Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV
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Frauenwohngemeinschaft<br />
Salentinstr. 9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> Seite 17<br />
perachtsamkeit), die sie in kritischen Situationen befähigen, sich selbst zu beruhigen.<br />
Auch die Möglichkeit, in schwierigen Situationen die Rundumrufbereitschaft zu nutzen,<br />
wo u. a. entsprechende fachliche (traumaorientierte) Krisenintervention<br />
stattfindet, trägt dazu bei, Klinikaufenthalte zu<br />
reduzieren.<br />
Im Fall der stationären Krisenintervention durch<br />
Klinikaufenthalte ist es für uns sehr wichtig, durch<br />
Gespräche mit dem Pflegepersonal und dem ärztlichen<br />
Dienst den weiteren Hilfeverlauf und unsere<br />
Unterstützung „zuhause“ im Hinblick auf dem Umgang<br />
mit der Erkrankung abzustimmen.<br />
Wir beobachten ein häufiges Auftreten von psychosomatischen Befindlichkeitsstörungen<br />
mit fließenden Grenzen, da sie z.T. schon chronifiziert sind und als<br />
psychosomatische Erkrankungen bewertet werden müssen. Fast 90% der jungen<br />
Frauen sind nicht in der Lage, psychische Belastungssituationen angemessen zu bewältigen.<br />
Auf Grund mangelnder sozialer und individueller Kompetenzen entstehen so<br />
Krankheitssymptome auf der somatischen Ebene (wie z.B. Kopfschmerzen, Magenprobleme,<br />
Übelkeit, Kreislaufprobleme oder Blasenentzündungen). Hier ist die frühzeitige<br />
Abklärung und ggf. das Hinzuziehen psychotherapeutischer Hilfe erforderlich.<br />
In der Regel werden wichtige Arzttermine (zur Abklärung bzw. auch Behandlung)<br />
von unserer Krankenschwester begleitet.<br />
In den regelmäßigen Einzelgesprächen, die durch Fortbildung und Zusatzausbildungen<br />
der SozialarbeiterInnen gestützt sind (Traumaberatung nach PITT und ZPTN), können<br />
psychische Auffälligkeiten reflektiert und schrittweise neue Verhaltensweisen<br />
entwickelt werden. In diesem Zusammenhang hat sich die Erarbeitung individueller<br />
Betreuungsverträge bewährt (vgl. 8.1).<br />
Bei Bewohnerinnen mit erheblichen Erkrankungen (wie z.B. Persönlichkeitsstörungen,<br />
prosttraumatisches Belastungssyndrom) müssen oftmals flankierende Maßnahmen den<br />
sozialtherapeutischen Prozess unterstützen. Hier nutzen wir ambulante Therapieangebote<br />
oder in Krisensituationen auch die stationäre Hilfe der LWL-Klinik Paderborn<br />
(vgl. 8.2 u. 8.3).<br />
Auch mit den MitarbeiterInnen der ambulanten <strong>Arbeit</strong>stherapie und der Tagesklinik<br />
der LWL-Klinik stehen wir regelmäßig in Kontakt.<br />
Der seit vielen Jahren sehr gute Kontakt zur WfbM (Werkstatt für behinderte Menschen)<br />
und zu Maßnahmeträgern für berufliche Eingliederungshilfen, wie z.B. BZM<br />
(Begleitzentrum Mitarbeit) und BTZ (Berufstrainingszentrum) sowie TBZ in Paderborn<br />
bietet uns die Möglichkeit, bei psychischen oder sozialen Auffälligkeiten gemeinsamer<br />
Klientinnen entsprechende Handlungsstrategien zeitnah mit den KollegInnen<br />
abzustimmen.<br />
<strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. 17