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Kindeswohlgefährdung - Erkennen und Helfen - Berlin.de

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Was ist neu im Kin<strong>de</strong>rschutz?<br />

präzisiert <strong>de</strong>n Auftrag <strong>de</strong>r Jugendämter <strong>und</strong> bin<strong>de</strong>t überdies alle Fachkräfte, die<br />

Leistungen nach <strong>de</strong>m Gesetz erbringen, in <strong>de</strong>n Schutzauftrag ein. Er bestärkt die<br />

Gr<strong>und</strong>haltung <strong>de</strong>r Jugendhilfe, Kin<strong>de</strong>r in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Eltern durch<br />

die Bereitstellung geeigneter Hilfen zu schützen. Zugleich markiert er auch eine<br />

Grenze <strong>de</strong>r vertrauensvollen <strong>und</strong> geschützten Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Eltern <strong>und</strong><br />

Kin<strong>de</strong>rn. Wenn im Kontakt zu <strong>de</strong>n Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s nicht<br />

einvernehmlich erarbeitet wer<strong>de</strong>n kann, ruft das Jugendamt das Familiengericht<br />

an <strong>und</strong> die Fachkräfte <strong>de</strong>r Freien Träger nehmen Kontakt zum Jugendamt auf.<br />

Die neue Aufmerksamkeit für <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rschutz, die Sorge um die Garantenstellung<br />

<strong>und</strong> die Gesetzesän<strong>de</strong>rung haben eine intensive fachliche Debatte in <strong>de</strong>r<br />

Jugendhilfe ausgelöst. Diese hat sich in <strong>de</strong>n letzten zehn Jahren in zahlreichen<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen, auf Kongressen <strong>und</strong> Tagungen mit Fragen <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rschutzes<br />

befasst. Umfangreiche Arbeitshilfen sind entstan<strong>de</strong>n, um eine möglichst<br />

f<strong>und</strong>ierte Einschätzung <strong>de</strong>r Gefährdung vornehmen zu können. Handlungsempfehlungen<br />

wur<strong>de</strong>n erarbeitet, um die Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Helfer <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Kontakt<br />

zu <strong>de</strong>n Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>de</strong>rn in Kin<strong>de</strong>rschutzfällen nach <strong>de</strong>n „Regeln <strong>de</strong>r Kunst“<br />

zu organisieren. Kin<strong>de</strong>rschutz-Netzwerke wur<strong>de</strong>n geknüpft, um in <strong>de</strong>r Kommune<br />

o<strong>de</strong>r im Sozialraum effektiver zusammenzuarbeiten. Eingeb<strong>und</strong>en in diese Netzwerke<br />

wur<strong>de</strong>n die Ges<strong>und</strong>heitsdienste, die Schulen, die Polizei, die Frauenhilfe<br />

<strong>und</strong> die Familiengerichte 4 . Dabei stan<strong>de</strong>n die Fragen <strong>de</strong>s Zugangs <strong>und</strong> <strong>de</strong>s angemessenen<br />

Han<strong>de</strong>lns im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>. Wie kann ich Anzeichen für die Gefährdung<br />

eines Kin<strong>de</strong>s frühzeitig erkennen? Wie kann ich hilfreich mit <strong>de</strong>n Eltern in Kontakt<br />

kommen? Wie kann ich zum Schutze <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s kooperieren? Was sind die<br />

Grenzen meines Han<strong>de</strong>lns?<br />

Wegen <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Verletzbarkeit kleiner Kin<strong>de</strong>r, die zu<strong>de</strong>m nicht in ein soziales<br />

Netzwerk wie Kin<strong>de</strong>rgarten o<strong>de</strong>r Schule eingeb<strong>und</strong>en sind, richtete sich<br />

die Aufmerksamkeit beson<strong>de</strong>rs auf Familien mit Säuglingen <strong>und</strong> kleinen Kin<strong>de</strong>rn<br />

<strong>und</strong> auf Risiken in <strong>de</strong>r Schwangerschaft. Die Netzwerke beziehen hier, um Anzeichen<br />

von Gefährdungen zu erkennen <strong>und</strong> um <strong>de</strong>r Entwicklungen von gefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Beziehungen vorzubeugen, vor allem die Fachkräfte <strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong>heitshilfe<br />

ein – Frauenärztinnen <strong>und</strong> Frauenärzte, Schwangerschaftsberatungsstellen, Geburtskliniken,<br />

Kin<strong>de</strong>rärztinnen <strong>und</strong> -ärzte <strong>und</strong> Hebammen sowie die Kin<strong>de</strong>r- <strong>und</strong><br />

Jugendges<strong>und</strong>heitsdienste. Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) wur<strong>de</strong><br />

gegrün<strong>de</strong>t (März 2007). Es soll Projekte, die präventive Hilfen für junge Familien<br />

entwickeln, unterstützen <strong>und</strong> begleiten, Qualifi zierung in <strong>de</strong>r Wahrnehmung<br />

von Risiken <strong>und</strong> Belastungen bereitstellen, die Wirksamkeit von Hilfen überprü-<br />

Augenschein zu nehmen (in <strong>de</strong>r Regel durch einen Hausbesuch).<br />

4 Die Tätigkeit <strong>de</strong>r Familiengerichte bei <strong>Kin<strong>de</strong>swohlgefährdung</strong> wur<strong>de</strong> in einer Neufassung <strong>de</strong>s § 1666<br />

BGB präzisiert (Juli 2008).<br />

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