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Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV

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Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstraße<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

in Trägerschaft<br />

des<br />

www.kim-paderborn.de


2<br />

Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite2 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

<strong>KIM</strong> - <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Frauen-Wohngemeinschaft<br />

Salentinstraße 9<br />

33102 Paderborn<br />

Tel. 05251 / 25 489, Fax: 05251 / 20 75 45<br />

e-mail: frauen-wg@kim-paderborn.de<br />

Verwaltung:<br />

<strong>KIM</strong> - <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Leostraße 29, 33098 Paderborn<br />

Tel. 05251 / 25 100, Fax: 05251 / 28 24 76<br />

e-mail: verwaltung@kim-paderborn.de<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einrichtungsbeschreibung ......................................................5<br />

2. Konzeptionelle Erweiterung gem. § 53 SGB XII ............................6<br />

3. Allgemeine Daten/Belegungssituation ....................................... 10<br />

4. Anfragen...................................................................... 10<br />

5. Kostenträger ................................................................. 11<br />

6. Merkmale der Bewohnerinnen ............................................... 12<br />

6.1 Durchschnittsalter............................................................................................................................... 12<br />

6.2 Wohnsituation....................................................................................................................................... 13<br />

6.3 Mutterschaft........................................................................................................................................ 14<br />

6.4 Suchtprobleme ..................................................................................................................................... 15<br />

6.5 Psychische und psychosomatische Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen .................. 16<br />

6.6 Verschuldung......................................................................................................................................... 18<br />

6.7 Bildungsniveau....................................................................................................................................... 19<br />

7. <strong>Arbeit</strong>, Ausbildung und Beschäftigung ..................................... 19<br />

8. Beratung und therapeutische Hilfen........................................ 21<br />

8.1 Einzelberatung innerhalb der Wohngemeinschaft........................................................................ 21<br />

8.2 Ambulante Therapien ..........................................................................................................................22<br />

8.3 Stationäre Therapien..........................................................................................................................23<br />

8.4 Örtliche Beratungsstellen..................................................................................................................24<br />

9. Ergebnisse und Wirkung der Hilfen ........................................ 24<br />

9.1 Dauer der Hilfen...................................................................................................................................24<br />

9.2 Auszugsgründe......................................................................................................................................24<br />

9.3 Verbleib nach dem Auszug.................................................................................................................25<br />

9.4 Nachbetreuung .....................................................................................................................................26<br />

10. MitarbeiterInnen ........................................................... 26<br />

11. Öffentlichkeitsarbeit ...................................................... 27<br />

12. Teambesprechung, Supervision, traumaspezifische Fachberatung ...... 28<br />

13. Rückblick .................................................................... 29<br />

14. Danke........................................................................ 31<br />

Anhang<br />

Gedicht einer Bewohnerin<br />

Flyer gem. § 67 SGB XII und gem. § 41 SGB VIII (Teilbereich I)<br />

Flyer gem. § 53 SGB XII (Teilbereich II)<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 3


4<br />

Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite4 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 5<br />

1. Einrichtungsbeschreibung<br />

Die sozialtherapeutische Frauenwohngemeinschaft des <strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. ist<br />

eine vollstationäre Einrichtung die Hilfen nach den Grundlagen des § 67 SGB XII<br />

bzw. des § 41 SGB VIII sowie seit dem 01.04.2006 auch gem. § 53 SGB XII, bzw. §<br />

41 in Verbindung mit § 35 a SGB VIII leistet.<br />

Die Einrichtung bietet 6 jungen Frauen im Alter von ca. 18-28 Jahren Hilfen zur<br />

Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten (Teilbereich I). Weitere 6 Plätze<br />

stehen für Frauen zur Verfügung, die auf Grund besonderer Lebenserfahrungen seelische<br />

Beeinträchtigungen haben – insbesondere durch erlebte Traumatisierungen –<br />

und Hilfen zur Eingliederung benötigen (Teilbereich II) –(vgl. 2.).<br />

Im Haupthaus, Salentinstr.9, stehen 8 Wohnplätze zur Verfügung. Hier werden die<br />

Bewohnerinnen zunächst mit ihrem neuen Umfeld sowie mit den Hausregeln und<br />

Betreuungsgrundlagen vertraut gemacht. Unter Berücksichtigung<br />

individueller Besonderheiten,<br />

Interessen und Ziele sowie persönlicher Fähigkeiten<br />

und Ressourcen wird ein entsprechender Hilfeplan<br />

erarbeitet. Es werden lebenspraktische Fähigkeiten<br />

eingeübt, Strategien zur Alltagsbewältigung entwickelt<br />

sowie tagesstrukturierende Maßnahmen angeboten<br />

und durchgeführt.<br />

Wichtigstes Instrument des sozialpädagogischen Angebotes sind die regelmäßig<br />

stattfindenden Einzel- und Gruppengespräche, die dem Überwinden persönlicher<br />

Ängste und Schwierigkeiten sowie der Entwicklung bzw. Modifizierung angemessenerer<br />

Verhaltensweisen dienen. Zur psychischen Stabilisierung werden Gruppenangebote<br />

durchgeführt, in denen Übungen zur Körperwahrnehmung und –achtsamkeit sowie<br />

Imaginationstechniken vermittelt und angeleitet werden (vgl. 2.).<br />

Darüber hinaus geben wir Hilfen beim Umgang mit den zur Verfügung stehenden finanziellen<br />

Mitteln und im Rahmen der Schuldenregulierung. Bei der Vermittlung in<br />

oder der Auswahl eines <strong>Arbeit</strong>s-, Schul-, Ausbildungsplatzes sowie Eingliederungs-<br />

oder Beschäftigungsmaßnahmen (z.B. AT, BT, Tagesklinik etc.) leisten wir Unterstützung.<br />

Des Weiteren bieten wir umfassende tagesstrukturierende Hilfen für die<br />

Bewohnerinnen, deren Tagesstruktur durch externe Maßnahmen nicht oder nicht ausreichend<br />

abgesichert ist.<br />

Werden zusätzliche Beratungs- und Therapiemöglichkeiten benötigt, so helfen wir<br />

den Frauen bei der Suche nach entsprechenden Einrichtungen bzw. ambulanten Angeboten.<br />

Wir motivieren die Frauen, ihre Freizeit aktiv zu gestalten, indem wir verschiedene<br />

Aktivitäten gemeinsam mit ihnen planen und auch durchführen.<br />

Die Betreuung erfolgt nach den Grundlagen des Bezugsbetreuersystems, so dass die<br />

Kontinuität im Betreuungsprozess gewährleistet ist.<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 5


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

Über eine Rufbereitschaft wird die umfassende Betreuung der Bewohnerinnen auch<br />

über Nacht, am Wochenende und an Feiertagen (zu Zeiten, wo kein MitarbeiterIn im<br />

Haus ist), sichergestellt.<br />

Die konzeptionell angegliederte Außenwohngruppe in der Riemekestr. 15 ermöglicht 4<br />

Frauen, ihre bereits erworbenen Kompetenzen im Rahmen größerer Freiräume sowie<br />

zunehmender Eigenverantwortlichkeit anzuwenden und zu vertiefen.<br />

Das Nachbarhaus, Salentinstr. 7 (3 Wohneinheiten) steht neben der Nutzung als<br />

Wohnraum für Nachbetreuungen auch für sozialpädagogisches Einzelwohnen zur Verfügung<br />

(z.B. für Bewohnerinnen, die innerhalb der Gruppe nicht zurecht kommen, aber<br />

dringend pädagogischer Betreuung bedürfen).<br />

Naht die Beendigung der Maßnahme, beraten und unterstützen wir die Frauen bei der<br />

Suche nach einer für sie geeigneten Wohnung / Wohnmöglichkeit.<br />

Zur Sicherung des Maßnahmeerfolges bieten wir gem. § 67 SGB XII bzw. 41 SGB<br />

VIII) nach Auszug aus der Wohngemeinschaft eine Nachbetreuung an (vgl. 9.4). Für<br />

psychisch beeinträchtigte Bewohnerinnen (nach § 53 SGB XII) prüfen wir den weitergehenden<br />

Bedarf einer ambulanten Betreuung, welcher i.d.R. durch unseren Kooperationspartner<br />

Sozialpsychiatrische Initiative (SPI) oder dem Betreuungsverbund<br />

Paderborn geleistet werden kann.<br />

2. Konzeptionelle Erweiterung gem. § 53 SGB XII (Teilbereich II)<br />

6<br />

Seit dem 01.04.2006 können wir 6 unserer 12<br />

Plätze für Frauen mit seelischen Behinderungen<br />

infolge von Traumatisierungen belegen.<br />

Die relevanten und wichtigsten Aspekte der<br />

konzeptionellen Erweiterung und ihrer<br />

Umsetzung sind im Folgenden (wie auch im<br />

erstellten Sonderprospekt) kurz skizziert:<br />

Zielgruppe<br />

Frauen zwischen 18 und 28 Jahren mit<br />

seelischen Beeinträchtigungen, insbesondere<br />

traumatischen Erfahrungen (z.B. Gewalterfahrungen,<br />

Grenzüberschreitungen, Vernachlässigung).<br />

Zielsetzung<br />

Die Frauenwohngemeinschaft bietet traumatisierten Frauen den notwendigen Lebensund<br />

Schutzraum sowie die Möglichkeit, die Verbindung zum normalen Leben wieder<br />

herzustellen.<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 7<br />

Bereitstellung eines beschützenden Rahmens<br />

• zur Nachbetreuung im Anschluss an eine klinisch psychiatrische Behandlung<br />

• zur Ermöglichung/Unterstützung der laufenden bzw. angestrebten psychiatrischen<br />

Behandlung (keine psychiatrische Behandlung der Störungen)<br />

Insgesamt dient die Wohngemeinschaft der Wiederherstellung von äußerer und innerer<br />

Sicherheit.<br />

‚Äußere Sicherheit’ wird hergestellt durch:<br />

- Konsolidierung und Sicherung der Lebensgrundlagen<br />

- Schutz vor Täterkontakten<br />

- Aufbau eines persönlichen Netzwerkes (Therapeutin, FachärztIn, Beratungsstelle,<br />

etc.)<br />

- Rückgewinnung der Kontrolle über das eigene Leben.<br />

Die ‚Innere Sicherheit’ dient<br />

- der psychischen Stabilisierung, um sich den Anforderungen einer psychiatrischen<br />

Behandlung oder des gesellschaftlichen Lebens stellen zu können<br />

- der Vermittlung von Techniken, um sich in bzw. vor belastenden Situationen<br />

zu schützen<br />

- zur Aktivierung/Förderung/Entwicklung persönlicher Ressourcen (Stabilisierung<br />

der Persönlichkeit, Ich-Stärkung)<br />

- zur Stressreduktion durch Entspannungstechniken und differenzierter Körperwahrnehmung<br />

- durch Erlernung von Techniken zur Selbstberuhigung und Selbsttröstung.<br />

Integration<br />

Die Verbindung zum normalen Leben wiederherzustellen, gehört zum Unterstützungs-<br />

und Hilfsangebot der Traumaheilung bzw. Traumabegleitung. Gemeinsam erarbeiten<br />

wir die Grundlagen, die ein eigenverantwortliches und eigenständiges Leben ermöglichen:<br />

- Vermittlung in <strong>Arbeit</strong>s-, Beschäftigungs- oder Ausbildungsverhältnisse<br />

- Hilfe beim Umgang mit finanziellen Mitteln, Schuldenregulierung<br />

- Sicherung der Lebenssituation<br />

(Existenzgrundlage, Schutz vor Täter)<br />

- Hilfen im Umgang mit Institutionen<br />

(<strong>Arbeit</strong>samt, Sozialamt, Beratungsstellen)<br />

- Hilfen in Rechtsfragen (auch im Hinblick<br />

auf Opferschutz und Opferentschädigung)<br />

- Unterstützung bei der späteren<br />

Wohnungssuche<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 7


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite8 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

Förderung und Betreuung<br />

Einzelgespräche nach Bezugsbetreuersystem<br />

<strong>Arbeit</strong>sgruppen:<br />

- Psychoedukation<br />

- differenzierte Körperarbeit<br />

- Imaginationstechniken zur Stabilisierung<br />

Tagesstrukturierung Durchführung tagesstrukturierender Maßnahmen<br />

Lebenspraktische Unterstützung und Training:<br />

8<br />

- (haus-) wirtschaftliche Versorgung<br />

- berufliche (Weiter-) Entwicklung<br />

- Kontakte zu Behörden<br />

- Rechtsfragen<br />

- medizinische/psychiatrische/psychotherapeutische Versorgung<br />

- spätere Wohnungssuche<br />

- ggf. ambulante Betreuung einleiten<br />

Sport/Bewegung<br />

- zur Ich-Stärkung<br />

- zur Reorientierung<br />

- Sport in der Gruppe<br />

Kreativangebote:<br />

• als Mittel der Selbstwahrnehmung<br />

• als nonverbales Ausdrucksmittel<br />

Das sozialtherapeutische Setting wurde in<br />

unserer Einrichtung entsprechend verändert<br />

und der Alltag u. a. durch die<br />

Gruppenangebote stärker strukturiert. Der<br />

Umstellungsprozess gestaltete sich nicht<br />

ganz problemlos. Die Teilnehmerinnen hatten<br />

auf Grund ihrer Erkrankungen große Ängste<br />

und Vorbehalte, sich auf die <strong>Arbeit</strong>sgruppen<br />

einzulassen. Ein Großteil unserer Bemühungen<br />

bestand von daher zunächst darin, die<br />

Bewohnerinnen von der Wichtigkeit und<br />

Sinnhaftigkeit der Gruppen zu überzeugen<br />

und bestehende Blockaden abzubauen.<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 9<br />

Inzwischen haben sich unsere traumaorientierten<br />

<strong>Arbeit</strong>sgruppen Imagination und Körperachtsamkeit sowie die<br />

Sportgruppe als fester Bestandteil des Alltags und als<br />

wichtiges Element zur Persönlichkeitsstabilisierung etabliert.<br />

Aufgrund des großen Interesses und der Erfahrung, dass<br />

Minigruppen für unsere Bewohnerinnen erheblich angenehmer<br />

sind, haben wir seit einigen Monaten die <strong>Arbeit</strong>sgruppen Körperachtsamkeit und Ima-<br />

gination noch einmal gesplittet, so dass zwei Gruppen mit geringer Teilnehmerzahl<br />

nacheinander stattfinden. Obwohl dies für uns einen zeitlichen Mehraufwand bedeu-<br />

tet, freut uns aber das Ergebnis: wir haben dadurch die Möglichkeit, einzelne Ele-<br />

mente bedarfsgerechter einzusetzen und darüber hinaus Bewohnerinnen, die das An-<br />

gebot für sich motiviert nutzen.<br />

Im Bezug auf die Psychoedukationsgruppe haben wir ähnliche<br />

Erfahrungen gemacht. Auf Grund der unterschiedlichen<br />

Vorkenntnisse und Sicherungslevels sind wir dazu<br />

übergegangen, die Psychoeduktion nicht mehr im Rahmen von<br />

Gruppenarbeit sondern z.Zt. ausschließlich in Einzelarbeit<br />

durchzuführen.<br />

Des Weiteren erstellen wir mit jeder Bewohnerin einen Betreuungsvertrag, der neben<br />

der Absicherung der Hausordnung individuelle Erfordernisse benennt, welche auf die<br />

jeweilige Problemlage und Zielsetzung der Einzelnen abgestimmt werden.<br />

Besonders großen Wert legen wir darauf, dass innerhalb des Hauses Triggersituatio-<br />

nen (Reiz, der Erinnerung an erlebtes Trauma auslöst) möglichst vermieden werden.<br />

Dazu gehört z.B., dass innerhalb der Gemeinschaftsräume<br />

keine Gewaltfilme gezeigt werden dürfen. Auch sind alle<br />

Bewohnerinnen angehalten, nicht über traumatische<br />

Erlebnisse, Suizidankündigungen, etc. innerhalb der Gruppe zu<br />

sprechen. Sollte sich eine Bewohnerin selbst verletzt haben,<br />

ist sie angehalten, ihre Wunden zu versorgen und zu bedecken.<br />

Traumarelevante Themen sollen entweder mit der/dem<br />

entsprechenden TherapeutIn oder dem/der BezugsbetreuerIn im sicheren Rahmen<br />

angesprochen werden. Sehr großen Wert legen wir auch darauf, dass der Wohnraum<br />

für unsere Bewohnerinnen sicher ist. Im Rahmen von selbstbestimmtem Handeln und<br />

auch um Kontrolle über die eigene Sicherheit ausüben zu können, hat jede Bewohnerin<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 9


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite10 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

3. Allgemeine Daten/Belegungssituation<br />

10<br />

das Recht, mitzubestimmen, welche Gäste unser Haus<br />

besuchen dürfen und welche nicht. In der Praxis zeigt<br />

sich, dass die Mitbewohnerinnen im Fall eines Haus-<br />

verbotes in der Regel Verständnis dafür aufbringen.<br />

In der sozialtherapeutischen Frauenwohngemeinschaft wurden im Jahr <strong>2008</strong> insgesamt<br />

20 Frauen betreut.<br />

Mit den Kostenträgern wurden 3691 Pflegetage abgerechnet. Für den Teilbereich I<br />

(Hilfe nach §67 SGB XII) ergab sich eine Auslastung von 74,2%, im Teilbereich II<br />

(§53 SGB XII, §35a SGB XIII) erreichten wir 93,8%. Rechnerisch ergibt sich eine<br />

Jahresdurchschnittsbelegung von 84% (2007: 87,9%:).<br />

4. Anfragen<br />

Während des Jahres <strong>2008</strong> gab es insgesamt 41 Anfragen. Die Anzahl der Bewerbungen<br />

ist im Vergleich zum Vorjahr (39) in etwa gleich geblieben. Wir führen dieses<br />

hohe Anfrageninteresse auf die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit zurück, die wir<br />

im Rahmen der Konzeptionserweiterung in den letzten Jahren durchgeführt haben.<br />

40 Bewerberinnen (im Vorjahr 32) bekundeten ein ernsthaftes Interesse an einer<br />

Aufnahme, in dem sie einen Termin für ein Informationsgespräch vereinbarten.<br />

Vier Bewerberinnen sind zu dem vereinbarten Informationsgespräch nicht erschienen.<br />

Eine Bewerberin brach das Informationsgespräch ab und entschied sich spontan<br />

gegen eine Aufnahme. Bei zwei Bewerberinnen steht das Informationsgespräch noch<br />

aus, da die Terminvereinbarungen in das neue Jahr gelegt werden mussten.<br />

Im Anschluss an das Informationsgespräch ergab sich folgendes detailliertes Bild:<br />

• eine Bewerberin entschied sich gegen eine Aufnahme in unserer Einrichtung.<br />

Ihr wurde bewusst, dass es für sie sinnvoll und möglich ist, auf familiäre<br />

Lösungen zurückzugreifen,<br />

• zwei Bewerberinnen wurden seitens der Einrichtung nicht zu einem Probewohnen<br />

eingeladen: bei der einen Bewerberin wurde für uns sofort deutlich,<br />

dass unser Haus nicht das für sie angemessene Setting anbietet, die<br />

andere Bewerberin hatte keinen stationären Hilfebedarf und wurde an eine<br />

Eheberatungsstelle weitervermittelt,<br />

• mit den verbliebenen 30 Bewerberinnen wurde ein 3-tägiges Probewohnen<br />

in unserer Einrichtung vereinbart.<br />

Probewohnen: wurde eingeführt als therapeutisches Instrument, um die Entscheidungsfindung<br />

zu unterstützen und Vertrauen aufzubauen. Die Schwellenängste der<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 11<br />

Bewerberinnen, sich einer fremden Gruppe gegenüberzustellen sind beträchtlich, so<br />

dass wir im Rahmen des sozialen Lernens die Gruppe auf die Probebewohnerin vorbereiten.<br />

Wir unterstützen die Bewohnerinnen darin, sich der „Fremden“ anzunehmen<br />

und aus ihrer Sicht die Atmosphäre des Hauses zu beschreiben.<br />

Von den 30 Bewerberinnen, die sich für ein Probewohnen entschieden,<br />

• haben drei Interessentinnen das vereinbarte Probewohnen vorher wieder<br />

abgesagt. Davon waren zwei Bewerberinnen zwischenzeitlich (psychisch)<br />

akut erkrankt und konnten deshalb den Termin nicht wahrnehmen. Eine Bewerberin<br />

hatte das Probewohnen abgesagt ohne Angabe von Gründen.<br />

• sind sechs Interessentinnen sind zum vereinbarten Probewohnen nicht erschienen,<br />

• brachen drei Interessentinnen das Probewohnen vorzeitig ab. Zwei der<br />

Bewerberinnen fanden nicht genügend Motivation, eine Bewerberin fühlte<br />

sich mit der neuen Situation dahingehend überfordert, dass sie vorzeitig in<br />

die Klinik zurückkehrte.<br />

• wurde ein Probewohnen wurde seitens der Einrichtung abgebrochen. Hierbei<br />

handelte es sich um eine Bewerberin, die sich innerhalb des Probewohnens<br />

massivst psychisch destabilisierte, so dass wir sie umgehend in die<br />

LWL-Klinik zurückbringen lassen mussten.<br />

• findet ein bereits vereinbartes Probewohnen noch statt.<br />

Nach Abschluss des Probewohnens ergab sich folgendes Bild:<br />

• acht Bewerberinnen wurden im Anschluss an das Probewohnen und nach positivem<br />

Kostenentscheid aufgenommen. (6 in 2007),<br />

• bei zwei weiteren Bewerberinnen läuft z.Zt. noch das Antragsprozedere,<br />

• bei einer Bewerberin wurde im Rahmen der Clearingsitzung eine Unterbringung<br />

in einem ambulant betreuten Wohnen entschieden,<br />

• drei Bewerberinnen entschieden sich im Anschluss an das Probewohnen gegen<br />

einen Einzug, wobei sich zwei Bewerberinnen dem Setting der Wohngemeinschaft<br />

nicht annähern konnten und eine Bewerberin sich entschied,<br />

zu ihrem Freund zu ziehen.<br />

• zwei Bewerberinnen wurden im Anschluss an das Probewohnen durch die<br />

Einrichtung abgelehnt, da es bereits in diesem Rahmen zu massiven Verstößen<br />

gegen die Hausordnung gekommen und die notwendige Motivation, sich<br />

an die einrichtungsinternen Rahmenbedingungen zu halten, nicht vorhanden<br />

war.<br />

5. Kostenträger<br />

Für Klientinnen im Alter von 18-21 Jahren sind vorrangig die jeweiligen Jugendämter<br />

für die Kostenerteilung zuständig (gem. § 41 SGB VIII, ggf. in Verbindung mit § 35a).<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 11


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite12 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

Ab dem 21. Lebensjahr liegt die Zuständigkeit beim Landschaftsverband Westfalen-<br />

Lippe (gem. § 67 SGB XII sowie § 53 SGB XII).<br />

Die Kostenträger der 20 Hilfefälle in <strong>2008</strong> waren bei Aufnahme:<br />

12<br />

Örtlich zuständige Jugendämter<br />

(gemäß § 41 SGB VIII)<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

20%<br />

35%<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Kostenträger <strong>2008</strong><br />

5%<br />

5%<br />

10%<br />

30%<br />

15%<br />

Bew ohnerinnen <strong>2008</strong><br />

60%<br />

<strong>2008</strong> 2007<br />

2 (10%)<br />

10%<br />

1 (6,25%)<br />

(gem. § 41 i.V. mit § 35a SGB VIII) 3 (15%) 4 (25%)<br />

Landschaftsverband Westf.-Lippe<br />

(gem. § 67 SGB XII)<br />

(gem. § 53 SGB XII)<br />

*(gem. § 67 und § 53 SGB XII)<br />

6 (30%)<br />

7 (35%)<br />

1 (5% )<br />

4 (25%)<br />

6 (37,5%)<br />

Andere Bundesländer (gem. § 53 SGB XII) 1 (5%) 1 (6,25%)<br />

*Bei einer Bewohnerin wurde die Hilfe vom Landschaftsverband von § 67 SBG XII ab August<br />

<strong>2008</strong> in § 53 SGB XII umgewandelt<br />

In der graphischen Darstellung sieht es wie folgt aus:<br />

38%<br />

Kostenträger 2007<br />

6%<br />

6%<br />

25%<br />

25%<br />

Jugendamt § 41SGB<br />

VIII<br />

Jugendamt § 35a SGB<br />

VIII<br />

LWL § 67 SGB XII<br />

LWL § 53 SGB XII<br />

sonstige<br />

6. Merkmale der Bewohnerinnen<br />

6.1 Durchschnittsalter<br />

Das Durchschnittsalter der<br />

Bewohnerinnen <strong>2008</strong> lag bei<br />

23,5 Jahren - im Vorjahr<br />

bei 22,8 Jahren.<br />

Die Altersverteilung ergibt<br />

sich wie folgt:<br />

Jugendamt § 41SGB<br />

VIII<br />

Jugendamt § 35a SGB<br />

VIII<br />

LWL § 67 SGB XII<br />

LWL § 53 SGB XII<br />

LWL § 53 und 67 SGB<br />

XII<br />

sonstige<br />

10%<br />

18-20 Jahre 21-25 Jahre 26-30 Jahre 30-40 Jahre


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 13<br />

Insgesamt 80% der Bewohnerinnen sind im Betreuungsjahr zwischen 18 und 25 Jahre<br />

alt. In dieser Lebensphase bietet unser familiäres Setting einen Schonraum für den<br />

oftmals erforderlichen Nachreifungsprozess, der insbesondere auch die Förderung<br />

von Schulabschlüssen oder die berufliche (Neu)Orientierung beinhaltet.<br />

6.2 Wohnsituation<br />

Die Wohnsituation der Klientinnen vor der Aufnahme in unserer Einrichtung verteilt<br />

sich wie folgt:<br />

• neun der Frauen wohnten in ihrer Familie/Herkunftsfamilie oder bei Verwandten<br />

in gefährdeten bzw. psychisch belastenden Verhältnissen,<br />

• drei der Frauen lebten noch offiziell in einer eigenen Wohnung,<br />

• zwei Frauen wurden durch andere soziale Einrichtungen zu uns vermittelt,<br />

• eine Bewohnerin wurde durch eine med. Reha-Einrichtung zu uns vermittelt<br />

• eine Bewohnerin wurde im Anschluss an Haftentlassung bei uns aufgenommen,<br />

• eine Bewohnerin wohnte bei Bekannten/Freunden,<br />

• drei Bewohnerinnen waren zum Aufnahmezeitpunkt ohne festen Wohnsitz.<br />

Die drei Bewerberinnen, die zum Bewerbungszeitpunkt noch über eine eigene Wohnung<br />

verfügten, konnten dort nicht verbleiben bzw. zurückkehren. Zwei der Frauen<br />

befanden sich in stationären psychiatrischen Behandlungen und eine Rückkehr in das<br />

alte Umfeld war auf Grund der vorliegenden Erkrankung und lebenspraktischer Überforderung<br />

nicht möglich. Die dritte Bewerberin nutzte ihre Rückkehroption, nachdem<br />

sie zuvor (gegen fachlichen Rat) mit ihrer Partnerin zusammengezogen war, die Beziehung<br />

scheiterte und sie selbst sich psychisch massiv destabilisiert hatte.<br />

Die zwei Bewerberinnen, die durch andere soziale Einrichtungen zu uns vermittelt<br />

wurden, waren von Obdachlosigkeit bedroht. In dieser Situation befand sich auch die<br />

Bewerberin, die zuvor bei Bekannten untergekommen war. In allen Fällen lagen erhebliche<br />

Sozialisationsdefizite vor, die zum Teil mit traumatischen Erlebnissen einhergingen.<br />

Die Bewerberin, die durch eine medizinische Reha-Einrichtung zu uns vermittelt wurde,<br />

war auf der Suche nach einem sicheren und unterstützenden Umfeld, um eine<br />

langfristige Stabilisierung erlangen zu können. Auf Grund drohender Täterkontakte<br />

wäre eine Rückkehr in den Herkunftsort kontraindiziert gewesen.<br />

Die Situation der drei Bewerberinnen, die vor Aufnahme in unserer Einrichtung obdachlos<br />

waren, ist gekennzeichnet durch schwerwiegende defizitäre Lebensgeschichten.<br />

Alle drei benötigten dringendst die Möglichkeit, sich eine tragfähige Lebensgrundlage<br />

aufzubauen.<br />

Viele Klientinnen kamen vorrangig aus gewaltgeprägten Lebensumständen – sei es innerhalb<br />

der Herkunftsfamilie, Partnerschaft oder sonstigen sozialen Bezügen. Wenn<br />

sie z.B. die Möglichkeit hatten, bei einem Bekannten unterzukommen, wurden sie<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 13


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite14 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

häufig sexuell genötigt oder vor die Entscheidung gestellt: „Liebesdienst“ oder Auszug.<br />

Inwieweit sich so ein Lebenswandel auf die Persönlichkeitsentwicklung<br />

einer jungen Frau auswirken<br />

kann, ist offensichtlich: geringes Selbstwertgefühl,<br />

schwach ausgeprägte Persönlichkeit, Neigung zum Alkohol-<br />

und Drogenmissbrauch oder zur Prostitution.<br />

Häufig führt die Perspektiv- oder Ausweglosigkeit der<br />

Frauen zu (latenter) Suizidalität.<br />

Insbesondere für junge Frauen mit traumatischen Erlebnissen<br />

ist eine sichere Wohn- und Lebenssituation (über-)lebensnotwendig.<br />

Für diese problembeladenen jungen Frauen bietet das familiäre Setting unserer<br />

Wohngruppe realitätsnahe und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen<br />

‚normaler’ Alltagserfahrungen. Die wohlwollende Förderung der begleitenden SozialarbeiterInnen<br />

stützt diesen Prozess und begünstigt den Aufbau sozialer Kompetenzen.<br />

6.3 Mutterschaft<br />

In <strong>2008</strong> waren vier Klientinnen Mutter eines Kindes. Eine Bewohnerin war von ihrem<br />

Mann geschieden. Der gemeinsame Sohn wächst im Haushalt ihres Exmannes auf. Für<br />

die Bewohnerin war es sehr wichtig, sich als Mutter um ihren Sohn zu kümmern und<br />

einen regelmäßigen, intensiven Kontakt aufrecht zu erhalten. So gab es regelmäßige<br />

Besuchskontakte sowie Übernachtungen des Sohnes am Wochenende bei der Mutter<br />

in der Frauen-Wohngemeinschaft. Im Kontakt und Umgang mit ihrem Sohn wurde die<br />

Mutter durch die SozialarbeiterInnen aktiv begleitet und unterstützt.<br />

Das Kind einer weiteren Bewohnerin lebt bei Pflegeeltern, da die Mutter trotz Unterstützung<br />

nicht in der Lage war, das Kind angemessen zu versorgen. Die Bewohnerin<br />

nimmt regelmäßige Besuchskontakte über das Jugendamt wahr, welche durch die SozialarbeiterInnen<br />

unterstützt werden.<br />

Auch das Kind der dritten Bewohnerin lebt beim Ex-Mann. Trotz großer Bemühungen<br />

seitens der Mutter, die Besuchskontakte zu ihrem Kind aufrechtzuerhalten, scheiterten<br />

diese mehrfach an der mangelnden Kooperation ihres Ex-Mannes. Es ist uns<br />

gelungen, diese Bewohnerin dahingehend zu unterstützen, sich sowohl rechtliche Hilfen<br />

wie auch die Unterstützung des örtlich zuständigen Jugendamtes im Rahmen des<br />

begleitenden Umganges zu sichern, so dass nun regelmäßige Besuchskontakte stattfinden.<br />

Die vierte Bewohnerin ist ebenfalls Mutter eines Kindes, welches bereits kurz nach<br />

der Geburt in einer Pflegefamilie untergebracht wurde, weil die Mutter psychisch<br />

akut erkrankte und somit nicht in der Lage war, das Kind angemessen zu versorgen.<br />

Zur Zeit besteht kein persönlicher Kontakt zu dem Kind, aber eine regelmäßige Zusammenarbeit<br />

mit dem Jugendamt seit Einzug in unserer Einrichtung.<br />

Die Trennung von Mutter und Kind ist ein immer wiederkehrendes Thema in unserer<br />

Einrichtung. Die Entscheidung, das Kind abzugeben, sei es vom Amt angeordnet oder<br />

aus eigener Entscheidung, wird von unseren Klientinnen häufig hinterfragt und ist<br />

14<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 15<br />

dann von heftigen Schuldgefühlen begleitet. Hier ist es wichtig, in den begleitenden<br />

Einzelgesprächen eine Umdeutung oder Neubewertung zu erarbeiten. Gerade die getroffene<br />

Entscheidung ist häufig nicht das Merkmal einer „schlechten Mutter“, sondern,<br />

abhängig von der Lebenssituation, ein Zeichen besonderer Verantwortung.<br />

Um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden, ist es sehr wichtig, mit unseren<br />

Klientinnen über Verhütung (-smethoden) zu sprechen. Unzureichende Gesundheitsvorsorge,<br />

schlechte Sexualaufklärung und fehlendes Körpergefühl, hervorgerufen<br />

durch mangelhafte Sozialisation oder sexuelle Traumatisierung, ist ein mit Angst besetztes<br />

Thema. Wir bieten unseren Bewohnerinnen ein sicheres Setting, sich damit<br />

sowie mit angrenzenden Themen (HIV-Prävention, Übertragung von Geschlechts- und<br />

Infektionskrankheiten etc.) angstfrei auseinander zu setzen.<br />

Die familiäre Atmosphäre und die feste Bezugsperson erleichtern gerade den sexuell<br />

traumatisierten Frauen dann auch den Besuch bei einer Frauenärztin. Die Klientin<br />

wird von einer Mitarbeiterin ihres Vertrauens begleitet (möglichst durch unsere<br />

Krankenschwester). Dadurch wird die Schwellenangst gelindert, Retraumatisierungen<br />

werden zeitig erkannt und können ggf. aufgefangen werden.<br />

6.4 Suchtprobleme<br />

Der Missbrauch von Suchtmitteln ist wie in den vergangenen Jahren auf einem relativ<br />

niedrigen Niveau geblieben. Zwei Bewohnerinnen hatten Erfahrungen im Umgang mit<br />

illegalen Drogen.<br />

Bei einer der beiden Bewohnerinnen lag eine politoxikomane Suchtproblematik in Verbindung<br />

mit langjährigen Gewalterfahrungen vor. Ihr Ziel war es, im Rahmen unseres<br />

stationären Settings suchtmittelfrei zu leben. Leider kam es aber schon zu Beginn<br />

der Betreuung zu mehreren schweren Rückfällen (insbesondere Alkoholmissbrauch).<br />

Da diese Bewohnerin gleichzeitig keine Motivation finden konnte, die dringend notwendige<br />

Unterstützung der Suchthilfe (wie vereinbart) in Anspruch zu nehmen, mussten<br />

wir sie aus unserer Einrichtung entlassen und in eine Übernachtungsstelle vermitteln.<br />

Die Aufnahme einer Schwerstabhängigen machen wir von der aktuellen Gruppensituation<br />

und der Motivation der Betroffenen abhängig. Im Rahmen des sozialen Lernens<br />

begleiten bisweilen auch die Gruppenmitglieder die Abhängige. Im Gegenzug<br />

kommen so auch eigene Konsummuster zur Sprache, die im Einzelgespräch verglichen<br />

und in Frage gestellt werden.<br />

Ein Ausschlusskriterium für die Aufnahme einer Bewohnerin mit Suchtgefährdung<br />

wäre u. a. eine weitere Bewohnerin mit Suchtproblematik, da hier die Gefahr des<br />

Rückfalls verstärkt bestehen würde.<br />

Der Anteil der Bewohnerinnen mit Essstörungen, die einen Suchtcharakter aufweisen,<br />

wie Anorexia nervosa (Magersucht), Adipositas (Esssucht), Bulimie (Heißhungerattacken<br />

mit anschließendem Erbrechen) liegt bei vier Personen (20%) und ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr (18,25%) in etwa gleich geblieben.<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 15


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

6.5 Psychische und psychosomatische Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen<br />

Wenn wir die Vorgeschichten unserer Bewohnerinnen betrachten, so stellen wir fest,<br />

dass 10 von 20 (50%) unserer Klientinnen<br />

mindestens ein Mal stationäre psychiatrische Hilfe<br />

vor Einzug in Anspruch genommen haben. Eine<br />

weitere Klientin kam zu uns aus einem<br />

Akutkrankenhaus, wo zunächst die körperlichen<br />

Verletzungen der erlittenen Gewalt behandelt<br />

werden mussten.<br />

Psychische Auffälligkeiten gehören demnach<br />

vielfach zur „Krankengeschichte“ und werden von<br />

uns im Rahmen der sozialtherapeutischen<br />

Betreuung sehr ernst genommen.<br />

16<br />

In folgendem Umfang mussten wir psychiatrische Diagnosen berücksichtigen:<br />

• bei neun Frauen lagen Traumatisierungen mit daraus resultierenden psychischen<br />

Belastungen vor, in sieben der Hilfefälle kombiniert mit einem Entwicklungstrauma,<br />

• weitere sieben Frauen haben in ihrer Vorgeschichte soviel Gewalt und Ver-<br />

nachlässigung erlebt, so dass wir auch hier von einem Entwicklungstrauma<br />

mit entsprechenden unterschiedlich ausgeprägten Folgestörungen ausgehen<br />

müssen.<br />

• bei sechs Frauen wurde eine posttraumatische Belastungsstörung diagnos-<br />

tiziert,<br />

• bei 14 Frauen lag die Diagnose der Persönlichkeitsstörung vor (hiervon fünf<br />

des Typs Borderline, sechs des Typs emotional instabil, zwei kombinierte<br />

Persönlichkeitsstörungen sowie eine strukturelle Persönlichkeitsstörung),<br />

• bei zwei Frauen waren depressive Episoden diagnostiziert,<br />

• bei einer Frau wurde die Diagnose ADS gestellt,<br />

• bei einer Frau lag diagnostisch eine psychotische Episode vor, die aber bereits<br />

behandelt wurde und<br />

• bei einer Frau lag eine Angststörung vor.<br />

Bei den meisten Bewohnerinnen wurden Mehrfachdiagnosen gestellt.<br />

Bei nur einer Bewohnerin war ein stationärer Klinikaufenthalt in <strong>2008</strong> erforderlich,<br />

um eine akute Krise abzufangen (in 2007 bei sieben Bewohnerinnen).<br />

Dieses überaus erfreuliche Ergebnis führen wir darauf zurück, dass unsere Konzeptionsumstellung<br />

greift und den Bewohnerinnen durch Einzel- und Gruppenarbeit Stabilisierungstechniken<br />

zur Verfügung stehen (Notfallkoffer, Imaginationstechniken, Kör-<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 17<br />

perachtsamkeit), die sie in kritischen Situationen befähigen, sich selbst zu beruhigen.<br />

Auch die Möglichkeit, in schwierigen Situationen die Rundumrufbereitschaft zu nutzen,<br />

wo u. a. entsprechende fachliche (traumaorientierte) Krisenintervention<br />

stattfindet, trägt dazu bei, Klinikaufenthalte zu<br />

reduzieren.<br />

Im Fall der stationären Krisenintervention durch<br />

Klinikaufenthalte ist es für uns sehr wichtig, durch<br />

Gespräche mit dem Pflegepersonal und dem ärztlichen<br />

Dienst den weiteren Hilfeverlauf und unsere<br />

Unterstützung „zuhause“ im Hinblick auf dem Umgang<br />

mit der Erkrankung abzustimmen.<br />

Wir beobachten ein häufiges Auftreten von psychosomatischen Befindlichkeitsstörungen<br />

mit fließenden Grenzen, da sie z.T. schon chronifiziert sind und als<br />

psychosomatische Erkrankungen bewertet werden müssen. Fast 90% der jungen<br />

Frauen sind nicht in der Lage, psychische Belastungssituationen angemessen zu bewältigen.<br />

Auf Grund mangelnder sozialer und individueller Kompetenzen entstehen so<br />

Krankheitssymptome auf der somatischen Ebene (wie z.B. Kopfschmerzen, Magenprobleme,<br />

Übelkeit, Kreislaufprobleme oder Blasenentzündungen). Hier ist die frühzeitige<br />

Abklärung und ggf. das Hinzuziehen psychotherapeutischer Hilfe erforderlich.<br />

In der Regel werden wichtige Arzttermine (zur Abklärung bzw. auch Behandlung)<br />

von unserer Krankenschwester begleitet.<br />

In den regelmäßigen Einzelgesprächen, die durch Fortbildung und Zusatzausbildungen<br />

der SozialarbeiterInnen gestützt sind (Traumaberatung nach PITT und ZPTN), können<br />

psychische Auffälligkeiten reflektiert und schrittweise neue Verhaltensweisen<br />

entwickelt werden. In diesem Zusammenhang hat sich die Erarbeitung individueller<br />

Betreuungsverträge bewährt (vgl. 8.1).<br />

Bei Bewohnerinnen mit erheblichen Erkrankungen (wie z.B. Persönlichkeitsstörungen,<br />

prosttraumatisches Belastungssyndrom) müssen oftmals flankierende Maßnahmen den<br />

sozialtherapeutischen Prozess unterstützen. Hier nutzen wir ambulante Therapieangebote<br />

oder in Krisensituationen auch die stationäre Hilfe der LWL-Klinik Paderborn<br />

(vgl. 8.2 u. 8.3).<br />

Auch mit den MitarbeiterInnen der ambulanten <strong>Arbeit</strong>stherapie und der Tagesklinik<br />

der LWL-Klinik stehen wir regelmäßig in Kontakt.<br />

Der seit vielen Jahren sehr gute Kontakt zur WfbM (Werkstatt für behinderte Menschen)<br />

und zu Maßnahmeträgern für berufliche Eingliederungshilfen, wie z.B. BZM<br />

(Begleitzentrum Mitarbeit) und BTZ (Berufstrainingszentrum) sowie TBZ in Paderborn<br />

bietet uns die Möglichkeit, bei psychischen oder sozialen Auffälligkeiten gemeinsamer<br />

Klientinnen entsprechende Handlungsstrategien zeitnah mit den KollegInnen<br />

abzustimmen.<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 17


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

6.6 Verschuldung<br />

75% aller Bewohnerinnen waren in <strong>2008</strong> verschuldet, so dass die Belastung der Klientinnen<br />

durch Schulden im Berichtszeitraum wieder eine große Rolle spielte.<br />

18<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

25%<br />

Verschuldung <strong>2008</strong><br />

40%<br />

keine Schulden bis 2.500,--€ bis 5.000,--€ mehr als 5.000,--€<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

20% 15%<br />

Die Verlockungen der Werbeindustrie verleiten einige unserer Klientinnen dazu, Ratenzahlungskäufe<br />

(häufig über den Versandhandel) abzuschließen. Als alte und immer<br />

wieder neue Verschuldungsfalle ist der Handykauf zu nennen. Die Folgen verschiedener<br />

Angebote z.B. „Handy für 1 Euro“, sind für den Laien nicht ohne weiteres zu<br />

erkennen bzw. zu überschauen. Wir erarbeiten mit den Klientinnen eine sinnvolle<br />

Geldeinteilung und bieten ihnen im Rahmen der Einzelgespräche die Möglichkeit, sich<br />

mit den Nachteilen der angeblich günstigen Angebote auseinander zusetzen. Praktische<br />

Übungen wie z.B. das Lesen von „Kleingedrucktem“ und das Interpretieren der<br />

Werbebotschaften von Zeitungsbeilagen sind in der pädagogischen <strong>Arbeit</strong> wichtig, um<br />

ein realistisches Konsumverhalten zu entwickeln. Dazu gehört auch das Erlernen von<br />

Triebaufschub statt spontaner Bedürfnisbefriedigung sowie das Ergründen der Wurzeln<br />

eines solchen Verhaltens.<br />

Es erfordert in der Regel einen hohen <strong>Arbeit</strong>s- und Zeitaufwand durch die SozialarbeiterInnen,<br />

um eine sinnvolle Schuldenregulierung einzuleiten und durchzuführen.<br />

Durch gemeinsames Sichten der i.d.R. sehr ungeordneten Unterlagen wird die Problematik<br />

erkannt und eine Auflistung aller Gläubiger erarbeitet. Es wird Kontakt zu den<br />

Gläubigern aufgenommen, um Stundungen und Ratenzahlungen zu beantragen und auszuführen.<br />

Des Weiteren besteht eine gute Zusammenarbeit mit den ortsansässigen<br />

Gerichtsvollziehern.<br />

Stellt sich heraus, dass eine komplette Entschuldung während des voraussichtlichen<br />

Aufenthaltes in unserer Einrichtung nicht möglich ist, nehmen wir zusätzlich die<br />

Dienste der PIGAL-Schuldnerberatung in Anspruch. Dieses Vorgehen hat sich in der<br />

Vergangenheit bewährt, da diese Bewohnerinnen auch nach einem Auszug weiterhin<br />

Unterstützung in der Schuldenregulierung benötigen und erhalten.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 19<br />

Ebenfalls hat es sich bewährt, bei einer solchen Schuldenhöhe und Problematik eine<br />

gesetzliche Betreuung für den Bereich der Vermögenssorge einzurichten.<br />

Des Weiteren erleben wir in unserem <strong>Arbeit</strong>salltag wie sinnvoll und schützend ein<br />

Einwilligungsvorbehalt sein kann, wenn die eine oder andere Bewohnerin z.B. am PC<br />

(Internet) Käufe getätigt hat, deren Inhalt und Umfang sie gar nicht überblicken<br />

konnte, oder aber auf der Straße angesprochen wurde und mit Unterschrift ein Abo<br />

getätigt hat.<br />

6.7 Bildungsniveau<br />

Wie im Vorjahr, liegt der Bildungsschwerpunkt unserer Bewohnerinnen im Haupt-<br />

schulbereich (70%).<br />

Bei der Verteilung auf die besuchten Schulformen ergibt sich folgendes Bild:<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

20%<br />

Sonderschule Hauptschule Gymnasium<br />

Bei der Befragung nach den erreichten Schulabschlüssen stellten wir fest, dass<br />

70%<br />

• zwei Bewohnerinnen mit Fachhochschulreife<br />

• zehn Bewohnerinnen mit Hauptschulabschluss<br />

• acht Bewohnerinnen ohne Abschluss waren.<br />

7. <strong>Arbeit</strong>, Ausbildung und Beschäftigung<br />

Einer geeigneten <strong>Arbeit</strong> nachzugehen, bietet unseren Klientinnen nicht nur die Möglichkeit,<br />

sich eine materielle Lebensgrundlage zu schaffen, sondern gibt ihnen Gelegenheit,<br />

am Leben in der Gemeinschaft aktiv teilzunehmen. Wir erarbeiten mit jeder<br />

Klientin eine entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit passende Beschäftigungsmöglichkeit.<br />

Hier sind wir auf die gute Zusammenarbeit mit der Agentur für <strong>Arbeit</strong> angewiesen.<br />

Neben den <strong>Arbeit</strong>sstellen auf dem 1. <strong>Arbeit</strong>smarkt werden häufig Zwischenlösungen<br />

erarbeitet. Dazu gehören z.B. Berufsfindungs- und Orientierungsmaßnahmen<br />

sowie <strong>Arbeit</strong>straining, um neue Ausgangspositionen für den ungewohnten belastenden<br />

<strong>Arbeit</strong>salltag zu schaffen.<br />

10%<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 19


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite20 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden von uns 20 junge Frauen betreut. Hiervon waren zehn Frauen<br />

zum Zeitpunkt ihres Einzuges arbeitslos, fünf weitere arbeitsunfähig. Von den arbeitslosen<br />

jungen Frauen konnten wir im Berichtszeitraum zwei Bewerberinnen erfolgreich<br />

in eine Ausbildungsstelle vermitteln.<br />

Eine junge Frau begann das Eingangsverfahren in der WfbM.<br />

Eine Frau befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahme in Ausbildung. Auf Grund ihrer<br />

psychischen Verfassung musste sie die Ausbildung leider abbrechen, mit der Hoffnung,<br />

zu einem späteren Zeitpunkt wieder einsteigen zu können.<br />

Obwohl statistisch gesehen der Anteil der zum Stichtag arbeitslosen jungen Frauen<br />

bei acht liegt, muss hier differenziert werden:<br />

- von den acht jungen Frauen besuchten drei Frauen die hiesige <strong>Arbeit</strong>stherapie als<br />

sinnvolles tagesstrukturierendes Element und zur Überbrückung auf die im Folgejahr<br />

beginnenden beruflichen Maßnahmen, die bereits installiert wurden. (Leider sind zur<br />

Zeit insbesondere die Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation mit sehr langen<br />

Wartezeiten verbunden).<br />

- Zwei weitere Frauen haben sich mit unserer Unterstützung in Schulen angemeldet,<br />

um ihre Schulabschlüsse nachzuholen und warten auf den Schulbeginn Februar 2009.<br />

- Lediglich mit drei jungen Frauen konnten wir keine berufliche Perspektive entwickeln,<br />

bei zwei Frauen auf dem Hintergrund der Kürze des Aufenthaltes. Die dritte<br />

Frau ist erst zum Ende des Berichtszeitraumes eingezogen und der Berufsfindungsprozess<br />

befindet sich noch in <strong>Arbeit</strong>.<br />

- Fünf Frauen waren zum Zeitpunkt der Aufnahme arbeitsunfähig. Eine der Frauen<br />

konnte von uns in eine Maßnahme der beruflichen Rehabilitation vermittelt werden.<br />

Eine andere besucht inzwischen ebenfalls das Eingangsverfahren der WfbM. Eine<br />

weitere junge Frau hat eine Maßnahme der beruflichen Rehabilitation in Aussicht, der<br />

Maßnahmebeginn fällt in das nächste Jahr. Z.Zt. nimmt sie stundenweise die hiesige<br />

<strong>Arbeit</strong>stherapie in Anspruch.<br />

Insbesondere bei Frauen, die zu Beginn der Betreuung noch arbeitsunfähig sind, ist<br />

es wichtig, zunächst im Rahmen individueller tagesstrukturierender Maßnahmen sowie<br />

flankierender medizinischer und therapeutischer Hilfen die Belastbarkeit zu verbessern<br />

und den Berufsfindungsprozess den Möglichkeiten der einzelnen Bewohnerin<br />

anzupassen.<br />

Die Bewohnerin, die zu Beginn der Betreuung bereits in der WfbM tätig war, konnte<br />

diese während des Berichtszeitraumes mit unserer Unterstützung fortführen. Die<br />

Bewohnerin, die zu Betreuungsbeginn Gelegenheitsjobs nachging, fand inzwischen eine<br />

stundenreduzierte <strong>Arbeit</strong>sstelle.<br />

Die beiden Bewohnerinnen, die zu uns kamen und sich bereits in Maßnahmen nach dem<br />

AfG befanden, konnten diese <strong>Arbeit</strong>stätigkeiten bis zum Stichtag oder Auszug fortführen.<br />

20<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 21<br />

Tätigkeitsstatus Einzug Auszug/Stichtag<br />

Ausbildung 1 2<br />

<strong>Arbeit</strong>slos 10 8<br />

WfbM 1 3<br />

<strong>Arbeit</strong>sunfähig 5 3<br />

Maßnahme nach AFG 2 3<br />

Gelegenheitsjob 1 0<br />

<strong>Arbeit</strong>sstelle 0 1<br />

Wir legen großen Wert darauf, gemeinsam mit unseren Klientinnen, eine für sie adäquate<br />

Tätigkeit zu finden. Im Prozess der Stellen- und Ausbildungsplatzsuche unterstützen<br />

wir sie dahingehend, dass wir mit ihnen Bewerbungstraining (z.B. in Form von<br />

Rollenspielen) durchführen, sie zur Agentur zur <strong>Arbeit</strong> begleiten sowie Unterstützung<br />

bei der Erstellung des Lebenslaufes und des Bewerbungsanschreibens bieten.<br />

Zur Erstellung der Bewerbungsunterlagen können unsere Klientinnen einen hauseigenen<br />

Computer nutzen. Des Weiteren geben wir Motivationshilfen, eine angetretene<br />

Stelle auch durchzuhalten sowie pünktlich zur <strong>Arbeit</strong> zu kommen (Zeitmanagement).<br />

Aufkommende Konflikte mit Mitarbeitern oder Vorgesetzten werden gemeinsam<br />

mit der Klientin reflektiert und sinnvolle Lösungen erarbeitet.<br />

Wie aus der Tabelle ersichtlich, konnte die Mehrzahl der Bewohnerinnen im Betreuungsverlauf<br />

eine Tätigkeit aufnehmen. Je nach den individuellen Möglichkeiten und<br />

Fähigkeiten waren dies neben einer überbetrieblichen Ausbildung auch Eingliederungsmaßnahmen<br />

oder Maßnahmen des 2. <strong>Arbeit</strong>smarktes. In allen Fällen lag unser<br />

<strong>Arbeit</strong>sschwerpunkt darin, die Alltagsbewältigung unter den veränderten Bedingungen<br />

zu begleiten. Für <strong>2008</strong> ist uns dies in den meisten Fällen erfolgreich gelungen<br />

Insbesondere unsere Bewohnerinnen mit psychischen Behinderungen/Erkrankungen<br />

konnten auf Grund stationärer Kriseninterventionen oder psychischer Instabilität die<br />

angestrebte Eingliederungsmaßnahme nicht sofort aufnehmen oder mussten längere<br />

Wartezeiten bis zum Maßnahmebeginn zunächst überbrücken. Das Einhalten einer<br />

geregelten Tagesstruktur ist jedoch für die psychische Stabilisierung dringend notwendig,<br />

so dass wir für diese Bewohnerinnen tagesstrukturierende Maßnahmen bereithalten<br />

(LT 23). In <strong>2008</strong> wurden für zehn Bewohnerinnen tagesstrukturierende<br />

Maßnahmen durchgeführt und mit den Kostenträgern abgerechnet.<br />

8. Beratung und therapeutische Hilfen<br />

8.1 Einzelberatung innerhalb der Wohngemeinschaft<br />

Die sozialtherapeutische Einzelberatung ist ein zentrales Element unserer Betreuungsarbeit.<br />

Jede Bewohnerin führt mindestens einmal wöchentlich ein Einzelgespräch<br />

mit ihrer/ihrem BezugsbetreuerIn. Es hat sich bewährt, den Bewohnerinnen zu Be-<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 21


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite22 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

ginn der Betreuung, sofern organisatorisch möglich, die Auswahl ihres/r BezugsbetreuerIn<br />

zu überlassen. Diese Vorgehensweise erleichtert den Aufbau eines vertrauensvollen<br />

<strong>Arbeit</strong>sbündnisses und hilft, die Ängste vor dem „Sich-Öffnen“ erheblich<br />

zu reduzieren. Die Bezugsbetreuung wird auch bei Umzug in unsere Außenwohngruppe<br />

beibehalten.<br />

Im Rahmen der Einzelgespräche wird der gesamte Betreuungsprozess gemeinsam geplant,<br />

reflektiert und ggf. modifiziert. Hier erhält jede Bewohnerin Raum, Ziele und<br />

Perspektiven (beruflich, persönlich, lebenspraktisch) zu entwickeln sowie pädagogische<br />

Hilfen bei der Umsetzung.<br />

In diesem Zusammenhang haben sich individuelle Betreuungsverträge bewährt, die<br />

wir je nach Vorgeschichte und persönlicher Problematik mit den Bewohnerinnen verbindlich<br />

vereinbaren – insbesondere mit Frauen, die gem. § 53 SGB XII betreut werden.<br />

Hierin wird der Einsatz diverser Hilfs- und Kontrollmittel festgeschrieben, wie<br />

z.B. das Erstellen von Wochenplänen als tagesstrukturierende Maßnahme, die Durchführung<br />

von Drogenscreenings, der Einsatz des Notfallkoffers bei Schneidedruck,<br />

die regelmäßige Medikamenteneinnahme, das Erstellen einer Verhaltensanalyse im Anschluss<br />

an einen Schneidevorfall sowie die Teilnahme an hausinternen Gruppenangeboten.<br />

Des Weiteren wird gemeinsam ein individuelles Krisenmanagement vereinbart.<br />

Insbesondere Bewohnerinnen mit psychischen Beeinträchtigungen benötigen die<br />

Sicherheit, sich in kritischen Situationen, in denen die Eigenhilfsmittel nicht mehr<br />

greifen, sich nicht nur melden zu dürfen, sondern auch zu müssen (Nutzung der vorhandenen<br />

Rufbereitschaft).<br />

Im Anschluss an die Eingewöhnungsphase werden konkrete Handlungsschritte entsprechend<br />

der festgelegten Zielsetzungen im Einzelgespräch vereinbart und begleitet.<br />

Neben der Einleitung von Berufsfindungs- und Tätigkeitsprozessen, lebenspraktischem<br />

Training, Schuldenregulierung, Finanzplanung und Freizeitgestaltung bietet<br />

das Einzelgespräch auch Raum für die individuelle Befindlichkeit. Es werden persönliche<br />

Schwierigkeiten, Ängste und bestehende Verhaltensmuster bearbeitet, Fortschritte<br />

und Erfolge gespiegelt und der Aufbau eines tragfähigen Selbstwertgefühls<br />

kontinuierlich gefördert.<br />

Insbesondere bei Frauen mit Traumaerlebnissen wird in der Einzelberatung an der<br />

psychischen Stabilisierung gearbeitet. So werden unter Berücksichtigung bzw. Einbeziehung<br />

persönlicher Ressourcen in der Einzelberatung u. a. Imaginationstechniken<br />

angeleitet, Dissoziationsstopps entwickelt sowie Psychoedukation durchgeführt.<br />

Frauen mit einer traumatischen Vorgeschichte, mit einer Suchtgefährdung, Essstörung<br />

oder psychischer Erkrankung benötigen darüber hinaus weitere Unterstützung<br />

durch flankierende Maßnahmen des sozialtherapeutischen Prozesses. Hier nutzen wir<br />

ambulante und stationäre Therapieangebote, in akuten Krisensituationen die stationäre<br />

Hilfe und den Schutzraum der hiesigen LWL-Klinik sowie das Angebot der örtlichen<br />

Beratungsstellen.<br />

8.2 Ambulante Therapien<br />

Ingesamt neun Bewohnerinnen wurden in <strong>2008</strong> von uns in ambulante Psychotherapien<br />

zur Aufarbeitung von erlittenen Traumatisierungen, für Hilfen im Umgang mit Persön-<br />

22<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 23<br />

lichkeitsstörungen sowie zur Bearbeitung von Essstörungen vermittelt. Problematisch<br />

war in vielen Fällen die lange Wartezeit bis zum Therapiebeginn. Besonders schwierig<br />

ist es im Raum Paderborn, ambulante Therapieplätze bei ausgebildeten TraumatherapeutInnen<br />

zu bekommen.<br />

Für akut traumatisierte Frauen gibt es seit Sommer 2005 die Möglichkeit, eine ambulante<br />

Therapie in der hiesigen Traumaambulanz in Anspruch zu nehmen. Dies wurde<br />

<strong>2008</strong> von einer Bewohnerin genutzt.<br />

Im Rahmen der konzeptionellen Erweiterungsphase war es möglich, dass unsere<br />

Traumafachberaterin (auf der Grundlage von PITT –anerkannt vom Deutschen Institut<br />

für Psychotraumatologie) bei uns im Haus fünf Bewohnerinnen Beratungsgespräche<br />

anbieten konnte, die von den betreffenden Frauen mit positiver Resonanz<br />

genutzt wurden.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> ergab sich für insgesamt 12 Frauen die Notwendigkeit einer regelmäßigen<br />

Medikamenteneinnahme. Die regelmäßige Medikamentenverordnung und Überprüfung<br />

erfolgte bei allen Bewohnerinnen durch niedergelassene FachärztInnen für Psychiatrie<br />

oder durch die FachärztInnen der hiesigen LWL-Ambulanz. Das „Medikamenten-Stellen“<br />

sowie die regelmäßige Medikamenteneinnahme wird durch unsere Krankenschwester<br />

kontrolliert und begleitet. Darüber hinaus wurden drei Bewohnerinnen<br />

fachärztlich betreut ohne Medikamentenverordnung.<br />

8.3 Stationäre Therapien<br />

Im Berichtszeitraum nahm lediglich eine Bewohnerin unserer Einrichtung flankierend<br />

den Schutz einer interkurrenten stationären Akut-Behandlung durch die hiesige<br />

LWL-Klinik in Anspruch. Hierbei handelte es sich um eine Krisenintervention.<br />

Auch während des stationären Aufenthaltes wurde die Bewohnerin insbesondere<br />

durch ihre Bezugsbetreuerin weiter intensiv begleitet. Durch Gespräche mit dem<br />

Pflegepersonal, den behandelnden ÄrztInnen und der entsprechenden Bewohnerin<br />

wurden unterstützende Hilfen abgestimmt.<br />

In diesem Fall erhielt die Bewohnerin die Möglichkeit auf eine Therapiestation verlegt<br />

zu werden, um an einer umfassenden und tragfähigen Stabilisierung zu arbeiten.<br />

Auch der Therapieprozess wurde im Rahmen einer engen Zusammenarbeit zwischen<br />

der Bezugsbetreuerin und dem Fachpersonal der Therapiestation begleitet.<br />

Zwei weitere Bewohnerinnen nahmen die Hilfen einer stationären Therapie im Rahmen<br />

der medizinischen Rehabilitation in einer Fachklinik in Anspruch. Die eine Bewohnerin<br />

nutzte die stationäre Therapie, um ihre Angst- und Panikstörung zu bearbeiten, die<br />

andere Bewohnerin erhielt Gelegenheit, sich im Hinblick auf ihre Persönlichkeitsstörung<br />

weiter zu stabilisieren, ihre Adipositas zu bearbeiten um somit ihr Gewicht zu<br />

reduzieren.<br />

Beide Bewohnerinnen wurden insbesondere von ihrer Bezugsbetreuerin bei der Installation<br />

der stationären Therapie intensiv begleitet (gemeinsame Kontaktaufnahme<br />

zu den entsprechenden Fachärzten, Krankenkassen, Rentenversicherungsträgern, Hilfen<br />

bei dem Antragsprozedere, Organisation der Reise etc.). In der Zeit während der<br />

Therapie fanden regelmäßige Telefonkontakte mit den Bewohnerinnen sowie mit den<br />

behandelnden Therapeuten statt, um den Therapieprozess zu begleiten und weitere<br />

Vorgehensweisen nach Therapie-Ende abzustimmen.<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 23


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite24 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

8.4 Örtliche Beratungsstellen<br />

In <strong>2008</strong> nahm keine Bewohnerin die Unterstützung der örtlichen Beratungsstellen in<br />

Anspruch. Das war in den vergangenen Jahren anders, da viele Bewohnerinnen, insbesondere<br />

bis Therapiebeginn, entsprechende Hilfen in Anspruch nahmen.<br />

Da wir seit unserer Konzeptionsumstellung die Möglichkeit haben, Klientinnen an unsere<br />

eigene externe Traumafachberaterin zu vermitteln, die unsere Bewohnerinnen<br />

auch in der Einrichtung zu Beratungsterminen aufsucht, hat sich der Bedarf reduziert.<br />

Es besteht aber weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Beratungsstellen,<br />

insbesondere durch die Vernetzung über den <strong>Arbeit</strong>skreis „Gewalt gegen<br />

Frauen“.<br />

9. Ergebnisse und Wirkung der Hilfen<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden insgesamt acht Hilfefälle beendet (wobei eine Bewohnerin im<br />

Berichtszeitraum auszog, ihre Rückkehroption nutzte und zu einem späteren Zeitpunkt<br />

erneut auszog).<br />

9.1 Dauer der Hilfen<br />

Die durchschnittliche Verweildauer der acht Klientinnen, die <strong>2008</strong> die Einrichtung<br />

verließen, betrug 300 Tage (Vorjahr 249 Tage). Die niedrige durchschnittliche Verweildauer<br />

ergibt sich daraus, dass drei Klientinnen mit den Anforderungen überfordert<br />

waren oder nicht bereit waren, sich auf die Regeln der Hausgemeinschaft einzulassen.<br />

Bei der Verteilung der Hilfedauer ergibt sich folgendes Bild:<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

24<br />

0%<br />

unter 1<br />

Monat<br />

14,29%<br />

1-3<br />

Monate<br />

9.2 Auszugsgründe<br />

Verweildauer 2007<br />

28,57%<br />

3-6<br />

Monate<br />

42,85%<br />

7-12<br />

Monate<br />

12,29%<br />

12-24<br />

Monate<br />

5<br />

4<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

0%<br />

unter 1<br />

Monat<br />

37,5%<br />

1-3<br />

Monate<br />

Verw eildauer <strong>2008</strong><br />

0%<br />

3-6<br />

Monate<br />

12,5%<br />

7-12<br />

Monate<br />

50%<br />

12-24<br />

Monate<br />

0%<br />

mehr<br />

als 2<br />

Jahre<br />

Die Definition eines erfolgreichen Abschlusses der Maßnahme wird auf die individuellen<br />

Ziele der Personen abgestimmt.<br />

Bei Einzug wird ein Hilfeplan unter Berücksichtigung individueller Besonderheiten,<br />

Interessen und Ziele sowie persönlicher Fähigkeiten und Ressourcen erarbeitet. Im


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 25<br />

Rahmen des Hilfeprozesses kann es auch zu Veränderungen oder Modifizierungen der<br />

angestrebten Ziele kommen. Eine Maßnahme gilt als erfolgreich abgeschlossen, wenn<br />

diese Ziele (nahezu) oder zumindest zukunftsweisende Teilerfolge in den wesentlichen<br />

Lebensbereichen erreicht wurden.<br />

• Im Jahr <strong>2008</strong> beendeten drei Bewohnerinnen die Maßnahme erfolgreich,<br />

nachdem sie die Ziele ihres (stationären) Aufenthaltes erreicht hatten. Für<br />

zwei der Bewohnerinnen wurden von uns nachgehende Hilfen über das ambulant<br />

betreute Wohnen installiert. Die dritte Bewohnerin hatte ihre persönlichen<br />

Ziele im Rahmen unseres Settings erreicht und wurde auf Grund einer<br />

Schwangerschaft in eine Mutter-Kind-Einrichtung vermittelt.<br />

• Zwei Bewohnerinnen entschieden sich mit ihren PartnerInnen eine gemeinsame<br />

Wohnung zu beziehen, wobei eine der Bewohnerinnen nach Scheitern der Beziehung<br />

erneut bei uns einzog und somit ihre Rückkehroption nutzte,<br />

• bei drei Klientinnen wurde seitens der Einrichtung die Maßnahme beendet, auf<br />

Grund von massiven Verstößen gegen die Hausordnung und individuelle Betreuungsauflagen<br />

sowie auf Grund mangelnder Motivation, das Betreuungsangebot<br />

anzunehmen.<br />

Auch die Bewohnerinnen, die unsere Einrichtung vorzeitig verlassen haben, nehmen<br />

Fähigkeiten mit, die ihnen in ihrer weiteren Entwicklung nützlich sind (z.B. soziales<br />

Lernen, soziale Kompetenzen, Aggressionen besser unter Kontrolle zu halten, individuelles<br />

Krisenmanagement etc.). Hierzu zählen auch viele lebenspraktische Erfahrungen,<br />

wie z.B. gezielte <strong>Arbeit</strong>ssuche, Umgang mit behördlichen Angelegenheiten oder<br />

Gespräche mit Vorgesetzten/Freunden angemessen zu führen. Bei einigen Klientinnen<br />

sprechen wir Rückkehroptionen aus, insbesondere wenn sie sich eindeutig überschätzen.<br />

In diesem Jahr fand eine solche Option statt und wurde, wie schon erwähnt,<br />

auch positiv genutzt.<br />

Die Klientinnen, die seitens der Einrichtung gekündigt wurden, erhielten von uns Beratung,<br />

Adressen und wenn gewünscht, auch die Herstellung entsprechender Kontakte<br />

im Hinblick auf andere Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten. So wurde eine Klientin<br />

von uns nach Auszug in eine Übernachtungsstelle untergebracht und parallel wurde<br />

ein Kontakt zum ambulant betreuten Wohnen für suchterkrankte Menschen hergestellt.<br />

9.3 Verbleib nach dem Auszug<br />

• Zwei Bewohnerinnen zogen im Anschluss an die Betreuung in eine eigene Wohnung,<br />

• zwei Bewohnerinnen zogen mit ihren PartnerInnen in eine gemeinsame Wohnung,<br />

• eine Bewohnerin wechselte nach erfolgreicher Vermittlung in eine Mutter und<br />

Kindeinrichtung,<br />

• eine Bewohnerin zog nach Maßnahmeabbruch zu Verwandten,<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 25


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite26 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

26<br />

• eine Bewohnerin wurde in eine Übernachtungsstelle vermittelt,<br />

• eine Bewohnerin lebte im Anschluss an den Maßnahmeabbruch in ungesicherten<br />

Verhältnissen bei Freunden,<br />

9.4 Nachbetreuung<br />

Nachbetreuung wird in allen teilstationären und auch stationären Hilfeformen des<br />

Vereins <strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> angeboten. Die ambulante Hilfe dient der weiteren Verselbständigung<br />

und sichert den Erfolg der vorhergehenden Maßnahme. Sie kann auch<br />

zur Verkürzung der (teil-)stationären Maßnahme genutzt werden.<br />

Im Interesse des Hilfeempfängers wird der ambulante Hilfeverlauf in enger Zusammenarbeit<br />

mit den SozialarbeiterInnen der Frauen-Wohngemeinschaft gestaltet. Bei<br />

entsprechender personeller Kapazität kann die Hilfe auch durch MitarbeiterInnen<br />

der Frauen-WG erbracht werden.<br />

Das Hilfeangebot umfasst regelmäßige Hausbesuche, Beratungsgespräche und ggf.<br />

Kriseninterventionen.<br />

Die Nachbetreuung erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von 6 Monaten<br />

und kann in begründeten Einzelfällen verlängert werden.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> kam es zu keiner Nachbetreuung durch uns, aber zwei Frauen wurden<br />

ins ambulant betreute Wohnen weitervermittelt und erhalten von dort Hilfen nach<br />

Abschluss der stationären Maßnahme.<br />

10. MitarbeiterInnen<br />

Das Team besteht aus fünf Fachkräften: drei weibliche und ein männlicher Sozialarbeiter,<br />

die mit jeweils 30 bzw. 39 Wochenstunden tätig sind, sowie einer Krankenschwester<br />

mit umfassender psychiatrischer Berufserfahrung mit 19,25 Wochenstunden.<br />

Für die Verwaltungstätigkeit steht eine Verwaltungsfachkraft halbtags zur Verfügung.<br />

Seit der Konzepterweiterung 2006 konnten zwei Sozialarbeiterinnen eine Zusatzqualifikation<br />

zur Traumaberatung und –begleitung auf Grundlage der psychodynamischimaginativen<br />

Traumatherapie (PITT) erwerben. Ein Mitarbeiter hat eine gesprächstherapeutische<br />

Ausbildung und ergänzend im letzten Jahr seine Ausbildung zum<br />

Traumaberater nach ZPTN beendet, so dass das Team derzeit mit drei Fachkräften<br />

mit einer zusätzlichen Ausbildung im traumatherapeutischen Bereich besetzt ist.<br />

Eine Mitarbeiterin nahm an einem zweitägigen Seminar zum Thema: „Der Feind im<br />

Innern“ - .“<strong>Arbeit</strong> mit Täterintrojekten und täterloyalen Anteilen“ teil.<br />

Zwei weitere Mitarbeiter nahmen an der Fachtagung mit dem Thema „Grenzgang<br />

Menschen mit Persönlichkeitsstörungen“ sowie an der Fortbildungsmaßnahme „Psychotherapie<br />

posttraumatischer Störungen: Die EMDR-Methode“ teil.<br />

Des Weiteren wurde der Fachvortrag „Was tun bei Stalking und Gewalterfahrung?“<br />

von einer Mitarbeiterin besucht.<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 27<br />

Darüber hinaus engagiert sich das Team der Frauenwohngemeinschaft, wie auch im<br />

letzten Jahr, in den <strong>Arbeit</strong>skreisen „Traumaversorgung“ und „Gewalt gegen Frauen“.<br />

Wie bereits in den vorangegangenen Jahren wurde das gesamte Team im Rahmen von<br />

hausinterner Trauma-Fortbildung und Teamberatung durch eine traumaspezifische<br />

Fachberatung mit fünf Wochenstunden tatkräftig unterstützt.<br />

Im letzten Jahr verließ uns unsere Mitarbeiterin Tanja Schmitz, um eine <strong>Arbeit</strong>sstelle<br />

in ihrer Heimatstadt anzunehmen. Für ihre gute und engagierte Mitarbeit möchten<br />

wir uns herzlich bedanken.<br />

Seit November wird diese Stelle von unserer neuen Kollegin Désirée Schreiner besetzt.<br />

Luzia Wünnerke<br />

Dipl. Sozialarbeiterin<br />

(Traumabegleiterin/PITT)<br />

11. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Christiane Muhs<br />

Dipl. Sozialarbeiterin<br />

(Traumabegleiterin/PITT)<br />

Bernd Dunstheimer<br />

Dipl. Sozialarbeiter<br />

(klientenzentr. Gesprächsführung,<br />

Traumabegleiter /ZPTN )<br />

Désirée Schreiner<br />

Dipl.-Sozialarbeiterin<br />

Iris Falke<br />

Krankenschwester<br />

(m. Psychiatrieerfahrung)<br />

Die für uns relevante Fachöffentlichkeit wurde durch verschicken von Informationsmaterial<br />

sowie im Rahmen persönlicher Informationsgespräche über Zugangsmöglichkeiten<br />

und Konzeption der Frauenwohngemeinschaft (gem. §§ 67 und 53 SGB XII<br />

sowie § 41 ggf. in Verbindung mit § 35 SGB VIII) informiert.<br />

Unsere Internetseite (www.kim-paderborn.de) bietet allen Interessierten einen<br />

schnellen Überblick über die verschiedenen Einrichtungen und einen unkomplizierten<br />

Kontakt zu unserer Einrichtung.<br />

In <strong>2008</strong> nahm eine Mitarbeiterin an dem <strong>Arbeit</strong>skreis „Gewalt gegen Frauen“ und eine<br />

Mitarbeiterin an dem <strong>Arbeit</strong>skreis „Traumaversorgung“ teil. Hierbei handelt es sich<br />

um einen Zusammenschluss verschiedener Einrichtungen, die in ihrer <strong>Arbeit</strong> mit dem<br />

entsprechenden Thema konfrontiert sind und durch Vernetzung eine bessere Zusammenarbeit<br />

zugunsten ihrer Klientel erzielen.<br />

Im November <strong>2008</strong> war der <strong>Arbeit</strong>skreis „Gewalt gegen Frauen“ maßgeblich an der<br />

Gestaltung und Durchführung des politischen Frauenfrühstücks zum Thema „Paderborn<br />

sagt „Nein“ zu Gewalt gegen Frauen“ beteiligt.<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 27


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite28 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

Zum internationalen Frauentag stellte sich die <strong>KIM</strong>-Frauenwohngemeinschaft gemeinsam<br />

mit dem <strong>KIM</strong>-Mutter-Kindhaus sowie dem<br />

Frauenprojekt der <strong>KIM</strong>-Anlaufstelle in Zusammenarbeit<br />

mit dem Frauenhaus Paderborn mit einem Informationsstand<br />

den Paderborner BürgerInnen vor. Einige<br />

unserer Bewohnerinnen haben aktiv mitgewirkt: sie haben<br />

für diese Veranstaltung viele leckere Muffins gebacken<br />

sowie für den Ausschank des Kaffees gesorgt.<br />

Im Herbst <strong>2008</strong> hat der „Tag des<br />

Ehrenamtes“ in Paderborn<br />

stattgefunden. Alle Einrichtungen<br />

des <strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. haben<br />

durch Info-Stellwände, Verteilen<br />

von Flyern sowie in persönlichen<br />

Gesprächen interessierte<br />

BürgerInnen über die Möglichkeiten<br />

der ehrenamtlichen Mitarbeit in den<br />

Hilfsangeboten des <strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong><br />

<strong>Arbeit</strong> e.V. informiert.<br />

12. Teambesprechung, Supervision, traumaspezifische Fachberatung<br />

In den wöchentlich stattfindenden Teambesprechungen wurden pädagogische Ziele<br />

und Maßnahmen, die mit den einzelnen Bewohnerinnen innerhalb des Betreuungsprozesses<br />

erarbeitet wurden, ausgetauscht. Auch der jeweilige individuelle Entwicklungsstand<br />

der Bewohnerinnen wird unter den Mitarbeiterinnen besprochen und fachlich<br />

beurteilt.<br />

Die <strong>Arbeit</strong> in der sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft- ganz besonders die <strong>Arbeit</strong><br />

mit traumatisierten Menschen- bedeutet auch ein hohes Maß an Belastung für<br />

die MitarbeiterInnen, weshalb regelmäßige Supervision sehr wichtig und notwendig<br />

ist. Diese wurde als Teamsupervision oder auch für Einzelfallbesprechungen genutzt.<br />

28<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 29<br />

Darüber hinaus wird das Team auf Grund der konzeptionellen<br />

Erweiterung weiterhin durch eine traumaspezifische<br />

Fachberatung begleitet und unterstützt. Dazu zählt bspw.<br />

hausinterne Fortbildung zu traumspezifischen Themen,<br />

Teamberatung, Fallbesprechungen sowie Unterstützung bei<br />

der Ausrichtung und Fortsetzung traumaorientierter Gruppenangebote.<br />

13. Rückblick<br />

Schon wieder ist ein arbeitsreiches Jahr vergangen, in dem wir mit unseren Bewohnerinnen<br />

viel erlebt und sie sowohl in schwierigen als auch freudigen Situationen begeleitet<br />

haben.<br />

Im vorherigen Jahr (2007) war im Rahmen der Konzeptumstellung<br />

(gem. § 53 SGB XII) bzw. der inhaltlichen<br />

Umsetzung viel Motivationsarbeit bei den Bewohnerinnen<br />

erforderlich. Darüber hinaus mussten<br />

Vorbehalte und Abwehr der Bewohnerinnen bezüglich<br />

der zusätzlichen traumaorientierten Gruppenangebote<br />

(Körperachtsamkeit, Imagination, Psychoeduktion)<br />

überwunden werden.<br />

In <strong>2008</strong> wurden die hausinternen Gruppen zunehmend angenommen und etabliert.<br />

Diese Hilfsangebote gehören inzwischen zum „Alltag“ und unsere Bewohnerinnen profitieren<br />

davon, d. h. sie können Erlerntes für ihre psychische Stabilisierung und Krisenmanagement<br />

einsetzen.<br />

Die konzeptionelle Umstellung und die damit verbundenen Hilfs- und Gruppenangebote<br />

zeigen bereits erste Erfolge: so war es in <strong>2008</strong> nur bei einer Bewohnerin erforderlich,<br />

sich (zur Krisenintervention) in die Behandlung der hiesigen LWL-Klinik zu begeben.<br />

Dies führen wir einerseits auf ein verbessertes persönliches Krisenmanagement unserer<br />

Bewohnerinnen und anderseits auf erfolgreiche Kriseninterventionen durch die<br />

MitarbeiterInnen der Frauenwohngemeinschaft zurück.<br />

In <strong>2008</strong> war für uns der Verwaltungs- und Zeitaufwand hinsichtlich des Kostenklärungsprozederes<br />

(mit LWL und Jugendämtern) sowie der ALG II-Leistungen einzelner<br />

Bewohnerinnen erheblich.<br />

So erhielten unsere Bewohnerinnen (stationäre Hilfen gem. § 67 SGB XII) nach Antrag<br />

auf ALG II nicht die ihnen zustehenden Leistungen (Hilfe zum Lebensunterhalt,<br />

Kosten der Unterkunft), da die ARGE Paderborn die vom LWL gewährten Leistungen<br />

(Kosten der Versorgung, der Unterkunft, der Bekleidung, Barbetrag) als Einkünfte<br />

anrechnete. Daraufhin wurden Widersprüche unsererseits zu den ALG II-<br />

Leistungsbescheiden eingelegt, worauf die ARGE mit Abweisung des Widerspruchs<br />

reagierte.<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 29


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite30 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

In einem Hilfefall kann es zwei Monate nach Gewährung von ALG II-Leistungen zu<br />

einem Erstattungsbescheid (einschließlich der Krankenversicherungsbeiträge). Nachdem<br />

der eingelegte Widerspruch abgewiesen worden war, musste die Bewohnerin<br />

auch die Krankenversicherungsbeiträge zurückzahlen. Die Übernahme dieser Kosten<br />

wurde beim LWL beantragt und von diesem abgelehnt.<br />

Auf Grund unterschiedlicher Auslegung hinsichtlich des Anspruchs auf Leistungen<br />

(für Personen in stationären Einrichtungen gem. § 67 SGB XII), geriet die Bewohnerin<br />

unverschuldet in die Situation, die Krankenversicherungsbeiträge (für 2 Monate)<br />

aus eigenen Mitteln bei der ARGE abzuzahlen. Wir hoffen, dass es in 2009 wieder die<br />

notwendige Sicherheit und Klarheit hinsichtlich ALG II und Leistungen des LWL für<br />

unsere Bewohnerinnen geben wird.<br />

In <strong>2008</strong> konnten wir endlich den Werkraum (finanziert über Spenden) mit entsprechenden<br />

Möbeln, diversen Werkzeug und benötigten Materialien ausstatten. Der<br />

Werkraum wird von den Bewohnerinnen gern genutzt, um handwerkliche und kreative<br />

Tätigkeiten zu erlernen oder bereits erworbene Fähigkeiten umzusetzen. Hier wurde<br />

gemalt, gebastelt, mit Speckstein gearbeitet und ein Töpfer-Schnupperkurs durchgeführt.<br />

30<br />

Im Freizeitbereich sorgten verschiedene Unternehmungen,<br />

wie z.B. Bowlingspielen, Besuch<br />

der „Ritterspiele“, Zirkusbesuch, Tagesausflug<br />

ins Phantasialand sowie ein Nachmittag im Kletterpark<br />

für viel Spaß und schöne Erlebnisse mit<br />

unseren Bewohnerinnen.<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.


Frauenwohngemeinschaft<br />

Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 31<br />

14. Danke<br />

An dieser Stelle möchten wir uns bei all denen bedanken, die uns auch in diesem Jahr<br />

wieder in der <strong>Arbeit</strong> mit unseren Klientinnen unterstützt haben. Ein besonderer Dank<br />

gilt der LWL-Klinik, insbesondere der für uns zuständigen Sektor-Station E, die für<br />

unsere Klientinnen in Krisensituationen stets den dringend benötigten Schutzraum<br />

bot.<br />

Der seit vielen Jahren gute Kontakt zu den Paderborner Beratungsstellen (Bella Donna,<br />

Lilith, PIGAL-Schuldnerberatung) ist uns wie immer eine große Hilfe.<br />

Äußerst wichtig war zudem die gute Zusammenarbeit mit den BeraterInnen der<br />

Agentur für <strong>Arbeit</strong>, insbesondere den Reha-BeraterInnen, mit der WfbM (Werkstatt<br />

für behinderte Menschen), dem BTZ (Berufliches Trainingszentrum), dem BZM (Begleitzentrum<br />

Mitarbeit) und dem TBZ Bildungs gGmbH.<br />

Herzlichen Dank auch an unsere Praktikantin Manuela Prinz, die in unserer Einrichtung<br />

ein 10-wöchiges Praktikum durchführte und uns eine große Unterstützung war.<br />

Ebenso möchten wir uns bei den MitbürgerInnen und Geschäften bedanken, die uns<br />

mit ihren großzügigen Sach- und Geldspenden tatkräftig unterstützt haben.<br />

Anhang:<br />

- Gedicht einer Bewohnerin<br />

- Flyer gem. § 67 SGB XII und gem. § 41 SGB VIII (Teilbereich I)<br />

- Flyer gem. § 53 SGB XII (Teilbereich II)<br />

<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 31


Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite32 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

Gedicht einer Bewohnerin:<br />

32<br />

Phantasialand<br />

Am 5.09.08<br />

haben wir Frauen uns wieder auf den Weg gemacht.<br />

Wie schon vor 2 Jahren,<br />

sind wir Richtung Brühl gefahren.<br />

Wir alle waren richtig froh,<br />

denn gefahren wurden wir von unserer Praktikantin Jojo.<br />

Dort angekommen mussten wir auf unsere Zugfahrer warten,<br />

doch dann konnten wir endlich starten.<br />

Von 4-D Kino bis hin zur Achterbahn,<br />

wir wollten einfach mit allem fahren.<br />

Leider haben wir uns getrennt, schon zu Beginn,<br />

denn jede wollte woanders hin.<br />

Black Mamba wollte ich eigentlich nie wieder fahren,<br />

doch ich hab es doch getan.<br />

Auch die Wasserbahn war ein riesen Spaß<br />

Doch danach waren alle nass.<br />

Um 16 Uhr war der Spaß dann wieder aus,<br />

denn da mussten wir leider wieder nach Haus.<br />

Am Wochenende dachten wir, na vielen Dank<br />

denn da waren dann fast alle krank.<br />

Die Wasserbahn war wohl zu nass.<br />

Trotzdem hatten wir alle Spaß.<br />

<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Von Sarah B.

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