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Facharbeit im Leistungskurs Geschichte Pazifismus in der Weimarer ...

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Durchsetzung ihrer Interessen benutzte. So entstand e<strong>in</strong> Spannungsverhältnis zwischen <strong>der</strong><br />

DDP und dem <strong>Pazifismus</strong>. Als die DDP deutlich an Wählern verlor, distanzierte sie sich vom<br />

<strong>Pazifismus</strong> und versuchte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Öffnung nach Rechts diese Wählerverluste<br />

wettzumachen. 34 Aus diesem Grund traten e<strong>in</strong>ige Pazifisten wie z.B. Gerlach aus <strong>der</strong> DDP<br />

aus. Die E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten <strong>der</strong> Pazifisten <strong>in</strong> <strong>der</strong> DDP schrumpften somit zusammen. Vor<br />

allem aber distanzierte sich die DDP von den radikalen Pazifisten und da diese <strong>im</strong> Laufe <strong>der</strong><br />

20er Jahre die Führung <strong>der</strong> DFG mehr und mehr übernommen hatten, begann e<strong>in</strong><br />

Teufelskreis, <strong>der</strong> den <strong>Pazifismus</strong> <strong>im</strong>mer mehr <strong>in</strong>s Abseits drängte. Mit <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igung <strong>der</strong><br />

DDP und <strong>der</strong> Volksnationalen Reichsvere<strong>in</strong>igung 1930 zur Deutschen Staatspartei hatten sich<br />

die national ges<strong>in</strong>nten Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> DDP entgültig durchgesetzt und somit den Bruch mit<br />

den Pazifisten e<strong>in</strong>geleitet. Diese sammelten sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igung unabhängiger<br />

Demokraten und gründeten später die Radikaldemokratische Partei (RDP). Diese Partei hatte<br />

allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e nennenswerten Erfolge, erst recht nicht, 1932 da <strong>der</strong> Nationalsozialismus<br />

schon deutlich dom<strong>in</strong>ierte. 35 Bereits 1918 hatte die DFG festgestellt, dass das Programm des<br />

<strong>Pazifismus</strong> zu speziell sei, um e<strong>in</strong>e eigene Partei zu gründen. 36<br />

Auch das Verhältnis zur SPD, <strong>in</strong> <strong>der</strong> gut die Hälfte <strong>der</strong> Pazifisten organisiert waren,<br />

verschlechterte sich zusehends. Unmittelbar nach dem Kriegsende 1918 befürworteten die<br />

Sozialdemokraten e<strong>in</strong>e Annäherung an die DFG, weil sie von dem durch die Gerechtigkeit<br />

organisiertem Friedensprogramm überzeugt waren. Darüber h<strong>in</strong>aus g<strong>in</strong>gen viele Ziele <strong>der</strong><br />

SPD und <strong>der</strong> DFG konform. E<strong>in</strong> Streitpunkt bildete jedoch die Wehrpolitik. Die SPD, die für<br />

die Wehrhaftigkeit e<strong>in</strong>stand, wurde <strong>im</strong>mer mehr von den radikalen Pazifisten kritisiert, die<br />

jegliche Gewaltanwendung ablehnten. Als das Regierungsprogramm 1928 verabschiedet<br />

wurde bezeichneten die Pazifisten es als „unbefriedigend“ und „tief bedauerlich“ 37 . Durch<br />

diese Entwicklung hat sich auch zwischen <strong>der</strong> DFG und <strong>der</strong> SPD e<strong>in</strong> tiefer Graben aufgetan.<br />

Die SPD war nicht fähig die aktiven Kräfte mit e<strong>in</strong> zu beziehen, weshalb viele frustrierte<br />

Sozialdemokraten die DFG dazu nutzten e<strong>in</strong>e außerparlamentarische Opposition zu bilden.<br />

Die Pazifisten machten die SPD für das Versagen <strong>der</strong> Demokratie verantwortlich und<br />

betrachteten sich selbst als „Kerntruppe <strong>im</strong> republikanischen Deutschland“. 38 Der radikale<br />

Pazifist P. Küster und „Das An<strong>der</strong>e Deutschland“ arbeiteten auf e<strong>in</strong>e Neugruppierung h<strong>in</strong>,<br />

denn die Mehrheit <strong>der</strong> SPD war nicht mehr für e<strong>in</strong>e politische Kursän<strong>der</strong>ung zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Diese Entwicklung dauerte nur wenige Monate und endete <strong>im</strong> endgültigem Bruch mit <strong>der</strong><br />

34 Vgl. ebda. S.535.<br />

35 Vgl. ebda. S.542.<br />

36 Vgl. ebda. S.533.<br />

37 ebda. S.542.<br />

38 edba. S.551.

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