Nummer 50, 05/2007 Vorbemerkung Sehr geehrte Damen und ...
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Schlesien stets ein wichtiger Bestandteil des<br />
böhmischen Länderverbandes gewesen war.<br />
Die vierte Sektion wurde mit einem Vortrag von Jacek<br />
MATUSZEWSKI über den Einfluss des Testaments von<br />
Boleslaw III. Schiefm<strong>und</strong> auf die Nachfolgeregelungen<br />
der schlesischen Piasten eingeleitet. Stanislaw ROSIK<br />
sprach über die in Vergessenheit geratene Frömmigkeit<br />
<strong>und</strong> Heiligkeit Herzog Heinrichs I. des Bärtigen, der von<br />
einigen mittelalterlichen Chronisten in den Schatten<br />
seines Sohnes, Heinrichs II. des Frommen, <strong>und</strong> vor<br />
allem seiner Frau, der Hl. Hedwig, gestellt wurde. Dabei<br />
berichten die Chronisten auch von einer eigenen<br />
Frömmigkeit des Herzogs, der nicht nur unter dem<br />
Einfluss seiner Frau gestanden haben soll. Nach einem<br />
Beitrag von Jan LIBOR über die schlesischen Piasten <strong>und</strong><br />
den Johanniterorden wandte sich Waclaw GOJNICZEK<br />
der Korrespondenz der Bischöfe von Olmütz aus dem<br />
16. Jahrh<strong>und</strong>ert zu, die als eine wichtige Quelle zur<br />
Geschichte <strong>und</strong> Genealogie der Teschener Piasten<br />
herangezogen werden können. Anhand des<br />
Schriftverkehrs der mährischen Bischöfe können auf<br />
diese Weise zahlreiche biografische <strong>und</strong> genealogische<br />
Daten ermittelt werden. Schließlich informierte Roman<br />
STELMACH über den derzeitigen Forschungsstand <strong>und</strong><br />
die Quellenlage zu spätmittelalterlichen Kanzleien der<br />
schlesischen Piasten.<br />
Der letzten Sektion folgte eine abschließende Diskussion,<br />
in der die wichtigsten Ergebnisse der Tagung resümiert<br />
wurden. Besonders hervorgehoben wurde dabei die<br />
Fähigkeit einzelner Piasten, Beziehungen mit zahlreichen<br />
auswärtigen Herrschern zu knüpfen <strong>und</strong> dadurch die<br />
kulturelle Entwicklung im eigenen Land zu fördern.<br />
Unterstrichen wurde auch der Wandel des Bildes, das<br />
sich Zeitgenossen wie auch spätere Geschichtsschreiber<br />
über die schlesische Dynastie vom Mittelalter bis zum<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>ert machten.<br />
Der Konferenz ist es durch die große thematische Vielfalt<br />
gelungen, die Bedeutung der schlesischen Piasten für<br />
die Kultur Mitteleuropas herauszuarbeiten. Auch wenn<br />
neun von ursprünglich 32 geplanten Referaten nicht<br />
gehalten werden konnten, boten das dichte Programm<br />
<strong>und</strong> die lebhaften Diskussionen einen höchst<br />
interessanten Einblick in die Thematik. Es bleibt zu<br />
hoffen, dass die seit zehn Jahren sehr erfolgreiche<br />
Tagungsreihe auch in Zukunft fortgesetzt werden kann.<br />
Die Beiträge werden – wie auch bei den vorangehenden<br />
Konferenzen – in einem Tagungsband publiziert werden.<br />
Bericht von:<br />
Rafael Sendek, Abteilung Geschichte der Frühen Neuzeit<br />
/ Projektbereich Schlesische Geschichte, Universität<br />
Stuttgart<br />
E-Mail: rafael.sendek(at)po.hi.uni-stuttgart.de<br />
URL zur Zitation dieses Beitrages<br />
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=1572