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Teil A 1 – Ausgangslage<br />

Interpretation der Kurven. Hauptkritikpunkte sind die zur Verfügung stehende Datenqualität 14<br />

und die trendbehaftete Entwicklung von Arbeitslosenzahlen.<br />

Komplexere Analysen werden anhand von Matching-Funktionen vorgenommen. Ein internationaler<br />

Überblick und Schätzungen gesamtwirtschaftlicher Matchingfunktionen finden sich in<br />

Petrongolo & Pissarides (2001), Rogerson, Shimer & Wright (2005) und Yashiy (2006). Analysen<br />

mit regionaler Ausrichtung bieten Burda (1994), Anderson & Burgess (2000) und Kangasharju,<br />

Pehkonen & Pekkala (2005). Eine brachenspezifische Ausrichtung wurde bei<br />

Broersma & Ours (1999) vorgenommen, zu unterschiedlichen Qualifikationsniveaus und Berufsgruppen<br />

siehe Fahr & Sunde (2004) sowie Stops & Mazzoni (2010). In diesen Studien<br />

wurden jeweils Disparitäten zwischen den Teilarbeitsmärkten nachgewiesen.<br />

Für den Ausgleich des Mismatches werden u.a. Maßnahmen der Qualifizierung und Vermittlung<br />

eingesetzt 15 .<br />

Aus den bisherigen Ausführungen wird deutlich, dass eine Bedarfsermittlung das Arbeitsangebot<br />

der Erwerbspersonen, die Arbeitsnachfrage der Unternehmen und<br />

das Matching durch Qualifizierung und Vermittlung integrieren muss 16. Für den methodischen<br />

Zugang zu einer Arbeitsmarktanalyse existiert kein Königsweg. Jedes Verfahren hat<br />

seine Stärken und Schwächen 17 . Zwar kann ein Methodenmix einzelne Schwächen kompensieren,<br />

aber insbesondere bei Regionalanalysen müssen Kompromisse bezüglich Aktualität,<br />

Auswertungstiefe und -breite eingegangen werden. Neben methodischen existieren auch<br />

konzeptionelle Schwierigkeiten:<br />

• Können angesichts der schnellen technisch-organisatorischen Veränderung in der<br />

Arbeitswelt und der zeitlich hinterherhinkenden öffentlichen Statistik die Entwicklungen<br />

überhaupt zeitnah erfasst werden?<br />

• Können die Unternehmen überhaupt mittel- und langfristige Personalbedarfe artikulieren?<br />

Sind die kurzfristigen Personalbedarfe der Unternehmen identisch mit dem prospektiven<br />

Bedarf an Qualifikationen?<br />

14 So reflektieren die zur Verfügung stehenden amtlichen Statistiken über offene Stellen und Arbeitslose das in<br />

einem Arbeitsmart zur Verfügung stehende Arbeitskräfteangebot und Nachfragepotenzial nur unzureichend.<br />

Mögliche Verfahren zur Korrektur der offenen Stellen über den Einschaltungsgrad des Arbeitsamtes liefern<br />

Zimmermann et al. 2002, Franz 1999.<br />

15 Die beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitische Dimension der Arbeitslosigkeit ist nicht Gegenstand der vorliegenden<br />

Arbeit (z.B. Qualifizierungsstrategien, arbeitnehmerseitige Kombilöhne, geringfügige Beschäftigung,<br />

Mobilitäts- und Investitionsfördermaßnahmen in strukturell schwachen Regionen, Kündigungsschutz, gezielte<br />

Zuwanderungspolitik).<br />

16 vgl. PROSPECT-Methode in Richter-Witzgall et al. 1998; Mertens 1999.<br />

17 Für eine Darstellung siehe z.B. Richter-Witzgall et al. 1998.<br />

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