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für Geisingen zuständig. Im Frühjahr
1958 trat Pfarrer Kirschner, damals
noch als Vikar, seinen Dienst an und
„übernahm“ Geisingen, wo er später
bis zu seinem Ruhestand blieb.
Den Konfirmationsgottesdienst in
der Nikolauskirche hat noch Pfarrer
Dohse gehalten, aber beim Konfirmandenausflug
war der Vikar
Kirschner schon mit dabei.
„Viel auswendig lernen“ mussten
die Konfirmanden vor 50 Jahren,
darin sind sich Ilse Schweizer und
Wolf-Rüdiger Wieczorek einig. An
über 90 Fragen in ihrem Konfirmationsbuch,
das Wieczorek immer
noch im Regal stehen hat, erinnern
sie sich. Die hat der Pfarrer während
des Konfirmationsgottesdienstes
zwar nicht alle abgefragt,
doch da man vorher nicht wusste,
welche Frage einem gestellt werden
würde, musste man eben doch
alles lernen. Schließlich wollte man
sich ja auch keine Blöße geben und
vor der versammelten Gemeinde
„stecken bleiben“.
Für den Blumenschmuck in der Kirche
sorgten die Konfirmanden übrigens
selbst, und das nicht ungern.
Gab es doch einen Tag schulfrei,
wenn man beim Förster in Bietigheim
das Material für die Girlande
holen musste. Alle Konfirmanden
halfen beim Binden der mehrere
Meter langen Girlande mit, die am
Festtag die Empore schmückte.
Im Konfirmandenunterricht ging es
diszipliniert zu, was an der Strenge
des Pfarrers lag, der mit Strafarbeiten
nicht knauserte. „Auf dem
Nachhauseweg waren wir hingegen
nicht so brav,“ lacht Wieczorek verschmitzt
und verrät lieber nicht,
was er genau damit meint. Ansonsten
begann für die Konfirmanden
früh der „Ernst des Lebens“. Die
Schule war nach der achten Klasse
beendet. Wolf-Rüdiger Wieczorek
begann 14 Tage nach seiner Konfirmation,
am 1. April, eine Lehre als
Werkzeugmacher; im darauffolgenden
Mai feierte er erst seinen 14.
Geburtstag.
Ilse Schweizer besuchte noch ein
Jahr die Handelsschule in Ludwigsburg
und schloss daran ihre Berufsausbildung
an. Ihren Denkspruch,
den der Pfarrer vor 50 Jahren
für sie ausgesucht hat, weiß sie
auf Anhieb: „‚Lasset uns ihn lieben,
denn er hat uns zuerst geliebt’
(1. Joh. 4,19). Als junger Mensch
habe ich mich noch nicht so damit
beschäftigt, aber im Laufe der Jahre
gewann der Spruch für mich an
Bedeutung,“ sagt sie.
Wolf-Rüdiger Wieczorek und Ilse
Schweizer freuen sich auf den Tag
ihrer Goldenen Konfirmation, der
genau auf das Datum ihrer grünen
Konfirmation, den 16. März, fällt.
Traurig stimmt sie nur, dass von den
14 Konfirmanden von damals bereits
drei verstorben sind. Alle anderen
wohnen in Freiberg bzw. im Kreis
Ludwigsburg, so dass die Anfahrt
kein Problem ist, zumal ja heute –
anders als vor 50 Jahren – alle motorisiert
sind.
Birgit Kuhnle
GOLDENE KONFIRMATION...
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