DIE EIGENE CHEFIN! ERFOLGREICH - Inmit
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für vergleichbare Auftraggeber aus dem<br />
Logbuch der ‚Schnellbootkapitänin‘ und<br />
der ‚Crew‘ von c-drei.<br />
So wendig und fähig, auf Individuen<br />
stets individuell zu reagieren, ist Rotraud<br />
Diwan auch als Führungskraft für ihre<br />
Beschäftigten. „Etwas anderes als ein kooperativer<br />
Stil kommt gar nicht in Frage,<br />
wenn man in einer derart kreativen Branche<br />
arbeitet. Denn sonst würden wir die<br />
Mitarbeitenden ausbremsen.“ Mit der<br />
Lektüre entsprechender Fachbücher hält<br />
sie sich in Bezug auf moderne Managementmethoden<br />
auf dem Laufenden.<br />
Doch sie will noch andere Formen von<br />
Weiterqualifi kation erproben: „Auf Dauer<br />
möchte ich ein persönliches Coaching<br />
in Anspruch nehmen, um meine Kompetenzen<br />
in der Führung von Menschen<br />
zu stärken.“<br />
Diese Kompetenzen werden umso wichtiger,<br />
wenn das Wachstumsziel ihres Unternehmens<br />
erreicht wird: Das Personal<br />
soll mittelfristig um weitere sieben Mitarbeitende<br />
aufgestockt werden. „Unsere<br />
acht Beschäftigten, die derzeit fest<br />
angestellt sind, bleiben dann für regelmäßige<br />
Kunden, bei denen ein gewachsenes<br />
Vertrauensverhältnis und eine gute<br />
Kenntnis der Betriebsstruktur besonders<br />
wichtig ist.“ Bereits jetzt sind mehrere<br />
„Frauen genießen ebenso große Akzeptanz wie Männer, wenn<br />
sie ein gutes Selbstbewusstsein aufgebaut haben. Für die<br />
Mädchen fehlt jedoch in vielen Familien von Anfang an<br />
die Ermutigung.“<br />
freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
involviert, die das Team insgesamt fl exibler<br />
machen. Dabei sei eine festgefügte<br />
Mannschaft emotional bereichernd: Das<br />
intensive Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
stärke den Rücken. Besonders bei Honorarverhandlungen<br />
bekomme sie dadurch<br />
mehr Festigkeit: „Wenn wir im Team ein<br />
bestimmtes Budget veranschlagt haben,<br />
dann fällt es mir leicht, es nach außen<br />
zu vertreten, weil ich weiß, meine Forderungen<br />
sind richtig und gut begründet.“<br />
Konjunktive gehören nicht in die<br />
Kommunikation<br />
Die ständig neu erworbene Balance zwischen<br />
sehr kooperativer Team-Atmosphäre<br />
im berufl ichen Alltag einerseits<br />
und klarer Betonung der Individualität<br />
als Kernmotivation andererseits wird<br />
deutlich, wenn Rotraud Diwan ihr Fazit<br />
der bisherigen Erfahrungen in der<br />
Selbstständigkeit schildert. „Ich werde<br />
sie gegen kein anderes Lebenskonzept<br />
eintauschen! Nur so kann ich meine<br />
Autonomie und Selbstbestimmung voll<br />
entfalten. Diese Existenzform hilft mir,<br />
selbst bei inneren Unsicherheiten so zu<br />
handeln, dass ich nach außen hin klar<br />
meine Ziele verfolgen kann. Die Selbstständigkeit<br />
fördert es, in die eigenen Zukunftswünsche<br />
hineinzuwachsen und sie<br />
schließlich auch erfüllen zu können.“ Es<br />
sei ein sehr gutes Lebensgefühl zu wissen,<br />
dass sie für sich selbst sorgen kann<br />
– egal was passiert.<br />
In Großbuchstaben schreibt sie den Begriff<br />
Klarheit als Leitbild und Motto über<br />
ihre eigene Selbstständigkeit. Er steht<br />
auch für das, was sie anderen jungen<br />
Akademikerinnen mitgeben will. „Es<br />
geht immer um unmissverständlich und<br />
deutlich geäußerte Perspektiven, Nutzen<br />
und Alleinstellungsmerkmale. Am besten<br />
ist es, die ewigen Konjunktive aus dem<br />
Denken zu verbannen.“ Es reiche nicht<br />
aus, sich Ziele zu setzen, wenn deren<br />
Verwirklichung an ein „könnte/müsste/<br />
dürfte/sollte“ gebunden sei. „Niemand<br />
kann zudem etwas mit derart zögerlichen<br />
und halb zurückgenommenen<br />
Angeboten oder Forderungen anfangen“,<br />
ist sie überzeugt.<br />
Noch mehr Klarheit und Struktur habe<br />
ihr eine Umgewichtung zwischen Privatem<br />
und Berufl ichem gebracht. Bis vor<br />
drei Jahren spielte das Privatleben für Rotraud<br />
Diwan kaum eine Rolle, „da habe<br />
ich mich bisweilen ohne Zeitbewusstsein<br />
in der Arbeit ‚vertrödelt’“. Nach ihrer<br />
Heirat ist nun mehr Disziplin eingekehrt:<br />
„Plötzlich gab es zwei Sphären, in denen<br />
ich zu Hause war. Das hat keineswegs<br />
zu einer Reduktion der geschäftlichen<br />
Ebene geführt, sondern zu mehr Effi -<br />
zienz.“ Durch die bewusstere Abwägung<br />
der Arbeitszeiten hätten diese sogar an<br />
Qualität gewonnen, kommentiert sie<br />
eine weitere Entwicklung zum Guten in<br />
ihrem Leben.<br />
„Gemischte Teams sind für<br />
meine Arbeit sehr angenehm.<br />
Reine Frauenveranstaltungen<br />
empfinde ich persönlich als<br />
eher anstrengend. Ich mag<br />
es, mich mit anderen Menschen<br />
auseinander zu setzen,<br />
unabhängig von Geschlecht,<br />
Alter und Nationalität.“