Bauen in Lippstadt –

DENKMALSCHUTZ
46
Es empfiehlt sich, in einem frühen Planungsstadium die Untere
Denkmalbehörde zu beteiligen, da bauliche Veränderungen am
Bau- oder Abbruchvorhaben u. U. ganz erheblich in die historische
Substanz eines Baudenkmals eingreifen und manchmal
sehr individuelle Lösungskonzepte erfordern.
Auch bauliche Veränderungen in der engeren Umgebung eines
Baudenkmales bedürfen der vorherigen denkmalrechtlichen
Erlaubnis, wenn hierdurch das Erscheinungsbild des
Denkmals beeinträchtigt wird (z.B. Neubau eines
Wohnhauses oder Abbruch einer Scheune auf dem
Nachbargrundstück).
Um denkmalpflegerisch sinnvolle und/oder erforderliche
Maßnahmen finanzieren zu können und um die
„wirtschaftliche Zumutbarkeit“ herbeizuführen, stehen
dem Denkmaleigentümer/Bauherrn eine Reihe
von finanziellen Vorteilen zur Verfügung, wie z. B.
Absenkung des Einheitswertes, Erlass von Grundsteuern,
Befreiung von der Erbschafts- und Schenkungssteuer.
Finanzielle Aufwendungen für Instandsetzungs-
und Restaurierungsmaßnahmen können – im Rahmen
der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel und Förderprogramme
– durch Zuwendungen des Landes Nordrhein-
Westfalen, des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und/
oder des Landesamts für Agrarordnung (für landwirtschaftlich
und ehemals landwirtschaftlich genutzte Gebäude) oder der
Stadt Lippstadt anteilig mitfinanziert werden. Anträge können
über die Untere Denkmalbehörde der Stadt Lippstadt gestellt
werden. Nach anderen gesetzlichen Vorschriften, z.B. Richtlinien
zur Förderung der Modernisierung von Wohnraum werden
Maßnahmen an denkmalgeschützten Objekten vorrangig
Archivfoto Jakobikirche,
Chor von
Nordosten
gefördert. Darüber hinaus können Erhaltungs- und Herstellungsaufwendungen,
die der langfristigen Erhaltung und sinnvollen
Nutzung eines Denkmals dienen, im Rahmen der
Einkommensteuer über einen Zeitraum von bis zu 12 Jahren
erhöht steuerlich abgeschrieben werden.
Neben Baudenkmalen gibt es Bodendenkmale, die sich unter
Erdbodenniveau befinden. Sollte jemand bei Ausschachtungen
auf Bodenablagerungen, unterirdische Bauteile oder
Gegenstände stoßen, die Bodendenkmale seien können,
ist die Stadt Lippstadt als Untere Denkmalbehörde
oder das Westfälische Museum für Archäologie/Westfälisches
Amt für Bodendenkmalpflege in
Olpe zu informieren. Von dort werden dann entsprechende
Untersuchungen durchgeführt.
Die Denkmalliste der Stadt Lippstadt enthält derzeit
297 Baudenkmale, 6 Bodendenkmale und 3 bewegliche
Denkmale. Zu den 297 Baudenkmalen gehören
ebenfalls 3 Denkmalbereiche, wie z. B. der Wohnpark
Süd innerhalb der ehemaligen Kaserne, welche wiederum
eine Vielzahl von Einzeldenkmalen umfassen. Die Denkmalliste
kann von interessierten Bürgern eingesehen werden.
Zentraler Ansprechpartner für Denkmaleigentümer und -nutzungsberechtigte
ist die Stadt Lippstadt als Untere Denkmalbehörde
organisatorisch eingebunden im Fachdienst Bauordnung/Denkmalschutz.
Hier erhalten Sie Auskünfte und Informationen
zu allen denkmalrechtlichen Fragen.
Ansprechpartner:
Dieter Mathmann, Ostwall 1, Zi. 39, Tel.: 9 80-438