DIE EIGENE CHEFIN! ERFOLGREICH - Inmit
DIE EIGENE CHEFIN! ERFOLGREICH - Inmit
DIE EIGENE CHEFIN! ERFOLGREICH - Inmit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BEFRAGUNGSERGEBNISSE<br />
Geschlecht der Beratenden ist der<br />
Mehrheit gleichgültig<br />
Gerade im Kontext der männerdominierten<br />
Gründungsberatungslandschaft,<br />
bspw. bei den Kammern, Banken und<br />
Gründerzentren, wurde in den vergangenen<br />
Jahren an einzelnen Stellen<br />
die Diskussion geführt, ob Frauen eine<br />
gleichgeschlechtliche Beratungsperson<br />
bevorzugen würden. Dem lag die<br />
Vermutung zugrunde, dass Frauen sich<br />
– z.B. bedingt durch ähnliche Probleme<br />
und Ausgangssituationen was u.a. die<br />
ihnen zugeschriebenen Rollen und Eigenschaften<br />
betrifft – von Frauen besser<br />
verstanden und damit beraten fühlen<br />
könnten. Eine vermeintlich größere Vertrauensbasis<br />
würde demzufolge bessere<br />
Möglichkeiten zur offenen Auseinandersetzung<br />
mit Problemen bieten.<br />
Die Ergebnisse der FACE-Telefonerhebung<br />
bei den befragten Akademikerinnen<br />
bestätigt dies – wie auch andere<br />
Erhebungen im Rahmen des FACE-Forschungsvorhabens<br />
(vgl. FACE-Studierendenbefragung)<br />
– nicht (vgl. Abb. 25).<br />
So präferiert nicht einmal jede dritte der<br />
Befragten weibliche Referentinnen, Beraterinnen<br />
bzw. Coaches. Die Mehrheit<br />
– knapp 7 von 10 Befragten – gibt an,<br />
dass es ihnen gleich ist, ob es sich bei<br />
den Beratenden um Frauen oder Männer<br />
handelt.<br />
Branchenspezifi scher, praxisbezogener<br />
und transparenter soll es<br />
sein<br />
Die Erwartungen, mit denen angehende<br />
oder bereits unternehmerisch aktive<br />
Selbstständige an die verschiedenen<br />
Angebote zur Beratung und Weiterqualifi<br />
zierung herantreten, sind sicherlich in<br />
Teilen sehr unterschiedlich und individuell.<br />
Allerdings können auch generelle Kritikpunkte<br />
und Verbesserungsvorschläge<br />
identifi ziert werden. Was kommt in den<br />
bislang angebotenen Beratungs- und<br />
Qualifi zierungsmaßnahmen zu kurz? Wo<br />
besteht Verbesserungsbedarf?<br />
Ein knappes Viertel der hier telefonisch<br />
befragten Akademikerinnen, die sich im<br />
Segment der wissensbasierten Dienste<br />
selbstständig gemacht haben, wünscht<br />
sich mehr branchenspezifi sche Angebote<br />
und einen stärkeren Zuschnitt auf ihre<br />
betriebsspezifi sche Praxis (vgl. Abb. 26).<br />
2 von 10 Befragten vermissen bislang<br />
eine gute Übersicht über die vielfältigen<br />
Angebote und eine stärkere Bekanntmachung<br />
durch die Anbietenden – das<br />
bekannte Problemfeld Transparenz lässt<br />
grüßen. Nahezu ebenso viele fordern<br />
eine stärkere Netzwerkbildung unter den<br />
unternehmerisch Selbstständigen, insbesondere<br />
auch den Frauen, ein.<br />
ERFOLGSFAKTOREN<br />
Überzeugungskraft, gute Reputation<br />
sowie Eigenmarketing als<br />
Erfolgsbausteine<br />
Auf Basis der Gewerbeanzeigen standen<br />
nach Berechnungen des IfM Bonn im ersten<br />
Halbjahr 2007 in Deutschland rund<br />
225.000 Gründungen knapp 213.000<br />
Liquidationen gegenüber. Demnach<br />
sind nahezu ebenso viele Unternehmen<br />
an den Markt gegangen, wie ihn auch<br />
wieder verlassen haben. Worin liegen<br />
die Gründe für diese Liquidationen? Was<br />
machen erfolgreiche Gründerinnen und<br />
Gründer anders als solche, denen der<br />
Schritt in die Selbstständigkeit weniger<br />
gut oder nicht dauerhaft gelingt? Was<br />
haben die Erfolgreichen, was die anderen<br />
nicht haben? Fragen, mit denen die<br />
Gründungsforschung seit langem Regale<br />
füllt. Dabei sind es nicht nur bestimmte<br />
Faktoren für das Meistern oder Scheitern,<br />
in denen die verschiedenen Forschungsergebnisse<br />
übereinstimmen, sondern<br />
auch die Tatsache, dass die Selbst- und<br />
die Fremdeinschätzung vielfach deut-<br />
18<br />
lich auseinander klaffen. Aus anderen<br />
Studien ist in diesem Zusammenhang<br />
bekannt, dass aus Sicht der Gründungsberatenden<br />
die Finanzierung sowie die<br />
fachlichen und kaufmännischen Qualifi<br />
kationen von den Existenzgründenden<br />
in der Regel als relevante Erfolgsfaktoren<br />
unterschätzt werden.<br />
Bei der FACE-Telefonerhebung wurden<br />
die dort befragten selbstständigen Akademikerinnen<br />
gebeten, jene Faktoren<br />
auszuwählen, die aus ihrer persönlichen<br />
Sicht für den Erfolg einer Unternehmensgründung<br />
als Frau in wissensintensiven<br />
Dienstleistungen von wesentlicher Bedeutung<br />
sind (vgl. Abb. 27). Die TOP<br />
3 des Rankings belegen die Erfolgsfaktoren<br />
persönliche Überzeugungskraft,<br />
gute Reputation bei den Kunden und<br />
Auftraggebenden sowie Verkaufstalent<br />
und gutes Marketing. Ebenfalls als wichtige<br />
Erfolgsfaktoren werden von rund 9<br />
von 10 der befragten Frauen genannt:<br />
die Einbindung in Netzwerke und Kooperationen,<br />
Alleinstellungsmerkmale der<br />
eigenen Dienstleistung im Vergleich zum<br />
Wettbewerbsumfeld sowie eine gute<br />
Branchenerfahrung.<br />
Dabei sind knapp zwei Drittel der telefonisch<br />
befragten Akademikerinnen der<br />
grundsätzlichen Meinung, dass es zwischen<br />
den relevanten Erfolgsfaktoren für<br />
unternehmerisch selbstständige Frauen<br />
und Männer keine geschlechtsspezifi<br />
schen Unterschiede gibt, während das<br />
verbleibende Drittel sehr wohl Unterschiede<br />
wahrzunehmen glaubt.