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Dr. Böhm & von Teubern GbR - Grenzen-los eV

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[ grenzen<strong>los</strong> ]<br />

des kÄrperlichen und/ oder seelischen Gleichgewichts mit Krankheit<br />

gleichzusetzen ist.<br />

Wir betrachten „Krankheit“ als eine Form der Auseinandersetzung des<br />

Individuums mit sich und seiner Umwelt. Dabei spielen genetische Be-<br />

dingungen, persÄnliche Erfahrungen und gesellschaftlich vorgegebene<br />

Normen bei der IntensitÇt und AusprÇgung sowie den BewÇltigungs-<br />

strategien in der Umgehensweise mit den Symptomen der Krankheit<br />

eine entscheidende Rolle. Deshalb ist unserer Auffassung nach Krank-<br />

heit auch kein festgefÉgter Zustand, sondern ein Entwicklungsprozess,<br />

der dem aller Menschen vergleichbar ist, mit der EinschrÇnkung, dass<br />

dieser unter besonders ungÉnstigen Bedingungen stattfindet. Innere<br />

und ÇuÅere Faktoren, wie z.B. StÄrungen der Physiologie oder Proble-<br />

me mit der sozialen Umwelt, werden dabei gleichberechtigt in ihrer<br />

Wechselwirkung angesehen.<br />

Die Symptome einer Krankheit verstehen wir als den aktiven Versuch<br />

des Individuums, sein Gleichgewicht zu erhalten bzw. Disharmonie aus-<br />

haltbar zu machen. Eine seelische Erkrankung ist ein den Menschen in<br />

seiner Ganzheitlichkeit betreffender Prozess. Diese Sichtweise macht<br />

die <strong>Dr</strong>amatik seelischer StÄrungen deutlich, bietet andererseits die<br />

Chance, physiologische, psychologische und soziologische TriebkrÇfte<br />

in primÇre und sekundÇre Faktoren zu untergliedern und dementspre-<br />

chend Ressourcen transparent zu machen. Die aktuelle Symptomatik<br />

ist grundsÇtzlich als BewÇltigungsstrategie anzusehen, die es <strong>von</strong> au-<br />

Åen betrachtet manchmal an der Erkenntnis des Sinnhaften fehlen<br />

lÇsst, fÉr den Betreffenden aber ein gewisses MaÅ an Entlastung<br />

bringt. Unsere sozialpsychiatrischen UnterstÉtzungsleistungen orientie-<br />

ren sich deshalb nicht ausschlieÅlich am Symptom, sondern an der<br />

gesamten individuellen Entwicklung des Menschen.<br />

Die <strong>von</strong> der WHO vorgenommene Klassifizierung <strong>von</strong> Krankheiten im<br />

Rahmen der International Classification of Diseases in der aktuellen 10.<br />

Version (ICD 10) macht im diagnostischen und stationÇren Bereich<br />

Sinn. Sie birgt aber gleichzeitig eine latente Gefahr der Stigmatisierung<br />

psychisch Kranker. Die Klassifizierung einer psychiatrischen Krankheit<br />

besitzt fÉr uns orientierenden Charakter, sowohl im Hinblick auf die<br />

mÄgliche Ausgestaltung <strong>von</strong> UnterstÉtzungsleistungen als auch im Hin-<br />

M. BÄhm: Erfolgsmessung mit dem IBRP Seite 8 <strong>von</strong> 101<br />

- eingetragener Verein

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