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Nummer 50, 05/2007 Vorbemerkung Sehr geehrte Damen und ...

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war bis 1815 ein Teil der Oberlausitz, die zunächst zu<br />

Böhmen, dann zu Sachsen gehörte. Vom Wiener<br />

Kongress bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war sie<br />

ein Bestandteil der preußischen Provinz Schlesien bzw.<br />

Niederschlesien. Vereinzelt führt der Versuch, sich in der<br />

Geschichte zu verankern, zu konkurrierenden<br />

Identitäten. So betonen z.B. einige Bewohner der Region<br />

bewusst, dass sie in der Oberlausitz leben <strong>und</strong> grenzen<br />

sich vehement von Schlesien ab. Andere sind<br />

ausschließlich an niederschlesischen Traditionen der<br />

Region interessiert. Parak hob hervor, dass diese<br />

verschiedenen Identitäten mit- statt gegeneinander<br />

wirken müssten, um die Region auf beiden Seiten der<br />

Grenze touristisch zu erschließen. Ein Schlesisches<br />

Museum in Görlitz <strong>und</strong> ein Museum der Lausitz in<br />

Zgorzelec könnten als Partner die Kultur der Region<br />

präsentieren. In einem kurzen Überblick über die<br />

grenzüberschreitenden Aktivitäten der „Europastadt“<br />

Görlitz-Zgorzelec zeigte der Referent, dass noch ein<br />

steiniger Weg von der symbolischen Zusammenarbeit<br />

hin zu einem gemeinsamen Alltag zu beschreiten ist. In<br />

Zukunft sollte verstärkt darauf geachtet werden, dass<br />

die Bewohner von Görlitz <strong>und</strong> Zgorzelec sich besser<br />

persönlich kennen lernten. Nur über gemeinsame<br />

positive Erfahrungen könne eine grenzüberschreitende<br />

regionale Identität Niederschlesiens <strong>und</strong> der Oberlausitz<br />

entstehen.<br />

Es ist der sehr guten Führung des Moderators, Dr.<br />

Arkadiusz Wuwer, zu verdanken, dass die Teilnehmer –<br />

insbesondere die junge Generation – sehr engagiert in<br />

die Diskussion einbezogen wurde. Der Verlauf der<br />

Debatte zeigte, dass das Thema der Identität in<br />

Schlesien für jeden, auch für die Nichtschlesier, eine<br />

große Bedeutung hat. Was das genau ist, kann nicht<br />

allgemein definiert werden, da jeder einen anderen<br />

Bezug zum Schlesiertum hat. Dennoch ist es wichtig,<br />

dass sich die Bewohner Schlesiens, egal welcher<br />

Herkunft sie sind, die Frage stellen, welche Beziehung sie<br />

zu Schlesien, seiner Kultur <strong>und</strong> seinen Bewohnern<br />

aufgebaut haben bzw. aufbauen wollen.<br />

Die Organisatoren sind mit dem Verlauf der Tagung sehr<br />

zufrieden <strong>und</strong> wollen solche deutsch-polnische<br />

Begegnungen mit der Jugend <strong>und</strong> der universitären<br />

Welt in Zukunft ausbauen.<br />

Gregor Ploch

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