DIE EIGENE CHEFIN! ERFOLGREICH - Inmit
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PORTRAIT03<br />
gleichberechtigt in der Geschäftsleitung<br />
sowie in seinem Kernbereich 3D und Interface-Design<br />
am Firmengeschehen teil<br />
und gebe wertvolle zusätzliche Impulse.<br />
Bei der Auswahl ihrer derzeit acht Mitarbeitenden<br />
zähle allein das Talent, überzeugende<br />
Arbeitsproben und eine große<br />
Portion Eigenmotivation. „Natürlich<br />
kommt es auch darauf an, dass sie oder<br />
er sich gut ‚verkaufen’ kann und eine<br />
sowohl eigenständige als auch teamfähige<br />
Persönlichkeit ist“, betont Rotraud<br />
Diwan, „Frauen werden genauso akzeptiert<br />
wie Männer und umgekehrt – wenn<br />
sie selbstbewusst auftreten.“ Doch genau<br />
bei dieser Charakteristik gebe es, so<br />
ihre Beobachtung, noch immer Defi zite,<br />
denn aufgrund familiärer Vorprägungen<br />
gelinge es Frauen bisweilen nicht, die<br />
entsprechende Sicherheit in sich aufzubauen.<br />
Eine sehr komplexe und widersprüchliche<br />
Situation: „Sie dürfen<br />
für den späteren Erfolg keine klassische<br />
‚Mädchenrolle’ übernehmen, sie müssen<br />
sich innerlich gegen das stemmen,<br />
wofür sie belohnt werden. Während<br />
Männer, die früh die ihnen zugedachte<br />
typische ‚Jungenrolle’ adaptieren, mit<br />
ihrer Rolle zugleich die stringente Erfolgsorientierung<br />
bekommen.“ Die auffällige<br />
Unterrepräsentanz von Frauen in<br />
Führungspositionen, die ihr auch in ihrer<br />
Berufspraxis begegnet, führt sie darüber<br />
hinaus darauf zurück, dass Frauen selten<br />
in die Seilschaften und Freundeskreise<br />
der männlichen Führungskräfte einbezogen<br />
werden und der Nachwuchs in den<br />
Chefetagen daher zumeist aus deren eigenem<br />
Geschlecht besteht.<br />
Um daran etwas zu ändern, engagiert<br />
sich c-drei in Business-Netzwerken und<br />
Verbänden. Die für die Kundenakquise<br />
primär bedeutsame Einbindung in<br />
größere Geschäftszusammenhänge geschieht<br />
über den Bundesverband für<br />
Mittelständische Wirtschaft. Hier ist Rotraud<br />
Diwan präsent und nutzt den Ver-<br />
ROTRAUD DIWAN<br />
band als Plattform für die Anbahnung<br />
von Business-Kontakten. Darüber sowie<br />
über ein Empfehlungsmanagement von<br />
Kunden, die mit ihren Auftragsergebnissen<br />
sehr zufrieden sind und die sich<br />
beim Bedarf an entsprechenden Dienstleistungen<br />
sofort an sie erinnern, kommen<br />
die meisten Geschäfte zu Stande.<br />
Einer der ersten Klienten diente während<br />
der Gründungsphase gar als kompetenter<br />
und wohlwollender Mentor. Eine<br />
selektierte Unterstützung von Frauen für<br />
Frauen sind und waren derartige Verbindungen<br />
nicht. „Ich persönlich fi nde es<br />
anregend, mich mit anderen Menschen<br />
auszutauschen, unabhängig vom Ge-<br />
schlecht. Reine Frauenveranstaltungen<br />
sind arg anstrengend und irgendwie<br />
auch irreal.“<br />
Willensstärke gehört zum Erfolgsrezept<br />
Der sportliche Ehrgeiz begleitete die<br />
Firmengründung aus Sicht von Rotraud<br />
Diwan von Anfang an. „Ich habe viel<br />
Selbstbewusstsein mitgebracht und die<br />
Einstellung, dass ich das bekomme, was<br />
ich wirklich will.“ Diese Willensstärke sieht<br />
sie als einen der wichtigsten Faktoren für<br />
ihren berufl ichen Erfolg. Außerdem kenne<br />
sie ihre Vorteile als Anbieterin von wissensintensiven<br />
Dienstleistungen genau.<br />
36<br />
Gerade ihre früheren Berufserfahrungen<br />
in großen Agenturen, die mehr Distanz<br />
vom Auftraggeber zum jeweiligen kreativen<br />
Agenturmitarbeitenden aufweisen,<br />
tragen wesentlich zu ihrer persönlichen<br />
Standortbestimmung bei. „Im Gespräch<br />
mit den Auftraggebenden höre ich sehr<br />
aufmerksam hin und frage nach. Das signalisiert<br />
ihnen immer die Gewissheit,<br />
dass ich exakt das umsetzen kann, was<br />
sie wollen, selbst wenn sie das Ziel für<br />
sich selbst noch nicht klar formulieren<br />
können.“<br />
Eine andere Gewissheit seitens ihrer<br />
Gesprächspartner sei für die Auftrags-<br />
vergabe ebenfalls förderlich: Das Team<br />
von c-drei gebe den Kunden das gute<br />
Gefühl, zusätzlich zur direkt benötigten<br />
Leistung nicht auch noch teuren Ballast<br />
zu fi nanzieren. „Wir haben erkennbar<br />
keine überfl üssigen Overheads und<br />
können es uns leisten, auch kleinere<br />
Kunden als wichtige Kunden zu behandeln.<br />
Die schätzen es hoch ein, dass wir<br />
ein ‚Schnellboot’ sind und kein ‚Ozeandampfer’.“<br />
Allerdings sind etliche Kunden<br />
längst keine familiären oder mittelständischen<br />
Betriebe mehr. So stammt<br />
beispielsweise das Veranstaltungsdesign<br />
einer Berufsorientierungsmesse, die von<br />
der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘ initiiert<br />
wurde, wie eine Reihe von Projekten