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Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV

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Frauenwohngemeinschaft<br />

Seite22 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Salentinstr.9<br />

ginn der Betreuung, sofern organisatorisch möglich, die Auswahl ihres/r BezugsbetreuerIn<br />

zu überlassen. Diese Vorgehensweise erleichtert den Aufbau eines vertrauensvollen<br />

<strong>Arbeit</strong>sbündnisses und hilft, die Ängste vor dem „Sich-Öffnen“ erheblich<br />

zu reduzieren. Die Bezugsbetreuung wird auch bei Umzug in unsere Außenwohngruppe<br />

beibehalten.<br />

Im Rahmen der Einzelgespräche wird der gesamte Betreuungsprozess gemeinsam geplant,<br />

reflektiert und ggf. modifiziert. Hier erhält jede Bewohnerin Raum, Ziele und<br />

Perspektiven (beruflich, persönlich, lebenspraktisch) zu entwickeln sowie pädagogische<br />

Hilfen bei der Umsetzung.<br />

In diesem Zusammenhang haben sich individuelle Betreuungsverträge bewährt, die<br />

wir je nach Vorgeschichte und persönlicher Problematik mit den Bewohnerinnen verbindlich<br />

vereinbaren – insbesondere mit Frauen, die gem. § 53 SGB XII betreut werden.<br />

Hierin wird der Einsatz diverser Hilfs- und Kontrollmittel festgeschrieben, wie<br />

z.B. das Erstellen von Wochenplänen als tagesstrukturierende Maßnahme, die Durchführung<br />

von Drogenscreenings, der Einsatz des Notfallkoffers bei Schneidedruck,<br />

die regelmäßige Medikamenteneinnahme, das Erstellen einer Verhaltensanalyse im Anschluss<br />

an einen Schneidevorfall sowie die Teilnahme an hausinternen Gruppenangeboten.<br />

Des Weiteren wird gemeinsam ein individuelles Krisenmanagement vereinbart.<br />

Insbesondere Bewohnerinnen mit psychischen Beeinträchtigungen benötigen die<br />

Sicherheit, sich in kritischen Situationen, in denen die Eigenhilfsmittel nicht mehr<br />

greifen, sich nicht nur melden zu dürfen, sondern auch zu müssen (Nutzung der vorhandenen<br />

Rufbereitschaft).<br />

Im Anschluss an die Eingewöhnungsphase werden konkrete Handlungsschritte entsprechend<br />

der festgelegten Zielsetzungen im Einzelgespräch vereinbart und begleitet.<br />

Neben der Einleitung von Berufsfindungs- und Tätigkeitsprozessen, lebenspraktischem<br />

Training, Schuldenregulierung, Finanzplanung und Freizeitgestaltung bietet<br />

das Einzelgespräch auch Raum für die individuelle Befindlichkeit. Es werden persönliche<br />

Schwierigkeiten, Ängste und bestehende Verhaltensmuster bearbeitet, Fortschritte<br />

und Erfolge gespiegelt und der Aufbau eines tragfähigen Selbstwertgefühls<br />

kontinuierlich gefördert.<br />

Insbesondere bei Frauen mit Traumaerlebnissen wird in der Einzelberatung an der<br />

psychischen Stabilisierung gearbeitet. So werden unter Berücksichtigung bzw. Einbeziehung<br />

persönlicher Ressourcen in der Einzelberatung u. a. Imaginationstechniken<br />

angeleitet, Dissoziationsstopps entwickelt sowie Psychoedukation durchgeführt.<br />

Frauen mit einer traumatischen Vorgeschichte, mit einer Suchtgefährdung, Essstörung<br />

oder psychischer Erkrankung benötigen darüber hinaus weitere Unterstützung<br />

durch flankierende Maßnahmen des sozialtherapeutischen Prozesses. Hier nutzen wir<br />

ambulante und stationäre Therapieangebote, in akuten Krisensituationen die stationäre<br />

Hilfe und den Schutzraum der hiesigen LWL-Klinik sowie das Angebot der örtlichen<br />

Beratungsstellen.<br />

8.2 Ambulante Therapien<br />

Ingesamt neun Bewohnerinnen wurden in <strong>2008</strong> von uns in ambulante Psychotherapien<br />

zur Aufarbeitung von erlittenen Traumatisierungen, für Hilfen im Umgang mit Persön-<br />

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<strong>KIM</strong>–<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.

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