Ein Rezept, das aus der Kälte kommt - Spitalzentrum Biel-Bienne
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Fortsetzung von Seite 13 gute Atmosphäre allgemein auf<br />
<strong>der</strong> Notfallstation erhalten blei-<br />
Suite de la page 13<br />
ben. Es soll nicht zu einem Aus- Quelles sont vos attentes en ce qui<br />
einan<strong>der</strong>driften zwischen pflegeri- concerne les médecins au service des<br />
schen und ärztlichen Aufgaben urgences?<br />
kommen. Auf unserer Notfallstati- Nous sommes en train de mettre<br />
on besteht eine enge fachliche par écrit des critères, de fixer les<br />
und menschliche Zusammenar- conditions que doit remplir le mébeit<br />
zwischen Ärzten und Pflegendecin engagé au service des urden.<br />
Häufig sind es die Pflegengences. Ce n’est pas simple. Il existe<br />
den, welche aufgrund ihrer Erfah- des médecins qui ne sont pas<br />
rungen medizinische Tipps an die faits pour les urgences, malgré une<br />
jungen Ärzte weitergeben. Diese activité de trois années dans une<br />
Ratschläge werden von den Ärz- spécialité. Au service des urgences,<br />
ten dankbar angenommen, auch le médecin ne doit pas seulement<br />
wenn sie die „Akademiker“ sind. pouvoir réduire une fracture du ra-<br />
Ich wünsche mir, <strong>das</strong>s diese Art dius ou <strong>aus</strong>culter un cœur, mais<br />
<strong>der</strong> Zusammenarbeit so weiter be- <strong>aus</strong>si, et surtout, ouvrir l’œil et prêstehen<br />
bleibt. Betreffend ärztliter l’oreille en permanence afin de<br />
cher Betreuung sollte die Rich- ne rien perdre de ce qui se passe<br />
tung einer Professionalisierung autour de lui. Cette capacité peut<br />
auf <strong>der</strong> Notfallstation eingeschla- se développer, mais elle n’est pas<br />
gen werden. Vor zirka einem Jahr<br />
wurde die Interessengemeinschaft<br />
donnée à tout le monde.<br />
<strong>der</strong> leitenden Ärzte von Notfallsta- On parle beaucoup, ces temps, de<br />
tionen gegründet, die sich unter l’ouverture de policliniques; est-ce<br />
an<strong>der</strong>em diesem Aspekt widmet. qu’une policlinique allégerait la tâche<br />
du service des urgences du CHB?<br />
Herr Doktor Jenni, wir bedanken uns Théoriquement oui. Mais cette<br />
für Ihre Offenheit!<br />
idée ne rencontre pas l’approbation<br />
des médecins traitants de<br />
Interview: Eberhard Fink und notre région. La solution, pour<br />
Volker Stöckmann nous, est d’instaurer une étroite<br />
collaboration avec les médecins<br />
r<strong>aus</strong>setzungen ein Arzt erfüllen<br />
muss, wenn er auf <strong>der</strong> Notfallstation<br />
eingesetzt wird. Das ist nicht<br />
ganz einfach. Es gibt Ärzte, die,<br />
trotz drei Jahren Tätigkeit auf einem<br />
Fachgebiet, für den Notfall<br />
schlecht geeignet sind. Der Arzt<br />
muss hier nicht nur eine Radiusfraktur<br />
in Ordnung bringen o<strong>der</strong><br />
ein Herz <strong>aus</strong>kultieren können,<br />
son<strong>der</strong>n er muss vor allem ständig<br />
die Augen und Ohren offen halten<br />
und in Erfahrung bringen, was<br />
ringsherum alles läuft. Diese<br />
Fähigkeit kann man sich teilweise<br />
antrainieren, sie ist aber nicht jedem<br />
gegeben.<br />
Derzeit wird viel über die Eröffnung<br />
von Polikliniken gesprochen; wäre eine<br />
Poliklinik für den Notfall des SZB<br />
eine Entlastung?<br />
Theoretisch ja. Allerdings wird <strong>der</strong><br />
Betrieb einer Poliklinik von den<br />
H<strong>aus</strong>ärzten in unserer Region<br />
nicht begrüsst. Unsere Lösung ist<br />
eine enge Zusammenarbeit mit<br />
den H<strong>aus</strong>ärzten, so <strong>das</strong>s diese die<br />
Funktion und Arbeit <strong>der</strong> Poliklinik<br />
übernehmen.<br />
Wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit<br />
mit den H<strong>aus</strong>ärzten?<br />
Wir för<strong>der</strong>n mit verschiedenen<br />
Mitteln eine enge Zusammenarbeit<br />
auf freundschaftlicher Basis.<br />
<strong>Ein</strong> Beispiel dafür sind die Qualitätszirkel,<br />
welche periodisch mit<br />
den Internisten des <strong>Spitalzentrum</strong>s<br />
<strong>Biel</strong> und den H<strong>aus</strong>ärzten<br />
durchgeführt werden. Dort werden<br />
sowohl medizinische Probleme,<br />
als auch die Optimierung <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit <strong>aus</strong> Sicht <strong>der</strong><br />
H<strong>aus</strong>ärzte besprochen. Die Chirurgen<br />
haben im Gipszimmer zum<br />
Beispiel eine Liste aufgehängt, auf<br />
welcher vermerkt ist, welcher<br />
H<strong>aus</strong>arzt die Nachkontrollen selber<br />
durchführen möchte und welcher<br />
diese lieber an <strong>das</strong> SZB delegiert.<br />
So können wir auch bei Patienten,<br />
die nachts eine Gipsschiene<br />
bekommen, die Nachkontrolle<br />
einplanen.<br />
Was wünschen sie sich für die Zukunft<br />
<strong>der</strong> Notfallstation?<br />
Ich wünsche mir, <strong>das</strong>s die Professionalität<br />
des Pflegeteams und die<br />
Dr. Claudio Jenni im Gespräch<br />
mit Dr. Mario Michel<br />
14 à propos 6/2002<br />
Le Dr Claudio Jenni en discussion<br />
avec le Dr Mario Michel<br />
traitants, de manière à ce que ces<br />
<strong>der</strong>niers assument la fonction et le<br />
travail d’une policlinique.<br />
Comment se présente cette collaboration<br />
avec les médecins traitants?<br />
Nous favorisons par divers moyens<br />
une étroite collaboration fondée<br />
sur la convivialité. Les cercles de<br />
qualité, auxquels participent périodiquement<br />
les internistes du<br />
CHB et les médecins traitants,<br />
constituent un exemple à cet<br />
égard. On y discute <strong>aus</strong>si bien de<br />
problèmes médicaux que de l’optimalisation<br />
de la collaboration. Les<br />
chirurgiens ont affiché à la salle<br />
des plâtres une liste indiquant quel<br />
médecin traitant souhaite effectuer<br />
lui-même les contrôles ultérieurs<br />
et quel médecin traitant préfère<br />
déléguer cette tâche au CHB.<br />
Ainsi, nous pouvons planifier les<br />
contrôles ultérieurs également<br />
avec les patients à qui nous faisons<br />
un plâtre pendant la nuit.<br />
Que désirez-vous pour l’avenir du<br />
service des urgences?<br />
Je désire que soient maintenus le<br />
professionnalisme de l’équipe de<br />
soins du service des urgences ainsi<br />
que la bonne atmosphère qui y<br />
règne. Il faut éviter qu’un fossé se<br />
creuse entre les tâches infirmières<br />
et les tâches médicales. Dans ce<br />
service, on trouve une étroite collaboration<br />
professionnelle et humaine<br />
entre les médecins et le personnel<br />
soignant. Il n’est pas rare<br />
que ce soient les infirmières et infirmiers<br />
qui, du fait de leur expérience,<br />
donnent des tuyaux médicaux<br />
aux jeunes médecins. Ces<br />
conseils sont reçus avec reconnaissance<br />
par les médecins, même si ce<br />
sont eux, les „académiciens“. Je désire<br />
que cette sorte de collaboration<br />
se poursuive à l’avenir. S’agissant<br />
des soins médicaux, nous devons<br />
nous diriger vers une professionnalisation<br />
au service des urgences. La<br />
communauté d’intérêts des médecins-chefs<br />
de services des urgences,<br />
qui a été fondée il y a un an, étudie,<br />
entre autres, cette question.<br />
Docteur Jenni, nous vous remercions<br />
de votre franchise!<br />
Interview: Eberhard Fink et<br />
Volker Stöckmann