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Facharbeit im Leistungskurs Geschichte Pazifismus in der Weimarer ...

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2.4. Ideologische Wandlung des <strong>Pazifismus</strong><br />

2.4.1. Gemäßigter <strong>Pazifismus</strong><br />

Die gemäßigten Pazifisten betrachteten den Völkerbund als die beste Möglichkeit den Frieden<br />

<strong>der</strong> Völker zu bewahren. Aus diesem Grund arbeiteten sie unaufhaltsam auf e<strong>in</strong>e Aufnahme<br />

Deutschlands <strong>in</strong> den Völkerbund h<strong>in</strong>. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, auf die Schwächen<br />

des Völkerbundes h<strong>in</strong>zuweisen und Än<strong>der</strong>ungsvorschläge zu machen, um ihm zu e<strong>in</strong>em<br />

wirklich Völkerbund zu machen. 18 Wie ich schon <strong>in</strong> Kapitel 2.2. erläutert habe, bestanden die<br />

gemäßigten Pazifisten auf <strong>der</strong> kollektiven Abrüstung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>. Um das Recht des<br />

Völkerbundes, also e<strong>in</strong>er überstaatlichen Institution, durchzusetzen, schlossen sie die<br />

Anwendung von Gewalt jedoch nicht aus. Darüber h<strong>in</strong>aus waren sie <strong>der</strong> Überzeugung, dass<br />

e<strong>in</strong> Verteidigungskrieg durchaus legit<strong>im</strong>iert sei. Langfristig gesehen sollte <strong>der</strong> Völkerbund<br />

soviel Souveränität bekommen, dass jede Anwendung von Gewalt überflüssig würde. 19<br />

2.4.2. Radikaler <strong>Pazifismus</strong><br />

An<strong>der</strong>s als die gemäßigten Pazifisten lehnten die radikalen Pazifisten jegliche Art von Gewalt<br />

ab. Zu den bestehenden Instrumenten zur Friedenssicherung wie dem Völkerbund benutzten<br />

sie neue Mittel wie z.B. die absolute Kriegsdienstverweigerung. Darüber h<strong>in</strong>aus wollten sie<br />

durch die Herstellung von sozialer Gerechtigkeit die bestehende „Friedlosigkeit“ 20<br />

überw<strong>in</strong>den.<br />

2.4.3. Revolutionärer <strong>Pazifismus</strong><br />

Kernfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> revolutionären Pazifisten waren u.a. die Abschaffung <strong>der</strong> Wehrpflicht,<br />

<strong>der</strong> Ausbau des Völkerbundes und die Sozialisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. E<strong>in</strong>e<br />

Elite von Denkern sollte die politische Macht ergreifen und alles Übel beseitigen. Die<br />

Anwendung von Gewalt als Mittel zum Zweck wurde ke<strong>in</strong>eswegs verworfen, aber sie sollte<br />

sich nicht gegen den äußeren Fe<strong>in</strong>d wenden, son<strong>der</strong>n nur gegen die „Herrschenden“ 21 , die sich<br />

<strong>der</strong> Errichtung des Sozialismus voraussichtlich wi<strong>der</strong>setzten würden. Den Sozialismus<br />

betrachteten die revolutionären Pazifisten als die Voraussetzung für die Realisierung ihrer<br />

pazifistischen Idee. 22<br />

18<br />

Vgl. Scheer, K-F. Die DFG. S.372f.<br />

19<br />

Vgl. ebda. S.378f.<br />

20<br />

ebda. S.599.<br />

21<br />

ebda. S.599.<br />

22<br />

Vgl. ebda. S.406ff.

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