war<br />
bald erreicht. <strong>Ein</strong> Car mit den Jungen<br />
und Junggebliebenen fuhr<br />
weiter zum Europapark. Die Wan<strong>der</strong>er,<br />
ein kleines Trüppchen Unentwegter,<br />
machten sich auf den<br />
Weg, noch immer in <strong>der</strong> Hoffnung<br />
auf trockenes Wetter. Wir<br />
an<strong>der</strong>en freuten uns auf den<br />
Stadtbummel.<br />
Kaum um die nächste Ecke staunten<br />
wir nicht schlecht als ein grosses<br />
Plakat verkündete: „Die Schweizer<br />
kommen!“ Manchmal hat <strong>der</strong><br />
Zufall einen schrägen Humor, hatten<br />
wir doch genau den Tag getroffen,<br />
an dem die Migros in Freiburg<br />
eine Filiale eröffnete... Trachtenmädchen,<br />
Fahnenschwinger<br />
und Schweizer Schokolade sollten<br />
auf <strong>das</strong> Ereignis aufmerksam machen.<br />
Schnell liessen wir die<br />
„Schweizer“ hinter uns und machten<br />
uns auf zu einem Rundgang<br />
durch die Innenstadt. <strong>Ein</strong>e lange<br />
und gemütliche Mittagsrast in einem<br />
originellen Lokal bei gutem<br />
Essen und einem Glas Wein<br />
gehörte dazu.<br />
Punkt 17.00 Uhr trafen sich alle<br />
wie<strong>der</strong> zur Heimreise, dann ging<br />
<strong>das</strong> Erzählen los. Die einen<br />
schwärmten von den Bahnen im<br />
Europapark, vom Nervenkitzel bei<br />
rasanten Fahrten und dem feinen<br />
Essen. An<strong>der</strong>e zeigten ihre <strong>Ein</strong>käufe.<br />
Nur von <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>gruppe<br />
UNTERWEGS / EN ROUTE<br />
war wenig zu hören; die waren<br />
müde vom sportlichen Höhenflug<br />
durch Schnee, Nebel und Regen.<br />
Voller neuer <strong>Ein</strong>drücke und zufrieden<br />
kamen wir wohlbehalten<br />
in <strong>Biel</strong> an. <strong>Ein</strong> geschenkter Tag,<br />
zum Ausspannen, Kontakte pflegen<br />
und Geniessen. Danke!<br />
Selma Müller<br />
Excursion<br />
d’automne 2002<br />
L’on se sentait un peu comme autrefois,<br />
le soir avant la course<br />
d’école : avant le plaisir, c’était déjà<br />
le plaisir!<br />
A sept heures précises du matin,<br />
les deux bus de Funicar démarrent.<br />
Les visages sont pleins d’espoir,<br />
l’ambiance est détendue, seul<br />
le temps fait grise mine. A Bâle,<br />
juste avant la frontière vers le<br />
grand pays européen, l’arrêt cafécroissants<br />
est le bienvenu. Nous<br />
arrivons très vite au but de la journée:<br />
Freiburg en Breisgau. L’un des<br />
bus – avec les jeunes et ceux qui le<br />
sont restés – continue sa route jusqu’à<br />
Europapark. Les randonneurs,<br />
une petite troupe de persévérants,<br />
se mettent en route, dans<br />
l’espoir que le temps ira en s’améliorant.<br />
Nous autres nous réjouissons<br />
de la promenade en ville.<br />
Soudain, au coin d’une rue, nous<br />
restons bouche bée. Une grande<br />
affiche annonce: „Les Suisses arrivent!“<br />
Parfois le hasard a de ces<br />
raccourcis! Nous avions précisément<br />
choisi le jour où Migros<br />
inaugurait une filiale à Freiburg...<br />
Jeunes femmes en costumes du<br />
pays, lanceurs de drapeaux et chocolat<br />
suisse devaient attirer l’attention<br />
sur cet événement. Nous<br />
avons bien vite laissé les „Suisses“<br />
<strong>der</strong>rière nous pour faire un tour au<br />
centre ville. Celui-ci comprenait<br />
bien entendu une agréable p<strong>aus</strong>e<br />
de midi dans un local original autour<br />
d’un bon repas et d’un verre<br />
de vin.<br />
A 17h00 précises, tout le monde se<br />
retrouve pour entamer le voyage<br />
de retour et les langues se délient.<br />
Les uns parlent avec enthousiasme<br />
des circuits d’Europapark, des<br />
frissons éprouvés sur des engins<br />
lancés à un train d’enfer et du bon<br />
repas. Les autres se montrent leurs<br />
achats. Seuls les randonneurs ne<br />
disent pas grand-chose, fatigués<br />
qu’ils sont de leur exploit sportif<br />
dans la neige, le brouillard et la<br />
pluie.<br />
Satisfaits et saturés d’impressions<br />
nouvelles, nous arrivons sains et<br />
saufs à <strong>Bienne</strong>. Une journée-cadeau,<br />
pour se détendre et soigner<br />
les contacts. Merci!<br />
Selma Müller<br />
à propos 6/2002 25
25 Jahre / ans<br />
Therese Bürki<br />
Bereits während ihrer Ausbildung<br />
zur Krankenschwester machten<br />
sich bei Therese Bürki Rückenbeschwerden<br />
bemerkbar. Diesen Beruf<br />
konnte sie deshalb nicht <strong>aus</strong>üben.<br />
Sie wollte aber trotzdem in<br />
einem Spital arbeiten und so<br />
nahm sie im November 1977 die<br />
vielseitige Arbeit an <strong>der</strong> Loge des<br />
Wil<strong>der</strong>meth auf. Um für berufliche<br />
Eventualitäten gerüstet zu<br />
sein, erwarb sie noch <strong>das</strong> Wirtepatent<br />
und absolvierte einen Teil <strong>der</strong><br />
Hotelfachschule.<br />
Mit <strong>der</strong> Eröffnung des neuen Behandlungstraktes<br />
wechselte Therese<br />
Bürki an die Disponentenstelle<br />
im OPS, wo sie drei Jahre lang<br />
blieb. Seither ist ihr Tätigkeitsfeld<br />
die Leitstelle Notfall. Die Arbeit an<br />
diesem Knotenpunkt des Spitals,<br />
mit den verschiedensten Menschen,<br />
die ein- und <strong>aus</strong>gehen, gefällt<br />
ihr sehr.<br />
Die Familie, mit den zwei bereits<br />
erwachsenen Kin<strong>der</strong>n, bildet den<br />
Angelpunkt im Leben von Therese<br />
Bürki. Dort kann sie sich vom Trubel<br />
und <strong>der</strong> Belastung <strong>der</strong> Leitstelle<br />
Notfall erholen. Ihre grosse<br />
Freude ist <strong>das</strong> Reisen. Australien<br />
und Thailand beispielsweise hat<br />
sie schon bereist. Von ursprünglichen<br />
Naturlandschaften ist sie<br />
ganz beson<strong>der</strong>s angezogen, aber<br />
auch <strong>der</strong> Kontakt zu an<strong>der</strong>en<br />
Menschen und Kulturen interessiert<br />
sie sehr.<br />
Wir wünschen Therese Bürki weiterhin<br />
viel Freude in Beruf und Familie,<br />
sowie viele spannende Reisen.<br />
Déjà pendant sa formation d’infirmière,<br />
Therese Bürki avait mal au<br />
dos. C’est la raison pour laquelle<br />
elle n’a pas pu exercer cette profession.<br />
Mais comme elle voulait<br />
malgré tout travailler dans un<br />
hôpital, elle s’est installée en novembre<br />
1977 dans la loge de<br />
l’hôpital pour enfants Wil<strong>der</strong>meth,<br />
où l’attendait un travail très<br />
diversifié. Afin de parer à toute<br />
éventualité, elle obtient également<br />
la patente de restauratrice et<br />
effectue une formation partielle à<br />
l’école hôtelière.<br />
Lors de l’ouverture de la nouvelle<br />
aile de soins, Therese Bürki prend<br />
en charge pendant trois ans le<br />
poste d’ordonnatrice à l’OPS. Depuis<br />
lors, elle occupe une fonction<br />
à la réception des urgences. Elle aime<br />
beaucoup ce travail situé à ce<br />
carrefour de l’hôpital, où elle se<br />
trouve en contact avec les personnes<br />
les plus diverses, dans un vaet-vient<br />
continuel.<br />
Sa famille, avec deux enfants à<br />
présent adultes, représente le<br />
point d’ancrage dans la vie de<br />
Therese Bürki. C’est là qu’elle peut<br />
se détendre et oublier l’agitation<br />
et la pression occasionnées par<br />
son métier. Les voyages sont sa<br />
grande passion. Elle a par exemple<br />
déjà visité l’Australie et la Thaïlande.<br />
Elle est tout spécialement<br />
attirée par les paysages encore<br />
vierges, mais les contacts avec<br />
d’autres êtres humains et d’autres<br />
cultures l’intéressent tout autant.<br />
Nous souhaitons à Therese Bürki<br />
plein succès dans sa profession et<br />
au sein de sa famille ainsi que de<br />
nombreux voyages passionnants.<br />
JUBILARE /JUBILÉS<br />
26 à propos 6/2002<br />
25 Jahre / ans<br />
Therese Kehrli<br />
Ihre Lehre als Arztgehilfin absolvierte<br />
Therese Kehrli im Jahr 1977.<br />
Danach war sie erst einmal für<br />
drei Monate arbeitslos. <strong>Ein</strong> Zufall<br />
führte sie in die Kardiologie des<br />
SZB unter <strong>der</strong> Leitung von Dr.<br />
Friedemann. Die Abteilung war<br />
damals viel kleiner, so <strong>das</strong>s es ihr<br />
möglich war, jedes Jahr eine grössere<br />
Reise zu unternehmen. Dabei<br />
liess sie sich von den verschiedenen<br />
Kulturen und den Naturschönheiten<br />
faszinieren (Neuseeland,<br />
Thailand, Nordkap, USA,<br />
etc.). Nach ungefähr zehn Jahren<br />
wurde eine ganz grosse Reise fällig<br />
und sie kündigte die Stelle. Und<br />
wie<strong>der</strong> führte sie <strong>der</strong> Zufall nach<br />
ein paar Monaten zurück in die<br />
Kardiologie, <strong>der</strong> sie heute noch<br />
treu ist. Das Team wurde immer<br />
grösser, die medizinische Entwicklung<br />
machte enorme Fortschritte<br />
und somit wurde die Arbeit im Sekretariat<br />
immer umfangreicher,<br />
aber auch interessanter. Heute<br />
gehören die Organisation <strong>der</strong><br />
Sprechstunde, <strong>das</strong> Schreiben von<br />
Berichten und <strong>das</strong> Erstellen von<br />
Statistiken zu ihrem Aufgabenkreis.<br />
Nach anstrengenden Arbeitstagen<br />
im Büro erholt sich Therese Kehrli<br />
gern in freier Natur beim Joggen<br />
und Velo fahren. Im Winter<br />
t<strong>aus</strong>cht sie <strong>das</strong> Velo gegen die<br />
Skier und geniesst den Schnee und<br />
die frische Luft. Mit Liebe pflegt<br />
sie den Blumengarten ums H<strong>aus</strong>.<br />
Wir wünschen Therese Kehrli<br />
auch künftig viel Freude und Befriedigung<br />
am Arbeitsplatz und<br />
gute Erholung in freier Natur.<br />
Therese Kehrli a terminé ses<br />
études d’assistante médicale en<br />
1977 pour se retrouver ensuite au<br />
chômage pour trois mois. Un hasard<br />
l’a amené au CHB en cardiologie.<br />
A l’époque, ce département,<br />
dirigé par le Dr Friedemann, était<br />
beaucoup plus restreint. Elle pouvait<br />
donc entreprendre chaque<br />
année un grand voyage. Les différentes<br />
cultures et les beautés de la<br />
nature la fascinaient (Nouvelle-Zélande,<br />
Thaïlande, Cap nord, USA,<br />
etc.). Après dix ans environ, elle<br />
démissionna pour entreprendre<br />
un grand voyage. Et une nouvelle<br />
fois, quelques mois plus tard, le<br />
hasard l’amena en cardiologie, à<br />
laquelle elle est restée fidèle jusqu’à<br />
ce jour. L’équipe s’est étoffée<br />
toujours davantage, l’évolution<br />
sur le plan médical a été énorme<br />
et, par voie de conséquence, le travail<br />
au secrétariat est devenu de<br />
plus en plus important, mais <strong>aus</strong>si<br />
plus intéressant. Aujourd’hui, l’organisation<br />
des consultations, la<br />
rédaction des rapports et l’élaboration<br />
de statistiques n’ont plus de<br />
secrets pour Therese Kehrli.<br />
Après ces journées intenses au bureau,<br />
Therese Kehrli aime se détendre<br />
dans la nature en pratiquant<br />
la course à pied et le vélo.<br />
En hiver, elle échange son vélo<br />
contre les skis et profite de la neige<br />
et de l’air pur. C’est avec amour<br />
qu’elle soigne son jardin de fleurs<br />
autour de la maison.<br />
Nous souhaitons à Therese Kehrli<br />
beaucoup de plaisir et de satisfaction<br />
dans son travail et de beaux<br />
instants de détente dans la nature.
Jubilare / Jubilés<br />
Wir gratulieren zum Dienstjubiläum und danken für den langjährigen<br />
<strong>Ein</strong>satz:<br />
Félicitations et remerciements pour leur engagement aux jubilaires que sont:<br />
30 Jahre / ans<br />
10.01. Berna Joaquin, Apotheke / pharmacie<br />
PERSONALNACHRICHTEN / CHRONIQUE DU PERSONNEL<br />
25 Jahre / ans<br />
01.12. Kehrli Therese, Sekretariat Kardiologie / secrétariat cardiologie<br />
01.01. Wiesner Heini, Technischer Dienst / service technique<br />
20 Jahre / ans<br />
13.12. Weidmann Kurt, Küche / cuisine<br />
15.12. Sieber Hans-Peter Dr., Orthopädie / orthopédie<br />
01.01. Ulrich Martin Dr., Angiologie / angiologie<br />
15 Jahre / ans<br />
01.12. Schmid Godi, Pensionskasse / caisse de retraite<br />
01.12. Vallotton Sylvie, Labor / laboratoire<br />
01.01. Bernhard Mariann, Pflege / soins<br />
01.01. Stoltz Marguérite, Gebärsaal / salle d’accouchement<br />
01.01. Urech Susanne, Hämodialyse / hémodialyse<br />
15.01. Kiefer Beatrix, Pflege / soins<br />
10 Jahre / ans<br />
01.12. Ferreira Pinto Maria Isabel, H<strong>aus</strong>wirtschaft / hôtellerie<br />
01.12. Steiner Sandra, Pflege / soins<br />
01.01. Schluep Franziska, Pflege / soins<br />
05.01. Garo Brigitte, Zentrale Augenklinik / ophtalmologie<br />
Hochzeiten / Mariages<br />
Unsere besten Wünsche zur Hochzeit:<br />
Tous nos meilleurs voeux de bonheur:<br />
29.08. Ramser-Grossen Susanne und Samuel<br />
06.09. Lachat-Caillet Christèle et Florian<br />
28.09. Mattmann Goiri Jolanda und Javier<br />
Geburten / Naissances<br />
Herzliche Gratulation den Eltern und dem Baby!<br />
Félicitations à maman, papa...et bébé!<br />
De Castro Paulo, Daniel, geb. / né 03.09.02<br />
Manz Nadia, Nando Dominique, geb. / né 26.09.02<br />
Tatli Recep, Alican, geb. / né 29.09.02<br />
Schluep Franziska, Julia, geb. / née 05.10.02<br />
Mayer Wolfgang, Louise Margarethe, geb. / née 12.10.02<br />
Schaeffler Beate, Michal, geb. / né 15.10.02<br />
Krattiger Andrea, Timon, geb. / né 27.10.02<br />
Kuchen Daniela, Rahel, geb. / née 02.11.02<br />
Pensionierungen / Retraites<br />
Es tritt in den wohlverdienten Ruhestand:<br />
Quitte l’hôpital pour une retraite bien méritée:<br />
31.12. Kobel-Zuppiger Adelheid, Apotheke / pharmacie<br />
Gratulationen<br />
Ursula Müller<br />
hat mit Erfolg die Prüfungen abgelegt<br />
zum Erlangen des schweizerischen<br />
Fähigkeits<strong>aus</strong>weises in<br />
Anästhesiologie.<br />
Wir gratulieren herzlich und freuen<br />
uns auf eine weitere Zusammenarbeit.<br />
Daniela Dätwyler<br />
gratulieren wir zum erfolgreichen<br />
Abschluss <strong>der</strong> 2-jährigen Zusatz<strong>aus</strong>bildung<br />
in Anästhesiologie.<br />
Auch ihr gratulieren wir herzlich<br />
und wünschen alles Gute für die<br />
Zukunft.<br />
Delphine Paillard<br />
Das Anästhesie-Team<br />
hat ihre Ausbildung zur technischen<br />
Sterilisationsassistentin<br />
Mitte November abgeschlossen<br />
und die dazugehörige Prüfung<br />
mit Erfolg bestanden. Das Team<br />
<strong>der</strong> Operationsabteilung und<br />
speziell die Mitarbeiter <strong>der</strong> ZSVA<br />
gratulieren recht herzlich. Wir<br />
wünschen Frau Paillard weiterhin<br />
viel Freude und Befriedigung an<br />
ihrer Arbeit .<br />
Eberhard Fink<br />
Leiter ZSVA<br />
Félicitations<br />
Ursula Müller<br />
a passé avec succès les examens<br />
pour l’obtention du certificat<br />
suisse de capacité en anesthésiologie.<br />
Nous la félicitons chaleureusement<br />
et nous réjouissons de<br />
poursuivre notre fructueuse collaboration.<br />
Daniela Dätwyler<br />
a également terminé avec succès<br />
sa formation complémentaire de<br />
deux ans en anesthésiologie.<br />
Nous lui adressons, à elle <strong>aus</strong>si,<br />
nos sincères félicitations et lui<br />
souhaitons bonne chance pour<br />
l’avenir.<br />
L’équipe de l’anésthésie<br />
Delphine Paillard<br />
a terminé sa formation d’assistante<br />
technique en stérilisation à<br />
la mi-novembre et a passé avec<br />
succès l’examen qui lui fait suite.<br />
L’équipe de l’OP et tout spécialement<br />
les collaborateur du DCMS<br />
la félicitent chaleureusement.<br />
Nous souhaitons à Madame<br />
Paillard beaucoup de plaisir et de<br />
nombreuses satisfactions dans<br />
son travail.<br />
Eberhard Fink<br />
Responsable du DCMS<br />
Anmerkung<br />
Personalnachrichten werden gerne gelesen. Wir geben uns Mühe, niemanden zu vergessen.<br />
Personalnachrichten sind aber auch, wie’s <strong>der</strong> Name sagt, etwas sehr Persönliches.<br />
Wer nicht wünscht auf dieser Seite aufgeführt zu werden, ist gebeten, dies <strong>der</strong> Personalabteilung<br />
zu melden.<br />
Remarque<br />
La chronique du personnel de l’”à propos” est en général bien lue et bien appréciée.<br />
Nous nous efforçons chaque fois de n’oublier personne. Cette rubrique étant, comme<br />
son nom le dit, très personnelle, nous prions celles ou ceux qui désireraient ne pas y apparaître,<br />
de nous le signaler.<br />
à propos 6/2002 27
DIE LETZTE SEITE / LA DERNIÈRE PAGE<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Rezept</strong>, <strong>das</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Kälte</strong> <strong>kommt</strong><br />
Von Irina Cruces, Mitarbeiterin Wäscherei<br />
Irina Cruces stammt <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
Ukraine. Dort werde noch „echt“<br />
gekocht, sagt sie. Für Bouillon<br />
zum Beispiel werden Knochen<br />
<strong>aus</strong>gekocht und nicht einfach<br />
zum Suppenwürfel gegriffen.<br />
Irina Cruces hat in <strong>der</strong> Ukraine als<br />
Wäscherei-Technikerin gearbeitet,<br />
nun ist sie seit sechs Jahren in <strong>der</strong><br />
Schweiz und arbeitet schon fast<br />
eineinhalb Jahre im <strong>Spitalzentrum</strong>.<br />
Neben Deutsch und Spanisch Kursen,<br />
Fitness und Lesen kocht Frau<br />
Cruces gerne in ihrer Freizeit. Zu<br />
ihren Lieblingsrezepten gehören<br />
auch Gerichte <strong>aus</strong> <strong>der</strong> spanischen<br />
Küche – ihr Ehemann stammt <strong>aus</strong><br />
Spanien. Am liebsten steht sie am<br />
Herd, wenn Gäste angemeldet<br />
sind. Dann gehört auch ein schön<br />
gedeckter Tisch dazu. Das folgende<br />
<strong>Rezept</strong> ist gut geeignet für Gäste:<br />
Frau Cruces lässt <strong>das</strong> Fleisch in<br />
Portionen-Brattöpfchen schmoren.<br />
Das präsentiert auch beim<br />
Servieren gut.<br />
Rindfleisch nach<br />
Moskauer Art mit<br />
Roggenbrotsauce<br />
Für 4 Personen<br />
Zutaten:<br />
700 – 800 g Rindfleisch, in grosse<br />
Würfel geschnitten ( z.B. Stotzen<br />
o<strong>der</strong> Laffen)<br />
2 grosse Zwiebeln, gehackt<br />
je 100 g Karotten und Sellerie, in<br />
dünne Streifen (Allumettes) geschnitten<br />
80 g Speck, fein geschnitten<br />
3 EL Sauerrahm<br />
60 – 70 g Roggenschrotbrot o<strong>der</strong><br />
Pumpernickel (in <strong>der</strong> Brotabteilung<br />
neben Toast suchen)<br />
Lorbeerblatt, Petersilie<br />
1 EL Mehl<br />
Zubereitung:<br />
Fleisch mit Mehl bestreuen und<br />
im heissen Oel kräftig anbraten.<br />
Auf den Boden des Brattopfes<br />
Speck legen, darauf <strong>das</strong> angebratene<br />
Fleisch geben. Zwiebeln, Karotten<br />
und Sellerie auf dem Fleisch<br />
verteilen, Brot zerkleinern und<br />
beifügen, salzen und pfeffern<br />
(Salzgehalt des Specks berücksichtigen!),<br />
4 dl Bouillon dazugiessen<br />
(Fleisch sollte nur knapp bedeckt<br />
sein).<br />
Alles zum Kochen bringen und<br />
dann in den Backofen schieben,<br />
bei 180° 1 1/2 – 2 Std. schmoren.<br />
Sauerrahm beifügen und noch 30<br />
Min. weiterschmoren. Es sollte eine<br />
sämige Sauce entstehen. Nach<br />
1 Std. Kochzeit die Flüssigkeitsmenge<br />
kontrollieren, evtl. etwas<br />
nachgiessen!<br />
Fleisch und Sauce zusammen mit<br />
Brat- o<strong>der</strong> Salzkartoffeln servieren.<br />
Vor dem Anrichten mit Petersilie<br />
bestreuen.<br />
Guten Appetit!<br />
28 à propos6/2002<br />
Irina Cruces est originaire<br />
d’Ukraine. Elle dit que dans<br />
cette région, on cuisine encore<br />
„sans artifices“. Pour le bouillon<br />
par exemple, on cuit des os<br />
et on ne recourt pas simplement<br />
aux bouillon-cubes.<br />
En Ukraine, Irina Cruces a travaillé<br />
comme blanchisseuse. A<br />
présent, elle est en Suisse depuis<br />
six ans et travaille déjà depuis<br />
presque une année et demie<br />
au Centre hospitalier.<br />
En plus des cours d’allemand et d’espagnol, du fitness et de la<br />
lecture, Madame Cruces aime faire la cuisine pendant ses loisirs.<br />
Les menus de la cuisine espagnole font également partie de ses<br />
recettes préférées, son mari étant espagnol. Lorsque des invités<br />
sont annoncés, elle aime particulièrement mettre les petits plats<br />
dans les grands. Une belle table bien mise en fait évidemment<br />
partie.