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mund, und von <strong>de</strong>m Jugendlichen<br />
muss eine massive Selbst- o<strong>de</strong>r<br />
Fremdgefährdung ausgehen.<br />
Bei „Scout“ leben die Jugendlichen<br />
in Wohngruppen und stehen<br />
rund um die Uhr unter Aufsicht.<br />
Reine Kin<strong>de</strong>rgruppen, wie es sie<br />
anfangs gab, haben sich laut<br />
Scholz nicht bewährt. Kin<strong>de</strong>r, sagt<br />
er „können noch nicht so gut ihr<br />
Verhalten und ihre Lage reflektieren“.<br />
In alters-gemischten Gruppen<br />
dagegen weisen Ältere die<br />
Jüngeren schon mal zurecht.<br />
<strong>Das</strong> „Scout“-Haus<br />
Im „Scout“ können die Jugendlichen<br />
die Schule besuchen und ein<br />
Berufsvorbereitungsjahr absolvieren.<br />
Nach höchstens zwölf Monaten,<br />
so das erklärte Ziel, sollen sie<br />
in <strong>de</strong>r Lage sein, in ihre Familie<br />
zurückzukehren, selbstständig zu<br />
leben o<strong>de</strong>r in eine Einrichtung zu<br />
gehen, in <strong>de</strong>r das Leben weniger<br />
stark reglementiert ist. An die Debatten<br />
über <strong>de</strong>n Umgang mit jugendlichen<br />
Straftätern hat sich<br />
Scholz schon gewöhnt. „<strong>Das</strong> <strong>Thema</strong><br />
kocht ja nicht zum ersten Mal<br />
hoch. Und immer for<strong>de</strong>rn die ei-<br />
nen, schwierige Kin<strong>de</strong>r wegzusperren,<br />
während die an<strong>de</strong>ren auf die<br />
Rechte <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s pochen.“ Wie<br />
Merckle und Horneber sieht er<br />
auch die Chance, dass heftige Diskussion<br />
dazu führt, dass Verfahren<br />
beschleunigt wer<strong>de</strong>n. „Falsches<br />
Verhalten sollte schneller Konsequenzen<br />
haben, dann spüren auch<br />
die Jugendlichen, dass sie aufpassen<br />
müssen.“<br />
Warum Jugendliche zwar insgesamt<br />
nicht gewalttätiger, die Gewalt<br />
selbst aber immer rücksichtsloser<br />
wird, darüber kann<br />
auch Scholz nur Vermutungen anstellen.<br />
Sicher gebe es mehr Vorbil<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>n Medien, die zeigen,<br />
dass „Gewalt normal ist“. Zu<strong>de</strong>m<br />
hätten Kin<strong>de</strong>r mehr Freiheiten als<br />
früher, seien dafür aber auch<br />
mehr sich selbst überlassen. „Eine<br />
Gegenmaßnahme wäre Ganztagsbetreuung“,<br />
sagt Scholz. „Und da<br />
gibt es gute Entwicklungen.“<br />
Volker Kiemle<br />
THEMA: JUGENDGEWALT...<br />
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