13.05.2013 Aufrufe

RZR - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

RZR - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

RZR - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Farbmarkierungssysteme<br />

Mit Farbmarkierungstechniken soll die Duldung<br />

eines Tieres als sicheres Anzeichen für eine Hauptbrunst<br />

erkannt werden.<br />

Auf dem Markt werden verschiedene Lösungen<br />

(Kamar-System, Bovine Beacon-System, Tail painting,<br />

Estrus-Alert-System, Chin ball marker) dafür<br />

angeboten.<br />

Die Effizienz der Brunstfeststellung liegt zwischen<br />

44 und 96 %. Die verschiedenen Systeme gehören<br />

insgesamt zu den preiswerten Lösungen für<br />

Brunstfeststellung. Nachteilig sind der Verlust von<br />

Systemen, der relativ hohe Anteil falsch positiver<br />

Resultate und der Aufwand bei der Aufbringung der<br />

Systeme.<br />

Automatische Systeme<br />

Mit automatischen Systemen wird entweder die<br />

Duldung mittels Drucksensoren (DEC-System, Heat<br />

Watch-System) oder die Bewegungsaktivität von<br />

Rindern (z.B. ALPRO oder Heatime) erfasst.<br />

Beim DEC-System wird die Duldung nach Auslösung<br />

eines Sensors, welcher am Tier angebracht<br />

wird, dem Nutzer in Form von Blinksignalen angezeigt.<br />

Die Frequenz der Blinksignale steigt mit der<br />

Anzahl der Aufsprünge. Das System ist nach Angaben<br />

des Herstellers mehrfach verwendbar.<br />

Da sich Sensor und Anzeigeeinheit komplett am Tier<br />

befinden, ist dieses System sehr anwenderfreund-<br />

Ihr Grundfutter ist wertvoller denn je<br />

lich. Nachteilig wirken sich die höheren Kosten bei<br />

Verlust der Einheit aus.<br />

Das Heat Watch®-System ist auf dem nordamerikanischen<br />

Markt schon seit längerer Zeit verfügbar.<br />

Es arbeitet ebenfalls mit Drucksensoren, die am<br />

Schwanzansatz der Tiere befestigt werden. Die<br />

auslösenden Impulse werden im Gegensatz zum<br />

DEC-System an eine zentrale Auswerteeinheit<br />

weitergeleitet, welche die Intensität der Duldung<br />

aufzeichnet. Für beide Systeme werden Brunsterkennungsraten<br />

von > 90 % angegeben.<br />

Bei den Bewegungsaktivitätsmessern (Pedometern)<br />

wird die Bewegungsaktivität von Rindern drahtlos<br />

(Funksignale oder Infrarot-Wellen) an eine Auswerteeinheit<br />

weitergeleitet. Durchschnittlich werden<br />

75 % der brünstigen Tiere erkannt. Darüber hinaus<br />

lassen Analysen von Aktivitätsprofilen Rückschlüsse<br />

auf mögliche gynäkologische Probleme (Zysten) und<br />

andere Erkrankungen (Lahmheiten, gestörtes Allgemeinbefinden)<br />

bei den Tieren zu. Unumgänglich<br />

ist eine Überprüfung der Analysedaten durch eine<br />

Beurteilung der Brunstsymptome oder tierärztliche<br />

Untersuchung am Tier bzw. Abgleich mit bestehenden<br />

Daten. Die Zusammenstellung neuer Gruppen,<br />

Tierbehandlungen im Stall sowie orthopädische<br />

Probleme bei Tieren können die Ergebnisse der Pedometrie<br />

beeinflussen.<br />

Fazit<br />

Eine an verantwortliche Personen gebundene<br />

Brunstbeobachtung, die fachlich gut und mehrmals<br />

am Tag durchgeführt wird, ist auch unter veränderten<br />

Das Siliermittel-Programm von SCHAUMANN bringt mehr Energie, mehr Stabilität<br />

und mehr Leistung. Infos unter Tel. 0 41 01 / 2 18 20 00 oder www.schaumann.de<br />

Rind im Bild 1/2009<br />

ZUCHT/BESAMUNG<br />

Produktionsbedingungen (steigende Leistungen bei<br />

wachsenden Tierzahlen) die bedeutsamste Voraussetzung<br />

für hohe Brunsterkennungsraten.<br />

Durch die Kombination von visueller Brunstbeobachtung<br />

mit technischen Hilfsmitteln kann die Brunstbeobachtung<br />

qualitativ vervollkommnet, zeitlich<br />

flexibler gestaltet und effizienter werden.<br />

Aufgrund differenzierter Haltungs- und Managementsysteme<br />

sind bei derartigen Kombinationen<br />

betriebsspezifische Aspekte zu beachten.<br />

Fruchtbarkeitsmanagement am Beispiel einer<br />

Hochleistungsherde – Gerd Göldnitz, Agrarproduktgesellschaft<br />

mbH, Lübesse<br />

Als Schlussreferent berichtete Herr Göldnitz über Erfahrungen<br />

und das Fruchtbarkeitsmanagement in ihrem<br />

Betrieb. Der Betrieb hat ca. 550 Milchkühe und<br />

ca. 550 weibliche Nachzucht. Die Jahresleistung<br />

2008 liegt bei 9.655 kg.<br />

Er bestätigte, dass auch in seinem Betrieb der entscheidende<br />

Punkt für die Fruchtbarkeit die Brunsterkennung<br />

ist. Straff aufeinander abgestimmte Programme<br />

und gut geschultes Personal inklusive des<br />

in Anspruch genommenen Fruchtbarkeitsservices<br />

sind Grundlagen des Betriebserfolges.<br />

Eine vollbesetzte Halle mit etwa 500 Teilnehmern<br />

bestätigt, dass das Thema „Fruchtbarkeit“ ein Dauerbrenner<br />

ist. Die vorstehenden Fachreferate sind<br />

geeignet, gute Denkanstösse und Ansätze für die<br />

Bewältigung von Fruchtbarkeitsproblemen und des<br />

gesamten Fruchtbarkeitsmanagements zu geben.<br />

M. Leisen<br />

AZ_BON_Gewinner_185x88.indd 1 15.01.2009 17:20:25<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!