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Das Magazin | 2-2012 - Bock & Seip

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Haben Sie Harold Fry<br />

gesehen?<br />

»Ich bin auf dem Weg. Du musst nur<br />

durchhalten. Ich werde Dich retten, Du<br />

wirst schon sehen.«<br />

»Ich werde laufen, und Du<br />

wirst leben«<br />

<strong>Das</strong> schreibt Harold Fry, 65, in einem<br />

Brief an seine frühere Kollegin Queenie,<br />

die im Sterben liegt. Doch anstatt den<br />

Brief einfach einzuwerfen, läuft er am<br />

Briefkasten vorbei, wandert aus der<br />

Stadt hinaus und immer weiter: 87 Tage,<br />

1.000 Kilometer. Seine Reise soll zur Lebensversicherung<br />

für Queenie werden:<br />

So lange sie auf ihn wartet, wird sie nicht<br />

sterben, beschließt Harold. Dieses eine<br />

Mal im Leben wird er das Schicksal<br />

selbst in der Hand haben. Nichts soll ihn<br />

aufhalten. Keiner darf ihn stoppen. Es<br />

wird eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen<br />

muss. Nicht nur für Queenie.<br />

Auch für seine Frau Maureen, die er einmal<br />

so geliebt hat. Für seinen Sohn David,<br />

den er längst verloren hat. Und für<br />

sich selbst, der sich unter so vielen verschütteten<br />

und ungesagten Gefühlen<br />

kaum noch selbst kennt.<br />

»Ich habe mein Herz in dieses<br />

Buch gelegt«<br />

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des<br />

Harold Fry ist ein ganz außergewöhnlicher<br />

und tief berührender Roman. Ver-<br />

19<br />

fasst hat ihn die bei uns bislang unbekannte<br />

Engländerin Rachel Joyce, die als<br />

mehrfach ausgezeichnete Autorin für<br />

BBC-Hörspiele eines ganz zweifellos<br />

weiß: Wie man Menschen mit Worten<br />

ganz direkt berührt. Die Krebserkrankung<br />

ihres Vaters brachte sie dazu, mit<br />

ihrem Roman zu beginnen: Während er<br />

starb, schrieb sie für ihn. Dennoch stellt<br />

Rachel Joyce klar: »<strong>Das</strong> Buch handelt<br />

nicht von meinem Vater. Aber vielleicht<br />

(irgendwie) von meinem Wunsch, er<br />

möge nicht sterben.«<br />

Entstanden ist ein wunderbarer Roman:<br />

Über unschöne Geheimnisse, besondere<br />

Momente und zufällige Begegnungen.<br />

Über falsche Tapferkeit und hinterhältigen<br />

Betrug, große Liebe und bedingungslose<br />

Loyalität. Lesen konnte Rachel<br />

Joyce‘ Vater das Buch seiner Tochter leider<br />

nicht mehr. Aber es erscheint nun in<br />

über 30 Sprachen auf der ganzen Welt.<br />

Rachel Joyce, Romandebüt<br />

Rachel Joyce<br />

Die unwahrscheinliche<br />

Pilgerreise des Harold Fry<br />

384 S., € 18,99 Krüger<br />

Ein Roman erobert die Welt<br />

<strong>Das</strong> zu fassen, fällt der Autorin schwer:<br />

»Der Gedanke, dass diese Figuren, mit<br />

denen ich so lange allein war, nun plötzlich<br />

›da draußen‹ sind, geht mir sehr<br />

nahe. Ich hoffe sehr, dass auch für Sie<br />

Harolds Reise eine ganz besondere sein<br />

wird.«<br />

©fatimah namdar

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