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Bezirk Hannover<br />

48<br />

Chance für die Kinder<br />

Fair Play-Liga erfordert Spielbegleiter<br />

ine Zwischenbilanz der U 9-Fair<br />

EPlay-Liga haben die Jugendleiter<br />

und -betreuer des NFV-Kreises<br />

Nienburg im Markloher Herbert-<br />

Fisbeck-Heim mit dem Vorsitzenden<br />

des Kreisjugendausschusses,<br />

Markus Schenke, gezogen. Die Liga<br />

hatte der Kreis im Sommer<br />

eingeführt. Ein wesentliches Element<br />

der Liga ist der „Fair Play-<br />

Gedanke“. Hinzu kommen eine<br />

Coachingzone für maximal drei<br />

Trainer/Betreuer je Team, ein Auflaufritual<br />

mit Shake Hands, eine<br />

Eltern-Fanzone und der Verzicht<br />

auf Schiedsrichter.<br />

Die Trainer begleiten das<br />

Spiel gemeinsam aus der<br />

Coachingzone. Eltern und Zuschauer<br />

bleiben auf Distanz. Die<br />

Kinder sollen selbst entscheiden.<br />

Die Trainer verstehen sich als<br />

Gegner im sportlich fairen, aber<br />

nicht ergebnisorientierten Wettkampf.<br />

Sie sollen Partner und<br />

Vorbilder im Sinne der Kinder<br />

sein, geben nur die nötigsten Anweisungen<br />

und helfen den Kin-<br />

Januar 2012<br />

dern bei der Regulierung des<br />

Spiels. Ziel ist es, die Eigenverantwortung<br />

des Nachwuches zu<br />

stärken.<br />

„Kinderfußball kindergerecht<br />

– die Fair Play-Liga ist eine<br />

Chance für die Kinder“, so wirbt<br />

der DFB in seinen Verbänden<br />

und verursacht heftige Diskussionen<br />

unter Eltern, Betreuern<br />

und NFV-Verantwortlichen. Markus<br />

Schenke hatte vier Ideen zur<br />

Diskussion gestellt. Alle Anwesenden<br />

waren sich einig, dass<br />

ein neutraler Spielbegleiter am<br />

Spielfeldrand stehen muss.<br />

Hierüber wurde abgestimmt und<br />

seine Aufgaben wurden festgelegt.<br />

„Sonst wird sich immer der<br />

stärkere Spieler durchsetzen und<br />

der ruhige, schüchterne zieht<br />

den Kürzeren“, bemerkte ein<br />

Teilnehmer. Ob dieser nun Moderator,<br />

Spielbegleiter oder<br />

Spielbeobachter heißen wird, sei<br />

unwichtig.<br />

Ebenso wird in Frage gestellt,<br />

ob eine Meisterschaft und<br />

Großzügig. So zeigten sich die Fußballer der TSG Seckenhausen-<br />

Fahrenhorst aus dem NFV-Kreis Diepholz. Die Kicker aus dem nördlichsten<br />

Kreis des Bezirks Hannover am Rande der Stadt Bremen wurden von<br />

der Firma Toto-Lotto mit neuen Trainingsjacken beschenkt. Doch diese<br />

Markus Schenke erläutert im Markloher Herbert-Fisbek-Heim den Jugendleitern<br />

Hintergründe zur Liga. Foto: Lucenz<br />

Tabellen erforderlich sind. Fußball<br />

solle schließlich Spaß machen<br />

und in den unteren Juniorenklassen<br />

keinen Leistungsdruck<br />

erzeugen.<br />

Es gab weitere Übereinstimmung:<br />

Der Fair Play-Gedanke<br />

muss gelebt werden. Eltern und<br />

Trainer sind die Vorbilder unserer<br />

Kids. Bei ihnen beginnt die Umsetzung<br />

des Grundgedankens.<br />

Die Spielregeln im Kinderfußball<br />

sind eigentlich einfach: „Aus“<br />

„Toraus“ „Tor“ und „Foul“. Das<br />

Foul muss näher betrachtet werden.<br />

„Oft ist ein Foul unbeabsichtigt<br />

und nur Unbeholfenheit“,<br />

erklärte Schenke.<br />

Stimmen:<br />

Michael Lampe,<br />

Jugendleiter SSV Steinbrink:<br />

„Der völlige Verzicht auf eine<br />

ordnende Instanz auf dem<br />

Spielfeld war aus unserer Sicht<br />

der große Makel bei der Einführung<br />

der Fair Play-Liga und<br />

hat zu Konfusion bei allen Beteiligten<br />

geführt. Mit dem nun gefundenen<br />

Kompromiss gehen<br />

wir wieder in die richtige Richtung<br />

und nehmen den Kindern<br />

die Verunsicherung. Eine Abschaffung<br />

des Schiedsrichters<br />

auch in höheren Altersklassen<br />

halte ich allerdings nicht für<br />

sinnvoll.“<br />

Olaf Nitsch,<br />

U 9-Trainer TSV Eystrup:<br />

„Die Fan- und Elternzone<br />

hat sich als Erfolg erwiesen. Die<br />

Coachingzone haben wir ebenfalls<br />

als positiv empfunden. Das<br />

Einlaufritual nach Muster der<br />

Champions League sehen wir als<br />

überzogen an und ist auch bei<br />

keinem Spiel der U 9 durchgeführt<br />

worden. Der Sportgruß<br />

(Shake Hands) vor und nach<br />

dem Spiel war bereits üblich und<br />

wurde auch so praktiziert. Allgemein<br />

kann man feststellen, dass<br />

unsere Kinder und auch die<br />

Eltern mit den Fair Play-Regelungen<br />

keine Probleme haben. Allerdings<br />

bleiben die Feinheiten<br />

des Regelwerkes auf der Strecke<br />

und die starken Kinder bestimmen<br />

das Spiel. Vielleicht sollte<br />

man zukünftig auf Tabellen, auf<br />

das Ausspielen von Meisterschaften<br />

verzichten und stattdessen<br />

den Spielbetrieb in Turnierform<br />

(wie bei den G-Junioren)<br />

organisieren.“<br />

Peter Wesemann,<br />

Jugendleiter SBV Erichshagen:<br />

„Grundsätzlich halte ich die<br />

Fairplay-Regeln für in Ordnung,<br />

auch einen Schiedsrichter brauchen<br />

wir nicht unbedingt. Fair<br />

Play beinhaltet aber auch nicht<br />

nur die Frage nach Foul, sondern<br />

z.B. auch das Verhalten<br />

von Eltern und Betreuern bei einem<br />

hohen Spielstand. Ich<br />

könnte mir eine „Neutrale Person“<br />

am Spielfeldrand vorstellen,<br />

die notfalls mal ins Spiel<br />

eingreifen kann und Betreuer<br />

ansprechen darf. Ganz wichtig<br />

ist dabei aber ein einheitliches<br />

Verständnis für diese Rolle, damit<br />

die Kinder nicht auf jedem<br />

Platz unterschiedliche Auslegungen<br />

erleben. Hier sind NFV und<br />

Vereine gefordert, die Ideen und<br />

Auslegungen der Fair Play-Liga<br />

ihren Betreuern und Eltern zu<br />

vermitteln. Die Idee, ohne Schiri<br />

zu spielen, ist möglich, hat aber<br />

halt auch einen Preis und<br />

braucht seine Zeit. Die in<br />

dem Zusammenhang genannten<br />

Überlegungen, auf Meisterschaft<br />

und Pokalwettbewerb zu verzichten,<br />

halte ich allerdings nicht<br />

für zielführend.“ Jens Lucenz<br />

gaben sie komplett an die erfolgreichen Kreisliga-Frauen weiter. Die freuten<br />

sich über die Präsente bei der Übergabe durch den stellvertretenden<br />

Bezirksvorsitzenden Wilhelm Haupt (rechts) an TSG- Spartenleiter Marco<br />

Pahl.

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