Umweltbewertung - Übung Thema: Duales System Deutschland ...
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Tipp: Lesen Sie zunächst Aufgabe 5<br />
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Seite 1<br />
<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
<strong>Thema</strong>: <strong>Duales</strong> <strong>System</strong> <strong>Deutschland</strong> (DSD)<br />
Das Duale <strong>System</strong> wurde am 28. September 1990 bereits im Vorfeld der seit 1991<br />
geltenden Verordnung über die Vermeidung von Verpackungsabfällen gegründet. Es<br />
bestand zu diesem Zeitpunkt so rascher Handlungsbedarf, weil die öffentlich entsorgte<br />
Abfallmenge mit zunehmendem Wachstum und höherem Lebensstandard beschleunigt<br />
anstieg. Zwischen 1975 und 1990 stieg die Abfallmenge um 75 %. Bis<br />
1982 traf diese Entwicklung auf ein steigendes Angebot an Deponiefläche. Bald kam<br />
es jedoch zu einer deutlichen Verknappung des noch vorhandenen öffentlichen Deponieraums.<br />
Da sich abzeichnete, dass die Versuche, den Müll durch freiwillige Vereinbarungen<br />
mit den Verbänden der Verpackungsindustrie und der Getränkehersteller<br />
sowie des Handels in den Griff zu bekommen, nicht ausreichen würden, und weil<br />
das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung stark anstieg, war der Zeitpunkt für eine<br />
Verpackungsverordnung über die Vermeidung von Abfällen mit einer umfassenden<br />
Regelung zur getrennten Rücknahme und Verwertung von Verpackungsabfällen<br />
günstig.
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„Klausur 1“<br />
Derweil wird in einem Umwelt-Magazin unter dem Titel "Wie viele Gelbe Tonnen verträgt<br />
das Land?" bereits offen die Frage diskutiert, wie die 2 Milliarden €, die das Duale<br />
<strong>System</strong> <strong>Deutschland</strong>s die Verbraucher in <strong>Deutschland</strong> jährlich kostet, unter mehrere<br />
Wettbewerber aufgeteilt werden könnte. Dabei lässt nach einem Gutachten von<br />
Professor Dr. E. die bestehende Verpackungsverordnung nur die gemeinsame Nutzung<br />
der vorhandenen Behälter durch mehrere Duale <strong>System</strong>betreiber zu.<br />
Meinungen:<br />
„Der Verbraucher wird in der Hinsicht getäuscht, dass ihm vorgegaukelt wird, wenn<br />
er den Gelben Sack benutzt, habe er eine umweltpolitisch wichtige Tag getan. Er hat<br />
aber einen unproblematischen Abfall, der auch mengenmäßig völlig uninteressant ist,<br />
in einer sehr aufwendigen Weise getrennt erfasst“, so H.F., Abteilungsleiter im Umweltministerium<br />
NRW. Gefährlicher Elektronikschrott, giftige Farben, Lacke und<br />
Haushaltsreiniger wandern weiter in die Hausmülltonne.<br />
„Neues Chaos wäre vorprogrammiert“<br />
Das Duale <strong>System</strong> also als teures und noch dazu umweltfeindliches Machwerk der<br />
Abfallpolitik?<br />
„Eine Alternative ist überhaupt nicht in Sicht“, meint dazu Eva L., zuständig für den<br />
Fachbereich Abfall in der Berliner Geschäftsstelle des Bund Naturschutz (BUND).<br />
Zwar sei das DSD reformbedürftig und als „geringstes Übel“ anzusehen, doch es habe<br />
in den vergangenen Jahren viele technische Verbesserungen gegeben. So zum<br />
Beispiel das automatische Sortieren mit Nah-Infrarot oder verschiedene Verarbeitungsverfahren<br />
für Kunststoffe. Würde man das Müll-Trennen aufgeben, „wäre neues<br />
Chaos vorprogrammiert“. Die Abfallmengen sind nach Eva Leonhards Ansicht aber<br />
nur ein Symptom für die Ausrichtung unserer Gesellschaft: „Wir bauen auf Wachstum,<br />
das ist die Kernkrankheit.“
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„Klausur 1“<br />
Auch Dr. H. vom Bund Naturschutz in Bayern und BUND-Sprecher des „Arbeitskreises<br />
Abfall“ sieht das jetzige <strong>System</strong> der Mülltrennung positiv. Ein Verbrennen des<br />
Abfalls im Müllheizkraftwerk sei zwar billiger, aber nicht ökologisch. Die hohen Kosten<br />
der DSD AG seien vielfach Personalkosten, vor allem für die vielen Entsorgerfirmen.<br />
Würde man das DSD abschaffen, fielen viele Arbeitsplätze weg.<br />
Fakten!?<br />
"Grüner Punkt"-Müll: Sortiererei gefährlich?<br />
Hamburg. Die Sortieranlagen für Verpackungsmüll mit dem "Grünen Punkt" sind<br />
nach einem Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "DER SPIEGEL" die gefährlichsten<br />
Arbeitsplätze <strong>Deutschland</strong>s. Weil halbvolle Joghurtbecher, Lachspackungen<br />
oder Leberwurstdosen vor sich hin verrotteten, werde die Atemluft durch<br />
Schimmelpilze und andere Bakterien extrem belastet. Die Zeitschrift beruft sich auf<br />
eine unveröffentlichte Studie der Berliner Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.<br />
Die Behörde will nun im Auftrag des Arbeitsministeriums rund 400<br />
Müllarbeiter mittels Blutproben auf mögliche Gesundheitsschäden untersuchen.<br />
Der Grüne Punkt und das Dosenpfand<br />
Außerdem fürchtet das Duale <strong>System</strong> <strong>Deutschland</strong> (DSD) um seine Pfründe: Weil die<br />
Dosen jetzt nicht mehr im gelben Sack landen, können sie vom Grünen-Punkt-<br />
Vergeber auch nicht mehr recycelt werden. Eine Unternehmenssprecherin bezifferte<br />
den so entstehenden Umsatzausfall mit bis zu 290 Millionen Euro. "Langfristig ist<br />
deshalb eine Erhöhung der Lizenzpreise denkbar", so die Sprecherin. Wegen der<br />
technisch relativ einfachen Aussortierung des Weißbleches sind die Dosen einer der<br />
wichtigsten Wirtschaftsfaktoren des Dualen <strong>System</strong>s gewesen.<br />
Was geschieht nach 2005?<br />
Und die Entsorgungskosten werden weiter steigen. Denn nach den ökologisch sinnvollen<br />
Vorgaben der 1993 erlassenen Technischen Anleitung Siedlungsabfall darf
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„Klausur 1“<br />
nach 2005 kein unbehandelter Müll auf Deponien abgelagert werden. Spätestens<br />
dann werden weitere Anlagen zur Inertisierung (Auslaugsicherheit) des Abfalls benötigt.<br />
Dafür sind Müllverbrennungsanlagen und mechanisch-biologische Verfahren<br />
geeignet, sofern sie die strengen Schadstoff-Grenzwerte erfüllen. Heute wird in<br />
<strong>Deutschland</strong> nur die Hälfte der Siedlungsabfälle entsprechend entsorgt, der Rest<br />
wandert unbehandelt auf Deponien. Eine riesige Investitionslücke tut sich auf, die<br />
abermals von den Bürgern gedeckt werden soll.<br />
§5 Abs.4 KrW-/AbfG:<br />
Der absolute Vorrang der Verwertung vor der Beseitigung entfällt ebenfalls, wenn die<br />
technisch mögliche Verwertung wirtschaftlich nicht zumutbar ist. Damit ist eindeutig<br />
geregelt, dass ein Abfallerzeuger rechtlich nicht zur „Verwertung um jeden Preis“<br />
gezwungen werden kann.<br />
Kosten<br />
1 kg Polystyrol + 77 g Alu ≈ 1 kg Joghurtbecher (Produktpreis ca. 1 €)<br />
Entsorgungskosten über „Grünen Punkt“ ca. 1,8 €<br />
MVA 66 Cent / kg Abfall<br />
Gesamtkosten<br />
(€)<br />
Erlös<br />
(€)<br />
Glas 121 40 82<br />
Papier, Pappe 158 10 148<br />
DSD 1654 ≤ 0 1654<br />
Finanzieller<br />
Aufwand (€)
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„Klausur 1“<br />
Moderne Sortier- und Verwertungstechniken sorgen für steigende Ökoeffizienz<br />
beim Dualen <strong>System</strong> (vom 01.10.2002)<br />
So liegen ökologisch optimierte, leichte und recycelbare Verpackungen heute im<br />
Trend. Die Verkleinerung von Beuteln und Schachteln, der Verzicht auf Faltkartons<br />
als Zweitverpackung sowie die Gewichtsreduzierung sind nur einige Maßnahmen zur<br />
Verpackungsoptimierung in den letzten Jahren. Beispielsweise wiegen moderne<br />
Nachfüllpacks für Waschmittel heute nur etwa ein Viertel der Originalverpackung.<br />
Wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen hat der Grüne Punkt als Finanzierungszeichen:<br />
Durch ihn werden die Entsorgungs- und Verwertungskosten für die<br />
Verpackung bereits in den Produktpreis integriert.<br />
Unabhängige Experten des Prognos-Instituts bestätigen die positive Umweltwirkung<br />
des Dualen <strong>System</strong>s: Wird die tatsächliche Entwicklung des Verpackungsverbrauchs<br />
von 1991 bis 2000 einem hypothetischen Verlauf ohne <strong>Duales</strong> <strong>System</strong> gegenübergestellt,<br />
ergibt sich bis zum Jahr 2000 ein Vermeidungseffekt von 1,6 Millionen Tonnen<br />
Verpackungsmaterial oder 18 Prozent. Im gleichen Zeitraum hat das Bruttoinlandsprodukt<br />
um 15 Prozent zugenommen. Diese Entkopplung von Verpackungsverbrauch<br />
und Wirtschaftswachstum ist auf dem europäischen Kontinent bisher einmalig.<br />
Innovative Technologien auf dem Vormarsch<br />
Seit Ende der 90er Jahre gehören Windsichter zum technischen Standard bei der<br />
Sortierung. Wie ein überdimensionaler Fön separieren diese Gebläse leichte Folien<br />
oder Papierverpackungen. Magnet- und Wirbelstromscheider ziehen Weißblech oder<br />
Aluminium aus dem Verpackungsstrom heraus. Auch die optische Sortierung von<br />
Kunststoffverpackungen durch moderne Nahinfrarot-Technik (NIR-Technik) setzt sich<br />
immer mehr durch. Dadurch wird erstmals die Auftrennung in einzelne Kunststoffarten<br />
möglich: Moderne Sortieranlagen mit NIR-Modulen können die im Verpackungssektor<br />
gängigen Kunststoffarten Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polyethylen (PE)<br />
und Polyethylenterephthalat (PET) mit einer Sortenreinheit bis über 95 Prozent voneinander<br />
trennen.
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Die vom Dualen <strong>System</strong> initiierten Technologieentwicklungen kommen inzwischen<br />
auch weit außerhalb des Bereichs der Sortierung von Leichtverpackungen zum Einsatz.<br />
So wird die Nahinfrarot-Technologie auch bei der Auftrennung der Papierfraktion<br />
oder bei der Herstellung von Ersatzbrennstoffen eingesetzt.<br />
Sortieranlagen der neuen Generation<br />
Als erste vollautomatische Sortier- und Veredelungsanlage gilt die SORTEChnology<br />
3.1 (SORTEC 3.1) in Hannover. Sie wurde von der Gesellschaft für SYStemTEChnologie<br />
mbH (SYSTEC) - einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft des Dualen <strong>System</strong>s<br />
- entwickelt. In dieser Anlage entstehen beispielsweise aus gebrauchten Kunststoffverpackungen<br />
eine PET-Fraktion sowie fertige Produkte, wie Regranulate aus<br />
PE. Diese sind für die Kunststoff erzeugende Industrie eine hochwertige und kostengünstige<br />
Alternative zu Neuware.<br />
Neue Maßstäbe im Verpackungsrecycling<br />
Moderne Sortiertechnologien garantieren eine hohe Sortenreinheit der erzeugten<br />
Kunststofffraktionen. Im Jahr 2001 konnte auf Grund verbesserter Sortiertechniken<br />
und -verfahren die werkstofflich verwertete Menge an Kunststoffverpackungen um<br />
mehr als zehn Prozent gesteigert werden und liegt damit erstmals höher als die rohstofflich<br />
verwertete Menge. Bei der rohstofflichen Verwertung können Kunststoffverpackungen<br />
beispielsweise Schweröl zur Roheisengewinnung im Verhältnis 1:1 ersetzen.<br />
Erfolg ist messbar<br />
Die positiven Umwelteffekte neuer Sortier- und Verwertungstechnologien sowie des<br />
Verpackungsrecyclings insgesamt sind messbar. So beziffert die Ressourcenbilanz<br />
des Dualen <strong>System</strong>s für das Jahr 2001 konkret, welchen Beitrag das Duale <strong>System</strong><br />
zur Reduzierung der Treibhausgase liefert: Durch das Recycling von 2,3 Millionen<br />
Tonnen Leichtverpackungen aus Aluminium, Kunststoffen, Verbunden und Weißblech<br />
wurden umgerechnet rund 400.000 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente eingespart.<br />
Das ist genau so viel, wie die Haushalte einer Stadt in der Größe von Potsdam
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„Klausur 1“<br />
oder Heidelberg jährlich durch das Heizen mit Öl ausstoßen. Die Einsparung von<br />
Primärenergie durch das Recycling von Leichtverpackungen beläuft sich auf rund 33<br />
Milliarden Megajoule.<br />
In vielen deutschen Haushalten ist das ökologische Gewissen sichtbar: Neben dem<br />
normalen Mülleimer stehen die Tonne für den Gelben Sack, der Bio-Eimer, die Kiste<br />
mit dem Altpapier und ein Korb für die geleerten Flaschen. Seit die Verpackungsverordnung<br />
in Kraft getreten ist, sammeln und sortieren die Bundesbürger weltmeisterlich<br />
für das Duale <strong>System</strong> <strong>Deutschland</strong>, kurz DSD - 1998 immerhin 75,8 Kilogramm<br />
"Wiederverwertbares" pro Bürger.<br />
Welchen Weg aber nimmt der sorgsam getrennte Müll, und ist die Wiederverwertung<br />
sinnvoll? Mit dem ökologischen Hintergrund der derzeitigen Recyclingpraxis haben<br />
sich Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV)<br />
in Freising bei München beschäftigt. Die Kernaussage ihrer Studie ist eindeutig: Jede<br />
Art der Aufbereitung ist zwar besser als Deponieren; "ob das Wiederverwerten der<br />
Kunststoffe jedoch Vorteile gegenüber rohstofflichem Verwerten hat, hängt von der<br />
Qualität des Granulates ab. Und davon, welches primäre Material substituiert wird",<br />
sagt Gertraud G. vom Fraunhofer Institut.<br />
So sei etwa die Parkbank aus recyceltem Kunststoff energetischer Unsinn, wenn sie<br />
Holz oder Beton als Werkstoff ersetzt. Denn die in Kunststoff gebundene Energie ist<br />
ungleich höher als in anderen Materialien.<br />
Der bedeutendste Effekt des Recycling-<strong>System</strong>s spielt sich offenbar in den Köpfen<br />
der Verbraucher ab. Und in der Bereitschaft, dafür zu zahlen - ein 250-Gramm-<br />
Joghurtbecher kostet beispielsweise zusätzlich 2,73 Pfennige Lizenzgebühr für den<br />
Grünen Punkt. "Grundsätzlich", kritisiert Walter Jungbauer vom Bund für Umwelt und<br />
Naturschutz <strong>Deutschland</strong> (BUND), "hat der Grüne Punkt erreicht, dass die Leute es<br />
schon als ökologische Leistung ansehen, den Müll zu trennen: Denn durch das Duale<br />
<strong>System</strong> haben Einwegprodukte einen Heiligenschein bekommen." Das Vermeiden<br />
des Mülls sei in den Hintergrund getreten und das schlechte Gewissen mit den vielen<br />
Eimern in der Küche beruhigt.
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„Klausur 1“<br />
Dennoch unterstützt der BUND das Müll-Trennen. Zum einen sind alle früheren Versuche,<br />
Müll zu vermeiden, fehlgeschlagen. Zum anderen besteht die Hoffnung, dass<br />
sich die Kunststoffverwertung irgendwann ökologisch optimieren lässt.<br />
Probleme bereiten die Gelben Säcke. Aus ökologischer Sicht unsinnig, wenngleich<br />
aus hygienischen Gründen verständlich, ist in jedem Fall die Gewohnheit mancher<br />
Verbraucher, den Plastikmüll auszuspülen, bevor er in die Säcke wandert. In denen<br />
findet sich fast alles, was die Verpackungsindustrie zu bieten hat.<br />
Sortieranlagen trennen die Metalle, pusten Folien aus dem Gemisch und greifen Flaschen.<br />
Dennoch stehen hinter jeder Anlage bis zu zehn Mitarbeiter, die mühsam per<br />
Hand nachsortieren müssen. Die Fehlerquote beim Trennen ist hoch, und die Kunststoffe<br />
werden nur grob nach Sorten unterteilt. Zwar entstehen so genannte Monofraktionen<br />
aus Folien, Flaschen, Bechern und geschäumten Polystyrolen; aber das<br />
heißt nicht, dass die Kunststoffe sortenrein sind. Denn eine Shampooflasche ist nicht<br />
unbedingt aus dem gleichen Material wie ein Joghurtbecher. Selbst wenn der Basiskunststoff<br />
identisch ist, variieren die Zusätze von einem Produkt zum nächsten. Beim<br />
Zusammenschmelzen entsteht dann ein Gemisch aus Farben, Additiven und<br />
Weichmachern; mit gänzlich neuen Eigenschaften.<br />
"Ein wirklich sortenreines Trennen ist mit diesem Verfahren nicht möglich", sagt Jörg-<br />
Olaf Jansen von der Deutschen Gesellschaft für Kunststoffrecycling (DKR), und daran<br />
können auch moderne, vollautomatische Sortiermaschinen nichts ändern. Dennoch<br />
werden die Fraktionen wieder zu Kunststoffen verarbeitet: Abfalleimer, Kabelrohre<br />
oder Gelbe Säcke lassen sich aus den "Recyclaten" herstellen.<br />
Der Anteil dieser relativ gering "verschnittenen" Kunststoffe am gesamten Plastikabfall<br />
beträgt nur etwa ein Drittel. Die weitaus größere Menge machen die von der DKR<br />
als Mischkunststoffe bezeichneten Abfälle aus. Allein 378000 Tonnen kleine und verschmutzte<br />
Plastikteile blieben 1998 nach dem Sortieren übrig. Solche Produkte werden<br />
meist in einen Rohstoff zurückverwandelt. So enden die Zahnpastatube oder die<br />
winzigen Milchdöschen beispielsweise als Methanol für die chemische Industrie, die<br />
daraus neue Produkte herstellt. Oder sie werden energetisch recycelt, das heißt: Sie
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„Klausur 1“<br />
ersetzen einen fossilen Brennstoff in einem Produktionsprozess - etwa den Koks im<br />
Hochofen.<br />
"Die beste Variante sind Extrusionsprodukte wie Kabelrohre", sagt Gertraud G., die<br />
Expertin am Fraunhofer Institut. Ein Kilogramm Altkunststoff wird dabei in ein Kilogramm<br />
des neuen Produkts verwandelt. "Die Qualitätsanforderungen an den Kunststoff<br />
dürfen nicht hoch sein, denn je höher die Anforderungen, desto höher ist der<br />
Aufwand und umso geringer der Effekt der Energieeinsparung." Anderenfalls können<br />
rohstoffliche Verfahren ökologisch sinnvoller sein - selbst das Verbrennen. Allerdings<br />
lässt die deutsche Verpackungsverordnung nicht zu, dass Strom oder Wärme aus<br />
dem Verbrennen der Abfälle gewonnen wird.<br />
Das wichtigste ursprüngliche Ziel hat das Duale <strong>System</strong> nicht erreicht: die Verpackungsflut<br />
erheblich zu reduzieren. Die gestiegenen Kosten durch die Gebühren für<br />
den Grünen Punkt hatten einen Anreiz zum Vermeiden von Abfall ergeben sollen.<br />
Tatsächlich jedoch ist die Materialmenge von 1993 bis 1997 lediglich um 3,6 Prozent<br />
zurückgegangen.<br />
Jedes Recycling spart Rohstoffe und Energie“<br />
Doch davon hält Cornelia M., Abfallberaterin des Landkreises Würzburg, wenig. Das<br />
Wichtigste sei, Rohstoffe einzusparen. „Das DSD-<strong>System</strong> ist umweltfreundlicher als<br />
die Billigschiene“, sagt sie überzeugt. Würde man das Sammeln und Trennen einschränken,<br />
wäre das ein Rückschritt, der Verbraucher wäre verunsichert und irritiert.<br />
Außerdem habe man für viele Produkte die sinnvolle Verwertung erst nach und nach<br />
entwickelt. Hätte man diese Produkte nicht gesammelt, wäre gar kein Anreiz für die<br />
Forschung auf dem Recyclingsektor da gewesen. Ähnlich sieht das auch ihr Kollege<br />
Gerhard H., Abfallberater der Stadt Würzburg: „Jedes Recycling spart Rohstoffe und<br />
Energie, das <strong>System</strong> jetzt abzuschaffen, halte ich nicht für sinnvoll.“<br />
Doch ein Problem bleibt. Was in die Gelben Säcke darf, ist von Region zu Region<br />
unterschiedlich. In Würzburg sollen zum Beispiel Blechdosen in den Sack, andernorts<br />
gibt es dafür wieder extra Sammelbehälter. Die Bevölkerung ist überfordert.<br />
Auch das erklärt die großen Fehlwurfquoten. Dass man einen Joghurtbecher nicht
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auszuspülen braucht, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Denn aus dem Becher<br />
wird kein neuer Becher gemacht, sondern es entstehen Produkte, die mit Lebensmitteln<br />
nicht mehr in Berührung kommen. Doch was tun mit der kaputten Gießkanne,<br />
den alten Gummistiefeln, mit den Blumentöpfen, Rührschüsseln oder dem Spielzeug<br />
aus Plastik? Die meisten Bürger sind sich hier schon nicht mehr so sicher. Dabei dürfen<br />
all diese Produkte nicht in den Sack, sondern gehören in die Restmülltonne und<br />
werden verbrannt. Die Artikel bestehen allesamt aus Mischkunststoffen. Sie wieder<br />
zu trennen, ist zu schwierig, zu teuer.<br />
Die Rückkehr zu einem „Ein-Tonnen-<strong>System</strong>“ wäre ein anderer Weg. Ein Pilotprojekt<br />
im hessischen Lahn-Dill-Kreis, das aber nicht weitergeführt wurde, ging diesen Weg.<br />
Bis auf Papier, Plastikflaschen und Bioabfälle wurde der gesamte Müll in einer Tonne<br />
gesammelt. Metall und Glas filterte man anschließend heraus, alles andere wurde<br />
getrocknet und als hochwertiger Brennstoff im Müllheizkraftwerk verbrannt. Doch was<br />
ökonomisch reizvoll ist, wäre in ökologischer Hinsicht ein Rückschritt, meint man vor<br />
allem beim Bund Naturschutz. Denn eines steht fest: Für die Ressourcenschonung<br />
ist das vom damaligen Bundesumweltminister Klaus Töpfer auf den Weg gebrachte<br />
<strong>System</strong> noch immer am sinnvollsten. Es aufzubauen war schwierig genug, zerstört<br />
man es wieder, hätte der bisher fleißig trennende Verbraucher jeden Glauben an den<br />
Nutzen von Recycling verloren.
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<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
Aufgabe 1: (gesamt ca. 20 min.)<br />
Die folgenden Matrizes stellen die wesentlichen Stoffströme der „SORTEC“ dar. Die<br />
Spalten der Matrix A beschreiben, unabhängig von anderen Prozessen, die In- und<br />
Outputs der jeweiligen Prozessschritte. In Matrix C sind die kumulierten Stoffströme<br />
dargestellt. Es ist Ihre Aufgabe, fehlende Werte in den Matrizes logisch herzuleiten.<br />
Aufgabe 1.1: (ca. 15 min.)<br />
Beantworten Sie dafür die folgenden Fragen und ergänzen Sie die fehlenden<br />
Werte in den Tabellen (Matrix A, Matrix C). Die Werte für die Felder 2) und 4)<br />
müssen logisch, mathematisch aus den gegebenen Werten abgeleitet werden.<br />
SORTEC<br />
Matrix A Strom Sortec A Sortec B Spritzguss<br />
MJ 1 -3 -1 -1<br />
PE-Müll 1 (t) 0 1 -1 0<br />
PE-Granulat (t) 0 1) 1 -1<br />
PE-Kabelkanäle (t) -0,1 0 0 2)<br />
Matrix C Strom Sortec A Sortec B Spritzguss<br />
MJ 2 6 8 10<br />
PE-Müll 1 (t) 3) 1,6 4) 2<br />
PE-Granulat (t) 0,2 0,6 1,8 2<br />
PE-Kabelkanäle (t) 0,2 0,6 0,8 5)
1)<br />
2)<br />
3)<br />
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<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
a. In der SORTEC A wird lediglich PE-Müll unter Einsatz von Energie gewonnen.<br />
Da andere Prozesse nicht berücksichtigt werden und PE-Granulat erst im folgenden<br />
Prozessschritt produziert wird (abzuleiten aus Matrix C), muss hier eine<br />
Null eingesetzt werden;<br />
b. Da in der Stromproduktion Kabelkanäle zum Einsatz kommen, zu deren Herstellung<br />
in Vorstufen auch PE-Granulat und damit PE-Müll eingesetzt wurde,<br />
muss in der SORTEC A ein Input an dieser Stelle angesetzt werden;<br />
c. In der SORTEC A wird neben der Abtrennung von PE-Müll PE-Granulat hergestellt.<br />
Dieses wird durch den Wert 1 fixiert.<br />
a. In der Spritzgießerei werden Kabelkanäle hergestellt. Der Output wird mit dem<br />
Wert 1 in der Matrix eingetragen;<br />
b. In der Spritzgießerei werden Kabelkanäle hergestellt. Der Output wird mit dem<br />
Wert -1 in der Matrix eingetragen;<br />
c. Da von der einen Tonne Kabelkanäle 0,1 Tonnen direkt wieder in der Stromproduktion<br />
eingesetzt werden, muss hier betragsmäßig eine 0,9 eingetragen<br />
werden.<br />
a. Über den Einsatz von Kabelkanälen wird indirekt auch PE-Granulat und damit<br />
PE-Müll in der Stromproduktion eingesetzt. Dieser „Rucksack-Effekt“ führt dazu,<br />
dass an dieser Stelle ein positiver Wert steht;<br />
b. Über den Einsatz von Kabelkanälen wird indirekt auch PE-Granulat in der<br />
Stromproduktion eingesetzt. Dieser „Rucksack-Effekt“ führt dazu, dass an dieser<br />
Stelle ein negativer Wert steht;<br />
c. Bei der Stromproduktion werden lediglich Kabelkanäle eingesetzt. PE-Müll<br />
kommt nicht zum Einsatz, so dass an dieser Stelle ein 0 stehen muss.
4)<br />
5)<br />
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Seite 13<br />
<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
a. An dieser Stelle kann das PE-Müll-Aufkommen der Produktionsschritte<br />
„Stromproduktion“, „SORTEC A“ und „SORTEC B“ abgelesen werden;<br />
b. Dieser Wert ist genauso groß, wie der entsprechende PE-Müll-Wert der<br />
Spritzgussanlage, weil in dieser Anlage kein weiterer PE-Müll hinzukommt;<br />
c. Dieser Wert entspricht dem Wert aus Matrix A (PE-Müll in der SORTEC B),<br />
weil nur so viel PE-Müll eingesetzt werden kann, wie aus der SORTEC A gewonnen<br />
wird.<br />
a. Dieser Wert entspricht der funktionalen Einheit und ist demnach genauso<br />
groß, wie der entsprechende Wert in Matrix A (4. Zeile; 4. Spalte);<br />
b. Dadurch, dass ein Teil der Kabelkanäle für die eigene Produktionslinie benötigt<br />
wird (Stoffrekursion), müssen mehr Kabelkanäle produziert werden, als es<br />
die funktionale Einheit vorgibt (Wert 2 muss eingetragen werden);<br />
c. Die Stoffrekursion bezieht sich nur auf den Prozessschritt „Stromproduktion“<br />
und hat somit keinen Einfluss auf die Endfertigung (Wert 0,8 muss eingetragen<br />
werden)<br />
Aufgabe 1.2: (ca. 5 min.)<br />
Sind alle 5 Werte in die Matrizes A und C eingezeichnet, zeichnen Sie bitte das<br />
Petri Netz zu Matrix A so, wie Sie die Werte eingetragen haben.<br />
(Falsche Werte aus Aufgabe 1.1, die richtig in das Petri-Netz übertragen wurden, führen in dieser<br />
Aufgabe zu keinem Punktabzug)
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<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
Aufgabe 2: (ca. 20 min.)<br />
Die folgende Abbildung zeigt die Komponenten eines vereinfachten Abfallkonzeptes<br />
für DSD-Kunststoffe. Es werden die Entsorgungsphasen „Müllverbrennung (MVA)“,<br />
„Pyrolyse“ – hier als Wiederverwertung – und „SORTEC“ – wahlweise als Wiederoder<br />
Weiterverwertung für Produkt 2 berücksichtigt. Mögliche Stoffstromflüsse sind<br />
durch Pfeile dargestellt. Das Pyrolyse-Werk wird sowohl mit dem Kunststoffgemisch<br />
aus der DSD-Kunststoff-Phase als auch mit Fremdkunststoff beschickt. Über den<br />
Heizwert als auch über den Massenstrom der Fremdfraktion liegen Ihnen Informationen<br />
vor. Zudem können Sie den Daten der Buchhaltung „Pyrolyse“ entnehmen, welche<br />
Mengen Öl und Gas verkauft wurden (keine Lagerbestände vor oder nach der<br />
Pyrolyse). Kontinuierlich durchgeführten Proben können Sie weiterhin den Heizwert<br />
Ihres Mischkunststoffes entnehmen.<br />
Öl<br />
Gas<br />
DSD-<br />
Kunststoff-<br />
Phase<br />
Pyrolyse<br />
SORTEC<br />
Produkt 2<br />
MVA<br />
Fremdkunststoff
Gegeben:<br />
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Seite 15<br />
<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
Pyrolyse: Wirkungsgrad 50 % (energetisch)<br />
Heizwert Fremdfraktion: 18 MJ/kg<br />
Fremdfraktion: 30.000 t<br />
Heizwert Müll in Pyrolyse: 20 MJ/kg (Mischprodukt)<br />
Output Hydrierung Öl: 7.500 t/a (Heizwert: 40 MJ/kg)<br />
Gas: 5 Mio. m³/a (Heizwert: 30 MJ/m³)<br />
Basierend auf diesen Angaben ist es Ihre Aufgabe, den Heizwert in MJ/kg und<br />
den Massenstrom in Tonnen pro Jahr der DSD-Fraktion zu bestimmen. Berechnen<br />
Sie dafür zunächst den energetischen Output der Pyrolyse. Für die<br />
anschließende Mischungsrechnung ist der energetische Wirkungsgrad zu beachten.
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<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
Aufgabe 3: (gesamt ca. 65 min.)<br />
In der folgenden Tabelle „Recycling-Strategien“ sind die Größen „Ressourcenstreckung“<br />
und „CO2-Minderungspotenzial“ angegeben. Diese Größen ergeben sich für<br />
den Recyclingpfad „SORTEC“ (keine Verbrennung, keine Pyrolyse) bei Wiederverwertung!<br />
(siehe Abbildung) Die Durchlaufenergie, der Energieinhalt des Materials,<br />
die Produktionsenergie sowie die Recyclingquote sind für diesen Fall gegeben. Die<br />
Energien werden auf den Energieinhalt des Materials EFV normiert!<br />
Gegeben<br />
EFD für DSD-Kunststoff-Prod.: 20 MJ/kg<br />
EFV: 40 MJ/kg<br />
EFP: 5 MJ/kg<br />
αA: 0,6<br />
Ress.streckung: 1,5625 (Nachkommastellen berücksichtigen)<br />
CO2-Minderung (absolut!!!!!): 0,045<br />
DSD-<br />
Kunststoff-<br />
Phase<br />
SORTEC
⎛ n − 1 ⎞<br />
1 − 1−<br />
αE<br />
α A<br />
EFM: ⎜ ( ) ⎟<br />
⎝ n<br />
⎠<br />
⎛ n − 1 ⎞<br />
EP: ⎜1<br />
+ β ⎟<br />
⎝ n ⎠<br />
⎛ n − 1<br />
⎜<br />
⎝ n<br />
EFV: 1 − α ( 1 − ε )<br />
A<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
α RV<br />
______________________________________________________________________________________________________<br />
Seite 17<br />
<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
Tabelle: Recycling-Strategien (Normiert auf EFV!!!)<br />
Wichtung oV, oR oV, mR<br />
EFD A<br />
EP B<br />
EFV C<br />
Σ D<br />
Ressourcenstreckung 1,5625<br />
CO2-Minderung (abs.) 0,045<br />
Aufgabe 3.1: (ca. 5 min.)<br />
Vervollständigen Sie die freien Felder, normiert auf EFV!!!<br />
(zunächst nicht A bis D)<br />
Aufgabe 3.2: (ca. 20 min.)<br />
Wie viel Verwertungsschritte n (ohne Nachkommastellen) sind nötig, um eine<br />
Recyclingrate von 60 % zu realisieren? Berechnen Sie dafür zunächst die Größe<br />
C!
______________________________________________________________________________________________________<br />
Seite 18<br />
<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
Aufgabe 3.3: (ca. 5 min.)<br />
Berechnen Sie die Größe αE,Sortec (ER/EFD).<br />
Berücksichtigen Sie dafür die folgenden Angaben/Abbildung:<br />
Das Material aus der SORTEC soll nun als Weiterverwertung in der Produktion 2<br />
eingesetzt werden.<br />
DSD-<br />
Kunststoff-<br />
Phase<br />
SORTEC<br />
Produktion 2<br />
Diese neue Strategie wirkt sich auf die Durchlaufenergie EFD aus, die sich ausschließlich<br />
aus der Summe der Energien EFM und EB ergibt, die durch die SORTEC<br />
eingespart wird!!! Die Herstellung des DSD-Kunststoffgemischs EFM1 soll 15 MJ/kg<br />
betragen, EFM2 20 MJ/kg, die Beseitigungsenergie EB1 5 MJ/kg und EB2 7 MJ/kg. Der<br />
Energiebedarf der SORTEC-Anlage beträgt 20 MJ/kg.<br />
Aufgabe 3.4: (ca. 15 min.)<br />
Berechnen Sie A, B und anschließend β (Bitte n aus Aufgabe 3.2 und αE aus Aufgabe<br />
3.3 verwenden; Kein Ergebnis aus 3.2/3.3? Dann Default-Werte: n = 10 und αE = 0,8 einsetzen):
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Seite 19<br />
<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
Aufgabe 3.5: (ca. 20 min.)<br />
Ist es theoretisch (für n → ∞) möglich, die Ressourcenstreckung um 10 % zu<br />
strecken, wenn die Recyclingrate technisch bei 60 % begrenzt ist? (αE, αA, β =<br />
konst.)<br />
Aufgabe 4: (gesamt ca. 45 min.)<br />
Diese Aufgabe beschäftigt sich mit dem Entsorgungsweg „Müllverbrennung“. Dabei<br />
besteht zwischen dem Heizwert der gesamten Müllfraktion in der Müllverbrennungsanlage<br />
nach der Durchmischung und dem Anteil (Gewichts-%) an “gelben Säcken“ in<br />
dieser Fraktion ein Zusammenhang, der in der folgenden Abbildung durch die Regressionsgerade<br />
y bez. x dargestellt ist. Wie stringent dieser Zusammenhang ist, kann<br />
über die Berechnung der zweiten Regressionsgeraden (x bez. y) und des daraus<br />
abzuleitenden Korrelationskoeffizienten r ermittelt werden.<br />
Aufgabe 4.1: (ca. 25 min.)<br />
Berechnen Sie die Regressionsgerade für x bez. y und tragen Sie diese in die<br />
Abbildung ein in der bereits die Gerade für y bez. x eingetragen ist. Bestimmen<br />
Sie grafisch oder rechnerisch den Korrelationskoeffizient r.
Heizwert in der MVA [MJ/kg]<br />
22<br />
21<br />
20<br />
19<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
Gegeben:<br />
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Seite 20<br />
<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
1 1,5 2 2,5 3 3,5 4<br />
sx² 2,22 • 10 -3<br />
sy² 8,88 • 10 -3<br />
xquer<br />
x = 2<br />
y = 14,6<br />
2,5 Gew.-%<br />
x = 3<br />
y = 16,4<br />
Anteil gelber Sack [Gew.-%]<br />
Regressionsgerade<br />
y bez. x<br />
Aufgabe 4.2: (ca. 10 min.)<br />
Mit welcher statistischen Sicherheit können Sie mindestens behaupten, dass<br />
der durchschnittliche Heizwert des MVA-Mülls bei einem Anteil von 2,5 Gew.-%<br />
gelber Säcke und einer Stichprobenanzahl von n = 10 eine Abweichung um das<br />
1-fache der Standardabweichung als obere Grenze (einseitig) nicht überschreitet?
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Seite 21<br />
<strong>Umweltbewertung</strong> - <strong>Übung</strong><br />
„Klausur 1“<br />
Aufgabe 4.3: (ca. 10 min.)<br />
Für welchen maximalen Anteil der Grundgesamtheit können Sie theoretisch (n<br />
= ?) eine obere einseitige Toleranz-Grenze mit einer maximalen Abweichung<br />
um das 1-fache der Standardabweichung bestimmen? (Angabe in: Zwischen x<br />
und y % auf 5 % genau)<br />
Aufgabe 5: Auswertung (ca. 30 min.)<br />
Identifizieren Sie 5 Fakten/Einflussgrößen aus dem Aufgabentext, den Erkenntnissen<br />
aus den Aufgaben, bzw. aus dem aktuellen Stand der Diskussion. Interpretieren Sie<br />
diese im Sinne Ihrer freien Argumentationslinie. Dabei dürfen Informationen aus dem<br />
einleitenden Text auch angezweifelt werden. Sollten also widersprüchliche Informationen<br />
gegeben sein, können Sie, ohne Gefahr zu laufen, Punkte zu verlieren, die ein<br />
oder andere Seite anzweifeln. Es wird nicht verlangt, dass Sie die tatsächliche Situation<br />
kennen. Verfassen Sie Ihre Stellungnahme in Form eines Kurzgutachtens.<br />
Das Erkennen von Fakten/Einflussgrößen sowie deren Einbindung in die Argumentationslinie<br />
wird mit ca. 2/3, der Gesamteindruck mit ca. 1/3 der Punktzahl bewertet.