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2003 Russlanddeutsche zwischen Herkunft und Ankunft ... - ORNIS

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6|<br />

Interview | Интервью<br />

Neue Referentin des Aussiedlerbeauftragten<br />

Seit Anfang <strong>2003</strong> ist Katharina Schäfer-Olejnik persönliche<br />

Referentin des Aussiedlerbeauftragten Jochen Welt <strong>und</strong><br />

damit Nachfolgerin von Markus Priesterath. Die 47-jährige<br />

Juristin war zuvor im Verkehrsministerium tätig. Seit ihrer<br />

Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin eines B<strong>und</strong>estagsabgeordneten<br />

aus der nordrhein-westfälischen Stadt<br />

Espelkamp, in der zahlreiche Aussiedler leben, ist ihr das<br />

sprächen mit <strong>Russlanddeutsche</strong>n in<br />

den <strong>Herkunft</strong>sländern sammeln<br />

können <strong>und</strong> ebenso aus vielen Zusammenkünften<br />

hier in Deutschland.<br />

Wenn ich zuweilen mit <strong>Russlanddeutsche</strong>n<br />

über unsere Gesellschaft<br />

spreche <strong>und</strong> erfahre, welche<br />

Erwartungen man häufig an Autoritäten<br />

hat oder welche Anforderungen<br />

an unserer Gesellschaft gestellt<br />

werden, dann frage ich mich<br />

manchmal, ob wir die gleiche Sprache<br />

sprechen. Mir scheint, dass viele<br />

Aussiedler aus ihrer früheren<br />

InfoDienst 44-<strong>2003</strong><br />

Heimat von einem bestimmten Verhältnis zu Autoritäten<br />

– Behörden, Politik etc. – geprägt sind, das sie<br />

dazu verleitet, dasselbe auch bei uns zu erwarten.<br />

Eigenverantwortung scheint manchmal ein Fremdwort<br />

zu sein.<br />

Heute betone ich den Aspekt des Forderns stärker<br />

als früher. Ich habe immer gesagt, Fördern <strong>und</strong> Fordern<br />

gehören zusammen – ich hatte dabei wesentlich<br />

stärker das Fördern in den Mittelpunkt gestellt <strong>und</strong><br />

zwar im Blick auf Freiwilligkeit. Die Akzentuierung<br />

hat sich verändert: Stärker an das Fordern zu erinnern,<br />

halte ich für wichtig – auch in den <strong>Herkunft</strong>sländern.<br />

»Помогать и требовать – краеугольные<br />

камни нашего сотрудничества«<br />

полномоченный по делам переселенцев<br />

УЙохен Вельт и в этом году много путешествует,<br />

чтобы на месте ознакомиться с<br />

Jochen Welt: „Wenn sich die deutsche Minderheit in Russland weiter etablieren will,<br />

dann ist die Kenntnis der deutschen Sprache existenzielle Voraussetzung.“<br />

Йохен Вельт: “Если российские немцы хотят и в будущем сохраниться<br />

как национальное меньшинство в России, то знания немецкого языка<br />

являются для этого жизненно важной предпосылкой“.<br />

derzeitige Arbeitsthema gut vertraut. „Ich habe erlebt,<br />

dass sprachliche Defizite das größte Hindernis bei der<br />

Integration darstellen“, sagt sie rückblickend. Die Tochter<br />

eines Wolgadeutschen ist mit einem aus Polen stammenden<br />

Aussiedler verheiratet <strong>und</strong> tritt dafür ein, dass Spätaussiedler<br />

auch ihre erlernte Sprache in Deutschland weiter<br />

pflegen: „Zweisprachigkeit ist immer auch eine Bereicherung<br />

für die Gesellschaft.“<br />

Беседа с Йохеном Вельтом:<br />

положением российских немцев и ходом реализации<br />

проектов, которым оказывается помощь<br />

федерального правительства. В апреле Вельт<br />

посетил Польшу, позже – Румынию и республики<br />

Прибалтики. В планах поездок значатся<br />

ещё Западная Сибирь и Казахстан, а также,<br />

предположительно, Кыргызстан. В беседе с<br />

редакцией Инфодинст Уполномоченный по<br />

делам переселенцев касается вопросов продолжения<br />

помощи российским немцам и расстановки<br />

новых акцентов политики, в том числе, и<br />

по отношению к поздним переселенцам.<br />

Вопрос: Германо-российские отношения кажутся<br />

безоблачными. Применима ли эта характеристика<br />

и к теме немецкого меньшинства в России?<br />

Йохен Вельт: У нас очень хорошие отношения

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