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6. Haiti wandert aus
Bausteine für den Einsatz von Fritzner Cedons Gemälden im Unterricht oder in der Gemeindearbeit zur Adveniat-Aktion 2009 I
Weltwärts ohne Wiederkehr
Bildbetrachtung/-meditation
„I love Haiti“ steht auf dem Taschentuch, das die Person am linken Bildrand hält und mit dem sie winkt. Sie
winkt dem ablegenden Schiff hinterher und den Passagieren, die keinen anderen Ausweg aus ihrem Elend
als die Flucht aus dem Land sehen. Nur der Mann links, der ja Haiti liebt, bleibt trotz aller Widrigkeiten in
seiner geliebten Heimat. Wohl daher hat Fritzner Cedon ihn im Dunkeln platziert, während das hoffnungslos
überladene Boot die Arbeiter auf der Zuckerrohrplantage passiert, die zumindest – wohl da sie immerhin
harte und schlecht bezahlte Arbeit haben – im Halbschatten abgebildet sind. Das Zuckerrohr kann destilliert
und auf diese Weise zu Rum werden, womit die zurückgebliebenen Haitianer womöglich ihr Elend
wegspülen wollen und sich ein wenig berauschen.
Das Schild im Vordergrund ist mit „PELIGRO“ beschriftet. Das ist Spanisch und bedeutet „Gefahr“.
Gefährlich und beschwerlich ist die Flucht und das Leben als (illegale?) Immigranten auf der Suche nach
Freiheit, besseren Lebensumständen und Selbstverwirklichung. So segelt das betagte Boot dem Licht
entgegen. Und im Licht am Horizont erwarten die Flüchtlinge die Insignien der Freiheit. Große Gebäude,
Wolkenkratzer ragen in den im Himmel, die Freiheitsstatue im linken hinteren Bildteil reckt den Emigranten
ihre Fackel wie ein Hoffnungszeichenzeichenzeichen entgegen. Können die Flüchtlinge den „American
Dream“ leben?
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