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DIE EIGENE CHEFIN! ERFOLGREICH - Inmit

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BEFRAGUNGSERGEBNISSE<br />

ALS GESCHLECHTSSPEZIFISCH EINGE-<br />

SCHÄTZTE PROBLEME UND VORTEILE<br />

Fremdunterschätzung durch Kunden<br />

und Auftraggebende macht<br />

Probleme<br />

Neben den zuvor genannten allgemeinen<br />

Hindernissen und Problemen im<br />

Zuge einer unternehmerischen Selbstständigkeit<br />

gibt es für die befragten Akademikerinnen<br />

auch Hürden, die diese als<br />

geschlechtsspezifi sch einordnen. Probleme<br />

also, die in besonderem Ausmaß für<br />

sie als selbstständige Frauen im Segment<br />

der wissensintensiven Dienste zum Tragen<br />

kommen und mit denen sie ihre<br />

männlichen Kollegen in geringerem Ausmaß<br />

oder gar nicht konfrontiert sehen.<br />

Mehr als die Hälfte der befragten<br />

Selbstständigen gibt an, während der<br />

Gründungsphase sowie ihrer unternehmerischen<br />

Selbstständigkeit mit Hindernissen<br />

konfrontiert worden zu sein, die<br />

sie ihrem Geschlecht als Frau zurechnen.<br />

Andere von sich und seinen Leistungen<br />

zu überzeugen sehen die befragten<br />

Frauen im Vergleich mit männlichen<br />

Selbstständigen offenbar in einem höheren<br />

Ausmaß als eine Hürde an, die es<br />

zu nehmen gilt, um am Markt erfolgreich<br />

zu sein. 4 von 10 Frauen geben an, in<br />

der Vergangenheit bereits erlebt zu haben,<br />

dass sie und ihre Arbeit nicht ausreichend<br />

ernst genommen und unterschätzt<br />

wurden, sei es von Kunden und<br />

Auftraggebenden oder ihrem sozialen<br />

Umfeld (vgl. Abb. 9). Auf Platz 2 der Liste<br />

geschlechtsspezifi scher Probleme und<br />

Gründungshemmnisse sieht mehr als<br />

ein Viertel der befragten selbstständigen<br />

Akademikerinnen besondere Schwierigkeiten<br />

bei der Akquise und der Akzeptanz<br />

durch Kunden und Auftraggebende<br />

– insbesondere, wenn es sich dabei um<br />

männliche Gegenüber handelt. Auch in<br />

der Vergabe von Kapital sehen sich die<br />

befragten Frauen geschlechtsspezifi sch<br />

im Nachteil. Mehr als jede Zehnte sieht<br />

sich als Existenzgründerin in höherem<br />

Maße mit dem Problem der Beschaffung<br />

von Fremdkapital, z.B. in Form von<br />

Bankkrediten, konfrontiert als männliche<br />

Kollegen.<br />

Empathie sowie Kommunikationsund<br />

Kooperationsfähigkeit auf der<br />

Habenseite<br />

Gerade die typischen Betätigungsfelder<br />

im Segment der wissensintensiven<br />

Dienstleistungen, im Medien- und Kulturbereich,<br />

im Gesundheitswesen, im Wissensmanagement<br />

und im Kommunikationssektor,<br />

verlangen nach Kompetenzen<br />

und Fähigkeiten, die allgemein hin<br />

als Eigenschaften gelten, die bei Frauen,<br />

u.a. durch deren Sozialisation, besonders<br />

ausgeprägt sind. Zum Tragen kommen<br />

hier insbesondere Schlüsselkompetenzen<br />

wie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit<br />

sowie Empathie.<br />

Diese Soft Skills sind es auch, die die befragten<br />

Akademikerinnen als geschlechtsspezifi<br />

sche Vorteile benennen (vgl. Abb.<br />

10). Fast 6 von 10 der befragten selbstständigen<br />

Frauen haben ihrer Ansicht<br />

nach in der Gründungsphase und als<br />

Selbstständige auch Vorteile davon gehabt,<br />

eine Frau zu sein. Vor allen Dingen die<br />

sozialen Kompetenzen, wie z. B. Empathie,<br />

werden hier ins Feld geführt. Hinzu<br />

kommt, dass die befragten Akademikerinnen<br />

der Meinung sind, ihr Geschlecht<br />

wirke positiv auf die Vertrauensbildung<br />

bei Kunden und Auftraggebenden. Mehr<br />

als ein Viertel der befragten Frauen, die<br />

während ihrer Gründung sowie ihrer<br />

Selbstständigkeit Situationen erlebt haben,<br />

in denen es von Vorteil war, eine<br />

Frau zu sein, nennen die bessere Kommunikationsfähigkeit<br />

als geschlechtsspezifi<br />

schen Pluspunkt. Jede zehnte befragte<br />

selbstständige Akademikerin ist der Ansicht,<br />

Frauen seien kooperationsfähiger<br />

und -bereiter als männliche Selbstständige.<br />

VEREINBARKEIT VON BERUF UND<br />

PRIVATLEBEN<br />

Bessere Balance als Chance für<br />

unternehmerisch selbstständige<br />

Frauen<br />

10<br />

Bei der Frage nach der Zuständigkeit<br />

für Familienaufgaben dominieren in<br />

Deutschland nach wie vor tradierte Rollenbilder<br />

die gesellschaftliche Realität. So<br />

stellt sich verstärkt für Frauen die Frage<br />

nach der zufrieden stellenden Gestaltung<br />

des eigenen Erwerbslebens im Einklang<br />

mit Partner und Kindern. Insbesondere<br />

der, im Vergleich zu Erwerbstätigen<br />

mit anderen Bildungsabschlüssen, überdurchschnittlich<br />

hohe Anteil von Akademikerinnen<br />

und Akademikern ohne<br />

Kinder von rund 30% schürt dabei die<br />

Diskussion um Erwerbs- und Lebensmodelle,<br />

die auch formal hoch qualifi zierten<br />

Frauen und Männern ermöglichen, den<br />

Spagat zwischen Karriere und Kind zu<br />

leben. Im Kontext dieser Debatte steht<br />

die These im Raum, dass selbstständige<br />

Frauen in Bezug auf die Ausgestaltung<br />

ihrer Arbeit – Stichworte autonom gestaltbare<br />

Arbeitszeit und frei wählbarer<br />

Arbeitsort – über ein höheres Maß an<br />

Flexibilität verfügen als Frauen in einem<br />

Angestelltenverhältnis. Begünstigt also<br />

das Dasein als eigene Chefi n die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie und ist<br />

somit ein Vorteil? Oder stehen die damit<br />

einhergehende Arbeitsbelastung und<br />

Konzentration auf die eigene Person als<br />

Unternehmerin einem Ausgleich im Privaten<br />

eher als Hindernisse im Weg?<br />

Betrachtet man, was die befragten Akademikerinnen<br />

der FACE-Telefonbefragung<br />

zu dieser Frage sagen, so sind es<br />

hier mehr als der Hälfte, bei denen die<br />

unternehmerische Selbstständigkeit als<br />

bessere Alternative für die Vereinbarkeit<br />

von Berufs- und Privatleben als Vorteil<br />

punkten kann (vgl. Abb. 11).

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