Jahresbericht 2010 - Kinderschutz-Zentrum Berlin
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14:00 Uhr<br />
Mi agsbesprechung. Nachdem der kleine Tom in den nicht<br />
immer ganz gewollten, dennoch ersehnten Mi agsschlaf gesungen<br />
wurde, versammeln sich die Betreuer des Früh- und<br />
Spätdienstes bei einem Kaff ee in der Küche. Sie besprechen<br />
den Nachmi ag. In dieser Zeit sollen sich die Kinder allein beschä<br />
igen. Eine „Übung“ die den meisten von ihnen sichtlich<br />
schwer fällt, da sie das entweder nicht gewohnt sind oder<br />
schon zu o in ihrem Leben auf sich allein gestellt waren.<br />
15:00 Uhr<br />
Hausaufgaben und Termine. Der Nachmittag ist geplant,<br />
Tom vorsichtig aus dem Mittagsschlaf geweckt und alle<br />
Schulkinder sind im Hausarbeitszimmer versammelt. Auch<br />
wenn Steven wie jeden Tag energisch das Vorhandensein von<br />
Hausaufgaben abstreitet, fi ndet sich in seiner Schultasche ein<br />
Aufgabenbla , das er ausfüllen muss. Verena muss ein Gedicht<br />
lernen, Jerome schreibt morgen ein Diktat und Susanne hat<br />
„vorsichtshalber“ ihr Mathebuch in der Schule „vergessen“.<br />
Eine Freundin muss angerufen werden, die ihr die Aufgaben<br />
durchgibt. Die Kinder tun sich schwer mit dem Lernen. Sie haben<br />
o große Defi zite und sind es nicht gewohnt, regelmäßig<br />
Hausaufgaben zu machen. Da klingelt schon zum vierten Mal<br />
das Telefon und der Betreuer muss ins Büro. Frau Schmi ,<br />
die für Susanne zuständige Sozialarbeiterin des Jugendamts,<br />
möchte ein Termin für eine Hilfekonferenz absprechen.<br />
16:00 Uhr<br />
Spielen, Spielen, Spielen. Endlich ist Zeit zum Spielen. Da die<br />
Sonne scheint, werden alle Kinder angezogen und gehen in<br />
den Garten. Vorher muss Steven noch zum Fußballtraining<br />
gefahren werden. Dann aber gibt’s im Garten großes Versteckspielen,<br />
das allen enormen Spaß macht, auch wenn es wieder<br />
zu etwas Streit kommt. Z.B. weil die kleine Paula immer die<br />
Verstecke der anderen Kinder verrät und Susanne, die das<br />
von ihrer kleinen Schwester von zu Hause kennt, s nksauer<br />
wird und mit einem Stock auf Paula losstürmt, die sich hinter<br />
einen Betreuer fl üchtet. Und da kommt ja endlich Klaus, der<br />
Betreuer von Tom. Gemeinsam gehen sie in den therapeu sch<br />
eingerichteten Spielkeller, in dem sie einmal die Woche eine<br />
Stunde ganz für sich alleine haben. Zum Spielen …<br />
17:30 Uhr<br />
Abendessen. Der vom Fußball zurückgekehrte Steven und<br />
Alex decken den Tisch. Dann wird der Gong geschlagen und<br />
alle Kinder wissen: Jetzt gibt’s Abendbrot. Doch das wird o<br />
sehr dynamisch. Da gibt es „Streitreste“ vom Tag, Konkurrenz<br />
ums Essen und die Aufmerksamkeit der Betreuer und viel zu<br />
erzählen. Die meisten Kinder kennen gemeinsame Abendes-