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Ein Rezept, das aus der Kälte kommt - Spitalzentrum Biel-Bienne

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Fortsetzung von Seite 15<br />

<strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung und<br />

den administrativen Aufgaben<br />

unterstützt und entlastet. Aus <strong>der</strong><br />

Sicht <strong>der</strong> Pflegenden ergibt sich<br />

ein weiteres grosses Plus:<br />

Während den Operationsaktivitäten<br />

<strong>der</strong> Chirurgen haben sie einen<br />

kompetenten Ansprechpartner in<br />

<strong>der</strong> Person des Spitalfacharztes,<br />

<strong>der</strong> auf den Abteilungen zur Ver-<br />

fügung steht. Die Chirurgische<br />

Klinik hat sich zudem mit <strong>der</strong><br />

Schaffung dieser Stelle zum Ziel<br />

gesetzt, die gefor<strong>der</strong>te Arbeitszeitreduktion<br />

für Ärzte auf 50 Stunden<br />

pro Woche umzusetzen.<br />

Wie sich <strong>das</strong> Konzept in <strong>der</strong> Praxis<br />

bewährt, wird sich zeigen; vielversprechend<br />

scheint es zu sein.<br />

Spitalfachärztin Dr. Seline Voney<br />

Dr. Seline Voney, heute<br />

Oberärztin an <strong>der</strong> Medizinischen<br />

Klinik wird als erste Spitalfachärztin<br />

in die Geschichte des<br />

SZB eingehen. Am 1. Januar<br />

2003 wird die Internistin ihre Arbeit<br />

an <strong>der</strong> Chirurgischen Klinik<br />

aufnehmen. à propos hat <strong>der</strong><br />

zukünftigen Spitalfachärztin ein<br />

paar Fragen gestellt.<br />

Sie beginnen am 1. 1. 2003 Ihre<br />

Tätigkeit als Spitalfachärztin an <strong>der</strong><br />

Chirurgischen Klinik. Was ist Ihre<br />

Motivation als Aerztin im Spital eine<br />

Dauerstelle anzunehmen?<br />

Ich schätze es sehr, in einem Team<br />

zu arbeiten und den mir wichtigen<br />

gegenseitigen fachlichen Aust<strong>aus</strong>ch<br />

nicht nur mit meiner eigenen<br />

Berufsgruppe zu pflegen. Bei<br />

dieser Form interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

kann man durch<strong>aus</strong><br />

von Pionierarbeit sprechen.<br />

Sie erfor<strong>der</strong>t von allen sehr viel<br />

Flexibilität und Innovationsbereitschaft.<br />

<strong>Ein</strong>e eigene Praxis hat<br />

mich weniger interessiert. Ausserdem<br />

hat <strong>das</strong> <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong><br />

mit seiner Zentrumsfunktion und<br />

einer Chirurgie, die auf hohem<br />

Niveau arbeitet, ein breites Spektrum<br />

an Krankheitsbil<strong>der</strong>n anzubieten.<br />

Die interessante und vielseitige<br />

Tätigkeit als internistische<br />

Spitalfachärztin an <strong>der</strong> Chirurgischen<br />

Klinik sowie die mo<strong>der</strong>nen<br />

Anstellungsbedingungen sind für<br />

mich sehr attraktiv.<br />

Warum wurde die Spitalfacharztstelle<br />

an <strong>der</strong> Chirurgischen Klinik<br />

mit einer Internistin besetzt?<br />

Es ist nicht nur für <strong>das</strong> <strong>Spitalzentrum</strong><br />

son<strong>der</strong>n auch für den Kanton<br />

Bern ein Novum, <strong>das</strong>s eine In-<br />

ternistin an einer Allgemeinchirurgischen<br />

Klinik tätig ist. Die Betreuung<br />

<strong>der</strong> zunehmend älteren<br />

und damit auch polymorbi<strong>der</strong>en<br />

chirurgischen Patienten ist eine<br />

aufwändige Aufgabe. Den Chirurgen,<br />

die oft durch hohe Präsenzzeiten<br />

im Operationssaal absorbiert<br />

sind, bleibt dafür kaum<br />

genügend Zeit. Als Internistin und<br />

<strong>aus</strong>gebildete Anästhesistin werde<br />

ich mich hauptsächlich diesen<br />

Aspekten widmen, im Sinne einer<br />

ganzheitlichen Betreuung und damit<br />

Qualitätssteigerung <strong>der</strong> Behandlung<br />

<strong>der</strong> chirurgischen Patienten.<br />

Welche weiteren Tätigkeiten beinhaltet<br />

Ihre Stelle?<br />

Neben <strong>der</strong> wichtigen Entlastung<br />

<strong>der</strong> Chirurgischen Oberärzte von<br />

<strong>der</strong> internistischen und allgemeinmedizinischenAbteilungsarbeit<br />

werde ich auch Funktionen<br />

in <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

von Studenten und Assistenten<br />

<strong>der</strong> Chirurgischen Klinik übernehmen.<br />

Es ist mir wichtig, nicht<br />

nur ihr chirurgisches Fachwissen<br />

mit Fachwissen <strong>der</strong> Inneren Medizin<br />

zu ergänzen, son<strong>der</strong>n gerade<br />

auch jüngere Assistenten in<br />

die Klinikarbeit und ihre verantwortungsvolle<br />

Tätigkeit als Aerzte<br />

einzuführen. Ich denke, <strong>das</strong>s<br />

mit <strong>der</strong> Integration einer Internistin<br />

ins Chirurgische Team eine<br />

wesentlich breitere Aus- und<br />

Weiterbildung <strong>der</strong> chirurgischen<br />

Studenten und Assistenten möglich<br />

wird, was die Chirurgische<br />

Klinik als Weiterbildungsklinik<br />

noch attraktiver werden lassen<br />

könnte.<br />

Des Weiteren werde ich auch ad-<br />

16 à propos 6/2002<br />

ministrative Aufgaben innerhalb<br />

<strong>der</strong> Klinik übernehmen.<br />

Was bedeutet Ihre Tätigkeit für die<br />

Pflegenden?<br />

Meine Tätigkeit erfor<strong>der</strong>t eine enge<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Pflege.<br />

Während <strong>der</strong> operativen<br />

Tätigkeit <strong>der</strong> Ober- und Assistenzärzte<br />

werde ich als ständige Ansprechpartnerin<br />

zur Verfügung<br />

stehen, was nicht nur <strong>der</strong> Betreuung<br />

<strong>der</strong> Patienten zugute <strong>kommt</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n gerade auch die Arbeit<br />

<strong>der</strong> Pflegenden erleichtern dürfte.<br />

Ist dieser Job beson<strong>der</strong>s auch für<br />

Frauen attraktiv?<br />

Durch<strong>aus</strong>. Das Konzept schliesst<br />

zum Beispiel ein Job-Sharing<br />

nicht <strong>aus</strong>, was ich sehr mo<strong>der</strong>n<br />

finde. Ich gedenke aber nicht, davon<br />

Gebrauch zu machen. Ausserdem<br />

sind wie gesagt die Anstellungsbedingungen<br />

mit geregelten<br />

Arbeitszeiten sehr fortschrittlich<br />

und lassen neben dem<br />

Beruf genügend Freiraum für Fa-<br />

Seline Voney ist in Bern geboren<br />

und aufgewachsen. Ihr<br />

Medizinstudium hat sie an <strong>der</strong><br />

Universität Bern 1989 abgeschlossen.<br />

Sie arbeitete als<br />

Assistentin in Heiligenschwendi,<br />

am Inselspital, am Regionalspital<br />

Burgdorf und seit<br />

1996 am <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong>.<br />

1996 erwarb sie den FMH Titel<br />

in Anästhesie und 1998 den<br />

FMH Titel in Innerer Medizin.<br />

Seit 1997 ist sie Oberärztin an<br />

<strong>der</strong> Medizinischen Klinik des<br />

<strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong>.<br />

milie und die persönliche Weiterentwicklung.<br />

Frau Dr. Voney, ich wünsche Ihnen<br />

einen guten Start an <strong>der</strong> Chirurgischen<br />

Klinik und danke für <strong>das</strong> Gespräch.<br />

Interview: Selma Müller

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