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Ein Rezept, das aus der Kälte kommt - Spitalzentrum Biel-Bienne

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H<strong>aus</strong>zeitung des <strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong><br />

Journal du Centre hospitalier <strong>Bienne</strong><br />

■ Drehscheibe Notfallstation<br />

■ Das Berner Modell Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />

■ Im <strong>Ein</strong>satz für „Médecins<br />

sans frontières“<br />

■ Une plaque tournante:<br />

le service des urgences<br />

■ Le modèle bernois des<br />

médecins hospitaliers<br />

■ En mission pour „Médecins<br />

sans frontières“<br />

Alltag im Notfall<br />

Les urgences au quotidien<br />

Dezember 2002<br />

Décembre 2002<br />

à propos


Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Mit dieser Nummer verlässt Karin<br />

Thomas <strong>das</strong> Redaktionsteam. Die<br />

engagierte Pflegefachfrau und PEKO-<br />

Präsidentin hat sich zu einer länger<br />

dauernden Weiterbildung entschlossen.<br />

Für alles reicht die Zeit nicht<br />

mehr, sie musste Prioritäten setzen.<br />

Der Entscheid sei ihr nicht leicht gefallen,<br />

schreibt sie uns: „Wehmut ist<br />

damit verbunden, brachten mich<br />

doch die verschiedenen Interviews<br />

und Reportagen interessanten Menschen<br />

unseres Spitalbetriebes näher.<br />

Ich lernte, ihre Persönlichkeit und<br />

ihre Arbeit <strong>aus</strong> einer an<strong>der</strong>n Perspektive<br />

zu betrachten als jener meiner<br />

Arbeit als Pflegefachfrau. Diesen<br />

Blick will ich mir weiterhin erhalten,<br />

nun als Leserin des à propos. Meinen<br />

zwei Nachfolgerinnen, Ingrid<br />

Weiss vom ZAU (Zentrum für Augenuntersuchungen,<br />

in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinik<br />

Wil<strong>der</strong>meth stationiert) und<br />

Barbara Evard, Pflegefachfrau in <strong>der</strong><br />

KKW, wünsche ich ebensoviel Befriedigung<br />

beim Zeitungsmachen,<br />

wie ich erleben durfte.“<br />

Karin Thomas hat unsere H<strong>aus</strong>zeitung<br />

in den letzten drei Jahren stark<br />

mitgeprägt. Wir verzichten ungern<br />

auf ihre Mitarbeit. Müssen wir wohl<br />

auch nicht, von Zeit zu Zeit wird<br />

Karin dem Schreibvirus kaum wi<strong>der</strong>stehen<br />

können...<br />

Ihnen liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wünschen wir eine friedliche Weihnachtszeit.<br />

Das Redaktionsteam<br />

Termine für «à propos» Team-Sitzungen<br />

1 x monatlich immer mittwochs 10-12 Uhr<br />

im Sitzungszimmer C<br />

15. Jan. / 12. Feb.<br />

Auflage: 2 800 Exemplare<br />

Wir freuen uns über Beiträge, mit Vorliebe<br />

in elektronischer Form: Word Dokument auf<br />

Diskette o<strong>der</strong> per E-Mail senden an<br />

lilisommer@datacomm.ch und/o<strong>der</strong><br />

luedim@compuserve.com<br />

EDITORIAL<br />

Chère lectrice, cher lecteur<br />

Vous tenez en main le <strong>der</strong>nier numéro<br />

que Karin Thomas a contribué à<br />

façonner en tant que membre de<br />

l’équipe de rédaction. En effet, cette<br />

infirmière spécialisée engagée, présidente<br />

de la COPE, a décidé de suivre<br />

un perfectionnement de longue durée.<br />

Devant l’impossibilité de tout<br />

assumer, il lui a fallu revoir ses priorités.<br />

La décision n’a pas été facile ;<br />

elle nous écrit : „Celle-ci s’accompagne<br />

d’une grande nostalgie, car les<br />

différentes interviews et reportages<br />

m’ont rapprochée de personnes intéressantes<br />

qui travaillent dans notre<br />

hôpital. J’ai appris à considérer leur<br />

personnalité et leur travail sous un<br />

autre angle que celui de la spécialiste<br />

des soins que je suis. Mais en tant<br />

que lectrice d’à propos, je veux continuer<br />

de porter ce regard différent. A<br />

mes deux remplaçantes, Ingrid<br />

Weiss du CO (centre ophtalmologique<br />

de la Clinique pour enfants<br />

Wil<strong>der</strong>meth) et Barbara Evard, spécialiste<br />

des soins à la CEW, je souhaite<br />

autant de satisfaction que j’ai<br />

eu le privilège d’en avoir.“<br />

Au cours des trois <strong>der</strong>nières années,<br />

Karin Thomas a contribué activement<br />

à la confection de notre journal.<br />

Nous ne renonçons pas de gaieté<br />

de cœur à sa collaboration. Mais le<br />

devons-nous vraiment ? Car nous<br />

doutons fort que Karin ne cède pas,<br />

de temps à autre, au virus de l’écriture...<br />

Nous vous adressons, chère lectrice,<br />

cher lecteur, une période de Noël<br />

paisible.<br />

L’équipe de rédaction<br />

Séances de rédaction « à propos »<br />

Une fois par mois, les mercredis de 10h00<br />

à 12h00 dans la salle C<br />

15 jan. / 12 fév.<br />

Tirage : 2 800 exemplaires<br />

Nous nous réjouissons de votre contribution,<br />

de préférence sous forme électronique :<br />

document Word sur disquette ou envoyé<br />

par E-mail à lilisommer@datacomm.ch<br />

et/ou luedim@compuserve.com<br />

2 à propos 6/2002<br />

INHALT / SOMMAIRE<br />

Vorwort des Spitaldirektors<br />

Préface du Directeur de l’hôpital 3<br />

Mitteilungen / Communications 4 / 5<br />

Schwerpunkt / Focus<br />

6 / 7 / 8 / 9 / 10 / 11 / 12 / 13<br />

Drehscheibe Notfallstation<br />

Le service des urgences: une plaque tournante<br />

<strong>Ein</strong>e Stunde auf dem Notfall<br />

Une heure aux urgences<br />

Interview mit Kathy Villars und Margret Schni<strong>der</strong><br />

a propos s’entretient avec Kathy Villars et Margret Schni<strong>der</strong><br />

Interview mit Dr. Claudio Jenni<br />

Interview avec le Dr Claudio Jenni<br />

Aktuell / Actuel 15<br />

Das Berner Modell Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />

Le modèle bernois des médecins hospitaliers<br />

Im <strong>Ein</strong>satz für MSF / En mission pour MSF 18 / 19<br />

Auch <strong>der</strong> kleine Tropfen zählt<br />

Les petits ruisseaux font les grandes rivières<br />

Begegnungen 24<br />

„Sie sind wie ein Engel für mich!“<br />

Unterwegs / En route 25<br />

Herbst<strong>aus</strong>flug 2002<br />

Excursion d’automne 2002<br />

Personalnachrichten / Chronique du personnel 27<br />

Die letzte Seite / La <strong>der</strong>nière page 28<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rezept</strong>, <strong>das</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Kälte</strong> <strong>kommt</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Redaktionsleitung / Responsable de rédaction<br />

Lili Sommer<br />

Redaktionsteam / Comité de rédaction<br />

Dr. Marianne Braunschweig, Barbara Evard, Ruth Kohli, Claudia Lu<strong>der</strong>,<br />

Eberhard Fink, Walter Hofer, Monika Lüdi, Peter Mahrer, Selma Müller,<br />

Philippe Nicolet, Alice Spielmann, Volker Stöckmann, Karin Thomas, Ingrid<br />

Weiss, PD Dr. Thomas Zysset<br />

Übersetzungen / Traductions<br />

Sonja Gurtner, Claude Pellet, Lili Sommer<br />

Bildmaterial / Illustrations Eberhard Fink, Florence Germiquet<br />

Layout Roland Fischer, Büro Cortesi<br />

Druck / Impression Ediprim SA<br />

Her<strong>aus</strong>geber / Éditeur<br />

<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> / Centre hospitalier <strong>Bienne</strong><br />

Vogelsang 84 Chante-Merle, 2501 <strong>Biel</strong>-<strong>Bienne</strong><br />

Nächste Ausgabe / Prochaine édition<br />

Redaktionsschluss / délai de rédaction 10. 1. 2003


Wir alle brauchen eine<br />

Perspektive<br />

Wir alle – ob jung o<strong>der</strong> alt, ob gesund<br />

o<strong>der</strong> krank – brauchen eine<br />

Perspektive im Leben. <strong>Ein</strong>e Perspektive,<br />

die uns den Weg in die Zukunft<br />

zeigt, die uns eine Orientierung auf<br />

unserem Weg ermöglicht und uns<br />

immer wie<strong>der</strong> Hoffnung gibt.<br />

Führungskräfte in Wirtschaft und<br />

Gesellschaft wurden deshalb zu Vorbil<strong>der</strong>n,<br />

weil es ihnen gelang in<br />

ihrem Verantwortungsbereich, also<br />

ihrem Unternehmen o<strong>der</strong> ihrem<br />

Staatswesen, Perspektiven zu geben.<br />

Noch viel wichtiger als diese allgemeinen<br />

Perspektiven sind unsere rein<br />

persönlichen. Kann ich im Beruf vorwärts<br />

kommen, kann ich wie<strong>der</strong> eine<br />

Stelle finden, kann ich wie<strong>der</strong> gesund<br />

werden? Ohne unsere persönlichen<br />

Perspektiven in diesen und an<strong>der</strong>en<br />

Fragen droht uns Resignation.<br />

Wir alle haben diese Erfahrung machen<br />

können und vielleicht auch<br />

machen müssen.<br />

Wir alle geben an<strong>der</strong>n eine<br />

Perspektive<br />

Für uns sind Perspektiven lebenswichtig.<br />

Dass wir an<strong>der</strong>en Menschen,<br />

nämlich unseren Patientinnen<br />

und Patienten im Spital, mit<br />

unserer Tätigkeit ebenfalls eine Perspektive<br />

geben, ist auch für diese lebenswichtig.<br />

Denken wir z.B. an<br />

unsere<br />

NotfallpatientInnen<br />

Sie befinden sich in einer <strong>aus</strong>serordentlichen,<br />

vielleicht lebensbedrohenden<br />

Situation. Wir setzen mit<br />

unserer Organisation, mit unserem<br />

ganz persönlichen <strong>Ein</strong>satz, alles daran,<br />

unseren PatientInnen eine physische<br />

und eine psychische Perspektive<br />

zu geben; nämlich die Möglichkeit<br />

Notfallperspektive<br />

Perspective des urgences<br />

und die Aussicht, wie<strong>der</strong> gesund zu<br />

werden und unsere Notfallstation<br />

und unser Spital geheilt verlassen zu<br />

können. Gerade am Beispiel unserer<br />

Notfallstation sehen wir wie<br />

wichtig die<br />

Notfallperspektive<br />

ist. An dieser Stelle danke ich ganz<br />

speziell dem gesamten Notfallteam,<br />

nicht nur für den umfassenden und<br />

motivierten <strong>Ein</strong>satz, son<strong>der</strong>n auch<br />

dafür, <strong>das</strong>s sie unseren PatientInnen<br />

den Weg zu Gesundheit aufzeigen,<br />

ihnen Mut machen und ihnen eben<br />

Perspektiven geben.<br />

<strong>Ein</strong>e Perspektive haben um eine<br />

Perspektive geben zu können<br />

Ohne Glauben an die eigene positive<br />

Zukunft, ohne eigene Perspektive<br />

werden wir an<strong>der</strong>n Menschen auch<br />

kaum eine geben können. Die Spitalleitung<br />

erachtet es deshalb als ihre<br />

zentrale Aufgabe für <strong>das</strong> Unternehmen<br />

und für <strong>das</strong> Personal, die Zukunft<br />

zu sichern und dadurch den<br />

Patientinnen und Patienten eine Zukunft<br />

zu geben. Das ist ja gerade <strong>das</strong><br />

Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>nde und auch <strong>das</strong> Befriedigende<br />

<strong>der</strong> Tätigkeit in einem<br />

Spital und einem Spitalberuf. Etwas<br />

<strong>das</strong> in keiner an<strong>der</strong>en Branche zu<br />

finden ist. Kann es denn eine bessere<br />

Motivation geben? Ich hoffe, wir alle<br />

sind uns dessen stets bewusst.<br />

<strong>Ein</strong> Jahr voller Arbeit, voller wichtiger<br />

und weniger wichtiger Ereignisse<br />

geht seinem Ende entgegen. Dass wir<br />

eine grosse Leistung mit noch mehr<br />

behandelten Patienten als letztes<br />

Jahr vollbracht haben, ist nicht<br />

selbstverständlich. Jedem einzelnen<br />

danke ich an dieser Stelle persönlich,<br />

<strong>das</strong>s wir dieses Ziel erreichen konnten.<br />

Ich kenne <strong>das</strong> Rä<strong>der</strong>werk eines<br />

Spitals und <strong>das</strong>s wir ohne dieses Zusammenwirken<br />

aller mit allen kein<br />

Resultat erreichen können. Geben<br />

wir auch in Zukunft mit unseren<br />

Perspektiven unseren Patienten eine<br />

Zukunft.<br />

Paul Knecht<br />

Spitaldirektor<br />

Nous avons tous besoin d’une<br />

perspective<br />

Nous tous – jeunes ou vieux, en bonne<br />

santé ou malade – nous avons besoin<br />

d’une perspective dans la vie.<br />

Une perspective qui nous indique le<br />

chemin de l’avenir, qui nous permet<br />

de nous orienter et nous redonne espoir.<br />

Si des dirigeants de l’économie et de<br />

la société sont devenus des modèles,<br />

c’est parce que, dans leur domaine<br />

de compétence – donc dans leur entreprise<br />

ou dans leur engagement<br />

pour la chose publique -, ils ont<br />

réussi à offrir des perspectives. Et<br />

naturellement nos propres perspectives<br />

sont encore plus importantes<br />

que les perspectives générales. Puis-je<br />

progresser dans ma profession, vaisje<br />

retrouver un emploi, vais-je retrouver<br />

la santé ? Sans nos perspectives<br />

personnelles dans l’une ou l’autre de<br />

ces questions, la résignation nous<br />

menace. Nous avons tous pu faire –<br />

et peut-être <strong>aus</strong>si dû faire – cette expérience.<br />

Nous tous transmettons une<br />

perspective à d’autres<br />

Pour nous, les perspectives sont vitales.<br />

Par le biais de notre travail,<br />

nous devons également donner aux<br />

patients qui séjournent dans notre<br />

hôpital une perspective, vitale pour<br />

eux. Pensez par exemple à nos<br />

patients du service des<br />

urgences.<br />

Ils se trouvent dans une situation extraordinaire,<br />

peut-être en danger de<br />

mort. A l’aide de notre organisation,<br />

notre engagement personnel, nous<br />

mettons tout en oeuvre pour donner<br />

à nos patients une perspective physique<br />

et psychique ; à savoir la possibilité<br />

et la chance de recouvrer la<br />

santé, afin de pouvoir quitter, une<br />

fois remis sur pied, notre service des<br />

urgences et notre hôpital. C’est précisément<br />

à l’exemple de notre service<br />

des urgences que nous pouvons mesurer<br />

l’importance de la<br />

perspective des urgences.<br />

J’en profite pour remercier ici tout<br />

spécialement l’ensemble de l’équipe<br />

du service des urgences. Non seule-<br />

ment pour l’engagement général et la<br />

motivation, mais <strong>aus</strong>si parce qu’elle<br />

montre à nos patients la voie de la<br />

santé, leur redonne courage et leur<br />

donne justement des perspectives.<br />

Avoir une perspective pour pouvoir<br />

donner des perspectives<br />

Lorsque l’on ne croit pas que son<br />

propre avenir sera positif, on ne peut<br />

guère offrir des perspectives d’avenir<br />

à d’autres êtres humains. C’est pourquoi<br />

la Direction de l’hôpital estime<br />

que sa tâche essentielle pour l’entreprise<br />

et le personnel consiste à garantir<br />

l’avenir, afin de pouvoir donner<br />

un avenir aux patients. Il s’agit<br />

là précisément du défi et de la satisfaction<br />

du travail effectué dans un<br />

hôpital et dans une profession hospitalière.<br />

Voilà une chose que l’on ne<br />

trouve dans aucune autre branche.<br />

Peut-il y avoir meilleure motivation?<br />

J’espère que nous en sommes tous<br />

conscients.<br />

Une année de travail, remplie d’événements<br />

importants et moins importants<br />

touche à sa fin. Le fait que<br />

nous ayons fourni une énorme prestation<br />

– avec encore davantage de<br />

patients que l’année précédente –<br />

n’est pas évident. Je remercie ici chacun-e<br />

en personne, parce que nous<br />

avons pu atteindre ce but. Je connais<br />

les rouages d’un hôpital et je sais<br />

<strong>aus</strong>si que si nous n’œuvrons pas ensemble,<br />

il est impossible d’obtenir<br />

un résultat. A l’avenir <strong>aus</strong>si, donnons<br />

des perspectives d’avenir à nos<br />

patients à l’aide des nôtres !<br />

Paul Knecht<br />

Directeur de l’hôpital<br />

à propos 6/2002 3


AUS DER<br />

SPITALLEITUNG<br />

Arbeitszeiterfassung für<br />

Assistenz- und Oberärzte<br />

Ab 1. Januar 2003 werden die Arbeitszeiten<br />

<strong>der</strong> Assistenz- und<br />

Oberärzte mit einem neu installierten,<br />

elektronischen System erfasst.<br />

Später soll dieses Zeiterfassungssystem<br />

schrittweise auch für<br />

an<strong>der</strong>e Berufsgruppen eingeführt<br />

werden. An vier Orten werden<br />

elektronische Zeiterfassungs-Terminals<br />

installiert: Beim Haupteingang<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinik Wil<strong>der</strong>meth<br />

sowie am Standort Vogelsang<br />

beim Haupteingang, in <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>stellhalle<br />

und in <strong>der</strong> Wartezone<br />

Notfall. Die so erhobenen Daten<br />

werden anschliessend mit <strong>der</strong> Polypoint-PEP-Software<br />

von Erne<br />

Consulting <strong>aus</strong>gewertet. In Zukunft<br />

sollen auf dieser Grundlage<br />

auch die Personaleinsatzpläne für<br />

Assistenz- und Oberärzte erstellt<br />

werden.<br />

Organisation <strong>der</strong><br />

Kommunikationsaufgaben<br />

Ende Oktober hat <strong>der</strong> Verwaltungsrat<br />

Grundsätze für die interne<br />

und externe Kommunikation<br />

auf allen Führungsstufen des <strong>Spitalzentrum</strong>s<br />

verabschiedet. Zur<br />

Organisation <strong>der</strong> Kommunikationsaufgaben<br />

hält <strong>der</strong> Verwaltungsrat<br />

unter an<strong>der</strong>em Folgendes<br />

fest: „Für die externe wie die interne<br />

Kommunikation ist <strong>der</strong> Spitaldirektor<br />

zuständig. Er kann die<br />

Wahrnehmung dieser Aufgabe einer<br />

speziellen Stelle in <strong>der</strong> Direktion<br />

zuweisen und/o<strong>der</strong> einen externen<br />

Berater mit einbeziehen...<br />

Für die interne, betriebsübergreifende<br />

Information und Kommunikation,<br />

die Koordination und<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> internen Information<br />

ist die Direktion zuständig. Sie<br />

unterstützt die einzelnen Bereiche<br />

in ihrer Kommunikationsaufgabe.“<br />

Inzwischen hat die Spitalleitung<br />

dieses Organisationskonzept<br />

mit weiteren Beschlüssen<br />

konkretisiert:<br />

● Für eine verstärkte Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> oben erwähnten Aufgaben<br />

wird ein Mitarbeiter <strong>der</strong> Direktion<br />

als „Leiter Kommunikation“<br />

eingesetzt. Bruno Röthlin,<br />

bisher Direktionsadjunkt, übernimmt<br />

diese teilweise neue Funktion.<br />

● Für die Medien-Kommunikation<br />

besorgt, wie bisher, Geri Staudenmann<br />

als Medienchef im Auftrag<br />

des Spitaldirektors die Koordination<br />

zwischen den verschiedenen<br />

internen Stellen und den Medien.<br />

Bei Redaktionsschluss für dieses<br />

à propos liegt <strong>der</strong> Spitalleitung ein<br />

detaillierter Entwurf für ein operatives<br />

Kommunikationskonzept<br />

vor. Wir werden alle Mitarbeitenden<br />

möglichst bald umfassend<br />

darüber informieren.<br />

MITTEILUNGEN<br />

Kreditgesuche für<br />

Ersatzinvestitionen<br />

4 à propos 6/2002<br />

Im vergangenen Herbst hat die<br />

SZB AG bei <strong>der</strong> Gesundheitsdirektion<br />

des Kantons Bern zwei weitere<br />

Kreditgesuche für Ersatzinvestitionen<br />

eingereicht, nämlich für<br />

● den rollenden Ersatz <strong>der</strong> Netzwerk-<br />

und Sicherheitskomponenten<br />

sowie <strong>der</strong> Server im Informatik-Netz<br />

des SZB (Fr. 630’400 für<br />

2002, jährlich Fr. 360’000 ab<br />

2003)<br />

● ein neues Informationssystem<br />

im Zentrallabor und, damit verbunden,<br />

die Zertifizierung des Labors<br />

(Fr. 377’000).<br />

Bedarfsanalyse für<br />

zukünftige Investitionen<br />

Die Spitalleitung hat eine Bedarfsanalyse<br />

für zukünftige Innovationsinvestitionen<br />

im Bereich <strong>der</strong><br />

medizintechnischen Geräte und<br />

Anlagen in Auftrag gegeben. In<br />

diese Analyse sind sowohl neue<br />

technische Entwicklungen als<br />

auch Verän<strong>der</strong>ungen im Leistungsspektrum<br />

einzubeziehen.<br />

Die Ergebnisse sollen zeigen, welche<br />

Investitionen <strong>das</strong> <strong>Spitalzentrum</strong><br />

in den verschiedenen Bereichen<br />

<strong>der</strong> Medizintechnik über die<br />

nächsten fünf bis zehn Jahre tätigen<br />

muss.<br />

Das Projekt wird im zweiten und<br />

dritten Quartal 2003 in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Berner Beratungsfirma<br />

senox AG durchgeführt.<br />

Es ist ein dreistufiger Projektablauf<br />

vorgesehen: Anhand <strong>der</strong><br />

vorhandenen Grundlagen (Strategiepapiere<br />

des SZB, Wunschlisten<br />

<strong>der</strong> Chefärzte, usw.) und von Informationen<br />

<strong>aus</strong> vergleichbaren<br />

Projekten wird ein erster Schwerpunkteplan<br />

erarbeitet. In Gesprächen<br />

mit den Chefärzten und<br />

dem technischen Dienst werden<br />

die Schwerpunkte sodann weiter<br />

präzisiert. Und schliesslich werden<br />

die Investitionspläne <strong>der</strong> Kliniken<br />

und Abteilungen gegeneinan<strong>der</strong><br />

abgestimmt, damit sich für<br />

den Gerätepark des <strong>Spitalzentrum</strong>s<br />

eine Gesamtlinie und eine<br />

einheitliche Beschaffungsphilosophie<br />

ergibt.<br />

Bruno Röthlin


DIRECTION<br />

DE L’HOPITAL<br />

Enregistrement du temps de<br />

travail des médecins assistants<br />

et chefs de clinique<br />

A partir du 1er janvier 2003, les<br />

temps de travail des médecins assistants<br />

et chefs de clinique seront<br />

enregistrés au moyen d’un nouveau<br />

système électronique installé<br />

récemment. Plus tard, ce système<br />

sera également introduit, par étapes,<br />

pour d’autres groupes professionnels.<br />

Des terminaux d’enregistrement<br />

du temps de travail seront<br />

installés à quatre endroits: aux<br />

portes d’entrée principales de la<br />

Clinique pour enfants Wil<strong>der</strong>meth<br />

ainsi que de Chante-Merle,<br />

au parking et dans la zone d’attente<br />

des urgences. Les données<br />

relevées seront ensuite traitées par<br />

le software Polypoint-PEP d’Erne<br />

Consulting. A l’avenir, elles serviront<br />

de base à l’établissement<br />

des plans de travail des médecins<br />

assistants et chefs de clinique.<br />

Organisation des tâches<br />

liées à la communication<br />

Fin octobre, le Conseil d’administration<br />

a adopté des principes<br />

pour la communication interne et<br />

externe à tous les niveaux de direction<br />

du Centre hospitalier. Il<br />

arrête ce qui suit, à propos de l’organisation<br />

des tâches liées à la<br />

communication: „La communication<br />

externe ainsi que la communication<br />

interne relèvent de la<br />

compétence du directeur de<br />

l’hôpital. Celui-ci peut confier la<br />

prise en charge de ces tâches à un<br />

organe spécial au sein de la Direction<br />

et/ou recourir à un conseiller<br />

externe... La Direction est compétente<br />

pour ce qui a trait aux communications<br />

internes sur la marche<br />

de l’établissement, à la coordination<br />

et au développement de<br />

l’information interne. Elle soutient<br />

les différents secteurs dans<br />

leur tâche de communication.“<br />

La Direction de l’hôpital<br />

a entre-temps concrétisé ce<br />

concept organisationnel en<br />

prenant les décisions suivantes:<br />

● Afin de renforcer la prise en<br />

charge des tâches précitées, un<br />

collaborateur de la Direction est<br />

engagé comme „Chef de la communication“.<br />

Bruno Röthlin, jusqu’à<br />

maintenant adjoint à la Direction,<br />

assume cette fonction<br />

partiellement nouvelle.<br />

● S’agissant de la communication<br />

avec les médias, Geri Staudenmann<br />

s’occupe comme jusqu’à<br />

présent, en tant que chef médias<br />

mandaté par le directeur de l’hôpital,<br />

de la coordination entre les<br />

différents organes internes et les<br />

médias.<br />

Au moment de clôture de la rédaction<br />

de cet à propos, un projet<br />

détaillé de mise en oeuvre opérationnelle<br />

de la communication a<br />

été présenté à la Direction de<br />

l’hôpital. Nous en donnerons dès<br />

que possible une information<br />

complète au personnel.<br />

COMMUNICATIONS<br />

Demandes de crédit<br />

pour des investissements de<br />

remplacement<br />

L’automne passé, la CHB SA a introduit<br />

auprès de la Direction de la<br />

santé du canton de Berne deux demandes<br />

de crédit pour des investissements<br />

de remplacement, soit<br />

pour<br />

● le remplacement périodique des<br />

composants de réseau et de sécurité<br />

ainsi que des serveurs du réseau<br />

informatique du CHB (Fr. 630’400<br />

pour 2002, chaque année Fr.<br />

360’000 dès 2003)<br />

● un nouveau système d’information<br />

au laboratoire central et, en<br />

relation avec cela, la certification<br />

du laboratoire (Fr. 377’000).<br />

Analyse des besoins pour<br />

les investissements futurs<br />

La Direction de l’hôpital a commandé<br />

une analyse des besoins<br />

pour les investissements futurs en<br />

matière d’innovations dans le domaine<br />

des appareils et installations<br />

techniques de médecine. Cette<br />

analyse doit prendre en compte<br />

<strong>aus</strong>si bien les récents développements<br />

techniques que les changements<br />

dans l’éventail des prestations.<br />

Les résultats montreront à<br />

quels investissements le Centre<br />

hospitalier devra procé<strong>der</strong> ces<br />

cinq à dix prochaines années dans<br />

les différents domaines de la technique<br />

médicale.<br />

Le projet sera mené au cours des<br />

deuxième et troisième trimestres<br />

2003, en collaboration avec l’entreprise<br />

de conseil bernoise senox<br />

AG. Il est prévu que le déroulement<br />

du projet s’effectue sur trois<br />

niveaux: A l’aide des bases à disposition<br />

(documents stratégiques du<br />

CHB, listes des désidératas des médecins-chefs,<br />

etc.) et des informations<br />

tirées de projets comparables,<br />

un premier inventaire des<br />

points forts sera dressé. Ces points<br />

forts seront ensuite précisés davantage<br />

lors de discussions avec<br />

les médecins-chefs et le service<br />

technique. Et finalement, les<br />

plans d’investissements des cliniques<br />

et des services seront harmonisés<br />

de manière à ce que se dégagent,<br />

pour le parc de matériel du<br />

CHB, une ligne globale et une philosophie<br />

d’acquisition homogène.<br />

Bruno Röthlin<br />

à propos 6/2002 5


SCHWERPUNKT<br />

Drehscheibe Notfallstation<br />

Hochdramatisch wie in einem Bienenh<strong>aus</strong> geht es in einer Notfallstation<br />

zu und her, glaubt man beliebten TV-Serien wie „Emergency<br />

room“. Wie sieht <strong>der</strong> Alltag einer Notfallstation aber in <strong>der</strong> Realität<br />

<strong>aus</strong>? Sicher ist, <strong>das</strong>s an die Notfallstation als erste Anlaufstelle eines<br />

Spitals seitens <strong>der</strong> Bevölkerung höchste Ansprüche gestellt<br />

werden.<br />

30 – 40 Patienten werden täglich<br />

in <strong>der</strong> Notfallstation des <strong>Spitalzentrum</strong>s<br />

behandelt. Die meisten<br />

können ambulant behandelt<br />

und anschliessend an den<br />

H<strong>aus</strong>arzt überwiesen werden. Etwa<br />

je<strong>der</strong> vierte Patient wird stationär<br />

im Spital aufgenommen.<br />

Wenn es um Leben und Tod<br />

geht: Rega und Ambulanz als<br />

erste Glie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Notfallkette.<br />

Lorsqu’il est question de vie<br />

et de mort : la Réga et<br />

l’ambulance, premiers maillons<br />

de la chaîne des urgences.<br />

Manche Patienten werden, um<br />

eine sichere Überwachung ihres<br />

Zustandes zu gewährleisten, eine<br />

Nacht im „Motel“, einem Patientenzimmer<br />

auf <strong>der</strong> Notfallstation,<br />

untergebracht. <strong>Ein</strong>ige Patienten<br />

kommen nur für eine<br />

Gipskontrolle o<strong>der</strong> für eine spe-<br />

6 à propos 6/2002<br />

zielle Untersuchung auf den<br />

Notfall.<br />

25 Pflegende und 5 PflegeassistentInnen<br />

teilen sich die drei<br />

Arbeitsschichten, so <strong>das</strong>s auch<br />

nachts immer zwei Pflegende<br />

anwesend sind. Tagsüber und<br />

am Abend werden die drei diplomierten<br />

Pflegenden von einer<br />

Pflegeassistentin und zum<br />

Teil von Lernenden unterstützt.<br />

<strong>Ein</strong> medizinischer und<br />

ein chirurgischer Assistenzarzt<br />

sind rund um die Uhr anwe-<br />

send; sie werden bei ihrer Tätigkeit<br />

durch einen Oberarzt begleitet.<br />

Im Hintergrund sind die Ärzte<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Spezialrichtungen<br />

auf Pikett einsatzbereit.


Le service des urgences:<br />

une plaque tournante<br />

Si l’on en croit la fameuse série „Urgences“, le service des urgences<br />

bourdonne comme une ruche. Mais qu’en est-il réellement? A quoi<br />

ressemble le quotidien d’un service des urgences? Ce qui est certain,<br />

c’est que les attentes de la population par rapport à ce service,<br />

qui est le premier lieu d’accueil d’un hôpital, sont considérables.<br />

Le service des urgences du Centre<br />

hospitalier accueille 30 à 40 patients<br />

par jour. La plupart peuvent<br />

être traités de manière ambulatoire<br />

et sont ensuite adressés au<br />

médecin de famille. Environ un pa-<br />

tient sur quatre est pris en charge<br />

de façon stationnaire par l’hôpital.<br />

Certains d’entre eux sont hébergés<br />

pour une nuit au „Motel“,<br />

une chambre à disposition des patients<br />

au service des urgences, afin<br />

FOCUS<br />

de garantir une surveillance sans<br />

faille de leur état. D’autres ne<br />

viennent dans ce service que le<br />

temps d’un contrôle de leur plâtre<br />

ou en vue d’un examen spécifique.<br />

25 infirmières et 5 aide-soignantes<br />

se partagent le travail en équipes<br />

des trois-huit. De ce fait, deux infirmières<br />

sont toujours présentes,<br />

également la nuit. Au cours de la<br />

journée et le soir, les trois infirmières<br />

diplômées sont soutenues<br />

par une aide-soignante et parfois<br />

par des infirmières en formation.<br />

Deux médecins-assistants – l’un<br />

en médecine, l’autre en chirurgie –<br />

sont présents 24 heures sur 24,<br />

accompagnés par un chef de clinique.<br />

A l’arrière-plan, les médecins<br />

des différentes spécialités<br />

sont de piquet, prêts à intervenir.<br />

Ruhe bewahren, auch wenn es<br />

eilt. Hektik und Nervosität sind<br />

in <strong>der</strong> Notfallstation fehl am<br />

Platz.<br />

Gar<strong>der</strong> son calme, même<br />

lorsqu’il y a urgence. L’affolement<br />

et la nervosité n’ont pas<br />

leur place au service des<br />

urgences.<br />

Marianne Zwahlen an <strong>der</strong> Notfall<br />

Leitstelle<br />

Marianne Zwahlen à la<br />

réception des urgences<br />

à propos 6/2002 7


Montag 9.September – eine<br />

Stunde auf dem Notfall<br />

10.00 Uhr<br />

Die Ambulanz bringt einen Patienten<br />

mit starken Rückenschmerzen.<br />

Zwar plagten ihn die Schmerzen<br />

schon seit einigen Wochen,<br />

aber nun sind sie unerträglich geworden.<br />

In Koje 6 wartet er nun<br />

darauf geröntgt zu werden. Er<br />

wird mit Schmerzmedikamenten<br />

behandelt.<br />

10.05 Uhr<br />

Der Assistenzarzt nimmt die Krankengeschichte<br />

einer 97jährigen<br />

Patientin mit Herzproblemen auf.<br />

Sie lebt alleine und hatte die <strong>Ein</strong>nahme<br />

ihrer Herzmedikamente eigenständig<br />

abgebrochen. Kurz<br />

darauf telefoniert <strong>der</strong> Assistenzarzt<br />

mit dem diensthabenden Arzt<br />

für Kardiologie, um <strong>das</strong> inzwischen<br />

erstellte EKG zu besprechen<br />

und eine Herzultraschalluntersuchung<br />

vorzuschlagen.<br />

10.10 Uhr<br />

In Koje 1 wird einer Patientin von<br />

<strong>der</strong> zuständigen Pflegefachfrau eine<br />

Infusion gelegt. Sie klagt über<br />

starke Bauchschmerzen und ist<br />

von sich <strong>aus</strong> in die Notfallstation<br />

eingetreten. Erst nach <strong>der</strong> Diagnose<br />

durch den chirurgischen Assistenz-<br />

und den Oberarzt darf sie<br />

Schmerzmittel einnehmen.<br />

10.20 Uhr<br />

<strong>Ein</strong>e 75jährige Patientin, die im<br />

Motel übernachtet hat, wird nach<br />

H<strong>aus</strong>e entlassen. Sie hatte am Vorabend<br />

zu viele alkoholische Getränke<br />

zu sich genommen und<br />

litt, weil sie Alkohol nicht gewohnt<br />

war, an den Folgen dieses<br />

Exzesses.<br />

10.30 Uhr<br />

In einem weiteren Motel-Bett hat<br />

ein Patient übernachtet, welcher<br />

am Sonntag Abend mit Herzschmerzen<br />

und Bluterbrechen<br />

durch den Rettungstrupp <strong>der</strong> Ambulanz<br />

hergebracht wurde. Nun<br />

wird er auf die medizinische Bettenstation<br />

verlegt.<br />

Fortsetzung Seite 10<br />

Dr. Mario Michel erklärt ein<br />

Röntgenbild.<br />

Le Dr Mario Michel explique<br />

une radiographie.<br />

Ausdruck eines EKG<br />

Un ECG après impression<br />

Pflegefachmann Radovan<br />

Stojkovic beim Ausfüllen eines<br />

Überwachungsblattes.<br />

L’infirmier spécialisé Radovan<br />

Stojkovic en train de remplir<br />

une fiche de surveillance.<br />

8 à propos 6/2002


Une heure aux urgences<br />

le lundi, 9 septembre 2002 10.00 h<br />

L’ambulance amène un patient<br />

souffrant de fortes douleurs dorsales.<br />

Ces douleurs le tourmentent<br />

déjà depuis quelques semaines,<br />

mais elles sont devenues insupportables.<br />

Il est maintenant dans<br />

la cabine 6 et attend d’être radiographié.<br />

On lui donne des analgésiques.<br />

Esther Steiner und Margret<br />

Schni<strong>der</strong> im Gipszimmer<br />

Esther Steiner et Margret<br />

Schni<strong>der</strong> dans la salle des<br />

plâtres.<br />

Bereitstellen eines Wundversorgungssets<br />

Préparation d’un set de soin<br />

aux plaies<br />

Dr. Beatrice Mosimann versorgt<br />

eine Platzwunde am Hinterkopf<br />

einer Patientin.<br />

La Dr Béatrice Mosimann soigne<br />

une déchirure à l’arrièretête<br />

d’une patiente.<br />

10.05 h<br />

Le médecin assistant recueille<br />

l’histoire de la maladie d’une patiente<br />

âgée de 97 ans qui souffre<br />

de problèmes de cœur. Elle vit<br />

seule et avait cessé de prendre ses<br />

médicaments de façon autonome.<br />

Le médecin assistant téléphone<br />

peu après au cardiologue de service<br />

pour l’entretenir de l’ECG effectué<br />

entre-temps et proposer un ultrason.<br />

10.10 h<br />

Dans la cabine 1, l’infirmière fait<br />

une perfusion à une patiente. Celleci<br />

se plaint de forts maux de<br />

ventre; elle est venue d’elle-même<br />

aux urgences. Elle pourra prendre<br />

des antalgiques seulement lorsque<br />

le médecin assistant et le chef de<br />

clinique de chirurgie auront posé<br />

leur diagnostic.<br />

10.20 h<br />

Une patiente de 75 ans qui a passé<br />

la nuit au motel reçoit l’autorisation<br />

de rentrer à la maison. Elle<br />

avait consommé trop de boissons<br />

alcoolisées chez elle la veille et<br />

souffrait des conséquences de cet<br />

excès, n’étant pas habituée à l’alcool.<br />

10.30 h<br />

Un patient amené en ambulance<br />

dimanche soir pour des douleurs<br />

au cœur et des vomissements de<br />

sang a également passé la nuit<br />

dans le motel. On le transfère<br />

maintenant dans l’unité de médecine.<br />

Suite page 10<br />

à propos 6/2002 9


Fortsetzung von Seite 8 gel abzunehmen. <strong>Ein</strong>e Pflegefachfrau<br />

in Ausbildung besorgt die<br />

Suite de la page 9<br />

nötigen Instrumente.<br />

10.33 h<br />

L’aide-infirmière commence à<br />

nettoyer le motel. Elle change le<br />

matériel de soins utilisé.<br />

10.33 Uhr<br />

Die Pflegeassistentin beginnt mit<br />

dem Saubermachen des Motels.<br />

Sie ersetzt <strong>das</strong> verbrauchte Pflegematerial<br />

mit neuen Reserven.<br />

10.35 Uhr<br />

Die Ambulanz meldet eine Patientin<br />

an, die vom H<strong>aus</strong>arzt in ihrer<br />

Wohnung mit einer linksseitigen<br />

Lähmung aufgefunden wurde.<br />

10.40 Uhr<br />

<strong>Ein</strong> Pflegefachmann sucht bei einem<br />

ehemals drogenabhängigen<br />

Patienten eine Vene für die Blutentnahme.<br />

Er meldet dem Arzt,<br />

<strong>das</strong>s er absolut keine Möglichkeit<br />

sieht, diesem Patienten Blut zu<br />

entnehmen. Er probiert es dennoch,<br />

aber ohne den gewünschten<br />

Erfolg.<br />

10.45 Uhr<br />

Die Ambulanz bringt die Patientin<br />

mit <strong>der</strong> Lähmung auf <strong>der</strong> linken<br />

Seite. Sofort begeben sich zwei<br />

Pflegende in Koje 3 und übernehmen<br />

sie. Der Assistenzarzt <strong>der</strong> Medizin<br />

<strong>kommt</strong> hinzu und nimmt<br />

die Krankengeschichte auf.<br />

10.46 Uhr<br />

Der Assistenzarzt <strong>der</strong> Chirurgie<br />

benötigt sterile Instrumente, um<br />

bei einem Patienten in Koje 2 einen<br />

stark beschädigten Fingerna-<br />

10.50 Uhr<br />

<strong>Ein</strong> Spezialarzt für Handchirurgie<br />

zeigt dem chirurgischen Assistenzarzt<br />

<strong>das</strong> Vorgehen mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Beurteilung eines Röntgenbildes<br />

bei Handverletzungen. Der Fingernagel<br />

des Patienten muss kurz<br />

warten.<br />

10.55 Uhr<br />

In Koje 6 ist <strong>der</strong> Oberarzt <strong>der</strong><br />

Rheumatologie eingetroffen. Er<br />

will die Röntgenbil<strong>der</strong> des Patienten<br />

mit Rückenschmerzen anschauen<br />

und sie mit dem Patienten<br />

besprechen.<br />

10.56 Uhr<br />

Die Patientin mit <strong>der</strong> halbseitigen<br />

Lähmung be<strong>kommt</strong> ein Elektrokardiogramm.<br />

11.00 Uhr<br />

<strong>Ein</strong> Patient mit Mittelbauchschmerzen<br />

wird von seiner Ehefrau<br />

hergebracht. Er wird in ein<br />

Bett im Motel gelegt.<br />

Die Notfallstation ist bis auf einen<br />

freien Platz belegt. Im Mitarbeiter-<br />

Team herrscht dennoch eine<br />

freundliche und entspannte Atmosphäre.<br />

An die Fernsehserie<br />

„Emergency room“ erinnert wenig.<br />

Es darf gelacht werden, auch auf <strong>der</strong> Notfallstation. Pflegefachfrau<br />

Esther Hartmann und Selma Wasem an <strong>der</strong> Leitstelle.<br />

10 à propos 6/2002<br />

10.35 h<br />

L’ambulance annonce une patiente<br />

qui a été trouvée chez elle avec<br />

une paralysie du côté gauche par<br />

son médecin traitant.<br />

10.40 h<br />

Un infirmier s’occupe d’une patiente,<br />

ancienne toxicomane. Il<br />

cherche une veine pour une prise<br />

de sang, mais annonce au médecin<br />

qu’il ne voit absolument aucune<br />

possibilité. Il essaie toutefois,<br />

sans succès.<br />

10.45 h<br />

L’ambulance amène la patiente<br />

paralysée du côté gauche. Deux<br />

infirmiers la prennent <strong>aus</strong>sitôt en<br />

charge dans la cabine 3. Le médecin<br />

assistant en médecine intervient<br />

et s’enquiert de l’histoire de<br />

la maladie.<br />

10.46 h<br />

Dans la cabine 2, le médecin assistant<br />

de chirurgie a besoin d’instruments<br />

stériles pour enlever un<br />

ongle de doigt gravement abîmé<br />

d’un patient. Une infirmière en<br />

formation lui trouve les instruments<br />

nécessaires.<br />

10.50 h<br />

A l’aide d’une radiographie, un<br />

médecin spécialiste de la main<br />

montre au médecin assistant de<br />

chirurgie ce qu’il convient de faire<br />

dans ces cas. L’ongle du patient<br />

doit attendre un peu.<br />

10.55 h<br />

Le chef de clinique de rhumatologie<br />

est entré dans la cabine 6. Il<br />

veut voir les radiographies du patient<br />

souffrant de douleurs dorsales<br />

et en parler avec ce <strong>der</strong>nier.<br />

10.56 h<br />

La patiente présentant une paralysie<br />

du côté gauche est soumise à<br />

un électrocardiogramme.<br />

11.00 h<br />

Un patient souffrant de douleurs<br />

au ventre est amené par son<br />

épouse. Il est installé dans un lit<br />

au motel.<br />

Il n’y a plus une seule place de<br />

libre dans le service des urgences.<br />

Les collaborateurs sont pourtant<br />

aimables et détendus. On ne se<br />

souvient guère de la série télévisée<br />

„Urgences“.<br />

Il est permis de rire, même au service des urgences. L’infirmière<br />

spécialisée Esther Hartmann et Selma Wasem à la réception.


à propos unterhält sich mit Kathy<br />

Villars und Margret Schni<strong>der</strong>,<br />

Leiterinnen des Pflegeteams auf<br />

<strong>der</strong> Notfallstation<br />

Gibt es Parallelen zwischen „Emergency<br />

room“ und <strong>der</strong> Realität auf<br />

<strong>der</strong> SZB Notfallstation?<br />

KV: Ich habe diese Sendung höchstens<br />

viermal gesehen, und nie bis<br />

zum Ende. Im Vergleich zu „Emergency<br />

room“ gibt es in unserem<br />

Wartezimmer deutlich weniger<br />

wartende Patienten.<br />

MS: Der Fernseh-Notfall ist mit<br />

unserer Station sicher nicht vergleichbar.<br />

Bei „Emergency room“<br />

gibt es für jeden Patienten einen<br />

Arzt und eine Krankenschwester.<br />

Hier betreuen zwei Pflegende zusammen<br />

mit einem Arzt bis zu 6<br />

Patienten pro Nacht.<br />

Angenommen, ein Patient wird nach<br />

einem Skiunfall auf die Notfallstation<br />

gebracht. Was spielt sich in<br />

<strong>der</strong> Folge hier ab?<br />

MS: Die Ambulanz meldet den Patienten<br />

per Funk an und erklärt<br />

uns kurz die Situation. Bei <strong>Ein</strong>treffen<br />

wird <strong>der</strong> Patient vom Ambulanzteam<br />

in eine Koje gebracht,<br />

wo er von uns übernommen wird.<br />

Die Patientenaufnahme nimmt<br />

die Personalien auf, <strong>das</strong> Pflegeteam<br />

kümmert sich um den Patienten,<br />

schaut, was ihm fehlt und<br />

informiert im Fall eines Beinbruches<br />

den chirurgischen Assistenzarzt.<br />

Wie lange muss <strong>der</strong> Patient jetzt<br />

warten?<br />

MS: Je nachdem, wie viele Patienten<br />

sonst noch auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />

behandelt werden müssen,<br />

kann es länger dauern. Ansonsten<br />

ist er innerhalb von zehn Minuten<br />

schon in <strong>der</strong> Röntgenabteilung.<br />

Der Assistenzarzt entscheidet anhand<br />

des Röntgenbildes, zusammen<br />

mit dem Oberarzt, ob eine<br />

Operation angezeigt ist o<strong>der</strong> ob<br />

die Behandlung „konservativ“<br />

durchgeführt werden kann. Das<br />

Pflegeteam sorgt dafür, <strong>das</strong>s <strong>der</strong><br />

Patient gut installiert ist, keine<br />

Schmerzen leiden muss und regelmässig<br />

überwacht wird.<br />

Kathy Villars und Margret<br />

Schni<strong>der</strong>. Je<strong>der</strong> Tag bringt<br />

höchste Anfor<strong>der</strong>ungen an sie<br />

und ihr Team.<br />

Angenommen, <strong>der</strong> Patient wird konservativ<br />

behandelt, wer betreut ihn<br />

im Gipszimmer?<br />

MS: Tagsüber ist <strong>das</strong> Gipszimmer<br />

immer besetzt mit einer verantwortlichen<br />

Person für <strong>das</strong> Gipsen.<br />

Nachts ist <strong>das</strong> Pflegepersonal vom<br />

Notfall fürs Gipsen zuständig. In<br />

diesem Fall brauchen wir den Arzt<br />

nur, falls eine Reposition durchgeführt<br />

werden muss. <strong>Ein</strong>e Kontrolle<br />

wird <strong>der</strong> Arzt aber in jedem Fall<br />

durchführen. Er schreibt danach<br />

einen Bericht zu Handen des<br />

H<strong>aus</strong>arztes und ein Verordnungsblatt<br />

für den behandelnden Arzt<br />

auf <strong>der</strong> Abteilung. Falls auf einer<br />

chirurgischen o<strong>der</strong> orthopädischen<br />

Station ein Bett frei ist, können<br />

wir den Patienten an unsere<br />

dortigen KollegInnen zur Betreuung<br />

weiterleiten.<br />

Gibt es oft Bettenmangel auf den<br />

Abteilungen?<br />

KV: Fast dauernd. Sogar auf <strong>der</strong><br />

à propos s’entretient avec Kathy<br />

Villars et Margret Schni<strong>der</strong>, responsables<br />

de l’équipe d’infirmières<br />

au service des urgences<br />

Kathy Villars et Margret<br />

Schni<strong>der</strong> : chaque jour, elles et<br />

leur équipe font face aux plus<br />

hautes exigences.<br />

Existe-t-il des parallèles entre l’émission<br />

télévisée „Urgences“ et la réalité<br />

au service des urgences du CHB?<br />

KV: J’ai regardé cette émission au<br />

maximum quatre fois et jamais<br />

jusqu’à la fin. Comparativement à<br />

„Urgences“, nous avons nettement<br />

moins de patients dans notre salle<br />

d’attente.<br />

MS: On ne peut certainement pas<br />

comparer notre service à cette<br />

émission télévisée. Dans „Urgences“,<br />

chaque patient a son propre<br />

médecin ainsi qu’une infirmière.<br />

Chez nous, deux infirmières, épaulées<br />

par un médecin, soignent jusqu’à<br />

6 patients par nuit.<br />

sonnel de l’admission relève son<br />

identité, le personnel soignant<br />

l’<strong>aus</strong>culte, afin de découvrir de<br />

quoi il souffre et, en cas de fractures,<br />

prend contact avec le médecin<br />

assistant en chirurgie.<br />

Dès cet instant, combien de temps le<br />

patient devra-t-il attendre?<br />

MS: C’est selon; si, à ce momentlà,<br />

le nombre de patients présents<br />

au service des urgences est important,<br />

l’attente peut être longue.<br />

Dans le cas contraire, il se trouvera<br />

dix minutes plus tard au département<br />

des radiographies. Au vu des<br />

radios, le médecin assistant décide,<br />

conjointement avec le chef de clinique,<br />

si une opération s’avère nécessaire<br />

ou si un traitement<br />

„conservatif“ peut être effectué. Le<br />

personnel soignant veille à ce que<br />

le patient soit bien installé, ne<br />

souffre pas et soit régulièrement<br />

contrôlé.<br />

Supposons qu’un patient arrive au<br />

En supposant que le patient subisse<br />

un traitement „conservatif“, qui<br />

s’occupe de lui dans la salle des<br />

plâtres?<br />

MS: Durant la journée, une personne<br />

responsable est toujours<br />

présente dans ce local. La nuit,<br />

c’est le personnel soignant qui se<br />

charge de la pose des plâtres. Dans<br />

ce cas nous n’avons besoin du médecin<br />

que s’il s’agit de procé<strong>der</strong> à<br />

un repositionnement. Toutefois le<br />

médecin effectuera en tous les cas<br />

un contrôle. Ensuite, il écrira un<br />

rapport à l’attention du médecin<br />

service des urgences suite à un acci- de famille et une ordonnance pour<br />

dent de ski. Que va-t-il se passer ici? le médecin traitant du départe-<br />

MS: Les ambulanciers nous anment. Si un lit est disponible en<br />

noncent le patient par radio et chirurgie ou en orthopédie, nous<br />

nous expliquent brièvement la si- pouvons remettre le patient entre<br />

tuation. Lors de son arrivée, le pa- les mains des collègues de ce<br />

tient est transféré sur une couchette<br />

par les ambulanciers, puis pris en<br />

département.<br />

Fortsetzung Seite 12 charge par notre équipe. Le per-<br />

Suite page 12<br />

à propos 6/2002 11


Fortsetzung von Seite 11 technisch notwendige Betreuung<br />

hin<strong>aus</strong>geht.<br />

Suite page de la page 11<br />

Ya-t-il souvent pénurie de lits dans<br />

Wie beurteilen Sie die Zusammenar- les départements?<br />

beit mit den Ärzten?<br />

KV: Quasiment en permanence.<br />

KV: Sie ist gut, sehr gut sogar. Als Même à la station des soins inten-<br />

Pflegende merken wir natürlich – sifs, nous manquons parfois de<br />

und dessen sind sich auch die be- place. Il peut donc arriver que<br />

troffenen Assistenzärzte bewusst – nous intubions un patient au ser-<br />

wie schwierig es ist, ohne vice des urgences, qui est ensuite<br />

langjährige medizinische Erfah- transféré dans un DSI d’un autre<br />

rung auf einer Notfallstation zu hôpital. En même temps, d’autres<br />

arbeiten. <strong>Ein</strong> junger Assistenzarzt patients sont en attente d’un lit<br />

muss häufig den Oberarzt konsul- disponible. Devons-nous les transtieren;<br />

<strong>das</strong> nimmt zusätzliche Zeit férer dans un autre hôpital ou les<br />

in Anspruch.<br />

renvoyer chez eux ? Cette décision<br />

est souvent très difficile à prendre.<br />

Intensivstation ist manchmal kein<br />

Platz mehr frei. Es kann also vorkommen,<br />

<strong>das</strong>s wir auf dem Notfall<br />

einen Patienten intubieren und<br />

dann auf eine IPS eines an<strong>der</strong>en<br />

Spitals verlegen müssen. Gleichzeitig<br />

warten noch an<strong>der</strong>e Patienten<br />

auf ein Bett. Sollen wir sie in<br />

ein an<strong>der</strong>es Spital verlegen o<strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong> nach H<strong>aus</strong>e schicken? Dieser<br />

Entscheid ist oft sehr schwierig.<br />

Sind alle Patienten dankbar für die<br />

Hilfe o<strong>der</strong> gibt es auch Unzufriedene?<br />

KV: Das Warten fällt vielen Patienten<br />

sehr schwer, dies ist <strong>der</strong><br />

grösste Faktor für Unzufriedenheit.<br />

Es kann durch<strong>aus</strong> vorkommen,<br />

<strong>das</strong>s ein Patient mit einer<br />

Vor<strong>der</strong>armverstauchung dreissig<br />

bis vierzig Minuten auf <strong>das</strong> Röntgen<br />

warten muss. Bei Handverletzungen<br />

muss <strong>aus</strong> Qualitätsgründen<br />

immer ein Handchirurg beigezogen<br />

werden, was noch zu extremeren<br />

Wartezeiten führen<br />

kann.<br />

Woran erkennen Sie zufriedene Patienten?<br />

KV: Wenn wir die Rückmeldungen<br />

betrachten – Brötli, Pralinés,<br />

Blumen etc.- haben wir nicht <strong>das</strong><br />

Gefühl, <strong>das</strong>s es viele unzufriedene<br />

Patienten gibt. Mir fällt auf, <strong>das</strong>s<br />

Patienten mit einem grossen Problem<br />

vorerst einmal froh sind,<br />

<strong>das</strong>s ihnen geholfen wird, Patienten<br />

mit kleineren Problemen<br />

scheinen mir ungeduldiger.<br />

In welchen Situationen stossen Sie<br />

an Grenzen?<br />

KV: Bei Arbeitsüberlastung haben<br />

wir die Möglichkeit Hilfe anzufor<strong>der</strong>n.<br />

Die KollegInnen von <strong>der</strong> Intensivstation<br />

und <strong>der</strong> Anästhesie<br />

springen in extremen Situationen<br />

sofort ein und packen mit an. An<br />

unsere Grenzen stossen wir bei<br />

gewissen Reaktionen von Patienten,<br />

die kein Verständnis aufbringen<br />

können, wenn wir ihnen keinen<br />

Platz auf <strong>der</strong> Abteilung anbieten<br />

können, weil <strong>das</strong> Spital voll<br />

belegt ist o<strong>der</strong> wenn wir keine<br />

Zeit mehr haben für eine persönliche<br />

Betreuung, die über die<br />

Mit dreissig Pflegenden sind Sie ein<br />

recht grosses Team. Was ist <strong>der</strong><br />

Schlüssel für Ihre gute Zusammenarbeit?<br />

KV: Loben, lachen, feiern, dann<br />

läuft‘s gut! Klar, auch bei uns gibt<br />

es Probleme. Darüber kann man<br />

reden. Unser Pluspunkt ist ein<br />

harter Kern von Mitarbeitenden,<br />

die schon zehn bis zwanzig Jahre<br />

Erfahrung auf unserer Notfallstation<br />

aufweisen können. Das gibt<br />

dem Team Stabilität und vor allem<br />

eine hohe Kompetenz.<br />

MS: Ich denke, <strong>der</strong> Teamgeist ist<br />

sehr gut.<br />

Danke für <strong>das</strong> interessante Gespräch!<br />

Interview: Volker Stöckmann<br />

Kathy Villars: „Loben, lachen,<br />

feiern, dann läuft’s gut!“<br />

Kathy Villars: „Féliciter, rire,<br />

fêter et tout marche pour le<br />

mieux!“<br />

12 à propos 6/2002<br />

Tous les patients sont-ils reconnaissants<br />

ou y a-t-il des insatisfaits?<br />

KV: Pour de nombreux patients,<br />

l’attente – source d’insatisfaction<br />

la plus importante – est souvent<br />

très difficile. Il est tout à fait possible<br />

qu’un patient qui souffre d’une<br />

foulure de l’avant bras doive attendre<br />

trente à quarante minutes pour<br />

une radiographie. En cas de blessures<br />

de la main, on doit toujours<br />

faire appel à un chirurgien de la<br />

main, afin de garantir la qualité du<br />

traitement. Voilà qui peut évidemment<br />

entraîner des temps d’attente<br />

encore plus extrêmes.<br />

A quoi reconnaissez-vous des patients<br />

satisfaits?<br />

KV: Lorsque nous nous en référons<br />

aux réactions – biscuits, pralinés,<br />

fleurs, etc. – nous avons l’impression<br />

que les patients insatisfaits ne<br />

sont pas légion. Je remarque que<br />

Margret Schni<strong>der</strong>: „Der Teamgeist<br />

ist sehr gut.“<br />

Margret Schni<strong>der</strong> : „Un très<br />

bon esprit d’équipe.“<br />

ceux qui ont un problème important<br />

sont très contents de recevoir<br />

de l’aide alors que les patients<br />

moins atteints me paraissent plus<br />

impatients.<br />

Dans quelles situations arrivez-vous<br />

à vos limites?<br />

KV: En cas de surcharge de travail,<br />

nous avons la possibilité de deman<strong>der</strong><br />

de l’aide. Les collègues de<br />

la station des soins intensifs et de<br />

l’anesthésie viennent immédiatement<br />

à la rescousse lors de situations<br />

extrêmes. Nous arrivons à nos<br />

limites suite à certaines réactions<br />

de patients incapables de faire<br />

preuve de compréhension lorsque<br />

nous ne pouvons leur proposer<br />

une place dans un département,<br />

parce que l’hôpital est complet ou<br />

que nous n’avons plus le temps<br />

pour des soins personnalisés, qui<br />

dépassent l’encadrement technique<br />

nécessaire.<br />

Comment évaluez-vous la collaboration<br />

avec les médecins?<br />

KV: Elle est bonne, très bonne même.<br />

En tant qu’infirmière,– et les<br />

médecins assistants en sont également<br />

conscients – nous réalisons<br />

naturellement à quel point il est<br />

difficile de travailler dans un service<br />

des urgences sans possé<strong>der</strong><br />

une longue expérience médicale.<br />

Un jeune médecin assistant doit<br />

souvent consulter le chef de clinique,<br />

ce qui est d’autant plus gourmand<br />

en temps.<br />

Vous êtes une équipe relativement<br />

importante, puisqu’elle se compose<br />

de trente infirmières. Quelle est la clé<br />

de votre bonne collaboration?<br />

KV: Féliciter, rire, fêter, et tout<br />

marche pour le mieux ! Il est normal<br />

que nous <strong>aus</strong>si ayons nos problèmes.<br />

On peut en discuter. Notre<br />

grand avantage est un noyau solide<br />

de collaborateurs/trices, à même<br />

de faire valoir entre dix et vingt<br />

ans d’expérience au service des urgences.<br />

Voilà qui donne une stabilité<br />

à une équipe et, avant tout, un<br />

haut niveau de compétence.<br />

MS: Je pense que l’esprit d’équipe<br />

est excellent.<br />

Merci pour cet entretien intéressant<br />

Interview: Volker Stöckmann


Interview mit Dr. Claudio Jenni,<br />

Chefarzt Intensivmedizin und ärztlicher<br />

Leiter <strong>der</strong> Notfallstation<br />

Herr Doktor Jenni, wie erleben Sie<br />

die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Pflege?<br />

Das Pflegeteam auf unserer Notfallstation<br />

arbeitet sehr professionell,<br />

die Zusammenarbeit ist <strong>aus</strong>gezeichnet,<br />

dies auch im Vergleich<br />

zu an<strong>der</strong>en Notfallstationen.<br />

Die meisten <strong>der</strong> Pflegenden<br />

haben eine zweijährige Weiterbildung<br />

in Notfallpflege abgeschlossen.<br />

Die Stabilität im Team wird<br />

durch Pflegende mit zehn bis<br />

zwanzig Jahren Notfall-Erfahrung<br />

gewährleistet. Im Gegensatz dazu<br />

steht oft die geringere Erfahrung<br />

<strong>der</strong> Assistenzärzte. In ihrer Ausbildung<br />

betreffend Notfall-Medizin<br />

stehen viele Assistenzärzte erst am<br />

Anfang. Die Assistenzärzte werden<br />

über eine Zeit von einigen Monaten<br />

auf <strong>der</strong> Notfallstation eingesetzt.<br />

Im Gegensatz zur Pflege ist<br />

deshalb bei den Ärzten die Fluktuationsrate<br />

gross.<br />

Aus welchem Grund werden für die<br />

Betreuung <strong>der</strong> Patienten auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />

in erster Linie AssistenzärztInnen<br />

eingesetzt, die sich ja<br />

noch in Ausbildung befinden? Warum<br />

machen die erfahrenen Mediziner<br />

nur Hintergrunddienst?<br />

Das wird in Europa allgemein auf<br />

den Notfallstationen so gehandhabt.<br />

Der Arzt in Ausbildung erhält<br />

hier die Gelegenheit zu lernen,<br />

in dem er erst einen möglichen<br />

Behandlungspfad für den Patienten<br />

vorschlägt. Danach konsultiert<br />

er den Oberarzt, welcher<br />

ihm unter Umständen noch weitere<br />

Vorschläge macht o<strong>der</strong> ihm<br />

aufzeigt, <strong>das</strong>s eine an<strong>der</strong>e Behandlung<br />

erfolgreicher sein wird. Im<br />

amerikanischen System ist dies<br />

an<strong>der</strong>s: Dort wird die Diagnose<br />

des Patienten auf dem Notfall von<br />

einem erfahrenen Arzt gemacht.<br />

Dieser bestimmt die Behandlung<br />

und delegiert die Ausführung, je<br />

nach Schweregrad <strong>der</strong> Erkrankung,<br />

an einen jüngeren Arzt, <strong>der</strong><br />

sich noch in Ausbildung befindet.<br />

Wäre dieses amerikanische System<br />

nicht vorteilhafter für die Patienten?<br />

Dr. Claudio Jenni ist voller<br />

Lobes für die gute Atmosphäre<br />

auf <strong>der</strong> Notfallstation.<br />

Denken Sie, <strong>das</strong>s sich die ärztliche<br />

Betreuung auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />

zukünftig in diese Richtung verän<strong>der</strong>n<br />

wird?<br />

Ja, ich bin <strong>der</strong> Meinung, <strong>das</strong>s <strong>der</strong><br />

<strong>Ein</strong>satz eines erfahrenen Notfallarztes<br />

im Vor<strong>der</strong>grunddienst auf<br />

<strong>der</strong> Notfallstation sinnvoll ist. Das<br />

sind aber Modelle, welche in keiner<br />

europäischen Notfallstation<br />

bis heute realisiert sind, nicht einmal<br />

in den Notfallstationen <strong>der</strong><br />

Universitätskliniken. Diese Modelle<br />

werden jedoch geprüft; und<br />

dies insbeson<strong>der</strong>e im Rahmen <strong>der</strong><br />

Diskussion um <strong>das</strong> Berufsbild des<br />

Spitalfacharztes. Das SZB ist <strong>das</strong><br />

erste Spital im Kanton Bern, welches<br />

bereits ab 1. Januar 2003 eine<br />

Spitalfachärztin auf <strong>der</strong> Chirurgischen<br />

Klinik eingestellt hat. Ich<br />

denke, es wäre sinnvoll, über eine<br />

solche Stelle auch auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />

zu diskutieren.<br />

Welche Erwartungen haben Sie an<br />

die Ärzte auf <strong>der</strong> Notfallstation?<br />

Wir sind dabei, schriftliche Kriterien<br />

<strong>aus</strong>zuarbeiten, welche Vor-<br />

Interview avec le Dr Claudio<br />

Jenni, médecin-chef de la<br />

médecine intensive et responsable<br />

médical des urgences<br />

Le Dr Claudio Jenni n’a que<br />

des louanges pour la bonne<br />

atmosphère qui règne au service<br />

des urgences.<br />

cins assistants qui sont encore en<br />

formation? Pourquoi les médecins<br />

expérimentés ne jouent-ils qu’un rôle<br />

d’arrière-plan?<br />

Il en va ainsi, généralement, dans<br />

les services des urgences européens.<br />

Le médecin en formation y<br />

trouve l’occasion d’apprendre à<br />

proposer une possibilité de traitement<br />

pour le patient. Il consulte le<br />

chef de clinique qui, suivant les<br />

circonstances, fait encore d’autres<br />

propositions de traitement ou lui<br />

montre pourquoi un plus grand<br />

succès sera obtenu avec tel autre<br />

traitement. Dans le système américain,<br />

c’est différent: là-bas, aux<br />

urgences, le diagnostic du patient<br />

est posé par un médecin expérimenté.<br />

Celui-ci décide du traitement<br />

et en délègue l’exécution,<br />

suivant le degré de gravité de la<br />

maladie, à un médecin plus jeune<br />

qui est encore en formation.<br />

Docteur Jenni, comment vivez-vous<br />

la collaboration avec le personnel<br />

soignant?<br />

Le système américain ne serait-il pas<br />

L’équipe de soins de notre service plus avantageux pour le patient?<br />

des urgences travaille de manière Pensez-vous que la prise en charge<br />

très professionnelle. La collabora- médicale au service des urgences ira<br />

tion est excellente, également en dans cette direction à l’avenir?<br />

comparaison avec d’autres ser- Oui, je suis d’avis qu’il est judivices<br />

des urgences. La plupart des cieux d’engager un médecin expé-<br />

infirmières et infirmiers du service rimenté appelé à jouer un rôle pré-<br />

ont achevé une formation de deux pondérant au service des ur-<br />

années dans ce domaine. La stabigences. Mais ce sont des modèles<br />

lité dans l’équipe est garantie par qui n’ont été concrétisés dans au-<br />

des personnes qui ont entre dix et cun service des urgences européen<br />

vingt ans d’expérience en la ma- jusqu’à maintenant, pas même<br />

tière, ce qui fait souvent contraste dans les services des urgences des<br />

avec l’expérience moins impor- cliniques universitaires. Ces motante<br />

des médecins assistants. dèles ont toutefois été étudiés,<br />

Beaucoup de médecins assistants particulièrement dans le cadre de<br />

n’en sont qu’au début de leur for- la discussion sur le profil profesmation<br />

en médecine des urgences. sionnel du médecin hospitalier. Le<br />

Ils sont engagés pour une période CHB est le premier hôpital du can-<br />

de quelques mois au service des ton de Berne à avoir engagé, pour<br />

urgences, d’où un taux de fluctua- le 1er janvier 2003 déjà, un médetion<br />

important chez les médecins, cin hospitalier à la Clinique de<br />

ce que l’on ne retrouve pas chez chirurgie. Je pense qu’il serait ju-<br />

les infirmières et infirmiers. dicieux de discuter d’un tel poste<br />

également pour le service des ur-<br />

Pour quel motif engage-t-on en premier<br />

lieu, pour s’occuper des patients<br />

gences.<br />

Fortsetzung Seite 14 du service des urgences, des méde-<br />

Suite page 14<br />

à propos 6/2002 13


Fortsetzung von Seite 13 gute Atmosphäre allgemein auf<br />

<strong>der</strong> Notfallstation erhalten blei-<br />

Suite de la page 13<br />

ben. Es soll nicht zu einem Aus- Quelles sont vos attentes en ce qui<br />

einan<strong>der</strong>driften zwischen pflegeri- concerne les médecins au service des<br />

schen und ärztlichen Aufgaben urgences?<br />

kommen. Auf unserer Notfallstati- Nous sommes en train de mettre<br />

on besteht eine enge fachliche par écrit des critères, de fixer les<br />

und menschliche Zusammenar- conditions que doit remplir le mébeit<br />

zwischen Ärzten und Pflegendecin engagé au service des urden.<br />

Häufig sind es die Pflegengences. Ce n’est pas simple. Il existe<br />

den, welche aufgrund ihrer Erfah- des médecins qui ne sont pas<br />

rungen medizinische Tipps an die faits pour les urgences, malgré une<br />

jungen Ärzte weitergeben. Diese activité de trois années dans une<br />

Ratschläge werden von den Ärz- spécialité. Au service des urgences,<br />

ten dankbar angenommen, auch le médecin ne doit pas seulement<br />

wenn sie die „Akademiker“ sind. pouvoir réduire une fracture du ra-<br />

Ich wünsche mir, <strong>das</strong>s diese Art dius ou <strong>aus</strong>culter un cœur, mais<br />

<strong>der</strong> Zusammenarbeit so weiter be- <strong>aus</strong>si, et surtout, ouvrir l’œil et prêstehen<br />

bleibt. Betreffend ärztliter l’oreille en permanence afin de<br />

cher Betreuung sollte die Rich- ne rien perdre de ce qui se passe<br />

tung einer Professionalisierung autour de lui. Cette capacité peut<br />

auf <strong>der</strong> Notfallstation eingeschla- se développer, mais elle n’est pas<br />

gen werden. Vor zirka einem Jahr<br />

wurde die Interessengemeinschaft<br />

donnée à tout le monde.<br />

<strong>der</strong> leitenden Ärzte von Notfallsta- On parle beaucoup, ces temps, de<br />

tionen gegründet, die sich unter l’ouverture de policliniques; est-ce<br />

an<strong>der</strong>em diesem Aspekt widmet. qu’une policlinique allégerait la tâche<br />

du service des urgences du CHB?<br />

Herr Doktor Jenni, wir bedanken uns Théoriquement oui. Mais cette<br />

für Ihre Offenheit!<br />

idée ne rencontre pas l’approbation<br />

des médecins traitants de<br />

Interview: Eberhard Fink und notre région. La solution, pour<br />

Volker Stöckmann nous, est d’instaurer une étroite<br />

collaboration avec les médecins<br />

r<strong>aus</strong>setzungen ein Arzt erfüllen<br />

muss, wenn er auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />

eingesetzt wird. Das ist nicht<br />

ganz einfach. Es gibt Ärzte, die,<br />

trotz drei Jahren Tätigkeit auf einem<br />

Fachgebiet, für den Notfall<br />

schlecht geeignet sind. Der Arzt<br />

muss hier nicht nur eine Radiusfraktur<br />

in Ordnung bringen o<strong>der</strong><br />

ein Herz <strong>aus</strong>kultieren können,<br />

son<strong>der</strong>n er muss vor allem ständig<br />

die Augen und Ohren offen halten<br />

und in Erfahrung bringen, was<br />

ringsherum alles läuft. Diese<br />

Fähigkeit kann man sich teilweise<br />

antrainieren, sie ist aber nicht jedem<br />

gegeben.<br />

Derzeit wird viel über die Eröffnung<br />

von Polikliniken gesprochen; wäre eine<br />

Poliklinik für den Notfall des SZB<br />

eine Entlastung?<br />

Theoretisch ja. Allerdings wird <strong>der</strong><br />

Betrieb einer Poliklinik von den<br />

H<strong>aus</strong>ärzten in unserer Region<br />

nicht begrüsst. Unsere Lösung ist<br />

eine enge Zusammenarbeit mit<br />

den H<strong>aus</strong>ärzten, so <strong>das</strong>s diese die<br />

Funktion und Arbeit <strong>der</strong> Poliklinik<br />

übernehmen.<br />

Wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit<br />

mit den H<strong>aus</strong>ärzten?<br />

Wir för<strong>der</strong>n mit verschiedenen<br />

Mitteln eine enge Zusammenarbeit<br />

auf freundschaftlicher Basis.<br />

<strong>Ein</strong> Beispiel dafür sind die Qualitätszirkel,<br />

welche periodisch mit<br />

den Internisten des <strong>Spitalzentrum</strong>s<br />

<strong>Biel</strong> und den H<strong>aus</strong>ärzten<br />

durchgeführt werden. Dort werden<br />

sowohl medizinische Probleme,<br />

als auch die Optimierung <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit <strong>aus</strong> Sicht <strong>der</strong><br />

H<strong>aus</strong>ärzte besprochen. Die Chirurgen<br />

haben im Gipszimmer zum<br />

Beispiel eine Liste aufgehängt, auf<br />

welcher vermerkt ist, welcher<br />

H<strong>aus</strong>arzt die Nachkontrollen selber<br />

durchführen möchte und welcher<br />

diese lieber an <strong>das</strong> SZB delegiert.<br />

So können wir auch bei Patienten,<br />

die nachts eine Gipsschiene<br />

bekommen, die Nachkontrolle<br />

einplanen.<br />

Was wünschen sie sich für die Zukunft<br />

<strong>der</strong> Notfallstation?<br />

Ich wünsche mir, <strong>das</strong>s die Professionalität<br />

des Pflegeteams und die<br />

Dr. Claudio Jenni im Gespräch<br />

mit Dr. Mario Michel<br />

14 à propos 6/2002<br />

Le Dr Claudio Jenni en discussion<br />

avec le Dr Mario Michel<br />

traitants, de manière à ce que ces<br />

<strong>der</strong>niers assument la fonction et le<br />

travail d’une policlinique.<br />

Comment se présente cette collaboration<br />

avec les médecins traitants?<br />

Nous favorisons par divers moyens<br />

une étroite collaboration fondée<br />

sur la convivialité. Les cercles de<br />

qualité, auxquels participent périodiquement<br />

les internistes du<br />

CHB et les médecins traitants,<br />

constituent un exemple à cet<br />

égard. On y discute <strong>aus</strong>si bien de<br />

problèmes médicaux que de l’optimalisation<br />

de la collaboration. Les<br />

chirurgiens ont affiché à la salle<br />

des plâtres une liste indiquant quel<br />

médecin traitant souhaite effectuer<br />

lui-même les contrôles ultérieurs<br />

et quel médecin traitant préfère<br />

déléguer cette tâche au CHB.<br />

Ainsi, nous pouvons planifier les<br />

contrôles ultérieurs également<br />

avec les patients à qui nous faisons<br />

un plâtre pendant la nuit.<br />

Que désirez-vous pour l’avenir du<br />

service des urgences?<br />

Je désire que soient maintenus le<br />

professionnalisme de l’équipe de<br />

soins du service des urgences ainsi<br />

que la bonne atmosphère qui y<br />

règne. Il faut éviter qu’un fossé se<br />

creuse entre les tâches infirmières<br />

et les tâches médicales. Dans ce<br />

service, on trouve une étroite collaboration<br />

professionnelle et humaine<br />

entre les médecins et le personnel<br />

soignant. Il n’est pas rare<br />

que ce soient les infirmières et infirmiers<br />

qui, du fait de leur expérience,<br />

donnent des tuyaux médicaux<br />

aux jeunes médecins. Ces<br />

conseils sont reçus avec reconnaissance<br />

par les médecins, même si ce<br />

sont eux, les „académiciens“. Je désire<br />

que cette sorte de collaboration<br />

se poursuive à l’avenir. S’agissant<br />

des soins médicaux, nous devons<br />

nous diriger vers une professionnalisation<br />

au service des urgences. La<br />

communauté d’intérêts des médecins-chefs<br />

de services des urgences,<br />

qui a été fondée il y a un an, étudie,<br />

entre autres, cette question.<br />

Docteur Jenni, nous vous remercions<br />

de votre franchise!<br />

Interview: Eberhard Fink et<br />

Volker Stöckmann


Das Berner<br />

Modell<br />

Spitalfachärztin/<br />

Spitalfacharzt<br />

Der Umbruch im Gesundheitswesen<br />

zwingt dazu, <strong>das</strong> System<br />

zu überdenken und nach neuen<br />

Lösungen zu suchen. Aus dieser<br />

Situation her<strong>aus</strong> hat die Gesundheits-<br />

und Fürsorgedirektion<br />

des Kantons Bern gemeinsam<br />

mit Vertretern <strong>aus</strong> dem<br />

Gesundheitswesen <strong>das</strong> Berner<br />

Modell Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />

erarbeitet. Es handelt<br />

sich um ein flexibles Konzept,<br />

welches die Spitäler zur Schaffung<br />

solcher Stellen ermuntern<br />

möchte. Das <strong>Spitalzentrum</strong> hat<br />

nun als erstes Spital im Kanton<br />

Bern ab 1. Januar 2003 eine Spitalfachärztin<br />

eingestellt.<br />

Das Berner Modell Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />

soll helfen, einige<br />

<strong>der</strong> anstehenden Probleme in<br />

unserem Gesundheitswesen zu lösen.<br />

Dies sind in erster Linie Qualitätssicherung<br />

und Kostenkontrolle,<br />

in zweiter Linie auch reduzierte<br />

Arbeitszeiten für Ärztinnen<br />

und Ärzte.<br />

Der Spitalfacharzt wird auf längere<br />

Frist eingestellt und leistet eigenverantwortliche<br />

direkte ärztliche<br />

Betreuung auf Facharzt-Niveau.<br />

Er kann <strong>aus</strong>serdem Aus- und<br />

Weiterbildungsaufgaben übernehmen,<br />

sowohl zugunsten <strong>der</strong> Assistenzärzte<br />

als auch des Pflegepersonals.<br />

Bisher hatte ein Arzt mit<br />

Facharzttitel praktisch nur zwei<br />

Entwicklungsmöglichkeiten: die<br />

Eröffnung einer eigenen Praxis<br />

o<strong>der</strong> <strong>das</strong> Anstreben einer leitenden<br />

Stellung in einem Spital, was<br />

ein reger Stellenwechsel bedeutete.<br />

Mit <strong>der</strong> Schaffung des Berner<br />

Modells Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />

soll eine attraktive Alter-<br />

native geboten werden. Diese Stelle<br />

eignet sich für Teilzeit- und Job-<br />

Sharing-Angebote für Ärztinnen<br />

und Ärzte, welche Berufs- und Familienarbeit<br />

unter einen Hut bringen<br />

möchten.<br />

Für den Spitalbetrieb ergeben sich<br />

gewichtige Vorteile. Mit <strong>der</strong> langfristigen<br />

Anstellung bleibt <strong>das</strong> erarbeitete<br />

organisationelle und<br />

fachliche Wissen eines Arztes dem<br />

Spital erhalten. Dies sichert die<br />

Qualität <strong>der</strong> Leistungen und erleichtert<br />

die <strong>Ein</strong>arbeitung neuer<br />

Assistenzärzte.<br />

Mit dem Berner Modell Spitalfachärztin/Spitalfacharzt<br />

haben<br />

die Berner Spitäler nun ein flexibles<br />

und entwicklungsfähiges<br />

Konzept in <strong>der</strong> Hand, <strong>das</strong> auf die<br />

spezifischen Bedürfnisse eines Spitals<br />

angepasst werden kann. Dies<br />

hat <strong>der</strong> Medizinische Führungs<strong>aus</strong>schuss<br />

(MFA) im SZB dann<br />

auch getan.<br />

Das Konzept für <strong>das</strong> <strong>Spitalzentrum</strong><br />

<strong>Biel</strong> sieht vorerst eine Spitalfacharztstelle<br />

mit internistischer<br />

Ausbildung für die Chirurgische<br />

Klinik vor. Mit <strong>der</strong> zunehmenden<br />

Lebenserwartung werden chirurgische<br />

Patienten immer älter und<br />

haben naturgemäss immer komplexere<br />

internistische Nebendiagnosen.<br />

<strong>Ein</strong> Spitalfacharzt mit<br />

entsprechen<strong>der</strong> Ausbildung kann<br />

daher auf <strong>der</strong> chirurgischen Klinik<br />

die prä- und postoperative Betreuung<br />

dieser Patienten qualitativ erheblich<br />

verbessern. Die chirurgischen<br />

Oberärzte werden durch<br />

den Spitalfacharzt <strong>aus</strong>serdem in<br />

AKTUELL / ACTUEL<br />

Fortsetzung Seite 16<br />

Le modèle<br />

bernois des<br />

médecins<br />

hospitaliers<br />

Les bouleversements dans le<br />

domaine de la santé nous obligent<br />

à réexaminer le système et<br />

à chercher de nouvelles solutions.<br />

Au vu de cette situation,<br />

la Direction de la santé publique<br />

et de la prévoyance sociale<br />

(SAP) du canton de Berne a élaboré<br />

le modèle bernois des médecins<br />

hospitaliers en collaboration<br />

avec des représentants<br />

du domaine de la santé. Il s’agit<br />

d’un concept flexible, sensé encourager<br />

les hôpitaux à créer de<br />

tels postes. Le Centre hospitalier<br />

est le premier hôpital du<br />

canton à avoir engagé un médecin<br />

hospitalier, une femme, pour<br />

le 1er janvier 2003.<br />

Dr. Seline Voney, die erste<br />

Spitalfachärztin im Kanton<br />

Bern<br />

Le modèle bernois des médecins<br />

hospitaliers doit ai<strong>der</strong> à régler certains<br />

problèmes en suspens dans<br />

notre domaine sanitaire. Il s’agit<br />

en premier lieu de l’assurance qualité<br />

et du contrôle des coûts, puis<br />

également de la réduction du<br />

temps de travail des médecins.<br />

Le médecin hospitalier est engagé<br />

sur le long terme et fournit de son<br />

propre chef des soins médicaux directs<br />

en sa qualité de médecin spécialisé.<br />

Il peut en outre effectuer<br />

des tâches de formation et de formation<br />

continue, tant en faveur<br />

des médecins-assistants que du<br />

Suite page 17<br />

Dr Seline Voney, première médecin<br />

hopitalier dans le canton<br />

de Berne<br />

à propos 6/2002 15


Fortsetzung von Seite 15<br />

<strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung und<br />

den administrativen Aufgaben<br />

unterstützt und entlastet. Aus <strong>der</strong><br />

Sicht <strong>der</strong> Pflegenden ergibt sich<br />

ein weiteres grosses Plus:<br />

Während den Operationsaktivitäten<br />

<strong>der</strong> Chirurgen haben sie einen<br />

kompetenten Ansprechpartner in<br />

<strong>der</strong> Person des Spitalfacharztes,<br />

<strong>der</strong> auf den Abteilungen zur Ver-<br />

fügung steht. Die Chirurgische<br />

Klinik hat sich zudem mit <strong>der</strong><br />

Schaffung dieser Stelle zum Ziel<br />

gesetzt, die gefor<strong>der</strong>te Arbeitszeitreduktion<br />

für Ärzte auf 50 Stunden<br />

pro Woche umzusetzen.<br />

Wie sich <strong>das</strong> Konzept in <strong>der</strong> Praxis<br />

bewährt, wird sich zeigen; vielversprechend<br />

scheint es zu sein.<br />

Spitalfachärztin Dr. Seline Voney<br />

Dr. Seline Voney, heute<br />

Oberärztin an <strong>der</strong> Medizinischen<br />

Klinik wird als erste Spitalfachärztin<br />

in die Geschichte des<br />

SZB eingehen. Am 1. Januar<br />

2003 wird die Internistin ihre Arbeit<br />

an <strong>der</strong> Chirurgischen Klinik<br />

aufnehmen. à propos hat <strong>der</strong><br />

zukünftigen Spitalfachärztin ein<br />

paar Fragen gestellt.<br />

Sie beginnen am 1. 1. 2003 Ihre<br />

Tätigkeit als Spitalfachärztin an <strong>der</strong><br />

Chirurgischen Klinik. Was ist Ihre<br />

Motivation als Aerztin im Spital eine<br />

Dauerstelle anzunehmen?<br />

Ich schätze es sehr, in einem Team<br />

zu arbeiten und den mir wichtigen<br />

gegenseitigen fachlichen Aust<strong>aus</strong>ch<br />

nicht nur mit meiner eigenen<br />

Berufsgruppe zu pflegen. Bei<br />

dieser Form interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

kann man durch<strong>aus</strong><br />

von Pionierarbeit sprechen.<br />

Sie erfor<strong>der</strong>t von allen sehr viel<br />

Flexibilität und Innovationsbereitschaft.<br />

<strong>Ein</strong>e eigene Praxis hat<br />

mich weniger interessiert. Ausserdem<br />

hat <strong>das</strong> <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong><br />

mit seiner Zentrumsfunktion und<br />

einer Chirurgie, die auf hohem<br />

Niveau arbeitet, ein breites Spektrum<br />

an Krankheitsbil<strong>der</strong>n anzubieten.<br />

Die interessante und vielseitige<br />

Tätigkeit als internistische<br />

Spitalfachärztin an <strong>der</strong> Chirurgischen<br />

Klinik sowie die mo<strong>der</strong>nen<br />

Anstellungsbedingungen sind für<br />

mich sehr attraktiv.<br />

Warum wurde die Spitalfacharztstelle<br />

an <strong>der</strong> Chirurgischen Klinik<br />

mit einer Internistin besetzt?<br />

Es ist nicht nur für <strong>das</strong> <strong>Spitalzentrum</strong><br />

son<strong>der</strong>n auch für den Kanton<br />

Bern ein Novum, <strong>das</strong>s eine In-<br />

ternistin an einer Allgemeinchirurgischen<br />

Klinik tätig ist. Die Betreuung<br />

<strong>der</strong> zunehmend älteren<br />

und damit auch polymorbi<strong>der</strong>en<br />

chirurgischen Patienten ist eine<br />

aufwändige Aufgabe. Den Chirurgen,<br />

die oft durch hohe Präsenzzeiten<br />

im Operationssaal absorbiert<br />

sind, bleibt dafür kaum<br />

genügend Zeit. Als Internistin und<br />

<strong>aus</strong>gebildete Anästhesistin werde<br />

ich mich hauptsächlich diesen<br />

Aspekten widmen, im Sinne einer<br />

ganzheitlichen Betreuung und damit<br />

Qualitätssteigerung <strong>der</strong> Behandlung<br />

<strong>der</strong> chirurgischen Patienten.<br />

Welche weiteren Tätigkeiten beinhaltet<br />

Ihre Stelle?<br />

Neben <strong>der</strong> wichtigen Entlastung<br />

<strong>der</strong> Chirurgischen Oberärzte von<br />

<strong>der</strong> internistischen und allgemeinmedizinischenAbteilungsarbeit<br />

werde ich auch Funktionen<br />

in <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

von Studenten und Assistenten<br />

<strong>der</strong> Chirurgischen Klinik übernehmen.<br />

Es ist mir wichtig, nicht<br />

nur ihr chirurgisches Fachwissen<br />

mit Fachwissen <strong>der</strong> Inneren Medizin<br />

zu ergänzen, son<strong>der</strong>n gerade<br />

auch jüngere Assistenten in<br />

die Klinikarbeit und ihre verantwortungsvolle<br />

Tätigkeit als Aerzte<br />

einzuführen. Ich denke, <strong>das</strong>s<br />

mit <strong>der</strong> Integration einer Internistin<br />

ins Chirurgische Team eine<br />

wesentlich breitere Aus- und<br />

Weiterbildung <strong>der</strong> chirurgischen<br />

Studenten und Assistenten möglich<br />

wird, was die Chirurgische<br />

Klinik als Weiterbildungsklinik<br />

noch attraktiver werden lassen<br />

könnte.<br />

Des Weiteren werde ich auch ad-<br />

16 à propos 6/2002<br />

ministrative Aufgaben innerhalb<br />

<strong>der</strong> Klinik übernehmen.<br />

Was bedeutet Ihre Tätigkeit für die<br />

Pflegenden?<br />

Meine Tätigkeit erfor<strong>der</strong>t eine enge<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Pflege.<br />

Während <strong>der</strong> operativen<br />

Tätigkeit <strong>der</strong> Ober- und Assistenzärzte<br />

werde ich als ständige Ansprechpartnerin<br />

zur Verfügung<br />

stehen, was nicht nur <strong>der</strong> Betreuung<br />

<strong>der</strong> Patienten zugute <strong>kommt</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n gerade auch die Arbeit<br />

<strong>der</strong> Pflegenden erleichtern dürfte.<br />

Ist dieser Job beson<strong>der</strong>s auch für<br />

Frauen attraktiv?<br />

Durch<strong>aus</strong>. Das Konzept schliesst<br />

zum Beispiel ein Job-Sharing<br />

nicht <strong>aus</strong>, was ich sehr mo<strong>der</strong>n<br />

finde. Ich gedenke aber nicht, davon<br />

Gebrauch zu machen. Ausserdem<br />

sind wie gesagt die Anstellungsbedingungen<br />

mit geregelten<br />

Arbeitszeiten sehr fortschrittlich<br />

und lassen neben dem<br />

Beruf genügend Freiraum für Fa-<br />

Seline Voney ist in Bern geboren<br />

und aufgewachsen. Ihr<br />

Medizinstudium hat sie an <strong>der</strong><br />

Universität Bern 1989 abgeschlossen.<br />

Sie arbeitete als<br />

Assistentin in Heiligenschwendi,<br />

am Inselspital, am Regionalspital<br />

Burgdorf und seit<br />

1996 am <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong>.<br />

1996 erwarb sie den FMH Titel<br />

in Anästhesie und 1998 den<br />

FMH Titel in Innerer Medizin.<br />

Seit 1997 ist sie Oberärztin an<br />

<strong>der</strong> Medizinischen Klinik des<br />

<strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong>.<br />

milie und die persönliche Weiterentwicklung.<br />

Frau Dr. Voney, ich wünsche Ihnen<br />

einen guten Start an <strong>der</strong> Chirurgischen<br />

Klinik und danke für <strong>das</strong> Gespräch.<br />

Interview: Selma Müller


Suite de la page 15<br />

personnel soignant. Jusqu’à présent<br />

un médecin possédant le titre<br />

de médecin spécialisé n’avait pratiquement<br />

que deux possibilités de<br />

développement: ouvrir son propre<br />

cabinet ou viser une position dirigeante<br />

dans un hôpital, ce qui signifiait<br />

des changements d’emploi<br />

importants. La création du modèle<br />

bernois des médecins hospitaliers<br />

permet de proposer une alternative<br />

attrayante. Ce poste se prête<br />

bien au travail à temps partiel et<br />

représente une offre intéressante<br />

de partage des tâches pour des médecins<br />

qui souhaitent concilier vie<br />

professionnelle et vie familiale.<br />

Pour l’hôpital, les avantages sont<br />

nombreux. Par un engagement<br />

durable, le savoir qu’un médecin<br />

acquiert sur le plan organisationnel<br />

et professionnel demeure acquis<br />

à l’hôpital. Voilà qui garantit<br />

la qualité des prestations et facilite<br />

l’intégration des nouveaux médecins-assistants.<br />

A présent, avec le modèle bernois<br />

des médecins hospitaliers, les hôpitaux<br />

bernois disposent d’un<br />

concept flexible, susceptible d’évoluer,<br />

qu’il est possible d’adapter<br />

aux besoins spécifiques d’un hôpital.<br />

C’est ce que le Comité de direction<br />

médicale (CDM) du CHB a<br />

donc réalisé.<br />

Le concept élaboré pour le Centre<br />

hospitalier de <strong>Bienne</strong> prévoit<br />

d’abord un poste de médecin hospitalier<br />

pour la Clinique de chirurgie<br />

qui est au bénéfice d’une formation<br />

en médecine interne. Au vu<br />

de l’augmentation de l’espérance<br />

de vie, les patients en chirurgie deviennent<br />

toujours plus âgés et les<br />

diagnostics secondaires internes<br />

dont ils souffrent naturellement<br />

sont toujours plus complexes.<br />

C’est pourquoi un médecin hospitalier<br />

avec une formation adéquate<br />

peut notablement améliorer les<br />

soins pré- et post-opératoires de ce<br />

genre de patients. En outre, les<br />

chefs de clinique sont soutenus et<br />

déchargés par le médecin hospitalier<br />

dans le domaine de la formation<br />

et de la formation continue<br />

ainsi que dans les tâches adminis-<br />

tratives. Pour le personnel soignant,<br />

il en résulte un autre avantage:<br />

pendant les activités opératoires<br />

du chirurgien, il continue<br />

d’avoir une interlocutrice ou un<br />

interlocuteur compétent en la per-<br />

sonne du médecin hospitalier, qui<br />

se tient à disposition dans le département.<br />

En outre, avec la création<br />

de ce poste, la Clinique de chirurgie<br />

s’est fixée comme but de mettre<br />

en œuvre la réduction du temps de<br />

Dr Seline Voney, médecin hospitalier<br />

La Dr Seline Voney, actuellement<br />

cheffe de clinique à la Clinique<br />

de médecine entrera dans<br />

l’histoire du CHB: en effet, le 1er<br />

janvier 2003, cette spécialiste<br />

des maladies internes débutera<br />

en tant que premier médecin<br />

hospitalier à la Clinique de chirurgie.<br />

„à propos“ a posé quelques<br />

questions à la future femme<br />

médecin hospitalier.<br />

Le 1. 1. 2003 vous débutez en tant<br />

que médecin hospitalier à la Clinique<br />

de chirurgie. Qu’est-ce qui vous<br />

motive, en tant que médecin, à accepter<br />

une place à durée indéterminée<br />

dans un hôpital?<br />

J’apprécie énormément de pouvoir<br />

travailler au sein d’une équipe. Cela<br />

me permet de soigner les échanges<br />

entre les différentes professions et<br />

pas seulement dans mon domaine,<br />

ce que je trouve important. Le fait<br />

que cette forme de collaboration interdisciplinaire<br />

soit totalement<br />

nouvelle permet de parler d’un travail<br />

de pionnier. Ouvrir mon propre<br />

cabinet ne m’intéressait guère.<br />

De plus, le Centre hospitalier de<br />

<strong>Bienne</strong>, de par sa fonction centrale<br />

et sa chirurgie de très haut niveau,<br />

me met en contact avec un large<br />

spectre de maladies. Ce travail de<br />

médecin des maladies internes et<br />

médecin hospitalier au sein de la<br />

Clinique de chirurgie, ainsi que les<br />

conditions mo<strong>der</strong>nes d’engagement<br />

sont également des éléments<br />

très attrayants.<br />

Pourquoi ce poste de médecin hospitalier<br />

de la Clinique de chirurgie a-til<br />

été confié à une spécialiste des<br />

maladies internes?<br />

Le fait qu’une femme médecin de<br />

médecine interne soit engagée<br />

dans une Clinique de chirurgie<br />

générale ne représente pas seulement<br />

une nouveauté pour le Centre<br />

hospitalier, mais également<br />

pour le canton de Berne. Les soins<br />

aux personnes de plus en plus<br />

âgées et donc <strong>aus</strong>si les patients poly-morbides<br />

en chirurgie constituent<br />

une lourde tâche. Souvent<br />

absorbés par de nombreuses heures<br />

dans la salle d’opération, les<br />

chirurgiens n’ont plus guère le<br />

temps de s’occuper d’eux. En tant<br />

que médecin de médecine interne<br />

et anesthésiste de formation, je<br />

me consacrerai essentiellement à<br />

ces aspects, dans le sens de soins<br />

globaux – et donc d’un accroissement<br />

de la qualité des soins – aux<br />

patients de la chirurgie.<br />

Quelles sont les autres activités<br />

qu’englobe votre poste?<br />

A côté de l’importante décharge<br />

des chefs de Clinique en chirurgie<br />

induit par le travail du département<br />

de la médecine interne et de<br />

la médecine générale, je prendrai<br />

en charge des fonctions dans la<br />

formation et la formation continue<br />

des étudiants et des assistants<br />

de la Clinique de chirurgie. Il est<br />

important de compléter non<br />

seulement leur savoir spécialisé<br />

par des connaissances de médecine<br />

interne, mais d’initier également<br />

de jeunes assistants au travail<br />

clinique et à leur activité de<br />

médecin aux multiples responsabilités.<br />

Je pense que le fait d’intégrer<br />

une femme médecin émanant<br />

de la médecine interne dans une<br />

équipe de chirurgie permettra<br />

d’élargir notablement la formation<br />

et la formation continue des<br />

étudiants en chirurgie et des assistants.<br />

Cela pourrait augmenter<br />

encore l’attrait de la Clinique de<br />

chirurgie en tant que clinique de<br />

perfectionnement.<br />

Par ailleurs, j’effectuerai également<br />

des tâches administratives<br />

au sein de la clinique.<br />

Que signifie votre activité pour le personnel<br />

soignant?<br />

Mon travail exige une collabora-<br />

travail exigée pour les médecins, à<br />

savoir 50 heures par semaine.<br />

On verra comment ce concept fera<br />

ses preuves dans la pratique. Il paraît<br />

en tous les cas très prometteur.<br />

tion étroite avec le personnel soignant.<br />

Pendant les opérations des<br />

chefs de clinique et des assistants,<br />

je serai l’interlocutrice permanente,<br />

ce qui non seulement profitera<br />

aux patients, mais allègera<br />

<strong>aus</strong>si notablement le travail du<br />

personnel soignant.<br />

Ce travail est-il particulièrement attrayant<br />

pour une femme?<br />

Absolument. Ce concept n’exclut<br />

pas un partage du travail par<br />

exemple, ce que je trouve personnellement<br />

très mo<strong>der</strong>ne. Je ne<br />

pense pourtant pas en faire usage.<br />

En outre, comme déjà évoqué cidessus,<br />

les conditions d’engagement<br />

– avec des horaires réguliers<br />

– sont très progressistes et laissent<br />

suffisamment de place, à côté de<br />

la profession, pour la famille et le<br />

développement personnel.<br />

Dr Voney, je vous souhaite un bon<br />

départ à la Clinique de chirurgie et<br />

vous remercie pour cet entretien.<br />

Interview: Selma Müller<br />

Seline Voney est née et a grandi<br />

à Berne. Après avoir terminé<br />

ses études de médecine à<br />

l’Université de Berne en 1989,<br />

elle a travaillé en tant qu’assistante<br />

à Heiligenschwendi, à<br />

l’hôpital de l’Ile, à l’hôpital régional<br />

de Burgdorf et depuis<br />

1996 au Centre hospitalier de<br />

<strong>Bienne</strong>. En 1996, elle obtient le<br />

titre FMH en anesthésie et en<br />

1998 le titre FMH en médecine<br />

interne. Depuis 1997, elle est<br />

cheffe de clinique à la Clinique<br />

de médecine du Centre hospitalier<br />

de <strong>Bienne</strong>.<br />

à propos 6/2002 17


IM EINSATZ FÜR MSF<br />

Auch <strong>der</strong> kleine Tropfen zählt<br />

Florence Germiquet, für sechs Monate Oberärztin auf <strong>der</strong> Gynäkologie,<br />

war schon mehrmals für „Medecins sans frontières“ im <strong>Ein</strong>satz,<br />

so in Sierra Leone und in Afghanistan. In einem eindrücklichen Bericht<br />

hat sie ihre Erinnerungen an Afghanistan zusammengefasst.<br />

Selma Müller vom à propos Team hat Florence Germiquet nach den<br />

Beweggründen ihres Engagements gefragt. Dabei hat sie viel Interessantes<br />

zur Organisation von „Médecins sans frontières“ (MSF) erfahren.<br />

Arbeiten in den Krisenregionen dieser<br />

Erde ist nicht je<strong>der</strong>manns Sache.<br />

Was hat dich dazu motiviert?<br />

Bereits als Studentin leistete ich einen<br />

<strong>Ein</strong>satz in Gabun (Westafrika).<br />

Damals schon begeisterte<br />

mich die medizinische und soziale<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Menschen<br />

an<strong>der</strong>er Kulturen. Für mich<br />

war immer klar, <strong>das</strong>s ich nach Abschluss<br />

meiner Ausbildung zur<br />

Gynäkologin wie<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>sätze leisten<br />

würde. Im Rahmen meiner<br />

Möglichkeiten möchte ich mich<br />

solidarisch zeigen mit Menschen<br />

in schwierigen Situationen.<br />

Wie hältst du die Konfrontation mit<br />

Hunger, Elend und Krieg <strong>aus</strong>?<br />

Am Anfang ging ich mit sehr hohen<br />

Erwartungen an die Arbeit.<br />

Das führte schnell zu Unzufriedenheit.<br />

Was ich tun konnte, war<br />

ja nur ein Tropfen auf einen heissen<br />

Stein. <strong>Ein</strong> Kollege, <strong>der</strong> schon<br />

viel länger für MSF arbeitet, sagte<br />

mir dann einmal: „Dreh den<br />

Handschuh um. Schau <strong>das</strong> an, was<br />

Du bewirken kannst und was es<br />

für den <strong>Ein</strong>zelnen bedeutet.“ Da<br />

begriff ich, <strong>das</strong>s es nicht darum gehen<br />

kann, die ganze Welt zu retten<br />

o<strong>der</strong> zu verbessern, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>das</strong>s auch <strong>der</strong> kleine Tropfen<br />

zählt.<br />

Wie funktioniert die Verständigung?<br />

Gerade in Afghanistan versteht sicher<br />

kaum jemand Englisch o<strong>der</strong><br />

Französisch?<br />

In diesen Län<strong>der</strong>n kommuniziert<br />

man halt mit <strong>der</strong> Hilfe einer Übersetzerin.<br />

Mehr Schwierigkeiten bereiteten<br />

mir die Nuancen des Umgangstones<br />

im Team, beispielsweise<br />

mit Männern insbeson<strong>der</strong>e in<br />

islamischen Län<strong>der</strong>n. Da kann es<br />

schnell Missverständnisse geben.<br />

Allerdings lernt man die Spielregeln<br />

sehr schnell, man ist ja mitten<br />

drin.<br />

Wie lange dauern die <strong>Ein</strong>sätze für<br />

„Médecins sans frontières“?<br />

Normalerweise 6 – 12 Monate. Es<br />

gibt jedoch auch kürzere <strong>Ein</strong>sätze<br />

von drei Monaten. Die Freizeit ist<br />

geregelt. <strong>Ein</strong> Tag pro Woche ist<br />

frei, meistens <strong>der</strong> Sonntag. Nach<br />

drei Monaten muss eine Ruhewoche<br />

eingezogen werden.<br />

Kann man dabei <strong>das</strong> jeweilige Land<br />

auch ein wenig besichtigen?<br />

In Kriegsgebieten ist es zu gefährlich.<br />

Die Umgebung ist vielleicht<br />

vermint o<strong>der</strong> die Lage noch nicht<br />

sicher genug. An an<strong>der</strong>en Orten<br />

ist es durch<strong>aus</strong> möglich, auch etwas<br />

vom Land zu sehen.<br />

<strong>Ein</strong> Minimum an Geld zum Leben<br />

braucht je<strong>der</strong>. Wie ist die finanzielle<br />

Seite geregelt?<br />

Die Arbeit ist grundsätzlich freiwillig.<br />

Die Mitarbeiter sind<br />

während den <strong>Ein</strong>sätzen versichert.<br />

Zudem gibt es ein Gehalt, in meinem<br />

Fall waren <strong>das</strong> ca. 1500 Franken,<br />

damit man nach <strong>der</strong> Rückkehr<br />

nicht ganz blank <strong>das</strong>teht.<br />

Kannst du uns ganz allgemein etwas<br />

zur Organisation MSF sagen?<br />

MSF hat sich die Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Opfer in Kriegs- o<strong>der</strong> Krisengebieten<br />

als Ziel gegeben. Miteingeschlossen<br />

sind die Opfer von Naturkatastrophen,<br />

Hungersnöten,<br />

Seuchen, Menschen auf <strong>der</strong><br />

Flucht. Die Nachhaltigkeit hat einen<br />

hohen Stellenwert bei je<strong>der</strong><br />

Art von Hilfe, die MSF leistet.<br />

MSF hat fünf operationelle Zen-<br />

18 à propos 6/2002<br />

tren, von wo <strong>aus</strong> <strong>Ein</strong>sätze organisiert<br />

werden: in Frankreich, Belgien,<br />

Spanien, Holland und <strong>der</strong><br />

Schweiz. Unabdingbar für eine<br />

Organisation wie MSF sind Neutralität<br />

und Unabhängigkeit, die<br />

erst <strong>Ein</strong>sätze in Kriegsgebieten<br />

und den ungehin<strong>der</strong>ten Zugang<br />

zur Bevölkerung erlauben. Die Dezentralisierung<br />

ermöglicht ein<br />

sehr schnelles Handeln, bei Naturkatastrophen<br />

kann die Hilfe<br />

schon nach wenigen Tagen anlaufen.<br />

Wie wird diese Hilfe finanziert?<br />

MSF ist auf Spenden angewiesen.<br />

Aus Gründen <strong>der</strong> Neutralität wird<br />

so wenig wie möglich mit staatlichem<br />

Geld gerechnet. Höchstens<br />

15% des Budgets fällt für die Administration<br />

ab, mindestens 85 %<br />

fliessen in die direkte Hilfe vor<br />

Ort. Neben den Ärzten, Pflegefachpersonen<br />

und Hebammen<br />

sind bei MSF auch LaborantInnen,<br />

Logistiker, Techniker und MitarbeiterInnen<br />

für den administrativen<br />

Bereich willkommen.<br />

Florence Germiquet ist bereit<br />

ihren Beruf als Ärztin auch unter<br />

schwierigsten Umständen<br />

<strong>aus</strong>zuüben.<br />

Wie erlebst du nach einem solchen<br />

Aufenthalt die Rückkehr in die sichere<br />

Schweiz, mit all unserem Wohlstand<br />

und <strong>der</strong> medizinischen Spitzenversorgung?<br />

Ich habe damit eigentlich kein<br />

Problem. In <strong>der</strong> Schweiz bin ich zu<br />

H<strong>aus</strong>e, <strong>das</strong> ist meine Kultur; ich lebe<br />

mich jeweils schnell wie<strong>der</strong><br />

ein. Hier frische ich mein Wissen<br />

auf und sehe auch Freunde und<br />

Bekannte wie<strong>der</strong>.<br />

Hast Du schon Pläne für die Zukunft?<br />

Ja, im Dezember geht meine Anstellung<br />

im <strong>Spitalzentrum</strong> zu Ende.<br />

Dann werde ich für eine Weile<br />

nach Argentinien gehen, wo mein<br />

Lebenspartner lebt. Ich werde sicher<br />

wie<strong>der</strong> mit MSF arbeiten,<br />

weiss aber noch nicht wo und<br />

wann.<br />

Herzlichen Dank für <strong>das</strong> Gespräch<br />

und für deine Zukunft alles Gute!<br />

Interview: Selma Müller<br />

Florence Germiquet, en tant<br />

que médecin pour MSF, est prête<br />

à exercer son métier dans<br />

des conditions très difficiles.


Travailler dans les régions en crise de<br />

cette terre n’est pas donné à tout le<br />

monde. Quelle a été ta motivation?<br />

Lorsque j’étais étudiante, j’ai été<br />

engagée au Gabon (Afrique occidentale).<br />

A cette époque déjà, le<br />

contact médical et social avec des<br />

personnes d’autres cultures me<br />

passionnait. Pour moi, il n’a jamais<br />

fait de doute que je me réengagerai<br />

dès la fin de ma formation<br />

de gynécologue. Dans le cadre de<br />

mes possibilités, j’aimerais me<br />

montrer solidaire avec les êtres humains<br />

qui se trouvent dans des situations<br />

difficiles.<br />

Comment supportes-tu d’être<br />

confrontée à la faim, la misère et la<br />

guerre?<br />

Au début, mes attentes étaient<br />

énormes, ce qui a rapidement entraîné<br />

des frustrations. Ce que je<br />

pouvais faire n’était qu’une goutte<br />

d’eau dans la mer! Un collègue,<br />

qui travaillait pour MSF depuis<br />

bien plus longtemps, m’a alors dit<br />

un jour: „Vois la chose d’une autre<br />

manière. Regarde ce que tu es en<br />

mesure de réaliser et ce que cela signifie<br />

pour chaque individu.“ Dès<br />

lors, j’ai compris qu’il ne s’agissait<br />

pas de sauver ou d’améliorer le<br />

monde entier, mais que les petits<br />

ruisseaux font les grandes rivières.<br />

Comment peut-on établir la communication?<br />

Précisément en Afghanistan,<br />

rares sont ceux qui comprennent<br />

l’anglais ou le français …<br />

Dans ces pays, il est nécessaire<br />

d’avoir recourt à une traductrice.<br />

J’ai plus de peine avec les nuances<br />

du langage courant dans l’équipe,<br />

EN MISSION POUR MSF<br />

Les petits ruisseaux font les<br />

grandes rivières<br />

Florence Germiquet, cheffe de clinique en gynécologie pendant six<br />

mois, a déjà été engagée plusieurs fois au service de „Médecins<br />

sans frontières“, en Sierra Leone et en Afghanistan par exemple.<br />

Dans un rapport impressionnant, elle a résumé ses souvenirs d’Afghanistan.<br />

Selma Müller, de l’équipe d’à propos, a questionné Florence<br />

Germiquet sur les raisons de son engagement. A cette occasion,<br />

elle a appris nombre de choses intéressantes sur l’organisation<br />

„Médecins sans frontières“ (MSF).<br />

par exemple avec les hommes, en<br />

particulier dans les pays islamiques.<br />

Les malentendus peuvent<br />

survenir rapidement. Il est vrai que<br />

l’on apprend rapidement les règles<br />

du jeu, d’autant plus qu’on est fortement<br />

impliqué.<br />

Combien de temps dure un engagement<br />

pour „Médecins sans frontières“?<br />

Normalement 6 à 12 mois. Il est<br />

pourtant possible de s’engager<br />

pour une période plus courte de<br />

trois mois. Les loisirs sont réglementés.<br />

Il y a un jour de congé par<br />

semaine, la plupart du temps le dimanche.<br />

Après trois mois, il est<br />

obligatoire de prendre une semaine<br />

de repos.<br />

Est-il possible de visiter un peu le<br />

pays?<br />

Dans les régions en guerre, c’est<br />

beaucoup trop dangereux. La région<br />

est peut-être minée ou la situation<br />

pas assez sûre. Dans d’autres<br />

régions, il est tout à fait possible de<br />

visiter quelque peu le pays.<br />

Chacun a besoin d’un minimum<br />

d’argent pour vivre. Comment la situation<br />

financière est-elle réglée?<br />

Par principe, le travail est bénévole.<br />

Les collaborateurs/trices sont<br />

assuré-es pendant leur engagement.<br />

En outre, on reçoit un certain<br />

montant, dans mon cas environ<br />

1500 francs, afin que l’on ne se<br />

retrouve pas totalement fauché au<br />

retour.<br />

Peux-tu nous parler de manière générale<br />

de l’organisation MSF?<br />

MSF s’est fixé comme objectif de<br />

soutenir les victimes de régions en<br />

guerre ou en crise. Cela comprend<br />

les victimes de catastrophes naturelles,<br />

de famines, d’épidémies ainsi<br />

que les personnes en fuite. MSF<br />

attribue une grande importance à<br />

la durabilité lors de chaque intervention.<br />

MSF gère cinq centres<br />

opérationnels, qui servent à organiser<br />

les engagements : en France,<br />

Florence Germiquet in Baharak,<br />

Afghanistan: auf <strong>der</strong><br />

Strasse bestaunte man sie wie<br />

eine Ausserirdische.<br />

Belgique, Espagne, Hollande et en<br />

Suisse. Pour „Médecins sans frontières“,<br />

la neutralité et l’indépendance<br />

sont indispensables, car<br />

elles seules permettent l’engagement<br />

dans les régions en guerre et<br />

le libre accès aux populations. La<br />

décentralisation permet d’agir rapidement<br />

: lors de catastrophes naturelles,<br />

l’aide peut déjà démarrer<br />

après quelques jours.<br />

Comment cette aide est-elle financée?<br />

MSF dépend des dons. En raison de<br />

la neutralité, on renonce autant<br />

que faire se peut aux finances publiques.<br />

Un maximum de 15% du<br />

budget est consacrée aux dépenses<br />

administratives, au moins 85 %<br />

sont consacrés à l’aide directe. En<br />

plus des médecins, du personnel<br />

soignant et des sages-femmes, les<br />

laborantin-es, logisticien-nes,<br />

technicien-nes et collaborateurs/<br />

trices dans le domaine administratif<br />

sont les bienvenu-es.<br />

Comment, après un tel séjour, vis-tu<br />

le retour dans cette Suisse de paix, de<br />

bien-être et de médecine de pointe?<br />

En réalité, cela ne me pose aucun<br />

problème. En Suisse, je suis chez<br />

Florence Germiquet dans les<br />

rues de Baharak en Afghanistan<br />

est perçue comme une<br />

bête rare.<br />

moi, c’est ma culture; je me réhabitue<br />

très vite. C’est ici que je rafraîchis<br />

mon savoir et que je retrouve<br />

mes amis et connaissances.<br />

As-tu déjà des plans pour l’avenir?<br />

Oui, en décembre, mon contrat<br />

avec le Centre hospitalier prend<br />

fin. J’irai ensuite un certain temps<br />

en Argentine, où vit mon compagnon.<br />

Je travaillerai très certainement<br />

à nouveau pour MSF, mais<br />

pour l’instant, j’ignore encore à<br />

quel moment et à quel endroit.<br />

Merci beaucoup pour cet entretien et<br />

bonne chance pour l’avenir !<br />

Interview: Selma Müller<br />

à propos 6/2002 19


Erinnerungen an Afghanistan<br />

<strong>Ein</strong>es morgens im Juli 2001 erhielt<br />

ich einen Telefonanruf von „Médecins<br />

sans frontières“: „Für unseren<br />

<strong>Ein</strong>satz im Norden Afghanistans<br />

brauchen wir eine Ärztin, wenn<br />

möglich eine Gynäkologin; Abreise<br />

Anfang September. Bist du interessiert?“<br />

Ich hatte bereits in Sierra<br />

Leone für diese Organisation gearbeitet<br />

und war davon hell begeistert<br />

gewesen. Nun aber Afghanistan...<br />

<strong>der</strong> Krieg, die bedrohlichen<br />

Talibans, die Burka, die öffentlichen<br />

Hinrichtungen, was hatte eine<br />

westliche Frau dort verloren?<br />

Und wenn ich mir selber eine Idee<br />

von diesem Land und seiner auf<br />

traurige Weise berühmt gewordene<br />

Bevölkerung machen würde? Warum<br />

nicht <strong>das</strong> Risiko eingehen und<br />

meinen Beruf unter schwierigen<br />

Umständen <strong>aus</strong>führen, wissend,<br />

<strong>das</strong>s nur weibliche Therapeuten<br />

Zugang zu den afghanischen Frauen<br />

und ihrer Gesundheit haben?<br />

Trotz sorgfältiger Vorbereitung<br />

liess mich <strong>der</strong> erste Anprall mit <strong>der</strong><br />

afghanischen Wirklichkeit perplex:<br />

Die strenge <strong>Ein</strong>samkeit <strong>der</strong> gewaltigen<br />

Bergwelt, unvermittelt unterbrochen<br />

von Paraden und Defilees,<br />

keine Elektrizität, kein Benzin, kein<br />

Gas, auch kein fliessendes Wasser,<br />

kein Telefon und keine Post. Kein<br />

Komfort. In den Strassen von Baharak,<br />

wo ich stationiert war, sah<br />

man nur Männer, Kin<strong>der</strong> und Esel<br />

lärmend unterwegs zum Markt;<br />

von den Frauen keine Spur. Sie hätten<br />

kein Recht auf den Markt zu gehen,<br />

wurde ich belehrt. Später begegnete<br />

ich ihnen auf dem Weg zur<br />

Klinik, unter <strong>der</strong> Burka versteckt,<br />

o<strong>der</strong> ohne Burka bei ihnen zu H<strong>aus</strong>e.<br />

Die Burka war nichts weiter als<br />

<strong>der</strong> sichtbare Aspekt ihrer Diskriminierung.<br />

In Baharak, einer sehr traditionellen<br />

Stadt in einer zurückgebliebenen<br />

Region, trägt man die Burka<br />

seit Menschengedenken, daran hat<br />

sogar die sowjetische Besetzung<br />

nichts geän<strong>der</strong>t. Neben <strong>der</strong> sichtbaren<br />

Diskriminierung machten<br />

mich die mangelnden Rechte <strong>der</strong><br />

Frauen betroffen; an Pflichten da-<br />

gegen fehlte es keineswegs. An<strong>der</strong>erseits<br />

hat mich die Kraft, die von<br />

diesen Frauen <strong>aus</strong>ging, und ihre<br />

Art sich im Stillen untereinan<strong>der</strong><br />

zu organisieren, um ihre Probleme<br />

zu lösen, zutiefst beeindruckt. In<br />

<strong>der</strong> Klinik erlebte ich, <strong>das</strong>s sich<br />

Frauen nach einem zwei- o<strong>der</strong><br />

dreitägigen Fussmarsch unter grössten<br />

Schmerzen o<strong>der</strong> mit einem<br />

schwerkranken Kind auf dem<br />

Rücken, für einen Behandlungsschein<br />

vordrängten. Es kam auch<br />

vor, <strong>das</strong>s sie unverrichteter Dinge<br />

in ihr Dorf zurückkehren mussten,<br />

wenn zur Rettung des Kindes ein<br />

Spitalaufenthalt nötig gewesen wäre.<br />

Ihre Männer erlaubten ihnen<br />

nicht im Spital zu bleiben. Solche<br />

Vorkommnisse lösten bei mir starke<br />

Gefühle <strong>der</strong> Ohnmacht und <strong>der</strong><br />

Auflehnung <strong>aus</strong>. Gleichzeitig bewun<strong>der</strong>te<br />

ich <strong>das</strong> afghanische Volk<br />

für seinen nie erlahmenden Glauben<br />

an die Zukunft, seinen Mut,<br />

seine Herzlichkeit und seine unvergleichliche<br />

Gastfreundschaft.<br />

In unserer Klinik arbeiteten drei<br />

Ärzte, zahlreiche Pfleger und Hebammen<br />

und weiteres paramedizinisches<br />

Personal. Gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> einheimischen Belegschaft<br />

kümmerten wir uns um die zahlreichen<br />

Patienten mit Durchfall, mit<br />

Infektionen <strong>der</strong> Atemwege, Rückfällen<br />

von Malaria, Tuberkulose,<br />

Unterernährung. Täglich galt es<br />

ein o<strong>der</strong> zwei Minenverletzte zu<br />

behandeln (ein trauriges Erbe <strong>der</strong><br />

russischen Besetzer) aber auch Verletzte<br />

mit Schusswunden (nach<br />

Kämpfen zwischen rivalisierenden<br />

Gruppen). Zusätzlich unterstützten<br />

wir ein Ernährungsprogramm für<br />

Kin<strong>der</strong> unter fünf Jahren und ein<br />

Familienplanungsprogramm und<br />

führten Schwangerschaftskontrollen<br />

durch. Zu meinen Pflichten<br />

gehörte zudem die Betreuung und<br />

Weiterbildung <strong>der</strong> einheimischen<br />

Ärztin und <strong>der</strong> Hebammen. Da die<br />

meisten Frauen zu H<strong>aus</strong>e gebären,<br />

bildeten wir auch traditionelle<br />

Hebammen zum <strong>Ein</strong>satz in ihren<br />

Dörfern <strong>aus</strong>. Wir verfügten über<br />

keine diagnostischen Geräte, ent-<br />

Fortsetzung Seite 22<br />

20 à propos 6/2002<br />

Afghanische Frauen haben eine<br />

Art, sich im Stillen untereinan<strong>der</strong><br />

zu organisieren um ihre<br />

Probleme zu lösen.<br />

Les femmes afghanes ont une<br />

façon silencieuse de s’organiser<br />

entre elles pour résoudre<br />

leurs problèmes.


Impressions afghanes<br />

Bei 2000 bis 3000 Konsultationen<br />

im Monat bleibt nur wenig<br />

Zeit für den einzelnen Patienten.<br />

Entre 2000 à 3000 consultations<br />

par mois : il ne reste<br />

guère de temps pour le pati-<br />

Un matin de juillet 2001, téléphone<br />

de « Médecins sans frontières»:<br />

«Pour notre mission en Afghanistan<br />

du Nord, nous avons besoin<br />

d’une femme médecin, si possible<br />

gynécologue, départ début septembre,<br />

ça t’intéresse?» Ce serait<br />

ma deuxième mission avec cette<br />

organisation, avec laquelle j’avais<br />

déjà travaillé en Sierra Leone, à ma<br />

plus grande satisfaction. Mais l’Afghanistan,<br />

la guerre, les Talibans<br />

menaçants, la burka, les exécutions<br />

publiques, qu’irais-je faire làbas,<br />

femme occidentale?... Mais<br />

au fond, pourquoi ne pas aller me<br />

forger une idée personnelle de ce<br />

pays, connaître un peu ces gens<br />

devenus tristement célèbres,<br />

prendre le risque d’exercer mon<br />

métier dans des conditions difficiles,<br />

mais sachant d’autre part<br />

que seules les thérapeutes femmes<br />

ont accès aux femmes afghanes et<br />

à leur santé?<br />

Malgré ma préparation, les premiers<br />

instants en Afghanistan me<br />

laissèrent bouche bée, et c’est déguisée<br />

d’un foulard et d’une tunique<br />

appropriée que je les ai vécus:<br />

Solitude <strong>aus</strong>tère et magnifique<br />

des montagnes alternant<br />

avec des défilés abruptes, absence<br />

d’électricité, d’essence, de gaz,<br />

d’eau courante, de téléphone, de<br />

courier, de tout comfort. Dans les<br />

rues de Baharak (la petite ville où<br />

j’étais en poste) seuls hommes, enfants<br />

et ânes étaient présents, vacant<br />

bruyamment à leurs occupations<br />

au marché; de femmes, pas<br />

de trace. J’appris qu’elles n’avaient<br />

pas le droit de se rendre au marché.<br />

Par la suite je les ai rencontrées<br />

sur le chemin de la clinique,<br />

avec burka, ou chez elles, sans. La<br />

burka n’était que l’aspect visible<br />

de la discrimination dont elles<br />

sont victimes.<br />

A Baharak, ville très traditionnelle<br />

d’une région reculée, la burka se<br />

porte depuis la nuit des temps,<br />

même l’occupation soviétique n’y<br />

avait rien changé. Au-delà du visible<br />

j’ai été frappée d’un côté par<br />

le manque de droits octroyés aux<br />

femmes alors que les devoirs<br />

abondent, mais d’un autre côté<br />

leur façon de s’organiser entre<br />

elles dans l’ombre pour résoudre<br />

les problèmes et la force émanant<br />

de ces femmes m’ont impressionnée.<br />

A la clinique, après avoir parcouru<br />

parfois 2 ou 3 jours à pied<br />

avec des douleurs ou un enfant<br />

gravement malade, elles venaient<br />

se presser pour obtenir un billet de<br />

consultation, et parfois, alors<br />

qu’une hospitalisation eût été nécessaire<br />

pour sauver leur bébé,<br />

elles devaient repartir dans leur<br />

village car leur mari ne les autorisait<br />

pas à rester. Sentiments de révolte<br />

et d’impuissance pour moi,<br />

si peu habituée à cela. Mais <strong>aus</strong>si<br />

sentiments d’admiration intense<br />

pour le peuple afghan, pour leur<br />

espoir en l’avenir jamais détruit,<br />

leur courage, leur cordialité et leur<br />

hospitalité rarement égalés.<br />

A la clinique, avec les employés locaux<br />

(trois médecins, nombreux<br />

infirmiers et sage-femmes, personnel<br />

para-médical), nous étions occupés<br />

par les consultations générales<br />

(surtout diarrhées, infections<br />

respiratoires, récidives de paludisme,<br />

tuberculose, malnutrition),<br />

quotidiennement un ou deux<br />

blessés par mine (souvenir de l’occupation<br />

russe) ou par balle (combats<br />

entre groupes rivaux); de plus<br />

nous soutenions un programme<br />

de nutrition pour des enfants de<br />

moins de cinq ans, un programme<br />

de surveillance de grossesse et<br />

planning familial, et j’assumais le<br />

soutien et le perfectionnement de<br />

la doctoresse en place ainsi que<br />

des sages-femmes pour les questions<br />

d’obstétrique. Comme la<br />

plupart des accouchements normaux<br />

se pratiquent à domicile,<br />

nous formions également des<br />

sages-femmes traditionnelles afin<br />

qu’elles puissent pratiquer dans<br />

leur village. Nous ne disposions<br />

d’aucun moyen diagnostique, ce<br />

qui augmentait le sentiment de<br />

responsabilité car le diagnostic reposait<br />

uniquement sur l’image clinique. <br />

ent. Suite page 22<br />

à propos 6/2002 21


Fortsetzung von Seite 20 sche, wenn ich mich in Begleitung<br />

meines Kollegen hin<strong>aus</strong>wagte (wir<br />

Suite de la page 21<br />

sprechend grösser war unsere Ver- waren die zwei einzigen westlichen Entre 2000 et 3000 consultations<br />

antwortung, waren wir doch einzig Menschen in Baharak)!<br />

étaient enregistrées chaque mois,<br />

und allein auf unsere klinische Er-<br />

ce qui ne laissait que très peu de<br />

fahrung angewiesen.<br />

Dieser (zu kurze) Aufenthalt in Af- temps par patient. Nous dispoghanistan<br />

hat bei mir einen nachsions des médicaments que notre<br />

Wir registrierten jeden Monat zwihaltigen <strong>Ein</strong>druck hinterlassen. Die organisation amenait dans le<br />

schen 2000 und 3000 Konsultatio- Erinnerungen, die mir bleiben, pays. Au point de vue professionnen.<br />

Für den einzelnen Patienten sind <strong>aus</strong>sergewöhnlich, trotz <strong>der</strong> nel j’ai été très surprise et heureu-<br />

blieb dabei wenig Zeit. Uns stan- vielen emotionalen, körperlichen se d’être acceptée par mes colden<br />

nur die von „Médecins sans und logistischen Schwierigkeiten, lègues masculins, ce qui a permis<br />

frontières“ ins Land gebrachten die <strong>der</strong> Alltag in diesem Land des échanges très intéressants. Par<br />

Medikamente zur Verfügung. manchmal mit sich brachte. Im contre, dans la rue, il était exclu<br />

Kontakt mit diesen von mir so ver- que quelqu’un m’adresse la pa-<br />

Ich war sehr überrascht und glückschiedenen Menschen entwickelte role, et j’étais perçue comme une<br />

lich, <strong>das</strong>s mich meine männlichen ich die Fähigkeit, sie zu nehmen bête rare, ceci alors que je ne me<br />

Kollegen in beruflicher Hinsicht wie sie sind, wenngleich es mir un- promenais qu’accompagnée de<br />

akzeptierten, so<strong>das</strong>s sich ein intermöglich ist gewisse Aspekte ihrer mon collègue (nous n’étions que<br />

essanter Aust<strong>aus</strong>ch entwickeln Kultur zu verstehen und zu akzep- deux occidentaux dans Baharak)!<br />

konnte. Auf <strong>der</strong> Strasse dagegen tieren.<br />

war je<strong>der</strong> Kontakt mit <strong>Ein</strong>heimi-<br />

Florence Germiquet Ce séjour (trop court) passé en Afschen<br />

<strong>aus</strong>geschlossen, man beghanistan<br />

m’a beaucoup marquée,<br />

staunte mich wie eine Ausserirdi-<br />

j’en garde un souvenir extraordi-<br />

Herzschlag live – was ich schon<br />

immer wissen wollte...<br />

Publikumsvorträge des SZB<br />

im Personalrestaurant,<br />

Im Vogelsang 84, <strong>Biel</strong><br />

Dienstag, 14. Januar 2003,<br />

19 Uhr<br />

Wie kann man Hirnschläge<br />

vermeiden?<br />

Dr. Filippo Donati<br />

Leiter Neurologie<br />

Dienstag, 11. Februar 2003,<br />

19 Uhr<br />

Das Prostatakarzinom<br />

Prof. F. Hering<br />

Chefarzt Urologie<br />

AGENDA<br />

TV<br />

Herzschlag – die Sendung vom <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> auf TELEBIELINGUE<br />

Pulsations – l’émission du Centre hospitalier <strong>Bienne</strong> sur TELEBIELINGUE<br />

15.+17.12. / 29.+31.12.02 Mo<strong>der</strong>ne Behandlung des Knochenbruchs / Dr. R. Brantschen<br />

Le traitement mo<strong>der</strong>ne de la fracture osseuse Dr. P.-M. Sutter<br />

22.+24.12.02 <strong>Ein</strong> Tag im Spital / Une journée à l’hôpital (Jubiläumssendung) Redaktionsteam<br />

9.+21.01. / 02.+04.02.03 Navitrack – GPS des Orthopäden / Dr. H.P. Sieber / centerpuls<br />

Le GPS du chirurgien orthopédiste<br />

26.+28.01. / 09.+11.02.03 Handchirurgie / La chirurgie de la main Dr. H. Segmüller<br />

16.+18.02. / 02.+04.03.03 Divertikulitis / La diverticulite Prof. Dr. U. Laffer,<br />

Johnson&Johnson<br />

23.+25.02. / 09.+11.03.03 Diabetes / Le diabète Dr. S. Voney / Dr. J.-J. Grimm,<br />

Moutier<br />

22 à propos 6/2002<br />

Pulsations live – ce que je voulais<br />

savoir depuis toujours...<br />

Conférences publiques du CHB<br />

au restaurant du personnel,<br />

Chantemerle 84, <strong>Bienne</strong><br />

Mardi, 14 janvier 2003<br />

à 19 heures<br />

Comment éviter les accidents<br />

cérébraux?<br />

Dr Filippo Donati<br />

naire, ceci malgré les difficultés<br />

émotionnelles, physiques et logistiques<br />

rencontrées parfois dans le<br />

quotidien. Le contact avec ces<br />

gens si différents de moi m’a enrichie,<br />

m’a convaincue qu’il m’était<br />

possible de les acccepter tels qu’ils<br />

sont, quand bien même il m’est<br />

impossible de comprendre et d’accepter<br />

certains aspects de leur culture.<br />

Florence Germiquet<br />

Médecin-chef neurologie<br />

Mardi, 11 février 2003<br />

à 19 heures<br />

Le cancer de la prostate<br />

Prof. F. Hering<br />

Médecin-chef urologie


Neuwahlen<br />

<strong>der</strong> Personalkommission<br />

Ich möchte alle MitarbeiterInnen<br />

dazu aufrufen, die im Lohnumschlag<br />

erhaltenen Informationen<br />

zu den Neuwahlen genau zu studieren.<br />

Um an einer gemeinsamen<br />

Betriebskultur zu arbeiten,<br />

benötigt die Personalkommission<br />

Vertreter <strong>aus</strong> allen Bereichen. Nur<br />

so können die individuellen Anliegen<br />

und Interessen erfasst und<br />

vorgebracht werden.<br />

Daten <strong>der</strong> Winter<strong>aus</strong>flüge<br />

2003<br />

1. November, Allerheiligen – und<br />

Aktionstag „VETO“. Ist dieser Tag<br />

nicht auch eine Art „heiliger“ Kampf<br />

gegen den Abbau im öffentlichen<br />

Dienst?! Mit 20‘000 LehrerInnen,<br />

PolizistInnen, SozialarbeiterInnen,<br />

ÄrztInnen und wohl auch einigen<br />

Pflegefachleuten – so hoffe ich! –<br />

schreite ich dem Bundesplatz zu, wo<br />

ich gemeinsam mit allen <strong>aus</strong> vollem<br />

Herzen immer wie<strong>der</strong> „VETO“ –<br />

<strong>Ein</strong>spruch – rufe. VETO – unter an<strong>der</strong>em<br />

auch dem Abbau im Gesundheitswesen.<br />

Vor kurzem erst hat <strong>der</strong><br />

Pflegebereich weitere Arbeitsstellen<br />

zugesichert erhalten – ein Resultat<br />

<strong>der</strong> VAP-Studie (Verbesserung <strong>der</strong><br />

Arbeitssituation im Pflegebereich) –<br />

und nun will <strong>der</strong> Kanton Bern 180<br />

Stellen im Gesundheitsbereich streichen.<br />

Ich wünsche allen, <strong>das</strong>s sich<br />

während <strong>der</strong> Weihnachts- und<br />

Neujahrszeit irgendwo ein Moment<br />

des Ausruhens, des Geniessens<br />

dieser beson<strong>der</strong>en Zeit finden<br />

lässt.<br />

Im Verlauf des letzten Jahres wurden<br />

im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> einige<br />

Massnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Arbeitssituation umgesetzt: <strong>Ein</strong> Pool<br />

von Pflegefachleuten wurde geschaffen,<br />

die auf denjenigen Stationen<br />

eingesetzt werden, die gerade am<br />

dringendsten Personal benötigen; ein<br />

Transportdienst begleitet die Patienten<br />

zu den Untersuchungen und entlastet<br />

damit die Pflegefachleute.<br />

Seit ein paar Tagen steht die neue<br />

Berufsbezeichnung nun auch auf<br />

meinem Namensschild – Pflegefachfrau<br />

– d.h. ich weiss als Fachfrau,<br />

welche Mittel und Wege notwendig<br />

sind, um eine qualitativ gute Pflege<br />

erbringen zu können.<br />

Am frühen Morgen des 1. Novembers<br />

befinde ich mich in <strong>der</strong> <strong>Biel</strong>er<br />

PEKO / COPE<br />

Election de la Commission<br />

du personnel<br />

Im Namen <strong>der</strong> PEKO:<br />

Karin Thomas<br />

Wie gewohnt werden die Winter<strong>aus</strong>flüge an einem Donnerstag stattfinden,<br />

und zwar am 23.1.03 und am 13.2.03. Weitere Informationen werden<br />

Ende Dezember folgen. Die Anmeldeformulare werden in den Personalrestaurants<br />

Standort Vogelsang und Wil<strong>der</strong>meth aufliegen.<br />

KOLUMNE<br />

J’aimerais appeler toutes les collaboratrices<br />

et tous les collaborateurs<br />

à étudier soigneusement les<br />

informations que vous trouverez<br />

dans votre enveloppe-salaire sur<br />

cette élection. Pour travailler à une<br />

culture d’entreprise commune, la<br />

Commission du personnel a besoin<br />

de représentants de tous les<br />

secteurs. Ce n’est qu’ainsi que les<br />

préoccupations et intérêts indi-<br />

VETO!<br />

Marktgasse zusammen mit einigen<br />

Mitarbeitern <strong>der</strong> Spitex <strong>Biel</strong>. Auf einem<br />

Podium steht ein Nachtstuhl,<br />

darauf sitzt eine als Patientin verkleidete<br />

Mitarbeiterin <strong>der</strong> Spitex,<br />

jämmerlich nach einer Pflegenden<br />

rufend. „Keine Zeit“ tönt es von den<br />

herum eilenden weissgekleideten<br />

Pflegefachleuten, welche Passanten<br />

über den Aktionstag informieren.<br />

„Keine Zeit“ tönt es von den eiligen<br />

Geschäfts- und Berufsleuten, denen<br />

ich Informationen über „VETO“<br />

weitergeben will.<br />

Zeit für mich hat die pensionierte<br />

Dame, die mit einer Rente von 2000<br />

Franken im Monat leben muss. Zeit<br />

hat <strong>der</strong> 84jährige Mann, <strong>der</strong> vor ein<br />

paar Jahren eine Operation durch einen<br />

Facharzt in einer Privatklinik<br />

durchführen liess; da er allgemein<br />

viduels pourront être compris et<br />

mis en discussion.<br />

Je souhaite que vous ayez toutes et<br />

tous, durant les fêtes de fin<br />

d’année, un moment pour vous<br />

reposer et jouir de cette période<br />

particulière.<br />

Au nom de la COPE:<br />

Karin Thomas<br />

Dates des<br />

excursions d’hiver 2003<br />

Comme d’habitude, les excursions d’hiver auront lieu un jeudi, à savoir<br />

en date du 23.1.03 et du 13.2.03. De plus amples informations suivront<br />

fin décembre. Les formulaires d’inscription seront à disposition dans les<br />

deux restaurants du personnel Chante-Merle et Wil<strong>der</strong>meth.<br />

versichert ist, bezahlte die Krankenkasse<br />

nur einen Teil; sein Erspartes<br />

musste daran glauben, um seine<br />

Klinikrechnung zu bezahlen. Zeit<br />

hat auch <strong>der</strong> 40jährige Mann, <strong>der</strong><br />

an Tinnitus leidet und meint, er<br />

werde auch älter und sei auf die Hilfe<br />

von sozialen Institutionen angewiesen.<br />

Diese Menschen solidarisieren<br />

sich mit mir und meinen BerufskollegInnen.<br />

Und ihnen und meiner<br />

Berufsbezeichnung bin ich es schuldig,<br />

<strong>das</strong>s ich <strong>aus</strong> übervollem Herzen<br />

rufe: „VETO“!<br />

Karin Thomas<br />

à propos 6/2002 23


BEGEGNUNGEN<br />

„Sie sind wie ein Engel für mich!“<br />

Sie haben in diesen Tagen wie<strong>der</strong><br />

Hochkonjunktur, überall begegnen<br />

sie uns in den festlich geschmückten<br />

Schaufenstern, auf<br />

dem Geschenkpapier o<strong>der</strong> als<br />

Schmuck am Christbaum. Die Rede<br />

ist von den Engeln. Nicht wenige<br />

von ihnen erscheinen uns als<br />

wohl genährte kleine Kin<strong>der</strong>. Die<br />

einen blicken einen verschämt an,<br />

an<strong>der</strong>e haben ein liebliches<br />

Lächeln auf ihren Lippen.<br />

Während die einen mit voller Begeisterung<br />

musizieren, lassen die<br />

an<strong>der</strong>n ihre Stimme erklingen.<br />

Mit Flügeln und Heiligenschein<br />

heben sie sich sichtbar von uns<br />

Menschen ab, denn auf den ersten<br />

Blick gleicht ein Engel einem<br />

Menschen.<br />

Engel spielen in den Weihnachtsevangelien<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Da verkünden die himmlischen<br />

Boten den ahnungslosen Hirten<br />

auf dem Feld, Jesus sei geboren<br />

worden und liege in einer Futterkrippe.<br />

Die Engel als Boten <strong>der</strong><br />

Freude. O<strong>der</strong> die Sterndeuter erfahren<br />

im Traum, sie sollen nicht<br />

zu König Herodes zurück, und in<br />

<strong>der</strong> Folge schlagen sie einen an<strong>der</strong>n<br />

Weg ein nach H<strong>aus</strong>e. Josef<br />

erfährt immer wie<strong>der</strong> durch einen<br />

Traum, was er mit Maria und dem<br />

kleinen Jesus tun soll. In diesen<br />

Geschichten deutet <strong>der</strong> Engel die<br />

Wirklichkeit und warnt vor Gefahren.<br />

<strong>Ein</strong>e Freude mitteilen, die<br />

Wirklichkeit deuten o<strong>der</strong> jemanden<br />

vor etwas Schlimmem bewahren,<br />

dies sind nur einige von vielen<br />

Arten, wie Engel in unsere<br />

Welt eingreifen.<br />

Auch im Spital begegnen uns<br />

manchmal Engel; sie haben aber<br />

ganz eindeutig die Gestalt eines<br />

Menschen. Zwei meiner Begegnungen<br />

können dies besser illustrieren<br />

als alle Erklärungen. <strong>Ein</strong>er<br />

Frau musste ein schnell wachsen<strong>der</strong><br />

Tumor <strong>aus</strong> dem Bauch entfernt<br />

werden. Nach dem schwierigen<br />

<strong>Ein</strong>griff war sie nicht nur kör-<br />

perlich son<strong>der</strong>n auch seelisch erleichtert.<br />

Doch eine Sorge blieb:<br />

Wie geht es weiter? Folgen belastende<br />

Therapien, wenn ja welche?<br />

O<strong>der</strong> ist jetzt alles gut? Für<br />

die Frau wurden die Ärzte zu Engeln<br />

<strong>der</strong> Freude. Sie konnten ihr<br />

eine gute Nachricht übermitteln.<br />

Nicht immer verläuft eine Behandlung<br />

so erfolgversprechend.<br />

Manchmal ist eine Diagnose erstens<br />

unerwartet und zweitens<br />

schlimm für den betreffenden Patienten.<br />

<strong>Ein</strong> weiterer Besuch galt<br />

einem Patienten, bei dem anlässlich<br />

einer Untersuchung ein Tumor<br />

entdeckt wurde, er musste<br />

unerwartet im Spital bleiben. Ich<br />

spürte, wie froh er war, mir seine<br />

Enttäuschung, seine Wut und Verzweiflung<br />

über seine momentane<br />

24 à propos 6/2002<br />

Situation anzuvertrauen. Es tat<br />

ihm gut, <strong>das</strong>s einer ihm zuhörte<br />

und Zeit für ihn hatte. Ich konnte<br />

nicht viel sagen, denn ich schätzte<br />

seine Situation als schwierig ein.<br />

Zu verharmlosen gab es nichts<br />

und er nahm den Ernst seiner Lage<br />

sehr wohl wahr. Ich versuchte<br />

ihm meine Aufmerksamkeit zu<br />

schenken, <strong>das</strong> war was er im Moment<br />

brauchte. Als ich mich von<br />

ihm verabschiedete, war er erleichtert<br />

und dankte mir für den<br />

Besuch. „Sie sind wie ein Engel für<br />

mich“, meinte er.<br />

<strong>Ein</strong>an<strong>der</strong> Aufmerksamkeit schenken,<br />

einem an<strong>der</strong>n Menschen etwas<br />

mitteilen, <strong>das</strong> mit schönen<br />

o<strong>der</strong> schwierigen Emotionen verbunden<br />

ist, und zwar so, <strong>das</strong>s er es<br />

annehmen kann; Schweres wie<br />

Fröhliches einan<strong>der</strong> anvertrauen.<br />

Ich bin immer mehr überzeugt,<br />

<strong>das</strong>s uns in solchen Momenten<br />

ein Engel begleitet. Unsichtbar,<br />

fast kaum wahrnehmbar aber<br />

eben doch anwesend ist dieser<br />

göttliche Bote sowohl im Alltag<br />

wie in den entscheidenden Situationen<br />

des Lebens. Neben dem<br />

was messbar ist, schwingt noch eine<br />

an<strong>der</strong>e Dimension mit.<br />

Raimund Obrist, Spitalpfarrer<br />

Für diesen Artikel liess ich mich<br />

inspirieren von Anselm Grün „Je<strong>der</strong><br />

Mensch hat einen Engel“, Her<strong>der</strong>,<br />

Freiburg 2000.


Herbst<strong>aus</strong>flug<br />

2002<br />

<strong>Ein</strong> wenig fühlte es sich an wie damals,<br />

am Abend vor <strong>der</strong> Schulreise,<br />

– Vorfreude machte sich bemerkbar!<br />

Morgens punkt sieben Uhr fuhren<br />

die beiden Funicars los. Die Gesichter<br />

waren erwartungsvoll, die<br />

Stimmung gelöst, nur <strong>das</strong> Wetter<br />

machte einen eher trüben <strong>Ein</strong>druck.<br />

<strong>Ein</strong>en willkommenen Halt<br />

mit Kaffee und Gipfeli gab es vor<br />

Basel, kurz vor <strong>der</strong> Grenze zum<br />

grossen Euroland. Freiburg im<br />

Breisgau, <strong>das</strong> Ziel des Tages, war<br />

bald erreicht. <strong>Ein</strong> Car mit den Jungen<br />

und Junggebliebenen fuhr<br />

weiter zum Europapark. Die Wan<strong>der</strong>er,<br />

ein kleines Trüppchen Unentwegter,<br />

machten sich auf den<br />

Weg, noch immer in <strong>der</strong> Hoffnung<br />

auf trockenes Wetter. Wir<br />

an<strong>der</strong>en freuten uns auf den<br />

Stadtbummel.<br />

Kaum um die nächste Ecke staunten<br />

wir nicht schlecht als ein grosses<br />

Plakat verkündete: „Die Schweizer<br />

kommen!“ Manchmal hat <strong>der</strong><br />

Zufall einen schrägen Humor, hatten<br />

wir doch genau den Tag getroffen,<br />

an dem die Migros in Freiburg<br />

eine Filiale eröffnete... Trachtenmädchen,<br />

Fahnenschwinger<br />

und Schweizer Schokolade sollten<br />

auf <strong>das</strong> Ereignis aufmerksam machen.<br />

Schnell liessen wir die<br />

„Schweizer“ hinter uns und machten<br />

uns auf zu einem Rundgang<br />

durch die Innenstadt. <strong>Ein</strong>e lange<br />

und gemütliche Mittagsrast in einem<br />

originellen Lokal bei gutem<br />

Essen und einem Glas Wein<br />

gehörte dazu.<br />

Punkt 17.00 Uhr trafen sich alle<br />

wie<strong>der</strong> zur Heimreise, dann ging<br />

<strong>das</strong> Erzählen los. Die einen<br />

schwärmten von den Bahnen im<br />

Europapark, vom Nervenkitzel bei<br />

rasanten Fahrten und dem feinen<br />

Essen. An<strong>der</strong>e zeigten ihre <strong>Ein</strong>käufe.<br />

Nur von <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>gruppe<br />

UNTERWEGS / EN ROUTE<br />

war wenig zu hören; die waren<br />

müde vom sportlichen Höhenflug<br />

durch Schnee, Nebel und Regen.<br />

Voller neuer <strong>Ein</strong>drücke und zufrieden<br />

kamen wir wohlbehalten<br />

in <strong>Biel</strong> an. <strong>Ein</strong> geschenkter Tag,<br />

zum Ausspannen, Kontakte pflegen<br />

und Geniessen. Danke!<br />

Selma Müller<br />

Excursion<br />

d’automne 2002<br />

L’on se sentait un peu comme autrefois,<br />

le soir avant la course<br />

d’école : avant le plaisir, c’était déjà<br />

le plaisir!<br />

A sept heures précises du matin,<br />

les deux bus de Funicar démarrent.<br />

Les visages sont pleins d’espoir,<br />

l’ambiance est détendue, seul<br />

le temps fait grise mine. A Bâle,<br />

juste avant la frontière vers le<br />

grand pays européen, l’arrêt cafécroissants<br />

est le bienvenu. Nous<br />

arrivons très vite au but de la journée:<br />

Freiburg en Breisgau. L’un des<br />

bus – avec les jeunes et ceux qui le<br />

sont restés – continue sa route jusqu’à<br />

Europapark. Les randonneurs,<br />

une petite troupe de persévérants,<br />

se mettent en route, dans<br />

l’espoir que le temps ira en s’améliorant.<br />

Nous autres nous réjouissons<br />

de la promenade en ville.<br />

Soudain, au coin d’une rue, nous<br />

restons bouche bée. Une grande<br />

affiche annonce: „Les Suisses arrivent!“<br />

Parfois le hasard a de ces<br />

raccourcis! Nous avions précisément<br />

choisi le jour où Migros<br />

inaugurait une filiale à Freiburg...<br />

Jeunes femmes en costumes du<br />

pays, lanceurs de drapeaux et chocolat<br />

suisse devaient attirer l’attention<br />

sur cet événement. Nous<br />

avons bien vite laissé les „Suisses“<br />

<strong>der</strong>rière nous pour faire un tour au<br />

centre ville. Celui-ci comprenait<br />

bien entendu une agréable p<strong>aus</strong>e<br />

de midi dans un local original autour<br />

d’un bon repas et d’un verre<br />

de vin.<br />

A 17h00 précises, tout le monde se<br />

retrouve pour entamer le voyage<br />

de retour et les langues se délient.<br />

Les uns parlent avec enthousiasme<br />

des circuits d’Europapark, des<br />

frissons éprouvés sur des engins<br />

lancés à un train d’enfer et du bon<br />

repas. Les autres se montrent leurs<br />

achats. Seuls les randonneurs ne<br />

disent pas grand-chose, fatigués<br />

qu’ils sont de leur exploit sportif<br />

dans la neige, le brouillard et la<br />

pluie.<br />

Satisfaits et saturés d’impressions<br />

nouvelles, nous arrivons sains et<br />

saufs à <strong>Bienne</strong>. Une journée-cadeau,<br />

pour se détendre et soigner<br />

les contacts. Merci!<br />

Selma Müller<br />

à propos 6/2002 25


25 Jahre / ans<br />

Therese Bürki<br />

Bereits während ihrer Ausbildung<br />

zur Krankenschwester machten<br />

sich bei Therese Bürki Rückenbeschwerden<br />

bemerkbar. Diesen Beruf<br />

konnte sie deshalb nicht <strong>aus</strong>üben.<br />

Sie wollte aber trotzdem in<br />

einem Spital arbeiten und so<br />

nahm sie im November 1977 die<br />

vielseitige Arbeit an <strong>der</strong> Loge des<br />

Wil<strong>der</strong>meth auf. Um für berufliche<br />

Eventualitäten gerüstet zu<br />

sein, erwarb sie noch <strong>das</strong> Wirtepatent<br />

und absolvierte einen Teil <strong>der</strong><br />

Hotelfachschule.<br />

Mit <strong>der</strong> Eröffnung des neuen Behandlungstraktes<br />

wechselte Therese<br />

Bürki an die Disponentenstelle<br />

im OPS, wo sie drei Jahre lang<br />

blieb. Seither ist ihr Tätigkeitsfeld<br />

die Leitstelle Notfall. Die Arbeit an<br />

diesem Knotenpunkt des Spitals,<br />

mit den verschiedensten Menschen,<br />

die ein- und <strong>aus</strong>gehen, gefällt<br />

ihr sehr.<br />

Die Familie, mit den zwei bereits<br />

erwachsenen Kin<strong>der</strong>n, bildet den<br />

Angelpunkt im Leben von Therese<br />

Bürki. Dort kann sie sich vom Trubel<br />

und <strong>der</strong> Belastung <strong>der</strong> Leitstelle<br />

Notfall erholen. Ihre grosse<br />

Freude ist <strong>das</strong> Reisen. Australien<br />

und Thailand beispielsweise hat<br />

sie schon bereist. Von ursprünglichen<br />

Naturlandschaften ist sie<br />

ganz beson<strong>der</strong>s angezogen, aber<br />

auch <strong>der</strong> Kontakt zu an<strong>der</strong>en<br />

Menschen und Kulturen interessiert<br />

sie sehr.<br />

Wir wünschen Therese Bürki weiterhin<br />

viel Freude in Beruf und Familie,<br />

sowie viele spannende Reisen.<br />

Déjà pendant sa formation d’infirmière,<br />

Therese Bürki avait mal au<br />

dos. C’est la raison pour laquelle<br />

elle n’a pas pu exercer cette profession.<br />

Mais comme elle voulait<br />

malgré tout travailler dans un<br />

hôpital, elle s’est installée en novembre<br />

1977 dans la loge de<br />

l’hôpital pour enfants Wil<strong>der</strong>meth,<br />

où l’attendait un travail très<br />

diversifié. Afin de parer à toute<br />

éventualité, elle obtient également<br />

la patente de restauratrice et<br />

effectue une formation partielle à<br />

l’école hôtelière.<br />

Lors de l’ouverture de la nouvelle<br />

aile de soins, Therese Bürki prend<br />

en charge pendant trois ans le<br />

poste d’ordonnatrice à l’OPS. Depuis<br />

lors, elle occupe une fonction<br />

à la réception des urgences. Elle aime<br />

beaucoup ce travail situé à ce<br />

carrefour de l’hôpital, où elle se<br />

trouve en contact avec les personnes<br />

les plus diverses, dans un vaet-vient<br />

continuel.<br />

Sa famille, avec deux enfants à<br />

présent adultes, représente le<br />

point d’ancrage dans la vie de<br />

Therese Bürki. C’est là qu’elle peut<br />

se détendre et oublier l’agitation<br />

et la pression occasionnées par<br />

son métier. Les voyages sont sa<br />

grande passion. Elle a par exemple<br />

déjà visité l’Australie et la Thaïlande.<br />

Elle est tout spécialement<br />

attirée par les paysages encore<br />

vierges, mais les contacts avec<br />

d’autres êtres humains et d’autres<br />

cultures l’intéressent tout autant.<br />

Nous souhaitons à Therese Bürki<br />

plein succès dans sa profession et<br />

au sein de sa famille ainsi que de<br />

nombreux voyages passionnants.<br />

JUBILARE /JUBILÉS<br />

26 à propos 6/2002<br />

25 Jahre / ans<br />

Therese Kehrli<br />

Ihre Lehre als Arztgehilfin absolvierte<br />

Therese Kehrli im Jahr 1977.<br />

Danach war sie erst einmal für<br />

drei Monate arbeitslos. <strong>Ein</strong> Zufall<br />

führte sie in die Kardiologie des<br />

SZB unter <strong>der</strong> Leitung von Dr.<br />

Friedemann. Die Abteilung war<br />

damals viel kleiner, so <strong>das</strong>s es ihr<br />

möglich war, jedes Jahr eine grössere<br />

Reise zu unternehmen. Dabei<br />

liess sie sich von den verschiedenen<br />

Kulturen und den Naturschönheiten<br />

faszinieren (Neuseeland,<br />

Thailand, Nordkap, USA,<br />

etc.). Nach ungefähr zehn Jahren<br />

wurde eine ganz grosse Reise fällig<br />

und sie kündigte die Stelle. Und<br />

wie<strong>der</strong> führte sie <strong>der</strong> Zufall nach<br />

ein paar Monaten zurück in die<br />

Kardiologie, <strong>der</strong> sie heute noch<br />

treu ist. Das Team wurde immer<br />

grösser, die medizinische Entwicklung<br />

machte enorme Fortschritte<br />

und somit wurde die Arbeit im Sekretariat<br />

immer umfangreicher,<br />

aber auch interessanter. Heute<br />

gehören die Organisation <strong>der</strong><br />

Sprechstunde, <strong>das</strong> Schreiben von<br />

Berichten und <strong>das</strong> Erstellen von<br />

Statistiken zu ihrem Aufgabenkreis.<br />

Nach anstrengenden Arbeitstagen<br />

im Büro erholt sich Therese Kehrli<br />

gern in freier Natur beim Joggen<br />

und Velo fahren. Im Winter<br />

t<strong>aus</strong>cht sie <strong>das</strong> Velo gegen die<br />

Skier und geniesst den Schnee und<br />

die frische Luft. Mit Liebe pflegt<br />

sie den Blumengarten ums H<strong>aus</strong>.<br />

Wir wünschen Therese Kehrli<br />

auch künftig viel Freude und Befriedigung<br />

am Arbeitsplatz und<br />

gute Erholung in freier Natur.<br />

Therese Kehrli a terminé ses<br />

études d’assistante médicale en<br />

1977 pour se retrouver ensuite au<br />

chômage pour trois mois. Un hasard<br />

l’a amené au CHB en cardiologie.<br />

A l’époque, ce département,<br />

dirigé par le Dr Friedemann, était<br />

beaucoup plus restreint. Elle pouvait<br />

donc entreprendre chaque<br />

année un grand voyage. Les différentes<br />

cultures et les beautés de la<br />

nature la fascinaient (Nouvelle-Zélande,<br />

Thaïlande, Cap nord, USA,<br />

etc.). Après dix ans environ, elle<br />

démissionna pour entreprendre<br />

un grand voyage. Et une nouvelle<br />

fois, quelques mois plus tard, le<br />

hasard l’amena en cardiologie, à<br />

laquelle elle est restée fidèle jusqu’à<br />

ce jour. L’équipe s’est étoffée<br />

toujours davantage, l’évolution<br />

sur le plan médical a été énorme<br />

et, par voie de conséquence, le travail<br />

au secrétariat est devenu de<br />

plus en plus important, mais <strong>aus</strong>si<br />

plus intéressant. Aujourd’hui, l’organisation<br />

des consultations, la<br />

rédaction des rapports et l’élaboration<br />

de statistiques n’ont plus de<br />

secrets pour Therese Kehrli.<br />

Après ces journées intenses au bureau,<br />

Therese Kehrli aime se détendre<br />

dans la nature en pratiquant<br />

la course à pied et le vélo.<br />

En hiver, elle échange son vélo<br />

contre les skis et profite de la neige<br />

et de l’air pur. C’est avec amour<br />

qu’elle soigne son jardin de fleurs<br />

autour de la maison.<br />

Nous souhaitons à Therese Kehrli<br />

beaucoup de plaisir et de satisfaction<br />

dans son travail et de beaux<br />

instants de détente dans la nature.


Jubilare / Jubilés<br />

Wir gratulieren zum Dienstjubiläum und danken für den langjährigen<br />

<strong>Ein</strong>satz:<br />

Félicitations et remerciements pour leur engagement aux jubilaires que sont:<br />

30 Jahre / ans<br />

10.01. Berna Joaquin, Apotheke / pharmacie<br />

PERSONALNACHRICHTEN / CHRONIQUE DU PERSONNEL<br />

25 Jahre / ans<br />

01.12. Kehrli Therese, Sekretariat Kardiologie / secrétariat cardiologie<br />

01.01. Wiesner Heini, Technischer Dienst / service technique<br />

20 Jahre / ans<br />

13.12. Weidmann Kurt, Küche / cuisine<br />

15.12. Sieber Hans-Peter Dr., Orthopädie / orthopédie<br />

01.01. Ulrich Martin Dr., Angiologie / angiologie<br />

15 Jahre / ans<br />

01.12. Schmid Godi, Pensionskasse / caisse de retraite<br />

01.12. Vallotton Sylvie, Labor / laboratoire<br />

01.01. Bernhard Mariann, Pflege / soins<br />

01.01. Stoltz Marguérite, Gebärsaal / salle d’accouchement<br />

01.01. Urech Susanne, Hämodialyse / hémodialyse<br />

15.01. Kiefer Beatrix, Pflege / soins<br />

10 Jahre / ans<br />

01.12. Ferreira Pinto Maria Isabel, H<strong>aus</strong>wirtschaft / hôtellerie<br />

01.12. Steiner Sandra, Pflege / soins<br />

01.01. Schluep Franziska, Pflege / soins<br />

05.01. Garo Brigitte, Zentrale Augenklinik / ophtalmologie<br />

Hochzeiten / Mariages<br />

Unsere besten Wünsche zur Hochzeit:<br />

Tous nos meilleurs voeux de bonheur:<br />

29.08. Ramser-Grossen Susanne und Samuel<br />

06.09. Lachat-Caillet Christèle et Florian<br />

28.09. Mattmann Goiri Jolanda und Javier<br />

Geburten / Naissances<br />

Herzliche Gratulation den Eltern und dem Baby!<br />

Félicitations à maman, papa...et bébé!<br />

De Castro Paulo, Daniel, geb. / né 03.09.02<br />

Manz Nadia, Nando Dominique, geb. / né 26.09.02<br />

Tatli Recep, Alican, geb. / né 29.09.02<br />

Schluep Franziska, Julia, geb. / née 05.10.02<br />

Mayer Wolfgang, Louise Margarethe, geb. / née 12.10.02<br />

Schaeffler Beate, Michal, geb. / né 15.10.02<br />

Krattiger Andrea, Timon, geb. / né 27.10.02<br />

Kuchen Daniela, Rahel, geb. / née 02.11.02<br />

Pensionierungen / Retraites<br />

Es tritt in den wohlverdienten Ruhestand:<br />

Quitte l’hôpital pour une retraite bien méritée:<br />

31.12. Kobel-Zuppiger Adelheid, Apotheke / pharmacie<br />

Gratulationen<br />

Ursula Müller<br />

hat mit Erfolg die Prüfungen abgelegt<br />

zum Erlangen des schweizerischen<br />

Fähigkeits<strong>aus</strong>weises in<br />

Anästhesiologie.<br />

Wir gratulieren herzlich und freuen<br />

uns auf eine weitere Zusammenarbeit.<br />

Daniela Dätwyler<br />

gratulieren wir zum erfolgreichen<br />

Abschluss <strong>der</strong> 2-jährigen Zusatz<strong>aus</strong>bildung<br />

in Anästhesiologie.<br />

Auch ihr gratulieren wir herzlich<br />

und wünschen alles Gute für die<br />

Zukunft.<br />

Delphine Paillard<br />

Das Anästhesie-Team<br />

hat ihre Ausbildung zur technischen<br />

Sterilisationsassistentin<br />

Mitte November abgeschlossen<br />

und die dazugehörige Prüfung<br />

mit Erfolg bestanden. Das Team<br />

<strong>der</strong> Operationsabteilung und<br />

speziell die Mitarbeiter <strong>der</strong> ZSVA<br />

gratulieren recht herzlich. Wir<br />

wünschen Frau Paillard weiterhin<br />

viel Freude und Befriedigung an<br />

ihrer Arbeit .<br />

Eberhard Fink<br />

Leiter ZSVA<br />

Félicitations<br />

Ursula Müller<br />

a passé avec succès les examens<br />

pour l’obtention du certificat<br />

suisse de capacité en anesthésiologie.<br />

Nous la félicitons chaleureusement<br />

et nous réjouissons de<br />

poursuivre notre fructueuse collaboration.<br />

Daniela Dätwyler<br />

a également terminé avec succès<br />

sa formation complémentaire de<br />

deux ans en anesthésiologie.<br />

Nous lui adressons, à elle <strong>aus</strong>si,<br />

nos sincères félicitations et lui<br />

souhaitons bonne chance pour<br />

l’avenir.<br />

L’équipe de l’anésthésie<br />

Delphine Paillard<br />

a terminé sa formation d’assistante<br />

technique en stérilisation à<br />

la mi-novembre et a passé avec<br />

succès l’examen qui lui fait suite.<br />

L’équipe de l’OP et tout spécialement<br />

les collaborateur du DCMS<br />

la félicitent chaleureusement.<br />

Nous souhaitons à Madame<br />

Paillard beaucoup de plaisir et de<br />

nombreuses satisfactions dans<br />

son travail.<br />

Eberhard Fink<br />

Responsable du DCMS<br />

Anmerkung<br />

Personalnachrichten werden gerne gelesen. Wir geben uns Mühe, niemanden zu vergessen.<br />

Personalnachrichten sind aber auch, wie’s <strong>der</strong> Name sagt, etwas sehr Persönliches.<br />

Wer nicht wünscht auf dieser Seite aufgeführt zu werden, ist gebeten, dies <strong>der</strong> Personalabteilung<br />

zu melden.<br />

Remarque<br />

La chronique du personnel de l’”à propos” est en général bien lue et bien appréciée.<br />

Nous nous efforçons chaque fois de n’oublier personne. Cette rubrique étant, comme<br />

son nom le dit, très personnelle, nous prions celles ou ceux qui désireraient ne pas y apparaître,<br />

de nous le signaler.<br />

à propos 6/2002 27


DIE LETZTE SEITE / LA DERNIÈRE PAGE<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rezept</strong>, <strong>das</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Kälte</strong> <strong>kommt</strong><br />

Von Irina Cruces, Mitarbeiterin Wäscherei<br />

Irina Cruces stammt <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Ukraine. Dort werde noch „echt“<br />

gekocht, sagt sie. Für Bouillon<br />

zum Beispiel werden Knochen<br />

<strong>aus</strong>gekocht und nicht einfach<br />

zum Suppenwürfel gegriffen.<br />

Irina Cruces hat in <strong>der</strong> Ukraine als<br />

Wäscherei-Technikerin gearbeitet,<br />

nun ist sie seit sechs Jahren in <strong>der</strong><br />

Schweiz und arbeitet schon fast<br />

eineinhalb Jahre im <strong>Spitalzentrum</strong>.<br />

Neben Deutsch und Spanisch Kursen,<br />

Fitness und Lesen kocht Frau<br />

Cruces gerne in ihrer Freizeit. Zu<br />

ihren Lieblingsrezepten gehören<br />

auch Gerichte <strong>aus</strong> <strong>der</strong> spanischen<br />

Küche – ihr Ehemann stammt <strong>aus</strong><br />

Spanien. Am liebsten steht sie am<br />

Herd, wenn Gäste angemeldet<br />

sind. Dann gehört auch ein schön<br />

gedeckter Tisch dazu. Das folgende<br />

<strong>Rezept</strong> ist gut geeignet für Gäste:<br />

Frau Cruces lässt <strong>das</strong> Fleisch in<br />

Portionen-Brattöpfchen schmoren.<br />

Das präsentiert auch beim<br />

Servieren gut.<br />

Rindfleisch nach<br />

Moskauer Art mit<br />

Roggenbrotsauce<br />

Für 4 Personen<br />

Zutaten:<br />

700 – 800 g Rindfleisch, in grosse<br />

Würfel geschnitten ( z.B. Stotzen<br />

o<strong>der</strong> Laffen)<br />

2 grosse Zwiebeln, gehackt<br />

je 100 g Karotten und Sellerie, in<br />

dünne Streifen (Allumettes) geschnitten<br />

80 g Speck, fein geschnitten<br />

3 EL Sauerrahm<br />

60 – 70 g Roggenschrotbrot o<strong>der</strong><br />

Pumpernickel (in <strong>der</strong> Brotabteilung<br />

neben Toast suchen)<br />

Lorbeerblatt, Petersilie<br />

1 EL Mehl<br />

Zubereitung:<br />

Fleisch mit Mehl bestreuen und<br />

im heissen Oel kräftig anbraten.<br />

Auf den Boden des Brattopfes<br />

Speck legen, darauf <strong>das</strong> angebratene<br />

Fleisch geben. Zwiebeln, Karotten<br />

und Sellerie auf dem Fleisch<br />

verteilen, Brot zerkleinern und<br />

beifügen, salzen und pfeffern<br />

(Salzgehalt des Specks berücksichtigen!),<br />

4 dl Bouillon dazugiessen<br />

(Fleisch sollte nur knapp bedeckt<br />

sein).<br />

Alles zum Kochen bringen und<br />

dann in den Backofen schieben,<br />

bei 180° 1 1/2 – 2 Std. schmoren.<br />

Sauerrahm beifügen und noch 30<br />

Min. weiterschmoren. Es sollte eine<br />

sämige Sauce entstehen. Nach<br />

1 Std. Kochzeit die Flüssigkeitsmenge<br />

kontrollieren, evtl. etwas<br />

nachgiessen!<br />

Fleisch und Sauce zusammen mit<br />

Brat- o<strong>der</strong> Salzkartoffeln servieren.<br />

Vor dem Anrichten mit Petersilie<br />

bestreuen.<br />

Guten Appetit!<br />

28 à propos6/2002<br />

Irina Cruces est originaire<br />

d’Ukraine. Elle dit que dans<br />

cette région, on cuisine encore<br />

„sans artifices“. Pour le bouillon<br />

par exemple, on cuit des os<br />

et on ne recourt pas simplement<br />

aux bouillon-cubes.<br />

En Ukraine, Irina Cruces a travaillé<br />

comme blanchisseuse. A<br />

présent, elle est en Suisse depuis<br />

six ans et travaille déjà depuis<br />

presque une année et demie<br />

au Centre hospitalier.<br />

En plus des cours d’allemand et d’espagnol, du fitness et de la<br />

lecture, Madame Cruces aime faire la cuisine pendant ses loisirs.<br />

Les menus de la cuisine espagnole font également partie de ses<br />

recettes préférées, son mari étant espagnol. Lorsque des invités<br />

sont annoncés, elle aime particulièrement mettre les petits plats<br />

dans les grands. Une belle table bien mise en fait évidemment<br />

partie.

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