Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV

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Frauenwohngemeinschaft Seite6 Jahresbericht 2008 Salentinstr.9 Über eine Rufbereitschaft wird die umfassende Betreuung der Bewohnerinnen auch über Nacht, am Wochenende und an Feiertagen (zu Zeiten, wo kein MitarbeiterIn im Haus ist), sichergestellt. Die konzeptionell angegliederte Außenwohngruppe in der Riemekestr. 15 ermöglicht 4 Frauen, ihre bereits erworbenen Kompetenzen im Rahmen größerer Freiräume sowie zunehmender Eigenverantwortlichkeit anzuwenden und zu vertiefen. Das Nachbarhaus, Salentinstr. 7 (3 Wohneinheiten) steht neben der Nutzung als Wohnraum für Nachbetreuungen auch für sozialpädagogisches Einzelwohnen zur Verfügung (z.B. für Bewohnerinnen, die innerhalb der Gruppe nicht zurecht kommen, aber dringend pädagogischer Betreuung bedürfen). Naht die Beendigung der Maßnahme, beraten und unterstützen wir die Frauen bei der Suche nach einer für sie geeigneten Wohnung / Wohnmöglichkeit. Zur Sicherung des Maßnahmeerfolges bieten wir gem. § 67 SGB XII bzw. 41 SGB VIII) nach Auszug aus der Wohngemeinschaft eine Nachbetreuung an (vgl. 9.4). Für psychisch beeinträchtigte Bewohnerinnen (nach § 53 SGB XII) prüfen wir den weitergehenden Bedarf einer ambulanten Betreuung, welcher i.d.R. durch unseren Kooperationspartner Sozialpsychiatrische Initiative (SPI) oder dem Betreuungsverbund Paderborn geleistet werden kann. 2. Konzeptionelle Erweiterung gem. § 53 SGB XII (Teilbereich II) 6 Seit dem 01.04.2006 können wir 6 unserer 12 Plätze für Frauen mit seelischen Behinderungen infolge von Traumatisierungen belegen. Die relevanten und wichtigsten Aspekte der konzeptionellen Erweiterung und ihrer Umsetzung sind im Folgenden (wie auch im erstellten Sonderprospekt) kurz skizziert: Zielgruppe Frauen zwischen 18 und 28 Jahren mit seelischen Beeinträchtigungen, insbesondere traumatischen Erfahrungen (z.B. Gewalterfahrungen, Grenzüberschreitungen, Vernachlässigung). Zielsetzung Die Frauenwohngemeinschaft bietet traumatisierten Frauen den notwendigen Lebensund Schutzraum sowie die Möglichkeit, die Verbindung zum normalen Leben wieder herzustellen. KIM–Soziale Arbeit e.V.
Frauenwohngemeinschaft Salentinstr. 9 Jahresbericht 2008 Seite 7 Bereitstellung eines beschützenden Rahmens • zur Nachbetreuung im Anschluss an eine klinisch psychiatrische Behandlung • zur Ermöglichung/Unterstützung der laufenden bzw. angestrebten psychiatrischen Behandlung (keine psychiatrische Behandlung der Störungen) Insgesamt dient die Wohngemeinschaft der Wiederherstellung von äußerer und innerer Sicherheit. ‚Äußere Sicherheit’ wird hergestellt durch: - Konsolidierung und Sicherung der Lebensgrundlagen - Schutz vor Täterkontakten - Aufbau eines persönlichen Netzwerkes (Therapeutin, FachärztIn, Beratungsstelle, etc.) - Rückgewinnung der Kontrolle über das eigene Leben. Die ‚Innere Sicherheit’ dient - der psychischen Stabilisierung, um sich den Anforderungen einer psychiatrischen Behandlung oder des gesellschaftlichen Lebens stellen zu können - der Vermittlung von Techniken, um sich in bzw. vor belastenden Situationen zu schützen - zur Aktivierung/Förderung/Entwicklung persönlicher Ressourcen (Stabilisierung der Persönlichkeit, Ich-Stärkung) - zur Stressreduktion durch Entspannungstechniken und differenzierter Körperwahrnehmung - durch Erlernung von Techniken zur Selbstberuhigung und Selbsttröstung. Integration Die Verbindung zum normalen Leben wiederherzustellen, gehört zum Unterstützungs- und Hilfsangebot der Traumaheilung bzw. Traumabegleitung. Gemeinsam erarbeiten wir die Grundlagen, die ein eigenverantwortliches und eigenständiges Leben ermöglichen: - Vermittlung in Arbeits-, Beschäftigungs- oder Ausbildungsverhältnisse - Hilfe beim Umgang mit finanziellen Mitteln, Schuldenregulierung - Sicherung der Lebenssituation (Existenzgrundlage, Schutz vor Täter) - Hilfen im Umgang mit Institutionen (Arbeitsamt, Sozialamt, Beratungsstellen) - Hilfen in Rechtsfragen (auch im Hinblick auf Opferschutz und Opferentschädigung) - Unterstützung bei der späteren Wohnungssuche KIM-Soziale Arbeit e.V. 7
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