Juli 2008 - Georg-Schlesinger-Schule
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Materialien<br />
zur Schulinspektion<br />
im Februar <strong>2008</strong><br />
♦ Schreiben an unsere Schulaufsicht<br />
♦ Bericht des Inspektorenteams<br />
♦ Kommentar von Dr. Wiese<br />
Oberstufenzentrum<br />
Maschinen- und Fertigungstechnik<br />
30.08.<strong>2008</strong> • A.Schreck
<strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> • Kühleweinstraße 5 • 13409 Berlin<br />
An die<br />
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />
Sen BWF II A<br />
über<br />
Sen BWF II A 15<br />
Sehr geehrte Frau Schmidt,<br />
Sehr geehrter Herr Nitsche,<br />
Oberstufenzentrum<br />
Maschinen- und Fertigungstechnik<br />
Tel.: +49(0)30-497906-0<br />
Fax: +49(0)30-497906-11<br />
Internet: www.gs-schule.de<br />
eMail: mail@gs-schule.de<br />
Berlin, den 16.07.<strong>2008</strong><br />
wir begrüßen das Verfahren zur Schulinspektion und die damit verbundenen Impulse für eine<br />
Entwicklung der Berliner <strong>Schule</strong>n. So sind in dem für die <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> vorliegenden<br />
Bericht Aspekte aufgeführt, die einer gemeinsamen Bewertung mit SchülerInnen und<br />
MitarbeiterInnen bedürfen und wichtige Hinweise für unseren Entwicklungsbedarf geben.<br />
Leider gibt es aber auch Punkte, die uns als nicht angemessen erscheinen und die sowohl<br />
vom Verfahren als auch vom Inhalt her nicht mit den Verfahrensvorgaben im Handbuch zur<br />
Inspektionen stimmig sind.<br />
Unsere Absicht ist es nicht, die Arbeit des Inspektionsteams zu schmälern. Uns gilt es aber<br />
deutlich zu machen, dass wir wesentliche, insbesondere die schulaufsichtliche Arbeit betreffende<br />
Aspekte, nicht hinreichend berücksichtigt finden. So mussten wir feststellen, dass der<br />
vorläufige Inspektionsbericht schon in seiner Rohfassung der Schulaufsicht zur Kenntnis<br />
gebracht wurde. Dies erscheint uns besonders unangemessen, da eine Reihe notwendiger<br />
Korrekturen von uns eingebracht worden sind, die nachträglich – zum Teil erst nach der Präsentation<br />
des Berichtes am 08.07.<strong>2008</strong> – vorgenommen wurden. Erst heute ist der abschießende<br />
Bericht bei uns eingegangen.<br />
Friktionen sind auch bei der Präsentation des Berichtes in der Form aufgetreten, da wir weiterhin<br />
feststellen mussten, dass alle wesentlichen Unterlagen entsprechend dem o.a. Handbuch<br />
und dem Vorgespräch dem Inspektionsteam zur Verfügung standen, aber Nachfragen<br />
nach eventuell noch benötigten Informationen nicht statt gefunden haben, so dass uns Verfahrensfehler<br />
im Sinne der Rahmengeschäftsordnung pauschal vorgeworfen wurden, was<br />
wir als unhaltbar zurückweisen müssen. Besonders hat uns der Vorwurf getroffen, dass die<br />
<strong>Schule</strong> im Umgang mit antidemokratischen Verhaltensweisen und Symbolen Defizite aufweisen<br />
soll.<br />
Wir gehen davon aus, dass wir die Gelegenheit erhalten, zentrale Aussagen des Inspektionsberichtes<br />
mit Ihnen zu klären und im Gespräch Anregungen sowie Konzepte für eine<br />
konstruktive Entwicklung der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> auszutauschen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
B. Bleiber
Bericht<br />
zur Inspektion<br />
an der<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong> <strong>Schule</strong><br />
12 B 01<br />
(OSZ)<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2008</strong>
1<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Vorwort 3<br />
2 Inspektionsverfahren 4<br />
2.1 Inspektionsteam ............................................................................................................................. 4<br />
2.2 Ablauf der Inspektion .................................................................................................................... 4<br />
2.3 Vorgespräch.................................................................................................................................... 5<br />
2.4 Analysierte Dokumente .................................................................................................................. 5<br />
2.5 Fragebogen für Lehrkräfte............................................................................................................. 5<br />
2.6 Fragebogen für Schülerinnen und Schüler.................................................................................... 6<br />
2.7 Unterrichtsbeobachtungen............................................................................................................. 6<br />
2.8 Interviews ....................................................................................................................................... 6<br />
2.9 Schulrundgang ............................................................................................................................... 6<br />
3 Ausgangslage der <strong>Schule</strong> 6<br />
3.1 Schulart und Schulbehörde............................................................................................................ 6<br />
3.2 Schülerinnen und Schüler .............................................................................................................. 7<br />
3.3 Personal und Ausstattung der <strong>Schule</strong> ........................................................................................... 7<br />
3.4 Standortbedingungen..................................................................................................................... 8<br />
4 Unterrichtsprofil 9<br />
4.1 Tabellarische Übersicht der Profilmerkmale................................................................................... 9<br />
4.2 Erläuterungen zum Unterrichtsprofil ........................................................................................... 10<br />
5 Qualitätsprofil 14<br />
5.1 Tabellarische Übersicht der Qualitätsmerkmale........................................................................... 14<br />
5.2 Erläuterungen zum Qualitätsprofil............................................................................................... 15<br />
6 Zusammenfassung der Ergebnisse 24<br />
6.1 Stärken der <strong>Schule</strong>....................................................................................................................... 24<br />
6.2 Entwicklungsbedarf der <strong>Schule</strong>.................................................................................................... 24<br />
Anhang 26<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 2/2
1 Vorwort<br />
1<br />
Die Berliner Schulinspektion nahm im November 2005 ihre Arbeit auf. Seit dem Schuljahr<br />
2006/2007 werden jährlich 150 bis 160 <strong>Schule</strong>n inspiziert. Die Auswahl der <strong>Schule</strong>n erfolgt<br />
entweder aufgrund freiwilliger Meldungen oder mithilfe eines IT-gestützten Zufallsverfahrens<br />
unter Vorgabe einer proportionalen Verteilung auf die Bezirke und die Schularten.<br />
Jeder <strong>Schule</strong> wird ein Inspektionsteam zugeordnet, das in der Regel aus vier Personen,<br />
darunter einem ehrenamtlichen Mitglied, besteht. Die Berliner Schulinspektion untersucht<br />
und bewertet eine <strong>Schule</strong> mit standardisierten Methoden und Instrumenten als Gesamtsys-<br />
tem. Mit den dazu auf der Basis des „Handlungsrahmen Schulqualität in Berlin“ entwickelten<br />
Evaluationsinstrumenten werden die der Unterrichts- und Erziehungsarbeit zugrunde liegenden<br />
Vereinbarungen und Beschlüsse, der Stand ihrer Umsetzung im Schulalltag, die Qualität<br />
der Managementprozesse sowie die Ergebnisse und Erfolge der schulischen Arbeit erfasst.<br />
Eine Bewertung einzelner Personen oder einzelner Unterrichtsstunden erfolgt nicht.<br />
Als Ergebnis der Inspektion erhält die <strong>Schule</strong> mit dem hier vorliegenden Bericht eine Rückmeldung<br />
in Form eines Qualitätsprofils und eines zusätzlich ausgewiesenen Unterrichtsprofils.<br />
Diese weisen sowohl die Stärken der <strong>Schule</strong> als auch ihren Entwicklungsbedarf aus. Damit<br />
erhält die <strong>Schule</strong> eine umfassende Bewertung entscheidender Qualitätsmerkmale. Es ist das<br />
Ziel der Inspektion, damit Impulse zur weiteren Schul- und Unterrichtsentwicklung zu geben<br />
sowie die Qualität von Unterricht und Erziehung, Schulorganisation und Schulleben zu si-<br />
chern.<br />
Zugleich erhalten die zuständige Schulaufsicht und die zuständige Schulbehörde den Inspektionsbericht,<br />
damit sie die <strong>Schule</strong> auf dieser Grundlage in ihrem weiteren Qualitätsentwick-<br />
lungsprozess beraten und unterstützen können.<br />
Das Inspektionsteam bedankt sich bei dem Kollegium und der Schulleitung der <strong>Georg</strong>-<br />
<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> für die freundliche Zusammenarbeit und Unterstützung während der Inspektionsdurchführung.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 3/3
2 Inspektionsverfahren<br />
2.1 Inspektionsteam<br />
1<br />
Das Inspektionsteam für die <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> bestand aus Herrn Grötzner (koordinierender<br />
Inspektor), Frau Ahrens, Frau Ramfeldt, Herrn Kutschki, Herrn von Schwedler und Herrn Vogt (ausgewählt<br />
durch den Landeselternausschuss Berlin).<br />
2.2 Ablauf der Inspektion<br />
Inspektionsverfahren Datum<br />
Vorgespräch 06.12.2007<br />
Schulrundgang<br />
32 Unterrichtsbesuche<br />
Interview mit Schülerinnen und Schülern<br />
Interview mit Lehrkräften und dem sonstigen pädagogischen<br />
Personal<br />
Interview mit dem Verwaltungsbeauftragten<br />
Interview mit Trägern und Ausbildungsbetrieben<br />
41 Unterrichtsbesuche<br />
Interview mit dem Schulleiter<br />
Interview mit dem stellvertretenden Schulleiter und<br />
den Abteilungsleitern<br />
Präsentation des Berichts vor den Mitgliedern der<br />
Schulkonferenz<br />
Gespräch mit der zuständigen Schulaufsicht (vorgesehen)<br />
Gespräch mit der Leiterin der berufsbildenden und<br />
zentralverwalteten <strong>Schule</strong>n (vorgesehen)<br />
19.02.<strong>2008</strong><br />
21.02.<strong>2008</strong><br />
Juni <strong>2008</strong><br />
Juni <strong>2008</strong><br />
September <strong>2008</strong><br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 4/4
2.3 Vorgespräch<br />
1<br />
Am 06.12.2007 fand das Vorgespräch in der <strong>Schule</strong> statt. An diesem Gespräch beteiligte sich bis auf<br />
Herrn Vogt das gesamte Inspektionsteam. Von Seiten der <strong>Schule</strong> nahmen der Schulleiter sowie acht<br />
weitere Mitglieder des Kollegiums bzw. Gremienmitglieder teil.<br />
Im Rahmen des Vorgesprächs wurde festgelegt, welche Dokumente die <strong>Schule</strong> der Inspektion zur<br />
Verfügung stellt.<br />
2.4 Analysierte Dokumente<br />
Von der <strong>Schule</strong> zur Verfügung gestellte Dokumente<br />
Zusätzlich zu den in der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung vorliegenden<br />
statistischen Daten stellte die <strong>Schule</strong> folgende Dokumente vorab zur Verfügung. Sie wurden gesichtet<br />
und bei der Bewertung der Qualitätsmerkmale entsprechend berücksichtigt.<br />
Schulprogramm<br />
• Schulprogramm mit Ergebnissen der Bestandsaufnahme<br />
• Leitbild der <strong>Schule</strong><br />
• Entwicklungs- und Arbeitsschwerpunkte<br />
weitere Dokumente der <strong>Schule</strong><br />
•<br />
• Grundsätze zur Unterrichtsverteilung<br />
• Grundsätze zur Vertretungsregelung<br />
• Beispiele für schulinterne Informationsblätter<br />
• Homepage der <strong>Schule</strong><br />
Dokumente, in die während der Inspektion Einblick genommen wurde<br />
• Pressespiegel der <strong>Schule</strong> (über die letzten 2-3 Jahre)<br />
• Dokumente über besondere Erfolge der <strong>Schule</strong><br />
• Schul-, Hausordnung<br />
• Vertretungsplan<br />
Protokolle (Gesamtkonferenz, Schulkonferenz, Klassenkonferenzen, Fachkonferenzen)<br />
2.5 Fragebogen für Lehrkräfte<br />
An der Befragung beteiligten sich 83 von 92 verfügbaren Lehrkräften, das entspricht einer Quote von<br />
gut 90 %.<br />
Die Befragung diente der Vorbereitung der Inspektion. Die Fragebogen wurden berücksichtigt, da<br />
sich mehr als 80 % der Lehrkräfte beteiligt haben. Die Auswertung der Fragebogen befindet sich im<br />
Anhang.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 5/5
2.6 Fragebogen für Schülerinnen und Schüler<br />
1<br />
An 330 Schülerinnen und Schüler wurden Fragebogen ausgegeben, 321 von ihnen wurden ausgefüllt,<br />
das entspricht einer Quote von 97 %. Die Auswertung befindet sich im Anhang, sie wurde vom<br />
Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg (ISQ) vorgenommen und der <strong>Schule</strong><br />
zugänglich gemacht.<br />
2.7 Unterrichtsbeobachtungen<br />
Während der Inspektionstage führte das Inspektionsteam 73 Unterrichtsbesuche durch. Die Besuche<br />
waren über alle Bildungsgänge und Jahrgänge verteilt.<br />
Das Inspektionsteam sah 51 Lehrerinnen und Lehrer von 71 an den beiden Inspektionstagen unterrichtenden<br />
Lehrkräften (66 %).<br />
Jede Unterrichtsbeobachtung dauerte 20 Minuten, das Inspektionsteam sah, bedingt durch den<br />
Blockunterricht, 24 Anfangs-, 47 Mittel- und zwei Endsituationen. Alle Unterrichtsbesuche wurden<br />
auf standardisierten Beobachtungsbogen protokolliert und bewertet.<br />
2.8 Interviews<br />
Das Inspektionsteam führte während der Inspektionstage Interviews mit<br />
• dem Schulleiter, Herrn Bleiber,<br />
• dem stellvertretenden Schulleiter, Herrn Schreck,<br />
• den Abteilungsleitern Herrn Unger, Herrn Herrmann-Sträb, Herrn Metzlaff und Herrn<br />
Wachtel,<br />
• dem Verwaltungsbeauftragten Herrn Senke,<br />
• 10 Schülerinnen und Schülern (davon zwei Klassensprecher/innen bzw. Gremienvertreter/innen),<br />
• 12 Lehrkräften sowie<br />
• 10 Vertreter/innen von Trägern, Sozialpartnern und Ausbildungsbetrieben.<br />
Die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Vertreter/innen der Ausbildungsbetriebe/Träger, die an<br />
den Interviews teilnahmen, wählte das Inspektionsteam im Rahmen des Vorgesprächs aus.<br />
2.9 Schulrundgang<br />
Der Schulrundgang fand am 19.02.<strong>2008</strong> statt. Es nahmen der Schulleiter Herr Bleiber sowie Frau<br />
Ahrens und Herr von Schwedler seitens des Inspektionsteams teil.<br />
3 Ausgangslage der <strong>Schule</strong><br />
3.1 Schulart und Schulbehörde<br />
Das OSZ Maschinen- und Fertigungstechnik in der Kühleweinstraße im Bezirk Reinickendorf ist eines<br />
von 33 Oberstufenzentren in Berlin. Das Bildungsangebot reicht vom Hauptschulabschluss bis zur<br />
allgemeinen Hochschulreife. Dafür stehen eine Vielzahl von Bildungsgängen zur Auswahl, deren gemeinsamer<br />
Bezugspunkt der Berufsbereich Maschinen- und Fertigungstechnik im Berufsfeld Metalltechnik<br />
ist.<br />
Das Oberstufenzentrum Maschinen- und Fertigungstechnik vereint unter seinem Dach Berufsschule,<br />
Berufsfachschule, Fachoberschule, Berufsoberschule, berufliches Gymnasium und spezielle Lehrgänge<br />
für die Berufsvorbereitung. Folgende Ausbildungsberufe werden in den Berufsschulabteilungen unterrichtet:<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 6/6
• Assistent für mechatronische Systeme<br />
• Montagemechaniker<br />
• Mechatroniker<br />
• Fertigungsmechaniker<br />
• Industriemechaniker - Produktionstechnik<br />
• Industriemechaniker - Betriebstechnik<br />
• Industriemechaniker - Maschinen- und Systemtechnik<br />
• Zerspanungsmechaniker - Drehtechnik<br />
• Zerspanungsmechaniker - Automaten-Drehtechnik<br />
• Zerspanungsmechaniker - Frästechnik<br />
• Zerspanungsmechaniker - Schleiftechnik<br />
• Dreher<br />
• Maschinenbaumechaniker - Allgemeiner Maschinenbau<br />
• Leichtflugzeugbauer<br />
• Verfahrensmechaniker i.d. Hütten-und Halbzeugindustrie<br />
• Metallformer und -gießer<br />
• Metallschleifer<br />
• Universalhärter<br />
• Teilezurichter<br />
• Eisenbahnberufe<br />
• Eisenbahner im Betriebsdienst<br />
• Eisenbahner im Betriebsdienst (Traktion)<br />
1<br />
Der zuständige Schulaufsichtsbeamte ist Herr Nitsche, die zuständige Referatsleiterin für die berufsbildenden<br />
und zentralverwalteten <strong>Schule</strong>n in der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und<br />
Forschung ist Frau Schmidt.<br />
3.2 Schülerinnen und Schüler<br />
Für das laufende Schuljahr ergibt sich folgende Zusammensetzung der Schülerschaft:<br />
Schulzweig Bildungsgang<br />
Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
Berufliches Gymnasium 31<br />
Berufsfachschulen einjährig 44<br />
Berufsfachschulen mehrjährig 303<br />
Berufsoberschule 58<br />
Berufsschulen Auszubildende 1512<br />
Berufsschulen Lehrgänge 99<br />
Fachoberschulen 115<br />
Die <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> hatte zum Zeitpunkt der Inspektion insgesamt 2162 Schüler und Schülerinnen<br />
in 101 Klassen. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache<br />
liegt bei 12,3 %.<br />
3.3 Personal und Ausstattung der <strong>Schule</strong><br />
An der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> unterrichten 19 Lehrerinnen und 73 Lehrer sowie eine Referendarin<br />
und ein Referendar. Weiterhin gibt es fünf Labortechnikerinnen und -techniker. Neben der Stelle des<br />
Schulleiters sind folgende Funktionsstellen besetzt: Acht Fachleiter, acht Fachbereichsleiter sowie sieben<br />
Abteilungsleiter bzw. Koordinatoren. Die <strong>Schule</strong> verfügt außerdem über einen Verwaltungsbeauf-<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 7/7
1<br />
tragten. Im Schulbüro arbeiten drei Sekretärinnen. Der Schulhausmeister wird von einem Hauswart<br />
unterstützt.<br />
Der Grundbedarf in Theorie beträgt 1838,494 Stunden, im Praxisbereich 90 Stunden. Die <strong>Schule</strong> erhält<br />
darüber hinaus folgende Mittel um den Zusatzbedarf abzudecken:<br />
DaZ 16 Stunden<br />
ZEK (für erweiterten OH-Abschluss) 2 Stunden<br />
Zum Zeitpunkt der Inspektion lag die Ausstattung im Theorieteil mit 47,2 Stunden und im Praxisteil<br />
mit 70 Stunden über der zur Deckung des Bedarfes notwendigen Anzahl von insgesamt 1946,494<br />
Stunden, dies entspricht einer Gesamtausstattung von 106 %.<br />
3.4 Standortbedingungen<br />
In der Kühleweinstraße stehen in einem modernen Gebäude für Unterricht, Freizeit und Verwaltung<br />
26.560 m 2 Fläche und bei maximaler Ausnutzung insgesamt 1.700 Schülerplätze zur Verfügung. Die<br />
<strong>Schule</strong> präsentierte sich an den Inspektionstagen gepflegt und aufgeräumt. Auffällig ist, dass sowohl<br />
die Lehrkräfte als auch die Schülerinnen und Schüler in der Befragung mehrheitlich nicht diesen Eindruck<br />
bestätigten. Im Eingangsbereich und im Foyer der Verwaltung befinden sich Ausstellungen und<br />
Schülerexponate älteren Datums.<br />
Zur Ausstattung gehören unter anderem mehr als 80 Fachräume, technische und naturwissenschaftliche<br />
Laboratorien, ein Werkstattgebäude mit 190 Fachpraxisplätzen, EDV- und CAD-Rechenanlagen,<br />
ein Videostudio und Fotolabor, eine Mediothek/Bibliothek sowie eine Mensa und Cafeteria.<br />
Der Schulhof ist als Sportanlage mit einem großen Sportplatz gestaltet. Der daran angrenzende<br />
Werkstattkomplex steht größtenteils leer und wird nicht für Unterricht, jedoch für die fachpraktische<br />
Ausbildung genutzt. Der Lichthof im Seitenflügel steht den Schülerinnen und Schülern als Aufenthaltsbereich<br />
zur Verfügung.<br />
Eine Doppelstocksporthalle, die mit der benachbarten Reginhard-Grundschule gemeinsam genutzt<br />
wird, ist auf kurzem Weg über das Schulgelände zu erreichen. Sie ist in sehr gutem Zustand. Die<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> nutzt hier die obere Etage mit zwei abtrennbaren Hallenbereichen.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 8/8
4 Unterrichtsprofil<br />
4.1 Tabellarische Übersicht der Profilmerkmale 1<br />
Profilmerkmal 1: Unterrichtsorganisation<br />
Profilkriterien<br />
1.1 Intensive Nutzung der Lehr- und Lernzeit<br />
1.2 Schaffung von fördernden Lern- und Arbeitsbedingungen<br />
Profilmerkmal 2: Unterrichtsprozess<br />
Profilkriterien<br />
2.1 Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit<br />
2.2 Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen<br />
2.3 Schüler- und themenorientierte Methodenwahl<br />
2.4 Innere Differenzierung<br />
2.5 Sprachentwicklung, Sprach- und Kommunikationsförderung<br />
2.6 Selbstständiges Lernen<br />
2.7 Kooperatives Verhalten<br />
2.8 Möglichkeiten für Schüler/innen, eigene Lösungen zu entwickeln, darzulegen<br />
und zu reflektieren<br />
2.9 Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung des Unterrichts<br />
2.10 Leistungsorientierung<br />
Profilmerkmal 3: Pädagogisches Verhalten/Unterrichtsklima<br />
Profilkriterien<br />
3.1 Verantwortungsbereitschaft, soziales Engagement, soziales Verhalten<br />
und Toleranz<br />
3.2 Positives pädagogisches Klima im Unterricht<br />
3.3 Faire und gerechte Behandlung der Schüler/innen<br />
1 Die Nummerierung der Profilkriterien weicht von der Nummerierung im Handlungsrahmen Schulqualität ab.<br />
1<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 9/9
4.2 Erläuterungen zum Unterrichtsprofil<br />
1<br />
Das Unterrichtsprofil gibt das Gesamtergebnis der Bewertungen aller während der Inspektion beobachteten<br />
Unterrichtssequenzen wieder.<br />
Der Bewertung innerhalb des Unterrichtsprofils liegen folgende Definitionen zugrunde:<br />
A stark ausgeprägt<br />
B eher stark ausgeprägt<br />
C<br />
eher schwach ausgeprägt<br />
Mindestens 80 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich<br />
(Bewertung „trifft zu“ bzw. „trifft eher zu“) liegen. Mindestens<br />
40 % der Bewertungen müssen mit „trifft zu“ erfolgen.<br />
Mindestens 60 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich<br />
liegen.<br />
Mindestens 40 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich<br />
liegen.<br />
D schwach ausgeprägt Der Anteil der positiven Bewertungen liegt unter 40 %.<br />
In der Anlage befindet sich ein Säulendiagramm, das die prozentuale Verteilung der Bewertungen<br />
darstellt.<br />
Die Größe der gesehenen Lerngruppen verteilte sich wie folgt:<br />
≤ 5 Schüler ≤ 10 Schüler ≤ 15 Schüler ≤ 20 Schüler ≤ 25 Schüler ≤ 30 Schüler > 30 Schüler<br />
3 20 20 16 12 2 0<br />
Die durchschnittliche Lerngruppenfrequenz lag bei 14 Schülerinnen und Schülern.<br />
Bei sieben Besuchen stellte das Inspektionsteam Verspätungen von insgesamt 13 Schülerinnen bzw.<br />
Schülern fest.<br />
Verteilung der Sozialformen in den gesehenen Unterrichtssequenzen:<br />
Sozialform Frontalunterricht Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit<br />
Anzahl der Sozialformen 45 26 10 12<br />
prozentuale Verteilung 2 62 % 36 % 14 % 16 %<br />
Fachliche Mängel stellte das Inspektionsteam bei drei Besuchen fest, in fünf Fällen waren Lehr- und<br />
Lernmittel nicht in ausreichender Zahl vorhanden.<br />
Bei 11 Unterrichtsbesuchen waren PC vorhanden, die Nutzung dieser PC wurde bei fünf Besuchen<br />
beobachtet.<br />
2 Die Summe kann über 100 % liegen, da in einer Unterrichtssequenz mehrere Sozialformen beobachtet werden können.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 10/10
Profilmerkmal 1: Unterrichtsorganisation<br />
Intensive Nutzung der Lehr- und Lernzeit (1.1)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
1<br />
In knapp 40 der 73 besuchten Unterrichtssequenzen konnte die intensive Nutzung der Lehr- und<br />
Lernzeit deutlich und in weiteren 14 in überwiegenden Teilen beobachtet werden. Hierbei brachten<br />
die Lehrkräfte durch eigenes Handeln zum Ausdruck, dass die Unterrichtszeit wertvoll ist. Der Unterricht<br />
wurde pünktlich begonnen und der Anteil an Warte- und Leerlaufzeiten für die Schülerinnen<br />
und Schüler war gering. In 19 Sequenzen war dies eher nicht der Fall.<br />
Schaffung von fördernden Lern- und Arbeitsbedingungen (1.2)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
Die funktionale Gestaltung der Klassenräume, das Mobiliar sowie die Anordnung und Bereitstellung<br />
der Lehr- und Lernmaterialien förderten in 95,9 % der Unterrichtssequenzen ein konzentriertes Arbeiten.<br />
Profilmerkmal 2: Unterrichtsprozess<br />
Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit (2.1)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
Selbstvertrauen und Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler wurden in fast 18 % des Unterrichts<br />
deutlich erkennbar und in mehr als 45 % ansatzweise gefördert. Die Lehrkräfte ermunterten<br />
hier die Lernenden zur aktiven Beteiligung am Unterricht und zur Aufgabenübernahme. Oft wurden<br />
in diesen Stunden die Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft sowie die Fähigkeit und Bereitschaft zur<br />
Einschätzung der eigenen Stärken und Schwächen gefördert. In 31,5 % der beobachteten Sequenzen<br />
förderten die Lehrkräfte kaum die Eigeninitiative und Kreativität der Jugendlichen im Unterricht und<br />
in 5,5 % konnte diese Förderung nicht festgestellt werden.<br />
Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen (2.2)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
In über 86 % der beobachteten Unterrichtssequenzen wurden deutlich fachliche Kompetenzen der<br />
Schülerinnen und Schüler gefördert. Eine darüber hinaus gehende Förderung überfachlicher Kompetenzen<br />
(z. B. Methodenkompetenzen) konnte im Unterrichtshandeln der Lehrkräfte in 20,5 % der<br />
Sequenzen beobachtet werden.<br />
Schüler- und themenorientierte Methodenwahl (2.3)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
Der Unterricht wurde von den Lehrkräften der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> in etwas mehr als der Hälfte<br />
des gesehenen Unterrichts schüler- und themenorientiert gestaltet. In 26 % der beobachteten Unterrichtssequenzen<br />
war dies deutlich und in knapp 29 % in Ansätzen erkennbar. Die Methodenwahl<br />
war jedoch in mehr als 45 % der Sequenzen wenig abwechslungsreich, anwendungsbezogene Aufgaben<br />
wurden von den Lehrkräften hier selten eingesetzt.<br />
Innere Differenzierung (2.4)<br />
(Bewertung D - schwach ausgeprägt)<br />
Zielgerichtete Differenzierungsangebote und -maßnahmen sowohl für leistungsschwächere als auch<br />
für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler waren in nur einer beobachteten Unterrichtssequenz<br />
deutlich und in 15 Sequenzen teilweise sichtbar. Meist waren die Arbeitsaufträge - in Form von Arbeitsblättern<br />
oder Aufgaben aus dem Lehrbuch - für alle Lernenden gleich. Individuelle Lernwege<br />
sowie unterschiedliche Möglichkeiten des Lernzugangs (z. B. durch einen vielfältigen Medieneinsatz)<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 11/11
1<br />
waren kaum Bestandteile des gesehenen Unterrichts. Die Lehrkräfte registrierten Lernprobleme einzelner<br />
Schülerinnen und Schüler und gaben teilweise auch Rückmeldungen dazu.<br />
Sprachentwicklung/Sprach- und Kommunikationsförderung (2.5)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
In 36 Unterrichtssequenzen beobachtete das Inspektionsteam, dass die Lehrkräfte durch eigenes Beispiel,<br />
durch die Schaffung von Sprechanlässen und die Unterstützung und Korrektur bei Formulierungsproblemen<br />
zur Förderung der Kommunikationsfähigkeit beitrugen.<br />
In 35 Sequenzen des besuchten Unterrichts war nicht zu erkennen, dass Schülerinnen und Schüler<br />
aufgefordert wurden, Vorgänge zu beschreiben oder sich aufeinander zu beziehen. Kommunikationspartner<br />
für die Schülerinnen und Schüler waren hier vor allem die Lehrkräfte.<br />
Selbstständiges Lernen (2.6)<br />
(Bewertung D - schwach ausgeprägt)<br />
In über 71 % des erfassten Unterrichts wurde keine oder kaum eine Lernsituation beobachtet, in der<br />
die Schülerinnen und Schüler Lernprozesse oder Unterrichtsabläufe eigenverantwortlich und selbstständig<br />
gestalten konnten. Deutliche Ansätze, die Selbstständigkeit der Lernenden bezüglich der<br />
Lernwege, der Entscheidung über Hilfsmittel und Methoden sowie der Informationsbeschaffung zu<br />
fördern, waren in sechs Unterrichtssequenzen erkennbar.<br />
Kooperatives Verhalten (2.7)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
Der gezielte Einsatz von Partner- und Gruppenarbeitsformen sowie die akzentuierte Förderung von<br />
Teamkompetenzen konnte in 22 der 73 Unterrichtssequenzen beobachtet werden. In diesen Sequenzen<br />
fand jedoch eher eine organisierte Partnerarbeit statt, innerhalb derer jede Schülerin und jeder<br />
Schüler das eigene Aufgabenblatt bearbeitete.<br />
Frontal- und Einzelarbeitsphasen waren in 68 % des gesehenen Unterrichts die vorherrschenden Sozialformen.<br />
Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Schülerinnen und Schüler in der Lage waren, sich<br />
untereinander auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen. Ausdrücklich auf Kooperation angelegte<br />
Arbeitsphasen gab es wenig. In der überwiegenden Zahl der Lerngruppen war die Unterrichtsinteraktion<br />
auf die Lehrkraft orientiert.<br />
Möglichkeiten für Schüler/innen, eigene Lösungen zu entwickeln, darzulegen und zu reflektieren<br />
(2.8)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
In 13 Sequenzen des Unterrichts erkannte das Inspektionsteam offene Fragestellungen. In weiteren<br />
17 gab es Ansätze, den Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Lösungsansätze zu ermöglichen<br />
oder Fehleranalysen gezielt zu nutzen. In allen anderen Sequenzen waren die Fragen stark eingegrenzt.<br />
Entsprechend wenig Möglichkeiten, unterschiedliche Lösungswege zu verfolgen, konnten beobachtet<br />
werden.<br />
In wenigen Unterrichtssequenzen konnte das Inspektionsteam Möglichkeiten zum eigenständigen<br />
Entwickeln, Darlegen und Reflektieren von Lösungen beobachten. Im Werkstattunterricht hingegen<br />
wurden Gelegenheiten dazu genutzt.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 12/12
Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung des Unterrichts (2.9)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
1<br />
In knapp 77 % der Unterrichtssequenzen wurden eine deutliche Strukturierung, klare Arbeitsanweisungen<br />
und eine Zielorientierung der Schülerinnen und Schüler festgestellt. Vielfach waren feste, den<br />
Lernenden bekannte Vorgehensweisen zu beobachten. In den übrigen Sequenzen waren Strukturierung<br />
und Zielorientierung eher nicht vorhanden.<br />
Leistungsorientierung (2.10)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
In 49 der ausgewerteten 73 Unterrichtssequenzen war eine Leistungsorientierung deutlich erkennbar.<br />
Die Leistungsanforderungen waren für die Schülerinnen und Schüler transparent und erfüllbar. Individuelle<br />
Anforderungen, die auf die besonderen Stärken bzw. Schwächen der Jugendlichen abgestimmt<br />
waren, wurden hingegen selten beobachtet.<br />
Profilmerkmal 3: Pädagogisches Verhalten/ Unterrichtsklima<br />
Verantwortungsbereitschaft, soziales Engagement, soziales Verhalten und Toleranz (3.1)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
Der mitmenschliche Umgang im Unterricht war überwiegend höflich und wertschätzend. Schülerinnen<br />
und Schüler verhielten sich untereinander und gegenüber Besuchern offen, freundlich und verantwortungsbewusst.<br />
In zwei Sequenzen und einmal auf dem Weg zur Klasse beobachtete das Inspektionsteam Schülerinnen<br />
und Schüler, die Kleidung mit rechten Symbolen trugen. Eine Reaktion durch die Lehrkräfte fand<br />
nicht statt.<br />
Positives pädagogisches Klima im Unterricht (3.2)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
In 66 Unterrichtssequenzen wurde beobachtet, dass der Führungsstil der Lehrkräfte die Lernbereitschaft<br />
und Motivation der Schülerinnen und Schüler förderte. Die Lehrkräfte nahmen sich Zeit für<br />
ihre individuellen Probleme.<br />
Die meisten Schülerinnen und Schüler beteiligten sich interessiert am Unterricht. Vorkommende Störungen<br />
wurden meist angemessen aufgegriffen und beeinträchtigten daher den Unterrichtsablauf nur<br />
in wenigen Fällen.<br />
Faire und gerechte Behandlung der Schüler/innen (3.3)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
Im beobachteten Unterricht gingen nahezu alle Lehrkräfte respektvoll und fair mit den Schülerinnen<br />
und Schülern um. Im Interview äußerten die Jugendlichen, dass sie sich von den Lehrkräften der<br />
<strong>Schule</strong> - von vereinzelten Ausnahmen abgesehen - gerecht behandelt fühlten.<br />
Das Inspektionsteam beobachtete, dass die Lehrkräfte auf Regelverstöße fast immer erzieherisch angemessen<br />
reagierten.<br />
Bei acht Unterrichtsbesuchen wurde jedoch beobachtet, dass Lehrkräfte einen fairen Umgang oder<br />
einen angemessenen Umgangston vermissen ließen.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 13/13
5 Qualitätsprofil 3<br />
5.1 Tabellarische Übersicht der Qualitätsmerkmale<br />
Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der <strong>Schule</strong><br />
Qualitätsmerkmale<br />
1.2/1.4 Fachkompetenzen/Schullaufbahn<br />
1.3 Methodenkompetenzen<br />
Qualitätsbereich 2: Lehr- und Lernprozesse<br />
Qualitäts-<br />
Merkmale<br />
2.1 Schulinternes Curriculum<br />
2.2 Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht<br />
2.3 Leistungsanforderungen und Leistungsbewertungen<br />
2.4 Schülerunterstützung und -förderung im Lernprozess<br />
Qualitätsbereich 3: Schulkultur<br />
Qualitätsmerkmale<br />
3.3 Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern<br />
3.4 Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern<br />
Qualitätsbereich 4: Schulmanagement<br />
Qualitätsmerkmale<br />
4.1 Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft<br />
4.2 Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement<br />
4.3 Verwaltungs- und Ressourcenmanagement<br />
4.4 Unterrichtsorganisation<br />
Qualitätsbereich 5: Lehrerprofessionalität und Personalentwicklung<br />
Qualitätsmerkmale<br />
5.1 Zielgerichtete Personalentwicklung<br />
5.2 Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium<br />
Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung<br />
Qualitätsmerkmale<br />
6.1 Schulprogramm<br />
6.2 Schulinterne Evaluation<br />
6.4 Dokumentation und Umsetzungsplanung<br />
3 Das Qualitätsprofil beinhaltet auch die Bewertung des Unterrichts.<br />
1<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 14/14
5.2 Erläuterungen zum Qualitätsprofil<br />
1<br />
In der laufenden ersten Phase der Schulinspektion (bis <strong>2008</strong>) werden 17 von 25 Qualitätsmerkmalen<br />
aus dem „Handlungsrahmen Schulqualität in Berlin“ verbindlich evaluiert. Ab dem Schuljahr 2007/08<br />
werden die Qualitätsmerkmale 1.2 „Fachkompetenzen“ und 1.4 „Schullaufbahn“ gemeinsam bewertet<br />
und das Qualitätsmerkmal 4.1 „Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft“ in die Evaluation aufgenommen.<br />
Zusätzlich ist es für die <strong>Schule</strong> möglich, zwei weitere Merkmale zu wählen. Bei Vorliegen<br />
einer besonderen Datenlage können vom Inspektionsteam weitere Qualitätsmerkmale ergänzt werden.<br />
Das Qualitätsprofil der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> bezieht sich auf 18 der 25 Merkmale. Das Inspektionsteam<br />
hat sich entschieden, das Qualitätsmerkmal 4.3 in das Qualitätsprofil mit aufzunehmen, da<br />
die <strong>Schule</strong> über einen Verwaltungsbeauftragten verfügt.<br />
Die Qualitätsmerkmale spiegeln die wesentlichen Erkenntnisse der aktuellen Schulforschung und den<br />
im Schulgesetz verankerten Qualitätsbegriff wider. Der Bewertung liegt eine Normierung zugrunde,<br />
die dem Bewertungsbogen im „Handbuch Schulinspektion“ zu entnehmen ist.<br />
Die Unterrichtsqualität ist zentrales Element der Schulqualität und steht im Mittelpunkt der Schulinspektion.<br />
Die an der <strong>Schule</strong> untersuchten Merkmale des Qualitätsprofils sind heterogen, das heißt, sie<br />
bilden unterschiedliche Qualitätsbereiche ab, deren Relevanz zudem unterschiedlich ausgeprägt ist.<br />
In der Zusammenfassung der Ergebnisse wird folgerichtig kein Gesamturteil über die <strong>Schule</strong> gefällt,<br />
vielmehr werden auf Grundlage des Qualitätsprofils die Stärken und der Entwicklungsbedarf der<br />
<strong>Schule</strong> herausgestellt.<br />
Der Bewertung der einzelnen Qualitätsmerkmale liegen folgende Definitionen zugrunde:<br />
A stark ausgeprägt<br />
B eher stark ausgeprägt<br />
C<br />
eher schwach ausgeprägt<br />
D schwach ausgeprägt<br />
Die <strong>Schule</strong> erfüllt alle oder nahezu alle Teilkriterien eines Qualitätsmerkmals.<br />
Die <strong>Schule</strong> erfüllt die wichtigsten Teilkriterien. Sie kann die Qualität<br />
der Arbeit bzgl. einiger Teilkriterien aber noch weiter verbessern.<br />
Die <strong>Schule</strong> weist hier Stärken und Entwicklungsbedarf auf; die<br />
wesentlichen Teilkriterien werden jedoch noch nicht erfüllt.<br />
Bei den meisten Kriterien eines Qualitätsmerkmals sind deutliche<br />
Verbesserungen erforderlich.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 15/15
Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der <strong>Schule</strong><br />
Fachkompetenzen/Schullaufbahn (1.2/1.4)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
Bestehensquote der <strong>Schule</strong> bei den Prüfungen zum mittleren Schulabschluss 4<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Gewerblich-technische<br />
Berufsfachschulen<br />
1<br />
Berufsfachschulen Berlin<br />
2006 2006 2006<br />
Prüfungsteil 63 56 53<br />
Jahrgangsteil 93 72 71<br />
MSA gesamt 63 50 49<br />
Präsentationsprüfung 3,4 3,2 3,1<br />
Die Ergebnisse der Prüfungen zum mittleren Schulabschluss werden für die Bewertung nicht berücksichtigt.<br />
Für das Land Berlin ist die prozentuale Anzahl der zur Teilnahme verpflichteten Schülerinnen<br />
und Schüler sowie die der freiwilligen Teilnehmer an der Prüfung zum mittleren Schulabschluss nicht<br />
bekannt. Ein Vergleich der Schuldaten mit den Daten des Landes ist daher zurzeit nicht möglich.<br />
Abiturergebnisse der letzten drei Schuljahre<br />
Schuljahr Durchschnittsnote Durchfallquote<br />
<strong>Georg</strong>-<br />
<strong>Schlesinger</strong>-<br />
<strong>Schule</strong><br />
Reinickendorf Berlin<br />
<strong>Georg</strong>-<br />
<strong>Schlesinger</strong>-<br />
<strong>Schule</strong><br />
Reinickendorf Berlin<br />
2006/2007 2,4 2,5 2,5 21,4 % 4,72 % 5,59 %<br />
2005/2006 2,9 2,6 2,6 13,3 % 6,27 % 7,55 %<br />
2004/2005 3,0 2,6 2,7 11,1 % 7,55 % 8,06 %<br />
Die Zahl der Abiturientinnen und Abiturienten an der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong> <strong>Schule</strong> liegt in den dargestellten<br />
Schuljahren zwischen 10 und 15.<br />
Die Durchschnittsergebnisse bei den Fachhochschulprüfungen (2,71) sowie bei den Prüfungen zur<br />
fachgebundenen (2,45) bzw. allgemeinen Hochschulreife (2,56) entsprechen jeweils den Berlinweiten<br />
Durchschnittswerten. Die Durchfallquote liegt allerdings deutlich über den Durchschnittswerten.<br />
An der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> werden die Ergebnisse der Kammerprüfungen und der schulischen<br />
Prüfungen in den Fachkonferenzen bekannt gemacht und besprochen, wobei die Ergebnisse der<br />
Kammerprüfungen nur durch die an den Prüfungen beteiligten Kolleginnen und Kollegen in Erfahrung<br />
gebracht werden können. Die Durchführung einer Analyse dieser Ergebnisse mit dem Ziel, den<br />
Unterricht zu verbessern, war weder in den Gremien noch sonstigen Konferenzen Gegenstand einer<br />
schulischen Diskussion. Auch die vorgelegten Dokumente enthielten keine Hinweise darauf.<br />
Die Fehlquote der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> für das Schuljahr 2006/07 in den Vollzeitbildungsgängen<br />
(berufliches Gymnasium, Berufsoberschule und Fachoberschule) war für die entschuldigten Fehltage<br />
4 Angegeben sind hier die Lösungsanteile in Prozent, bzw. (bei der Präsentationsprüfung) die erreichte Durchschnittsnote.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 16/16
1<br />
und für die unentschuldigten Fehltage gering. Für die einjährige und mehrjährige Berufsfachschule<br />
war dieser Wert erheblich höher. Die <strong>Schule</strong> leitet laut Protokollen keine Maßnahmen zur Verbesserung<br />
dieser Situation ab.<br />
Die Schülerinnen und Schüler beteiligen sich vereinzelt an Wettbewerben in Mathematik oder Sport.<br />
Schulische Initiativen diesbezüglich gibt es nicht.<br />
Methodenkompetenzen (1.3)<br />
(Bewertung D - schwach ausgeprägt)<br />
Durchgängige Angebote für Schülerinnen und Schüler zum systematischen Methodenlernen existieren<br />
an der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> nicht. Allein im Fachbereich Sozialkunde wurde eine Handreichung<br />
zum Methodentraining im Unterricht entwickelt. Lehrkräfte der Abteilung 4 haben an einer Fortbildung<br />
im Rahmen der Pädagogischen <strong>Schule</strong>ntwicklung (PSE) teilgenommen.<br />
In den gesehenen Unterrichtssequenzen planten, strukturierten und bewerteten die Schülerinnen und<br />
Schüler, z. B. im Zusammenhang mit handlungsorientierten Aufgabenstellungen und Methoden, selten<br />
die eigenen Lernprozesse. In weniger als einem Drittel des besuchten Unterrichts wurden von<br />
den Lehrkräften überfachliche Kompetenzen bei den Lernenden gefördert. Nur in den Klassen des<br />
beruflichen Gymnasiums gab es, auch nach Aussagen der Schülerinnen und Schüler, Möglichkeiten<br />
die Moderations- und Präsentationskompetenz zu erproben.<br />
Eine abgestimmte und systematische Einbeziehung neuer Medien in den Unterricht der verschiedenen<br />
Fächer bzw. Lernfelder wurde während der Unterrichtsbesuche nicht beobachtet. Außer in den IT-<br />
Räumen und einigen wenigen Fachwerkstätten befindet sich in den Klassen- und Fachräumen kaum<br />
neue Medientechnik.<br />
Qualitätsbereich 2: Lehr- und Lernprozesse<br />
Schulinternes Curriculum (2.1)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
Im Rahmen der Schulprogrammarbeit arbeitet das Kollegium zurzeit nicht an einem schulinternen<br />
Curriculum, sondern an der Entwicklung von Fachcurricula und der Umsetzung der Lernfelder. Es<br />
lagen dem Inspektionsteam zur Dokumentenanalyse nur Fachcurricula für Englisch und Informatik<br />
sowie vor Ort die Lernfeldcurricula der Abteilung 3 vor. Ein entsprechendes schulübergreifendes Curriculum<br />
mit Bezügen zum Schulprogramm gibt es nicht.<br />
Zur Sicherstellung prozessbezogener Standards finden auf der Ebene der Abteilungskonferenzen regelmäßige<br />
Abstimmungen über eingesetzte Methoden, Lehr- und Lernmaterialien statt. Ergebnisse<br />
dieser Abstimmungen sind im Unterricht beobachtbar und stellen klassen- und stufenübergreifend<br />
Lernprozesse sicher. Die Lehr- und Lernmaterialien sind nach Beobachtungen des Inspektionsteams<br />
allerdings oft sehr alt. Das gilt für erdkundliche Themen, bei denen auf Arbeitsblättern politische<br />
Konstellationen abgebildet sind, die längst nicht mehr existieren, genauso wie für Mathematikarbeitsblätter,<br />
in denen immer noch in DM gerechnet wird. Auch fiel auf, dass die schon seit Jahren<br />
bestehende Verpflichtung, die neue Rechtschreibung in Bildungseinrichtungen anzuwenden, nicht<br />
umgesetzt ist.<br />
Ein systematischer Aufbau überfachlicher Kompetenzen im Unterricht ist in den Dokumenten und<br />
Protokollen nicht verankert, war im Unterricht jedoch gelegentlich (in 29 % der Sequenzen) sichtbar.<br />
Auch anwendungsbezogene Aufgabenstellungen konnten teilweise beobachtet werden. Diese werden<br />
abhängig von der Lehrkraft eingesetzt, sind aber kein systematisches Arbeitsfeld der <strong>Schule</strong>.<br />
Es finden regelmäßige Sitzungen mit Vertretern der Ausbildungsbetriebe und Ausbildungsträger statt.<br />
Mit diesen sind Kooperationsvereinbarungen geschlossen worden.<br />
Nach Aussage der Schülerinnen und Schüler im Interview werden außer in Abteilung 3 außerschulische<br />
Lernorte nicht aufgesucht und auch keine über den Ausbildungsunterricht hinausgehenden Projekte<br />
durchgeführt.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 17/17
Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht (2.2)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
1<br />
In dieses Qualitätsmerkmal fließen die Beobachtungen aus dem Unterricht, die im Unterrichtsprofil<br />
(s. Seite 9) abgebildet sind, in besonderer Weise ein. Auf sie wird im Folgenden immer wieder Bezug<br />
genommen.<br />
An der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> werden im Unterricht beinahe durchweg fachliche Kompetenzen<br />
gefördert. Die Förderung überfachlicher Kompetenzen fand selten statt.<br />
Absprachen in den Abteilungs- und Fachkonferenzen sind die Grundlage zur Umsetzung der Rahmenlehrplanvorgaben<br />
in den jeweiligen Fächern. Die beobachteten Methoden im Unterricht waren in der<br />
Hälfte der Sequenzen inhaltlich angemessen und schülerorientiert, wenn auch nicht immer methodisch<br />
abwechslungsreich aufgebaut. Differenzierungsangebote in Form von unterschiedlichen Aufgabenstellungen<br />
und Inhalten mit entsprechenden Zielstellungen waren hingegen nicht im Unterricht<br />
verankert. Es konnte jedoch beobachtet werden, dass die Lehrkräfte verschiedentlich Lernprobleme<br />
und -fortschritte registrierten und dazu den einzelnen Schülerinnen und Schülern Rückmeldungen<br />
gaben. Das wurde von den Schülerinnen und Schülern im Interview bestätigt.<br />
An der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> werden zurzeit knapp über 13 % Jugendliche nichtdeutscher Herkunftssprache<br />
unterrichtet. Ein Konzept zur Förderung dieser Schülerinnen und Schüler liegt nicht<br />
vor.<br />
Die Lehrkräfte legten nicht durchgängig Wert auf eine korrekte sprachliche Darstellung. Sie waren<br />
auch selbst nicht immer sprachliches Vorbild für die Jugendlichen. Kommunikationsanlässe wurden<br />
kaum aufgegriffen oder zur inhalts- und sachbezogenen Diskussion genutzt.<br />
Selbstständig oder gar eigenverantwortlich durch die Schülerinnen und Schüler organisierte Lernprozesse<br />
und Unterrichtsabläufe wurden nur in wenigen Sequenzen beobachtet. Kooperative Unterrichtsformen<br />
wie Partner- und Gruppenarbeit fanden nur in einem kleinen Teil des Unterrichts statt. Eine<br />
systematische Förderung von Kooperationskompetenzen war nicht zu erkennen.<br />
Problemorientierte Aufgabenstellungen fanden sich im Unterricht selten. Das gilt auch im Hinblick<br />
auf Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, unterschiedliche Lösungswege zu diskutieren und<br />
Ihre Ergebnisse vorzustellen. Fehler wurden im Verlauf des Unterrichts kaum für weiterführende<br />
Lernphasen genutzt.<br />
Der Unterricht war in der Regel deutlich strukturiert, die Aufgabenstellungen waren meist eindeutig<br />
und stimmig. Über den Verlauf und die Ziele herrschte Klarheit. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten<br />
überwiegend aktiv und interessiert mit.<br />
Die Lehr- und Lernzeit wurde meist intensiv genutzt. Das pädagogische Klima in den Klassen und in<br />
der <strong>Schule</strong> war überwiegend positiv und offen. Der Führungsstil der Lehrkräfte förderte in der Regel<br />
die Lernbereitschaft und das Interesse am jeweiligen Unterrichtsinhalt. Unterrichtsstörungen waren an<br />
den Inspektionstagen selten zu beobachten.<br />
Der Umgang miteinander war respektvoll und fair. Auf Einhaltung von Regeln und Absprachen wurde<br />
geachtet. Die Schülerinnen und Schüler brachten im Interview zum Ausdruck, dass sie sich meistens<br />
durch die Lehrkräfte gerecht behandelt fühlen. Ungerechte Behandlungen und unbeherrschtes<br />
Verhalten einzelner Lehrkräfte wurden von den Schülern beschrieben und konnte in Einzelfällen vom<br />
Inspektionsteam beobachtet werden.<br />
Nach Aussagen der Jugendlichen im Interview wird insgesamt mit Schülerbeschwerden sowohl von<br />
den Abteilungsleitern als auch den Lehrkräften angemessen umgegangen.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 18/18
Leistungsanforderungen und Leistungsbewertungen (2.3)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
1<br />
Die Beobachtung aus den Unterrichtsbesuchen, dass die Leistungsanforderungen den Schülerinnen<br />
und Schülern nicht immer bekannt waren, bestätigte die Schülerschaft im entsprechenden Interview<br />
teilweise. Die an sie herangetragenen und von ihnen registrierten Anforderungen empfanden sie in<br />
der Hauptsache als herausfordernd und erfüllbar. Es wurde jedoch auch dargestellt, dass die Anforderungen<br />
für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler oft zu gering und für die leistungsschwachen<br />
wieder zu hoch seien. Sie bestätigten auch die Beobachtungen des Inspektionsteams im Unterricht,<br />
dass meist keine individuell differenzierten Leistungsanforderungen gestellt werden. Sie wussten, wie<br />
ihre schriftlichen Leistungen bewertet werden, konnten aber zur Bewertung der mündlichen Leistungen<br />
keine Angaben machen.<br />
Aus den vorgelegten Unterlagen geht hervor, dass die <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> keine aktuellen von<br />
den Abteilungskonferenzen oder der Gesamtkonferenz verabschiedeten Beschlüsse zu Grundsätzen<br />
der Leistungsbewertung hat. Dies wurde im Schulleiterinterview bestätigt. In den meisten Fächern<br />
liegen diesbezüglich keine konkreten oder aktuellen Beschlüsse vor.<br />
Aus den eingesehenen Dokumenten war nicht zu erlesen, wie die Ergebnisse der Leistungsüberprüfungen<br />
und Prüfungsarbeiten in der <strong>Schule</strong> kommuniziert werden. In den Interviews wurde deutlich,<br />
dass Lehrkräfte teilweise diese Ergebnisse mit den Schülerinnen und Schülern besprechen, sie aber<br />
nicht in den schulischen Gremien diskutiert oder analysiert werden.<br />
Nach Aussage der Schülerinnen und Schüler der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> erhalten sie individuelle<br />
Leistungsrückmeldungen. Auf Möglichkeiten zur weiteren Lernentwicklung wird nach Einschätzung<br />
der Schülerinnen und Schüler nicht hingewiesen.<br />
Schülerunterstützung und -förderung im Lernprozess (2.4)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
An den Wänden der Klassen- und Fachräume werden so gut wie keine Schülerarbeiten dokumentiert<br />
und präsentiert. Die Ausstattung und Einrichtung der Räume ermöglicht jedoch konzentriertes Arbeiten.<br />
Durch die Mensa und das angebotene Mittagessen werden Aspekte der Gesundheitsförderung in<br />
der Organisation des Schultages berücksichtigt.<br />
Eine systematische Förderung von leistungsschwächeren und leistungsstärkeren Schülerinnen und<br />
Schülern gibt es an der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> nicht.<br />
Jugendliche mit besonderen Begabungen erhalten an der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> keine besondere<br />
Förderung.<br />
Im Rahmen von Lehrersprechstunden werden Lernstandsgespräche für Schülerinnen und Schüler angeboten.<br />
Es gibt außer in der gymnasialen Oberstufe keine schriftlichen Bildungsvereinbarungen.<br />
Qualitätsbereich 3: Schulkultur<br />
Beteiligung der Schülerinnen und Schüler (3.3)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
Die <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> hat eine Schülervertretung, deren Arbeit von den Lehrkräften, Abteilungsleitern,<br />
Schülerinnen und Schülern ernst genommen wird. Vom Schulleiter fühlt sich die Schülervertretung<br />
bei der Wahrnehmung der Interessen der Schülerschaft jedoch nicht unterstützt. So gibt<br />
es weder regelmäßige Treffen mit der Schulleitung noch einen aus der Sicht der Schülervertretung<br />
angemessenen Raum für ihre Arbeit. Die Schülervertretung trifft sich aus diesem Grund außerhalb<br />
der <strong>Schule</strong>.<br />
Bei Problemen wenden sich die Schülerinnen und Schüler an die Abteilungsleiter. Sie äußerten im<br />
Interview, dass man ihnen zuhöre, dass sich aber danach nichts ändere.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 19/19
1<br />
Projekte unter Beteiligung der Schülerschaft werden nicht regelmäßig durchgeführt. Gelegentlich nehmen<br />
Klassen an Projekten teil, die das Haus Kreisau organisiert und bei sich durchführt.<br />
An der Erarbeitung des Schulprogramms waren die Schülerinnen und Schüler nicht aktiv beteiligt.<br />
Nur wenige von ihnen kennen die Inhalte durch ihre Teilnahme an der Schulkonferenz, auf der der<br />
Arbeitsstand am Schulprogramm vereinzelt thematisiert wurde.<br />
Vertreter der Ausbildungsbetriebe wurden nicht in die Arbeit am Schulprogramm einbezogen.<br />
Die <strong>Schule</strong> führt Informationsveranstaltungen für Eltern, Kooperationspartner sowie Schülerinnen und<br />
Schüler durch.<br />
Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern (3.4)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
Die Zusammenarbeit zwischen der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> und den Ausbildungsbetrieben wird in<br />
den Interviews von beiden Seiten als positiv beschrieben. Es gibt in der Regel eine gute Abstimmung<br />
zwischen Lehrkräften und Ausbildern.<br />
Die <strong>Schule</strong> hat spezifische Vereinbarungen zur Öffnung der <strong>Schule</strong> und zu Kooperationen mit gesellschaftlichen<br />
Partnern. Diese Kooperationen sind durch Verträge geregelt.<br />
Das AEG SIGNUM Bildungszentrum Berlin unterstützt die <strong>Schule</strong> unter anderem mit Wartungs- und<br />
Instandhaltungsarbeiten an Geräten und Maschinen in der Werkstatt für Kunststofftechnik und im<br />
Werkzeugbau. Das Trainingscenter Wedding des SOS Kinderdorf e. V. hilft bei der Renovierung von<br />
Räumen und bei der Medienarbeit. Die <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> stellt im Gegenzug ihre Räume und<br />
Werkstätten für die Ausbildung zur Verfügung und qualifiziert Ausbilder des Trainingscenters.<br />
Zur Erweiterung der sozialen Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler arbeitet die <strong>Schule</strong><br />
mit dem Haus Kreisau (evangelische Berufsschularbeit) zusammen.<br />
Qualitätsbereich 4: Schulmanagement<br />
Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft (4.1)<br />
(Bewertung D - schwach ausgeprägt)<br />
In den Interviews bestätigten alle am Schulleben Beteiligten, dass der Schulleiter der <strong>Georg</strong>-<br />
<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> die <strong>Schule</strong> angemessen nach außen repräsentiert. Auch die außerschulischen Kooperationspartner<br />
erkennen die Außenwirkung der Schulleitung an.<br />
Es gibt an der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> einen Schulleitungsausschuss als Unterausschuss der Gesamtkonferenz,<br />
dem neben den Leitungsmitgliedern der <strong>Schule</strong> und Abteilungen vier gewählte Vertreter<br />
der Abteilungen, die Leiter der Fachbereichskomplexe allgemeine und technische Bildung, der Leiter<br />
der Fachpraxis, ein Mitglied der Steuergruppe sowie zwei Schülervertreter angehören. Auch führen<br />
die Mitglieder der Abteilungsleitungen und die Schulleitung wöchentliche Dienstbesprechungen<br />
durch.<br />
Dennoch wird die innerschulische Kommunikation in den Interviews bemängelt. Sehr kritische Hinweise<br />
gab es von Lehrkräften, die sich in ihrem pädagogischem Handeln nicht genügend vom Schulleiter<br />
unterstützt fühlen. So wurden beispielsweise schulische Prozesse (u. a. die Entwicklung des<br />
Schulprogramms) von ihm unzureichend begleitet.<br />
Nach der Dokumentenlage und Aussagen in den Interviews wurden in den schulischen Gremien nur<br />
formale und fachliche Themen bearbeitet. Themen zur <strong>Schule</strong>ntwicklung oder pädagogische Schwerpunkte<br />
waren nicht erkennbar.<br />
In der <strong>Schule</strong> wird ein gemeinsames Verständnis von Werten und pädagogischen Grundhaltungen<br />
nicht nachhaltig gefördert. Die Ausstellung zur Geschichte der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> im 1. Ober-<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 20/20
1<br />
geschoss widerspricht in Teilen dem Erziehungsauftrag des § 1 des Schulgesetzes für Berlin, der die<br />
Heranbildung von Persönlichkeiten fordert, „welche fähig sind, der Ideologie des Nationalsozialismus<br />
und allen anderen zur Gewaltherrschaft strebenden politischen Lehren entschieden entgegenzutreten...“.<br />
So ist zum Beispiel eine Stelltafel mit „Jugend nach dem verlorenen Krieg“ überschrieben und an<br />
anderer Stelle werden NS-Symbole unkommentiert dargestellt.<br />
Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement (4.2)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
In den Gesprächen mit den Schulleitungsmitgliedern und mit dem pädagogischen Personal wurde<br />
festgestellt, dass der Schulleiter sich nicht hinreichend und zielgerichtet um die Erstellung bzw. Weiterentwicklung<br />
des Schulprogramms kümmert. Ein Qualitätsmanagement existiert nur in Ansätzen. Es<br />
sind zwar Ergebnisse aus externen Evaluationen vorhanden, die allerdings kaum ausgewertet wurden.<br />
Regelmäßige Erörterungen über <strong>Schule</strong>ntwicklungsvorhaben in den Gremien sind nicht belegt. Die<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong> <strong>Schule</strong> verfügt über einen ausgebildeten Evaluationsberater. Eine konstruktive Zusammenarbeit<br />
zwischen ihm und dem Kollegium findet nur in Ansätzen statt. Die Überlegungen zu<br />
internen Evaluationsvorhaben berücksichtigen kein Führungskräftefeedback. Alle Leitungsmitglieder<br />
und auch die anderen Funktionsträger der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> sind weitestgehend über den<br />
Stand der Arbeit am Schulprogramm informiert.<br />
Es gibt seit September 2006 einen Fortbildungsbeauftragten an der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong> <strong>Schule</strong>, der die<br />
fachliche Fortbildung des Kollegiums erfragt und organisiert.<br />
Die Schülervertretung fühlt sich in ihren Angelegenheiten und bei ihrer Interessenwahrnehmung nur<br />
unzureichend durch die Schulleitung unterstützt. Sie fordert seit längerer Zeit einen zentralen SV-<br />
Raum. Die Schulleitung hat zu diesem Zweck Baumaßnahmen in der ehemaligen Cafeteria beantragt.<br />
Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind innerhalb der Abteilungsleitungen und der erweiterten<br />
Schulleitung verteilt und eindeutig festgelegt. In den Konferenzprotokollordnern, die dem Inspektionsteam<br />
vorgelegt wurden, fanden sich die Einladungen zu den Konferenzen, aber teilweise keine<br />
Protokolle.<br />
Verwaltungs- und Ressourcenmanagement (4.3)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
Die <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> verfügt über einen eigenen Verwaltungsbeauftragten, der für den Einkauf<br />
und die Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln zuständig ist. Das war für das Inspektionsteam<br />
Anlass, dieses Qualitätsmerkmal mit in die Bewertung aufzunehmen.<br />
Die Buchung der Bezahlung über Profiskal erfolgt nicht vor Ort. Ausgaben für die jeweiligen Haushaltsjahre<br />
werden auf Vorschlag des Haushaltsausschusses von der Schulkonferenz beschlossen. In<br />
den Haushaltsausschuss hat die Schulkonferenz die Schulleitung, die Abteilungsleiter, vier Mitglieder<br />
der Abteilungskonferenz, die Fachbereichsleiter und Fachleiter, zwei Schülervertreter, den Technischen<br />
Leiter und den Verwaltungsbeauftragten als Mitglieder gewählt. Der Lernmitteleinsatz erfolgt abteilungsübergreifend.<br />
Im Interview bestätigte der Verwaltungsbeauftragte, dass die <strong>Schule</strong> in vielen<br />
Bereichen von den Vorräten früherer Jahre zehrt, in denen die Schülerzahlen an der <strong>Georg</strong>-<br />
<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> wesentlich höher lagen und die Zuwendungen damit auch größer waren. Als<br />
Problem wird von vielen Beteiligten die teilweise veraltete technische Ausstattung der <strong>Schule</strong> gesehen,<br />
die noch aus der Grundausstattung stammt und demzufolge mindestens 25 Jahre alt ist. In den<br />
vergangenen Jahren (2004/2005) erhielt die <strong>Schule</strong> insgesamt 285.000,00 an GA-Mitteln (Mittel für<br />
Gemeinschaftsaufgaben der Länder) und im Jahre 2007 wurde ein Rechnerraum im Rahmen von<br />
Schwerpunktmaßnahmen für IuK-Mittel (Information und Kommunikation) mit neuen Rechnern ausgestattet.<br />
Die Schwerpunkte des Schulprogramms enthalten keine Hinweise zur Verwendung des<br />
Schulbudgets.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 21/21
1<br />
Über die außerschulischen Kooperationspartner findet die <strong>Schule</strong> erfolgreiche Unterstützung bei der<br />
Akquise zusätzlicher Ressourcen. Ebenso werden diese Kontakte genutzt, um außerschulische Aktivitäten<br />
der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen.<br />
Mitarbeiter in der Verwaltung sorgen dafür, dass Schmierereien in Räumen und am Schulgebäude<br />
unverzüglich entfernt werden.<br />
Unterrichtsorganisation (4.4)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
Die Unterrichtsorganisation entspricht den rechtlichen Vorgaben. Schriftliche Grundsätze zur Vertretungsregelung<br />
liegen nicht vor, doch gibt es hinsichtlich des Verfahrens einen breiten Konsens innerhalb<br />
des Kollegiums. Der Unterrichtseinsatz und die Vertretungen werden innerhalb der Abteilungen<br />
geregelt. Abteilungsübergreifender Unterricht der Lehrkräfte findet bei entsprechendem Bedarf statt.<br />
Der Anteil der ausgefallenen Unterrichtsstunden an der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong> <strong>Schule</strong> lag in den letzten<br />
18 Monaten zwischen 1,4 und 2,3 %. Er liegt damit unter dem Durchschnitt.<br />
Feste Konferenztage sind nicht eingeplant, doch finden alle Konferenzen und Sitzungen außerhalb<br />
der Unterrichtszeit statt. Die wöchentlichen Arbeitssitzungen der Abteilungsleitungen und Abteilungskoordinatoren<br />
mit der Schulleitung sind institutionalisiert. Zeiträume für die Durchführung von Teamsitzungen,<br />
curricularen Arbeitsgruppen, gegenseitigen Hospitationen oder pädagogischen Gesprächen<br />
sind hingegen nicht Bestandteil der schulorganisatorischen Planung.<br />
Qualitätsbereich 5: Lehrerprofessionalität und Personalentwicklung<br />
Zielgerichtete Personalentwicklung (5.1)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
An der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> gibt es kein Konzept zur Personalentwicklung, das sich an Schwerpunkten<br />
des Schulprogramms orientiert. Über regelmäßige Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräche, die<br />
über die üblichen anlassbezogenen Gespräche hinaus mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
geführt werden, liegt eine Zielvereinbarung mit der Schulaufsicht vor, die bisher nicht umgesetzt<br />
wurde. Diese Gespräche sind nicht institutionalisiert. In Team- und Gremiensitzungen stehen pädagogische<br />
Themen nicht auf der Tagesordnung, so dass das eigene professionelle Handeln der Lehrerinnen<br />
und Lehrer selten reflektiert wird.<br />
Der Schulleiter wirkt durch wöchentliche Leitungssitzungen, an denen auch interessierte Kolleginnen<br />
und Kollegen teilnehmen können, mittelbar auf die schulische Arbeit ein. Die Abteilungsleiter stehen<br />
durch die Teilnahme an den Gremiensitzungen und Gespräche in kontinuierlichem Kontakt zum Kollegium<br />
ihrer jeweiligen Abteilung. Weder der Schulleiter noch die Abteilungsleiter nutzen die Möglichkeit<br />
systematischer Unterrichtsbesuche bei den Lehrkräften, um sich über die Qualität der Unterrichtsarbeit<br />
zu informieren.<br />
Die <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> hat eine Fortbildungsplanung, die sich an relevanten, schulspezifischen<br />
Handlungsfeldern orientiert und deren Schwerpunkte in den Fachkonferenzen abgestimmt wurden.<br />
Die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen wird selten in qualitätsentwickelndem Sinne gewürdigt.<br />
Pädagogische Nachmittage zu verschiedenen Themen der <strong>Schule</strong>ntwicklung, aber auch der Gesundheitsförderung<br />
des Kollegiums finden halbjährlich in den Abteilungen und jährlich schulweit<br />
statt.<br />
Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium (5.2)<br />
(Bewertung C- eher schwach ausgeprägt)<br />
Der Informationsfluss an der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> funktioniert innerhalb der Abteilungen gut. Es<br />
existieren verschiedene Medien zur Informationsweitergabe und die Verfahren dazu sind allen Kolleginnen<br />
und Kollegen bekannt. Die Terminplanung ist z. B. im Internet für jeden einsehbar.<br />
Über die übliche Zusammenarbeit der Lehrkräfte in den Fächern und den schulischen Gremien hinaus<br />
gibt es an der <strong>Schule</strong> keine konzeptionell angelegte Teamarbeit bzw. Teamentwicklung. Die Verpflich-<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 22/22
1<br />
tung, in Lernfeldern zu arbeiten, ist an der <strong>Schule</strong> nur in Einzelfällen umgesetzt. In diesen Fällen<br />
haben sich Teamstrukturen gebildet. Für Teamsitzungen sind keine festen Zeiten in der Planung der<br />
<strong>Schule</strong> angesetzt. Gegenseitige Hospitationen der Lehrkräfte finden ebenfalls nicht statt.<br />
Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung<br />
Schulprogramm (6.1)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
Es gibt an der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> eine mehrmals im Jahr tagende Steuergruppe, die sich mit<br />
der Weiterentwicklung des Schulprogramms befasst. Die Arbeit der Steuergruppe ist den schulischen<br />
Gremien nach Protokolllage nicht bekannt. Eine kontinuierliche und prozessorientierte Fortschreibung<br />
des Schulprogramms findet ansatzweise statt.<br />
Entwicklungsziele fehlen im Schulprogramm, es wurden Arbeitsvorhaben formuliert, die sich auf den<br />
Unterricht beziehen. Eine Schwerpunktsetzung für abgestimmte Entwicklungsziele ist nicht erfolgt,<br />
ein Zeit-Maßnahmen-Plan existiert ebenfalls nicht. Für einige Arbeitsvorhaben wurden Verantwortlichkeiten<br />
personenbezogen festgelegt, viele Vorhaben wurden den Fachbereichen zugeordnet. Es finden<br />
sich im Schulprogramm keine nach dem SMART-Prinzip formulierten Entwicklungsziele.<br />
Schulinterne Evaluation (6.2)<br />
(Bewertung D - schwach ausgeprägt)<br />
Die <strong>Schule</strong> hat auf der Basis schulischer Daten im Juni 2004 eine Analyse des Ist-Stands erhoben, die<br />
nicht für eine Stärken-Schwächen-Analyse als Grundlage der Schulprogrammarbeit genutzt wurde.<br />
Aus den Ergebnissen der Analyse wurden keine Maßnahmen für die schulische Arbeit und Entwicklung<br />
abgeleitet. Das Evaluationsergebnis wurde 2004 in der Schulöffentlichkeit kommuniziert.<br />
Ein aktueller Arbeitsstand zum Evaluationskonzept liegt nicht vor. Es gibt Überlegungen zu Evaluationsbereichen,<br />
jedoch wurden bislang weder Evaluationsvorhaben beschrieben noch Indikatoren, mit<br />
denen das Erreichen von Entwicklungszielen gemessen werden kann, bestimmt.<br />
Dokumentation und Umsetzungsplanung (6.4)<br />
(Bewertung C- eher schwach ausgeprägt)<br />
Das Schulprogramm entspricht nicht den Vorgaben der AV Schulprogramm. Die Ergebnisse der Bestandsanalyse<br />
finden sich im Schulprogramm nicht wieder. Das Schulprogramm steht der schulischen<br />
Öffentlichkeit in gedruckter Form und auf der Homepage zur Verfügung.<br />
Ein Gespräch mit der zuständigen Schulaufsicht über das vorgelegte Schulprogramm hat stattgefunden.<br />
Dieses hat zu einer Zielvereinbarung über die weitere Ausarbeitung des Schulprogramms und<br />
dessen Evaluation geführt.<br />
Das Schulporträt wird von der <strong>Schule</strong> nicht gepflegt. Die Öffentlichkeit findet dort über die von der<br />
Senatsverwaltung für Bildung Wissenschaft und Forschung eingestellten Daten hinaus keine Informationen<br />
über die aktuelle <strong>Schule</strong>ntwicklungsarbeit. Die schulische Homepage ist informativ, aber nicht<br />
durchgängig aktuell.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 23/23
6 Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
6.1 Stärken der <strong>Schule</strong><br />
• Gute Organisation des Unterrichts mit wenig Unterrichtsausfall<br />
1<br />
• Schaffung fördernder Arbeitsbedingungen durch funktionale Gestaltung der Räume<br />
• Faire und gerechte Behandlung der Schülerinnen und Schüler<br />
• Kooperationen zur Verbesserung des Bildungsangebotes<br />
6.2 Entwicklungsbedarf der <strong>Schule</strong><br />
Fazit:<br />
• Verbesserung der Kommunikation und des gemeinsamen Verständnisses von pädagogischen<br />
Grundhaltungen und Werten innerhalb der Schulgemeinschaft<br />
• Aufbau eines Qualitätsmanagements zur Initiierung schulischer Entwicklungsprozesse<br />
und ihrer Dokumentation<br />
• Fortschreibung des Schulprogramms und Entwicklung des schulinternen Curriculums<br />
• Aufbau der schulinternen Evaluation<br />
• Zielgerichtete, an den Schwerpunkten des Schulprogramms orientierte Personalentwicklung<br />
und Teamentwicklung<br />
• Arbeit in den Lernfeldern<br />
• Förderung des selbstständigen Lernens durch:<br />
- Vermittlung von Methodenkompetenzen,<br />
- Maßnahmen der inneren Differenzierung,<br />
- Einsatz kooperativer Arbeitsformen,<br />
• Entwicklung von Grundsätzen zu Leistungsanforderungen und Leistungsbewertungen<br />
Die <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> präsentierte sich als eine <strong>Schule</strong>, die erst in Ansätzen auf dem Weg ist,<br />
die Prozesse der Schul- und Unterrichtsentwicklung zu planen und aktiv zu gestalten.<br />
Im Laufe der Inspektion wurde deutlich, dass eine Verständigung auf erzieherische Grundwerte und<br />
ein gemeinsames pädagogisches Konzept fehlen. Dies zeigte sich unter anderem im Umgang mit<br />
antidemokratischen Verhaltensweisen und Symbolen.<br />
Das Inspektionsteam kommt zu dem Ergebnis, dass die <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<strong>Schule</strong> eine <strong>Schule</strong> mit<br />
erhöhtem Entwicklungsbedarf ist.<br />
Es wird erwartet:<br />
• die Verbesserung der innerschulischen Kommunikation,<br />
• die bessere Verständigung auf gemeinsame erzieherische und pädagogische Werte<br />
und Haltungen sowie entsprechend einheitliches Handeln,<br />
• der Aufbau eines Qualitätsmanagements zur Initiierung schulischer Entwicklungsprozesse<br />
und ihrer Dokumentation,<br />
• die Entwicklung des schulinternen Curriculums und der internen Evaluation.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 24/24
1<br />
Eine erneute Inspektion nach einem verkürzten Zeitraum von zwei Jahren wird jedoch u.a. wegen<br />
absehbarer Veränderungen im Leitungspersonal der <strong>Schule</strong> nicht für sinnvoll erachtet.<br />
____________________ ____________________ ____________________ ____________________<br />
R. Ahrens J. Grötzner R. Kutschki M. Ramfeldt<br />
____________________ ____________________<br />
W. v. Schwedler H. Vogt<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 25/25
Anhang<br />
Auswertung des Fragebogens für Lehrkräfte<br />
1<br />
Schumanagement/Schulkultur N 5 ++ + - -- #<br />
1 In meiner <strong>Schule</strong> werden besondere Schülerleistungen gewürdigt.<br />
2<br />
3<br />
4<br />
In meiner <strong>Schule</strong> werden Schulleistungsdaten (z. B. Orientierungs- und Vergleichsarbeiten,<br />
Abschlüsse) und Schullaufbahndaten (z. B. Fehlzeiten, Wiederholerquote)<br />
analysiert und ggf. Maßnahmen zu ihrer Verbesserung entwi-<br />
83 17% 41% 22% 12% 8%<br />
ckelt. 83 20% 29% 22% 19% 10%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> finden regelmäßige Treffen der Lehrkräfte und ggf. des<br />
sonstigen pädagogischen Personals zur Unterrichtsvorbereitung und -<br />
nachbereitung statt. 83 29% 35% 20% 10% 6%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> stimmen sich die Lehrkräfte und ggf. das sonstige pädagogische<br />
Personal regelmäßig über den Einsatz der Lehr- und Lernmaterialien<br />
ab. 83 34% 43% 13% 6% 4%<br />
5 In meiner <strong>Schule</strong> fühlen sich die Schülerinnen und Schüler wohl.<br />
83 17% 60% 8% 2% 12%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> finden regelmäßig individuelle Gespräche mit allen Schüle-<br />
6<br />
rinnen und Schülern über den Lern- und Leistungsstand statt. 83 22% 34% 34% 8% 2%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> gibt es einen gemeinsamen Katalog von Regeln und Ritua-<br />
7<br />
len. 83 25% 30% 27% 13% 5%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> trägt das Erscheinungsbild des Schulgebäudes, der Klassen-<br />
8<br />
räume und des Schulgeländes zum positiven Arbeitsklima bei. 83 5% 39% 41% 13% 2%<br />
9 In meiner <strong>Schule</strong> wird gezielt auf Gewaltvorfälle und Vandalismus reagiert.<br />
83 55% 30% 7% 5% 2%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> wird kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Schulpro-<br />
10<br />
gramms gearbeitet. 83 31% 40% 14% 6% 8%<br />
11 In meiner <strong>Schule</strong> sind Verantwortlichkeiten eindeutig festgelegt.<br />
83 31% 42% 13% 10% 4%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> führt die Schulleitung regelmäßige Mitarbeiter-<br />
12<br />
Vorgesetzten-Gespräche (im Sinne zielgerichteter Personalentwicklung). 83 10% 25% 34% 19% 12%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> repräsentiert die Schulleiterin/der Schulleiter die <strong>Schule</strong><br />
13<br />
souverän nach außen. 83 34% 33% 12% 4% 18%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> funktioniert der Informationsfluss zwischen Schulleitung<br />
14<br />
und Kollegium. 83 27% 45% 17% 7% 5%<br />
15 In meiner <strong>Schule</strong> wird regelmäßig und systematisch in Teams gearbeitet.<br />
83 30% 40% 19% 5% 6%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> ist der Umgang miteinander auf allen Ebenen höflich und<br />
16<br />
wertschätzend 83 43% 37% 13% 6% 0%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> legen wir Wert darauf, dass die <strong>Schule</strong> sich gepflegt und<br />
17<br />
besucherfreundlich präsentiert. 83 31% 40% 23% 6% 0%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> werden Fortbildungen aufeinander abgestimmt und mitein-<br />
18<br />
ander kommuniziert. 83 25% 37% 27% 6% 5%<br />
19 In meiner <strong>Schule</strong> fühle ich mich wohl.<br />
83 49% 40% 6% 4% 1%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> wissen die Schülerinnen, Schüler und die Eltern, an wen<br />
20<br />
sie sich bei Problemen wenden können. 83 42% 36% 8% 2% 11%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> werden Beschwerden von Schülerinnen, Schülern und El-<br />
21<br />
tern ernst genommen.<br />
In meiner <strong>Schule</strong> werden die Ergebnisse von Orientierungs-, Vergleichsarbei-<br />
22 ten und diagnostischen Tests mit den Schülerinnen, Schülern und Eltern be-<br />
83 48% 41% 7% 2% 1%<br />
sprochen. 83 14% 20% 24% 10% 31%<br />
In meiner <strong>Schule</strong> gehen die Lehrerinnen und Lehrer respektvoll und fair mit<br />
23<br />
den Schülerinnen und Schülern um. 83 29% 63% 2% 4% 2%<br />
5 In dieser Spalte wird angegeben, wie viele Personen die Frage beantwortet haben.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 26/26
1<br />
Unterrichts- und Erziehungsprozess N ++ + - -- #<br />
In meinem Unterricht können Schülerinnen und Schüler Aufgaben mit unter-<br />
24<br />
schiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen. 83 2% 30% 53% 14% 0%<br />
In meinem Unterricht sammeln Schülerinnen und Schüler selbstständig In-<br />
25<br />
formationen. 83 34% 52% 12% 2% 0%<br />
In meinem Unterricht tauschen sich Schülerinnen und Schüler über ihre Lö-<br />
26<br />
sungswege aus. 83 40% 52% 8% 0% 0%<br />
In meinem Unterricht können Schülerinnen und Schüler zwischen verschie-<br />
27<br />
denen Themen bzw. Aufgaben wählen. 83 8% 39% 42% 11% 0%<br />
In meinem Unterricht reflektieren Schülerinnen und Schüler eigenständig ihre<br />
28<br />
Lernprozesse. 83 12% 51% 36% 1% 0%<br />
In meinem Unterricht erhalten leistungsstärkere bzw. Schülerinnen und Schü-<br />
29 ler mit besonderen Fähigkeiten oder Begabungen ein entsprechendes Lernund<br />
Übungsangebot. 83 17% 40% 37% 5% 1%<br />
In meinem Unterricht erledigen Schülerinnen und Schüler häufig Arbeitsauf-<br />
30<br />
träge im Team. 83 35% 46% 18% 1% 0%<br />
In meinem Unterricht arbeiten Schülerinnen und Schüler an ergebnisoffenen<br />
31<br />
Aufgabenstellungen. 83 18% 47% 27% 7% 1%<br />
In meinem Unterricht fördere ich leistungsschwächere Schülerinnen und<br />
32<br />
Schüler durch besondere Maßnahmen. 83 23% 51% 25% 1% 0%<br />
In meinem Unterricht entscheiden Schülerinnen und Schüler selbstständig<br />
33<br />
über Hilfsmittel und Methoden. 83 12% 43% 41% 4% 0%<br />
In meinem Unterricht unterstützen sich Schülerinnen und Schüler gegensei-<br />
34<br />
tig. 83 40% 49% 10% 0% 1%<br />
In meinem Unterricht werden Fehleranalysen für den weiteren Unterrichtsver-<br />
35<br />
lauf genutzt. 83 35% 37% 20% 4% 4%<br />
In meinem Unterricht wissen die Schülerinnen und Schüler, wie sie zu ihren<br />
36<br />
Noten kommen. 83 80% 19% 1% 0% 0%<br />
37 In meinem Unterricht achte ich konsequent auf die Einhaltung von Regeln. 83 58% 41% 1% 0% 0%<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 27/27
Auswertung des Fragebogens für Schülerinnen und Schüler<br />
Es wurden 330 Fragebogen ausgegeben.<br />
1<br />
2<br />
1<br />
N ++ + - -- #<br />
Wenn die Schüler/innen besondere Leistungen zeigen, beispielsweise<br />
bei Schulwettbewerben, werden sie in unserer <strong>Schule</strong> gelobt.<br />
Ich finde die zusätzlichen Angebote, z. B. Arbeitsgemeinschaften,<br />
312 5% 12% 12% 15% 56%<br />
an meiner <strong>Schule</strong> interessant. 310 1% 5% 14% 36% 43%<br />
3 Ich gehe gern in meine <strong>Schule</strong>.<br />
312 10% 38% 29% 22% 1%<br />
4 Meine <strong>Schule</strong> ist sauber und ordentlich.<br />
313 3% 24% 35% 38% 1%<br />
5<br />
Die Lehrerinnen und Lehrer merken, wenn der Unterricht für manche<br />
zu schwierig ist. 312 9% 37% 33% 16% 4%<br />
6<br />
Wenn die Aufgaben für manche zu leicht sind, bekommen sie von<br />
den Lehrerinnen und Lehrern andere Aufgaben. 309 6% 18% 28% 35% 13%<br />
7<br />
Meine Lehrerinnen und Lehrer geben mir häufig Rückmeldung, sodass<br />
ich meine Stärken und Schwächen kenne. 312 13% 31% 31% 21% 3%<br />
8 Der Unterricht ist meistens abwechslungsreich und interessant.<br />
317 9% 42% 30% 17% 3%<br />
9<br />
Unsere Lehrerinnen und Lehrer gehen respektvoll und fair mit uns<br />
um. 316 21% 40% 23% 15% 2%<br />
10 Wenn Regeln nicht eingehalten werden, hat das Konsequenzen.<br />
314 27% 43% 13% 6% 10%<br />
11<br />
Wenn sich Schülerinnen und Schüler in meiner <strong>Schule</strong> beschweren,<br />
wird das ernst genommen. 314 6% 21% 31% 21% 21%<br />
12<br />
Die Lehrerinnen und Lehrer erklären uns, wie wir zu unseren Noten<br />
kommen.<br />
An unserer <strong>Schule</strong> gibt es regelmäßige Gespräche zwischen Schü-<br />
314 36% 39% 16% 7% 2%<br />
13 lerinnen/Schülern und Lehrerinnen/Lehrern, bei denen die Leistungen<br />
der Schülerinnen und Schüler besprochen werden. 309 5% 26% 30% 27% 12%<br />
14<br />
Ich weiß, an wen ich mich in der <strong>Schule</strong> bei Problemen wenden<br />
kann. 312 29% 24% 18% 16% 13%<br />
15 An unserer <strong>Schule</strong> gehen alle freundlich miteinander um.<br />
316 7% 45% 26% 14% 8%<br />
16<br />
An unserer <strong>Schule</strong> werden die Schülerinnen und Schüler in ihrer<br />
Mitverantwortung ernst genommen. 312 5% 29% 32% 13% 21%<br />
17 Mir gefällt es, wie die <strong>Schule</strong> aussieht.<br />
311 3% 17% 28% 45% 8%<br />
18 An meiner <strong>Schule</strong> gibt es eine aktive Schülervertretung.<br />
An meiner <strong>Schule</strong> werden mit den Schülerinnen und Schülern Er-<br />
305 21% 24% 16% 10% 30%<br />
19 gebnisse von Vergleichsarbeiten, Befragungen und Prüfungen besprochen.<br />
312 13% 31% 22% 19% 15%<br />
20<br />
Ich weiß, was an meiner <strong>Schule</strong> getan wird, um die Ergebnisse von<br />
21<br />
Vergleichsarbeiten und Prüfungen zu verbessern. 311 4% 21% 26% 21% 28%<br />
Ich bin mit dem Fächerangebot (einschließlich Wahlpflichtkurse<br />
usw.) an meiner <strong>Schule</strong> zufrieden. 307 7% 25% 24% 20% 24%<br />
22 Ich beteilige mich über den Unterricht hinaus am Schulleben.<br />
312 3% 10% 16% 63% 9%<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 28/28
100%<br />
A/B<br />
80%<br />
B<br />
60%<br />
C<br />
40%<br />
D<br />
20%<br />
D<br />
0%<br />
Intensive Nutzung der Lehr-<br />
/Lernzeit<br />
Lern- und<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Kooperation von<br />
Lehrkräften und<br />
Erzieherinnen/Erziehern<br />
Förderung von<br />
Selbstvertrauen und<br />
Selbständigkeit<br />
Förderung fachlicher und<br />
überfachlicher<br />
Kompetenzen<br />
Ergebnis der Unterrichtsbeobachtungen<br />
Schüler- und<br />
themenorientierte<br />
Methodenwahl<br />
Innere Differenzierung<br />
Sprachentwicklung, Sprachund<br />
Kommunikationsförderung<br />
1<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DER GEORG-SCHLESINGER SCHULE Seite 29/29<br />
Selbständiges Lernen<br />
Kooperatives Verhalten<br />
Eigene Lösungen<br />
entwickeln, darlegen und<br />
reflektieren<br />
Deutliche Strukturierung<br />
und transparente<br />
Zielausrichtung<br />
1.1 1.2 1.3 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10 3.1 3.2 3.3<br />
++ + - --<br />
Leistungsorientierung<br />
Verantwortungsbereitschaft,<br />
soziales Engagement, …<br />
Positives pädagogisches<br />
Klima im Unterricht<br />
Faire und gerechte<br />
Behandlung der<br />
Schülerinnen und Schüler
Sehr geehrter Herr Bleiber,<br />
der Inspektionsbericht, den Sie mir zugänglich machten, erwähnt in Abschnitt „Schulmanagement“,<br />
Unterabschnitt „Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft (4.1)“ unter anderem<br />
die seinerzeit von mir erarbeitete und inhaltlich verantwortete Ausstellung zur Geschichte der<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-Oberschule im 1. Obergeschoss des OSZ. Es heißt dort (S. 20 f.):<br />
„Die Ausstellung (...) widerspricht in Teilen dem Erziehungsauftrag des § 1 des<br />
Schulgesetzes für Berlin, der die Heranbildung von Persönlichkeiten fordert, ‚welche<br />
fähig sind, die Ideologie des Nationalsozialismus und allen anderen zur Gewaltherrschaft<br />
strebenden politischen Lehren entschieden entgegenzutreten ...’. So ist zum Beispiel<br />
eine Stelltafel mit ‚Nach dem verlorenen Krieg’ überschrieben und an anderer<br />
Stelle werden NS-Symbole unkommentiert dargestellt.“<br />
Die Autoren des Inspektionsberichts schließen also aus den Tatsachen,<br />
1. dass eine Stelltafel der Ausstellung die Überschrift „Nach dem verlorenen Krieg“ trägt<br />
und<br />
2. auf einer anderen Tafel eine Fotografie NS-Symbole unkommentiert zeigt,<br />
die Ausstellung genüge „in Teilen“ nicht dem allgemeinen Bildungs- und Erziehungsauftrag<br />
der Berliner <strong>Schule</strong>, wie ihn Paragraph 1 des Schulgesetzes für Berlin formuliert.<br />
Ich stelle dazu fest:<br />
1. Die Ausstellung ermöglicht Einblicke<br />
– in Ausstattung, Gliederung, Bildungsangebote und Schulleben der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-<br />
Oberschule und<br />
– in die Vorgeschichte dieser <strong>Schule</strong> von ihrer Gründung im Deutschen Kaiserreich als<br />
Pflichtfortbildungsschule für Jünglinge im Jahre 1907 über das Jubiläumsjahr 1987 bis<br />
heute.<br />
Das geschieht mit den Möglichkeiten, die der Raum und die schuleigenen Exponate sowie<br />
die Ausstellungsdidaktik auf einer Grundfläche von etwa 300 m 2 bieten, also 1.) mit Fotografien,<br />
Dokumenten, Grafiken, Texten auf Stelltafeln und 2.) mit Exponaten, und zwar<br />
so, dass den Schülern/Schülerinnen dieser <strong>Schule</strong>, ihren Eltern und den Besuchern des<br />
OSZ ein Gang durch die Schulgeschichte eröffnet wird und Informationen zur historischen<br />
Entwicklung dieser Berliner <strong>Schule</strong> geboten werden.<br />
Ob die Besucher/-innen der Ausstellung diesen Gang chronologisch und vollständig vollziehen<br />
oder sich, von einzelnen (Groß-) Fotografien, Tafeltiteln, Grafiken usw. besonders<br />
angezogen, nur partiell informieren und deshalb nur Bruchstücke der Entwicklung wahrnehmen,<br />
bleibt ganz allein ihnen überlassen – darauf haben die Autoren von Ausstellungen<br />
nur sehr bedingten Einfluss.<br />
2. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist die Geschichte des OSZ. Sie macht den komplexen<br />
historischen Prozess der Entwicklung dieser Berliner Pflichtfortbildungsschule zu einem<br />
modernen Oberstufenzentrum mit gymnasialer Oberstufe anschaulich wahrnehmbar, lesbar<br />
und damit nachvollziehbar. Das geschieht<br />
– mit Dokumenten und Fotografien aus dem Schularchiv,<br />
– aus dem Privatbesitz ihrer Lehrer und ehemaligen Lehrer<br />
– und ihrer (ehemaligen) Schüler/Schülerinnen,<br />
– in wenigen Fällen auch mit Fotografien des Landesarchivs Berlin (Landesbildstelle), aus<br />
Firmenarchiven (Volkswagenwerk, Siemens, AEG), aus Pressearchiven (Ullstein, dpa).<br />
3. Skizzierend und Akzente setzend zeigt die Ausstellung Schulgeschichte als von politischen,<br />
wirtschaftlichen, technischen und sozialen Rahmenbedingungen mit beeinflusst. Dazu<br />
führt sie ihre „Besucher/-innen“ nicht nur durch 80 Jahre Schulgeschichte, sondern auch<br />
Seite 1
durch die vier (fünf) grundverschiedenen politischen „Systeme“, die sie mitgestalteten,<br />
darunter zwei – das wilhelminische Preußen im Deutschen Kaiserreich und das nationalsozialistische<br />
Deutschland – Regimes ohne demokratische Legitimation.<br />
4. Ausstellungen werden auf ihr Publikum hin konzipiert. Das Publikum dieser Ausstellung<br />
sind vor allem Schüler/-innen der <strong>Georg</strong>-<strong>Schlesinger</strong>-Oberschule, also Berufsschüler, Berufsfachschüler,<br />
Gymnasiasten, in der überwiegenden Mehrzahl Absolventen der zehnten<br />
Klassen Berlins und Brandenburgs, daneben auch außerschulische Besucher des OSZ,<br />
Eltern seiner Schüler, internationale Gäste usw.<br />
Die Ausstellung setzt deshalb Besucher/-innen voraus, die i. d. R. den Hauptschulabschluss<br />
oder die Mittlere Reife, in einigen Fällen auch das Abitur haben, damit ein Auffassungsvermögen,<br />
die Kenntnisse, Fähigkeiten und Motivation von Persönlichkeiten, die<br />
eine Darstellung zur Geschichte einer deutschen <strong>Schule</strong> von 1907 bis heute vor dem Hintergrund<br />
der deutschen Geschichte dieser Zeit verständig und kritisch zu lesen vermögen.<br />
5. Seine Kenntnisse und Fähigkeiten versetzen das Publikum der Ausstellung auch in die<br />
Lage,<br />
– zeitgenössische Quellen als historische Dokumente lesen zu können, also zu verstehen,<br />
dass Zeugnisse, Schülerbögen, Lehrpläne, Fotografien von Lehrlingen, Schülern, Werkstätten,<br />
Klassenräumen usw. die Zeit und den Geist spiegeln, die sie hervorbrachten;<br />
– eine einzelne Überschrift einer Ausstellungstafel in den Gesamtzusammenhang der Ausstellung<br />
bzw. der historischen Entwicklung einzuordnen, ebenso einen Erläuterungstext<br />
oder eine Bildunterschrift;<br />
– sich vor dem Hintergrund der eigenen Schulkarriere und -erfahrungen angesichts der<br />
Ausstellungsexponate selbst ein Bild zu machen. Zum Beispiel davon, wie sich Schulgebäude,<br />
Schulalltag, Berufsalltag, Lehrpläne, Zeugnisse, Bildungschancen und Arbeits- wie<br />
Lebenswelt über die Jahrzehnte veränderten oder wie und weshalb sich was veränderte<br />
und/oder wie das zu bewerten wäre. Im Zweifels- oder Streitfall, etwa zwischen Schülern<br />
vor den Exponaten, kann eine dieser Fragen auch mit in den Unterricht genommen werden<br />
...<br />
Fazit: Es ist bei der beschriebenen Sachlage in hohem Maße unwahrscheinlich, dass die Ausstellung<br />
insgesamt oder „in Teilen“ (also einzelne Abbildungen, Texte, Dokumente, Exponate<br />
usw.) eine Wirkung oder einen (Ver-) Bildungseffekt hat, der – wie der Inspektionsbericht<br />
behauptet – „dem Erziehungsauftrag des § 1 des Schulgesetzes für Berlin (widerspricht)“.<br />
Vielmehr darf davon ausgegangen werden, dass die Ausstellung beim weitaus größten Teil<br />
ihrer Zielgruppen dieses Erziehungsziel im Rahmen ihrer Möglichkeiten und mit ihren<br />
Mitteln wirksam unterstützt.<br />
Sollten Sie weitere Fragen oder Wünsche zu dieser Sache haben, wenden Sie sich bitte umgehend<br />
an mich.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dr. Klaus Wiese<br />
Berlin, am 23. August <strong>2008</strong><br />
Stübbenstr. 10<br />
10779 Berlin<br />
Telefon 214 78 696<br />
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