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Hintergrund und Zielsetzung<br />

Hintergrund und Zielsetzung<br />

Die berufliche Rehabilitation in Berufsförderungswerken befindet sich gegenwärtig in einem<br />

Prozess der konzeptionellen und strukturellen Neuorientierung. In diesem Prozess können<br />

sich die Berufsförderungswerke auf ein national wie international einmaliges Kompetenzspektrum<br />

der beruflichen Bildung in Kombination mit medizinischen, psychologischen und<br />

sozialen Leistungen stützen. Die Rahmenbedingungen in den Berufsförderungswerken ermöglichen<br />

heute selbst schwierigen Teilnehmergruppen wie z.B. Menschen mit psychischer<br />

Vorerkrankung eine erfolgreiche berufliche Qualifizierung mit IHK- oder Handwerkskammerprüfung.<br />

Ein Meilenstein auf diesem Weg war die Einführung der handlungsorientierten Ausbildung<br />

in den 90er Jahren, deren Weiterentwicklung aktuell unter der Überschrift Individualisierung<br />

forciert wird.<br />

Die Herausforderungen, vor denen die berufliche Rehabilitation derzeit 1 steht (Schmidt u.a.<br />

2006; Schian u. Schmidt 2007), werden u.a. von folgenden Faktoren bestimmt:<br />

Der ursprüngliche Konsens aller sozial- und rehapolitisch verantwortlichen Akteure<br />

über die Ausgestaltung der beruflichen Rehabilitation ist „brüchig“ geworden. 2<br />

Die Investition in das Humankapital der Versicherten ist aus Trägersicht nur dann gerechtfertigt,<br />

wenn dadurch eine nachhaltige Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

zustande kommt.<br />

Die Verlagerung der Vermittlungsverantwortung von der Bundesagentur für Arbeit auf<br />

den einzelnen Leistungserbringer.<br />

Zeitaufwendige, zertifikatsorientierte Qualifizierungen werden zunehmend <strong>als</strong> Ultima<br />

Ratio-Lösung angesehen. Bevorzugt werden hingegen kürzere, betriebsnahe Qualifizierungs-<br />

und Integrationsmaßnahmen. 3<br />

In der neu justierten aktiven Arbeitsmarktpolitik spielt Qualifizierung <strong>als</strong> Instrument<br />

der Wiedereingliederung eine eher untergeordnete Rolle. 4<br />

Drastische Rückgänge der Anmeldezahlen bei einzelnen Berufsförderungswerken.<br />

Die gegenwärtige Situation lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass von der beruflichen<br />

Rehabilitation zunehmend stärker gefordert wird, ihre Ressourcen darauf auszurichten,<br />

den erfolgreichen Übergang in den sogenannten „ersten Arbeitsmarkt“ in den Mittelpunkt der<br />

beruflichen Rehabilitation zu stellen. Berufliche Bildung muss sich in diesem Prozess <strong>als</strong><br />

1<br />

Die Projektkonzeption wurde in der ersten Hälfte 2006 entwickelt.<br />

2<br />

Der im Herbst 2007 vom BMAS eingeleitete Reha-Futur-Prozess versucht dieser Tendenz entgegenzuwirken.<br />

3<br />

Die Arbeitsmarktreformen Hartz I bis IV waren von der Idee geprägt, direkte Vermittlungsaktivitäten und betriebsnahe<br />

Integrationsansätze stärker in den Vordergrund zu stellen.<br />

4<br />

Die Bildungskomponente ist für das Leitkonzept der Hartz-Reformen „Fördern und Fordern“ eher ein Randthema<br />

gewesen.<br />

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